AT17033B - Photographisches Mehrfarbendruckverfahren. - Google Patents

Photographisches Mehrfarbendruckverfahren.

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   Österreichische   PATENTSCHRIFT ? 17033.   DR. EUGEN ALBERT IN MÜNCHEN. 



   Photographisches Mehrfarbendruckverfahren. 



   Unter photochromatischem Druck sind im folgenden   Mehrfarbendruckverfahren   verstanden, deren einzelne monochrome Druckplatten auf einem photographischen Prozess basieren, in der Weise, dass   mehrere   Negative hergestellt werden, auf denen durch Zwischenschalten farbiger Medien und durch verschiedene Farbenempfindlichkeit der photographischen Schicht einzelne Farben in ihrer Wirkung auf die sensibilisierte Platte unterdrückt werden.

   während andere Farben hiedurch zur höchsten Ausdruck und auf dem Negative zu einer 
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 gabe der   Farhen mitte1st photochromatischen Drnckes   besteht darin, dass eine im Original vorkommende Farbe, die identisch ist mit einer für einen Monochromdruck gewählten Farbe, auf das Negativ, das diesem Monochrom entspricht, gar keine Wirkung geäussert hat und daher auf die nach diesem Negativ herzustellende Positivmonochrom-Druckplatte 
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 drucke vorbereiten sollen, so stark gewirkt hat wie Weiss, da eben jedes Hinzukommen jeder weiteren Farbe die Identität der Monochromdruck- und Originalfarbe stören würde.

     Dieser theoretischen Grundbedingung kann   in der Praxis nicht Genüge geleistet werden, wie dies im folgenden an einem Beispiel eines photochromatischen Druckes, dem bekannten Dreifarbendruckverfahren, näher erläutert werden soll. Als Farben für die   Monochrom-   deckplatten gelten in diesem Falle   Purpur,   Gelb und   Cyanblau.   Aus dem   übereinander-     druck von Gelb   und   Purpur entsteht Hochrot,   von Gelb und Cyanblau entsteht Grün und von Cyaublau und Purpur entsteht Blauviolett. Angenommen, das leuchtendste reinste Grün, das durch Zusammendruck des Gelb- und Cyanblaumonochroms entsteht, sei das Original und es sollte mittelst dieses Verfahrens reproduziert werden.

   Es ist klar, dass auf die beiden Negative, welche das   Gelh- und Cyanblaumonochrom vorbereiten,   dieses reine Grün eine möglichst geringe Wirkung   äussern   muss, damit in den beiden Positivmonochromen möglichst viel Gelb und Cyanblau zur Erzeugung dieses leuchtenden Grün vorhanden ist. 



    Dte   Reinheit und Leuchtkraft dieses reinen Grün ist aber nicht nur abhängig von den Mengen des   Gelb-und Cyanblaumonochroms,   sondern in gleicher Weise von den Mengen, die an dieser Stelle im Purpurmonochrom enthalten sind. Darum sollte selbstverständlich dieses reine Grün auf das Negativ, das dem Purpurmonochrom entspricht, eine ebenso starke Wirkung geäussert haben wie das Weiss, weil eben in das reinste Grün und das blanke Weiss kein Purpur   hineingebohrt.   Diese für das Grün erwiesene Notwendigkeit bezüglich der Abwesenheit der dritten Farbe ergibt sich selbstverständlich auch für alle anderen gesättigten Farben, welche durch den Zusammendruck zweier Monochrome entstehen sollen und erweitert sich bei denjenigen Farben, welche den Farben der Monochrome selbst entsprechen, dahin,

   dass sogar beide anderen Farben fehien müssen. Der Grund der Nicht-   erfillbarkoit   aller dieser Bedingungen liegt in dem flachen Auslaufen der Absorptionskurven der   Körperfarben,   infolgedessen die Erscheinung einer Farbe sich mit wachsender
Schicht der Farbe anfangs in sehr rapider Weise verändert. Es gilt hier als Satz : je steiler und plötzlicher die   Absorptionsktirve einer Farbe apfällt,   desto weniger verändert   sich die Farbe durch Schichtenwachstum und je flacher diese Kurve ist, desto grösser ist die Änderung der Farbe, da das Resultat zweier übereinander lagernder Schichten eben   einer Subtraktion gleichkommt.

   Färbt man beispielsweise Gelatinefolien mit den Mengen I, 

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   Grlln in   der Weise, dass die eben erwähnte auf einer weissen Fläche befindliche Folie II reproduziert und das Negativ für das Purpurmonochrom mit der Folie IV als farbigem Medium hergestellt werden soll, so ist ersichtlich, dass unter allen Umständen die   un-   bedeckten Stellen der weissen Fläche, durch die Gelatinefolie IV gesehen, um ein Vielfaches heller erscheinen als die mit der Folie II bedeckten, daher grünen Stellen derselben. Denn das Ansehen der Gelatinefolie II durch die Gelatinefolie IV ist gleichbedeutend mit dem   Pbereinanderschichten   zweier Gelatinefolien IV und dem Betrachten der beiden in der Durchsicht und naturgemäss lassen zwei Folien weniger Licht durch, als eine.

   Diese objektiv vorhandenen Unterschiede der   Lichtquantitäten   werden sowohl vom Auge wie von der photographischen Platte registriert. Auf dieser kann daher das leuchtende Grün unmöglich dieselbe Deckung verursachen wie das reine Weiss. Diese auch für die anderen Farben mehr oder minder in Betracht kommenden Fehler werden nun in der Praxis durch Retouche am Negativ oder Positv oder eventuell auch auf den Druckplatten mittelst entsprechender Retouche behoben und es hängt das Resultat der Reproduktion hauptsächlich von der Umsicht und Geschicklichkeit ab, mit der diese Retouchen ausgeführt werden. 



   Vorliegendes   Verfahren   ersetzt diese manuelle Arbeit, die bislang nicht zu umgehen war, durch eine photomechanische ; u. zw. wird die erwähnte ungenügende Wirkung der   Körperfarben dadurch   korrigiert, dass die einzelnen Negative, welche einer bestimmten Monochromdruckform zur Grundlage dienen, mit Supplementen positiven Charakters kom- 
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 unter allen Umständen die wechselseitige Wirkung bestehen, dass, je stärker oder schwächer die Deckung der Supplementpositive ist, desto durchsichtiger oder gedeckter die Kopie des korrigierten Negativs in den den Schattentönen entsprechenden Stellen ausfällt.

   Entsprechend durchsichtige oder gedeckter wird dann   anlässlich   der Kombination dieser Kopie mit dem unkorrigierten Negativ das Schwarzweissnegativ an diesen Stellen sein, d. h. mit kurzen Worten : je mehr oder je weniger   Schattentöne   aus den Monochromen infolge verschieden starker Deckung der Supplemente herausgenommen werden, genau desto weniger oder desto mehr   Schattentöne   werden durch die   Weissschwarzplatte   wieder hinzugefügt.

   Diese auf der liombination der Kopie eines korrigierten Negativs mit einem unkorrigierten Negativ   basierende Schwarzptatte   ist also infolge ihrer Eigenschaft, die durch die Supplementpositive aus den   Monochromdrl1cken   eliminierten Schattentöne in äquivalenten Mengen zu ersetzen, nicht etwa beliebig und willkürlich hinzugefügtes, sondern ist der organische Teil eines einheitlichen photochromatischen Systems. Diese Schwarzplatte führt übrigens den Monochromdrucken nicht bloss die infolge der Korrektur fehlenden Schattentöne zu, sondern lässt auch umgekehrt gleichzeitig die gesättigten reinen Farben von einer Vermischung von Schwarz frei, wie dies im allgemeinen aus folgender Überlegung erhellt. Aus den verschiedenen vorhergehenden Entwicklungen ist noch erinnerlich, dass z.

   B. auf einem Negativ, welches den Purpurmonochromdruck vorbereiten soll, hauptsächlich die gelben, grünen und grünblauen Farben eine starke Wirkung geäussert haben, dass dagegen die purpurnen, roten ad violetten Farben auf dem Negativ beinahe durchsichtig werden. Da nun das komplementäre Supplement positiven Charakters, welches behufs Korrektur mit dem Negativ kombiniert wird, gleichfalls nur eine Deckung in den gelben, grünen und grünblaue Tönen zeigt, so wird an der Durchsichtigkeit der Stellen von Purpur, Rot und Violett nichts geändert. Es werden also auf der Kopie der korrigierten Negatives gerade diejenigen Farben die stärkste Deckung haben, welche am Negativ am durchsichtigsten sind, und das sind die purpurnen, roten und violette Farben.

   Indem man also diese Kopie mit dem unkorrigierten Negativ zu einer Kopiermatrize kombiniert. addiert sich zu dieser Deckung noch diejenige des Negativs selbst, welche sich eben auf die gelben, grünen und grünblaue Farben erstreckt, und da dies Negativ das Negativ für die Schwarzplatte ist. wird entsprechend dieser   gleichmässigen     Deckung   in allen gesättigten Farben eben keine oder nur eine geringe Mischung derselben mit Schwarz erfolgen. So notwendig diese Schwarzplatte zur Faksimile-Reproduktion eines Originals ist, so können doch durch Hinweglassung derselben, namentlich auch bei Reproduktion nach Naturobjekten sehr eigenartige und interessante Farbeneffekte erzielt werden. 



   Die   Farbenkorrektur   mit   komplementären   Supplementen eignet sich in gleicher Weise auch für   ZW (1ifarhendruck, wenn   z. B. ein Original in seine kalten und warmen Töne zerlegt werden soll, wobei die Korrektur unter Umständen nur an einem Negativ angewendet zu werden braucht, während das andere mit einer tiefen Farbe zu druckende zugleich die Aufgabe der Schwarzplatte übernehmen würde. Diese Farbenkorrektur könnte mit dem gleichen Erfolg angewendet werden für einen Fünffarbendruck, wenn als Farben für die   Monochromdrueke,   z. B. Roth, Gelb, Grün und Violett gewählt würden, wozu dann noch die Ergänzungsschwarzplatte eventuell hinzutreten würde.

   Von besonderem Vorteil dürfte die   Farbenkorrektnr auch   in denjenigen Fällen sein, wo es sich um die farbige Reproduktion eines farblosen Originals handelt, indem man von diesem Original zuerst eine Reproduktion in Schwarzweiss herstellt und dann in gleicher Grösse durch   Rünstlerhand   ein Koloritoriginal schafft, welches mehr einer Farbenskizze gleicht und keine Rücksicht auf die Details der Zeichnung zu nehmen braucht, da dieselben ja in der Schwarzplatte enthalten sind.

   Von diesem Koloritoriginal wird nun mittels eines photochromatischen Verfahrens in Verbindung mit der Farbenkorrektur eine Reproduktion hergestellt und da gleichzeitig mit der Korrektur eine Entschwärzung der Tiefen Hand in Hand geht, ist Platz geschaffen für die Hinzu-   fugung   der obigen Schwarzdruckplatte. 

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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Photographisches Mehrfarbendruckverfahren, bei welchem-zur Entfernung der die Sättigung und Leuchtkraft schädigenden Gegenfarben aus den einzelnen nach der Methode der Farbentrennung erzeugten Monochromdrucken-das Negativ, welches dem <Desc/Clms Page number 4> jeweiligen Monochromdruck zur Grundlage dient oder, die aus diesem hervorgehende Druckplatte, in irgendeinem Stadium ihrer Herstellung'durch Supplemente positiven Charakters korrigiert wird, in denen nur diejenigenFarben-zurGeltung, kommen, zu deren, Wiedergabe der betreffende Monochromdruck. nicht oder, nur teilweise, in, Betracht kommt.
    2. Ausführungsform des durch Anspruch 1. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Farbenplatten nach korrigierten Negativen hergestellt werden, die durch Kombination eines ersten Negativs, auf das in üblicher Weise die der Druck- farbe. entsprechenden Farbentöne des Originals möglichst wenig gewirkt haben, mit dem Positiv eines zweiten Negativs entstehen, auf welches letztere die zur Druckfarbe komplementären Farbentöne des Originals möglichst wenig gewirkt haben.
    3. Ausführungsform des unter 2 geschützten Verfahrens für Mehrfarbendruck, bei der das positive Supplement für jede Grundfarbe durch das Zusammenwirken der ersten Negative für die anderen Grundfarben gewonnen wird.
    4. Ausgleich der durch die Anwendung des unter 1 geschützten Verfahrens gleichzeitig verursachten Aufhellung aller dunklen Stellen eines Originals durch Zusammendruck der Monochromdruoke mit einer besonderen Schwarzplatte.
AT17033D 1898-07-04 1901-01-23 Photographisches Mehrfarbendruckverfahren. AT17033B (de)

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