DE825203C - Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Kopien auf Diazotypieschichten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Kopien auf Diazotypieschichten

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DE825203C
DE825203C DEP31182D DEP0031182D DE825203C DE 825203 C DE825203 C DE 825203C DE P31182 D DEP31182 D DE P31182D DE P0031182 D DEP0031182 D DE P0031182D DE 825203 C DE825203 C DE 825203C
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von lichtempfindlichen Schichten mit Hilfe von Diazoverbindungen, welche in der Lage sind, Abzüge in zwei oder mehr kontrastierenden Farben und insbesondere in Primärfarben Rot, Gelb oder Blau oder in Komplementärfarben, wie Rot und Grün oderOrange und Blau oder Gelb und Violett, von einem Original herzustellen, was von der Zusammensetzung der lichtempfindlichen Schichten abhängt. Die Originale, welche durch dieses Verfahren zu reproduzieren sind, können in Tinte und Bleistift ausgeführte Zeichnungen sein, oder sie können in mindestens zwei Tinten oder Farbtuschen ausgeführt sein, wobei jede Tinte oder Farbtusche die Eigenschaft der Absorbierung oder Durchlässigkeit einer solchen Menge von Licht besitzt, daß diese im wesentlichen verschieden ist von der durch die andere Tinte oder Farbtusche der Zeichnung absorbierte oder hindurchgelassene Menge. Ferner können die Zeichnungen solcher Art sein, daß eine Tinte überhaupt kein Licht durchläßt und die andere ao nur einen bestimmten Anteil der ganzen Menge an Licht, welches während einer bestimmten Exponierungszeit durchgelassen wird. Dies ermöglicht es, von drei möglichen Farben zwei Komplementärfarben oder zwei gewünschte Primärfarben zu erzielen oder gleichzeitig drei Farben, wenn eine dritte Tinte mit wieder einem anderen Lichtdurchlässigkeitsfaktor benutzt wird. Wo die Originale fotografische Halbtonbilder oder ähnliche Transparente sind, ist es möglich, eine ganze Skala von Farben zu erhalten, welche von der Abstufung des Originaltransparentes abhängig ist.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Zweifarbendrucke von Originalzeichnungen mit Hilfe des oben beschriebenen Diazotypverfahrens herzustellen, indem man eine lichtempfindliche Schicht benutzt, welche zwei Diazoverbindungen enthält, wobei die eine Diazo-
verbindung mit einer gewissen Kupplungskomponente eine Farbe ergeben würde und die andere Diazoverbindung eine andere Farbe oder wobei die lichtempfindliche Schicht, die aus den zwei Diazoverbindungen besteht, eine Reaktion mit zwei Kupplungskomponenten eingehen könnte, welche ihr hinzugefügt werden und dadurch beim Entwickeln zwei verschiedene Farben hervorbringen könnte. Ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung von zwei Farben in einem
ίο Abzug bestand darin, daß eine Diazoverbindung verwendet wurde, welche verschiedene Farbschattierungen mit einer oder mehreren Kupplungskomponenten hervorbringen konnte je nach der Menge der Diazoverbindung, welche auf dem Abzug nach Belichtung unter einer Zeichnung oder einem Halbtonpositiv belassen ist. Alle diese Verfahren haben den Nachteil, daß sie ungeeignet sind, Abzügein Primär- oder Komplementärfarben hervorzubringen, da die stärkeren Teile der Zeichnung oder anderen Vorlage, welche zu reproduzieren ist, immer eine Mischung von beiden benutzten Farben enthalten würde. Wenn z. B. die lichtempfindliche Schicht derart angeordnet wäre, daß eine Diazoverbindung eine blaue Färbung und die andere eine rote Färbung erzeugt, so würden die stärkeren Teile der Zeichnung durch eine Mischung dieser Farben wiedergegeben werden, welche in diesem Falle violett wäre. Die weniger starken Teile können nur entweder blau oder rot sein oder eine Mischung von beiden mit einem Dominieren der einen oder der anderen, d.h.
beide Farben dem Violett verwandt und daher nicht kontrastierend oder komplementär; solche Farben können die guten Kontraste, die z. B. für technische Zeichnungen gewünscht werden, nicht hervorbringen. Es versteht sich, daß das neue Verfahren Positive von Positiven erzeugt. Das Entwickeln kann mit Ammoniakgas ausgeführt werden, sofern die Kupplungskomponente oder -komponenten bereits in der empfindlichen Schicht vorhanden sind. Als Abwandlung dieses Falles kann die Entwicklung der Farbstoffe statt mit Ammoniakgas mit einem flüssigen Entwickler durchgeführt werden, welcher imstande ist, die Komponenten zur Reaktion miteinander zu bringen. Wenn der lichtempfindlichen Lösung oder Schicht vor dem Drucken keine Kupplungskomponente zugesetzt wird, kann das Entwickeln durch Anwendung einer Flüssigkeit vonstatten gehen, welcher die Kupplungskomponente oder -komponenten zusammen mit einer alkalischen Substanz zugefügt worden ist.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß zwei oder mehr Diazoverbindungen benutzt werden, von denen zumindest eine, B, unfähig ist, mit den Kupplungskomponenten C, welche in der lichtempfindlichen Schicht (im Falle der Entwicklung durch Ammoniakgas) oder in dem Entwickler (im Falle der feuchten oder halbtrockenen Entwicklung) vorhanden sind, einen Farbstoff zu erzeugen, jedoch imstande ist, mit ihrem eigenen Zersetzungsprodukt D, welches während der Belichtung erzeugt wird, zu kuppeln, und daß zumindest eine weitere Diazoverbindung A verwendet wird, welche imstande ist, mit der Kupplungskomponente C, die in die lichtempfindliche Schicht eingeführt ist oder mit dem Entwickler angewandt wird, zu kuppeln, wobei die entsprechenden Mengen der Diazoverbindungen, die in der lichtempfindlichen Schicht gebraucht werden, so abgestellt sind, daß sich ein genügender Unterschied in den Empfindlichkeiten zumindest zwischen zwei der angewandten Diazoverbindungen ergibt.
Entsprechend der Wellenlängenempfindlichkeit der entsprechenden Diazoverbindungen kann die Menge verändert werden, um der Spektralzusammensetzung des Lichtes, welches für die Entwicklung gebraucht wird, angepaßt zu werden. Es wurde gefunden, daß für die Verwendung als Diazoverbindungen B, welche unter den normalen Entwicklungsbedingungen nicht in der Lage sind, einen Farbstoff mit der Kupplungskomponente zu erzeugen, welche in der unbelichteten lichtempfindlichen Schicht bereits vorhanden ist oder nachträglich mit dem Entwickler angewandt wird, Glieder aus der Gruppe der Diazoanhydride oder Diazooxyde, insbesondere aus der Naphthalinreihe, sich als besonders vorteilhaft erwiesen haben. Dies # sind gewöhnlich Verbindungen, welche in einem neutralen oder sauren Medium ausbleichen und unfähig sind, mit Kupplungskomponenten mittlerer Kupplungsgeschwindigkeit Farbstoffe zu erzeugen, wie z.B. mit 2, 3-Oxynaphthalin-6-sulfonsäure oder dem Amid der 2, 4-Resorcylsäure.
Die anderen Diazoverbindungen A, welche in der Lage sind, mit der Kupplungskomponente C zu kuppein, können beliebige Diazoverbindungen der gewöhnlich bei der Herstellung von Diazotypabzügen benutzten Art sein, vorausgesetzt, daß sie mit den angewandten Kupplungskomponenten die gewünschten Farben geben und die benötigte Lichtempfindlichkeit gegenüber den mit ihnen verwendeten Diazoverbindungen B besitzen.
Die Kupplungskomponenten, welche gemäß der Erfindung angewandt werden, werden so ausgewählt, daß sie die gewünschten Farben mit den verwendeten Diazoverbindungen ergeben, und sind gewöhnlich Verbindungen mit geringer Kupplungsstärke, so daß sie unter den angewandten Bedingungen mit den als B bezeichneten Diazoverbindungen nicht kuppeln. Kupplungskomponenten hoher Kupplungsstärke, wie Phloroglucin, sind daher im allgemeinen nicht geeignet. Eine Vielzahl von Kupplungskomponenten ist jedoch brauchbar, beispielsweise seien genannt die 6-Monosulfonsäuren der 2, 3- und 2, 8-Dioxynaphthaline, das Amid der 2, 4-Resorcylsäure, Resorcinpropyläther, m-Oxyphenylharnstoff und der Monoglycoläther des Brenzkatechins.
Die Ausführungsform dieses Verfahrens ist in der folgenden Beschreibung beispielsweise beschrieben, jedoch ist die Erfindung selbstverständlich in keiner Weise auf die angegebenen Farben beschränkt.
Zwei Diazoverbindungen A und B werden auf einen geeigneten Träger, z. B. Papier, aufgebracht zusammen mit einer Kupplungskomponente C. Die Diazokomponente A ist in der Lage, mit der KupplungskomponenteC unter den gegebenen Bedingungen einen blauen Farbstoff zu bilden. Diazokomponente B jedoch ist unter den gleichen Bedingungen unfähig, mit der Kupplungskomponente C einen Farbstoff zu bilden. Andererseits bildet die Diazokomponente B während der Belichtung eine Kupplungskomponente D, mit welcher
sie in der Lage ist, einen roten Farbstoff auf den Teilen der Kopie zu bilden, wo nicht alle Diazokomponenten durch das Licht zerstört worden sind. Wenn diese Zersetzung von B mit folgender Bildung der Kupplungskomponente D etwa 50% vom gesamten B in der Schicht beträgt, ist die Rotfärbung am intensivsten. Es versteht sich, daß zum Zwecke dieses Verfahrens die beiden Diazoverbindungen A und B entweder verschiedene Lichtempfindlichkeit gegenüber einer gegebenen Lichtquelle besitzen müssen, oder sie müssen in solchen Anteilen in der empfindlichmachenden Lösung gemischt werden, daß die eine Diazokomponente schneller paust als die andere. Die Anteile müssen so bemessen sein, daß z. B. immer noch ein beträchtlicher Anteil der Diazokomponente B in einigen dieser Teile zurückbleibt, wo A durch die Einwirkung von Licht bereits vollkommen zerstört worden ist. Demgemäß ergibt sich in diesen Teilen beim Entwickeln eine rote Färbung. Mit einer solchen Anordnung ist es daher möglich, daß in demjenigen Teil der Zeichnung, welcher keinerlei Licht hindurchläßt, nur die Diazokomponente A einen Farbstoff bilden kann, mit der Kupplungskomponente C, in diesem Falle Blau, während Diazo B, welches vom Licht nicht angegriffen ist, unfähig bleibt, einen Farbstoff zu bilden. Dort, wo beide Diazoverbindungen vollkommen ausgeblichen worden sind, wird ein weißer Grund erhalten; andererseits findet Kupplung in den Teilen, wo noch immer etwas Diazokomponente A belassen ist, aber die Diazokomponente B begonnen hat, sich zu zersetzen und die Kupplungskomponente D zu bilden, hauptsächlich statt zwischen der Kupplungskomponente D und Diazokomponente A, um noch einen weiteren Farbstoff zu bilden; im vorliegenden Fall ist es ein grünliches Gelb. Da zur gleichen Zeit die Diazokomponente A sich in einem gewissen Ausmaß in diesen Teilen mit der Kupplungskomponente C verbindet, kann der Farbeffekt unterschiedlich sein, und zwar entsprechend der Menge des hindurchgelassenen Lichtes von grünlichem Blau bis zu einem gelblichen Grün. Die gesamte mit einer lichtempfindlichen Schicht der beschriebenen Type mögliche Farbskala kann am besten studiei t werden, wenn man sie unter einem Graukeillichtmesser mit einer bestimmten Keilkonstante belichtet, wie er für Empfindlichkeitsmessung benutzt wird. Es wurde nun gefunden, daß ein besonders geeigneter Keil 2 ein solcher ist, wo die Keilkonstante gleich 1,414 ist; zu diesem Empfindlichkeitsmesser wird für Vergleichszwecke ein lichtechtes Schwarz gegeben, welches kein Licht hindurchläßt. Wenn die richtige Belichtung für eine gegebene lichtempfindliche Schicht unter einer Bogenlampe bestimmt worden ist, zeigt der entwickelte Abzug die folgenden Farben: von Weiß, wo beide Diazokomponenten vollständig ausgeblichen sind, über fahles Rot zu intensivem Rot (wo etwas Diazokomponente B in der maximalen Tiefe belassen wurde, wo etwa die Hälfte der Diazokomponente B in die Kupplungskomponente D umgewandelt wurde, aber wo keine Diazokomponente A verblieben ist), zu gelblichem Grün, welches sich nach und nach verändert, die Skala aufwärts zu Grün und Blaugrün (wo Diazokomponente A in zunehmender Menge vorhanden ist und Kupplungskomponente D entsprechend der durch die Diazokomponente B empfangenen Lichtmenge sich im Verhältnis entsprechend verringert) und endlich zu grünlichem Blau bzw. reinem Blau, d. h. von dort, wo nur winzige Mengen von Kupplungskomponente D gebildet wurden, dorthin, wo keine Kupplungskomponente D anwesend ist. Ebensogut kann ein Eder-Hecht-Empfindlichkeitsmesser zum Zwecke der Farbprüfung benutzt werden. Wenn man anstatt dieser Arten von Belichtungsmesser einen Wrattenbelichtungsmesser, wie er beim Dreifarbenhalbtondruck benutzt wird, anwendet, treten die Farbänderungen auf dem Abzug stärker hervor, d. h. sie zeigen sich mit weniger Zwischentönungen und ergeben praktisch nur leuchtendes Rot, Grün und Blaugrau mit reinem Blau unter schwarzen Teilen.
Aus obiger Beschreibung ist ohne weiteres ersiehtlieh, daß eine technische Zeichnung, wo bestimmte Teile in schwarzer Tinte oder in irgendeiner anderen Tinte, welche kein Licht durchläßt, ausgeführt sind und andere Teile in Bleistift, welcher eine gewisse Menge Licht durchläßt, mit Hilfe der beschriebenen Type von lichtempfindlichen Schichten derart reproduziert werden kann, daß die beiden Zeichnungsteile auf der Kopie in zwei primären Farben erscheinen, wie Blau und Rot, und daß es möglich ist, durch den Gebrauch eines zweiten Bleistiftes, welcher eine dunklere Grauschattierung gibt, d. h. weniger Licht durchläßt als der erste Bleistift, eine dritte Farbe hinzuzufügen, wie im vorliegenden Fall Grün. An Stelle von Bleistiften können Tinten benutzt werden, entweder Farbtinten oder graue, mit Lichtdurchlässigkeitseigenschäften, welche voneinander verschieden sind und welche mit den auf der Kopie gewünschten Farben übereinstimmen und zu deren Bildung die Schicht imstande ist. Die Farbenskala oder Farbkontraste können beliebig vermehrt oder verringert werden entsprechend den Charakteristiken und Eignung des Musters, welches zu reproduzieren ist, indem das Verhältnis der Diazokomponente A zu der Diazokomponente B in der Schicht geändert wird. Wenn statt zweier Primärfarben auf den Kopien zwei Komplementärfarben gewünscht werden, so kann dies z. B. dadurch erreicht werden, daß eine weitere Kupplungskomponente E, welche ungefähr die gleiche Kupplungsstärke wie die Kupplungskomponente C besitzt, hinzugefügt wird, und welche einen gelben Farbstoff mit Diazokomponente A und natürlich keinen Farbstoff mit Diazokomponente B ergibt. In diesem Fall besteht das Bild in der Hauptsache aus grünen und roten Farben. Wenn das zu reproduzierende Original ein geeignetes fotografisches Halbtonpositiv ist, entsprechen die erhaltenen Farben den verschiedenen Stärken im Original in der gleichen Weise wie auf dem Keilempfindlichkeitsmesser.
Eine geeignete lichtempfindliche Schicht der beschriebenen Art enthält auch Stabilisatoren, welche dem Material vor dem Druck gute Haltbarkeitseigenschaften verleihen und Bestandteile, welche dem Gelbwerden der Kopie, nachdem sie hergestellt ist, entgegenwirken. Bei feuchter Entwicklung der Abzüge können die Bestandteile gegen das Gelbwerden im Entwickler enthalten sein, aber die lichtempfindliche
Schicht und der Entwickler müssen so abgestellt sein, daß kein Überschuß an Alkali auf dem Papier zurückbleibt, nachdem die Entwicklung beendet ist, wenn gute Haltbarkeit der Abzüge gewünscht wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Art, in welcher die neuen lichtempfindlichen Schichten hergestellt werden können, jedoch ist die Erfindung natürlich in keiner Weise auf diese Beispiele beschränkt.
Beispiel ι
(Lösung i) für Blau
In 150 ecm Wasser werden gelöst 12 g Weinsäure, 10 g Thioharnstoff, 5,1 g Zinkchloriddoppelsalz des 1 - JM - äthyl - oxyäthylaminobenzol-4-diazoniumchlorids (Diazoverbindung A), 4,5 g 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure (Kuppelkomponente C), 10 g Zinkchlorid, 3 ecm Diäthylenglykol oder Glyzerin.
(Lösung 2) für Rot
ao 150 ecm Wasser, 12 g Weinsäure, 10 g Thioharnstoff, 6 g Zinkchlorid, 3 ecm Diäthylenglykol, 3,6 g Natriumsalz des Diazoanhydrids der 2-Amino-i-naphthol-5-sulfonsäure (Diazoverbindung B).
Diese beiden Lösungen werden zu gleichen Teilen gemischt und in bekannter Weise auf eine geeignete Unterlage, wie z. B. Papier, aufgebracht. Die so erhaltene lichtempfindliche Schicht wird unter einer wie oben beschriebenen Zeichnung dem Licht einer Bogenlampe ausgesetzt, und es werden Kopien erhalten, welche nach der Entwicklung durch .Ammoniakgas den Abzug wie folgt zeigen: Dicke Tintenlinien sind in Blau wiedergegeben, Bleistiftlinien in leuchtendem Rot im Falle von Linien mittlerer Stärke, und in Grün bei den dickeren Bleistiftlinien oder Schattierungen.
Wenn die Belichtung unter einer Hochdruckquecksilberdampfröhre stattfindet, wird die rote Farbe hauptsächlich durch Gelb und Orange ersetzt, was darauf zurückzuführen ist, daß die in diesem Beispiel verwendete Diazokomponente A im Verhältnis zur Diazo-
komponente B diesem Licht gegenüber weniger empfindlich ist als gegenüber dem Licht von Bogenlampen. Das gleiche trifft zu für die Belichtung in vollem Sonnenlicht. Erst nachdem alles Ammoniakgas aus dem Papier heraus ist, erlangen die Farben ihre volle Leuchtkraft. Wenn reine Blautönungen gewünscht werden, so sollten auch die Abzüge, wenn sie frisch entwickelt sind, erst dann hellem Tageslicht oder anderen aktinischen Lichtquellen ausgesetzt werden, wenn das Ammoniakgas aus den Abzügen verdampft ist.
Um die besten Resultate zu erhalten, ist es notwendig, daß die für die Herstellung der Kopien vorgesehene Apparatur während des Pausens zwischen dem Original und dem lichtempfindlichen Material guten Kontakt hält.
Wenn eine weitere Kupplungskomponente, wie z.B. Acetessigsäure-o-toluidid, der Lösung 1 hinzugefügt und die Menge von 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure entsprechend verringert wird, werden an Stelle von Blau neben Rot grüne Farben erhalten. Wenn die in Lösung ι enthaltene Diazoverbindung durch eine gleiche Menge des Zinkchloriddoppelsalzes des 5-D1-äthylaminotoluol-2-diazoniumchlorids,ersetzt wird,sind die erhaltenen bläuen Töne grünlicher. Wenn an Stelle der beschriebenen Farben Kopien mit blauen Farben für die starken Teile des Originals und die Komplementärfarbe Orange für die dünneren Teile gewünscht werden, so wird das in Lösung 2 verwendete Diazoanhydrid durch das Diazoanhydrid der 2-Amino-inaphthol-4-sulfonsäure ersetzt. Durch Gebrauch einer geänderten Zusammensetzung der Lösung 1, in welcher die 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure durch 2, 8-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure ersetzt wird, und eine geänderte Zusammensetzung der Lösung 2, in welcher das genannte Diazoanhydrid durch das Diazoanhydrid der i-Amino-2-naphthol-4-sulfonsäure ersetzt wird, können diese Farben aucli durch Violett für die starken Teile und Gelb für die dünnen Teile ersetzt werden.
Beispiel 2
Die als A bezeichnete Diazoverbindung des Beispiels ι wird ersetzt durch eine Mischung von 3 g des Zinkchloriddoppelsalzes des 3-Chlor-i-diäthylaminobenzol-4-diazoniumchlorids und 4 g des Zinkchloriddoppelsalzes des 4-Diäthylamino-i-tolut)l-3-diazoniumchlorids. Wenn man nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise arbeitet, so stellt sich heraus, daß die hellen Töne in Rot reproduziert werden, die mittleren Tönungen hauptsächlich in Gelb und die dunkleren Tönungen in Grün und Blau.
Im vorangegangenen ist besonders auf den Fall hingewiesen worden, in welchem dunkle Linien, wie Tinte, der Originalzeichnung in dunklen Farben reproduziert werden können, wie z. B. Blau, während die helleren Linien der Zeichnung, wie Bleistift, in helleren kontrastierenden Farben, wie z. B. Rot, reproduziert werden können. Es kann jedoch wünschenswert erscheinen, die helleren Linien des Originals als dunklere Farben auf dem Abzug erscheinen zu lassen; z.B. können Änderungen in Originaltintenzeichnungen durch Bleistift gezeigt werden, und es kann wünsehenswert erscheinen, diese Änderungen in der Kopie hervorzuheben, so daß sie stärker hervortreten als auf der Originalzeichnung. Durch geeignete Wahl des Komponentenmaterials und der Belichtung ermöglicht das vorliegende Verfahren, die dunklen Linien der Originalzeichnung in hellen Farben zu reproduzieren und die helleren Linien der Zeichnung in kontrastierenden dunklen Farben.
Beispiel 3 11Q
Es wird eine Lösung hergestellt, die sich wie folgt zusammensetzt. In 100 ecm Wasser werden gelöst 6 g Weinsäure, 5 g Thioharnstoff, 5 g Zinkchlorid, 2 ecm Polyglykol, 3 g Natriumsalz des Diazoanhydrids der i-Amino-2-naphthol-3, 6-disulfonsäiire, 3 g Zinkchloriddoppelsalz von 4-Diäthylamino-i-diazoniumchlorid, 1 g Monoglykoläther des Brenzkatechins.
Wenn diese Lösung auf Papier aufgebracht, belichtet und in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise entwickelt wird, so ergibt sie einen Abzug, in welchem die Bleistiftlinien der Zeichnung in Blauviolett in Erscheinung treten, während die dunkleren Tintenlinien der Zeichnung in leuchtendem Gelb gezeigt werden. Wenn jedoch das in diesem Beispiel verwendete Diazoanhydrid durch das in Beispiel 1 verwendete Diazoanhydrid ersetzt wird, so werden die Bleistiftlinien der
Originalzeichnung in glänzendem Rot und die Tintenlinien der Originalzeichnung in einer leuchtenden gelben Farbe reproduziert.
Es ist klar, daß dies Verfahren zur Herstellung zweifarbiger oder vielfarbiger Abzüge in Primär- und/oder Komplementärfarben mit großer Verschiedenheit der lichtempfindlichen Diazoverbindungen und Kupplungskomponenten angewandt werden kann, solange das Prinzip des Gebrauches von zwei oder mehr Diazoverbindungen nicht außer acht gelassen wird, von denen zumindest eine unfähig ist, mit der in der lichtempfindlichen Schicht vorhandenen Kupplungskomponente einen Farbstoff zu bilden (im Falle der durch die Ammoniakgasmethode entwickelten Schichten) oder in dem Entwickler (im Falle der feuchten oder halbtrockenen Entwicklung), sondern imstande ist, mit ihrem eigenen Zersetzungsprodukt zu kuppeln; und wo zumindest eine andere Diazoverbindung verwendet wird, welche imstande ist, mit der in die lichtempfindliche Lösung eingeführten oder mit dem Entwickler verwendeten Kupplungskomponente zu kuppeln, und die entsprechenden Mengen der in der empfindlichen Lösung verwendeten Diazoverbindungen sind so abgestellt, daß sich genügend Unterschied zwischen den Empfindlichkeiten zwischen mindestens zwei der verwendeten Diazoverbindungen ergibt.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Kopien durch einmaliges Belichten von Diazotypieschichten, die verschieden Diazoverbindungen mit verschiedener Kupplungsgeschwindigkeit enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß Schichten verwendet werden, die mindestens zwei Diazoverbindüngen enthalten, von denen mindestens eine nicht mit der gleichzeitig in der Schicht oder im Entwickler vorhandenen Azokomponente, sondern nur mit ihrem Lichtzersetzungsprodukt kuppeln kann und mindestens eine der anderen Diazoverbindungen mit der genannten Azokomponente kupplungsfähig ist, und daß die Mengen der angewandten Diazoverbindungen so bemessen werden, daß dadurch ihr Unterschied in der Kopierempfindlichkeit verstärkt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als solche eingeführte Kupplungskomponente bereits in die lichtempfindliche Schicht eingefügt wird und das Entwickeln durch Anwendung einer alkalischen Substanz ausgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Entwickleralkali Ammoniakgas verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als solche eingeführte Kupplungskomponente in den Entwickler eingeführt wird.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Diazoverbindungen, welche unfähig sind, mit den Kupplungskomponenten zu kuppeln, welche in den empfindlichen Schichten vor der Belichtung vorhanden sind, solche Diazoanhydride oder Diazooxyde verwendet werden, welche im Licht in einem neutralen oder sauren Medium ausbleichen und Kupplungskomponente bilden, mit Hilfe derer sie in der Lage sind, Färbstoffe zu bilden, wenn nach der Belichtung alkalische Dämpfe oder Lösungen angewandt werden.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Diazoverbindungen, welche unfähig sind, mit den im Entwickler vorhandenen Kupplungskomponenten zu kuppeln, solche Diazoanhydride oder Diazooxyde verwendet werden, welche in einem sauren oder neutralen Medium unter dem Einfluß von Licht ausbleichen und Kupplungskomponenten bilden, mit welchen sie in der Lage sind, Farbstoffe zu erzeugen, wenn nach der Belichtung der Entwickler angewandt wird.
  7. 7. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Diazoanhydrid oderDiazooxyd ein Diazoanhydrid einer Mono- oder Polysulf onsäure eines Aminonaphthols verwendet wird.
  8. 8. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Diazotypiekopien nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kupplungskomponente die 6-Monosulfonsäure des 2, 3- oder 2, 8-Dioxynaphthalins verwendet wird oder aber das Amid der 2, 4-Resorcylsäure, Resorcinpropyläther, m-Oxyphenylharnstoff, Monoglykoläther des Brenzkatechins oder Acetessigsäure-o-toluidid.
    & 2557 12.51
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