DE2034910B2 - Schlagmuehle zum vermahlen von vornehmlich feuchtem oder nassem fruchtgut - Google Patents
Schlagmuehle zum vermahlen von vornehmlich feuchtem oder nassem fruchtgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft tine Schlagmühle zum Verihlen
von vornehmlich feuchtem oder nassem jchtgut, wie z. B. Mais in der Teigreife, gegebenen-Ie
samt Kolben und Deckblättern, mit einer im ihlengehäuse angeordneten, um eine waagerechte
:hse umlaufenden Rotorscheibe, die zusammen mit ier in gleicher Ebene befindlichen, an der Gehäuselenwand
angebrachten ringscheibenfönnigen ennwand den Gehäuseinnenraum in eine vor der
)torscheibe liegende zylindrische Vorzerkleine-, Schlagelemente trägt, welche s.ch mit geringem Ab-
stand an der Mameiwand der Vorzerkleinerungskammer
bzw. an den Prallrippen der Mahlkammer vorbeibewegen und damit zerkleinernd zusammenwirken
mTemer im unteren Bereich der Gehausevorderwand
to angeordneten Einlauföffnung zur Vorzerkle.nerungskammer,
mit einer von der Vorzerklemerungskammer zur Mahlkammer führenden Übergangsoffnung und
mit einer in der Mahlbahn der Mahlkammer befindlichen Auslaßöffnung. . . .
., Eine derartige Schlagmühle ist in der britischen Patentschrift
644387 beschrieben. Bei dieser bekannten Schlagmühle sinu die Schlagelemente fest an der Rotorscheibe
angebi-cht. und als Übergangsoffnung dient ein zwischen den Umfangsrandern der Rotorscheibe
und der Trennwand freigelassener Ringspalt. Bei dieser bekannten Schlagmühle können Teile des
zugeführten Mahlguts direkt durch den Ringspalt in die Mahlkammer eintreten, ohne in dem gewünschten
Ausmaß von den Schiagelementen der Vorzerkleine-
„ rungskammer bearbeitet worden zu sein Der Rmgspalt
darf nicht zu eng gewählt werden, da sonst das Vermählen unnötig weit getrieben werden muß und
der Energiebedarf und die Wärmeentwicklung zu groß wären außerdem würde dann auch die Verstopf ungs-
, gefahr zu stark anwachsen, die ohnehin bei dem Ringspalt
schon unangenehm groß ist. Die Notwendigkeit, den Ringspalt verhältnismäßig breit zu halten, fuhrt
aber auch dazu, daß eine große Luftmenge zusammen mit dem Mahlgut durch die Mahlbahn gefördert wird,
die einen entsprechend großen Querschnitt aufweist. Dies bedingt einen unverhältnismäßig hohen Energieverbrauch,
und zwar insbesondere schon im Leerlauf der Maschine. Auch ergeben sich bei der bekannten
Schlagmühle Schwierigkeiten, wenn feuchtes oder gar nasses Mahlgut vermählen werden muß.
Nach neuesten landwirtschaftlichen Erkenntnissen ist es aber erwünscht und wesentlich, beispielsweise
Mais in der Teigreife, gegebenenfalls einschließlich der Maiskolben und Deckblätter, zu einem weitge-
., hend gleichmäßigen silierfähigen Brei mischendmahlend
zu zerkleinern. Solches Mahlgut ist beispielsweise als Schweinefutter geeignet. Mais gedeiht bis
zu dem Stadium der Teigreife in fast allen Gegenden, und bei der Verfütterung von bestimmten Maissorten
an Stelle von Kartoffeln setzt das Schwein mehr
Fleisch und weniger Fett an. Außerdem ist erwünscht,
auch Getreidekörner mit sehr hohem Feuchtigkeitsgehalt auf gleichmäßig grießige Feinheitsgrade zu vermählen
Ferner ist auch die spinatbreiartige Feinzer-
„ kleinerung von Grünnutzpflanzen von Bedeutung, da
beispielsweise bei einer unmittelbar nach dem Ernteschnitt erfolgenden Zerkleinerung junger Luzerne-Futterpflanzen
oder grüner Heilpflanzen durch Zertrümmerung der Zellen die Assimilation sofort unterbrochen wird: dadurch werden Vitamine oder
° sonstige Anbaustoffe vollständiger erhalten. Nicht zuletzt tritt auch die Notwendigkeit auf, Getreidekörner,
die in der Teigreife geerntet und siliert werden und daher feucht sind, kontinuierlich und gleichmäßig mit
g entsprechender Stundenleistung und zufriedenstellend
gleichmäßig grießigem Feinheitsgrad zu zerkleinern.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus. eine
Schlagmühle zu schaffen, die bei geringem Energiebedarf auch für feuchtes oder sogar nasses Fruchtgut gesignet
und an die jeweiligen Anforderungen, insbesondere hinsichtlich des Mahlfeinhe:tsgrades, anpaßbar
ist. Speziell sol! beim Vermählen von feuchtem oder nassem Fruchtgut, insbesondere Mais in der
Teigreife einschließlich Kolben und Deckblättern, ein Verstopfen der Schlagmühle vermieden werden.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe bei einer Schlagmühle der eingangs beschriebenen Gattung dadurch
gelöst, daß die Schlagelemente beiderseits der Rotorscheibe schwenkbar gelagert sind, die Übergangsöffnung
im Scheitelbereich der ringförmigen Trennwand vorgesehen ist und die Auslaßöffnung in
Umlaufrichtung der Rotorscheibe gesehen vor der Übergangsöffnung liegt, welcher Auslaßöffnung eine
Umlenknase für das gemahlene Fruchtgut zugeordnet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Schlagmühle kann das Mahlgut von der im unteren Bereich der Vorzerkleinevungskammer
vorgesehenen Einlauf öffnung aus nur durch die vollständig abgeteilte und mit intensiv
wirkenden Werkzeugen ausgerüstete Vorzerkleinerungskammer in den von der Einlauföffnung entfernten
Scheiteibereich und durch die dort lokalisierte begrenzte Übergangsöffnung in die Mahlkammer und
die Mahlbahn gelangen. Die auf diese Weise für den gesamten Strom des Mahlguts durchgehend sichergestellte
gute Vorzerkleinerung und der entsprechend den jeweiligen Anforderungen bemessene verhältnismäßig
geringe Querschnitt der Übergangsöffnung, der erheblich kleiner ist als bei über große Umfangsbereiche
oder den ganzen Umfang der Mahlbahn verteilten Übergangsöffnungen, führen dazu, daß der
Mahlkammer ein gleichmäßiger, dosierter Strom eines Mahlgut-Luft-Gemisches mit verhältnismäßig hohem
Mahlgut-Anteil zugeführt wird. Die Umlenknase sorgt dafür, daß das in der Mahlkammer gemahlene
Gut nicht wieder in den Mahlbahn-Einlauf gelangt und .schafft dadurch in der Übergangsöffnung einen
leichten Unterdruck, durch den der Übertritt des Mahlguts aus der Vorzerkleirierungskammer wirksam
unterstützt wird. Infolge der Anwesenheit der Umlenknase macht das Mahlgut nur einen Durchgang
durch die Mahlbahn; dies trägt zur Vergleichmäßigung des Ergebnisses und zur Senkung des Energiebedarfs
bei. Die gleichmäßige und weitgehende Mahlwirkung in einem Durchgang wird auch dadurch
entscheidend unterstützt, daß in der Vorzerkleinerungskammer bis auf ein dosierbares Größenmaß zerkleinert
und das Mahlgut-Luft-Gemisch in dosierter Menge in die Mahlbahn eingeführt und dort mit einer
infolge der Dosierung stets gleichmäßigen Strömungsdichte vermählen wird. Infolge der Dosierung
des Mahlgut-Luft-Gemisches vor dessen Eintritt in den Mahlbahn-Einlauf kann der Luftanteil auf etwa
300 m3 pro gemahlene Tonne Mahlgut reduziert werden; dies entspricht im Vergleich zu bekannten
Schlagmühlen einer Reduzierung des Volumenverhältnisses Mahlgut/Luft auf etwa 1 :2ü().
Es hat sich gezeigt, daß mit der erfindungsgemäßen Schlagmühle auch feuchtes und nasses Fruchtgut mit
geringem Energieaufwand gleichmäßig zerkleinert werden kann, ohne daß die Gefahr einer Verstopfung
besteht. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß die lokalisiert im Scheitelbereich vorgesehene
Übergangs öffnung nicht nach Art eines Spalts mit sehr
oe.rineer Breite und demgegenüber sehr großer Länge
ausgeführt ist, sondern einfach eine lochartige öffnung bilden kann.
Die intensivere Zerkleinerungswirkung von schwenkbar angeordneten Schlägern ist zwar bei
Schlagmühlen an sich bekannt, (z. B. französische Patentschrift 889625), doch ist dies nicht bei einer in
Vorzerkleinerungskammer und Mahlkamnier unterteilten Schlagmühle mit dazu ausgenutzt worden, die
auf einen einzigen Umlauf begrenzte Mahlwirkung in
ίο der Mahlbahn, zusammen mit der Sicherstellung einer
vollständigen Vor-Bearbeitung in der Vorzerkleinerungskammer, genügend intensiv zu gestalten, um
auch bei dem dadurch ermöglichten geringeren Luftdurchsatz und verringerten Energiebedarf eine ausreichend
feine und gleichmäßige Vermahlung sicherzustellen. So ist insbesondere bei der Schlagmühle
nach der genannten französischen Patentschrift 889625 eine Trennung zwischen Vorzerkleinerungskammer
und Mahlkammer nur unvollkommen vor-
ao handen; das Mahlgut kann dort durch eine sehr breite,
über den ganzen Umfang der Mühle gehende Übergangsöffnung
zum größten Teil direkt in die Mahlbahn eintreten, ohne vorher von der Rotorscheibe, die einenentsprechend
geringen Durchmesser hat, und den darauf angebrachten festen Vorzerkleinerungselemeiiten
durchgehend oder ausreichend vorzerkleinert zu werden. Die Zerkleinerungsarbeit wird somit bei
dieser bekannten Schlagmühle ganz überwiegend in der Mrhlbahn und nicht von den Vorzerkleinerungselementen
verrichtet. Die Prallwand ist als Sieb ausgebildet und stellt somit einen über den Umfang der
Mahlbahn verteilten Mahlbahn-Auslauf von großem Querschnitt dar. Diese Anordnung findet man auch
bei anderen bekannten Schlagmühlen. Der verhält-
nismäßig große Querschnitt der Übergangsöffnung zur Mahlkammer und der sehr große Querschnitt des
über den gesamten Umfang der Mahlbahn verteilten Mahlbahn-Auslaufs führt bei der beschriebenen bekannten
Schlagmühle wie auch bei anderen bekannten Schlagmühlen dazu, daß eine sehr große Luftmenge
zusammen mit dem Mahlgut gefördert wird, beispielsweise etwa 1500 m3 Luft pro Tonne Mahlgut. Aus
diesem Grunde sind derartige bekannte Schlagmühlen wegen ihres hohen Energieverbrauchs sehr unwirtschaftlich
im Vergleich zu der erfindungsgemäßen Schlagmühle; außerdem sind die Schlagmühlen der
beschriebenen bekannten Art auch für die Vermahlung von feuchtem oder gar nassem Mahlgut völlig
ungeeignet.
Bei einer anderen bekannten Schlagmühle (schweizerische Patentschrift 85 105), die ebenfalls in einer
Vorzerkleinerungskammer drehbar gelagerte Schläger verwendet, ist der Übergang von der Vorzerkleinerungskammer
in die eigentliche Mahlkammei in der aus dem Stand der Technik vielfach bekannter
Weise durch zahlreiche Öffnungen vorgenommen, die siebartig über die Umfangswand der Vorzerkleinerungskammer
verteilt sind. Von einer Dosierung in Sinne der vorliegenden Erfindung kann dabei nich
die Rede sein, und es ist nicht erkannt worden, dai sich durch die intensivere Verkleinerungswirkuni
drehbar gelagerter Schläger besondere Vorteile fü die Vergleichmäßigung des Förderstroms und die Re
duzierung des Luftanteüs erzielen lassen. Außerder sind bei der genannten bekannten Schlagmühle di
Vorzerkleinerungskammer und die Mahlkammer ra dial hintereinander geschaltet, und es liegt demgemä
auch nicht wie bei der erfindungsgemäßen Schlag
mühle eine ringscheibenartige Trennwand vor, die unter anderem den wichtigen Vorteil mit sich bringt,
daß sie von den Zerkleinerungselementen unabhängig gestaltet, insbesondere auswechselbar und leicht modifizierbar ausgeführt werden kann.
Zur Anpassung an verschiedene Anforderungen ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung besonders
vorteilhaft, daß wahlweise Trennwände mit verschieden großen Übergangsöffnungen in das Gehäuse einsetzbar sind. Eine noch einfachere Möglichkeit der
Anpassung kann in Ausgestaltung der Erfindung dadurch verwirklicht werden, daß die Trennwand verdrehbar und dadurch der freie Querschnitt der Übergangsöffnung veränderbar ist. Die Dosierung des
Mahlgut-Luft-Gemisches im Übergangsbereich von der Vorzerkleinerungskammer zur Mahlkammer läßt
sich auf diese Weise sehr genau einstellen.
Um einen gleichmäßigeren Übergang des Mahlgut-Stromes aus der Vorzerkleinerungskammer in die
Mahlkammer zu bewirken, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung zweckmäßig, wenn in der Vorzerkleinerungskammer in Umlaufrichtung gesehen
vor der Übergangsöffnung ein aus dem Umfang der Vorzerkleinerungskammer nach außen ausgebauchtes, das Mahlgut zur Übergangsöffnung umlenkendes
Wandstück angeordnet ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische perspektivische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Schlagmühle,
Fig. 2 eine schematische radiale Schnittansicht der
in Fig. 1 dargestellten Schlagmühle nach der Linie H-II der Fig. 3, und
Fig. 3 eine schematische Axial-Schnittansicht nach
der Linie III-III der Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, hat das dargestellte Ausf ührungsbeispie! ein im wesentlichen scheibenförmiges Gehäuse 1 mit einem die Prallwand
außen umgebenden Mantelring la, einem auf der Stirnfläche des Mantelringes sitzenden Gehäusedekkel 2 und einem Flansch 3 für den Anschluß eines
nicht dargestellten Elektromotors. Der Gehäusedekkel 2 ist durch ein Scharnier 4 mit dem Gehäuse 1
aufschwenkbar verbunden und mit einer Verriegelungseinrichtung 5 versehen, die um einen Winkel von
ungefähr 180° um die Rotorwelle zum Scharnier 4 versetzt angeordnet ist.
Sowohl die perspektivische Skizze der Fig. 1 als auch die in den Fig. 2 und 3 erkennbaren Konstruktionsmerkmale der dargestellten Schlagmühle zeigen,
daß der Gehäusedeckel 2 in einem hohlzylindrischen kappenartigen Gehäuseabteil 6 eine Vorzerkleinerungskammer 7 enthält. Diese wird zum Teil durch
eine ringscheibenförmige Trennwand 8, zum Teil durch eine in der gleichen vertikalen Querschnittsebene der Schlagmühle wie die Trennwand 8 angeordnete Rotorscheibe 9 von der die Prallwand enthaltenden Mahlkammer 9a getrennt. Im Gehäuse 1 ist
auf einer Welle 10 die Rotorscheibe 9 fliegend gelagert und wird durch den Elektromotor angetrieben.
Die Rotorscheibe 9 trägt nahe ihrem Umfangsrand in einem zur Welle 10 konzentrischen Kreis verteilt
mehrere zur Welle 10 parallelliegende Bolzen 11, welche auf der der Mahlkammer 9a zugekehrten
Scheibenseite je einen Schläger 12 und auf der der Vorzerkleinerungskammer 7 zugekehrten Scheiben
seite je einen Förderfinger 13 tragen. Sowohl die
Schläger 12 als auch die Förderfinger 13 lagern frei
schwingend auf den Bolzenenden und sind in ihrer Breite der Mahlkammer 9a bzw. der Mahlbahn 14
und der Vorzerkleinerungskammer 7 angepaßt. Die
Mantelwand 15 der Vorzerkleinerungskammer 7 ist
hohlzylindrisch und umgibt den von den Schneiden 16 der Förderfinger 13 beschriebenen Flugkreis 17
mit geringem Spiel, so daß sie nach Art von schneidenden Schaufeln in der Vorzerkleinerungskammer 7
ίο umlaufen und dadurch das zu vermählende Gut unter
Fliehkraftwirkung gegen die hohlzylindrische Mantelwand 15 schleudern. An der tiefsten Stelle der Vorzerkleinerungskammer 7 ist in dem kappenartigen
Gehäuseabteil 6 ein Ausschnitt 18 als Mahlgut-Ein-
IS lauf ausgespart, der durch eine schräg ansteigende
Trichterwand 19 ein Einlaufgefälle erhält, auf der das zu vermählende Gut mit natürlichem Gefälle unter
seinem Eigengewicht in die Vorzerkleinerungskammer 7 gelangt. Im Scheitelbereich der Vorzerkleine-
»o rungskammer 7 dagegen besitzt die Trennwand 8 eine
Aussparung 20 und die Mantelwand 15 der Vorzerkleinerungskarnmcr 7 ein in tangcnlialer Richtung zu
ihrem Umfang ausgebauchtes und umlenkendes Wandstück 21, das eine in die Mahlbahn-Einlauföff-
•5 nung 22 mündende Übergangsöffnung 23 begrenzt.
Durch diese Übergangsöffnung 23 gelangt das Mahlgut-Luft-Gemisch unter der Wirkung der von der Rotorscheibe 9 und deren Förderfingern 13 erzeugten
Fliehkraftwirkung und der durch die umlaufenden
Schläger 12 in der Mahlbahn 14 hervorgerufenen
Sogwirkung aus der Vorzerkleinerungskammer 7 in die Mahlbahn 14. Da die Übergangsöffnung 23 einen
vorbestimmten Durchgangsquerschnitt aufweist, gelangt das Mahlgut-Luft-Gemisch nur in dosierter
Die Zweiteilung des Gehäuses 1 hat den Vorteil, daß die Trennwand 8 als ringförmige Stahlplatte in
einer passenden Aussparung der Innenfläche des Gehäusedeckels 2 eingesetzt werden kann. Diese ring-
förmige Stahlplatte umgibt mit ihrem kreisscheibenförmigen Ausschnittrand die Rotorscheibe 9 mit
geringem Spiel und hat die segmentförmige Aussparung 20, welche durch ihre lichte Weite und ihre
Querschnittsform den Querschnitt der Übergangsöff
nung 23 bestimmt.
Zur Veränderung dieses Durchgangsquerschnitts gibt es zwei Möglichkeiten. Nach dem einen Vorschlag
sind mehrere ringförmige Trennwände 8 mit zwai gleich großen Kreisausschnitten aber verschieder
großen und/oder geformten segmentförmigen Aussparungen 20 bereitgestellt, die bei geöffnetem Gehäuse 1 in die Innenseitenflächen des Gehäusedekkels 2 eingesetzt bzw. gegeneinander ausgetauscht
werden können, um für das jeweils zu vermählende
5j Gut den günstigsten Durchgangsquerschnitt dei
Übergangsöffnung 23 in der Schlagmühle zwischer der Vorzerkleinerungskammer 7 und der Mahlbahr
14 zu schaffen.
Co «nige Stahlplatte 8 als Trennwand vorgesehen, derer
Aussparung 20 gegenüber einer aus der hohlzylindri sehen Mantelwand 15 ausgearbeiteten Ausbauchunj
21 der Vorzerkleinerungskammer 7 durch eine Teil drehung der ringförmigen Stahlplatte 8 verstellba
Oq und dadurch der freie Durchgangsquerschnitt de
Übergangsöffnung 23 veränderbar ist. Das ausge bauchte Wandsiück 21 der hohlzylindrischen Mantel
wand 15 leitet das zum Teil zerkleinerte Mahlgut zu
sammen mit einer gewissen Menge Luft unter der Wirkung der von den Förderfingern 13 erzeugten
Fliehkraft in die segmentartige Aussparung 20 der Trennwand 8 bzw. in die Übergangsöffnung 23. Diese
dosiert durch ihre lichte Durchgangsweite den aus der Vorzerkleinerungskammer 7 austretenden Mahlgut-Luft-Strom,
so daß dieser mengendosiert in den Mahlbahn-Einlauf 22 gelangt. Durch diese Dosiening
der Mahlgut- und Luftmenge wird die Voraussetzung geschaffen, das Mahlgut innerhalb einer sich über einen
Winkel von etwa 300° erstreckenden Mahlbahn in einem einzigen Durchgang auf den jeweils erwünschten
Feinheitsgrad zu vermählen.
Die Mahlbahn wird einerseits durch den von den freien Enden der schwingenden Schläger 12 erzeugten
Flugkreis 24 (Fig. 2), andererseits durch Prallrippen 25 gebildet, die in der Form eines den Flugkreis der
Schläger 12 über einen Winkelbereich von etwa 300° umschließenden Bogens angeordnet sind und Bestandteile
einer über diesen Bereich sich erstreckenden Prallwand bilden. Diese Prallrippen 25 sind aus
Stahlblech gebildet und einzeln an einem sie gemeinsam festhaltenden Träger 26 befestigt.
Das als Prallrippenträger 26 dienende Stahlband kann entweder allein oder gemäß dem dargestellten
Ausfuhrungsbeispiel mit Unterstützung durch ein Stahlrohr 29 in das Gehäuse 1 eingesetzt weiden. Das
Stahlband kann dann im Querschnitt schwach ausgeführt und mit dem Stahlrohr verschweißt werden, so
daß beide zusammen den Prallrippenträger bilden. Dabei ist diese"; Stahlrohr 29 mit Steckaugen 31, 32
und 33 auf Haltebolzen 30 aufsteckbar und auswechselbar.
Durch Veränderung des Bogenverlaufs des Prallrippenträgers 26 können die auf ihm befestigten Prallrippen
25 in einem von der Kreisbahn abweichenden vorbestimmten Abstand vom Flugkreis der Schläger
12 gebracht und damit der Mahlbahnquerschnitt z. B.
im Einlauf- und Auslaufbereich der Mahlbahn 14 zur Erzielung eines jeweils erwünschten Feinheitsgrades
individuell verstellt und auch exzentrisch zum Flugkreis 24 gemacht werden.
Die Innenfläche des Gehäuses 1 kann im Bereich der Mahlbahn 14 mit einer sehr harten, schlag- und
reibungsfesten Einlage in der Form einer ringförmigen Stahlplatte 36 versehen sein, welche gegebenenfalls
auswechselbar in einer ringförmigen Aussparung des Gehäuses 1 sitzt. Ebenso kann die Vorzcrkleinerungskammer
7 mit einer schlag- und reibungsfesten Einlage 37 versehen sein, die mit in Richtung einer
Mantelerzeugenden verlaufenden Rippen, Wellen oder Zähnen versehen sein kann, welche die Vorzerkleinerung
des Mahlgutes in der Kammer 7 im Zusammenwirken mit den umlaufenden Förderfingern
13 unterstützen.
Das Gehäuse 1 besitzt im Anschluß an den Mahlbahn-Auslaß 34 einen schräg nach oben gerichteten
Auswurfkanal 39, welcher innerhalb des Gehäuses 1 auf der Seite des Mahlbahn-Auslasses 34 durch eine
um einen Zapfen 40 verschwenkbare Klappe 41 bis zum Prallwandende reicht und auf der diesem gegenüberliegenden
Seite einen Schenkel 42 besitzt, der mit einem Segment 43 einen spitzen Winkel einschließt,
der gegen den Mahlbahn-Auslaß 34 gerichtet ist. Das Segment 43 ist seiner Krümmung nach dem Flugkreis
24 der Schläger 12 angepaßt, steht knapp über diesen und hat eine spitze Umlenknasc 44, so daß die aus
dem Mahlbahn-Auslaß 34 abströmenden gemahlenen Mahlgutteilchen und der mitgeführte Luftstrom vom
Flugkreis 24 der Schläger 12 abgestreift und in den Auswurfkanal 39 abgelenkt wird. Diese Umlenknase
44 und ihr Schenkel 42 bilden zusammen eine Umlenkvorrichtung, die mittels Schrauben 38 im Gehäuse
1 befestigt ist und die aus dem Mahlbahn-Auslaß 34 iiustrctendcn gemahlenen Mahlgut-Teilchen
und die mitgeführte Luft vor dem Mahlbahn-Hinlauf 22 in den Auswurfkanal 39 ablenkt. Die Umlenkvorrichtung
42, 44 verhindert somit, daß das gemahlene Gut in ilen Mahlbahn-Einlauf 22 gelangt und schafft
dadurch in diesem einen leichten Unterdruck, durch den der Eintritt des aus der Vorzerkleinerungskammer
7 durch die Ühergangsöffnung 23 in den Mahlbahn-Einlauf
22 gelangenden Mahlgut-Luft-Gcmisches wirksam unterstützt wird. Der Auswurfkanal 39
und die Llmlenkvorrichtung 42, 44 beanspruchen im Bereich des Schlägerflugkreises 24 nur einen Kreisbogen
von etwa 60". Die dem Auswurfkanal 39 /.uge-
ao ordnete Klappe 41 kann ebenso wie die dem Mihlbahn-Einlauf
22 zugeordnete, um die ortsfeste Achse
45 schwenkbar gelagerte Klappe 46 mittels einer Schraube 47 bzw. 48 und je einer Schraubenmutter
49 bzw. 50 zum jeweiligen Stand des Prallwandendes
as eingestellt werden.
Hs wurde bereits erwähnt, daß die Förderfinger 13 Schneiden 16 besitzen, die zum Vorzerkleinern des
Mahlgutes in der Vorzerkleinerungskammer 7 dienen. Sowohl die Förderfinger 13 als auch die Schläger
12 haben an ihren freien Enden an der Schlagseite besondere harte Schlagplättchen, die je eine in die
Schlagrichtungweisende Schneide (vgl. 16) besitzen. Die Schlagflächen und die Schneiden der Schlagplättchen
weisen eine Hohlform auf, die einer Hohlform der Prallrippen 25 gegengeformt ist, so daß das
Schlagplättchen jedes Schlägers 12 mit der Prallfläche
einer Prallrippe 25 bei einer Gegenüberstellung angenähert die Form eines Fasses als Querschnittsbild ergeben.
Dadurch, daß die Prallrippen 25 der Drehrichtung der Rotorscheibe 9 entgegengesetzt geneigt sind,
bleiben die Schneiden der Prallrippen 25 unter der Wirkung des zu vermählenden Gutes und ihrer Abnützung
stets scharf.
Der Mahleffekt ist daher nicht nur durch die Dosierung des Mahlgut-Luf t-Gemischcs durch die Wahl des
Durchgangsquerschnitts der (Jbergangsöffnung 23 und durch den Bogenverlauf der Prallwand 25, 26 einstellbar,
sondern auch durch die Anzahl der vorgesehenen PraHrippen 25 und die Größe der zwischen der
Prallrippen vorhandenen Mahlbahnzellen vorbe stimmbar. Es sind also auch der Abstand der Prallrippen
voneinander und die durch deren Abmessunger bestimmte Zellenlänge und Zellentiefe für das Mahl
produkt entscheidend. Durch Auswechseln der ver schiedenen Prallwände 25, 26 ist eine weitere Regu
liermögi'chkeit gegeben, um den Feinheitsgrad de Mahlgutteilchen zu beeinflussen.
Die vorstehend beschriebene Schlagmühle ist uni verseil an das jeweils zu vermählende Gut anpaßbai
und zwar auch dann, wenn dieses naß oder viskos klebrig ist. Bei Versuchen wurde festgestellt, daß di
kleinen und leichteren Mahlgutteilchen mittels de Luftstromes früher den Mahlbahn-Auslaß 34 erTei
chen als die gröberen Mahlgutteilchen, die infolge ih
Sj res größeren Gewichts durch Schlag-, An- und Rück
prall langsamer über die durch die Prallrippen 2 gebildeten Widerstände in Richtung zum Mahlbahr
Auslauf 34 gelangen. Diese gröberen Mahlgutteilche
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*■ 'X
werden dabei so lange dem Mahlprozeß während eines Durchgangs unterworfen, bis sie ebenfalls infolge ihrer
Zerkleinerung so leicht geworden sind, daß sie vom Luftstrom zum Mahlbahn-Auslaß 34 befördert werden
können.
Im Rahmen der Erfindung liegt es, mehrere solcher Schlagmühlen in einem Mahlprozeß hintereinander zu
schulten und zu einer Einheit miteinander zu verbinden. Dies erfolgt beispielsweise derart, daß einer
Mahlbahn 14 mit vorgeschalteter Vorzerkleinerungs-
10
kammer 7 und einer einerseits Förderfinger 13 und andererseits Schläger 12 aufweisenden motorisch angetriebenen
Rotorscheibe 9 eine oder mehrere Mahlbahnen 14 mit zugeordneten Rotorscheiben 9 im Bearbeitungsfortgang
des Mahlgutes nachgeschaltet sind, die untereinander durch Zusammenschluß des Mahlbahn-Auslasses 34 der jeweils vorgeschalteten
Mahlbahn mit dem Mahlbahn-Einlauf 22 der jeweils nachgeschalteten Mahlbahn 14 arbeits- und bautechniseh
zu einer Einheit verbunden sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schlagmühle zum Vermählen von vornehmlich
feuchtem oder nassem Fruchtgut, wie z.B. Mais in der Teigreife, gegebenenfalls samt Kolben
und Deckblättern, mit einer im Mühlengehäuse angeordneten, um eine waagerechte Achse umlaufenden
Rotorscheibe, die zusammen mit einer in gleicher Ebene befindlichen, an der Gehäuseinnenwand
angebrachten ringscheibenförmigen Trennwand den Gehäuseinnenraum in eine vor
der Rotorscheibe liegende zylindrische Vorzerkleinerungskammer und eine hinter der Rotorscheibe
liegende, eine mit Prallrippen bestückte Mahlbahn aufweisende, zylindrische Mahlkammer
unterteilt und die cuf ihrer Vorder- und Rückseite jeweils mehrere Schlagelemente trägt,
welche sich mit geringem Abstand an der Mantelwand der Vorzerkleinerungskammer bzw. an den
Prallrippen der Mahlkammer vorbeibewegen und damit zerkleinernd zusammenwirken, mit einer im
unteren Bereich der Gehäusevorderwand angeordneten Einlauföffnung zur Vorzerkleinerungskammer,
mit einer von der Vorzerkleinerungskammer zur Mahlkammer führenden Übergangsöffnung und mit einer in der Mahlbahn der
Mahlkammer befindlichen Auslaßöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagelemente
(12, 13) beiderseits der Rotorscheibe (9) schwenkbar gelagert sind, die Übergangsöffnung
(23) im Scheitelbereich der ringförmigen Trennwand (8) vorgesehen ist und die Auslaßöffnung
(34) in Umlaufrichtung der Rotorscheibe (9) gesehen vor der Übergangsöffnung (23) liegt, weleher
Auslaßöffnung (34) eine Umlenknase (44) für das gemahlene Fruchtgut zugeordnet ist.
2. Schlagmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wahlweise Trennwände (8) mit verschieden großen Übergangsöffnungen (23) in das Gehäuse (1) einsetzbar sind.
3. Schlagmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß,die Trennwand (8) verdrehbar
und dadurch der freie Querschnitt der Übergangsöffnung (23) veränderbar ist.
4. Schlagmühle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Vorzerkleinerungskammer (7) in Umlaufrichtung gesehen vor der Übergangsöffnung (23) ein aus
dem Umfang der Vorzerklcinerungskammer (7) nach außen ausgebauchtes, das Mahlgut zur Übergangsöffnung
(23) umlenkendes Wandstück (21) angeordnet ist.
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-
1970
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- 1970-07-14 DE DE19702034910 patent/DE2034910C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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