DE2028721C3 - Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Innenbackenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Innenbackenbremse, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durch die DE-OS 14 75 354 ist eine derartige Betätigungsvorrichtung bekannt. Sie besitzt einen Spreiznocken, der über einen Kabelzug betätigbar ist. Dieser Kabelzug wird über einen Quadranten aus dem Bremsschild herausgeführt. Die bekannte Bremse weist auch einen auf einer Bremsbacke gelagerten Hebel auf, der vom Spreiznocken betätigt eine Verstellung der zwischen den Bremsbacken angeordneten Nachstellvorrichtung vornimmt. Diese Anordnung weist jedoch den Nachteil auf, daß das die Handbremse betätigende Gestänge mit der Nachstellung der Bremsbacken nicht selbsttätig mitverstellt wird, so daß hier noch eine gesonderte Einstellung erforderlich ist.

Demgegenüber soll der Anmeldung die Aufgabe zugrundeliegen, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine automatische Nachstellung auch für das Gestänge und den Seilzug der Handbremse erreicht wird, die weiterhin einfacher herstellbar, verläßlich im Betrieb und mit geringem Aufwand instandsetzbar sein soll.

Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das freie, mit dem Kabelzug verbundene Ende des Betätigungshebels im Bereich des unteren Endes der einen Bremsbacke liegt und daß das Umlenksegment am unteren Ende der anderen Bremsbacke gelagert ist.

Durch diese Anordnung wird erreicht, daß bei einer Nachstellung der Bremsbacken auch das Betätigungsgestänge der Handbremse selbsttätig nachgestellt wird.

In Ausgestaltung der Erfindung kann das Umlenksegment in an sich bekannter Weise schwenkbar gelagert sein und den Kabelzug um etwa 90° umlenken.

Auch ist vorteilhaft, wenn am unteren Ende der

anderen Bremsbacke zwischen Umlenksegment und Betätigungshebel ein Bügel mit einer öffnung befestigt

s ist, durch die der Kabelzug hindurchgeführt ist, wobei eine den Kabelzug umgebende Druckfeder zwischendem Bügel und dem freien Ende des Betätigungshebels eingespannt ist

Die Erfindung wird anhand eines in den Figuren

ίο dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht durch eine Innenbackenbremse mit der Betätigungsvorrichtung

Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 der Anordnung nach F i g. 1.

F i g. 1 zeigt eine linke Hinterradbremse 11. An einem Bremsschild 12 eines nicht dargestellten Hinterachsgehäuses eines Kraftfahrzeuges ist eine Bremstrommel 13 an einem nicht dargestellten Rad angeordnet
Primär- und Sekundär-Bremsbacken 14 und 16 sind auf dem Bremsschild befestigt und werden dort durch Haltefedern 17 und Halteteile 18 gehalten. Die Bremsbacken besitzen Stege 19 und 21, die sich von den gebogenen Bereichen 22 und 23 nach innen erstrecken. Auf den Backen befinden sich die Bremsbeläge 24, die mit der Innenfläche der Bremstrommel 13 in Wirkverbindung treten können. Ein Bolzen 26 ist fest am Bremsschild befestigt und liegt zwischen den oberen Enden 27 und 28 der Bremsbacken. Die unteren Enden 29 und 31 der Bremsbacken werden durch eine selbsttätige Nachstelleinrichtung 32 voneinander getrennt Zwei Rückzugsfedern 33 und 34 verbinden die Primär- und Sekundär-Bremsbacke miteinander und halten sie fern von der sich drehenden Bremstrommel. Ein hydraulisch betätigbarer Bremszylinder 36 besitzt auf jeder Seite ein Kolbengestänge 37 und 38, das mit den oberen Bereichen der Bremsbacken im Bereich der Stege 19 und 21 in Wirkverbindung tritt. Durch Herunterdrücken des nicht dargestellten Bremspedales tritt ein Druckaufbau im hydraulischen System ein, wodurch der Bremszylinder die Bremsbacken auseinander spreizt und in Wirkverbindung zu der sich drehenden Bremstrommel bringt, so daß eine Bremsung eintritt.
Die Nachstelleinrichtung 32 enthält ein Mutternteil 39, das mit einem Schraubenteil 41 zusammenwirkt. Das Mutternteil 39 enthält ein Sternrädchen 42, das eine Vielzahl von ratschenartigen Zähnen besitzt. Ein Klinkenhebel 44 ist drehbar am unteren Ende 31 durch einen Bolzen 46 an der Sekundärbremsbacke befestigt und liegt federnd durch die Wirkung der Feder 47 am Sternrädchen 42 an.

Ein Drahtzug 48 kommt vom Bolzen 26 über eine Führung 49, angeordnet am Bremsbacken 16, und führt zu einem Bolzen 50 am Klinkenhebel 44. Der Drahtzug bildet Teil einer Einrichtung, die auch noch ein Federsegment 51 enthält, das an dem Klinkenhebel 44 angeordnet ist. Ein Käfig 52 verhindert, daß die Feder vollständig auseinander gezogen wird.

Am Bolzen 26 befinden sich ein Spreiznocken 53 und

wi ein Betätigungshebel 54, der durch die Handbremse betätigt wird. Ein Verschwenken des Betätigungshebels 54 bewirkt, daß der Spreiznocken die oberen Enden 27 und 28 der Bremsbacken auseinanderdrückt und somit die Wirkverbindung mit der Bremstrommel 13 bringt.

<·"> Ein Bügel 56 ist am unteren Ende des Steges der Bremsbacke 14 angeordnet. Schwenkbar am Bügel befindet sich ein Umlenksegment 57. Der Kabelzug 58 von der Handbremse ist am freien Ende am

Betätigungshebel 54 befestigt und erstreckt sich über das Umlenksegment und durch eine öffnung 63 im Bremsschild 12 zum HandbremshebeL Eine Druckfeder 5S ist um den Kabelzug herum angeordnet zwischen dem Bügel 56 und dem Betätigungshebel 54 und erzeugt eine Kraft, die die Primärbacke 14 und den Betätigungshebel 54 auseinander zu drücken sucht Eine Plastikhülse 61 schützt das Kabel vor einer Beschädigung durch den Bügel. Eine flexible Manschette 62 dient als Schmutzabdichtung in der Öffnung 63 des Bremsschildes.

Die Funktion der automatischen Nachstellvorrichtung 32 ist bekannt und braucht hier nicht näher erläutert zu werden. Diese Einrichtung tritt immer dann in Tätigkeit, wenn beim Rückwärtsfahren die Handbremse betätigt wird.

Die Wirkungsweise der Nachstellvorrichtung für das Handbremsgestänge ist wie folgt: Wenn der Kabelzug 58 mit dem Betätigungshebel 54 verbunden wäre ohne den Umweg über eine Bremsbacke, so würde ein Nachstellen der Bremsbacken nicht eine Straffung des Handbremshebelgestänges zur Folge haben. Es hat sich bei ausgeführten Konstruktionen herausgestellt, daß bei Auftreten von Verschleiß an den Bremsbacken durch die automatische Nachstellvorrichtung das Handbremsgestänge nicht in der gewünschten Weise nachstellbar ist Für diesen Zweck ist ein auf einer Bremsbacke angeordnetes Umlenksegment 57 vorgesehen, über das die Führung des Kabelzuges erfolgt, so daß diese Einrichtung wie eine Spannvorrichtung wirkt und somit den Abstand zwischen dem Betätigungshebel 54 und der Öffnung 63 vergrößert Entsprechend wird nicht nur die Relativposition der Bremsbacke automatisch durch Verstellung des Sternrädchens 32 verändert, sondern auch die Spannung des Kabelzuges 58.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Mechanische Betätigungsvorrichtung für eine Innenbackenbremse mit einem zwischen den benachbarten oberen Enden der Bremsbacken angeordneten Spreiznocken, der über einen Betätigungshebel und einen an diesem angreifenden Kabelzug betätigbar ist, welcher über ein Umlenksegment aus dem Bremsschild herausgeführt ist, wobei sich die unteren Enden der Bremsbacken an einer selbsttätig verlängerbaren Nachstellstrebe abstützen, dadurch gekennzeichnet, daß das freie, mit dem Kabelzug (58) verbundene Ende des Betätigungshebels (54) im Bereich des unteren Endes (31) der einen Bremsbacke (16) liegt und daß das Umlenksegment (57) am unteren Ende (29) der anderen Bremsbacke (14) gelagert ist

2. Mechanische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenksegment (57) in an sich bekannter Weise schwenkbar gelagert ist und den Kabelzug (58) um etwa 90° umlenkt

3. Mechanische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende (29) der anderen Bremsbacke (14) zwischen Umlenksegment (57) und Betätigungshebel (54) ein Bügel (56) mit einer Öffnung befestigt ist, durch die der Kabelzug (58) hindurchgeführt ist und daß eine den Kabelzug (58) umgebende Druckfeder (59) zwischen dem Bügel (56) und dem freien Ende des Betätigungshebels (54) eingespannt ist.