DE19630428A1 - Stärkederivate und deren Verwendung - Google Patents
Stärkederivate und deren VerwendungInfo
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- C03C25/24—Coatings containing organic materials
- C03C25/26—Macromolecular compounds or prepolymers
- C03C25/32—Macromolecular compounds or prepolymers obtained otherwise than by reactions involving only carbon-to-carbon unsaturated bonds
- C03C25/321—Starch; Starch derivatives
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B31/00—Preparation of derivatives of starch
- C08B31/08—Ethers
- C08B31/12—Ethers having alkyl or cycloalkyl radicals substituted by heteroatoms, e.g. hydroxyalkyl or carboxyalkyl starch
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Description
Die Erfindung betrifft Stärkederivate mit mindestens einer aliphatischen
Alkyl(en)gruppe mit 10 oder mehr C-Atomen sowie die Verwendung als
Additiv bei der Herstellung von Fasern, die aus wäßrigen, alkalisch wäßrigen
Lösungen oder aus wassermischbaren Lösungsmitteln durch geeignete
Maßnahmen z. B. in einem Fällbad niedergeschlagen werden. Des weiteren
betrifft sie die Verwendung der Stärkederivate zur Faserveredlung und zur
Imprägnierung oder als Bindemittel für nicht gewebte Wirrstoffe und
Faservliese.
Die Herstellung von Fasern über den Weg einer wasserbasierenden
Spinnlösung oder zumindest in wassermischbaren Lösern ist an sich bekannt.
Sie erfolgt aus Marktzellstoff durch Alkalisieren, Reifen, gezieltes
Depolymerisieren und Reagieren mit Schwefelkohlenstoff, um eine Lösung
von Zellulosexanthogenat zu gewinnen und die Spinnlösung in entsprechende
Fällbäder zu extrudieren. Hierbei tritt die als Regenerierung bezeichnete
Rückführung der Cellulose in den nativen Zustand ein. Es folgt das Strecken,
das Entsäuern, das Entschwefeln und schließlich das Trocknen. Die auf diese
Weise erhaltene Filamentfaser wird dann ggf. zur Spinnfaser aufbereitet. Bei
einer weiteren Vorgehensweise zur Erzeugung von Cellulosefasern ist als
Lösungsmittel für Zellstoff NMMO (N-Methylmorpholin-N-oxid) zu
verwenden, um eine Spinnlösung zu erhalten. Sowohl die über Xanthogenat
als auch die über NMMO regenierten Cellulosefasern weisen noch einen
rauhen Griff auf und müssen aviviert werden. Die Avivage erzielt eine
Griffverbesserung, soll die Weiterverarbeitung erleichtern, besonders die
Farbaufnahme beim Färben und Bedrucken sowie die Trageeigenschaften der
daraus hergestellten Gewebe verbessern. Für diese Textilbehandlung ist ein
weiterer Verarbeitungsschritt erforderlich. Es wäre sehr förderlich, die
Umständlichkeiten zu vermeiden, zu vereinfachen und effektvoller zu
gestalten. Infolge, daß die Avivagen erst nachträglich auf die Fasern
aufgebracht werden, sind diese nicht permanent und werden im Laufe
des Gebrauches der Textilware sowie den erforderlichen Waschzyklen
abgelöst und damit auch die Farbechtheit verringert. Das bewirkt, daß sich die
Gewebeeigenschaften im Laufe der Zeit entsprechend verschlechtern. Es war
ein Ziel nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue bessere Produkte zur
Verfügung zu stellen, denen die beschriebenen Nachteile nicht anhaften und
die darüber hinaus zusätzliche verbesserte Eigenschaften aufweisen. Es wurde
gefunden, daß ein Stärkederivat mit einer höhermolekularen aliphatischen
Alkyl(en)gruppierung neue, interessante, deutlich bessere Eigenschaften
einbringt, insbesondere zusammen mit regenerierter Cellulose und diese
bislang mit den bekannten Mitteln nicht erzielt werden konnten. Vor allem
wird die Farbaufnahme beim Färben drastisch in die Höhe getrieben. Das
Stärkederivat wird nach den dem Fachmann geläufigen Herstellmethoden für
modifizierte Stärke gewonnen. Als Reaktionsmethode wird die Veretherung
bevorzugt. Die angelagerten Gruppen bestehen aus mindestens einer
aliphatischen Gruppe mit 10 C-Atomen oder mehr, vorzugsweise aus
Verbindungen der allgemeinen Formel STÄRKE - O - R, wobei -R
insbesondere für -2-Hydroxyalkyl(i) und/oder -2-Hydroxyalkyl(i)-N,N,N-
trialkyl(ii)-amnonium-chlorid und /oder -2-Hydroxyalkyl(i)-Y steht, wobei -
Y ein Alkalisalz einer anorganischen Säure oder eine Carboxylgruppe sowie
Derivate darstellt, besonders Carbonsäureester und Carbonsäureamid. Es
bedeuten -Alkyl(ii) C₁ bis C₉ mit mindestens einer Gruppe von C₁₀ oder
mehr und -Alkyl(i) C₁ bis C₂₈.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das bezeichnete Stärkederivat
bewältigt. Das in Wasser gelöste Stärkederivat wird mit der Spinnlösung
vermischt und als homogenes Compound gleichzeitig mit der gelösten
Cellulose in den zu bildenden textilen Fasern niedergeschlagen. Dies erfolgt
beim Extrudieren in das Spinnbad und ergibt die erfindungsgemäße
permanente Avivage. Nach derartigen Fasern, die auch ohne eine oberflächlich
aufgebrachte Avivage leichter zu verweben sind und die verarbeitungs
technisch überragende Eigenschaften aufweisen, ein flauschig-weiches
Warenbild erzeugen und dem Textil ganz besondere und sogar neue Trage
eigenschaften verleihen, wurde lange gesucht und sie stehen hoch im Kurs. Die
auf dieser Basis hergestellten Textilien sind beim Tragen und Reiben frei von
jeglicher statischen Elektrizität.
Die Erfindung umfaßt auch die Verwendung des Stärkederivates als solches
sowie im Besonderen die Verwendung des vorbezeichneten Spinnbad-
Compounds, bestehend aus in Wasser gelöstem Stärkederivat und aus gelöster
Cellulose zur Veredlung von Fasern gemäß Patentanspruch 4. Des weiteren
wird das Stärkederivat als solches und das Spinnbad-Compound insbesondere
als Imprägnier- oder Bindemittel für fertige Gewebe und bei der Ausbildung
von Faservliesen gemäß Anspruch 5 beansprucht. Die Faserstoffe können
organischen Ursprungs sein und beinhalten Natur- und Synthesefasern aller
Art, auch naturbelassene Cellulose, wie sie bei der Papierherstellung
Anwendung findet oder wiedergewonnene Faserstoffe aus Altpapier sowie
anorganische Fasern, wie die aus Glas, Glaskeramik, Gestein, Schlacke,
Kohlenstoff, Bor, Metall u. a. Industriefasern. Unter Faservliesen fallen alle
nicht gewebten Wirrstoffe. Die Fasern nach Anspruch 4 und die
Fasererzeugnisse nach Anspruch 5 werden in an sich bekannter Weise durch
Tauchen, Sprühen oder nach einem der bekannten Verfahren beaufschlagt. Im
Falle des Compounds mit gelöster Cellulose wird hierauf auf der
Faseroberfläche oder zwischen den Fasern durch salzhaltige Bäder und/oder
Säurebehandlung regeneriert und in unlöslicher Form niedergeschlagen.
Durch wechselnde Verhältnisse Stärkederivat zu Cellulose läßt sich jeder
beliebige Effekt bezüglich der Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit bzw.
Wasser einstellen. Überwiegt der Anteil des Stärkederivates oder wird es
alleinig verwendet, werden Vliese erhalten, die nach Einwirken von Nässe
mehr oder weniger an Festigkeit einbüßen, was für eine umweltfreundliche
Entsorgung förderlich ist und in der heutigen Zeit eine besonders gefragte
Eigenschaft darstellt. Überwiegt dagegen der cellulosische Anteil, sind die
Erzeugnisse sehr feuchtigkeitsbeständig. Die Regenerierung der Cellulose
zusammen mit der Stärke ist nicht auf die Behandlung im Fällbad beschränkt,
sie kann gleichfalls durch thermische Behandlung unter Luftzirkulation
erfolgen oder durch Oxidation zum Xanthid oder vermittels eines mehr als 1-
wertigen Kations, wobei ebenfalls die Materialien unlösbar in Verbund
gebracht werden. Die Fasern, Gewebe und Vliese zeigen gegenüber den
unbehandelten Erzeugnissen verbesserte Schmutzabweisung, große griffige
Weichheit, verbesserte Knitterfestigkeit und ausgezeichnetes antistatisches
Verhalten.
Claims (5)
1. Stärkederivate, mit mindestens einer aliphatischen Alkyl(en)gruppe mit 10 C-Atomen
oder mehr, vorzugsweise Verbindungen der Formel STÄRKE-O-R,
wobei für -R insbesondere -2-Hydroxyalkyl(i) und/oder -2-Hydroxyalkyl(i)-
N,N,N-trialkyl(ii)-ammonium-salz und/oder -2-Hydroxyalkyl(i)-Y, wobei für -Y
ein Alkalisalz einer anorganischen Säure oder eine Carboxylgruppe und deren
Derivate steht und -Alkyl(ii) C₁bis C₉ mit mindestens einer Gruppe von C₁₀
oder mehr und -Alkyl(i) C₁ bis C₂₈ bedeutet, deren Verwendung als Additiv bei
der Herstellung von Fasern, zur Veredlung von Fasern sowie als Imprägnier- und
Bindemittel für Gewebe und Faservliese.
2. Stärkederivate nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch deren
Verwendung als Additiv bei der Herstellung von Fasern mittels Naßspinnverfahren.
3. Stärkederivate nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß diese und der Celluloseanteil in wäßriger oder wäßrig-alkalischer Lösung, in
lösungsvermittelnden Komplexen, als Xanthogenat oder in N-Methylmorpholin-N-
oxid gelöst vorliegen.
4. Stärkederivate, gekennzeichnet durch die Verwendung zum
Veredeln von Fasern organischen und anorganischen Ursprungs, bevorzugt in der
Kombination mit gelöster Cellulose nach Anspruch 1 bis 3.
5. Stärkederivate nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch die
Verwendung als Imprägnierung und/oder Bindemittel für Gewebe und Faservliese,
bevorzugt in der Addition zu gelösten Stoffen der Ansprüche 1 bis 3.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19630428A DE19630428A1 (de) | 1996-07-27 | 1996-07-27 | Stärkederivate und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19630428A DE19630428A1 (de) | 1996-07-27 | 1996-07-27 | Stärkederivate und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19630428A1 true DE19630428A1 (de) | 1998-01-29 |
Family
ID=7801079
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19630428A Withdrawn DE19630428A1 (de) | 1996-07-27 | 1996-07-27 | Stärkederivate und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19630428A1 (de) |
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- 1996-07-27 DE DE19630428A patent/DE19630428A1/de not_active Withdrawn
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