-
Handstück für zahnärztliche Spritzvorrichtungen Die Erfindung betrifft
ein Handstück für zahnärztliche Spritzvorrichtungen zum wahlweisen Verabreichen
von Luft, Flüssigkeit und einem Sprühnebel.
-
Derartige Handstücke zur universellen Verwendung sind bekannt. Sie
weisen in einem rohrförmigen Mittelstück, das an einem Ende mit einer aus zwei koaxial
zueinander angeordneten Rohren gebildeten Spritzdüse verbunden ist, ein Luftkanalsystem
und ein Flüssigkeitskanalsystem sowie Ventile zum Öffnen und Schließen der Kanalsysteme
auf. Um eine wahlweise einzelne oder gemeinsame Betätigung der Ventile zu ermöglichen,
ist es in einem Fall bekannt, in jedem Kanalsystem ein Ventil vorzusehen sowie eine
Betätigungsvorrichtung für die Ventile und eine Wahlvorrichtung, mit dem das oder
die durch die Betätigungsvorrichtung jeweils zu betätigenden Ven-- tile vorgewählt
werden. Diese Anordnung ist für den Einhandbetrieb, wie er bei solchen Spritzvorrichtungen
für zahnärztliche Zwecke zu fordern ist, kaum geeignet.
-
Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es bekannt, für die beiden Druckmittel
drei Kanalsysteme und in jedem Kanalsystem ein Ventil vorzusehen, wobei für das
Druckwasser zwei dieser Systeme parallel geschaltet sind. Dadurch wird es möglich,
mit einer Betätigungswippe wahlweise das Ventil des einen Druckwasserkanalsystems
allein oder die Ventile der beiden anderen Kanalsysteme gemeinsam zu betätigen,
ohne daß eine besondere Vorwahl notwendig ist. Um jedoch auch eine Betätigung des
Ventils des Druckluftkanalsystems allein zu ermöglichen, ist eine besondere Umschalt-
oder Vorwahleinrichtung notwendig, durch welche das Druckluftventil mit dem zweiten
Druckwasserventil wahlweise mechanisch gekoppelt werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Handstückes, das die
wahlweise Verabreichung von Luft und Flüssigkeit allein oder gemeinsam in Form eines
Sprühnebels ohne zusätzliches Kanalsystem und ohne Vorwahl- oder Umschalteinrichtung
mit Hilfe eines einzigen Betätigungselementes und damit in bequemer Bedienungsweise
ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird bei einem Handstück, das ein rohrförmiges Mittelstück
aufweist, welches an einem Ende mit einer aus zwei koaxial zueinander angeordneten
Rohren gebildeten Düse verbunden ist und welches ein Luftkanalsystem, ein Flüssigkeitskanalsystem
sowie Ventile zum Öffnen und Schließen der Kanalsysteme aufnimmt, die durch eine
von außen zugängliche wippbare Betätigungseinrichtung wahlweise einzeln oder gemeinsam
betätigbar sind, gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß beiden Kanalsystemen jeweils
nur ein einziges Ventil zugeordnet ist und die beweglichen Ventilelemente der beiden
Ventile jeweils über ein Hebelsystem betätigbar sind, die an den entgegengesetzten
Enden einer einzigen, sowohl wippbaren wie als Ganzes niederdrückbaren Betätigungstaste
in der Weise angreifen, daß beim Wippen der Taste jeweils nur eines, beim Niederdrücken
jedoch beide Hebelsysteme wirksam sind.
-
Bei der neuen Anordnung sind nur zwei Ventile - für jedes Kanalsystem
eines - notwendig. Eine Vorwahl ist für keine der drei Abgabearten - Flüssigkeit,
Luft oder Sprühnebel - notwendig. Die Betätigung erfolgt vielmehr über ein einziges
Betätigungselement in Form einer Taste, die auf die beiden Ventile über zwei voneinander
unabhängige Hebelsysteme einwirkt. Dadurch wird die Bedienung außerordentlich einfach,
und die Bedienungsperson kann augenblicklich und ohne besondere Überlegung oder
Aufmerksamkeit von der einen Abgabeart auf eine der beiden anderen Abgabearten überwechseln.
-
Vorteilhafterweise ist dem einen Kanalsystem - in der Regel dem Luftkanalsystem
- ein elektrisches Heizelement zugeordnet, dessen Schalter durch einen Hebel des
das Ventil dieses Kanalsystems betätigenden Hebelsystems selbsttätig einschaltbar
ist. Dadurch wird die Handhabung des Handstückes weiter vereinfacht und eine Fehlbedienung
zuverlässig ausgeschaltet, so daß sich die Bedienungsperson ganz auf die Behandlung
selbst konzentrieren kann.
-
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
F i g. 1 zeigt das Handstück in Draufsicht;
F i g.
2 zeigt das Handstück gemäß F i g. 1, teilweise im Schnitt; F i g. 3 zeigt einen
Schnitt entlang der Linie ffi-Ill inFig. 1; F i g. 4 stellt einen Schnitt entlang
der Linie IV-IV inFig. 2 dar; Fig. 5 zeigt einen Schnitt entlang der Linie V-V inFig.
3; F i g. 6 stellt einen Schnitt entlang der Linie VI-VI inFig.4dar; Fig.7 zeigt
eine Einzelheit des Gerätes in geschnittener Darstellung; F i g. 8, 9 und 10 zeigen
die verschiedenen Lagen der Drucktaste beiBetätigung- des Gerätes.
-
Wie die Figuren zeigen, weist das Gerät ein rohrs förmiges WIittelstück
1 auf. An diesem ist an einem Ende ein gleichfalls rohrförmig ausgebildetes Kopfstück
2 und am anderen Ende ein rohrförmig ausgebildetes Anschlußstück3 befestigt. Das
freie Ende des Kópfstückes2 ist mit einer Düse 4 - ausgerüstet, die von zwei koaxial
zueinander angeordneten Rohren gebildet wird. Die Düse 4 weist ein inneres Rohr
5 für Flüssigkeit und- ein Außenrohr 6 auf, welches das Innenrohr 5 unter Belassung
eines Zwischenraumes umschließt, der für den Durchfluß von Luft dient.
-
In gleicher Weise ist das Kopfstück 2 mit einen Innenrohr 7 versehen,
durch welches Flüssigkeit geführt wird, und es ist ein Außenrohr 8 vorgesehen, welches
einen Luftkanal bildet. Das Innenrohr 5 der Düse 4 ist mit dem Innenrohr 7 und das
Außenrohr 6 der Düse 4 mit dem Außenrohr8 des Kopfstückes yerbunden. Innerhalb des
vom Außenrohr 8 und dem Innenrohr 7 umschlossenen Raumes ist im Kopfstück 2 ein
elektrischer, das Innenrohr 7 umgebender Heizkörper 9 angeordnet, der zur Erwärmung
der Luft dient, die durch den Luftkanal strömt.
-
In dem Mittelstück 1 sind nebeneinander ein Flüssigkeitskanalsystem
10 und ein Luftkanalsystem 11 vorgesehen. Das Flüssigkeitskanalsystem 10 weist einen
Einlaß-, Verbindungs- und Auslaßkanal 12, 13 und 14 auf. Das Luftkanalsystem ist
in gleicher Weise aufgebaut und weist einen Einlaß-, Verbindungs- und Auslaßkanal
15, 16 und 17 auf. In dem Flüssigkeitssystem ist der Verbindungskanal 13 bei 18
mit dem Einlaßkanal 12 und bei 19 mit dem Auslaßkanal 14 verbunden. Der gleiche
Aufbau wiederholt sich für den Verbindungskanal 16 im Luftkanalsystem 11, der bei
20 mit dem Einlaßkanal 15 und bei 21 mit dem Auslaßkanal 17 verbunden ist. Die Einlaßkanäle
12 bzw. 15 sind an ihren hinteren Enden mit einem Schlauch 22 bzw. 23 zur Zufuhr
von Flüssigkeit bzw.
-
Luft verbunden, und die Auslaßkanäle 14 und 17 führen zu dem Innenrohr
7 bzw. Außenrohr 8 im Kopfstück 2.
-
Der Schlauch22 ist mit einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Einrichtung, die Flüssigkeit, wie z. B. Wasser oder medizinische Flüssigkeit, unter
Druck liefert, und der Luftschlauch 23 ist mit einer ebenfalls nicht dargestellten
Druckluftquelle verbunden, die bei bekannten Instrumenten bereits angewendet wird.
-
Innerhalb der Kanalsysteme 10 und 11 bzw. in deren Verbindungskanälen
13 und 16 sind Ventile 24 und 25 angeordnet, welche den Flüssigkeits- bzw.
-
Luftkanal öffnen oder schließen. Die Ventile 24 und 25 weisen Betätigungskolben
26 bzw. 27 auf.
-
Wie aus F i g. 7 deutlich hervorgeht, weist jede der beiden Ventilvorrichtungen24
und 25 einen Ventil-
körper 28 mit einer Ventilstange 29; auf, die sich nach rückwärts
erstreckt und die verschiebbar durch ein Ventilgehäuse30 hindurchragt, an dessen
Kopfende eine Ventilöffnung 32 vorgesehen ist. Durch eine Feder 31 wird der Ventilkörpet
mit der Ventilstange zurückgedrängt, so daß die Vçntilöffilung im Nsrmak zustand
durch den Ventilkörper 28 geschlossen ist.
-
Zum Rückwärtsdrängen der beiden Betätigungskolben 26 und 27 dienen
entsprechende, in den Figuren mit 33 und 34 bezeichnete Federn.
-
Das Mittelstück 1 ist von außen ausgespart, so daß eine Vertiefung
35 gebildet wird. Diese Vertiefung dient zur Aufnahme einer Drucktaste 36. Innerhalb
der Vertiefung sind Winkelhebel37 und 38 angeordnet, die jeweils mit einem Ende
auf die zugehörigen Kolben 26 und 27 drücken. Weiterhin sind Hebel 41 und 42 vorgesehen,
durch welche Verbindungshebel 39und 40 betätigt werden, welche an den Winkelhebeln
37 und 38 angreifen. Bei dem in den Zeichnungen dargestellten Gerät sind die Hebel
39 und 41 einstückig ausgebildet. Die beiden Betätigungshebel 41 und 42 sind so
angeordnet, daß wenigstens Teile Von ihnen innerhalb der Vertiefung 35 aufgenommen
sind. Die freien Enden der Hebel sind gelenkig mit dem zugehörigen Ende der Drucktaste
36 verbunden.
-
Das freie Ende des Hebelarmes 41 ist dabei in einer Schlitzführung
43, die sich in einer Seitenwand der Drucktaste36 befindet, gleitend aufgenommen.
An dem Winkelhebel38 ist ein Hebel 45 befestigt, der einen elektrischen Schalter
44 betätigt, welcher zum Ein- und Ausschalten des Heizelementes 9 dient. Von dem
Schalter 44 aus führen Leitungsdrähte 46 zu einer nicht dargestellten Stromquelle.
-
Wenn die Drucktaste 36 mit ihrem Vorderende a niedergedrückt wird,
wie dies in F i g. 8 dargestellt ist, dann wird der Winkelhebel 37 im Uhrzeigersinn
verdreht, und zwar durch den Betätigungshebel 41 und den Verbindungshebel 39, so
daß der Kolben 26 in das Ventil hineingeschoben wird und das Ventil 24 öffnet, wodurch
das Flüssigkeitskanalsystem geöffnet wird und Flüssigkeit aus der Düse 4 ausströmt.
Während dieser Vorgänge bleibt der Hebe142 -unbetätigt.
-
Wird das Ende b der Drucktaste 36 niedergedrückt, wie es in F i g.
9 dargestellt ist, dann wird der Winkelhebel 38 über den Hebel 42 und den Verbindungshebel
40 im Uhrzeigersinn verdreht, so daß er den Kolben 27 in das Ventil hineinschiebt
und das Ventil 25 öffnet, wodurch das Luftkanalsystem geöffnet wird und Luft aus
der Düse 4, und zwar durch das Außenrohr 6, austritt. Dabei wird gleichzeitig der
Schalter 44 betätigt und die durch das Kopfstück 2 bzw. dessen Außenrohr 8 am Heizelement
9 vorbeiströmende Luft vor ihrem Austritt aus der Düse 4 erwärmt.
-
Während dieser Betätigung der Drucktaste bleibt der Hebelarm 41 unbetätigt.
-
Wenn jedoch das Mittelstück der Drucktasten 36 etwa bei c niedergedrückt
wird, wie es in Fig. 10 wiedergegeben ist, werden beide Hebel 41 und 42 gleichzeitig
verschwenkt, und es werden beide Kanalsysteme für Luft und Flüssigkeit in der bereits
vorbeschriebenen Weise geöffnet, wodurch Flüssigkeit und Luft gleichzeitig aus der
Düse 4 austreten und einen Sprühnebel erzeugen.
-
Die Vorteile des erfindungsgemäß ausgebildeten Gerätes sind nicht
nur darin zu erblicken, daß ein einziges Gerät drei verschiedene Aufgabe zu erfüllen
vermag sondern sie bestehen auch noch darin, daß es durch eine einzige Drucktaste
und mit einer Hand
bedient werden kann. Eine derartige Bedienungsmöglichkeit
ist für einen Zahnarzt sehr vorteilhaft, da dieser dadurch immer die andere Hand
für die Behandlung frei behält.