DE2025501B2 - Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen KatalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators mittels Fällung einer
Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen darin suspendierten hitzebeständigen Träger.
Kupferkatalysatoren haben ein breites Anwendungsgebiet für Dehydrierungsreaktionen. Es wird hier
namentlich an die Dehydrierung von Cyclohexanol zu Cyclohexanon und von Isoropylalkohol zu Aceton
gedacht. Ferner sind Kupferkatalysatoren ausgezeichnete Mittel zur Durchführung selektiver Hydrierungsprozesse. Schließlich gibt es Hinweise dafür, daß
metallische Kupferoberflächen die Oxydation von Kohlenwasserstoffen über Radikalmechanismen stark
beschleunigen können. Es wird dabei z. B. an die Oxydation von Cumol gedacht.
Weil die katalytische Wirksamkeit herogener Katalysatorsysteme im allgemeinen proportional zur Größe
der aktiven Oberfläche je Volumeneinheit Katalysator ist, ist man bestrebt, sehr kleine Aktivteilchen zu bilden.
In diesem Falle wird je Gewichtseinheit des aktiven Stoffes eine maximale Oberfläche erhalten. Bei Kupfer
ist die Bildung winziger Teilchen besonders schwierig. Dies läßt sich dadurch erklären, daß sich dieses Metall
während der Reduktion sehr leicht zu großen Partikeln zusammenballt. Dieser Nachteil gilt sowohl für Katalysatoren,
die gemäß der Kopräzipitationsmethode als für solche, die mittels einer Tränkbehandlung hergestellt
worden sind. Aus der Literatur (siehe Weaver C, Chem. Ind., London, Seite 370, 1965) ist es bekannt, die
Wechselwirkung zwischen reinen Metallteilchen und ionogenen hitzebeständigen Trägern, wie Siliciumdioxyd,
schwach ist Dies ist die Ursache dafür, daß es bei Temperaturen über 2000C leicht zu einer Wanderung
winziger Metallteilchen über die Oberfläche eines ·'> ionogenen Trägers kommt. Dadurch läßt sich bei
erhöhter Temperatur eine Konglomerierung und Sinterung der Metallteilchen zu größeren Teilchen nicht
vermeiden. Weil die Beweglichkeit der Metallteilchen bei zunehmenden Abmessungen nachläßt, stellt sich die
ι» Migration der Metallteilchen nach Erreichung einer
bestimmten (relativ großen) Abmessung schließlich völlig ein. Nur bei homogener Verteilung des Metalls
über den Trägerstoff, entsprechend einem, maximalen Abstand der Metallteilchen zueinander, bleicht die
ι -5 Agglomeration dieser Teilchen einigermaße η gering.
Im Gegensatz zu reinen Metallen zeigen Metalloxyde eine außerordentlich gute Haftung an ionogenen
Oberflächen. Eine Sinterung von auf der Oberfläche eines Trägers befindlichen Metalloxydteilchen tritt denn
auch weit weniger schnell auf, besonders in Anwesenheit von Wasserdampf. Ferner ist die Haftung eines
Metalloxyds am entsprechenden Metall meistens gut, besonders dann, wenn entweder das Metall oder das
Oxyd in Fprm einer dünnen Schicht vorhanden ist. Dies
schließt ein, daß ein hitzebeständiger Metallkatalysator erhalten werden kann, wenn der Teil der katalytisch
wirksamen Teilchen, der mit dem Träger in Berührung kommt, nicht reduziert wird. Im allgemeinen ist dies nur
schwer durchzuführen, weil die Reduktionsgeschwindig-
Jo keit kleiner Metalloxydteilchen durch die Geschwindigkeit bedingt wird, mit der sich aus der Metallphase
Kerne bilden. Gibt es einmal einen Metallkern in diesem Teilchen, so kann dieser Kern so schnell anwachsen, daß
das Oxyd in kürzester Zeit und vollständig zum Metall umgesetzt wird. Dies ist u. a. der Fall bei Kupferoxyd,
daß bei Temperaturen unterhalb 2000C schnell und restlos zu reinem Metall reduziert werden kann, auch
wenn das Oxyd in Form kleiner, homogen auf einem hitzebeständigen Träger verteilten Partikeln anwesend
■to ist. Dadurch vermögen Kupferkatalysatoren im allgemeinen
Temperaturen über 2000C sehr schlecht standzuhalten.
Nickel hingegen bildet mit den üblichen Trägerstoffen, wie Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd Verbindungen,
welche weitaus schwieriger als das Nickeloxyd selbst zu reduzieren sind. So bildet sich mit Siliciumdioxyd
ein Hydrosilikat, das erst bei Temperaturen über 6000C langsam reduziert wird. Die Grenzschicht
zwischen dem Nickeloxyd (ggf. Nickelhydroxyd) und dem Träger ist eine Verbindung, welche erst bei
höheren Temperaturen als die des Nickeloxyds selbst reduziert wird. Dies erleichtert die Bildung hitzebeständiger
Nickel-auf-Träger-Katalysatoren.
Ein soches Verfahren ist auch z. B. in der DE-AS 10 60 376 beschrieben, wobei Kupfer und Nickel gemäß den Beispielen mittels einer Sodalösung gefällt werden. Es ist ferner bekannt, daß Metalle eine ausgezeichnete gegenseitige Haftung zeigen. Der Grundgedanke der Erfindung ist nun, daß die gute Haftung von Kupfer über
Ein soches Verfahren ist auch z. B. in der DE-AS 10 60 376 beschrieben, wobei Kupfer und Nickel gemäß den Beispielen mittels einer Sodalösung gefällt werden. Es ist ferner bekannt, daß Metalle eine ausgezeichnete gegenseitige Haftung zeigen. Der Grundgedanke der Erfindung ist nun, daß die gute Haftung von Kupfer über
bo Nickel und anschließend über eine Nickelverbindung an
einem hitzebeständigen Trägerstoff die Möglichkeit bietet, die niedergeschlagene Kupferverbindung unter
Vermeidung eines übermäßigen Zuwachses der Kupferteilchen restlos zu metallischem Kupfer zu reduzieren.
Dies ergibt unter vollständiger Reduktion des Kupfers einen bedeutend aktiveren Katalysator.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators
mittels Fällung einer Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen darin suspendierten
hitzebeständigen Träger, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen Träger in hochdisperser Form in
einer verdünnten Lösung eines Nickelscizes suspendiert,
unter kräftigem Rühren der Lösung den pH-Wert der Suspension mit einer Geschwindigkeit von max. 0,1
pH-Einheiten in der Minute von einem pH-Wert unter 5 bis zu etwa 7 steigert, den beladenen Träger von der
Flüssigkeit abtrennt und wäscht, dieses Produkt anschließend in einer verdünnten Lösung einer aus
Kupfer und Weinsäure bestehenden Komplexverbindung bei einem pH-Wert von über 6 suspendiert, unter
kräftigem Rühren entweder ein Salz von Hydroxylamin bei einer Temperatur von 40° C bis 1000C einspritzt,
oder aber zu dieser Suspension bei einer Temperatur von O0C bis 4O0C ein Monosaccharid gibt und die
Suspension anschließend auf eine zwischen 60° C und 100° C gelegene Temperatur erhitzt, den mit Nickel- und
Kupferverbindungen beladenen Träger vor der Flüssigkeit trennt, wäscht, trocknet und abschließend bei einer
Temperatur von 500° C bis 10000C reduziert, wobei die
Nickelmenge 5 bis 200 Gew.-% des Trägers und das Gewichtsverhältnis von Kupfer zu Nickel 1:1 bis
100 :1 betragen.
In Anbetracht der äußerst geringen Abmessungen Jer auf dem Träger gefällten Teilchen können die Atonie
der Metalle und Nickel während des Reduktionsvorganges leicht diffundieren und eine Legierung bilden.
Während der Reduktion gibt es nach wie vor eine gute Haftung der anfallenden Kupferteilchen auf einer
Nickelschicht, welche ihrerseits über ein schwer zu reduzierendes Nickelhydrosilikat oder Silikat wieder
fest an dem Träger gebunden ist.
Der Katalysator wird erhalten unter Anwendung von an sich bekannten Präzipitationsvorgängen, welche
gemäß dem Prinzip der Erfindung nacheinander stattfinden und eine besondere Wirkung beabsichtigen,
und zwar die Verwirklichung einer besseren Haftung und Verteilung des Kupfers am Trägerstoff, welche
Wirkung z. B. durch die umgekehrte Reihenfolge der Handlungen nicht erreichbar wäre. Ein so hergestellter
Katalysator erweist sich in thermischer Hinsicht als weitaus beständiger als die Katalysatoren, die in der
vorgenannten Literatur besprochen sind und bei denen Kupfer- und Nickelverbindungen größtenteils nebeneinander
und in ungleichmäßiger Verteilung auf dem Träger anwesend sind.
Bei der erfindungsgemäßen für Kupfer äußerst hohen Reduktionstemperatur tritt eine vollständige Reduktion
auf. Weil die Kupferteilchen trotz der hohen Reduktionstemperatur klein bleiben, ist der betreffende
Katalysator sehr aktiv.
Die erste Stufe der erfindungsgemäßen Arbeitsvorgänge, und zwar die Präzipitation des hydratisierten
Nickeloxyds auf einem hitzebeständigen Träger, wird in Einzelheiten in den DE-OS 17 67 202 und 19 46 225
beschrieben.
Wichtig ist, daß bei der Durchführung dieser Stufe die Oberfläche der Trägersubstanz homogen mit hydratisiertem
Nickeloxyd bedeckt wird. Gemäß dem o. g. Verfahren ist so etwas leicht ausführbar.
Als Trägerstoff können viele übliche Formen von Siliciumdioxyd dienen, wie Kiselgur, in situ gefälltes
Siliciumdioxyd, ferner Aluminiumoxyd, Titandioxyd, Chromoxyd, Magnesiumoxyd und ähnliche hitzebeständige
Stoffe. Die Menge an hierauf zu fällendem Nickel werden völlig durch die verlangte Aktivität und/oder
Selektivität des herzustellenden Katalysators bedingt und diese Nickelmenge kann, bezogen auf die Menge
Trägerstoff, zwischen sehr weiten, leicht einstellbaren und reproduzierbaren Grenzen von 5 bis 200 Gew.-%
schwanken.
Für die Wahl der zu fällenden Kupfermenge gibt es gleichfalls einen sehr weiten Bereich; das Kupfer/Nikkei-Verhältnis
des Katalysators kann von 1 bis 100 schwanken. Findet die Präzipitation der Kupferverbin-
Ki dung in richtiger Weise statt, so werden die größten der
gebildeten Teilchen Abmessungen zwischen 150 und 250 Ä zeigen. Diese Abmessungen ändern sich nicht bei
Calcinierung und/oder Reduzierung der niedergeschlagenen Kupferverbindungen, so daß der erfindungsge-
r> mäße Katalysator sehr hitzebeständig ist. Eine Reduktion bei Temperaturen von 600° C sogar bis zu 1000° C
ist ohne weiteres möglich. Durch diese Eigenschaft läßt sich der Katalysator gemäß dem Verfahren der
Erfindung auch sehr gut bei hoher Temperatur
2(1 regenerieren.
Weil die Bedingungen, unter denen zuerst hydratisiertes Nickeloxyd und anschließend Kupfer(I)-oxyd niedergeschlagen
werden, im vorliegenden Fall besonders gut zu bestimmen und zu überwachen sind, lassen sich
2"> Katalysatoren herstellen, die außer einer großen
Freiheit in der Wahl des Kupfer/Nickel-Verhältnisses
und der Dichte der Beladung des hitzebeständigen Trägers überdies noch ausgezeichnete reproduzierbare
katalytische Eigenschaften aufweisen.
jo Die Präzipitation der Kupferverbindung (Kupfer(I)-oxyd) beruht auf der an sich bekannten Erscheinung, daß
dieser Präzipitationsvorgang bei einem für diese Fällung gewünschten und im voraus eingestellten
pH-Wert erfolgen kann, wenn man sich den Unterschied der Löslichkeit der mit verschiedenen Wertigkeiten
übereinstimmenden Ionenkomplexe der zu fällenden Kupferverbindung zunutze macht.
Von wesentlicher Bedeutung für die vorliegende Methode ist deshalb, daß — unter Aufrechterhaltung
des eingestellten pH-Werts und bei Anwesenheit einer suspendierten Trägersubstanz die Wertigkeiten der
Ionen des zu fällenden Kupfers geändert werden — eine solche Änderung homogen und langsam und unter
Überwachung der Präzipitationsbedingungen zu erfolgen hat, damit genügend kleine Teilchen gefällt werden.
Unter »homogen« ist hier zu verstehen, daß die Konzentration an Ionen von der alten und neuen
Wertigkeit nicht vom Ort in der Lösung abhängig ist, auch dann nicht, wenn beliebig kleine Volumeneinheiten
in Betracht gezogen werden; mit dem Begriff »langsam« wird gemeint, daß die Konzentrationszunahme der
Ionen mit der neuen Wertigkeit gegenüber solchen mit der alten Wertigkeit je Zeiteinheit niedriger ist als die
Intensität, mit der die zu fällende Verbindung aus der Lösung zur Oberfläche des Trägerstoffs hin wandert.
Wie bereits erwähnt, ist hiervon die Rede, wenn man in die verdünnte, aus einer Komplexverbindung von
Kupfer und Weinsäure bestehende Lösung, in der der bereits mit hydratisiertem Nickeloxyd beladene Träger-
bo stoff suspendiert worden ist, unter Rühren der Lösung und unter Beibehaltung eines bestimmten pH-Werts
sowie Beherrschung der Temperatur ein Reduktionsmittel einwirken läßt, so daß eine Präzipitation von
Kupier(I)-oxyd ausschließlich auf der Oberfläche des mit hydratisiertem Nickeloxyd beladenen Trägerstoffs
stattfindet, wonach das doppelt beladene Material von der Flüssigkeit getrennt und weiteren Bearbeitungen
wie Trocknen, Calcinieren und/oder Reduzieren unter-
zogen wird. Mit »Beherrschung« der Temperatur wird hier gemeint, daß eine fest eingestellte Temperatur oder
der Verlauf der Temperatur mit der Zeit genau den gewünschten Präzipitationbedingungen angepaßt sind.
Das Reduktionsmittel, Monosaccharid, kann schon zu Anfang des Fällungsvorgangs auf einmal zu der Lösung
beigegeben werden. Unter Umständen ist es aber vorzuziehen, das Mittel nach und nach in bestimmten
Mengen in die Lösung einzuspritzen. Dies ist bei Anwendung eines Hydroxylammoniumsalzes der Fall.
Unter »Einspritzen« ist ein Vorgang zu verstehen, bei dem das Reduktionsmittel und die Suspension des mit
hydratisiertem Nickeloxyd beladenen Trägerstoffs miteinander in Kontakt gebracht werden, ohne daß sich
eine andere Phase in unmittelbarer Nähe befindet. Damit wird eine außerordentlich schnelle Verteilung
des Reduktionsmittels in der gerührten Lösung (Suspension) erzielt, ohne daß Oberflächenspannungendie
Verteilung erschweren, so daß die Ionen unter langsamer Änderung ihrer Wertigkeit nach wie vor
homogen verteilt werden, Der Ausdruck »bestimmte Menge« ist in dem Sinne aufzufassen, daß die je
Zeiteineit einzuspritzende Reduktionsmittelmenge genau den Reaktionsbedingungen anzupassen ist, die
zur Bildung einer Katalysatormasse von der gewünschten Struktur mit kleinen isolierten katalytisch aktiven
Kupfer(I)-oxyd-Teilchen auf dem bereits mit hydratisiertem Nickeloxyd beladenen Träger sind.
Die Erfindung wird weiterhin an Hand der folgenden Beispiele erläutert. Zuerst werden Beispiele der
Herstellung von Katalysatoren mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben, erst dann werden die
Resultate von Versuchen mit diesen Katalysatoren besprochen.
Die Herstellung eines Katalysators zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt in zwei
Stufen. Zuerst wird ein hochporöses Siliciumdioxyd-Präparat mit hydratisiertem Nickeloxyd bedeckt,
wonach während einer darauffolgenden Reaktion Kupfer(I)-Oxyd auf die beiadene Trägermasse abgelagert
wird.
Stufe A
Beladen von Siliciumdioxyd mit
hydrasiertem Nickeloxycl
hydrasiertem Nickeloxycl
In 3 Liter entmineralisiertem Wasser wurden 124,0 g 124,0 g Ni(NO3J2 · 6 aq, 50,1g Harnstoff und 59,0
NaNO2 gelöst, wonach in der Lösung 50 g Siliciumdioxyd (380 m2g-') suspendiert wurden. Anschließend
wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18 Stunden auf 1000C erhitzt. Dabei stieg der pH-Wert der
Suspension von etwa 3 auf etwa 7 an. Der beiadene Trägerstoff konnte anschließend sehr schnell abfiltriert
werden und wurde zweimal mit Wasser ausgewaschen.
Nach der Trocknung bei 12O0C fiel eine Menge von
86 g beladenem Siliciumdioxyd mit einer Zusammensetzung von 27,4 Gew.-% Nickel und 50,3 Gew.-% SiO2 an.
Zur Bestimmung der Abmessungen der Nickelteilchen wurde eine Probe des Materials 18 Stunden bei 5000C in
fließendem Wasserstoff erhitzt. Anschließend wurde an Hand der Wasserstoffadsorption eine Nickeloberfläche
von 130m2/g gemessen, was auf eine Teilchengröße von
maximal 50Ä-Einheiten deutet. Die Gesamtoberfläche des Materials betrug nach der Reduktionsbehandlung
306 mVg.
Stufe B
Beladung des in Stufe Aerhaltenen Materials mit Kupfer(l)-oxyd
In 1 Liter Wasser wurden 87 g Kalium-Natrium-Tartrat
4 aq., 33 g Na2COj und 74,0 g Cu(NO3)2 · 3 aq
gelöst. Diese Lösung wurde zu einer Suspension von 35,5 g des obenerwähnten mit Nickeloxyd beladenen
in Siliciumdioxyds in 2 Liter Waser gegeben. In der so
erhaltenen Suspension wurden schließlich bei Zimmertemperatur 30,5 g Glukose (C6Hi2O6 · H2O) und 18,6 g
Harnstoff gelöst. Anschließend wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18 Stunden auf 800C erhitzt.
ι -, Dabei sank der pH-Wert der Suspension erst von 8,1 auf
5,9 um dann wieder auf 6,3 anzusteigen. Nach 18 Stunden wurde die nunmehr mit Kupfer und Nickel
beiadene Trägermasse schnell abfiltriert und zweimal mit Wasser ausgewaschen.
Jd Nach Trocknen bei 1200C bildeten sich 55 g
Katalysator, der 30,1 Gew.-% Kupfer, 16,6Gew.-% Nickel und 27,1 Gew.-°/o SiO2 enthielt. Nach der
Calcinierung und anschließender Reduktion in fließendem Wasserstoff über einen Zeitraum von 18 Stunden
2) und bei einer Temperatur von 7000C fiel eine
Kupfer-Nickel-Legierung an, deren mittlere Teilchengröße 170Ä betrug, bestimmt durch die Verbreiterung
der Röntgenreflexionen. Das beigefügte Bild zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme des nach der
jo Reduktion anfallenden Katalysators.
Dieses Beispiel bezieht sich auf die Herstellung eines Katalysators, wobei als Träger Kieselgur verwendet
j-, wird.
Stufe A
Beladung von Kieselgur
mit hydratisiertem Nickeloxyd
mit hydratisiertem Nickeloxyd
In 3 Liter entmineralisiertem Wasser wurden 73,5 g Ni(NO3)2 · 6 aq., 30 g Harnstoff und 69 g NaNO2 gelöst,
wonach 30 g Kieselgur (15 mVg) suspensiert wurden. Die Suspension wurde darauf unter kräftigen Rühren 18
4-) Stunden lang auf 1000C erhitzt. Dabei stieg der
pH-Wert der Suspension von etwa 3 auf etwa 6 an. Das beiadene Trägermaterial konnte anschließend sehr
schnell abfiltriert werden, wurde zweimal mit heißem Wasser ausgewaschen und dann unmittelbar der Stufe B
zugeführt.
Stufe B
Beladung des in Stufe A
gewonnen Materials mit K.upfer(I)-oxyd
gewonnen Materials mit K.upfer(I)-oxyd
In 2 Liter Wasser wurden 133,5 g Kaliumnatrium-Tartat,
4aq., 206 g NaHCO3, 8 g Na2CO3- 10H2O und
114 g Cu(NO3J3 · 3aq. gelöst. Die Lösung wurde mit
einer Suspension des Materials von Stufe A in 1 Liter
Mi Wasser vermischt. In der so erhaltenen Suspension
wurden schließlich 62 g Glukose gelöst. Daraufhin wurde die Suspension unter kräftigem Rühren 18
Stunden auf 10O0C erhitzt. Der pH-Wert der Suspension sank dabei zunächst von 8,5 auf 6,0, um danach
br> wieder auf 7,8 anzusteigen. Nach 18 Stunden wurde die
nunmehr mit Kupfer und Nickel beiadene Trägermasse schnell abfiltriert und zweimal mit heißem Wasser
ausgewaschen. Nach Trocknung bei 120°C bildete sich
eine Menge von 81 g Katalysator mit u. a. 34,4 Gew.-%
Kupfer, 16,7 Gew.-% Nickel und 26,1 Gew.-% SiO2. Die
Größe der Kupfer(I)-Oxydteilchen betrug 200Ä bestimmt
auf Grund der Verbreiterung von Röntgenreflexionen. Diese Größe wurde nach Reduktion bei 6000C ϊ
und 9000C festgestellt.
Anwendungsbeispiel 1
Die Hydrierung erfolgte in einem mit einem Rührer κι
ausgestatteten Autoklaven aus Chromnickelstahl mit einem Inhalt von 1 Liter. Der Autoklav wurde mit einem
halben Liter raffinierten Sojabohnenöl (Gehalt an freier Fettsäure 0,05Gew.-%, Jodzahl 133) gefüllt. Die auf
gaschromatographischen Wege ermittelte Fettsäure- π Zusammensetzung (gesamte Fettsäure = 100%) sah
folgendermaßen aus:
Linolsäure
Linolensäure
Ölsäure
Laurinsäure
Palmitinsäure
Stearinsäure
54,0%
7,7%
7,7%
23,0%
0,1%
0,1%
10,6%
4,6%
4,6%
Das Öl wurde zur Entfernung gelösten Sauerstoffs aus dem System vorher mit Wasserstoff behandelt. Als
Katalysator dient der Katalysator von Beispiel 1, der jedoch unter entsprechenden Reaktionsbedingungen im
öl reduziert wurde. Diesem Vorgang ging eine Calcinierung an der Luft bei 6000C voran. Bei diesem
Verfahren wurde eine solche Menge Katalysator zugegeben, daß der Kupferanteil im öl 0,1 Gew.-%
betrug (1,4g Katalysator). Nach dem Schließen des Autoklaven wurde die über dem öl befindliche Luft
entfernt, wonach der Inhalt des Autoklaven unter einem Wasserstoffdruck von 5 at auf einer Temperatur von
2000C erhitzt wurde. Die Reaktion wurde durch Einschalten der Rührer eingeleitet. Nach einer Induktionsperiode
von 2 min (charakteristisch für eine »nasse« Reduktion des Katalysators) wurde der Verlauf
der Reaktion anhand des Druckabfalls im Wasserstoffvorratsgefäß (der Wasserstoffdruck im Autoklaven
wurde stets auf 5 at gehalten) und der Änderung im Brechungsindex des Öls weiter verfolgt. Nach zwischenzeitlicher
Probenahme wurde 28 min nach Beginn der Wasserstoff aufnahme, als eine Jodzahl von 102 vorlag,
die Hydrierung durch Abschalten der Rührer beendet. Es fand dann keine Wasserstoffaufnahme mehr statt.
Unter Berücksichtigung des Verlusts an Soja-Öl während des Hydrierungsvorgangs wegen der Probenahme
ergab sich eine Katalysatoraktivität von 43,21H2
(Normalbedingungen von Temperatur und Druck)/ h · g · Cu.
Die zwischenzeitlichen Probe sowie die Endprobe wurden durch die folgenden gaschromatographisch
bestimmten Fettsäurezusammensetzungen charakterisiert:
Jodzahl | 102 | 102 | |
119 | 40,7% | 33,3% | |
Linolsäure | 47,3<>/o | 3,2% | 2,2% |
Linolensäure | 4,8% | 38,0% | 44,7% |
ölsäure | 31,4% | 0,1% | 0,1% |
Laurinsäure | 0,1% | 11,4% | 12,6% |
Palmitinsäure | 11,4% | 6,6% | 7,1% |
Stearinsäure | 5,0% | ||
Bei dieser »nassen« Reduktion des Katalysators konnten selbstverständlich nach Abfiltrieren des Katalysators
Kupfer und Nickel im öl nachgewiesen werden (Cu: 3,5 mg/kg und Ni: 0,23 mg/kg).
Der Versuch wurde unter denselben Reaktionsbedingungen wiederholt, wobei der Katalysator jedoch 18
Stunden lang in fließendem Wasserstoff bei 4000C reduziert und durch Aufnahme in mit Wasserstoff
vorbehandeltem Soja-Öl gegen Oxydation geschützt wurde. Die Wasserstoffaufnahme setzte gleich nach
Einschalten der Rührer ein. Die Probenahme erfolgte bei den Jodzahlen 118,106 und 96. Die Jodzahl 96 wurde
nach 10 min erreicht; hieraus konnte eine Aktivität von 1681 H2 (Normalzustand)/h · g · Cu geschlossen werden.
Die Zwischenproben und die Endprobe wurden durch folgende gaschromatographisch ermittelte Fettsäurezusammensetzungen
charakterisiert:
45
50
55
b0
Jodzahl | 106 | 96 | |
118 | 35.0% | 25,8% | |
Linolsäure | 44,4% | 2,9% | 1,5% |
Linolensäure | 5,1% | 43,8% | 53,9% |
Ölsäure | 33,5% | 0,1% | 0,1% |
Laurinsäure | 0,1% | 12,2% | 12,0% |
Palmintinsäure | 11,6% | 6,0% | 6,7% |
Stearinsäure | 5,3% | ||
Die Reduktion bei 4000C mit Wasserstoff reichte
nicht dazu aus, die Lösung von Kupfer und Nickel im öl zu vermeiden. Die Gehalte betrugen: Cu 2,9 mg/kg und
Ni 0,29 mg/kg.
Bei einer Wiederholung des Versuchs wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Katalysator 18 Stunden in
fließendem Wasserstoff bei 6000C reduziert und nach Reduktion in das vorentgaste zu hydrierende Soja-Öl
gebracht, ohne Kontakt mit Luft-Sauerstoff. Bei der Hydrierung wurden die vorstehend beschriebenen
Versuchsbedingungen eingehalten; die Temperatur betrug 205° C. Die Geschwindigkeit der Wasserstoff aufnahme
betrug 192 Liter H2 (Normalzustand)/!! · g · Cu.
Das hydrierte öl wurde anschließend in einer Wasserstoffatmosphäre vom Katalysator abfiltriert; das
gehärtete öl zeigte jetzt ohne nachträgliche Reinigung einen Kupfer- und Nickelgehalt unter 0,1 ppm. Der
Linolensäuregehalt des hydrierten Öls betrug 30% von dem des Ausgangsstoffs und der Linolsäuregehalt 58%
vom ursprünglichen Gehalt.
Bei einer Hydrierungstemperatur von 1850C setzte
die Wasserstoffaufnahme ebenfalls unmittelbar nach Einschalten der Rührer ein. Nach 8 Minuten wurde eine
Jodzahl von 103 erreicht. Hieraus ergab sich eine Aktivität von 188 Liter H2 (Normalbedingungen)/
h · g · Cu. Diese entsprach somit ungefähr der Aktivität, welche bei einer Temperatur von 205° C mit einem
auf gleiche Weise vorbehandelten Katalysator festgestellt wurde.
Das gehärtete öl zeigt, auch jetzt wieder ohne nachträgliche Reinigung, einen Kupfer- und Nickelgehalt
unter 0,1 ppm. Die Zusammensetzung war:
ölsäure
29,4% 2,2%
51,5% 0,1%
11,8% 5,2%
809 535/78
Anwendungsbeispiel 2
In diesem Beispiel wurde die Aktivität von erfindungsgemäß hergestellten Kupfer/Nickel-Katalysatoren
mit den in der Literatur erwähnten Aktivitäten der zur Zeit üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren verglichen.
Die nachfolgende Tabelle enthält einige Hydrie-
10
rungsgeschwindigkeiten, gemessen an erfindungsgemäß hergestellten Katalysatoren. Die Hydrierungsaktivität
ist für gereinigtes Sojabohnenöl bei einem Wasserstoffdruck von 5 Bar bestimmt worden. Als Hydrierungsgeschwindigkeit
gilt die mittlere Geschwindigkeit, mit der die ersten 25% der im öl vorhandenen Doppelbindungen
gesättigt werden.
Katalysator
% Kat. im Öl
Reduktionstemp. Hydrierungstemp.
CQ
Aktivität
Liter H2
Liter H2
(Normalzustand)
/h · g · Cu
/h · g · Cu
Bemerkungen
siehe Beisp. 1
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 1
siehe Beisp. 1
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 2
siehe Beisp. 1
siehe Beisp. 1
siehe Beisp. 2
0,1
0,1
0,05
0,05
0,1
0,1
0,1
600
600
600
600
200
400
900
600
600
600
200
400
900
205 185 183 142 200 200 200 192
188
150
59,1
43,2
59,1
43,2
168
165
»nasse« Reduktion
Aus dieser Tabelle ergibt sich, daß bei ausreichend hoher Temperatur reduzierte Katalysatoren bei einem
Wasserstoffdruck von 5 Bar und Hydrierungstemperaturen über 180°C eine Aktivität von 150-200 Liter H2
(Normzustand)/h · g ■ Cu aufweisen. Bei 142° C wird noch stets eine Aktivität von etwa 60 Lit ir H2
(Normzustand)/h ■ g · Cu gemessen.
In der britischen Patentschrift 11 22 398 werden die
Aktivitäten von zur Zeit üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren erwähnt. Die Aktivität von Katalysatoren die
nur Kupfer als wirksame Komponente enthalten, beläuft sich bei 185° C, einem Wasserstoffdruck von
5 Bar und 0,05 Gew.-% Kupfer in Sojabohnenöl auf 5,19 Liter H2 (Normzustand)/h · g - Cu. Bei Katalysatoren,
in denen 30 Gew.-% des Kupfers durch Nickel ersetzt worden ist, liegt die Aktivität je g Kupfer dreimal höher
als bei Katalysatoren, die nur Kupfer enthalten. Bei einer Hydrierungstemperatur von 1850C ist deshalb für
die üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren eine Aktivität von etwa 15 Liter H2 (Normzustand)/h ■ g · Cu
gebräuchlich.
Dies bedeutet, daß erfindungsgemäß hergestellte Katalysatoren gegenüber den üblichen Katalysatoren
auf Basis von Kupfer und Nickel eine etwa zehnfach höhere Wirksamkeit aufweisen. Sogar bei einer
Temperatur von 140° C und einem Wasserstoffdruck
von 5 Bar zeigen die erfindungsgemäßen Katalysatoren noch eine etwa dreimal höhere Aktivität als die bisher
üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren.
Es gibt Hinweise dafür, daß für eßbare öle die Hydrierungsgeschwindigkeit proportional zum Wasserstoffdruck
ist (E 1 d i b und Albright Ing. Eng. Chem.
49, 825, 1957). Auf Grund dieser Hinweise kann gesagt werden, daß die Aktivität von erfindungsgemäßen
Kupfer/Nickel-Katalysatoren bei atmosphärischem Druck und einer Hydrierungstemperatur von 185° C
noch etwa zweimal höher ist als die der üblichen Kupfer/Nickel-Katalysatoren bei 185°C und einem
Wasserstoffdruck von 5 Bar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines kupferhaltigen Katalysators mittels Fällung einer Kupferverbindung aus einer wäßrigen Lösung auf einen darin suspendierten hitzebeständigen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Träger in hochdisperser Form in einer verdünnten Lösung eines Nickelsalzes suspendiert, unter kräftigem Rühren der Lösung den pH-V/ert der Suspension mit einer Geschwindigkeit von max 0,1 pH-Einheiten in der Minute von einem pH-Wert unter 5 bis zu etwa 7 steigert, den beladenen Träger von der Flüssigkeit abtrennt und wäscht, dieses Produkt anschließend in einer verdünnten Lösung einer aus Kupfer und Weinsäure bestehenden Komplexverbindung bei einem pH-Wert von über 6 suspendiert, untsr kräftigem Rühren entweder ein Salz von Hydroxylamin bei einer Temperatur von 400C bis 100° C einspritzt, oder aber zu dieser Suspension bei einer Temperatur von 00C bis 40° C ein Monosaccharid gibt und die Suspension anschließend auf eine zwischen 600C und 1000C gelegene Temperatur erhitzt, den mit Nickel- und Kupferverbindungen beladenen Träger von der Flüssigkeit trennt, wäscht, trocknet und abschließend bei einer Temperatur von 500 bis 10000C reduziert, wobei die Nickelmenge 5 bis 200 Gew.-°/o des Trägers und das Gewichtsverhältnis von Kupfer zu Nickel 1:1 bis 100:1 betragen.
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