DE2055046A1 - Verfahren zur Herstellung von kationenaktiven Starkederivaten und Propylammoniumhalogemden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kationenaktiven Starkederivaten und Propylammoniumhalogemden

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DE2055046A1
DE2055046A1 DE19702055046 DE2055046A DE2055046A1 DE 2055046 A1 DE2055046 A1 DE 2055046A1 DE 19702055046 DE19702055046 DE 19702055046 DE 2055046 A DE2055046 A DE 2055046A DE 2055046 A1 DE2055046 A1 DE 2055046A1
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Dieter Dipl Chem Dr Klein Horst 4902 Bad Salzuflen Burmeister
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Hoffmanns Starkefabriken AG, 4902 Bad Salzuflen
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Description

BR. L. WESSElT PATENTANWAtT
MÖNCHEN 19
MONTENST RASSE fll Hoffmann's Stärkefabriken, Aktiengesellschaft Bad Salzuflen
Verfahren zur Herstellung von kationenaktiven Stärkederivaten und Propylammoniumhalogeniden
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von kationenaktiven Stärkederivaten und Propylammoniumhalogeniden.
In den letzten Jahren haben kationaktive Stärkederivate als Flockungsmittel bei der Abwasserreinigung, als Hilfsmittel bei der Papierveredelung, als Appreturmittel in der Textilindustrie und auch als Anionenaustausoherharze zunehmende Bedeutung erlangt. Von besonderem technischem Interesse sind jene Stärkeprodukte, die durch Umsetzung von Stärke mit tertiären oder quaternären Ammoniumbasen hergestellt werden· Diese tertiären oder quaternären Ammoniumstärkeäther zeiohnen sich duroh hervorragende Eigenschaften aus, da sie eine positive Ladung besitzen und daher auf Cellulose- und Synthesefasern, die im wässrigen Medium ein negatives elektrisches Potential ausbilden, substantiv aufziehen*
BAD ORIGINAL
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Verbindungen der allgemeinen Klasse der tertiären und quaternären Ammoniurastärkeäther sind bekannt· In der amerikanischen Patentschrift 2 876 217 wird die Herstellung von quaternären Amraoniumstärkeäthern duroh Umsetzung von Stärke mit dem Reaktionspro· dukt aus Trialkylamin und Epichlorhydrln im alkalischen Medium beschrieben. Dieses Verfahren weist jedoch grosse Schwierigkeiten auf, die darin bestehen, das nioht umgesetzte Epiohlorhydrin aus dem gebildeten Reaktionsprodukt von 2,3-Epoxypropyl-trialkyl■ ammonlumohlorid restlos zu entfernen· Dies ist jedoch unbedingt erforderlich, da, wie hinreichend bekannt, das Epiohlorhydrin als dlfunktlonelle Verbindung mit Stärke im alkalischen Medium
ψ äusserst schnell unter Vernetzung reagiert. Damit verliert die Stärke ihre Quellbarkeit und Löslichkeit in Wasser, was In vielen Anwendungsgebieten unerwünscht 1st· Die restlose Entfernung des Epiohlorhydrins aus dem Reaktlonsgemlsoh kann wegen der Empfindlichkeit des Bpoxydringes gegen Hydrolyse jedooh nur unter sehr milden Reaktionsbedingungen, wie mehrfache Wasserdampfdestillation im Vakuum bei 3O0C, erfolgen, was teohnlsoh «inen äusserst zeitraubenden Prozess darstellt. Trotz der milden Reinigungsmethode muss eine Hydrolyse des Bpoxydringes bis su 20 % in Kauf genommen werden. Darüber hinaus besitzt das Epiohlorhydrin ausgesprochen hautreizende Eigenschaften. Die Herateilung kationaktiver Stärke naoh diesem Verfahren stellt daher tech-
. nlsoh und kommerziell hohe Anforderungen.
Das amerikanische Patent 3 3^6 563 bezieht sich ebenfalls auf die Verätherung von Stärke mit quaternären Ammoniumbasen· Duroh Einleiten von Chlor in eine wässrige Lösung von Trialkyl-allylammoniumehlorid wird das 2-Chlor-3-hydroxypropyltrialkylaa«oniumohlorid erhalten, das im alkalischen Medium mit Stärke reagiert. Als Nebenprodukt entstehen aber hierbei gewöhnlioh bis 30 % des entsprechenden dlfunktlonellen 2,3-Diohlorpropylderlvats, das ebenfalls, ganz besonders bei substituierten Allylverbindungen, wie beim entsprechenden Methallylderivat, sohneil mit Stärke unter Vernetzung reagiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von kationaktiven Stärkederivaten, bei
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BAD ORIGINAL
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welchem erhöhte Ausbeuten erhalten werden und keine Vernetzung der Stärke eintritt« Bowle die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Propylammoniumhalogeniden hoher Reinheit, die sich zur Herstellung der kationaktiven Stärkederivate eignen.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von kationaktiven Stärkederivaten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein Atnin der Formel
Hg-H
in der R1, Rp und R,, die gleich oder voneinander verschieden sein können, einen Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylrest bedeuten oder beliebige zwei dieser Reste einen Ring bilden können, mit einem Halogenhydrin der Formel
X-CH0-CH-CH0
2 ι ι 2
OH OH
in der X ein Halogenatom darstellt, umsetzt, das so gebildete 2,3-Dihydroxypropylaramoniutnhalogenid isoliert, das isolierte 2,3-Dihydroxypropylammoniumhalogenid mit Halogenwasserstoff zum ^-Halogen^-hydroxypropylamraoniumhalogenid halogeniert, das so erhaltene 3-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid isoliert und dieses entweder direkt mit Stärke in Anwesenheit eines alkalischen Katalysators umsetzt oder es in alkalischem Medium in das 2,3-Epoxypropylderivat überführt und im alkalischen Medium mit Stärke umsetzt.
Bei Arbeiten unter überführung des J-Halogen^-hydroxypropylammoniumhalogenids in das 2,3-Epoxypropylderivat ist es besonders vorteilhaft, dieses vor der Umsetzung mit der Stärke zu isolieren- und das isolierte Produkt in Anwesenheit eines alkalischen Katalysators mit Stärke umzusetzen.
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Dae erfindungsgemässe Verfahren bietet den Vorteil, dass ei erlaubt* Stärke sowohl in ungequollenem, körnigem als auch In verkleisterten Zustand mit den quaternären Ammoniumsalzen zu veräthem, ohne dass auoh unter ungünstigen extremen Reaktlonsbedingungen eine Vernetzung der Stärke eintritt. Da bei der Herstellung des 3~Halogen-2-hydroxypropylamnioniumhalogenids keine Dlhalogenverbindung entsteht« wird der Umsetzungsgrad gegenüber dem bei den bekannten Verfahren erzielten verbessert.
Die vorliegende Erfindung betrifft auoh ein Verfahren zur Herstellung der oben genannten ^-Halogen^-hydroxypropylainnonlumhalogenide und 2,3-Epoxypropy!ammoniumhalogenide, das dadurch gekennzeichnet ist« dass man ein AmIn der Formel
··■■ N
In der R1, R2 und R, die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, mit einem Halogenhydrln der Formel
X-CH2-CH-CH2 OH OH
w In der X die oben angegebene Bedeutung besitzt, umsetzt, das so gebildete 2,3-Dlhydroxypropylammoniumhalogenid isoliert, das isolierte 2,3-Dihydroxypropylanmoniumhalogenid mit Halogen wasserstoff zum 3-Halogen-2-hydroxypropylaramonlunihalogenid halogeniert und das so erhaltene J5-Halogen-2-hydroxypropylammoni umhalogenid isoliert und gegebenenfalls dieses in alkalisohem Medium in das 2,3-Epoxypropylderivat überführt und dieses isoliert.
Dieses Verfahren bietet den Vorteil, dass die 3-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenide in hoher Reinheit ohne Bildung der Dlhalogenverbindungen in hohen Ausbeuten erhalten werden
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und die 2,3-Bpax3rpropylderivate derselben ebenfalls In hoher Ausbeute In hochreiner For» erhältlich sind.
Aus wirtschaftlichen Gründan 1st es bevorzugt* bei de« erfindungageaässen Verfahren alsjHalogenhydrln o-Monoohlorglyoerin zu verwanden. Als Amine verwendet man vorzugsweise Trimethylamine Triäthylarain oder Tripropjrlamin.
de Umsetzung van Aisin und Halogenhydrin wird vorzugsweise In organischer oder wässrig-organischer Lösung vorgenommen.
Zur Erzielung eines besonders hohen Reinheitsgrades 1st es besonders vorteilhaft« die 2^-DihydiroxypiOpylamaoniumhalogenide yor der Halogenierung uazukriatallisieren.
Die Halogenierung der 2,3-Mhydroxypropylaraooniumhalogenide wird vorzugsweise mit gasförmigem Chlorwasserstoff oder mit konzentrierter Bromwasserstoffsäure vorgenommen.
Das erhaltene ^-Halogen-2-hydroxyprop]rlaiamonluahalogenld wird wiederum zur Erzielung hoher Reinheit vorzugsweise vor der Umsetzung mit der Stärke oder der überführung in das 2,3-Spoxyderlvat umkristallisiert·
Die Überführung der 3-Halogen-2-nydroiqrpropylammoniu«halogenidf in die 2,3-Epoxypropy!derivate wird gemäss einer bevorzugten Arbeitsweise mit konzentrierter Natronlauge in der Kalt· vorgenommen.
Die Umsetzung der Stärke mit dem JJ-Halogen-2-hydroxypropylaramonlumhalogenid oder dem 2,3-Spoxypropylammoniumhalogenid kann innerhalb eines weiten Bereichs von Arbeitsbedingungen erfolgen. Bevorzugt ist es« die Umsetzung in Anwesenheit von 0,02 - 0,3 Hol Katronlauge je Mol Stärke bei einer Temperatur von 5 - 100*0 durch zuführen.
Im folgenden soll die Erfindung anhand bevorzugter AuafUhrunes-
weisen näher erläutert werden.
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Srflndungsgemäss werden niohtvernetzte und damit gelatlnisrber* kationaktiv· Stärkederivat· durch Umsetzung von Stärk· In Gegenwart eines Säureakzeptors und eines Lösungsmittels sowohl in ungequollener, körnig·!» Form unter soloh«n Bedingungen« bei denen keine Verkleisterung der Stärke erfolgt« als auoh in verkleisterter wasserlöslicher Form mit einem nonofunktlonellen ohemisoh reinen 3-Halogen-2-hydroatypropylaawoniuahalogenid oder dem entspreohenden ohemisoh reinen 2,3-Bpoxypropylderivat erhalten.
^ Brfindungsgemäss wird somit zur Herstellung von kationaktiven " Stärkederivaten ein reaktives quaternär·· Ammoniumsais verwendet, das aufgrund seines Herstellungsverfahrens frei 1st von den su Nebenreaktlonen« wie der Vernetzung von Stärk·« neigenden Nebenprodukten.
Der erst· Verfahrenssohrltt zur Herstellung der quaternären Ammoniumsalze erfolgt duroh Quaternlslerung eines Amins der oben angegebenen allgemeinen Formel mittels eines a-Honohalogenhydrlns zum 2,3-DihydrogypropyΊammont iimhalogenld. Di· Quaternislerung kann sowohl in Wasser al« auoh in einem organlsohen Mf-■ungemittel, wie beispielsweise Alkohol« Acetonitril, Aceton, oder gans ohne lösungsmittel durchgeführt werden· Dl· Quaternifc slerung verläuft«; wie duroh Titration des anorganischen Halogenid* nachgewiesen werden kann« besonders In wässriger Phase, fast quantitativ.
: Zur Umsetzung mit dem AmIn kifcmen alle Halogenhydrine der oben ■ angegebenen Formel verwendet werden. Die verschiedenen Halogenhydrine unterscheiden sioh hierbei duroh ihre Reaktivität« wobei die Reaktionsgeschwindigkeit vom Chlorderivat zum Jodderivat zunimmt· Trotz άήτ höheren Reaktionsgeschwindigkeit des Bromderivats und Joddaiflvats 1st aus wirtschaftlichen Oründen da« Ctolorhydrin bevorzugt«
Die Umsetzunt des Amins mit dem Halogenhydrln kann wl« folgt dargestellt werdent
^ ^ A ^ M ,. * Jt· ~ · ORIGINAL INSPECTED
R2— N + X - CH2- CH - CH2 » Rg—N - CHg - CH - CH2
R3 S OH OH Vi-f^ OH OH
Duroh einfache Umkristallisatlon kann ein kristallines chemisch reines Produkt erhalten werden, dessen Analysenwerte innerhalb der Fehlergrenze mit dem theoretischen Wert gut übereinstimmen.
Dieser Verfahrenssahritt ist erflndungsgemäss besonders bevorzugt, da hierdurch die Oewähr gegeben ist, dass alle bei den weiteren Reaktionen störenden Nebenprodukte, insbesondere auch die geringe Menge an Halogenhydrine eliminiert werden.
Die Umsetzung kann auch so durchgeführt werden, dass das gebildete quaternär© ReaktIonsprodukt sofort aus dem Reaktionsgemlsch kristallin und rein ausfällt. So kann geraäss einer bevorzugten AusfUhrungsweise des erflndungsgemässen Verfahrens Chlorhydrin in 5 - 20 Teilen Wasser und 80 - 95 Teilen Aceton vorgelegt und Trialkylarain langsam unter Rühren zugetropft werden. Wird das Reaktionsgemisch ansohliessend über Nacht stehengelassen und noch 2 Stunden unter Rückfluss gekocht, so kristalllert die gewünschte Verbindung nach Abkühlen in langen Nadeln aus.
In Org. Synth. Vol. I, 294 wird öle-Chlorierung von Glycerin mit. HCl zum Monoohlorglycerin beschrieben. Die Ausbeute an cc-Monochlorprodukt wird jedoch nur mit 66 % der theoretischen Menge angegeben. Daneben werden noch kleine Mengen an ß-Monoohlorglycerin gebildet·
überraschenderweise wurde nun gefunden, dass sich das 2,3-Dihydroxypropylammoniumhalogenid ohne Schwierigkeiten fast quantitativ mit Chlorwasserstoffgas bei Temperaturen von 100 - 1500C in das >-Chlor-2-hydroxypropylamraoniumhalogenid überführen lässt. Durch genaue Dosierung der Chlorwasserstoffmenge, die etwas unter dem theoretisch berechneten Wert gehalten wird, erhält man eine reine monofunktionelle Verbindung. Durch einfaches Umkristallisieren aus Aceton können geringe noch im Reaktionsgemisch
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verbliebene Mengen an 2,3-Dihydroxypropylamraonium halogenid, das Jedoch die anschliessende Reaktion mit Stärke nicht stört, mühelos entfernt werden. Nach dem Umkristallisieren entsprechen die analytischen Daten den für die Verbindung berechneten. Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn für die Veresterung statt HCl-Gas andere Halogenwasserstoffsäuren, wie konzentrierte Bromwasserstoff säure, verwendet werden.
Die Bildung des 2,3-Epoxypropylderivats erfolgt durch Epoxydierung der 3-Halogen-2-hydroxypropylverbindung in alkalischem Medium, beispielsweise mittels konzentrierter Natronlauge in der | Kälte. Die Reaktion verläuft gemäss der im nachfolgenden angegebenen Reaktion.
Wie bereits ausgeführt wurde, ist es bevorzugt, das Epoxyderivat vor der Umsetzung mit der Stärke zu isolieren. Diese Isolierung bietet keine Schwierigkeiten. So lässt sich beispielsweise im Falle des 3-Chlor-2-hydroxytriäthylammoniumchlorids das erhaltene Glycidyltriäthylammoniumchlorid durch Eindampfen des Reaktionsgemische bis zum Sirup, Aufnehmen mit Alkohol und Verreiben mit etwas Aceton kristallin gewinnen.
Zur Herstellung des Stärkederivates wird die Stärke in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Wasser, Aceton oder Dioxan, aufge-P schlämmt und mit dem reaktiven quaternären Ammoniumsalz versetzt. Als Katalysator dient ein starkes Alkali.
Die direkte Umsetzung der 3-Halogen-2-hydroxypropylamraoniumhalogenide mit Stärke, sowie die Epoxydierung der 3-Halogen-2-hydroxypropy!ammoniumhalogenide und die Umsetzung der erhaltenen 2,3-Epoxyderivate mit Stärke lassen sich wie folgt darstellen:
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X-CH2- CHOH
-CHo - N
«2
- CH - CH2 - N— 7 N
Stärke - O - CH2 - CHOH - CH2 -
Die Reaktionsgeschwindigkeit und die Ausbeute, sie sich aufgrund des Substitutionsgrades errechnen lässt, hängen von der Alkalikonzentration ab.
Bei der Substitution am ungelatinierten Stärkekorn kann das Reaktionsgemisch mit beispielsweise 20 #lger Natronlauge auf einen pH-Wert von 11 gebracht werden. Die Reaktion verläuft schon bei Raumtemperatur, sie kann jedoch durch Erwärmen des Reaktlonsgemisohes (etwa 40 - 450C) beschleunigt werden. Durch Zugabe von anorganischen Salzen, wie NaCl oder Na2SO^, lässt sich in bekannter Weise die Gelatinierung der Stärke in alkalischem Medium verhindern. Naoh dem Neutralisieren, Filtrieren, Waschen und Trocknen werden pulvrige Stärkederivate erhalten, die in heissem Wasser verkleistern und dabei viskose, klardurchsichtige Lösungen oder Pasten von konstanter Konsistenz ergeben. Diese Lösungen und Pasten zeigen die bei allen verkleisterten unmodiflzierten Stärken zu beobachtende Retrogradation nicht mehr.
Bei der Substitution an verkleisterter Stärke kann dem Reaktionsgemisch aus Stärke, reaktivem quaternärem Ammoniumsalz und Wasser die entsprechende berechnete Alkalimenge sofort zugegeben werden.Durch Erhöhung der Reaktionsteraperatur (etwa 70 - 900C) kann die Reaktionszeit wesentlich verkürzt werden.Hierbei werden viskose, klare, durchsichtige Lösungen mit konstanter Viskosität erhalten. Diese, wie die oben beschriebenen Stärkederivate, fallen bei Zugabe anionaktiver Verbindungen sofort gelartig aus.
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Sowohl bei der Umsetzung des Halogenhydroxypropylammoniurasalzes als auch der des Epoxyderivates mit Stärke tritt weder bei der Substitution am Korn noch bei der Substitution an verkleisterter Stärke eine Vernetzung auf« und die Ausbeuten sind gegenüber den bekannten Verfahren erhöht, wobei die höchsten Ausbeuten bei dem Weg über die Epoxyderlvate erhalten werden.
Die Erfindung ist auf alle Stärken, wie Kartoffel-, Mais-, Reis-, Tapioca-, Weizen- und Sagostärke anwendbar. Es können native oder durch Säuren bzw. Oxydationsmittel modifizierte Stärken verwendet werden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich bei dem erfindungsgemässen Verfahren erwiesen, a-Monochlorglycerin mit Trimethylarain,Triäthylarain, Dimethylbenzylamin, N-Methylmorpholin oder N-Methylplperidin umzusetzen und die erhaltenen Produkte anschliessend mit Halogenwasserstoff allein oder in Gegenwart von Eisessig,Essigsäureanhydrid oder anderen Katalysatoren monofunktlonell zu verestern. Die Veresterung kann sowohl unter Normaldruck als auch im Autoklaven unter erhöhtem Druck durchgeführt werden. Als Säureakzeptoren eignen sich Alkalihydroxyde und Erdalkalihydroxyde. Die Alkai!menge sollte je Mol quaternäres Ammoniumsalz mindestens 1 Mol Alkall betragen. Vorteilhafterweise verwendet man soviel Alkali, dass der pH-Wert des Reaktionsgemisches zwischen 12 und 13 liegt.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erlstate rung der Erfindung.
Beispiel 1
Zu einer Lösung von 11Og a-Monochlorglycerin (1 Mol) in 100 ml Wasser werden 111 g Triäthylamin (1,1 Mol) zugetropft, wobei eine Erwärmung des Reaktionsgemisches eintritt. Nach 12-stündigem Rühren bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch noch 1 Stunde auf 90°C erhitzt. Aufgrund der Chloridbestiramung ist di.e Umsetzung nach dieser Zeit quantitativ. Nach dem Abdampfen des Wassers bleibt ein
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Sirup zurück, der nach einiger Zeit kristallisiert. Die Verbindung lässt sich aus Äthanol/Aceton Umkristallisieren.Das erhaltene 2,3-Dihydroxypropyltriäthylammoniumchlorid schmilzt bei 1050C.
Analyse: CqH2
Berechnet: N = 6,62 Cl = 16,75 C = 51*05 H= 10,47 % Gefunden: 6,30 16,70 51,10 10,50 %
Beispiel 2
Zu 110 g oc-Monochlorglycerin (1 Mol) werden 111 g feuchtes Triäthyl· amin (1,1 Mol) langsam zugetropft und anschliessend 6-8 Stunden am Rückfluss erhitzt. Gegen Ende der Reaktion werden die nicht umgesetzten Reaktanten abgedampft. Nach dem Abkühlen wird die Kristallisation des Tmsetzungsprodukts durch Impfen mit authentischem Material eingeleitet. Die Kristallisation lässt sich durch Verreiben mit wenig Ace .on beschleunigen. Für weitere Umsetzungen kann das so erhaltene 'rodukt ohne zusätzliche Reinigungsoperationen verwendet werden.
Ausbeute: 92 %
Beispiel 3
106 g des in Beispiel 1 beschriebenen 2,3-Dihydroxypropyltriäthylammoniumchlorids werden in 50 ml Essigsäureanhydrid gelöst und anschliessend auf 1050C erhitzt. Dann wird in die Lösung solange HCl-Gas eingeleitet, bis das organisch gebundene Chlor fast der Theorie entspricht, was in etwa 2-4 Stunden der Fall ist. Das organisch gebundene Chlor wird bestimmt, indem eine abgemessene Probe mit Ca(OH)-, 20 Hinuten lang auf 500C erwärmt und anschliessend mit Silberiü \,rat titriert wird. Nach Beendigung der Reaktion wird das Reaktionärem:! sch noch 1 Stunde auf 120 - 1250C erhitzt, um das überschuss! ;e HCl zusammen mit dem Essigsäureanhydrid abzudestillieren. Nach dem Abkühlen kristallisiert nach einiger Zeit aus dem öligen Rückstand das gewünschte 3-Chlor-2-hydroxytriäthylammoniumchlorid aus. Durch Umkristallisation aus heissem Aceton
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*" I Cm *"*
wird die reine Verbindung mit einem Schmelzpunkt von 1O8eC und folgendem Analysenwert erhalten:
Analyse: C9H31Cl3NO (230,19 )
Bereohnet: C=46,96 H=9,19 N=6,O8 Cl anorg.=15,40 Cl ges.=3O,8o % Gefunden: 46,58 9,01 5,80 15,30 30,20 %
IR-spektrographische Untersuchungen bestätigten die angenommene Struktur als jJ-Chlor-2-hydroxyverbindung.
Das ^-Chlor^-hydroxypropyltriäthylanmoniurnhalogenid ist eine neue Verbindung. Diese Verbindung stellt einen weiteren Gegenstand der Erfindung dar.
Duron Behandeln einer Probe dieser Verbindung mit 0,In-NaOH bei 20eC bildet sich ein Epoxydring, der quantitativ durch Einwirkung von 0,In-HCl in Gegenwart einer gesättigten MgClg-Lösung und anschliessender Titration der überschüssigen Salzsäure bestimmt werden kann« Nach dieser Methode wird für die obige Verbindung ein Epoxydgehalt von 94 >S der Theorie bestimmt,
Beispiel 4
106 g der geraäss Beispiel 1 erhaltenen Verbindung werden geschmolzen und mit wasserfreiem ZnCIp versetzt. In die Schmelze wird dann trockenes HCl-Gas eingeleitet. Nach 3 Stunden beträgt der nach der in Beispiel 3 beschriebenen Methode bestimmte Chlorgehalt 96 % der Theorie· Der HCl-Strom wird unterbrochen und das erhaltene Reaktionsgemisch mit heissem Aceton extrahiert. Aus den eingeengten Acetonextrakten kristallisiert nach dem Abkühlen und Animpfen mit authentischem Material die gewünschte Verbindung mit ausreichender Reinheit aus.
Beispiel 5
230 g des in Beispiel 3 beschriebenen ^-Chlor-2-hydroxypropyltriäthylammoniumchlorids werden in 400 ml Wasser gelöst. Zu dieser Lo-
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sung werden 100 ml 4O £lge NaOH unter Kühlen langsam zutropfen gelassen. Nach 30-minütigem Rühren wird neutralisiert und das Reaktionsgemisch zum Sirup eingedampft» Der zurückbleibende zähflüssige Sirup wird in Alkohol aufgenommen, vom Unlöslichen abfiltriert und mit wenig Aceton versetzt* Durch Animpfen mit authentischem Material kristallisiert das gewünschte Qlycidyltrläthylammoniurachlorid aus.
Analyse: C9H20ClIiO (193,7)
Berechnet: N - 7,25 Cl » 18,32 %
Gefunden: 7,2 18,4 %
Beispiel 6
1 Mol Stärke und 10 g Natriumsulfat werden in 200 aar Wasser aufgeschlämmt und zu einer Lösung von 46 g (0,2 Mol) 3-Chlor-2-hydroxypropyltrläthylaasQonlumchlorid in 200 al Wasser, die vorher 30 Minuten lang mit 10 #ig*r Natronlauge (0,22 Mol) bei 20 *C behandelt wurde, zugegeben· Diese Suspension wird mit 2n-Natronlauge auf einen pH-Wert von 11 bis 12 eingestellt. Das Reaktlonsgemisoh wird auf 45*C erwärmt. Danach wird das Reaktionsgemiach noch 24 Stunden bei 459C gerührt, wobei der pH-Wert kontrolliert und gelegentlich nachget stellt wird. Nach den Neutralisieren, Filtrieren, Waschen und Trocknen fällt ein pulvriges, farbloses Stärkederivat an, für das ein Stiokstoffwert von 0,38 % ermittelt wurde. Das entspricht einem Substitutionsgrad von 0,046.
Beispiel 7
37,4 g (0,2 Mol) des in Beispiel 5 beschriebenen 2,3-Epoxypropyltriäthylammonlumchlorids werden in 330 ml Wasser gelöst. Zu dieser Lösung werden 20 g Natriumsulfat und 200 g durch Säure modifizierte Stärke (MV: 400; EV: 1740; Brabender Viskosität) gegeben. Ansohliessend wird die Suspension mit 10 ^iger Natronlauge unter starkem Rühren auf einen pH-Wert von 12 eingestellt. Dann wird das Reaktionsgemisoh 24 Stunden bei 45*C gerührt. Nach dem Neutralisieren, Abfil-
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trieren, Waeohen und Trocknen beträgt der Stickstoffwert 0,89 Jf# was einem Subatitutionagrad von 0,11 entspricht·
Beispiel 8
1 NoI durch Saure modifizierte Stärke (MVj 400; EV: 1740) wird la 5OO ml Wasser auf geschlämmt, und: 50 ml einer 4o Jf igen natronlauge werden unter intensivem Rühren tropfenweise zugegeben, wobei, die Stärke verkleistert· Anaehliessend wird die viskose Lösung auf 80*C erwärmt· Innerhalb von 4^ Minuten wird eine wässrige Lösung des in Beispiel 4 beschriebenen Aananluaealzes zugetropft· Mach weitere» 30 Minuten wird das Reaktionsgenleoh neutralisiert· Die erkaltete Lösung ist von viskoser Beschaffenheit und wasserklar· Auch nach längerem Stehen wird die Lösung nicht trübe und es tritt auch keine Verdickung bzw· Oelbildung ein· Duch anionaktive Produkte fällt das Stärkederivat augenblicklich gelartig aus. Durch Walzentrocknung wird ein schuppenartiges weisses Pulver erhalten, das sich in kaltem Wasser löst· Zur analytischen Bestimmung wird eine Probe einige Stunden mit 96 jtigeffl Alkohol im Soxlet extrahiert· Der Stickstoffwert dieser gereinigten Probe liegt bei 0,22 %·
Beispiel 9
500 g Stärke werden zusammen mit 100 g Natriumsulfat in 325 ml Wasser suspendiert. 2u dieser Suspension werden 93*5 g 2,3-EpoxypxOpyltriäthylammonlumohlorld gegeben, und ansohllessend wird mit 12 g (0,3 Mol) NaOH, gelöst in 120 ml Wasser, versetzt. Nach l8-etündigem Rühren in der Kälte wird das Reaktionsgeeisch neutralleiert, abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Für das Stärkederivat wurde ein Stickstoffwert von 0,76 % gefunden·
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Claims (12)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung kationaktiver Stärkederivate, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel
R2-N
in der R-, R2 und R,, die gleich oder voneinander verschieden sein können, einen Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylrest bedeuten oder beliebige zwei dieser Reste einen Ring bilden können, mit einem Halogenhydrin der Formel
X - CH2 - CH - CH2
OH OH
in der X ein Halogenatom darstellt, umsetzt, das so gebildete 2,3-Dihydroxypropylammoniumhalogenid isoliert, das isolierte 2,3-Dihydroxypropylammoniumhalogenid mit Halogenwasserstoff zum 3-Halogen-2-hydroxyprοpylammoniumhalogenid halogeniert, das so erhaltene 3-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid isoliert und dieses entweder direkt mit Stärke in Anwesenheit eines alkalischen Katalysators umsetzt oder es in alkalischem Medium in das 2,J-Epoxypropylderivat überführt und im alkalischen Medium mit Stärke umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das 2,3-Epoxyderivat vor der Umsetzung mit Stärke isoliert und das isolierte Produkt in Anwesenheit eines alkalischen Katalysators mit Stärke umsetzt.
3. Verfahren zur Herstellung der J-Halogen^-hydroxypropylammoniumhalogenide und 2,3-Epoxypropy!ammoniumhalogenide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeiconet, dass man ein Amin der Formel
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R2—N
in der R1, R2 und R, die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, mit einem Halogenhydrin der Formel
X - CH0 - CH - CH0
OH OH
in der X die oben angegebene Bedeutung besitzt, umsetzt, das so gebildete 2, jJ-Dihydroxypropylammoniumhalogenid isoliert, das isolierte 2,3-Dihydroxypropylammoniumhalogenid mit Halogenwasserstoff zum 3-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid halogeniert und das so erhaltene ^-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid isoliert und gegebenenfalls dieses in alkalischem Medium in das 2,3-Epoxypropylammoniumhalogenid überführt und dieses isoliert.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man als Halogenhydrin ct-Monochlorglycerin verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man als Amin Trimethylamin, Triäthylarain oder Tripropylamin verwendet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man das 2,3-Dlhydroxypropylammoniumhalogenid umkristallisiert.
7· Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung von Amin und Halogenhydrin in organischer oder wässrig-organischer Lösung vornimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die Halogenierung des 2,j5-Dlhydroxypropylammoniumhalogenids mit gasförmigem Chlorwasserstoff durchführt.
209821/0785
9· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7dadurch gekennzeichnet, dass man die Halogenierung des 2,j5-Dihydroxypropylammoniumhalogenids mit konzentrierter Bromwasserstoffsäure vornimmt·
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man das 2-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid umkristallisiert.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man die überführung des ^-Halogen^-hydroxypropy!ammoniumhalogenide in das 2,3-Epoxypropylderivat mit konzentrierter Natronlauge in der Kälte vornimmt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung der Stärke mit dem 3-Halogen-2-hydroxypropylammoniumhalogenid oder dem 2,3-Epoxypropylammoniumhalogenid in Anwesenheit von 0,02 bis 0,3 Mol Natronlauge je Mol Stärke bei einer Temperatur von 5 - 100*0 durchführt,
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209821/0716
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