DE866941C - Verfahren zur Herstellung von ª‰-Naphthol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‰-Naphthol

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DE866941C
DE866941C DED10106A DED0010106A DE866941C DE 866941 C DE866941 C DE 866941C DE D10106 A DED10106 A DE D10106A DE D0010106 A DED0010106 A DE D0010106A DE 866941 C DE866941 C DE 866941C
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DE
Germany
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isopropylnaphthalene
naphthol
hydroperoxide
decomposition
aqueous
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DED10106A
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English (en)
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Denis Cheselden Quin
William Webster
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Distillers Co Yeast Ltd
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Distillers Co Yeast Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/68Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation
    • C07C37/86Purification; separation; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/08Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by decomposition of hydroperoxides, e.g. cumene hydroperoxide

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von ß-Naphthol Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von ß-Naphthol.
  • ß-Isopropylnaphthalin wird in flüssigem Zustande bei erhöhter Temperatur mit molekularem Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen teilweise zu ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd oxydiert und das isolierte oder in einem inerten organischen Lösungsmittel oder in unverändertem ß-Isopropylnaphthalin gelöste Hydroperoxyd mit sauer reagierenden Mitteln bei erhöhter Temperatur unter Bildung von ß-Naphthol zersetzt. Anschließend wird das ß-Naphthol aus der Reaktionsmischung isoliert.
  • Die Oxydation des ß-Isopropylnaphthalins wird in flüssigem Zustand in praktisch völliger Abwesenheit von Schwermetalloxydationskatalysatoren bei erhöhter Temperatur durchgeführt, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen ioo und i5o°, insbesondere bei Temperaturen von iio bis z35°. Je höher die Temperatur innerhalb der angegebenen Temperaturgrenzen gehalten wird, um so rascher geht die Oxydation vor sich. Andererseits nimmt die erreichbare Höchstkonzentration des Hydroperoxyds in der Lösung mit zunehmender Temperatur ab. Diese Erscheinung wird teilweise darauf zurückgeführt, daß sich bei höheren Temperaturen das Hydroperoxyd zersetzt, teilweise darauf, daß Nebenreaktionen zwischen den Zersetzungsprodukten und dem anwesenden Hydroperoxyd stattfinden.
  • Die Oxydation des ß-Isopropylnaphthalins wird vorzugsweise in Gegenwart einer kleinen Menge alkalischer Verbindungen durchgeführt. Als solche alkalische Verbindungen kann man z. B. Alkalicarbonate, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat, oder Alkalihydroxyde, wie Natrium- oder Kaliumhydroxyd,' tertiäre Alkaliphosphate u. dgL verwenden. Natriumbicarbonat kann ebenfalls verwendet werden. Gegebenenfalls können weitere Mengen Alkali während der Oxydation zugegeben werden. Bei Versuchen, bei denen die Temperatur unter i35° gehalten wurde, konnte die Absorptionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs durch die Zugabe. von geringen Mengen Wasser zu dem Alkali enthaltenden Reaktionsgemisch bedeutend beschleunigt werden. Die Absorptionsgeschwindigkeit für den Sauerstoff durch das Reaktionsgemisch ist von Anfang an ziemlich hoch; das Ausmaß der Hydroperoxyderzeugung nimmt aber ab, sobald eine gewisse Konzentration an Peroxyd in dem Gemisch erreicht ist. Diese Konzentration ist anscheinend abhängig von der Natur des verwendeten Alkalis und der Temperatur während der Oxydation. Nachdem das Maximum des Hydroperoxydgehalts erreicht ist, kann möglicherweise eine Verminderung desselben bei weiterer Einleitung von Sauerstoff stattfinden, offenbar infolge von sekundären Reaktionen, die im Reaktionsgemisch stattfinden. ' Der molekulare Sauerstoff kann die Form von Luft oder von Gemischen von Sauerstoff mit anderen inerten Gasen oder mit Dämpfen, in denen der Sauerstoffgehalt größer als in Luft ist, oder von reinem Sauerstoff haben. Als inerte Gase oder Dämpfe können Stickstoff, Kohlendioxyd, Wasserdampf od. dgl. verwendet werden.
  • Die Oxydation des ß-Isopropylnaphthalins kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Gegebenenfalls können zu Beginn eines Ansatzes Peroxyde zugesetzt werden, die auch sonst bei ähnlichen Oxydationsreaktionen erforderlich sind.
  • Die Oxydation des ß-Isopropylnaphthalins kann sowohl in flüssiger Phase als auch in einer Dispersion des Kohlenwasserstoffs in Wasser durchgeführt werden. Diese Dispersion kann durch geeignete Dispergierungsmittel hergestellt oder verbessert werden. Solche Mittel sind z. B. Alkalistearate, -oleate, -lauryl sulfate od. dgl.
  • Die Oxydation des ß-Isopröpylnaphthalins in flüssiger Phase als auch in Dispersion wird vorzugsweise mit molekularem Sauerstoff enthaltenden Gasen unter erhöhtem Druck durchgeführt.
  • Die Temperatur, bei der die Oxydation in der heterogenen flüssigen Phase vorzugsweise durchgeführt wird, liegt zwischen 7o° und der Siedetemperatur des Wassers bei dem Arbeitsdruck, insbesondere zwischen 8o und go° bei Atmosphärendruck. -Die Oxydation in wäßriger Dispersion kann ebenfalls absatzweise oder kontinuierlich vorgenommen werden.
  • Der pR-Wert der wäßrigen Dispersion wird mit Vorteil durch Zugabe von Alkali zwischen 7,5 und 12 oder mehr gehalten. Falls erforderlich, können weitere AlkalimAngen zu diesem Zwecke der Reaktionsmischung während der Oxydation zugesetzt weiden.
  • Ein zweckentsprechendes Verhältnis von flüssigem Kohlenwasserstoff zu der wäßrigen Phase ist z. B. 2 Volumen ß-Isopropylnaphthalin zu i bis 8 Volumen Wasser. Gute Ergebnisse erhält man durch Verwendung einer Mischung von i Volum Kohlenwasserstoff zu i bis 2 Volumen Wasser. Bei der Oxydation in der wäßrigen Dispersion können höhere Konzentrationen an Hydroperoxyd erreicht werden als bei der Oxydation in der homogenen flüssigen Phase. So werden bei der Oxydation in der heterogenen flüssigen Phase Hydroperoxydkonzentrationen in der Kohlenwasserstoffphase von 45 bis 5o °/o erreicht, während die Oxydation in der homogenen flüssigen Phase Konzentrationen von nur 2o bis 30 °/o liefert.
  • Die Oxydation des ß-Isopropylnaphthalins in flüssiger Phase oder in Dispersion wird vorzugsweise in einem engen längen Rohr als Reaktionsgefäß durchgeführt, wobei durch einen wirbelnden Durchfluß der Flüssigkeit in Verbindung mit der Durchleitung des Gases eine gute Verteilung des letzteren in der Flüssigkeit erreicht wird.
  • Die Hauptmenge des erzeugten ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyds findet sich in der nicht wäßrigen Schicht in nicht umgesetztem Isopropylnaphthalin gelöst vor. Diese Schicht sondert sich von der wäßrigen Phase beim Stehen ab und kann von dieser durch Abgießen getrennt werden. Die nicht wäßrige Schicht kann ohne weiteres nach der nachfolgenden Zersetzungsbehandlung mit Hilfe von sauer wirkenden Substanzen zur Umwandlung des Hydroperoxyds in ß-Naphthol gemäß der Erfindung unterworfen werden, öder das Hydroperoxyd kann auch aus der Lösung, z. B. als Alkalisalz, isoliert werden, indem man die Lösung mit einer starken wäßrigen Lösung des entsprechenden Alkalihydroxyds behandelt. Das freie Hydroperoxyd kann aus diesem Alkalisalz durch Ansäuern seiner Lösung oder Suspension in Wasser mittels einer geeigneten Säure, z. B. Kohlendioxyd, gewonnen werden. Eine geringe Menge des Hydroperoxyds bleibt in der alkalischen wäßrigen Phase gelöst, aus der es durch Ansäuern gewonnen werden kann. Es ist jedoch vorteilhaft, diese wäßrige Schicht für weitere Dispersionsoxydationen zu verwenden oder beim kontinuierlichen Verfahren die wäßrige Schicht im Kreislauf zusammen mit frischem ß-Isopropylnaphthalin in das Oxydationsgefäß zurückzuleiten.
  • Die Zersetzung des erhaltenen ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyds wird mittels saurer oder' sauer wirkender Stoffe durchgeführt, wobei das Hydroperoxyd im Falle seiner Isolierung aus der Reaktionsmischung entweder als freies Hydroperoxyd oder in Gestalt seines Alkalisalzes mit der geeigneten Säure zur Reaktion gebracht wird. Es ist jedoch vorteilhafter, die Lösung des Hydroperoxyds in unverändertem ß-Isopropylnaphthalin, wie sie bei der Oxydation anfällt, mit den sauren Mitteln zur Umsetzung zu bringen.
  • Als saure Stoffe zur Zersetzung des ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyds lassen sich folgende Stoffe veiwenden: Wäßrige Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, und Halogenwasserstoffsäuren, wie Salzsäure und Bromwasserstoffsäure und andere saure Substanzen, z. B. organische Säuren, wie Essigsäure, Chloressigsauren, insbesondere Trichloressigsäure, und die Sulfonsäuren des Benzols und seiner Homologen, z. B. Toluolsulfonsäure.
  • Diese organischen Säuren bieten den Vorteil, daß die Zersetzung bei praktisch völliger Abwesenheit von Wasser durchgeführt werden kann, indem man das Hydroperoxyd in inerten organischen Lösungsmitteln, z. B. Benzol, Toluol, Xylol u. dgl., löst oder die Lösung von ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd in unverändertem Isopropylnaphthalin der Einwirkung der sauren Mittel unterwirft, ohne daß das Hydroperoxyd isoliert zu werden braucht.
  • Andere sauer wirkende Stoffe, die in Abwesenheit von Wasser verwendet werden können, sind anorganische Verbindungen, wie Aluminiumchlorid, Eisentrichlorid und Bortrifluorid. Setzt man derartige Verbindungen der Lösung des Hydroperoxyds in geeigneten Kohlenwasserstoffen, z. B. in unverändertem ß-Isopropylnaphthalin zu, so erwärmt sich die Lösung, und die Zersetzung des Hydroperoxyds verläuft im gewünschten Sinne. Gegebenenfalls ist es sogar erforderlich, durch Kühlen die Reaktion zu mäßigen.
  • Bei Verwendung von Essigsäure als Zersetzungsmittel kann Essigsäure selbst als Lösungsmittel oder zur Verdünnung benutzt werden.
  • Die Zersetzung kann ferner mit Hilfe von aktivierten W asserstoffionenaustauschern bewirkt werden. Derartige Stoffe sind z. B. sulfonierte Phenolformaldehydharze oder sulfonierte Kohle. Ein Kunstharz der oben beschriebenen Art ist unter dem Handelsnamen Zeocarb Hit bekannt. Andere saure Stoffe, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewendet werden können, sind mit Säure behandelte Silicate, wie Fullererde u. dgl.
  • Bei der Bildung von ß-Naphthol wird gleichzeitig der Isopropylrest, an den die Hydroperoxydgruppe gebunden ist, in Aceton umgewandelt, das ein wertvolles Nebenprodukt der Reaktion darstellt.
  • Die Zersetzung mittels dieser sauren Stoffe wird bei erhöhter Temperatur durchgeführt, wobei auch Druck zur Anwendung gelangen kann. Die Temperatur schwankt in weiten Grenzen, und ihr Optimum läßt sich durch Versuche leicht ermitteln. Bei schwach sauren Substanzen oder Säuren geringer Konzentration wird die Mischung vorteilhaft zum Sieden erhitzt, während bei stärkeren Konzentrationen niedrigere Temperaturen zur Durchführung der Zersetzung ausreichen. Die für die vollständige Zersetzung benötigte Zeit läßt sich leicht analytisch bestimmen. Durch Erhöhung der Säurekonzentration kann die erforderliche Zeit abgekürzt werden. Bei Verwendung von Schwefelsäure, die als besonders bevorzugtes Zersetzungsmittel verwendet wird, werden vorteilhaft Konzentrationen von mehr als 15 Volumprozent, z. B. von 50 °/o, oder selbst höhere, benutzt. Bei Verwendung von z5o,',iger Schwefelsäure oder Salzsäure gleicher Stärke ist die Zersetzung innerhalb kurzer Zeit praktisch beendet, falls die Temperatur der Mischung zwischen ?o und 8o° beträgt. Je höher die Konzentration der Säure ist, um so niedriger kann die Temperatur zur Durchführung der Reaktion gehalten werden, wodurch unliebsame Nebenreaktionen vermieden werden. Hierbei sollte jedoch die Konzentration der Schwefelsäure nicht wesentlich mehr als 7o % betragen, da höhere Konzentrationen zu starken Verfärbungen führen, die anzeigen, daß weitergehende Kondensationen und andere Nebenreaktionen stattgefunden haben. Bei Anwendung von konzentrierter Säure liegt die bevorzugte Arbeitstemperatur zwischen 30 und 6o°. Falls wäßrige Säuren oder feste Substanzen, die nicht in Lösung gehen, als Zersetzungsmittel verwendet werden, ist eine wirksame Durchführung der Mischung erforderlich. Organische Säuren bieten bei Verwendung als Zersetzungsmittel den Vorteil, daß sie homogene Mischungen mit dem das Hydroperoxyd gelöst enthaltenden ß-Isopropylnaphthalin bilden. Falls das Hydroperoxyd in Form der freien Verbindung oder seines Alkalisalzes mit der die Umsetzung bewirkenden Säure zusammengebracht wird, kann ein plötzliches Steigen der Temperatur auftreten, das ein vorsichtiges Arbeiten erforderlich macht. Man muß daher Vorkehrungen für eine wirksame Kühlung treffen.
  • Die Zersetzungsreaktion kann absatzweise oder kontinuierlich durchgeführt werden. Im letzteren Falle kann ebenfalls ein langes enges Rohr mit Vorteil Verwendung finden. Als Reaktionsgefäß wird mit Vorteil auch ein solches mit einem wirksamen Rührer verwendet, das mit einem Trennungsgefäß verbunden ist. Dieses gestattet die kontinuierliche Trennung und Entfernung der nicht wäßrigen Phase von der wäßrigen Säure, falls eine solche zur Zersetzung benutzt worden ist. An Stelle eines einzelnen Rührgefäßes können auch mehrere derartige Gefäße benutzt werden, die reihenweise oder kaskadenartig angeordnet sind, wobei das letzte mit einem obenerwähnten Trennungsgefäß verbunden ist.
  • Wenn feste, sauer wirkende Stoffe, wie Wasserstoffionenaustauscher, Fullererde od. dgl., als zersetzendes Mittel gebraucht werden, werden diese in feiner Verteilung mit dem Hydroperoxyd in Lösung in innige Berührung gebracht, oder man läßt die Lösung durch eine Säule des zersetzenden Stoffs oder durch einen mit dem sauer wirkenden Stoff angefüllten Turm fließen, der auf die erforderliche Temperatur erwärmt worden ist.
  • Die Isolierung des erhaltenen ß-Naphthols aus dem Zersetzungsgemisch kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden, die teilweise von dem ven"endeten Zersetzungsmittel, teilweise davon abhängt, ob das Hydroperoxyd in isolierter Form oder in Form von Lösungen der Zersetzung unterworfen worden ist.
  • Wenn die Zersetzung des Hydroperoxyds nach seiner Isolierung vorgenommen worden ist, d. h. in Abwesenheit von Lösungsmitteln, und wenn wäßrige Mineralsäuren als Zersetzungsmittel verwendet wurden, kann das ß-Naphthol aus der Reaktionsmischung durch Extraktion mit Lösungsmitteln, die mit Wasser nicht mischbar sind, gewonnen werden.
  • Falls das Hydroperoxyd in einem Kohlenwasserstoff, z. B. unverändertem ß-Isopropylnaphthalin, gelöst der Zersetzung mittels wäßriger Säuren unterworfen wurde, kann das ß-Naphthol dadurch gewonnen werden, daß die wäßrige Schicht von der nicht wäßrigen z. B. durch Abhebern getrennt und die nicht wäßrige Schicht sodann fraktioniert destilliert wird, wobei vorzugsweise unter verringertem Druck gearbeitet wird.
  • Das in der nicht wäßrigen Schicht gelöst enthaltene ß-Naphthol kann auch durch Schütteln mit einer wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyd in das Alkalisalz umgewandelt werden, worauf die wäßrige, ß-Naphthol enthaltende Schicht von der nicht wäßrigen getrennt und sodann neutralisiert oder angesäuert wird, wodurch das ß-Naphthol ausfällt. Jeglicher f=berschuß an Säure wird vorteilhaft aus dem Filtrat, z. B. durch Waschen mit Natriumcarbonat oder -bicarbonat oder mit Wasser, entfernt, da Säure bei einer etwaigen späteren Destillation zwecks Reinigung ungünstig einwirkt. Das gleichzeitig mit dem ß-Naphthol bei der Zersetzung entstehende Aceton kann aus der Reaktionsmischung z. B. durch Destillation und Kondensation gewonnen werden.
  • Falls die Zersetzung in wasserfreiem Medium, d. h. in einem organischen Lösungsmittel durchgeführt wird, wobei organische Säuren, wie Essigsäure, Sulfonsäuren, oder feste, sauer wirkende Substanzen, wie Fullererde, als Zersetzungsmittel angewendet werden, läßt sich das ß-Naphthol aus der Mischung durch fraktionierte Destillation gewinnen. Falls feste Substanzen zur Zersetzung verwendet wurden, erfolgt die Destillation, nachdem diese aus der Mischung entfernt worden sind.
  • Beispiel i Durch ein Reaktionsgefäß, das i7o g = i Mol gereinigtes ß-Isopropylnaphthahn von einem Reinheitsgrad von 980/" 3409 Wasser, 3,4g Natriumcarbonat und 0,349 Stearinsäure enthielt, wurde Sauerstoff geleitet. Die Mischung wurde unter lebhaftem Durchrühren auf 9o° erwärmt, wobei der Sauerstoffzugang und -äbgang gemessen wurden. Nach 2 Stunden setzte eine langsame Aufnahme von Sauerstoff ein. Hierauf stieg die Absorptionsgeschwindigkeit allmählich an, bis nach 9 Stunden eine ziemlich regelmäßige Aufnahme von ungefähr 1 1 in der Stunde zu beobachten war. Nach 15 Stunden enthielt die ß-Isopropylnaphthalinschicht 4i Volumprozent ß-IsopropylnaphthalinhydroperoXyd.
  • Zu ioo ccm einer Schwefelsäure mit einer Konzentration von 5o Volumprozent wurden 50 ccm der erhaltenen Lösung von Isopropylnaphthahnhydroperoxyd in Isopropylnaphthalin zugegeben. Die Mischung wurde 21/2 Stunden unter heftigem Rühren am Rückflußkühler auf 6o° erhitzt. Nach dieser Zeit war das gesamte Hydroperoxyd zersetzt. Hierauf wurde zu der Reaktionsmischung unter Kühlen und Rühren eine Lösung von 6o g Natriumhydroxyd in 25o ccm Wasser zugesetzt und die Mischung zum Sieden erhitzt, wobei Aceton und eine geringe Menge Wasser abdestillierte. 4,69 g Aceton, das sind 79,5 0/0 der Theorie, wurden erhalten. Beim Abkühlen trennte sich die wäßrige Lösung von dem Isopropylnaphthalin und wurde abgehebert. Durch Ansäuern mit 25%iger Salzsäure wurde das ß-Naphthol gefällt. Nach dem Abfiltrieren, Waschen mit kaltem Wasser und Trocknen wurden 13,5 g Rohnaphthol erhalten, was einer Ausbeute von 92,5 0/0 der Theorie entspricht. Durch Destillation im Vakuum wurde ein rein weißes ß-Naphthol mit einem Schmelzpunkt von 121° erhalten.
  • Beispiel 2 50 ccm einer 42 Volumprozent an Isopropylnaphthalinhydroperoxyd enthaltenden Lösung in Isopropylnaphthalin, wie sie im Beispiel i erhalten wurde, wurden mit ioo ccm einer 5 n-Salzsäure versetzt. Die Temperatur in der gerührten Mischung stieg nach wenigen Minuten. Um die Temperatur auf 5o° zu halten, war es nötig, zu kühlen. Nach 30 Minuten war das gesamte Hydroperoxyd zersetzt. Nach dem Abkühlen wurde die wäßrige Schicht von der nicht wäßrigen getrennt. Das Aceton, das wie im Beispiel i erhalten würde, betrug 4,9 g oder 810/0 der Theorie. Das ß-Naphthol wurde der Isopropylnaphthalinschicht durch Extraktion mit verdünnter Natriumhydroxydlösung entzogen und hieraus, wie im Beispiel i beschrieben, gewonnen. 12,4 g trockenes Rohprodukt wurden auf diese Weise erhalten. Weitere o,i g wurden aus der salzsauren Schicht gewonnen, aus der das ß-Naphthol beim Stehen auskristallisierte. Die Gesamtausbeute an trockenem Rohnaphthol betrug 83,5 0/0 der Theorie.
  • Beispiel 3 5 g Isopropylnaphthalinhydroperoxyd wurden auf dem Wasserbade mit 2o ccm 2 n-Schwefelsäure auf 8o° erwärmt. Nach einigen Minuten setzte eine sehr lebhafte Reaktion ein, wobei sich die Mischung dunkel färbte. Die Erwärmung wurde 30 Minuten lang fortgesetzt und die Mischung sodann abgekühlt und filtriert. Die erhaltene braune feste Masse wurde mit verdünnter, wäßriger Natriumhydroxydlösung extrahiert und die Lösung von einer geringen Menge harzigen Materials abfiltriert. Das Filtrat wurde mit verdünnter Salzsäure angesäuert und ergab 2,8 g eines trockenen Rohproduktes, was 72 0/0 der Theorie entspricht.
  • Beispiel 4 ioo ccm einer Lösung von ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd in ß-Isopropylnaphthalin (2o g in ioo ccm) wurden auf ioo° erwärmt und mit o,2 g p-Toluolsulfonsäure versetzt. Eine mäßig rasche Reaktion setzte ein, die nach 1 Stunde beendet war. Das Aceton wurde während der Zersetzung abdestilliert und ergab 6404 der Theorie. Das ß-Naphthol wurde aus der Kohlenwasserstoffschicht mit wäßrigem Alkali extrahiert und durch Ansäuern und das in den vorhergehenden Beispielen beschriebene Verfahren gewonnen. Die Ausbeute an trockenem Rohprodukt betrug 730/, der Theorie.
  • Beispiel 5 Zu einer gut gerührten Mischung von ß-Isopropylnaphthalin und 2 g Ferrichlorid wurden bei 8o° während 15 Minuten ioo ccm einer 290Joigen Lösung von ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd in ß-Isopropylnaphthalin zugegeben. Die Zersetzung verlief ziemlich stürmisch und war nach 30 Minuten beendigt. Die Ausbeute an Aceton betrug 7704 und die an ß-Naphthol 850/, der Theorie.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von ß-Naphthol, dadurch gekennzeichnet, daß ß-Isopropylnaphthalin in flüssigem Zustand bei erhöhter Temperatur mit molekularem Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen teilweise zu ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd oxydiert, das isolierte oder in einem inerten organischen Lösungsmittel oder in unverändertem ß-Isopropylnaphthalin gelöste Hydroperoxyd mit sauer reagierenden Mitteln bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise 2o bis ioo°, insbesondere 25 bis 8o°, unter Bildung von ß-Naphthol zersetzt und das ß-Naphthol aus der Reaktionsmischung isoliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das ß-Naphthol aus der kohlenwasserstoff freien Zersetzungsmischung mittels organischer Lösungsmittel extrahiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das in unverändertem ß-Isopropylnaphthalin gelöste ß-N aphthol durch Behandlung mit wäßriger Alkalihydroxydlösung in sein Alkalisalz umgewandelt, die das Alkalisalz enthaltende Lösung von dem unveränderten ß-Isopropylnaphthalin abgetrennt und durch Neutralisieren das ß-Naphthol ausgefällt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Zersetzungsmittel für das ß-Isopropylnaphthalinhydroperoxyd Mineralsäuren, insbesondere Schwefelsäure, vorzugsweise in einer Konzentration von 15 bis 70 Volumprozent, verwendet werden.
DED10106A 1948-10-30 1949-09-20 Verfahren zur Herstellung von ª‰-Naphthol Expired DE866941C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030351B (de) * 1953-12-23 1958-05-22 Distillers Co Yeast Ltd Verfahren zur Gewinnung von ª‰-Naphthol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030351B (de) * 1953-12-23 1958-05-22 Distillers Co Yeast Ltd Verfahren zur Gewinnung von ª‰-Naphthol

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