DE203298C - - Google Patents

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DE203298C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F3/00Colour separation; Correction of tonal value
    • G03F3/02Colour separation; Correction of tonal value by retouching

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Printing Methods (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV! 203298 . KLASSE 57d. GRUPPE
RICHARD MERKEL in MÜNCHEN.:
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. September 1907 ab.
Den mittels Farbenfiltern und farbenempfindlichen photographischen Platten erzeugten Teiloder Monochromnegativen haften meist noch Mangel an, und mit den nach ihnen hergestellten Farbendruckformen erhält man beim Zusammendruck in bezug auf die Farben keine getreue Wiedergabe des Originals. Die unvollkommene Wiedergabe der Farben muß durch umfangreiche, langwierige und kostspielige Nacharbeit auf den Druckplatten ausgeglichen werden. Es geschieht dies beim Farbendruck durch Ätzen zu dunkler und durch Polieren zu heller Stellen, dann werden Probedrucke gemacht und danach wieder- holt sich die Arbeit auf jeder Farbdruckform, bis nach zwei-, drei-, oft viermaliger Durcharbeit der Farbformen und Neuandrucken endlich ein dem Original gleicher Druck er- .- zielt wird:
Nur durch lange Erfahrung geschulte Arbeitskräfte gelangen zu einem befriedigenden Resultate, dabei geht aber durch solche Nach- und Überarbeitung der Platten viel von den Feinheiten und der Charakteristik des Originales verloren.
Um diese Arbeit zu vereinfachen, ist vielfach der Weg eingeschlagen worden, die Teilnegative erst zu retuschieren, davon Positive zu erzeugen, diese wieder einer Retusche zu unterziehen und dann davon erst die Rasternegative aufzunehmen, um nach diesen letzteren, dann die Druckformen anzufertigen.
Nur ein ganz geschickter Retuscheur wird
die Negative und Positive so durcharbeiten, daß von einer wirklichen Ersparnis für den nachfolgenden Ätzprozeß die Rede sein kann, oft kommen sogar noch durch solche Retusche, abgesehen von deren hohen Kosten, neue Fehler hinein.
Auch auf photographischem Wege hat man versucht, die Teil- oder Monochromnegative zu korrigieren und eine farbenrichtigere und vollkommenere Wirkung zu erzielen, bis jetzt jedoch nur mit geringem Erfolg.
Bekannt ist, daß man ein photographisches Negativ oder Positiv im ganzen oder auch partiell abschwächen und verstärken kann. Die Abschwächung oder Verstärkung in Teilen der Schicht ist auch schon versucht worden, es gelang aber nicht, sie scharf zu begrenzen und auf kleine Einzelheiten zu beschränken.
Bekannt ist ferner, daß lichtempfindliche Chromatgelatineschichten, unter einem Negativ oder Positiv belichtet, die Eigenschaft haben, gefärbte Flüssigkeiten je nach dem Grade ihrer Belichtung in größerem oder geringerem Maße aufzunehmen, so daß ein dem Kopieroriginal entsprechendes Bild entsteht. Die auf diese Weise nach einem Gelb-, Rot- und Blaunegativ erzeugten farbigen Positive auf Glas, Papier oder Film ergeben, in bekannter Weise übereinandergelegt, ein dem Original ziemlich nahekommendes Farbenbild. ■■ _
Grobe Fehler der Teilbilder, die schon in den Teilnegativen oder in fehlerhaftem Kopieren der Gelatineschichten lagen, lassen sich etwas verbessern, so z. B. zu dunkel
kopierte Schichten durch längeres Entwickeln im Wasser oder durch Abschwächen in Borax oder Eisessiglösung, oder zu helle Schichten durch längeres Belassen in der betreffenden Farbstofflösung.
Eine weiter auf Einzelheiten sich erstreckende
Retusche ist auf diesen Wegen ausgeschlossen.
Nach vorliegendem Verfahren wendet man,
um Farbenmonochrompositive so gründlich
ίο zu korrigieren, daß diese übereinandergelegt nahezu dem Original gleichen, zum Schütze der mit dem Original bereits übereinstimmenden Stellen Deckmittel an, die für die zur Anwendung kommenden Abschwächungs- oder Verstärkungslösungen vollständig undurchdringlich sind.
Es ist schon für die Herstellung von Farbformen vorgeschlagen worden, beim Entwickeln lichtempfindlicher, auf Druckplatten befindlicher Schichten, Stellen, die nicht der Einwirkung des Entwicklers weiter ausgesetzt werden sollen, mit Deckmitteln zu schützen.
Beim vorliegenden Verfahren verfährt man
in folgender Weise: . '
Nach drei oder vier Teilnegativen (Gelb, Rot, Blau bzw. Schwarz) erzeugt man auf ungefärbten Gelatineschichten Kopien, und färbt sie in bekannter Weise in der entsprechenden gelben, roten oder blauen Farbstofflösung -an, bis sie die gewünschte Sättigung erreicht haben. Alsdann werden diese monochromen Positive in einem dafür konstruierten Retuschierpult zur Deckung gebracht und so mit dem Original verglichen.
Es sei Gelb ziemlich richtig, doch etwas zu schwach, Rot zu stark, auch zu wenig detailliert, Blau ziemlich richtig, doch zu wenig korrekt in den Tonabstufungen; dann wird die Gelbplatte im Farbbade noch etwas verstärkt. Rot muß aber gründlich korrigiert werden, und dies geschieht in folgender Weise. Die Rotplatte wird auf dem Retuschierpult an den Stellen, welche intensiv gedeckt sind und mit der Stärke des Originals übereinstimmen, mit einem möglichst transparenten Deckmittel, welches für die Farbstofflösung sowohl als auch für die Abschwächungsflüssigkeiten undurchlässig und der Gelatineschicht gegenüber ohne Einwirkung ist (z. "B.
starke spirituose Schellacklösung, Damar, Mastixlack o. dgl.), überdeckt. Dann legt man das Positiv in die Abschwächungslösung (die Borax, Eisessig, Chlor enthalten , kann), und bleicht es kurze Zeit, bis die den gedeckten Stellen am nächsten liegenden Rottöne in ihrem dem Original entsprechenden Werte richtig erscheinen. Man läßt die Platte dann etwas trocknen und deckt wieder jene abgeschwächten, im Farbwert jetzt richtigen
Stellen, und schwächt das Übrige weiter ab. Da die vorher gedeckten Stellen unter dem transparenten Deckmittel vollkommen sichtbar sind, so kann man leicht den noch nötigen Abschwächungsgrad ermessen, denn das ganze Monochrompositiv kann man, da nichts wirklich verdeckt wird, sondern die Farbe durch die angewendeten Deckmittel durchscheint, während der Korrektur mit dem Original vergleichen. Eine drei- bis viermalige Deckung mit jedesmal nachfolgender Abschwächung wird genügen, um das Rotbild, das ganz mangelhaft erschien, in denjenigen Zustand überzuführen, daß alle seine Tonwerte denjenigen des Originalbildes entsprechen.
Es können so nicht nur große Flächen verstärkt und abgeschwächt werden, sondern die Veränderung der Farbwerte kann sich auf kleinere Einzelheiten beschränken. " Die Deckmittel lassen sich mit groben und feinen Pinseln auftragen. Die feinsten Konturen lassen sich einziehen, und mittels Tupfpinsels und Fettkreidestifte die feinsten Übergänge erzielen.
Bei der Blauplatte werden die Stellen, die nicht intensiv genug sind, angefärbt, nachdem cfer übrige Teil abgedeckt worden war.
Die Platten werden schließlich in einem Spiritusbade (bei Verwendung alkoholischer Deckmittel oder Lacke) oder in Terpentinöl go (bei Verwendung von öllacken) von den Deckmitteln befreit, um dann wieder im Retuschierpult in genauer Deckung übereinandergebracht zu werden. Der Vergleich mit dem Original darf, wenn die Arbeit mit einiger Sorgfalt und Verständnis gemacht, keine oder nur wenig Fehler mehr zu Gesicht bringen, andernfalls wiederholt man den Prozeß.
Es ist einleuchtend, daß bei dieser Art der Nacharbeit der Charakter des Originalbildes in bezug auf seine Farbenwirkung vollständig erreicht wird und auch alle Feinheiten des Originals gewahrt bleiben.
Von den so gewonnenen farbenrichtigen Monochrompositiven können Halbtonnegative z. B. für Lichtdruck, Kupferdrück oder Rasternegative für Stein- oder Buchdruck gefertigt werden. Man kann auch statt der farblosen Gelatineplatten sich des gefärbten Pigmentpapiers oder solcher Folien bedienen, um von diesen die Positive zu erzeugen, die sich dann ebenfalls in der vorbeschriebenen Weise korrigieren lassen. Nicht bloß Chromatschichten, sondern auch silberhaltige Gelatineschichten (Emulsionsplatten) lassen sich anfärben und sind für das Verfahren zu verwenden.
Die nach diesem Verfahren hergestellten Hochdruckplatten haben noch den Vorzug guter Punktbildung und Druckfähigkeit, weil sie eben viel Nacharbeit, die das Rasterbild
schädigt, nicht mehr Beanspruchen. Der ganze Prozeß, die Herstellung der Monochrompositive inbegriffen, ist sehr einfach und sehr leicht erlernbar.
- Einen Fortschritt bedeutet diese Retusche für den Vielfarbendruck, da man es ganz in der Hand hat, dunkle Stellen, in denen das reine Schwarz mehr zum Ausdruck und zur Geltung gelangen soll, in den Farben ganz
ίο aufzuhellen, was ebenfalls bis jetzt nur auf dem Wege mühevoller und sehr zeitraubender Retusche auf den Druckformen selbst möglich war.
Von großer Bedeutung ist das Verfahren auch für die Herstellung von Reproduktionen auf photolithographischem Wege.
Durch das Verfahren können jetzt die photolithographischen Platten mit solcher Vollkommenheit hergestellt werden, daß Korrekturen auf dem Stein, die bekanntlich nur gering sein dürfen, wegfallen, da die Korrekturen vorher in den Negativen und Positiven ausgeführt werden können.
Beim Steindruck ist es oft wünschenswert, statt einer Rotplatte deren zwei, ein helles und ein dunkles Rot, zu verwenden, ebenso ein helles und ein dunkles Blau. Nach vorliegendem Verfahren ist es sehr leicht, zwei Rot- oder Blaudruckplatten herzustellen. Man kopiert das Teilnegativ für die rote Farbe zweimal und färbt das eine Positiv mit dunkler, das andere mit heller Farblösung, verstärkt oder schwächt die Positive unter Anwendung der Deckmittel ab, bis sie den in dem Originale enthaltenen helleren oder dunkleren Ro'tfarbwerten vollkommen entsprechen. Ebenso stellt man sich, wenn wünschenswert oder erforderlich, auch die zwei Blaupositive her. Man hat es ganz in der Hand, die Positive beliebig zu verändern.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von in den Farbwerten richtigen Teildruckformen für photomechanischen Mehrfarbendruck, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung der Druckformen zunächst Monochrom- > bilder der einzelnen Farben hergestellt werden, die lokal abgeschwächt oder verstärkt werden unter Anwendung von . Deckmitteln, die eine Einwirkung der Abschwächungs- und Verstärkungslösungen auf die gedeckten Teile der Bildschicht ausschließen.
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FR388742A (fr) 1908-08-20
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