DE2025501C3 - Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen KatalysatorsInfo
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Description
mittels Fällung einer Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen darin suspendierten
hitzebeständigen Träger, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Träger in hochdisperser Form in
einer verdünnten Lösung eines Nkkelsahes suspendiert,
unter kräftigem Rühren der Lösung den pH-Wert der Suspension mit einer Geschwindigkeit von max. 0,1
pH-Einheiten in der Minute von einem pH-Wert unter 5 bis zu etwa 7 steigert den beladenen Träger von der
Flüssigkeit abtrennt und wäscht, dieses Produkt anschließend in einer verdünnten Lösung einer aus
Kupfer und Weinsäure bestehenden Komplexverbindung bei einem pH-Wert von über 6 suspendiert, unter
kräftigem Rühren entweder ein Salz von Hydroxylamin bei einer Temperatur von 400C bis 100°C einspritzt, is
oder aber zu dieser Suspension bei einer Temperatur von VC bis 400C ein Monosaccharid gibt und die
Suspension anschließend auf eine zwischen 60°C und 1060C gelegene Temperatur erhitzt, den mit Nickel- und
Kupferverbindungen beladenen Träger von tier Flüssigkeit
trennt, wischt, trocknet und abschließend bei einer Temperatur von SOOPC bis 1000°C reduziert, wobei die
Nickelmenge 5 bis 200Gew.-% des Trägers und das Gewichtsverhältnis von Kupfer zu Nickel 1:1 bis
100:1 betragen.
In Anbetracht der äußerst geringen Abmessungen der auf dem Träger gefällten Teilchen können die Atome
der Metalle und Nickel während des Reduktionsvorganges leicht diffundieren und eine Legierung bilden.
Während der Reduktion gibt es nach wie vor eine gute Haftung der anfallenden Kupferteilchen auf einer
Nickelschicht, welche ihrerseits über ein schwer zu reduzierendes Nickelhydrosilikat oder Silikat wieder
fest an dem Träger gebunden ist
Der Katalysator wird erhalten unter Anwendung von an sich bekannten Präzdpitationsvorgängen, weiche
gemäß dem Prinzip der Erfindung nacheinander stattfinden und eine besondere Wirkung beabsichtigen,
und zwar die Verwirklichung einer besseren Haftung und Verteilung des Kupfers am Trägerstoff, weiche
Wirkung z. B. durch die umgekehrte Reihenfolge der Handlungen nicht erreichbar wäre. Ein so hergestellter
Katalysator erweist sich in thermischer Hinsicht als weitaus beständiger als die Katalysatoren, die in der
vorgenannten Literatur besprochen sind und bei denen Kupfer- und Nickelverbindungen größtenteils nebeneinander
und in ungleichmäßiger Verteilung auf dem Träger anwesend sind
Bei der erfindungsgemäßen für Kupfer äußerst hohen Reduktionstemperatur tritt eine vollständige Reduktion
auf. Weil die Kupferteilchen trotz der hohen Reduktionstemperatur klein bleiben, ist der betreffende
Katalysator sehr aktiv.
Die erste Stufe der erfindungsgemäßen Arbeitsvorgänge,
und zwar die Präzipitation des hydrat;sierten
Nickeloxyds auf einem hitzebeständigen Träger, wird in Einzelheiten in den DE-OS 17 67 202 und 19 46 225
beschrieben.
Wichtig ist, daß bei der Durchführung dieser Stufe die
Oberfläche der Trägersubstanz homogen mit hydratisiertem Nickeloxyd bedeckt wird. Gemäß dem o.g.
Verfahren ist so etwas leicht ausführbar.
Als Trägerstoff können viele übliche Formen von Silichimdioxyd dienen, wie Kiselgur, in situ gefälltes
SiUciumdioxyd, ferner Aluminiumoxyd, Titandioxyd,
Chromoxyd, Magnesiumoxyd und ähnliche hitzebeständige Stoffe. Die Menge an hierauf zu fällendem Nickel
werden völlig durch die verlangte Aktivität und/oder Selektivität des herzustellenden Katalysators bedingt
und diese Nickelmenge kann, bezogen auf die Menge Trägerstoff, zwischen sehr weiten, leicht einstellbaren
und reproduzierbaren Grenzen von 5 bis 200 Gew.-% schwanken.
Für die Wahl der zu fällenden Kupfermenge gibt es gleichfalls einen sehr weiten Bereich; das Kupfer/Nikkel-Verhältnis
des Katalysators kann von 1 bis 100 schwanken. Findet die Präzipitation der Kupferverbindung
in richtiger Weise statt, so werden die größten der gebildeten Teilchen Abmessungen zwischen 150 und
250 Ä zeigen. Diese Abmessungen ändern sich nicht bei Calcinierung und/oder Reduzierung der niedergeschlagenen
Kupferverbindungen, so daß der erfindungsgemäße Katalysator sehr hitzebeständig ist Eine Reduktion
bei Temperaturen von 6000C sogar bis zu 10000C
ist ohne weiteres möglich. Durch diese Eigenschaft läßt sich der Katalysator gemäß dem Verfahren der
Erfindung auch sehr gut bei hoher Temperatur regenerieren.
WeS die Bedingungen, unter denen zuerst hydratisiertes
Nickeloxyd und anschließend Kupfer(I)-oxyd niedergeschlagen
werden, im vorliegenden Fall besonders gut zu bestimmen und zu überwachen sind, lassen sich
Katalysatoren herstellen, die außer eirer großen
Freiheit in der Wahl des Kupfer/Nickel-Verhältnisses und der Dichte der Beladung des hitzebeständigen
Trägers überdies noch ausgezeichnete reproduzierbare katalytische Eigenschaften aufweisen.
Die Präzipitation der Kupferverbindung (Kupfer(I)-oxyd)
beruht auf der an sich bekannten Erscheinung, daß dieser Präzipitationsvorgang bei einem für diese
Fällung gewünschten und im voraus eingestellten pH-Wert erfolgen kann, wenn man sich den Unterschied
der Löslichkeit der mit verschiedenen Wertigkeiten übereinstimmenden Ionenkomplexe der zu fallenden
Kupferverbindung zunutze macht
Von wesentlicher Bedeutung für die vorliegende Methode ist deshalb, daß — unter Aufrechterhaltung
des eingestellten pH-Werts und bei Anwesenheit einer
suspendierten Trägersubstanz die Wertigkeiten der Ionen des zu fällenden Kupfers geändert werden — eine
solche Änderung homogen und langsam und unter Überwachung der Präzipitationsbedingungen zu erfolgen
hat, damit genügend kleine Teilchen gefällt werden. Unter »homogen« ist hier zu verstehen, daß die
Konzentration an Ionen von der alten und neuen Wertigkeit nicht vom Ort in der Lösung abhängig ist,
auch dann nicht, wenn beliebig kleine Volumeneinheiten in Betracht gezogen werden; mit dem Begriff »langsam«
wird gemeint, daß die Konzentrationszunahme der Ionen mit der neuen Wertigkeit gegenüber solchen mit
der alten Wertigkeit je Zeiteinheit niedriger ist als die Intensität, mit der die zu fällende Verbindung aus der
Lösung zur Oberfläche des Trägerstoffs hin wandert Wie bereits erwähnt, ist hiervon die Rede, wenn man in
die verdünnte, aus einer Komplexverbindung von Kupfer und Weinsäure bestehende Lösung, ic der der
bereits mit hydratisiertem Nickeloxyd beladene Trägerstoff suspendiert worden ist, unter Rühren der Lösung
und unter Beibehaltung eines bestimmten pH-Werts sowie Beherrschung der Temperatur ein Reduktionsmittel
einwirken läßt, so daß eine Präzipitation von Kupfer(I)-oxyd ausschließlich auf der Oberfläche des
mit hydratisiertem Nickeloxyd beladenen Trägerstoffs stattfindet, wonach das doppelt beladene Material von
der Flüssigkeit getrennt und weiteren Bearbeitungen wie Trocknen, Calcinieren und/oder Reduzieren unter-
zogen wird. Mit »Beherrschung« der Temperatur wird
hier gemeint, daß eine fest eingestellte Temperatur oder der Verlauf der Temperatur mit der Zeit genau den
gewQnschten Präzipitationbedingungen angepaßt sind. Das Reduktionsmittel, Monosaccharid, kann schon zu
Anfang des Fällungsvorgangs auf einmal zu der Lösung beigegeben werden. Unter Umständen ist es aber
vorzuziehen, das Mittel nach und nach in bestimmten Mengen in die Lösung einzuspritzen. Dies ist bei
Anwendung eines Hydroxylammoniumsalzes der Fall, to Unter »Einspritzen« ist ein Vorgang zu verstehen, bei
dem das Reduktionsmittel und die Suspension des mit hydratisiertem Nickeloxyd beladcnen Trägerstoffs miteinander in Kontakt gebracht werden, ohne daß sich
eine andere Phase in unmittelbarer Nähe befindet
Damit wird eine außerordentlich schnelle Verteilung des Reduktionsmittels in der gerührten Lösung
(Suspension) erzielt, ohne daß Oberflächenspannungendie Verteilung erschweren, so daß die Ionen unter
langsamer Änderung ihrer Wertigkeit nach wie vor homogen verteilt werden, Der Ausdruck »bestimmte
Menge« ist in dem Sinne aufzufassen, daß die je Zeiteineit einzuspritzende Reduktionsmittelnlenge
genau den Reaktionsbedingungen anzupassen ist, die zur Bildung einer Katalysatormasse von der gewünschten Struktur mit kleinen isolierten katalytisch aktiven
Kupfer(I)-oxyd-Teilchen auf dem bereits mit hydratisiertem Nickeloxyd beladenen Träger sind.
Die Erfindung wird weiterhin an Hand der folgenden
Beispiele erläutert Zuerst werden Beispiele der Herstellung von Katalysatoren mit HiUe des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben, erst dann werden die
Resultate von Versuchen mit diesen Katalysatoren besprochen.
35
Die Herstellung eines Katalysators zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in zwei
Stufen. Zuerst wird ein hochporöses Siliciumdioxyd-Präparat mit hydratisiertem Nickeloxyd bedeckt,
wonach während einer darauffolgenden Reaktion Kupfer(I)-Oxyd auf die beladene Trägermasse abgelagert wird.
Stufe A
Beladen von Siliciumdioxyd mit
hydrasiertem Nickeloxyd
In 3 Liter entmineralisiertem Wasser wurden 124,0 g 124,0 g Ni(NOs)2 · 6 aq, 50,1g Harnstoff und 59,0
NaNO2 gelöst, wonach in der Lösung 50 g Siliciumdioxyd (38Om^-I) suspendiert wurden. Anschließend
wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18 Stunden auf 1000C erhitzt Dabei stieg der pH-Wert der
Suspension von etwa 3 auf etwa 7 an. Der beladene Tragerstoff konnte anschließend sehr schnell abffltriert
werden und wurde zweimal mit Wasser ausgewaschen.
Nach der Trocknung bei 1200C fiel eine Menge von
86 g beladenetn Siliciumdioxyd mit einer Zusammensetzung von 27,4 Gew.-% Nickel und 503 Gew.-% SiO2 an.
Zur Bestimmung der Abmessungen der Nickelteilchen wurde eine Probe des Materials 18 Stunden bei 500° C in
fließendem Wasserstoff erhitzt Anschließend wurde an Hand der Wasserstoffadsorption eine Nickeloberfläche
von 13OmVg1 gemessen, was auf eine TeflchengröBe von
maximal 50A-Einheiten deutet Die Gesamtoberfläche des Materials betrug nach der Reduktionsbehandlung
306In2Zg.
Stufe B
Beladung des in Stufe Aerhaltenen Materials mit Kupfer(I)-oxyd
In 1 Liter Wasser wurden 87 g Kalium-Natrium-Tartrat 4aq, 33 g Na2CO3 und 74,0 g Cu(NOj)2-3 aq
gelöst Diese Lösung wurde zu einer Suspension von 353 g des obenerwähnten mit Nickeloxyd beladenen
Siliciumdioxyds in 2 Liter Waser gegeben. In der so erhabenen Suspension wurden schließlich bei Zimmertemperatur 303 g Glukose (C6Hi2O6 · H2O) und 18,6 g
Harnstoff gelöst Anschließend wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18 Stunden auf 800C erhitzt
Dabei sank der pH-Wert der Suspension erst von 8,1 auf
5,9 um dann wieder auf 63 anzusteigen. Nach 18 Stunden wurde die nunmehr mit Kupfer und Nickel
beladene Trägermasse schnell abffltriert und zweimal mit Wasser ausgewaschen.
Nach Trocknen bei 120°C bildeten steh 55 g
Katalysator, der 30,1 Gew.-% Kupfer, 16£Gew.-%
Nickel und 27,1 Gew.-% SiO2 enthielt Nach der
Calcinierung und anschließender Reduktion in fließendem Wasserstoff über einen Zeitraum von 18 Stunden
und bei einer Temperatur von 700°C fiel eine Kupfer-Nickel-Legierung an, deren mittlere Teilchengröße 170Ä betrug, bestimmt durch die Verbreiterung
der Röntgenreflexionen. Das beigefügte Bild zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme des nach der
Reduktion anfallenden Katalysators.
Dieses Beispiel bezieht sich auf die Herstellung eines Katalysators, wobei als Träger Kieselgur verwendet
wird.
Stufe A
Seinüung von Kieselgur
mit hydratisiertem Nickeloxyd
In 3 Liter entmineralisiertem Wasser wurden 733 g Ni(NO3J2 · 6 aq, 30 g Harnstoff und 69 g NaNO2 gelöst
wonach 30 g Kieselgur (15 Hi2Zg) suspensiert wurden.
Die Suspension wurde darauf unter kräftigen Rühren 18 Stunden lang auf 100°C erhitzt Dabei stieg der
pH-Wert der Suspension von etwa 3 auf etwa 6 an. Das
beladene Trägermaterial konnte anschließend sehr schnell abffltriert werden, wurde zweimal nut heißem
Wasser ausgewaschen und dann unmittelbar der Stufe B zugeführt
Stufe B
Beladung des in Stufe A
gewonnen Materials nut KupfenT)-oxyd
In 2 liter Wasser wurden 1333 g Kanumnatrium-Tartat, 4aq, 206g NaHCO3, 8g Na2CO3-IOH2O und
114g Co(NO3)] · 3aq. gelöst Die Losung wurde mit
einer Suspension des Materials von Stufe A in 1 Liter Wasser vermischt In der so erhaltenen Suspension
wurden schließlich 62g Glukose gelöst Daraufhin wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18
Stunden auf 1000C erhitzt Der pH-Wert der Suspension sank dabei zunächst von 83 auf 6A um danach
wieder auf 7J8 anzusteigen. Nach 18 Stunden wurde die
nunmehr mit Kupfer und Nickel beladene Trägermasse schnell abffltriert und zweimal nut heißem Wasser
ausgewaschen. Nach Trocknung fad 120°C bildete sich
eine Menge von 81 g Katalysator mit u. a. 34,4 Gew.-°/o Kupfer, 16,7 Gew.-% Nickel und 26,1 Gew.-% SiO2. Die
Größe der Kupfer(I)-Oxydteilchen betrug 200Ä bestimmt auf Grund der Verbreiterung von Röntgenreflexionen. Diese Größe wurde nach Reduktion bei 6000C
und 9000C festgestellt.
Die Hydrierung erfolgte in einem mit einem Rührer ausgestatteten Autoklaven aus Chromnickelstahl mit
einem Inhalt von 1 Liter. Der Autoklav wurde mit einem halben Liter raffinierten Sojabohnenöl (Gehalt an freier
Fettsäure 0,05Gew.-%, Jodzahl 133) gefüllt Die auf gaschromatographischen Wege ermittelte Fettsäure-Zusammensetzung (gesamte Fettsäure = 100%) sah
folgendermaßen aus:
Linolsäure
Linolensäure
ölsäure
Laurinsäure
Palmitinsäure
Stearinsäure
54,0%
7,7%
23,0%
0,1%
10,6%
4,6%
Jodzahl
119
102
102
15
20
30
35
Das öl wurde zur Entfernung gelösten Sauerstoffs aus dem System vorher mit Wasserstoff behandelt Als
Katalysator dient der Katalysator von Beispiel 1, der jedoch unter entsprechenden Reaktionsbedingungen im
öl reduziert wurde. Diesem Vorgang ging eine Calcinierung an der Luft bei 60O0C voran. Bei diesem
Verfahren wurde eine solche Menge Katalysator zugegeben, daß der Kupferanteil im öl 0,1 Gew.-%
betrug (1,4g Katalysator). Nach dem Schließen des Autoklaven wurde die über dem öl befindliche Luft
entfernt, wonach der Inhalt des Autoklaven unter einem Wasserstoffdruck von 5 at auf einer Temperatur von
200° C erhitzt wurde. Die Reaktion wurde durch Einschalten der Rührer eingeleitet Nach einer Induktionsperiode von 2 min (charakteristisch für eine
»nasse« Reduktion des Katalysators) wurde der Verlauf der Reaktion anhand des Druckabfalls im Wasserstoffvorratsgefäß (der Wasserstoffdruck im Autoklaven
wurde stets auf 5 at gehalten) und der Änderung im Brechungsindex des Öls weiter verfolgt Nach zwischenzeitlicher Probenahme wurde 28 min nach Beginn der
Wasserstoffaufnahme, als eine Jodzahl von 102 vorlag, die Hydrierung durch Abschalten der Rührer beendet
Es fand dann keine Wasserstoffaufnahme mehr statt.
Unter Berücksichtigung des Verlusts an Soja-Öl während des Hydrierungsvorgangs wegen der Probe- >o
nähme ergab sich eine Katalysatoraktivität von 43,21 H2
(Normalbedingungen von Temperatur und Druck)/ h · g · Cu.
Die zwischenzeitlichen Probe sowie die Endprobe wurden durch die folgenden gaschromatographisch
bestimmten Fettsäurezusammensetzungen charakterisiert:
60
Bei dieser »nassen« Reduktion des Katalysators
konnten selbstverständlich nach Abfiltrieren des Katalysators Kupfer und Nickel im öl nachgewiesen werden
(Cu: 3,5 mg/kg und Ni: 0,23 mg/kg).
Der Versuch wurde unter denselben Reaktionsbedingungen wiederholt, wobei der Katalysator jedoch 18
Stunden lang in fließendem Wasserstoff bei 40O0C reduziert und durch Aufnahme in mit Wasserstoff
vorbehandeltem Soja-Öl gegen Oxydation geschützt wurde. Die Wasserstoffaufnahme setzte gleich nach
Einschalten der Rührer ein. Die Probenahme erfolgte bei den Jodzahlen 118,106 und 96. Die Jodzahl 96 wurde
nach 10 min erreicht; hieraus konnte eine Aktivität von 168 I H2 (Normalzustand)/h ■ g · Cu geschlossen werden.
Die Zwischenproben und die Endprobe wurden durch folgende gaschromatographisch ermittelte Fettsäurezusammensetzungen charakterisiert:
Jodzahl | 106 | 96 | |
118 | 35,0% | 25,8% | |
Linolsäure | 44,4% | 2,9% | 1,5% |
Linolensäure | 5,1% | 43,8% | 53,9% |
ölsäure | 33,5% | 0,1% | 0,1% |
Laurinsäure | 0,1% | 12,2% | 12,0% |
Palmintinsäure | 11,6% | 6,0% | 6,7% |
Stearinsäure | 5,3% | ||
Linolsäure | 47^% | 40,7% | 333% | 65 | Linolsäure |
Linolensäure | 4,8% | 3,2% | 2^% | Linolensäure | |
ölsäure | 31,4% | 38,0% | 44,7% | ölsäure | |
Laurinsäure | 0,1% | 0,1% | 0,1% | Laurinsäure | |
Palmitinsäure | 11,4% | 11,4% | 12,6% | Palmitinsäure | |
Stearinsäure | 5,0% | 6,6% | 7,1% | Stearinsäure | |
Die Reduktion bei 4000C mit Wasserstoff reichte
nicht dazu aus, die Lösung von Kupfer und Nickel im öl zu vermeiden. Die Gehalte betrugen: Cu 23 mg/kg und
Ni 0,29 mg/kg.
Bei einer Wiederholung des Versuchs wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Katalysator 18 Stunden in
fließendem Wasserstoff bei 6000C reduziert und nach Reduktion in das vorentgaste zu hydrierende Soja-Öl
gebracht, ohne Kontakt mit Luft-Sauerstoff. Bei der Hydrierung wurden die vorstehend beschriebenen
Versuchsbedingungen eingehalten; die Temperatur betrug 2050C Die Geschwindigkeit der Wasserstoff aufnahme betrug 192 Liter H2 (Normalzustand)/h - g · Cu.
Das hydrierte öl wurde anschließend in einer Wasserstoffatmosphäre vom Katalysator abfiltriert; das
gehärtete öl zeigte jetzt ohne nachträgliche Reinigung einen Kupfer- und Nickelgehalt unter 0,1 ppm. Der
Linolensäuregehalt des hydrierten Öls betrug 30% von dem des Ausgangsstoffs und der Linolsäuregehalt 58%
vom ursprünglichen Gehalt
Bei einer Hydrierungstemperatur von 185° C setzte
die Wasserstoffaufnahme ebenfalls unmittelbar nach Einschalten der Rührer ein. Nach 8 Minuten wurde eine
Jodzahl von 103 erreicht Hieraus ergab sich eine Aktivität von 188 Liter H2 (Normalbedingungen)/
h · g · Cu. Diese entsprach somit ungefähr der Aktivität welche bei einer Temperatur von 2050C mit einem
auf gleiche Weise vorbehandelten Katalysator festgestellt wurde.
Das gehärtete öl zeigt, auch jetzt wieder ohne
nachträgliche Reinigung, einen Kupfer- und Nickelgehalt unter 0,1 ppm. Die Zusammensetzung war:
29,4%
51,5%
0,1%
5.2%
ίο
Anwendungsbeispiel 2
In diesem Beispiel wurde die Aktivität von erfindungsgemäß
hergestellten Kupfer/Nickel-Katalysatoren mit den in der Literatur erwähnten Aktivitäten der
zur Zeit üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren verglichen. Die nachfolgende Tabelle enthält einige Hydrierungsgeschwindigkeiten,
gemessen an erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren. Die Hydrierungsaktivität
ist für gereinigtes Sojabohnenöl bei einem Wasserstoffdruck von 5 Bar bestimmt worden. Als Hydrierungsgeschwindigkeit
gilt die mittlere Geschwindigkeit, mit der die ersten 25% der im öl vorhandenen Doppelbindungen
gesättigt werden.
Katalysator | % Kat. im öl | Reduktionstemp. | Hydrierungstemp. |
Aktivität
I !top 14^ |
Bemerkungen |
LlICr Π 2
(Normalzustand) |
|||||
(0Q | (0Q | /h · g Cu | |||
siehe Beisp. 1 | 0,1 | 600 | 205 | 192 | |
siehe Beisp. 2 | 0,1 | 600 | 185 | 188 | |
siehe Beisp. 2 | 0,05 | 600 | 183 | 150 | |
siehe Beisp. 2 | 0,05 | 600 | 142 | 59,1 | |
siehe Beisp. 1 | 0,1 | 200 | 200 | 43,2 | »nasse« Reduktion |
siehe Beisp. 1 | 0,1 | 400 | 200 | 168 | |
siehe Beisp. 2 | 0,1 | 900 | 200 | 165 |
Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß bei ausreichend hoher Temperatur reduzierte Katalysatoren bei einem
Wasserstoffdruck von 5 Bar und Hydrierungstemperaturen über 1800C eine Aktivität von 150-200 Liter H2
(Normzustand)/h · g · Cu aufweisen. Bei 142° C wird
noch stets eine Aktivität von etwa 60 Liter H2 (Ncrmzustandyh · g · Cu gemessen.
In der britischen Patentschrift 11 22 398 werden die
Aktivitäten von zur Zeit üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren erwähnt Die Aktivität von Katalysatoren die
nur Kupfer als wirksame Komponente enthalten, beläuft sich bei 1850C, einem Wasserstoffdruck von
5 Bar und 0,05 Gew.-% Kupfer in Sojabohnenöl auf 5,19
Liter H2 (Normzustand)/h · g · Cu. Bei Katalysatoren, in denen 30 Gew.-% des Kupfers durch Nickel ersetzt
worden ist, liegt die Aktivität je g Kupfer dreimal höher als bei Katalysatoren, die nur Kupfer enthalten. Bei
einer Hydrierungstemperatur von 185° C ist deshalb für
die üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren eine Aktivitat
von etwa 15 Liter H2 (Normzustand)/h ■ g ■ Cu
gebräuchlich.
Dies bedeutet, daß erfindungsgemäß hergestellte Katalysatoren gegenüber den üblichen Katalysatoren
auf Basis von Kupfer und Nickel eine etwa zehnfach höhere Wirksamkeit aufweisen. Sogar bei einer
Temperatur von 1400C und einem Wasserstoffdruck von 5 Bar zeigen die erfindungsgemäßen Katalysatoren
noch eine etwa dreimal höhere Aktivität als die bisher üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren.
Es gibt Hinweise dafür, daß für eßbare öle die Hydrierungsgeschwindigkeit proportional zum Wasserstoffdruck
ist (E 1 d i b und A1 b r i g h t Ing. Eng. Chem. 49, 825, 1957). Auf Grund dieser Hinweise kann gesagt
werden, daß die Aktivität von erfindungsgemäßer. Kupfer/Nickel-Katalysatoren bei atmosphärischem
Druck und einer Hydrierungstemperatur von 185° C
noch etwa zweimal höher ist als die der üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren bei 185° C und einem
Wasserstoffdruck von 5 Bar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators mittels Fällung einer Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen da rin suspendierten hitzebeständigen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Träger in hochdisperser Form in einer verdünnten Lösung eines Nickelsalzes suspendiert, unter kräftigem Rühren der Lösung den pH-Wert der Suspension mit einer Geschwindigkeit von max 0,1 pH-Einheiten in der Minute von einem pH-Wert unter 5 bis zu etwa 7 steigert, den beladenen Träger von der Flüssigkeit abtrennt und wäscht, dieses Produkt '5 anschließend in einer verdünnten Lösung einer aus Kupfer und Weinsäure bestehenden Komplexverbindung bei einem pH-Wert von über 6 suspendiert, unter kräftigem Rühren entweder ein Salz von Hydroxylamin bei einer Temperatur von 400C bis 100°C einspritzt, oder aber zu dieser Suspension bei einer Temperatur von 0°C bis 40°C ein Monosstccharid gibt und die Suspension anschließend auf eine zwischen 6O0C und 100°C gelegene Temperatur erhitzt, den mit Nickel- und Kupferverbindungen beladenen Träger von der Flüssigkeit trennt, wäscht, trocknet und abschließend bei einer Temperatur von 500 bis 1000°C reduziert, wobei die Nickelmenge 5 bis 200 Gew.-% des Trägers und das Gewichtsverhältnis von Kupfer zu Nickel 1:1 bis 100:1 betragen.35Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators mittels Fällung einer Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen darin suspendierten hitzebeständigen Träger.Kupferkatalysatoren haben ein breites Anwendungsgebiet für Dehydrierungsreaktionen. Es wird hier namentlich an die Dehydrierung von Cyclohexanol zu Cyclohexanon und von Isoropylalkohol zu Aceton gedacht Ferner sind Kupferkatalysatoren ausgezeichnete Mittel zur Durchführung selektiver Hydrierungsprozesse. Schließlich gibt es Hinweise dafür, daß metallische Kupferoberflächen die Oxydation von so Kohlenwasserstoffen über Radikalmechanismen stark beschleunigen können. Es wird dabei z.B. an die Oxydation von Cumol gedachtWeil die katalytische Wirksamkeit herogener Katalysatorsysteme im allgemeinen proportional zur Größe der aktiven Oberfläche je Volumeneinheit Katalysator ist, ist man bestrebt, sehr kleine Aktivteilchen zu bilden. In diesem Falle wird je Gewichtseinheit des aktiven Stoffes eine maximale Oberfläche erhalten. Bei Kupfer ist die Bildung winziger Teilchen besonders schwierig. Dies läßt sich dadurch erklären, daß sich dieses Metall während der Reduktion sehr leicht zu großen Partikeln zusammenballt Dieser Nachteil gilt sowohl für Katalysatoren, die gemäß der Kopräzipitationsmethode als für solche, die mittels einer Tränkbehandiung hergestellt worden sind. Aus der Literatur (siehe Weaver C, Chem. Ind, London, Seite 370, 1965) ist es bekannt, die Wechselwirkung zwischen reinen Metallteilchen und ionogenen hitzebeständigen Trägem, wie Siliciumdioxyd, schwach ist Dies ist die Ursache dafür, daß es bei Temperaturen über 2000C leicht zu einer Wanderung winziger Metallteilchen Ober die Oberfläche eines ionogenen Trägers kommt Dadurch läßt sich bei erhöhter Temperatur eine Konglomerierung und Sinterung der Metallteilchen zu größeren Teilchen nicht vermeiden. Weil die Beweglichkeit der Metallteüchen bei zunehmenden Abmessungen nachläßt, stellt sich die Migration der Metallteilchen nach Erreichung einer bestimmten (relativ großen) Abmessung schließlich völlig ein. Nur bei homogener Verteilung des Metalls über den Trägerstoff, entsprechend einem maximalen Abstand der Metallteilchen zueinander, bleicht die Agglomeration dieser Teilchen einigermaßen gering.Im Gegensatz zu reinen Metallen zeigen Metalloxyde eine außerordentlich gute Haftung an ionogenen Oberflächen. Eine Sinterung von auf der Oberfläche eines Trägers befindlichen Metalloxydteilchen tritt denn auch weit weniger schnell auf, besonders in Anwesenheit von Wasserdampf. Ferner ist die Haftung eines Metalloxyds am entsprechenden Metall meistens gut, besonders dann, wenn entweder das Metall oder das Oxyd in Form einer dünnen Schicht vorhanden ist Dies schließt ein, daß ein hitzebeständiger Metallkatalysator erhalten werden kann, wenn der Teil der katalytisch wirksamen Teilchen, der mit dem Träger in Berührung kommt, nicht reduziert wird. Im allgemeinen ist dies nur schwer durchzuführen, weil die Reduktionsgeschwindigkeit kleiner Metalloxydteilchen durch die Geschwindigkeit bedingt wird, mit der sich aus der Metallphase Kerne bilden. Gibt es einmal einen Metallkern in diesem Teilchen, so kann dieser Kern so schnell anwachsen, daß das Oxyd in kürzester Zeit und vollständig zum Metall umgesetzt wird. Dies ist u. a. der Fall bei Kupferoxyd, daß bei Temperaturen unterhalb 2000C schnell und restlos zu reinem Metall reduziert werden kann, auch wenn das Oxyd in Form kleiner, homogen auf einem hitzebeständigen Träger verteilten Partikeln anwesend ist Dadurch vermögen Kupferkatalysatoren im allgemeinen ' Temperaturen über 2000C sehr schlecht standzuhalten.Nickel hingegen bildet mit den üblichen Trägerstoffen, wie Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd Verbindungen, welche weitaus schwieriger als das Nickeloxyd selbst zu reduzieren sind. So bildet sich mit Siliciumdioxyd ein Hydrosilikat das erst bei Temperaturen über 600° C langsam reduziert wird. Die Grenzschicht zwischen dem Nickeloxyd (ggf. Nickelhydroxyd) und dem Träger ist eine Verbindung, welche erst bei höheren Temperaturen als die des Nickeloxyds selbst reduziert wird. Dies erleichtert die Bildung hitzebeständiger Nickel-auf-Träger-Katalysatoren.Ein soches Verfahren ist auch z.B. in der DE-AS 10 60 376 beschrieben, wobei Kupfer und Nickel gemäß den Beispielen mittels einer Sodalösung gefällt werden.Es ist ferner bekannt, daß Metalle eine ausgezeichnete gegenseitige Haftung zeigen. Der Grundgedanke der Erfindung ist nun, daß die gute Haftung von Kupfer über Nickel und anschließend über eine Nickelverbindung an einem hitzebeständigen Trägerstoff die Möglichkeit bietet, die niedergeschlagene Kupferverbindung unter Vermeidung eines übermäßigen Zuwachses der Kupferteilchen restlos zu metallischem Kupfer zu reduzieren. Dies ergibt unter vollständiger Reduktion des Kupfers einen bedeutend aktiveren Katalysator.Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators
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