DE202088C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 202088 KLASSE 45 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Mai 1907 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Kartoffelerntemaschine, bei welcher hinter dem Aushebeschar für die Kartoffeln ein Förderband angeordnet ist, auf welches die Kartoffeln von dem Aushebeschar heraufgleiten, um dann von der Erde und möglichst auch vom Kraut getrennt zu werden. Bei den bisherigen Vorrichtungen dieser Art konnte ein vollständiges

ίο Abtrennen des Krauts von den Kartoffeln nicht erreicht werden, und dies gelang auch nicht durch Anordnung eines hinter dem Schar liegenden Siebs an Stelle des Förderbandes, indem die durch das Sieb hindurchfallenden Kartoffeln meistens noch mit beträchtlichen Mengen von Kraut behaftet sind und ein großer Teil des Krauts durch die Maschen des Siebs hindurchfällt und die Abtrennung der Kartoffeln von der Erde erschwert. Durch das Gewicht der sich auf dem Förderband aufwärts bewegenden Kartoffeln wird außerdem bei siebartiger Gestaltung desselben das Kraut durch die Maschen des Siebs mit hindurchgezogen, und es wird dadurch nicht allein die Trennung vom Kraut und von der Erde auf dem Förderband erschwert oder fast unmöglich gemacht, sondern es ergibt sich auch eine Verstopfung der Maschen des Siebs und das Mitreißen übermäßig großer Mengen von Erdreich, welches von dem Kraut umhüllt und mit durch die Maschine hindurchgenommen wird. Dies hat andererseits zur Folge, daß eine nicht unbedeutende Menge von Kartoffeln, statt durch die Siebmaschen hindurchzutreten, aus der Maschine herausfällt und zum Teil in die Spur der nachfolgenden Räder gelangt und zerdrückt oder wieder in das Erdreich zurückgestoßen wird.

Diese Übelstände werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß unter dem als Siebband ausgebildeten Förderband feststehende Abstreicher oder Abstreifer angeordnet sind, welche die durch die Siebmaschen hindurchhängenden Kartoffeln von dem Kraut abreißen und die Kartoffeln hindurchfallen lassen, während das auf dem Siebband befindliche Kraut der Aufwärtsbewegung des Bandes folgt und aus der Maschine herausfallen kann. Da das Kraut hierbei nicht mit den Kartoffeln durch die Maschen hindurchgezogen wird, so wird auch Verstopfung der Maschen und das Mitreißen großer Mengen von Erdreich beim Hinunterfallen der Kartoffeln, was bei den früheren Einrichtungen möglich war, vermieden. Verluste durch Mitführen von Kartoffeln mit dem Kraut sind demgemäß auch ausgeschlossen, da die Kartoffeln bei genügender Größe der Siebmaschen leicht durch die stets freigehaltenen Maschen hindurchtreten können.

Eine beispielsweise Ausführungsform des , Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung in Fig. ι im Längsschnitt, in Fig. 2 im Grundriß und in Fig. 3 im Querschnitt nach der Ebene A-A der Fig. 1 dargestellt. Das Erdreich wird bei dieser Vorrichtung zweck-

mäßigerweise wie üblich mittels eines Vorgräbers α gelockert, der so eingerichtet sein kann, daß er das Erdreich gleichzeitig wendet und alsdann die Kartoffeln mit dem anhängenden Kraut und der Erde auf ein schaufeiförmiges, aus beliebigem Material, beispielsweise, aus Eisen oder Holz, bestehendes Aushebeschar b gelangen läßt, welches im Gegensatz zu den meisten für diesen Zweck angewandten bekannten Pflugscharen nicht seitlich, sondern in der Längsrichtung offen ist und die Kartoffeln auf das unmittelbar dahinterliegende Förderband c gelangen läßt, welches als endloses Siebband ausgebildet ist und in beliebiger Weise, z. B. von der Welle der Hinterräder aus, Antrieb erhält. Unterhalb des Siebbandes bzw. unterhalb des oberen ansteigenden, sich unmittelbar an das Aushebeschar b anschließenden Trumes sind feststehende Abstreicher oder Abstreifer d angebracht, welche beliebiger Art sein können. Sie können beispielsweise aus Leisten, Gabeln, Haken o. dgl. bestehen und reißen die durch die Maschen des Siebbandes c hindurchhängenden, durch das Siebband aufwärts bewegten Kartoffeln bei deren Vorübergang von dem auf dem Siebband verbleibenden und sich damit aufwärts bewegenden Kraut ab. Das Kraut fällt am oberen Ende des Siebbandes aus der Maschine heraus. Die vom Kraut getrennten Kartoffeln gelangen auf ein zwischen dem oberen und unteren Trum des endlosen Förderbandes angeordnetes Schüttelsieb h, das zweckmäßigerweise, aber nicht notwendigerweise etwas nach hinten geneigt sein kann und in beliebiger Weise, z. B. durch einen Nocken i, ein Exzenter o. dgl., von der Laufradwelle aus oder auf andere Weise eine Rüttel- oder Schüttelbewegung erhalten kann. DasSchüttelsieb h kann trogförmige Gestalt besitzen und läßt die Kartoffeln auf einen hier zweckmäßigerweise in einer Kröpfung der Maschinenvvelle angeordneten Korb, Sack oder anderen Behälter g gelangen. Die Erde wird durch die Schüttelbewegung der Vor-r richtung h in bekannter Weise von den Kartoffeln abgetrennt.

Da nicht zu befürchten ist, daß die Kartoffeln aus dem pflugscharartigen Teil b der Vorrichtung seitlich hinausfallen können, so ist es auch nicht nötig, diesen Teil sehr tief in das Erdreich eindringen zu lassen, um die von dem Vorgräber α bloßgelegten Kartoffeln aufzunehmen. Beim Heraufgleiten der Kartoffeln längs des pflugscharigen Aushebeschars nach oben kann der größte Teil des mitgenommenen Erdreichs bereits herabfallen, wahrend die Kartoffeln durch die ihnen erteilte aufwärts rollende Bewegung nach oben auf das Siebband gelangen, wo sie von den Maschen erfaßt, weiter nach oben genommen und in der beschriebenen Weise vom Kraut und dem noch anhängenden Erdreich' getrennt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Kartoffelerntemaschine mit hinter dem Schar angeordnetem, die Kartoffeln von dem Kraut absonderndem Förderband, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband als endloses Siebband ausgebildet ist, unter dessen oberem Trum Abstreicher derart angeordnet sind, daß sie die noch am Kraut hängenden, durch die Siebmaschen durchtretenden Kartoffeln vom Kraut abreißen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.