DE244025C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03F—PHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
- G03F3/00—Colour separation; Correction of tonal value
- G03F3/04—Colour separation; Correction of tonal value by photographic means
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 244025 KLASSE 57d. GRUPPE
ARTHUR SCHLJLZE in ST. PETERSBURG.
durch Kopieren.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1911 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung der bei der Chromolithographie
zu einer Farbe gehörenden Teilformen durch Kopieren nach einem Negativ. Von Zeit zu Zeit hat man mit größerem oder
geringerem Erfolge versucht, farbige Bilder auf lithographischem Wege photomechanisch zu
reproduzieren. Die Unzulänglichkeit der erzielten Resultate erklärt- sich aus dem Umstände,
daß unter Außerachtlassung der besonderen Eigentümlichkeiten des lithographischen Druckes angestrebt wurde, sich in bezug
auf Zahl und Abstufung der einzelnen Platten möglichst genau an das Beispiel des Dreifarbenbuchdruckes
zu halten.
Außerdem ist in lithographischen Kunstanstalten die Photographic in der Weise zu
Hilfe genommen worden, daß für die vom Chromolithographen herzustellenden Platten
(deren es bei farbenreichen Originalen 12 bis 16 bedarf) die entsprechende Anzahl von Autotypie-
oder Lichtdrucküberdrucken als zu bearbeitende Unterlage benutzt wurde. Bemerkenswert
ist, daß bei dieser Bearbeitung gar keine Rücksicht auf das ursprüngliche Aussehen
dieser Umdrucke genommen wird. Breite Flächen werden mit Tusche zugedeckt oder mit
dem Schaber ganz freigelegt. Auch die zwischen beiden übrig bleibenden Halbtöne werden mit
Feder und Nadel gründlich bearbeitet, so daß man von einer vollständigen Umgestaltung
sprechen muß, die so viel Zeit in Anspruch nimmt, daß gegenüber der reinen Handarbeit
in dieser Hinsicht nichts gewonnen wird. Aber auch hinsichtlich der Tonverteilung ist der
Chromolithograph bei Benutzung dieser Umdrucke genau so auf sein eigenes Schätzungsvermögen angewiesen wie früher. Das geht so
weit, daß es z. B. praktisch ganz gleichgültig ist, ob für die rot zu druckenden Platten Kopien
des Rotnegativs oder ob solche des Blaunegativs benutzt werden. Unter Umständen werden in
dem angeführten Falle letztere zweifellos bevorzugt werden.' Im allgemeinen ersetzen diese
Umdrucke nur die sogenannte Strichkontur (Kalke). Von einem mechanischen Verfahren
kann also hier keine Rede sein.
Der Drei- und der Vierfarbendruck werden in der Regel als photomechanische Verfahren bezeichnet.
Sie sind es freilich nicht in dem Sinne, als würden die auf photomechanischem Wege
erzeugten für Gelb, Rot und Blau (eventuell auch für Grau) bestimmten Platten beim
Übereinanderdruck ohne weiteres ein farbenrichtiges Bild ergeben.
Eine durchgreifende und zeitraubende, künstlerisches Geschick und Farbensinn erfordernde
manuelle Bearbeitung dieser Platten ist in jedem Falle erforderlich, um zu befriedigenden
Druckresultaten zu gelangen.
Eine derartige Bearbeitung ist durchführbar bei einem autotypischen Klischee, sie ist dagegen
unmöglich bei den für lithographischen Druck bestimmten Platten.
In der Dreifarbenautotypie erfolgt die Bearbeitung durch das sogenannte »Tonätzen«,
durch »Nachschneiden« und »Polieren«. So kann man die auf photomechanischem Wege erzeugten
Halbtöne innerhalb recht weiter Grenzen abschwächen oder verstärken, ohne die Zartheit
und Gleichmäßigkeit der Töne zu beeinträchtigen. Das kann man in der Farbenlithographie
nicht. Bei dieser mußten entsprechende Korrekturen mit der Feder, der Nadel und dem
Schaber gemacht werden, wodurch die Halbtöne grob, unruhig und zerrissen werden. Für
die Qualität des Dreifarbendruckes ist aber die
ίο Struktur der Halbtöne neben der Richtigkeit
der Tonwerte von ausschlaggebender Bedeutung, das sei durch nachfolgendes Beispielnäher
erläutert:
Beim Dreifarbendruck wird mit Hilfe der dunkelrot zu druckenden Platte auch das
blasseste Rosa erzeugt. Sie wird sowohl für die braunen wie für die violetten und orangegelb gefärbten Partien gebraucht. Das zarteste
Grau enthält einen schwachen Ton Dunkelrot, und selbst die grünen Farbtöne müssen mit
mehr oder weniger von diesem dunklen Rot nuanciert werden. Eine derartig ausgedehnte
Verwendung einer dunkel zu druckenden Farbe ist nur dann möglich, wenn die einzelnen Druckelemente
von solcher Regelmäßigkeit sind, wie. man sie in der Autotypie tatsächlich vorfindet,
d.h. nicht nur auf der ursprünglichen Kopie bzw. auf dem »angeätzten« Klischee, sondern auch
auf der vom Chemigraphen sorgfältig bearbeiteten, in allen Tonabstufungen richtigen
Druckform. Da die lithographische Technik in dieser Hinsicht mit der Autotypie nicht im
entferntesten konkurrieren kann, so ist auch ein lithographischer Dreifarbendruck mit Zuhilfenähme
der photographischen Verfahren sowohl wie ohne diese praktisch unausführbar.
Drei Rot, drei Blau und ein oder zwei Gelb, eventuell noch ein oder zwei Grau, im ganzen
also acht bis zehn Platten, werden immer nötig sein, um in der Chromolithographie zu befriedigenden
Druckresultaten zu gelangen. Bei der manuellen Herstellung, beispielsweise der drei in verschiedener Intensität zu druckenden
Platten für Rot (erstes Rot, zweites Rot, drittes Rot), wird im allgemeinen nach folgenden Regeln
verfahren:
Wo drittes Rot (dunkelrot) vorkommt, muß erstes und zweites Rot gedeckt sein.
Wo zweites Rot vorkommt, muß erstes Rot gedeckt sein.
Zweites Rot muß an allen denjenigen Stellen
von Zeichnung gänzlich frei sein, die mit dem ersten Rot fertiggemacht werden können.
Drittes Rot muß da frei bleiben, wo man allein mit dem ersten Rot oder mit dem ersten
und zweiten Rot zusammen auskommen kann.
Es befindet sich also auf der dunkelrot zu
druckenden Platte des Chromolitographen, im Gegensatz zu der in gleicher Kraft zu druckenden
Rotplatte des Dreifarbendruckes, nur an denjenigen Stellen Zeichnung, die im Original
wirklich dunkelrot sind. Aus dieser Gegenüberstellung geht deutlich hervor, daß bei der Anwendung
von drei Rot (statt des einen Rot beim Dreifarbendruck) die Struktur der Halbtöne
nur noch von geringer Bedeutung ist, denn erstens nehmen diese Halbtöne nur eine außerordentlich
kleine Fläche ein (beim Dreifarbendruck bedecken sie die ganze Bildfläche),
zweitens kommen sie auf eine aus gedeckten Farbflächen bestehende, also ganz gleichmäßige
Unterlage, oder sie werden sehr hell gedruckt. Infolgedessen kann sogar ein mit Schaber und
Nadel bearbeiteter Halbton von unruhigem und zerrissenem Aussehen die ruhige Bildwirkung
nur wenig beeinträchtigen.
Diese auf der Eigenart des lithographischen Druckes beruhenden, jedem Chromolithographen
bekannten und bei der »manuellen Chromolithographie«stets erfüllten tatsächlichen
Erfordernisse sind aber völlig außer acht gelassen worden bei den bisherigen Bemühungen,
eine »photomechanische Chromolithographie« zu schaffen.
Auf photomechanischem Wege kann man mit den bisher für die Praxis in Betracht kommenden
Mitteln nur je eine Druckform für Gelb, Rot und Blau und Grau machen, womit wohl dem
Lichtdruck und der Autotypie, aber nicht der Chromolithographie gedient ist.
Nach dem vorliegenden Verfahren ist es möglich, die für die Chromolithographie erforderlichen
acht bis zehn Platten auf photomechanischem Wege herzustellen, welche — ohne Retusche
— als erstes Rot, zweites Rot, drittes Rot, als erstes Blau, zweites Blau usw. in Anwendung
kommen. Ein Verfahren ist schon bekannt geworden, durch welches das gleiche Ziel auf anderem Wege erreicht werden soll.
Dieses Verfahren ist jedoch zu keiner größeren Bedeutung gelangt. Es sei nur erwähnt, daß
bei Anwendung desselben für die Herstellung von neun Druckplatten mindestens einundzwanzig
photographische Negative und Positive erforderlich sind, während bei dem vorliegenden
Verfahren drei (bzw. vier) Negative genügen.
Das vorliegende Kopierverfahren zerfällt in zwei Teile und kann entweder mit Hilfe eines
gewöhnlichen Halbtonnegativs oder eines mittels einfach liniierten Rasters hergestellten
sogenannten »rastrierten Halbtonnegativs« ausgeführt werden. ·
I. Das beispielsweise für Rot bestimmte Negativ und die mit der lichtempfindhchen
Schicht, z. B. Chromalbuminschicht, versehene Druckplatte werden in üblicher Weise in den
Kopierrahmen eingelegt und längere oder kürzere Zeit dem Lichte ausgesetzt, je nachdem,
ob es sich etwa um die Anfertigung eines sogenannten »ersten« oder eines »dritten Rot«
handelt.
II. Die Kopierung wird fortgesetzt, nachdem •— ohne den Kopierrahmen zu öffnen — außen
auf seine Glasscheibe (die· nur von mäßiger Dicke sein darf) ein,Raster gelegt worden ist.
Selbstverständlich muß auch die Dauer der zweiten Belichtung verschieden sein, entsprechend
dem Charakter der jeweils herzustellenden Druckplatte. Abhängig davon, ob für das Verfahren
ein gewöhnliches oder ein mittels eines
ίο Linienrasters hergestelltes rastriertes Halbtonnegativ benutzt wird, ist für den zweiten Teil
der Kopierung ein Kreuzraster oder ein einfacher Linienraster anzuwenden. Im letztgenannten
Falle ist zu beachten, daß die Linienlage des Rasters und die des Negativs einen
zweckmäßigen Winkel miteinander bilden.
Die Wirkung der ersten Kopierung besteht darin, daß gedeckte Flächen auf der Platte entstehen,
die entweder große Teile des Bildes bedecken oder — bei kurzer Kopierzeit — nur
die aller dunkelsten Stellen des Bildes. Die Wirkung der zweiten Kopierung besteht darin,
daß sich an diese gedeckten Flächen Übergangstöne in Rasterstruktur anschließen. Der Abfall
dieser Tonübergänge von völliger Deckung bis zum Weiß kann bei diesem Verfahren außerordentlich
steil gestaltet werden, was für die Zwecke der Chromolithographie unbedingt erforderlich
und in gleichem Maße bei keinem bisher existierenden, auch nur annähernd so einfachen Verfahren möglich ist.
Folgende schematische Aufstellung soll im allgemeinen zeigen, wie derartige chromolithographische
Platten aussehen müssen.
Gedeckie Übergyngs-
Flüche töne
Erstes Rot: 65 Proz., 30 Proz.,
Zweites Rot: 35 ' - 30 - 35
Drittes Rot: 5 - 30 65
Weiß
5 Proz.
5 Proz.
In ähnlicher Weise könnte man auch die ganze Skala der rot zu druckenden Töne statt
auf drei auf zwei oder vier Platten verteilen.
Dieselben Regeln gelten selbstverständlich auch für die Gelb- und für die Blauskala.
Es sei jedoch ausdrücklich bemerkt, daß von der strengen Innehaltung dieses Schemas
nicht allzuviel abhängt.
Ähnlich, wie man bei der Farbenautotypie zuweilen auch noch eine vierte, in neutraler
Farbe zu druckende Platte verwendet, kann man natürlich auch im vorliegenden Falle
noch ein Grau oder Braun als Hilfsplatte hinzufügen. ■ ·
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι. Verfahren zur photomechanischen Herstellung von Druckformen für Mehrfarbenflachdruck durch Kopieren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf jede Platte ein Halbtonnegativ ohne Raster und vorher oder nachfolgend dasselbe Negativ mit Raster kopiert und die verschiedenen, für je eine Farbe erforderlichen Formen durch Kopieren desselben Negativs während verschieden langer Gesamtheit bei gleichbleibendem oder für die verschiedenen Druckformen abgeändertem Verhältnis der für die Belichtung mit und ohne Raster verwandten Teilzeiten erzeugt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt eines Halbtonnegativs ein mit Hilfe eines einfachen Linienrasters hergestelltes rastriertes Negativ verwendet wird, welches unter Vorschaltung eines Linienrasters kopiert wird, dessen Linien mit denen des rastrierten Negativs einen Winkel bilden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE244025T |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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