AT82448B - Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken.

Info

Publication number
AT82448B
AT82448B AT82448DA AT82448B AT 82448 B AT82448 B AT 82448B AT 82448D A AT82448D A AT 82448DA AT 82448 B AT82448 B AT 82448B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
color
grid
colors
another
layer
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Julius Rheinberg
Ernest Rheinberg
Original Assignee
Julius Rheinberg
Ernest Rheinberg
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Julius Rheinberg, Ernest Rheinberg filed Critical Julius Rheinberg
Application granted granted Critical
Publication of AT82448B publication Critical patent/AT82448B/de

Links

Landscapes

  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien auf durchsichtiger oder undurchsichtiger Unterlage und von Mehrfarbendrucken, bei welchem zwar zunächst eine teilweise oder völlige additive Farbenmischung zur Anwendung kommt, diese aber im Laufe des Verfahrens in eine subtraktive übergeführt wird. 



   Bei der additiven Farbenmischung sind bekanntlich die einzelnen Farbenelemente in Form feiner Linien oder Punkte nebeneinander angeordnet und die von dem menschlichen Auge wahrgenommen Farbe ist eine Folge der Koaddition der benachbarten Farbenflecken, da das Auge diese miteinander vermischt oder ineinanderfliessen lässt. Die Farbenrasterphotographie, wie sie zurzeit ausgeübt wird, bildet ein Beispiel dieses Grundsatzes. 



   Bei der subtraktiven Farbenmischung befinden sich die einzelnen Farbenelemente nicht nebeneinander, sondern übereinander. Es werden Farbstoffe oder Pigmente verwendet, welche spektralanalysiert sich überdeckende Teile des Spektrums übertragen. Nur diese sich überdeckenden Teile erreichen das Auge, während die anderen Teile ausgelöscht oder subtrahiert werden. Die Farbenphotographie mittels drei aufeinandergelegter Films ist ein Beispiel der subtraktiven Farbenmischung. 



   Bei der additiven Farbenmischung ist es wünschenswert, nicht weniger als drei Teile des Spektrums zu wählen, die sich nicht überdecken. Am besten eignen sich die Primärfarben Rot, Grün und Blauviolett. 



   Bei der subtraktiven Farbenmischung erweist es sich als wünschenswert, Komplementärfarben der Primärfarben zu   veiwenden,   die in der Technik als Minusblau, Minusgrün und Minusrot bekannt sind. Das Minusblau wird Rot und Grün hindurchlassen und gelb aussehen. Das Minusgrün wird Rot und Blau durchlassen und magentarot aussehen und das Minusrot wird Blau und Grün durchlassen und wird grünlichblau aussehen. 



   Der gewöhnliche Dreifarbendruck ist ebenfalls auf der subtraktiven Farbenmischung aufgebaut und es werden mehr oder weniger durchsichtige Farbstoffe in Minusfarben   über-   einander gedruckt. Da aber die gedruckten Punkte oder Flecken bei dem gewöhnlichen Dreifarbendruck sich nicht ganz decken und zu einem grossen Teile nebeneinander liegen, ohne irgendwie aufeinander zu liegen,   ist'gewöhnlicher   Dreifarbendruck nicht wie vielfach angenommen wird, ein Beispiel der subtraktiven Farbenmischung, sondern ein Beispiel der Kombination subtraktiver und additiver Farbenmischung.

   Die subtraktive Farbenmischung herrscht vor, aber wo die Punkte oder   hocken   ganz oder teilweise nebeneinanderliegen, anstatt dass sie durch Übereinanderliegen gemischt werden, wirken sie nach dem Grundsatze der additiven Farbenmischung, genau so wie bei den gewöhnlichen Farbrasterplatten und dieses trägt dazu bei, das Resultat zu   beeinträchtigen.   



   Der Hauptzweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, bei der Farbenphotographie die Vorteile der additiven Aufnahmemethode mit dem subtraktiven Grundsatz der Betrachtungen zu verbinden, indem ein durchsichtiges Bild, welches nach dem additiven Grundsatz hergestellt wurde, so umgewandelt wird, dass es nach dem subtraktiven Grundsatze wirkt und beim Mehrfarbendruck durch ähnliche Mittel das ganze sich ergebende Bild in ein solches verwandelt wird, in welchem die störenden Elemente weitmöglichst beseitigt sind, 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Die subtraktiven Farbenphotographien und Mehrfarbendrucke haben bisher den Nachteil gezeigt, dass ihre Erzeugung nicht nur die Aufnahme von drei die Farben bestimmenden Negativen, sondern auch drei getrennte Positive erforderte, während bei der additiven Farbenphotographie nur ein Negativ bzw, nur ein Positiv nötig ist.

   Andrerseits haben dagegen die Positive der additiven Methode den Nachteil, dass bei ihrer Besichtigung ein beträchtlicher Lichtverlust eintritt, da Weiss in solchen Positiven durch eine Fläche dargestellt wird, welche von roten, grünen und violetten Farbenflecken bedeckt ist. Nun ist es aber klar, dass eine farbige Fläche dieser Art nur einen Bruchteil, etwa ein Drittel, des auf sie fallenden weissen Lichtes durchlässt oder reflektiert Es ist dies der hauptsächlichste Grund, weshalb solche Positive auf Glas hergestellt werden, um im durchscheinenden Lichte betrachtet zu werden und weshalb die Anwendung dieses Verfahrens auf Papierdrucke keinen wesentlichen Erfolg gehabt hat.

   Verfahren, welche den Grundsatz der substraktiven Farbenmischung befolgen, entbehren dieses Nachteils, denn bei diesen ist jeder weisse Teil des Positivs frei von Farbenflecken, und kann deshalb die Gesamtmenge des auf ihn fallenden weissen Lichtes hindurchlassen oder reflektieren. 



   Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Vorteile der additiven Methode, also der Farbenrasterphotographie, mit jenen der subtraktiven Methode zu vereinen. Auf diese Weise vermeidet man einen Lichtverlust und erhält reine   weisse Flächen,   frei von allen Farbenflecken. 



  Photographien und Drucke, welche so erhalten werden, sind für viele Zwecke sehr vorteilhaft, besonders Wenn die Höchstleistung in der Lichtdurchlässigkeit erwünscht ist, wie z. B. bei Farbenphotographien auf Papier,   Kinematographenfilms   usw. 



   Um dies zu erreichen, wird zunächst unter Verwendung eines gewöhnlichen, aus den bei der additiven Farbenmischung üblichen Farben Rot, Grün und Violett bestehenden Farbrasters, welcher nachfolgend der Einfachheit halber als Aufnahmeraster bezeichnet werden soll, ein Negativ hergestellt, welches mit regelmässig verteilten, feinen Punkten oder Linien versehen ist. Bei der Herstellung des Positivs wird ein anderer Farbenraster verwendet, welcher im nachfolgenden als Betrachtungsraster bezeichnet wird und entweder auf durchscheinendem oder undurchsichtigem Grunde hergestellt sein kann.

   Derselbe muss in derselben Weise wie der Aufnahmeraster mit feinen Punkten oder Linien bedeckt sein, so dass es sich mit dem Negativ deckt, indessen müssen solche Farben verwendet werden, wie bei der subtraktiven Methode, also Minusrot, Minusgrün und Minusblau oder in anderen Worten Grünlichblau, Magenta und Gelb. Der Umstand, dass die Farben die gleichen sind, wie bei der subtraktiven Methode, bedingt keineswegs, dass der Raster nach dieser Methode wirkt, vielmehr wirkt derselbe, solange er nicht in besonderer Weise behandelt wird und die getrennten Farben nebeneinanderliegen, nach dem Grundsatz der additiven Farbenmischung. Er wird aber in einen solchen umgewandelt, welcher nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung wirkt, indem die Farben zum Teil beseitigt und die verbleibenden vermischt werden.

   Das Beseitigen der Farben kann durch Lösung, durch Ausbleichen mittels Licht oder, in einer Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens. einfach durch Abdecken mit einer weissen oder farbigen Auflage oder Farbschicht erreicht werden. Das Mischen der Farben kann durch Chemikalien erzielt werden, welche sie zum Ineinanderlaufen bringen oder durch die Wirkung von Wärme oder durch mechanischen Druck. Dieses Verändern eines nach dem Grundsatz der additiven Farbenmischung wirkenden Farbenrasters in einen solchen nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung, bildet eines der wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung. 



   Bei der Herstellung einer Farbenphotographie verfährt man wie folgt : Mit dem Aufnahmeraster stellt man ein Negativ in der gewöhnlichen Weise auf einer besonderen, panchromatischen Platte her. Dann braucht man den Aufnahmeraster nicht mehr und er kann für weitere Aufnahmen verwendet werden. 



   Man kann das Aussehen des fertigen Negativs genau verfolgen. War das Objekt z. B. schwarz, weiss und rot, dann erscheint der weisse Teil in der Schicht ganz dunkel. denn die roten, grünen und blauen Linien oder Punkte haben alles Licht hindurchtreten lassen. Der schwarze Teil erscheint ganz klar und endlich der rote Teil an jenen Stellen, an denen Licht durch die roten Linien oder Punkte hindurchging, dunkel. Die übrigen Stellen des roten Teiles, wo das Licht durch die grünen und violetten Linien oder Punkte des Aufnahmerasters aufgehalten wurde, bleiben klar. 



   Nun nimmt man einen Betrachtungsraster, welcher etwa aus einer Schicht weisser Gelatine oder einem anderen geeigneten Kolloid besteht, der mit den entsprechenden Minusfarben gefärbt ist. Nachdem derselbe mit einem geeigneten Mittel, etwa mit doppeltchromsaurem Kali, lichtempfindlich gemacht worden ist, belichtet man ihn durch das Negativ hindurch. Hierbei muss jedoch dafür gesorgt werden, dass er sich so mit dem letzteren deckt, dass z. B. seine Minusroten, d. h. grünlichblauen Linien oder Punkte unter den Linien oder Punkten des Negativs, welche den roten Linien oder Punkten des Aufnahmerasters entsprechen, liegen. In ähnlicher Weise müssen die grünen und blauvioletten Linien oder Punkte des Negativs sich mit den Minusgrün, d. h. mit den Magenta-und Minusblau, d. h. gelben Linien oder Punkten des Betrachtungsrasters 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 decken.

   Der Betrachtungsraster wird nun genau so behandelt, als wenn er ein gewöhnlicher
Kohledruck wäre, d h. er wird auf eine Unterlage gebracht, die entweder zeitweilig oder dauernd sein kann, und im Wasser entwickelt. Dadurch werden die Farben des Rasters in dem weissen Teile des Bildes ganz gelöst, während alle Farben in dem schwarzen Teile des Bildes bleiben.
Die gelben Linien oder Punkte, welche aus Rot und Grün bestehen und die Magentalinien oder - punkte, welche aus Rot und Blau bestehen, werden in dem roten Teile des Bildes bleiben. Nun lässt man einen chemischen Körper, wie z. B. eine Ammoniaklösung, auf die Gelatine des Farbrasters einwirken, so dass die benachbarten Farbenpunkte ineinanderlaufen oder sich mischen, wodurch die gewünschten, subtraktiven Farbenwirkungen erreicht werden.

   Die weissen Teile des Bildes sind frei von allen Farben geblieben, die schwarzen Teile werden schwarz oder sehr dunkel erscheinen, ebenso als wenn die drei Minusfarben beim gewöhnlichen Dreifarbendruck aufeinanderliegen, und die roten Teile des Bildes werden rot erscheinen, weil die gelben Linien oder Punkte (rot und grün) und die Magentalinien oder-punkte (rot und blau) ineinandergelaufen sind und nun hauptsächlich den gemeinsamen, roten Bestandteil reflektieren oder durchlassen. 



  Schliesslich überträgt man den Raster, wenn erforderlich, auf eine endgültige Unterlage. Um eine bessere Abstufung der Farben zu erzielen, kann diese endgültige Unterlage ein gewöhnliches,   schwarz-weisses,   d. h. einfarbiges Positiv sein, auf welches das Filter in genauer Deckung übertragen wird. 



   Das Verfahren kann nun in verschiedener Weise verändert werden, wobei stets die wesentlichen Merkmale des Mischens, des Durchfliessens oder Untermischens von nebeneinanderliegenden Farbelementen des sich ergebenden Bildes beibehalten werden, um eine subtraktive Wirkung an Stelle der additiven zu erhalten, Es seien hier beispielsweise die folgenden Abänderungsformen angeführt :
Anstatt den empfindlich gemachten Betrachtungsraster unter dem Negativ zu belichten, kann man ihn auch unter einem Diapositiv belichten, welches von dem Negativ hergestellt wurde. 



  In diesem Falle ist es erforderlich, bei der Herstellung des Betrachtungsrasters Farbstoffe zu verwenden, welche die Eigenschaft haben, leicht durch weiche, aber nur wenig oder fast gar nicht durch erhärtete Gelatine hindurchzudringen. Nach der Belichtung wird der Betrachtungsraster ausgewaschen, um den löslichen Teil des lichtempfindlichen Mittels zu entfernen. Hierauf wird ein Papier-oder anderer Träger, welcher mit weicher Gelatine überzogen ist, aufgewalzt. Bei der Anwesenheit von Feuchtigkeit werden die Farben derjenigen Teile des Rasters, welche von dem Lichte nicht verändert sind, allmählich von der weichen Gelatine aufgesaugt, während die Farben der anderen Teile in der erhärteten Gelatine zurückgehalten werden. In diesem Falle' kann die verteilende Wirkung des Aufsaugeverfahrens ein weiteres Mischen der benachbarten Farbenelemente überflüssig machen. 



   Anstatt des Betrachtungsrasters aus Gelatine, welcher mittels eines Mittels, wie doppeltchromsaurem Kali, lichtempfindlich gemacht wurde, kann man auch einen solchen nehmen, welcher mit Eisenchlorid oder einem anderen chemischen Körper lichtempfindlich gemacht wurde und die Eigenschaft hat, die Schicht hart zu machen, worauf diese harte Schicht durch die Belichtung wieder weich gemacht wird. 



   Der Betrachtungsraster kann dann entweder unter dem Negativ belichtet und die Farbe des erweichtenTeiles durch Aufsaugung übertragen werden, wie oben beschrieben, oder das Negativ kann auf dem üblichen Wege in ein Diapositiv verwandelt werden und der Betrachtungsraster wird dann unter diesem belichtet, worauf der erweichte Teilen heissem oder kaltem Wasser, je nach dem verwendeten Kolloid, herausgewaschen wird. Hierauf werden die nebeneinanderliegenden Farben des sich ergebenden Bildes in der bereits beschriebenen Weise zum Ineinanderverlaufen gebracht. 



   Man kann den Betrachtungsraster anstatt auf Gelatine, auf Kollodium oder ähnlichem Material aufbringen dessen Oberfläche mit einer Schicht aus Gelatine, Fischleim o. dgl. überzogen ist, die mit einem geeigneten Mittel, wie z. B. Eisenchlorid, lichtempfindlich gemacht wurde. Die Belichtung erfolgt durch ein Diapositiv und die empfindlich gemachte Schicht wird dann in Wasser entwickelt. Die Farben in der Kollodiumschicht, welche unter den Teilen der empfindlich gemachten Schicht liegen, die nicht von dem Licht beeinflusst wurden, sind jetzt durch eine erhärtete Schutzschicht bedeckt. Lässt man nun einen geeigneten, chemischen Körper auf das Betrachtungsraster aus Kollodium einwirken, wie z. B. ein Gemisch von Alkohol und Äther, dann werden entweder die Farben aus denjenigen Teilen des Rasters herausgelöst, welche frei von der Schutzschicht sind, oder sie werden gebleicht.

   Nunmehr wird das Kollodium-Farbraster auf eine Papier-oder andere geeignete Unterlage übertragen und man lässt z.   B.   Äther darauf einwirken, was zur Folge hat, dass die benachbarten Punkte ineinanderlaufen oder sich mischen, wodurch die erwünschte subtraktive Farbenwirkung erreicht wird. 



   Anstatt die lichtempfindlich gemachte Schutzschicht nach der Belichtung zu entwickeln, indem sie teilweise entfernt wird, kann man auch auf das darunterliegende Kollodiumraster einwirken und aus diesem die Farben selektiv durch die Schutzschicht ausziehen. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Ein zu diesem Zwecke geeignetes Verfahren besteht darin, den Betrachtungsraster, etwa aus Kollodium, z. B. mit einer Schicht aus Albumin, welches mit einem lichtempfindlichen Salz vermischt ist, zu überziehen, welches ihm die Eigenschaft gibt, selektiv härter oder weicher zu werden oder welches seine Durchlässigkeit für die Lösungsmittel nach der Belichtung ändert oder es kann das Raster erst überzogen und dann mit Salzen solcher E genschaft lichtempfindlich gemacht werden. Es gibt eine ganze Anzahl von Salzen, welche die Schutzschicht nach erfolgter Belichtung weicher oder durchlässiger, andere dagegen, welche sie härter oder undurchlässiger machen. Es seien hier als Beispiele angeführt : Doppeltchromsaures Kali oder Ammoniak, Eisenchlorid mit oder ohne-einen Gehalt an Weinstein-, Zitronen-oder Oxalsäure, Eisenoxalat, Doppelsalze, wie-z. B.

   Eisen-Ammonzitrate, Uransalz,   wie Urannitrat,   und Salze verschiedener anderer Metalle, einzeln oder in Verbindung. In manchen Fällen ist das Salz in der Schutzschicht mehr oder weniger verteilt oder niedergeschlagen, in anderen Fällen scheint es im wesentlichen durchBildung einer Oberflächenschicht zu wirken. In allen Fällen wirkt es in der erwähnten Weise, indem es den Durchlässigkeitsgrad für das zum Ausziehen der Farben aus dem darunterliegenden Farbenraster verwendeten Lösungsmittel je nach der Belichtung verändert. 



   Je nach den für das Farbenraster und für die Schutzschicht verwendeten Mitteln, wie z. B. Kollodium, Zelluloid, Gelatine, Albumin, Kasein oder irgendeinem anderen Material oder ein Gemisch von solchen, werden auch die Lösungsmittel für die Salze und der Lösungsmittel zum Ausziehen der Farben aus dem Farbraster verschieden sein. In dem oben angeführten Beispiel sensibilisiert man z. B. in einer wässerigen Lösung des Salzes, um jede Einwirkung auf die Farben des Kollodium-Farbenrasters während der Sensibilisierung zu vermeiden. Nach der Belichtung kann man die Farben z. B. mittels angesäuerten Alkohols ausziehen. 



   Ebenso wie man die Farben aus der Kolloidschicht durch die Schutzschicht hindurch ausziehen kann, kann man auch die Punkte oder Linien durch Einwirkung eines chemischen Körpers durch die Schutzschicht hindurch ineinanderlaufen oder'sich vermischen lassen. Man kann auch das Verfahren, die Farben teilweise zu entfernen und den Rest zu mischen, gleichzeitig in einem Arbeitsgange durchführen und hierzu z. B. Alkohol mit einem grossen Ätherzusatz verwenden. 



   Man entfernt daher der Erfindung gemäss entweder den Farbträger des Rasters zusammen mit den Farben, wo diese hinderlich sind, oder es werden die Farben aus dem Raster herausgelöst oder herausgebleicht oder es werden die Farben von dem Raster auf eine besondere Unterlage übertragen, in jedem Falle mit der   nachträglichenwirkung,   dass die nebeneinanderliegenden Farben, soweit dies nicht bereits der Fall ist, infolge des vorhergegangenen Verfahrens, sich miteinander mischen bzw. ineinanderfliessen. 



   Anstatt der Farbelemente für die Farben des Betrachtungsrasters kann man auch Pigmente oder unlösliche Farbstoffe verwenden. Diese können entweder einem geeigneten Träger einverleibt oder auf ein geeignetes Material aufgedrückt werden. 



   Der Betrachtungsraster kann aus Papier oder irgendeinem anderen, undurchsichtigen oder durchsichtigen Material sein oder er kann nach seiner Fertigstellung oder zu irgendeiner früheren Zeit auf Papier oder ein anderes Material übertragen werden. 



   In allen Fällen kann man, um eine bessere Abstufung der Farben und der Halbtöne zu erhalten, dafür Sorge tragen, dass das Farbenbild auf eine Schwarzweissplatte oder auf ein gewöhnliches Positiv gelegt oder damit in Kontakt gebracht wird. 



   Es sind auch Abänderungen des Verfahrens möglich, durch welche die Verwendung von Betrachtungsrastern möglich ist, in denen Farbstoffe einverleibt sind, die verschiedene Eigenschaften besitzen, wobei stets als Hauptmerkmal das Entfernen der nicht gewünschten Farben und das Ineinanderfliessen der anderen gewahrt bleibt. 



   Bei einer Ausführungsform des Verfahrens beseitigt man entweder ganz oder teilweise die Notwendigkeit, die Farben aus   dem ;   Betrachtungsraster heraus zu bleichen oder zu lösen. Bei diesem Verfahren verwendet man als Schutzschicht ein Kolloid, welches aus einer weissen oder farbigen Schicht besteht, die durch ein geeignetes Mittel lichtempfindlich gemacht wurde, etwa durch Eisenchlorid, und es wird dann die mit dieser Farbschicht bedeckte Kolloidschicht unter dem Negativ belichtet. Dann wird die Kolloidschicht in der üblichen Weise entwickelt oder sie wird der Einwirkung eines Lösungsmittels ausgesetzt, welches die Farbe aus dem vom Licht während der Belichtung beeinflussten Teil herauslöst.

   In beiden Fällen ist das Ergebnis, dass die weissen Stellen nunmehr durch eine undurchsichtige, weisse Farbschicht dargestellt werden und die schwarzen Stellen klar sind. Der Betrachtungsraster kann mit der mit der Farbschicht überzogenen Kolloidschicht vor der Belichtung der 
 EMI4.1 
 man Sorge tragen muss, dass die Linien oder Punkte auf dem Bilde, welche dem Rot, Grün und'Blau in dem Aufnahmeraster entsprechen, sich mit den Linien oder Punkten decken, welche dem Minusrot, Minusgrün und Minusblau in dem Betrachtungsraster entsprechen. Die Linien oder Punkte auf dem letzteren, welche nicht von der Schutz- 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 
 EMI5.1 
 



   Um nochmals in knapper Form die verschiedenen Abschnitte der Herstellung einer Farben- photographie nach dem vorliegenden Verfahren hervorzuheben, soll als Beispiel angenommen werden, dass das Bild eines Blumenstrausses mit weissem Hintergrunde auf Papier erzeugt werden soll.   i.   Herstellung eines   Schwarzweisspositivs.   Man nimmt einen gewöhnlichen Mehrfarben- raster mit in den additiven Farben Rot, Grün und Violett abwechselnden Punkten oder Farben- elementen und photographiert den Blumenstrauss durch dieses auf eine geeignete photo- graphische Platte, worauf ein Schwarzweissnegativ oder-positiv in der üblichen Weise entsteht. 



   2. Belichtung des Betrachtungsrasters. Man nimmt einen Mehrfarbenraster, welcher mit einer geeigneten, lichtempfindlichen Schicht überzogen ist und auf welchem Farbelemente in ähnlicher Weise wie auf dem Aufnahmeraster verteilt sind, nur mit dem Unterschiede, dass die abwechselnd angeordneten Farbelemente die subtraktiven Farben enthalten. Diesen Raster b. ingt man mit dem Schwarzweisspositiv zur Deckung bzw. in Kontakt und belichtet dann den
Farbenraster durch das Positiv. 



   3. Verwandlung des Mehrfarbenbetrachtungsrasters in ein farbiges Bild, welches auf das Auge nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung wirkt. Zu diesem Zwecke wird der Betrachtungsraster der Einwirkung von Lösungsmitteln ausgesetzt, welche durch die Schutzschicht hindurchdringen und aus der unter derselben liegenden Schicht die Farben je nach der Einwirkung des Lichtes während der Belichtung herauslösen. 



   So wird z. B. das Schwarzweisspositiv frei von Niederschlag an den Stellen sein, welche dem weissen Hintergrund der Blumen entspricht. Durch diesen klaren Teil des Positivs wirkt das Licht sehr stark auf die lichtempfindliche Schutzschicht während der Belichtung des Betrachtungsrasters ein. Durch diesen Teil der Schutzschicht hindurch wirkt das Lösungsmittel kräftig und zieht die Farbe aus der mehrfarbigen Schicht vollständig aus. Der weisse Hintergrund der Blumen wird deshalb jetzt von einem Teil des Rasters dargestellt, welcher frei von jeder Farbe ist. 



   In ähnlicher Weise wird das Lösungsmittel durch diejenigen Teile des Schwarzweisspositivs, welche den farbigen Blumen entsprechen, die Farben der Schicht unter der Schutzschicht selektiv ausziehen, so dass ein mehrfarbiges Bild der Blumen erzielt wird, aber insoweit, dass die verschiedenen Farben der Punkte in der Schicht noch getrennt und gesondert sind, das Auge sie nur optisch miteinander vermengen kann, und sie in diesem Zustande noch nach dem Grundsatz der additiven Farbenmischung wirken. 



   4. Verwandlung des nach   3.   erhaltenen, mehrfarbigen Bildes in ein solches, welches nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung wirkt. Zu diesem Zwecke wird der Mehr-   farbemaster   der Wirkung von Lösungsmitteln ausgesetzt, welche die benachbarten Farbenpunkte oder Linien ineinanderlaufen lassen. So z. B. würde eine rote Blume nach dem Vorgang 3 durch abwechselndes Minusgrün, Minusviolett und klare Punkte (also Magenta, Gelb und klare Punkte) dargestellt sein. Nach dem Ineinanderlaufen jedoch würden die Farben dieser Punkte nicht mehr getrennt und deutlich sichtbar, sondern miteinander vermischt sein und ein Rot bilden, so dass sie auf das Auge vornehmlich nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung wirken. 



   5. Übertragen des Bildes auf Papier. Wenn der Mehrfarbenbetrachtungsraster auf Glas war, hinterlegt man ihn jetzt mit weissem Papier oder man überträgt die Schicht durch eines der bekannten Verfahren auf weisses Papier. In dem Vorhergehenden ist ein typisches Beispiel für die Ausführung des vorliegenden Verfahrens gegeben worden.. Es sind aber auch andere, abweichende Ausführungsformen erwähnt worden. 



   Es bliebe jetzt noch der sogenannte Mehrfarbendruck durch Übereinanderdrucken verschiedener Farben übrig. Es ist klar, dass bei irgendeinem Verfahren, welches auf der subtraktiven Farbenmischung beruht, irgendwelche Punkte oder Flecken oder Teile solcher Punkte oder Flecken, in einer oder mehreren Farben, welche sich nicht genau decken und welche daher additiv anstatt subtraktiv wirken, notwendigerweise in einem mehr oder weniger hohem Grade die Genauigkeit der Farbenwiedergabe beeinträchtigen. Wenn man z. B. einen roten Gegenstand nimmt, der durch Überdeckung von Magentapunkten und gelben Punkten wiedergegeben wird, und diese Punkte sich nicht vollständig decken, so wird die Folge sein, dass gewisse Teile des Magenta und des Gelb, welche additiv wirken, zu dem richtigen roten Farbenton subtraktiv hinzukommen. 



   Durch die vorliegende Erfindung wird dieser Übelstand zum grossen Teil vermieden, indem die Farben zum Ineinanderlaufen gebracht werden, und es bietet den weiteren Vorteil, dass das körnige Aussehen des Druckes verringert wird. Um dieses zu erreichen, wird die Oberfläche des fertiggestellten Druckes mit einem geeigneten Lösungsmittel für die verwendeten Druckfarben 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 oder Farbschichten oder ihres Trägers, z. B. mit Terpentin oder einer Lösung von Ätzkali oder einem anderen Alkali, behandelt, bis die Farben ineinanderlaufen oder etwas auslaufen. Eine Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, dass man den Druck mit der Bildseite nach unten in dem Lösungsmittel oder die Unterlage darauf schwimmen lässt, wenn die erwünschte Einwirkung nur gering zu sein braucht.

   Je nach den verwendeten Farben oder Farbschichten kann man diesen Zweck auch durch Anwendung von Wärme, Druck oder durch eine Verbindung beider erreichen. 



    PATENT-ANSPRÜCHE : :     1.   Ein Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken, dadurch gekennzeichnet, dass die zu dem farbigen Bilde nicht gehörigen Farbrasterteile entfernt und gegebenenfalls weiss oder andersfarbig hinterkleidet oder aber überdeckt werden, hingegen die verbleibenden, nach dem Grundsatz der additiven Farbenmischung wirkenden Farbenelemente zum Ineinanderlaufen und dadurch nach dem Grundsatz der subtraktiven Farbenmischung zur Wirkung gebracht werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Entfernung der zu dem Bilde nicht gehörigen Teile des Betrachtungsrasters die Farben dieser Teile mit dem sie EMI6.1 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinanderliegenden. das farbige Bild ergebenden, verschiedenfarbigen Elemente des Rasters oder Mehrfarbendruckes durch chemische Lösungsmittel, Wärme oder Druck zum Ineinanderlaufen gebracht werden.
    4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht der Mehrfarbenraster mit solchen Salzen, wie z. B. Eisensalzen, Uransalzen usw. behandelt wird, durch welche EMI6.2 je nach dem Grade derselben durchlässig wird. d 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die Farben des Betrachtungsrasters auf eine andere Schicht im Wege der Aufsaugung übertragen werden.
    6. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dass die das Bild ergebenden, nebeneinanderliegenden Farbenelemente zum Ineinanderlaufen gebracht und die zum Bilde nicht gehörigen Rasterteile undurchsichtig gemacht oder durch eine lichtundurchlässige Schicht abgedeckt werden.
    7. Verfahren zum Verbessern von Mehrfarbendrucken nach Anspruch i, bei welchem die verschiedenen Farbenelemente nur zum Teil einander überdecken und daher ein Teil derselben nebeneinanderliegt, dadurch gekennzeichnet, dass diese nebeneinanderliegenden Farbenelemente zum Ineinanderlaufen oder Vermischen mit den anderen, sich überdeckenden Farben gebracht werden.
    8. Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien oder Farbendrucken auf Papier oder anderen undurchsichtigen oder durchsichtigen Stoffen nach Anspruch i, bei welchem das fertige Bild nach dem Grundsatz subtraktiver Farbenmischung wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein einziger Aufnahmeraster und ein einziger Betrachtungsraster verwendet wird.
AT82448D 1913-10-10 1914-09-16 Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken. AT82448B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB82448X 1913-10-10

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT82448B true AT82448B (de) 1921-01-25

Family

ID=9848771

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT82448D AT82448B (de) 1913-10-10 1914-09-16 Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT82448B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE825203C (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Kopien auf Diazotypieschichten
DE1007624B (de) Verfahren zur Herstellung von Positiven unmittelbar von Originalen mittels eines Umkehrverfahrens, insbesondere fuer photomechanische Zwecke
AT82448B (de) Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien und Mehrfarbendrucken.
DE719687C (de) Verfahren zur Herstellung korrigierter photographischer Farbbilder
DE2410027A1 (de) Raster und diesen enthaltendes fotografisches element
DE326710C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien mittels Mehrfarbenraster
DE362105C (de) Verfahren zur Herstellung subtraktiver Mehrfarbenbilder mittels Rasterverfahrens
DE896757C (de) Verfahren zur Herstellung von ausloeschbaren Lichtbildern
DE851722C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbphotographien
DE484901C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien auf Bildtraegern mit mehreren uebereinandergeschichteten Emulsionen
DE162770C (de)
AT145518B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Druckformen sowie derart hergestellte Druckformen.
DE308405C (de) Verfahren zur Herstellung von naturfarbigen Aufsichtsbildern
DE562572C (de) Verfahren, Teilrasternegative fuer den Mehrfarbendruck herzustellen
DE635990C (de) Verfahren zur Erzeugung von Mehrfarbenbildern auf Aluminium oder seinen Legierungen
AT149675B (de) Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbenphotographien.
DE955929C (de) Verfahren zur Herstellung farbwertverbesserter Farbauszuege nach einem Drei- oder Mehrfarbbilde unter Verwendung je zweier Farbmasken
DE697100C (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Aufsichts- oder Durchsichtsbilder auf photographischem Wege
AT120602B (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern durch Farbstoffwanderung.
DE439374C (de) Mehrfarbiger Raster und Traeger lichtempfindlicher Schicht fuer die Herstellung von photographischen oder kinematographischen Bildern und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2818396C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Teilzeichnungen von einer Gesamtzeichnung
AT135196B (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Mehrfarbendrucke.
DE160722C (de)
DE694395C (de) it Linsenrasterung versehenen Schichttraegern
DE976301C (de) Verfahren zur Korrektur der Farbwiedergabe in farbenphotographischen und farbendrucktechnischen Prozessen mit mindestens drei Teilfarbenbildern unter Verwendung von Unbuntmasken