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Zahnärztliche Mehrfunktionsspritze.
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Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine zahnärztliche Mehrfunktionsspritze
für gasförmige und flüssige Medien.
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Bei den bekannten Spritzen dieser Art sind die erforderlichen Luft-
und Wasserventile im Spritzenkörper untergebracht, so daß dieser nicht nur ein verhältnismäßig
hohes Gewicht besitzt, sondern auch störanfällig wird. Außerdem muß die Spritze
oder die aufgesetzte Spraydüse entsprechend ihrer jeweiligen Anwendung nach allen
Seiten drehbar sein. An der Spritze kann außerdem ein zusätzliches Gerät für Medikamentenspray
angebracht werden. Die Erwärmung der Medien erfolgt entweder in der Spritze; sie
kann aber auch in die Zuleitung verlegt werden. Derartige Spritzen sind somit besonders
dann, wenn sie noch mit zusätzlichen Geräten versehen sind, nicht nur gewichtsmäßig
schwer, sondern auch groß und unhandlich und beschwerlich zu handhaben.
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Bei der Spritze nach der Erfindung werden die vorgenannten Nachteile
grundlegend dadurch behoben, daß der Spritzenkörper außer dem Handgriff und dem
Zuführungsschlauch lediglich ein Spritzenendstück mit den darin endenden Zuleitungen
für die gasförmigen und flüssigen Medien aufweist. Sämtliche Schalt-und Regelelemente
sind dagegen getrennt hiervon angeordnet.
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Dabei können Je nach Bedarf ein gasförmiges Medium, wie z. B.
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Luft, und ein flüssiges Medium, nämlich Wasser, sowie weitere
flüssige
Medien, nämlich MediRamentenflüssigkeiten, je nach Bedarf zugeführt werden, wobei
außerdem auch durch gleichzeitige entsprechende Zufuhr von gasförmigem und flüssigem
Medium ein Spraygemisch entsteht.
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Durch den Wegfall sämtlicher Schalt- und Regelelemente, wie z. B.
der erforderlichen Ventile und der notviendigen elektrischen Schaltvorrichtungen,
wird der Spritzenkörper leicht im Gewicht und ist außerdem, da er klein und handlich
ist, in jeder beliebigen-Richtung bequem zu handhaben. Eine besondere Drehbarkeit
des Spritzenendes ist nicht erforderlich.
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Die Spritze selbst ist technisch sehr einfach und vollkommen störungssicher,
da in ihr nur die beiden Zuleitungen für das gasförmige und flüssige Medium enden.
Die Spritze ist ferner infolge ihrer Einfachheit leicht zu reinigen und zu sterilisieren,
da sämtliche Regel- und Zubehörelemente getrennt hiervon an beliebiger-leicht zugänglicher
Stelle, z.
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B. am oder im Behandlungsgerät, angebracht sind0 Die Zufuhr und die
Regelung der Intensität der verschiedenen Medien kann jederzeit durch Hand- oder
Fußschaltung durchgeführt werden, so daß beide Hände zum Arbeiten frei sind. Die
geweilige.Einstellung läßt sich ohne weiteres mittels üblicher Mittel auch optisch
sichtbar machen. Dureh einfaches Umschalten können verschiedene flüssige Medien
zugeführt werden. Ein Auswechseln oder Anschließen besonderer Behälter entfällt.
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Das funktionsgemäße Bedienen der Spritze läßt sich am einfachsten
durch Fußschaltung erreichen, wobei der gleiche Fußschalter entweder zur Bedienung
der Bohrmaschine oder zur Bedienung der- Spritze verwendet wird. Das Umschalten
läßt sich bequem, z. B. durch eine einfache Wippe mit Schaltkontakten, durchführen,
wobei bei Nichtgebrauch die Spritze an der Wippe aufgehängt wird und dabei das Umschalten
auf die Bohreinheit vornimmtO Bei einer Abnahme der Spritze wird der Fußschalter
auf die Betätigung der Spritze selbsttätig umgestellt. Durch den gleichen Fußschalter
wird somit nicht
nur die Bohreinheit, sondern auch die Spritze betät-igtÆund
geregelt.
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Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, den Spritze-nkörper äußerst
leicht und allseitig beweglich zu gestalten und alle Schalt- und Regelelemette getrennt
hiertioil an geeigneten Stelle anzabringen. Dadurch wird eine zahnärttliche Mehrfunktionsspritze
nicht nur wesentlich und entscheidend einfacher in ihrem Aufbau, in ihrer Bedienungsweise
und in ihrer Handhabung, sondern auch vielseitiger und einfacher hinsichtlich ihrer
Einsatzmöglichkeiten0 Weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind dem
auf der Zeichnung schematisch im Prinzip dargestellten Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
Hierbei zeigen Fig. 1 die grundsätzliche Schaltung der Mehrfunktionsspritze, Fig.
2 die Darstellung einer Schaltwippe mit aufgehnngtem Spritzenkörper, Fig. 3 ein
Diagramm über die Zufuhr von gasförmigem und flüssigem Medium.
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Die Zuleitung 1 für ein gasförmiges Medium, im allgemeinen Luft, führt
über ein übliches, nicht dargestelltes Abschlußventil zu einem elektromagnetisch
betätigten Ventil 2 und von da über ein Regelventil 3 zu dem Spritzenkörper. Nach
dem Regelventil 3 ist außerdem die Heizung 4 auf übliche Weise an die Zuleitung
1 angeschlossen. Die Heizung selbst kann dabei beliebig ausgefuhrt; sein und entweder
in der Zuleitung oder gegebenenfalls auch im oder am Spritzenkörper selbst liegen.
Die Reizung 4 kann ferner so angeschlossen sein, daß sie die Zuleitung 1 mit geringerer
elektrischer Spannung
vorheizt, während sie beim Einschalten der
Spritze selbsttätig an volle Spannung gelegt wird.
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Die Zuleitung- 11 für ein flüssiges Medium, im allgemeinen Wasser,
fuhrt ebenfalls über ein nichtgezeichnetes Abschlußventil zunächst zu einem Rückzieher
15 und von da über ein Regelventil 13 zu dem Spritzenkörper, Die Heizung 14 für
die Zuleitung i1 ist mit oder ohne Vorheizung ebenso angeschlossen und ausgeführt
wie die Heizung4 in der Zuleitung 1. Desweiteren ist der Rückzieher 15 über ein
elektromagnetisch betätigtes Ventil 5 an die Zuleitung 1 für das gasförmige Medium
angeschlossen.
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Der Rückzieher 15 ist wie üblich ausgeführt, so daß er nach Betätigung
des Ventils 5 öffnet und das flüssige Medium über das Regelventil 13 zu dem Spritzenkörper
gelangt. Nach dem Ausschalten des Ventils 5 entsteht in dem Rückzieher 15 ein Unterdruck,
der das noch vorhandene flüssige Medium aus der Spritze zurückzieht, damit z. B.
bei einer Umschaltung zur Zufuhr von gasförmigem.Medium keine Feuchtigkeit mehr
aus der Spritze austritt, Parallel zu dem Rückzieher 15 liegt außerdem ein Rückzieher
16, der einerseits vor dem Regelventil 13 an die Zuleitung 11 und andererseits an
einen Behälter 17 zur Aufnahme flüssiger Medikamente angeschlosten ist. Desweiteren
sind sowohl der Rückzieher 16 als auch der Behälter 17 über ein elektromagnetisch
betätigtes Ventil 6 an die Zuleitung 1 angeschlossen.
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Bei Betätigung des Ventils 2 entsteht am Austritt der Spritze ein
gasförmiger Strom (Luftstrom), der je nach der Stellung des Regelventils 3 und der
Einstellung der Heizung 4 mehr oder weniger stark und mehr oder weniger erwärmt
ist. Wenn das Ventil 5 betätigt wird, entsteht durch das dadurch erfolgte
Öffnen
des Rückziehers 15 über die Zuleitung 11 ein Austritt von flüssigem Medium (im allgemeinen
Wasser) aus der Spritze. Dieser Flüssigkeitsstrom ist durch entsprechende Einstellung
des Regelventils 13 und der Heizung 14 mehr oder weniger stark und mehr oder weniger
erwärmt. Beim Schließen des Ventils 5 wird der Flüssigkeitsstrom abgeschaltet, da
der Rückzieher 15 schließt und, wie bereits erwähnt, das noch in der Spritze befindliche
flüssige Medium zurückgezogen wird.
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Die gleiche Wirkungsweise tritt auch auf, wenn anstelle des Ventils
5 das Ventil 6 eingeschaltet wird. Dabei entsteht ein Überdruck in dem geschlossenen
Medikamentenbehältei 17, der das darin befindliche flüssige Medium zu dem Rückzieher
16 führt. Da der letztere gleichzeitig geöffnet worden ist, fließt das flüssige
Medium über die Zuleitung 11 gleichfalls zu der Spritze. Dabei kann es je nach Bedarf
durch den Regler 13 und die Heizung 14 ebenso geregelt werden, wie die Zufuhr von
Wasser mittels des Ventils 5 und des Rückziehers 15.
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Wenn es erforderlich ist, lassen sich auch noch ein oder mehrere weitere
elektromagnetische Ventile mit weiteren Behältern für andere Medikamentenflüssigkeiten
mit den dazugehörigen Rückziehern zuschalten, so daß es ohne weiteres möglich ist,
jederzeit jede für eine Behandlung erforderliche Medikamentenflüssigkeit der Spritze
zuzuführen0 Der Spritzenkörper besteht, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, lediglich
aus dem Handgriff 21 mit dem Spritzenendstbck 22 und dem Zufahrungsschlauch 23.
In dem Spritzenendstück 22 enden die Zuleitungen 1 und 11, die auf übliche Weise
in dem Zuführungsschlauch 23 geschützt untergebracht sind. An dem Handgriff 21 ist
noch ein Halter 24 angebracht, mittels dessen er an einer Schaltwippe 7 aufhängbar
ist0
Die Schaltwippe 7, die an geeigneter Stelle, z. B. am Instrumententisch
angebracht ist, ist um den Drehkontakt 8 schwenkbar. An ihrem freien Ende -ist die
Spritze aufhängbar.
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An ihrem anderen Ende ist sie mit dem Schaltkontakt 9 versehen, der
als Umschaltkontakt ausgebildet ist und entweder an dem Gegenkontakt 18 oder an
dem Gegenkontakt 19 anliegt.
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Bei aufgehängter Spritze ist die Schaltwip-e 7 niedergedrückt, so
daß die Kontakte 9 und 19 geschlossen sind. Dadurch wird über den nicht gezeichneten
Fußschalter der Stromkreis zur Bedienung der Bohreinheit geschlossen. Wenn dagegen
die Spritze von der Schaltwippe 7 abgenommen wird, werden die Kontakte 9 und 18
geschlossen, so daß nunmehr über den Fußschalter die Stromkreise für die Spritze
anschließbar sind, und zwar vorzugsweise der Stromkreis für das Ventil 2 zur Zufuhr
des gasförmigen Mediums.
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Wenn ferner z. B. durch weiteres zusätzliches federndes Hochdrücken
bei abgenommener Spritze die Schaltwippe 7 noch mehr angehoben wird, schließen sich
kurzzeitig der an ihr angebrachte Schaltkontakt 10 und dessen gegenüber liegender
Kontakt 20. Dadurch wird Je nach der Stellung eines susätzlich vorgesehenen, z.
B. von Hand einstellbaren (nicht gezeichneten) Wahlschalters, ein Schaltimpuls auf
das elektromagnetisch betätigte Ventil 5 oder 6 gegeben, welches dadurch z. B. über
einen Selbsthaltekontakt die Zufuhr von Wasser oder Medikamentenflüssigkeit freigibt.
Das Ausschalten erfolgt ebenso wie das Schließen des Ventils 2 selbsttätig durch
das Aufhängen der Spritze an der Schaltwippe 7.
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Die beiden Regler 3 und 13 sind zweckmäßigerweise so angeordnet, daß
sie Je nach Bedarf nicht nur Je für sich z. B.
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als bzw. mittels des Fußschalters eingestellt sondern auch miteinander,
z. B. mechanisch oder elektrisch, gekuppelt
werden können. Im letzteres
Fall. öffnet dann der Regler- 13 vor dem Regler 3. Auf diese Weise läßt sich die
Zufuhr von z. B. Wasser oder einer Medikamentenflüssigkeit und Luft entsprechend
dem Diagramm. nach Fig. 3 regeln; Von der Stellung. a aus wird der Regler 13 bis
zur- Stellung- 0.
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geöffnet, so daß der Wasserstrom ansteigt, bis er ab der Stellung
c seine höchste Stärke beibehält. Erst nach dem Öffnen des Reglers 13, also nach
der Stellung a, wird der Regler 3 von der Stellung b aus geöffnet, bis er in der-Stellung
e vollständig offen ist Der Luftstrom steigt also zwischen den Stellungen b und
e an und hat von da-an seine größte. Stärke.
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Vor der Zwischenstellung d tritt im wesentlichen nur Wasser aus der
Spritze aus, während ab der Zwischenstellung d der Spritze Wasser und Luft so stark
zugeführt werden, daß am Sprstzenende ein Spraygemisch entsteht, das seine optimale
Stärke ab der Stellung e erreicht hat. Ohne Anwendung von besonderen Spraydüsen
läßt sich somit auch ein Spraygemisch mit Jeder gewünschten Intensität und mit beliebiger
Zusammensetzung erzeugen.