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Verfahren zur Herstellung von Dreifarben-Teilnegativen oder -Diapositiven
für Dreifarben-Druckverfahren Zur Herstellung von Mehrfarben-Teilplatten werden
gewöhnlich von dem betreffenden Original Farbauszüge auf photographischem Wege vorwiegend
hinter Filtern hergestellt. Bei richtiger Wahl der Filter, welche möglichst komplementär
den gewählten Druckfarben eingestellt werden und deren öffnung dem Sensibilisierungsmaximum
der verwendeten Aufnahmeschicht entsprechen soll, geben sie die Farbtonwerte des
Originals an sich richtig wieder. Benutzt man diese Farbauszüge ohne weitere Retusche,
so ist beim Zusammendruck der einzelnen Teilfarben trotz Einhaltung der oben beschriebenen
Bedingungen doch keine originalgetreue Wiedergabe der Farben zu erreichen. Das Verhältnis
der reinen Farbtöne zu den Mischtönen ist insofern unrichtig, als man erstere nicht
in richtiger Kraft wiedergeben kann, ohne daß letztere viel zu .dunkel und schwärzlich
erscheinen. Es liegt dies einmal an dem sogenannten Überdeckungsfehler, zum anderen
an dem stets vorhandenen Schwarzgehalt der verwendeten Pigmentfarbstoffe der Druckfarben.
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Es war bisher notwendig, diese beiden Fehler durch manuelle Retusche
zu beseitigen, und es blieb dem Farbensinn des Retuscheurs überlassen, die in eine
Grauskala umgesetzten Farbwerte des Originals ihrer Intensität nach den hrfordernissen
entsprechend zu verändern Zur Behebung obenstehend beschriebener Fehler ist im Patent
116 538 eine Korrektur der Teilnegative auf photographischem Wege vorgeschlagen
worden. Zu diesem Zwecke werden je zwei hinter komplementären Filtern gewonnene
Teilnegative zu einer Kopiermatrize vereinigt, und man erhält eine Positivkopie,
welche das Supplement für die dritte Teilfarbe darstellt; also durch Kombination
des Gelb- und des Blaufilternegativs erhält man ein Diapositiv, welches das Supplement
des Rotfilternegativs bildet, durch Kombination des positiven Rotsupplementes mit
dem Rotfilternegativ werden alle schwarzen und grauen Töne in ihren Grauwerten aus
dem Rotfilternegativ eliminiert. Das gleiche Verfahren wird für die anderen beiden
Teilfarben angewandt, und man erhält drei korrigierte Diapositive, welche keinerlei
Schwarz-oder Grautöne mehr enthalten.
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Um nun zu einer originalgetreuen Wiedergabe einer Vorlage zu kommen,
ist in vorbeschriebenem Patent die Herstellung einer Schwarzplatte vorgesehen, welche
durch Kombination eines unkorrigierten und eines korrigierten Negativs gleichnamiger
Art erhalten wird. Diese Platte enthält dann die
ursprünglich aus
dem Teilnegativ entfernten Schwarz- und Grauanteile.
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Ein anderer Weg zur Eliminierung. aller im zu reproduzierenden Original
enthaltenen schwarzen und grauen Töne ist in der Patentschrift ioi 379 angegeben.
Es wird hier die bereits obenerwähnte Korrekturplatte, die alle Grauanteile des
Originals enthält, gewonnen, indem als Aufnahmeschichten panchromatisches Material
verwendet wird und durch abwechselnde Vorschaltung roter und grüner Filter eine
Abbildung des Originals erreicht wird, in welcher alle Farben des Spektrums gleich
stark auf die Platte wirken können und demgemäß die von den einzelnen Farben auf
der Platte erzeugten Schwärzungen in ihren Deckungen vollkommen gleich werden. Durch
Vereinigung des nach dieser Korrekturplatte hergestellten Diapositivs mit den drei
auf normalem Wege gewonnenen Teilnegativen zu einer Kopiermatrize erhält man drei
korrigierte Teildiapositive, in welchen sämtliche Schwarz- und Grauanteile restlos
entfernt sind, so daß man unter Verwendung dieser korrigierten Platten zur Herstellung
der farbigen Druckformen nur unter Zuhilfenahme einer nach der Schwarzplatte hergestellten
Druckform einen farbwertrichtigen Druck erhält, also den Dreifarbenprozeß in einen
Vierfarbenprozeß verwandelt.
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Der in vorliegender Erfindung beschrittene Weg lehnt sich in gewisser
Weise an das oben beschriebene Verfahren an, unterscheidet sich jedoch wesentlich
davon in der Herstellung der Korrekturen für die Teilplatten und beläßt .den Prozeß
bei einem Dreifarben-Druckverfahren. Es wird nach vorliegender Erfindung nur eine
Korrektur der Platten dergestalt vorgenommen, daß der Schwarzgehalt der Druckfarben,
welche normalerweise zur Herstellung von Mehrfarbendrucken Verwendung finden, auf
photographischem Wege aus den Teilplatten entfernt wird, so daß nach Ansicht des
Erfinders beim Zusammendruck der drei Teilfarben die reinen Farbtöne in unveränderter
Stärke wiedergegeben werden, während alle Mischfarben etwas aufgehellt erscheinen,
der Schwarzgehalt der Farben kompensiert wird und trotzdem alle grauen und schwarzen
Töne ohne weiteres entstehen.
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Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung geht man wie folgt
vor: Man stellt neben den drei Teilnegativen eine vierte Platte her hinter einem
Filter, welches einen Grauauszug eines Originals zu machen gestattet. Dieses Filter
gibt die reinen Farbtöne und Mischfarben gemäß ihrem Helligkeitswert abgestuft wieder.
Das Filter ist also derart beschaffen, daß die drei Farben rot, blau und grün im
Negativ in ungefähr gleicher Helligkeit dargestellt werden, «nährend die durch gelb
verursachten Deckungen im Negativ gemäß seinem geringeren Schwarzgehalt größer sind.
Von diesem Grauauszug wird ein Diapositiv hergestellt, welches die früher durch
manuelle Retusche vorgenommene Korrektur der Deckungen der einzelnen Teilnegative
darstellt. Dieses Diapositiv gleicht jedoch sowohl in seiner Abstufung, der Natur
des für das Negativ verwendeten Filters entsprechend, als auch in seiner Dichte
nicht der nach dem Verfahren der Patentschrift 1ü1379 hergestellten Schwarzplatte,
indem es bedeutend zarter hergestellt wird, damit nur die dem Schwarzgehalt der
Farben entsprechenden Deckungen bei der Weiterverarbeitung aus den nicht korrigierten
Teilnegativen subtrahiert werden. Durch Kombination dieses Diapositivs mit je einem
der drei Teilnegative zu einer Kopiermatrize erhält man je ein korrigiertes Diapositiv.
Beim Zusammendruck ,der nach den drei korrigierten Teilplatten hergestellten Druckformen
entsteht nach den Beobachtungen des Erfinders ein originalgetreues Bild, in dem
die durch die Druckfarben notwendig gemachten Korrekturen enthalten sind, ohne daß
eine manuelle Bearbeitung der Plätten stattgefunden hätte.
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Ein Ausführungsbeispiel wird in folgendem gegeben: Man verwende beispielsweise
als panchromatische Aufnahmeschicht Gelatinetrockenplatten, welche in einer aus
.gleichen Teilen bestehenden Pinachromviolett-Pinacanol-Lösung (i : iooo) gebadet
worden sind. Das zugehörige Aufnahmefilter hat dann folgende Zusammensetzung:
Patentblau (o,i : iooo) 1s Teile, |
Filtergelb (o, i : i ooo) 2o Teile, |
Wasser 65 Teile, |