DE2029706B2 - Verfahren zur herstellung von kresolen und aceton - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kresolen und acetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kresolen und Aceton durch säurekatalysierte
Spaltung von Cymolhydroperoxiden, Neutralisation der Spaltprodukte und Gewinnung von Kresol und Aceton
aus den neutralisierten Produkten.
Es ist bekannt, Phenol und Aceton aus einem flüssigen
Oxidationsprodukt von Cumol herzustellen, indem man ein «, Λ-Dialkylarylmethylhydroperoxid, insbesondere
Cumolhydroperoxid, einer säurekatalysierten Spaltung unterwirft, das gebildete Spaltprodukt mit Alkali
neutralisiert und aus dem neutralisierten Produkt das Phenol als entsprechende phenolische Verbindung und
das Aceton als entsprechendes aliphatisches Keton gewinnt.
Bei der Durchführung des bekannten Verfahrens wird ein durch Oxidation von Cumol entsprechend der
Reaktion:
H3C-CH-CH,
20
,0
OOH
H3C-C-CH3
+ O2 -- ■>
40
45
5°
hergestelltes flüssiges Oxidationsprodukt gemäß der Reaktion:
OOH
Saurespaltung
55
+ H3C-C-CH3
einer säurekatalysierten Spaltung unterworfen, wobei Phenol und Aceton entstehen.
Die angegebene Spaitungsreaktion wird unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß das in dem
flüssigen Oxidationsprodukt enthaltene Cumolhydroperoxid genügend stark zu Phenol und Aceton
gespalten wird. In der Regel werden konzentriertes Hydroperoxid und ein Säurekatalysator kontinuierlich
derart einem Reaktor zugeführt, daß sie dann eine
bestimmte Zeit verbleiben können. Die Reaktion wird hierbei so lange durchgeführt, bis die Hydroperoxidkonzentration
im Ablauf nicht mehr höher als 0,1 Gew,% bzw praktisch 0 ist. Der aus dem Reaktor abgezogene
Ablauf wird gekühlt und die darin enthaltene Säure in einem Neutralisationstank neutralisiert. Hierauf wird
das Aceton abgetrennt und der Rest der Phenolgewinnung zugeführt.
Nachteilig an dem beschriebenen säurekatalysierten Spaltungsverfahren ist jedoch, daß das bei der
säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid
gebildete Phenol verfärbt ist und häufig Farbbildner oder -vorläufer derselben enthält, die beim Vereinigen
dieses Phenols mit chlorhaltigen Materialien eine unerwünschte Verfärbung verursachen.
Es wurden ferner Untersuchungen bezuglich der Herstellung von Kresol und Aceton durch säurekatalysierte
Spaltung von Cymolhydroperoxid (Isopropylmethylbenzolhydroperoxid)
angestellt.
Bei der üblichen säurekatalysierten Spaltung von Cumolhydroperoxid, entweder nach dem einstufigen
Verfahren oder nach dem verbesserten zweistufigen Verfahren, läßt man die säurekatalysierte Spaltung
praktisch bis zum vollständigen Umsatz ablaufen. Unter Berücksichtigung des Grundgedankens der chemischen
Reaktion, daß nämlich die Ausgangsverbindung in der höchstmöglichen Ausbeute in das gewünschte Produkt
überführt werden muß, ist es nur zu verständlich, daß die
Spaltungsreaktion bis zu ihrer praktisch vollständigen Beendigung ablaufen gelassen wird. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß bei einer Übertragung dieses Grundgedankens auf die säurekatalysierte Spaltung von Cymolhydroperoxid
Kresol lediglich in einer geringen Ausbeute erhalten wird, wobei sich auch noch harzartige
Nebenprodukte bilden, die das Kresol verunreinigen und dessen Abtrennung und Gewinnung erschweren.
Hierdurch wird die Reinigung des Produktes erschwert und die Ausbeute an dem jeweiligen Kresolprodukt
durch den Verlust bei der Reinigung noch weiter erniedrigt. Wenn die säurekatalysierte Spaltung von
Cymolhydroperoxid bis zur praktisch vollständigen Spaltung nach einem zweistufigen Verfahren erfolgt,
sind die Ergebnisse ebenso schlecht, in einigen Fällen sogar noch schlechter als die bei der Durchführung des
»instufigen Verfahrens erzielbaren Ergebnisse.
Bei weiteren Untersuchungen wurde gefunden, daß bei der Oxidation von Cymol der Formel:
H,C —CH
worin der CH3-Substituent in ortho-, meta- oder para-Stellung stehen kann, im Gegensatz zur Oxidation
von Cumol neben Methyl-a.a-dimethylben'.ylhydroperoxid
der Formeli:
H3C-C-CH3 H3C-CH-CH3
worin das tertiäre Kohlenstoffatom oxidiert worden ist, auch Isopropylbenzylhydroperoxid der Formel 11
gebildet wird.
Wenn nach dem üblichen Verfahren die säurekatalysierte Spaltung von Methyl-aA-dimethylbenzylhydroperoxid
praktisch vollständig durchgeführt wird, bildet sich Formaldehyd, was vermutlich auf die säurekatalysierte
Spaltung der Verbindung der Formel II zurückzuführen ist. Ferner katalysiert der in dem
Spaltungsreaktionsgemisch enthaltene Säurekatalysator die Kondensation des gebildeten Fonnaldehyds mit
Kresol, wobei unerwünschte harzartige Produkte entstehen und das gewünschte Kresol teilweise
verlorengeht.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Kresolen und Aceton
durch säurekatalysierte Spaltung von Cymolhydroperoxid zu entwickeln, bei welchem Kresole und Aceton in
einfacher und wirtschaftlicher Weise mit besonders hohen Ausbeuten erhalten werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Kresolen und Aceton, durch säurekatalysierte
Spaltung von Cymolhydroperoxiden, Neutralisation der Spaltprodukte und Gewinnung von Kresol
und Aceton aus den neutralisierten Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mindestens 50Gew.-%
Cymolhydroperoxid enthaltendes flüssiges Oxidationsprodukt von Cymol bei Temperaturen von 60—90° C
einer säurekatalysierten Spaltung unterwirft, bis die Konzentration an Cymolhydroperoxid im flüssigen
Reaktionsmedium 0,5 bis 5 Gew.-°/o beträgt, das unvollständig gespaltene Produkt zur Beendigung der
säurekatalysierten Spaltung mit Alkali neutralisiert und das in der Olphase des neutralisierten Produkts
verbliebene Hydroperoxid bei Temperaturen von 100 his 250° C thermisch zersetzt.
Verfahren zur Herstellung von Cymolhydroperoxid durch Oxidation von Cymol sind bekannt. Das gebildete
Oxidationsprodukt besteht aus einer Flüssigkeit, die in der Regel etwa 10 bis 15Gew.-% Hydroperoxide
enthält. Zuir Durchführung des Verfahrens der Erfindung
wird ein solches Reaktionsprodukt konzentriert, bis die Cymolhydroperoxidkonzentration 50Gew.-%
übersteigt. In der Regel wird als Ausgangsmaterial ein Konzentrat mit 50 bis 90 Gew.-% Cymolhydroperoxid
verwendet.
Das Ausgangsmaterial wird nun nach an sich bekannten Verfahren säurekatalytisch gespalten. Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch die Spaltung unterbrochen, wenn sich die Konzentration an
Cymolhydroperoxid auf 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%, vermindert hat. Falls die Cymolhydroperoxidkonzentration
unter 0,5 Gew.-% abgefallen ist bzw. die Spaltung praktisch vollständig beendet, d. h. bis
zu einer Cymolhydroperoxidkonzentration unter 0,1 Gew.-% abgelaufen ist, kommt es abrupt zu einer
Spaltung des gleichzeitig in der Reaktionsflüssigkeit enthaltenen Isopropylbenzylhydroperoxids der Formel
II, wobei Formaldehyd auftritt, welcher mit dem gebildeten Kreso! kondensiert und dabei unerwünschte
harzartige Nebenprodukte bildet. Im Falle, daß die Spaltung bei einer Cymolhydroperoxidkonzentration
über 5 Gew.-% abgebrochen wird, vermindert sich die Umwandlung in das erwünschte Kresol so stark, daß
hieraus wirtschaftliche Nachteile resultieren.
Vorzugsweise erfolgt die Spaltung bei einer Temperatur von etwa 80° C.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das anfallende, unvollständig gespaltene Produkt mit Alkali
neutralisiert, um die säurekatalysierte Spaltung zu beenden, wobei es nicht, wie bei dem zweistufigen
Verfahren einer Sekundärspaltung unterworfen wird. Hierdurch ist eine erheblich einfachere und wirtschaftlichere
Verfahrensführung möglich.
Zur Durchführung der Spaltungsreaktion eignen sich bekannte Säurekatalysatoren, beispielsweise Mineralsäuren.
Vorzugsweise wird Schwefelsäure als Säurekatalysator verwendet. Zur Neutralisation eignen sich
bekannte Neutralisationsmittel, wie Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Natriumphenolat und Kaliumhydroxid.
In der ölphase des erhaltenen Neutralisationsprodukts
verbleiben Hydroperoxide mit 0,5 bis 5 Gew.-% Cymolhydroperoxid. Wenn ein solches Neutralisationsprodukt so, wie es ist, zur Gewinnung der gewünschten
Reaktionsprodukte weiterverarbeitet wird, besteht Explosionsgefahr. Die Explosionsgefahr wird erfindungsgemäß
dadurch vermieden, daß man die wäßrige Phase von dem neutralisierten Produkt bzw. dem
Neutralisationsprodukt abzieht und die übrigbleibende ölphase bei einer Temperatur von 100 bis 250° C
thermisch zersetzt.
Gewöhnlich wird das unvollständig gespaltene Produkt zuerst abgekühlt und zur Entfernung des
Säurekatalysators neutralisiert und anschließend vor der Abtrennung und Isolierung von Aceton einer
thermischen Zersetzung unterworfen. Um das Auftreten einer Spaltung der Verbindung Il zu verhindern, ist
es zweckmäßig, das aus der säurekatalysierttn Spaltungsstufe stammende unvollständig gespaltene Produkt
abzukühlen und möglichst bald zu neutralisieren.
Die thermische Zersetzung erfolgt vorzugsweise zwischen 140 und 220° C. Bei dieser Behandlung werden
im Neutralisationsprodukt verbliebenes Methyl-«, «-Di-
methylbenzylhydroperoxid und Isopropylbenzylhydroperoxid zersetzt. Isopropylbenzylhydroperoxid wird
bei Temperaturen von etwa 140° C spontan thermisch zersetzt, wobei es in Isopropylbenzylalkohol und
Isopropylbenzaldehyd übergeht.
Folglich läßt sich durch die Zersetzung von Isopropylbenzylhydroperoxid einerseits die Bildung von
Formaldehyd als Nebenprodukt und andererseits das Auftreten einer Kondensation von Formaldehyd an das
bei der Spaltung gebildete Kresol praktisch vollständig verhindern, so daß die gewünschten Endprodukte in
hohen Ausbeuten gewonnen werden können. Da ferner die Konzentration an Hydroperoxiden in der aus der
säurekatalysierten Spaltung stammenden Reaktionsflüssigkeit genügend niedrig ist, läßt sich der Eintritt
einer heftigen Reaktion während der thermischen Zersetzung durch die Wahl einer geeigneten Erhitzungstemperatur
verhindern. Während der Durchführung der thermischen Zersetzung wird der ölphase des
Neutralisationsprodukts vorzugsweise eine geringe Menge einer verdünnten wäßrigen Alkalilösung, z. B.
einer Natriumhydroxid- oder Alkalicarbonatlösung zugegeben. Hierdurch werden bei der thermischen
Zersetzung der Hydroperoxide eventuell gebildete geringe Mengen von Carbonsäuren neutralisiert, so daß
sich während der thermischen Zersetzung jegliche säurekatalysierte Spaltung ausschalten iäßt. In der
Regel wird eine solche verdünnte Alkalilösung der ölphase in einer Menge von 0,01 bis l,0Gew.-%
einverleibt.
Die thermische Zersetzung läßt sich auf verschiedene Weise durchführen. Um sie jedoch möglichst einfach
und sicher zu gestalten, sind zwei oder mehrere zur schrittweisen Erhöhung der Temperatur eines Heizmediums
parallel geschaltete Wärmetauscher, ein am Auslaß des letzten Wärmetauschers befindlicher Tank
und ein Ventil zum Einstellen des Reaktionsdrucks vorgesehen. Wenn der Druck des Reaktionsgemisches
den vorgeschriebenen Wert übersteigt, läßt er sich sofort und ohne Schwierigkeiten mit Hilfe des
Druckeinstellventils vermindern. Somit kann also bei Verwendung einer solchen Vorrichtung die Betriebssicherheit
weiter erhöht werden.
Das bei der thermischen Zersetzung anfallende Produkt wird anschließend der Abtrennungsstufe
zugeführt, in welcher Kresol und Aceton in üblicher Weise daraus gewonnen werden.
Eine Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung, in welcher ein
Fließbild dieser Ausführungsform dargestellt ist, näher erläutert.
!n einem Reaktor I für die säurekatalysierte Spaltung
werden durch das Einlaßrohr 1 ein Cymolhydroperoxid enthaltendes flüssiges Konzentrat und durch das
Einlaßrohr 2 ein Säurekatalysator, beispielsweise eine wäßrige Schwefelsäurelösung eingeführt. In der Regel
wird während der säurekatalysierten Spaltung die Reaktionswärme durch Rückfluß von Aceton abgeführt.
Ferner wird während der säurekatalysierten Spaltung die Reaktionstemperatur auf 60 bis 900C, vorzugsweise
75 bis 85°C, beispielsweise 800C, gehalten, indem man
entweder zusammen mit der Schwefelsäure eine große Menge Aceton zuführt oder indem man das Ansteigen
der Reaktionstemperatur dadurch verhindert, daß man das gesamte Reaktionssystem bei vermindertem Druck
hält. Die Spaltungsreaktion wird so lange ablaufen gelassen, bis die Konzentration an Cymolhydroperoxid
0,5 bis 5 Gew.-°/o beträgt. Hierauf wird das flüssige Reaktionsgemisch durch ein mit einer Einrichtung 4
zum Einstellen des Flüssigkeitsspiegels versehenes Auslaßrohr 3 abgezogen und mittels eines Wärmetauschers
5 auf Raumtemperatur abgekühlt. Das abgekühlte Reaktionsgemisch gelangt in einen Tank II und wird
aus diesem mittels einer Pumpe 6 einem Neutralisationstank III zugeführt. In den Neutralisationstank III
wird durch eine Leitung 7 Alkali, z. B. in Form einer Natriumhydroxidlösung, eingeführt, wodurch der Säurekatalysator
neutralisiert wird. Während der Neutralisation wird das Alkali in genügender Menge zugeführt, um
den pH-Wert der wäßrigen Phase in einem an den Neutralisationstank anschließenden Zersetzungstank
IV auf über 7, vorzugsweise zwischen 8 und 12 zu halten.
is In der Regel wird der pH-Wert der wäßrigen Phase im
Zersetzungstank IV auf etwa 8 bis 10 gehalten. Im Falle, daß auch nach der Neutralisation noch Säure vorhanden
ist, können keine guten Ergebnisse erwartet werden, da während der anschließenden thermischen Zersetzung
gleichzeitig die säurekatalysierte Spaltung abläuft. Wie bereits im einzelnen ausgeführt, wird in einem solchen
Falle Isopropylbenzylhydroperoxid, welches einen Hauptbestandteil der übrigen Hydroperoxide bildet, in
Isopropylphenol und Formaldehyd gespalten und der
j5 gebildete Formaldehyd an Kresol addiert und mit
diesem kondensiert, was zu einer Verminderung der Ausbeute an Kresol führt. Im Falle, daß die wäßrige
Phase im Zersetzungstank IV alkalisch oder neutral gehalten wird, wird das Isopropylbenzylhydroperoxid
während der thermischen Zersetzung in Isopropylbenzylalkohol und Isopropylbenzaldehyd überführt, da die
Zersetzung hauptsächlich eine Radikal-Zersetzung ist. In diesem Falle bildet sich kein Aldehyd als Nebenprodukt,
so daß auch die Ausbeute an Kresol nicht beeinträchtigt wird. Das aus dem Neutralisationstank III
stammende flüssige Reaktionsprodukt wird dem Zersetzungstank IV durch die Leitung 8 zugeführt. Im
Zersetzungstank IV trennt es sich in eine wäßrige und eine ölphase. Die wäßrige Phase wird über die Leitung
9 abgezogen, während die im Zersetzungstank IV abgeschiedene ölphase der Säule V zur Abtrennung
von Aceton mittels einer Pumpe 10 über den Wärmetauscher 11 zugeführt wird. Der Wärmetauscher
11 wird schrittweise mit Dampf beheizt. In der
Aceton-Trennsäule V wird die Acetonfraktion durch eine am oberen Ende der Säule befindliche Leitung 12
abgetrennt und gewonnen, während die Kresolfraktion über die am unteren Ende der Säule befindliche Leitung
13 abgezogen und gewonnen wird.
so Das Verfahren der Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert.
Beispiele 1 bis 3
Ein Cymolgemisch, bestehend aus 3,5% ortho-Cymol,
ss 64,0% mela-Cymol und 32,5% para-Cymol, wurde mit
einem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas oxidiert. Das Oxidationsprodukt wurde konzentriert. Das
hierbei erhaltene Konzentrat des Oxidationsprodukts von Cymol enthielt 77,2 Gew.-% Cymolhydroperoxid.
<« Es wurde unter Verwendung von Schwefelsäure als Katalysator einer säurekatalysierten Spaltung unterworfen.
Die säurekatalysierte Spaltung wurde in einem aus einem zum vollständigen Vermischen geeigneten
Mischtank bestehenden Reaktor kontinuierlich geführt. <\s Der Reaktor war mit einem Rückflußkühler und einer
Rühreinrichtung ausgerüstet. Das Reaktionsgemisch strömte am Reaktorboden durch eine Einstelleinrichtung
für den Flüssigkeitsspiegel ein, während das mittels
ies Kühlers abgekühlte Reaktionsgemisch einem Lagertank zugeführt wurde. Die Reaktion erfolgte bei
siner Temperatur von 800C unter Atmosphärendruck
bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 12 Minuten und unter Rückfluß von Aceton, wobei Aceton
in einer zu Cymolhydroperoxid äquimolaren Menge zugeführt wurde. Auf diese Weise wurde ein unvollständig
gespaltenes Produkt erhalten, in welchem die Schwefelsäurekonzentration 0,22 Gew.-%, der Wassergehalt
l,75Gew.-% und die Konzentration an restlichem Cymolhydroperoxid 1,42% betrugen. Das unvollständig
gespaltene Produkt wurde zur Neutralisation der in dem Produkt enthaltenen Schwefelsäure mit
Natriumhydroxid behandelt, bis der pH-Wert der wäßrigen Phase 7 betrug. Hierauf wurde die wäßrige
Phase abgetrennt. Schließlich wurde die ölphase zur Zersetzung des darin enthaltenen Cymolhydroperoxids
einer thermischen Zersetzung unterworfen.
Die thermische Zersetzung erfolgte mit Hilfe von drei hintereinandergeschalteten Wärmetauschern, die — in
der angegebenen Reihenfolge — auf Temperaturen von 1400C, 18O0C und 223°C aufgeheizt waren. Jeder dieser
Wärmetauscher besaß dieselbe Kapazität, so daß die Aufenthaltsdauer in jedem Wärmetauscher dieselbe
war. Am Auslaß des letzten Wärmetauschers befand sich ein Tank. Vom unteren Ende dieses Tanks wurde
das thermisch zersetzte Produkt durch eine Einstelleinrichtung für den Flüssigkeitsspiegel abgezogen und dem
unteren Ende einer Aceton-Trennsäule zugeführt. Die thermische Zersetzung wurde dreimal mit jeweils
verschiedener Aufenthaltsdauer, nämlich einer Minute, zwei Minuten und drei Minuten, wiederholt. Bei jedem
Versuch betrug die Konzentration an Rest-Cymolhydroperoxid
am Auslaß des letzten Wärmetauschers weniger als 0,01%. Die bei den einzelnen Versuchen
erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die Tabelle enthält auch Ergebnisse
von Versuchen, in welchen die thermische Zersetzung erst erfolgte, nachdem der ölphase des neutralisierten
Produkts zur Neutralisation von bei der thermischen Zersetzung von Hydroperoxiden evtl. gebildeten
geringen Mengen von Carbonsäuren und folglich zur Verhinderung einer gleichzeitigen säurekatalysierten
Spaltung während der thermischen Zersetzung eine 5%ige wäßrige Natriumhydroxid- oder Natriumcarbonatlösung
in einer Menge von 0,01% zugesetzt worden war (Beispiele 2 und 3). Die in der Tabelle aufgeführten
Ergebnisse wurden jeweils bei einer thermischen Zersetzung, während welcher die durchschnittliche
Aufenthaltsdauer in jedem Wärmetauscher auf eine Minute eingestellt wurde, erhalten.
Vergleichsbeispiel
Beispiel Nr. | Ausheule an K resol |
AusheuK1 an Isopropyl phenol |
in Mol-", | in Mol-"·'. | |
1 (llilzebehandlung ohne Zusatz) |
78,7 | 6.3 |
2 (Hitzebehandlung nach Zugabc von Natriumcarbonat) |
ΉΧ) | 6.3 |
3 (Hitzebehandlung nach Zugabe von Natriumhydroxid) |
78,7 | 6,3 |
Die säurekatalysierte Spaltung wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt, jedoch
mit der Ausnahme, daß die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf 60 Minuten erhöht wurde. Hierbei lag die
Konzentration an Cymolhydroperoxid nach Beendigung der Spaltungsreaktion unter 0,5 Gew.-%. In dem
erhaltenen Spaltprodukt betrug die Schwefelsäurekonzentration Cl,40Gew.-%, der Wassergehalt 2,0Gew.-%
und die Cymolhydroperoxidkonzentration 0,28 Gew.-%. Dieses Reaktionsgemisch wurde in der in Beispiel 1
beschriebenen Weise neutralisiert und thermisch zersetzt. Die Ausbeute an Kresol betrug 71,0 Mol-% und an
lsopropylphenol 9,0 Mol-%. Gleichzeitig hatten sich beträchtliche Mengen harzartiger Produkte gebildet.
Die säurekatalysierte Spaltungsreaktion wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt, jedoch
mit der Ausnahme, daß die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 34 Minuten betrug. In dem erhaltenen
Spaltprodukt betrug die Schwefelsäurekonzentration 0,30Gew.-%, der Wassergehalt l,75Gew.-% und die
Cymolhydroperoxidkonzentration 0,83 Gew.-%. Dieses Reaktionsgemisch wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen
Weise neutralisiert und thermisch zersetzt. Die Ausbeute an Kresol betrug 78,0 Mol-% und von
lsopropylphenol 7,5 Mol-%.
Die säurekatalysierte Spaltungsreaktion wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt, bis die
Cymolhydroperoxidkonzentration 4,0 Gew.-% betrug. Das erhaltene, unvollständig gespaltene Produkt wurde
in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise neutralisiert und thermisch zersetzt. Die Ausbeute an Kresol betrug
76,8 Mol-% und von lsopropylphenol 1,6 Mol-%.
Vergleichsbeispicl 2
Die säurekalalysierte Spaltungsreaktion wurde in der
in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt, bis die Cymolhydroperoxidkonzentration 1,42Gew.-% betrug
ν· Hierauf v/urde das erhaltene, unvollständig gespaltene
Produkt einer getrennten, zweiten Reaktionszonc zugeführt und dort unter Spaltungs-Bedingunger
belassen, bis sich die Cymolhydroperoxidkonzentratior auf 0,1 Gew.-% verringert hatte. Das erhaltene Spalt
,, produkt wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise
neutralisiert und thermisch zersetzt. Die Ausbeute ar Kresol betrug 67 Mol-%. Ferner konnte, wie in
Vergleichsbeispiel 1, eine Bildung harzartiger Produkt« beobachtet werden.
Vergleichsbeispicl 3
Die säurekatalysierte Spaltungsreaktion wurde in de in Beispiel I beschriebenen Weise durchgeführt, bis di
Cymolhydroperoxidkonzentration 6 Gew.-% betruf (•s Das angefallene, unvollständig gespaltene Produk
wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weis neutralisiert und thermisch zersetzt. Die Ausbeute a
Kresol betrug 68,3 Mol-%.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 544/1
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Kresolen und
Aceton durch säurekatalysierte Spaltung von Cymolhydroperoxiden, Neutralisation der Spaltprodukte
und Gewinnung von Kresol und Aceton aus den neutralisierten Produkten, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein mindestens 50 Gew.-% Cymolhydroperoxid enthaltendes flüssiges
Oxidationsprodukt von Cymol bei Tempera tu- ι ο
ren von 60—900C einer säurekatalysierten Spaltung
unterwirft, bis die Konzentration an Cymolhydroperoxid im flüssigen Reaktionsmedium 0,5 bis
5 Gew.-% beträgt, das unvollständig gespaltene Produkt zur Beendigung der säurekatalysierten is
Patentansprüche:
Spaltung mit Alkali neutralisiert und das in der
ölphase des neutralisierten Produkts verbliebene Hydroperoxid bei Temperaturen von 100 bis 2500C
thermisch zersetzt.
2 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die thermische Zersetzung
mehrstufig durchführt und die Erhitzungstemperatur schrittweise erhöht.
3 Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der ölphase des neutralisierten
Produkts vor der thermischen Zersetzung des verbliebenen Hydroperoxids eine kleine Menge
einer verdünnten wäßrigen Alkalilösung zufügt.
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |