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Gebiet des Gebrauchsmusters
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Das vorliegende Gebrauchsmuster betrifft einen Mehrschlüsselschlosskern. Genauer gesagt, betrifft das vorliegende Gebrauchsmuster einen Schlosskern, der durch mehrere Schlüssel ent- oder verriegelt werden kann.
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Technischer Hintergrund
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Seit langem finden Schlösser breite Anwendung bei verschiedenen zu sichernden Vorrichtungen und Gegenständen. So kommt z.B. bei Küchenschränken, Reisekoffern, Reisetaschen, elektronischen Geräten oder ähnlichen Gegenständen ein Vorhängeschloss zum Einsatz, um eine unbefugte Öffnung oder ein unbefugtes Wegnehmen des jeweiligen Gegenstands zu vermeiden. Dabei sind Reisekoffer üblicherweise mit einem Schloss versehen, um bei der Reise mit Luft-, Schiffs- oder Landverkehr nicht gestohlen zu werden.
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Um die Sicherheit zu gewährleisten, wird die für den Transport vorgesehene Sicherheitskontrolle immer mehr strenger. Daher müssen die bei der Reise verwendeten Reisekoffer oft mehreren Sicherheitskontrollen unterworfen werden, insbesondere im Luftverkehr. Um das Gepäck zu überprüfen, muss das Schloss an dem Koffer entriegelt werden. Da aber zur Entriegelung der Schlosskerne unterschiedlicher Schlösser unterschiedliche Schlüssel benötigt werden, ist der Entriegelungsvorgang für die Gepäckkontrolle zeitaufwändig.
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Offenbarung des Gebrauchsmusters
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Die Aufgabe des vorliegenden Gebrauchsmusters besteht darin, einen Mehrschlüsselschlosskern anzubieten, mit dem die oben erwähnten Probleme des Stands der Technik gelöst werden können.
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Der Mehrschlüsselschlosskern gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster kann in Kombination mit einem ersten Schlüssel und einem zweiten Schlüssel verwendet werden. Der Mehrschlüsselschlosskern umfasst ein Gehäuse, einen Antriebstopf, mehrere ringförmige Riegelbleche und eine Riegelstange. Das Gehäuse weist eine Gehäuseinnenwand auf, die mit einer Rastnische versehen ist und einen topfförmigen Aufnahmeraum mit einer ersten Endöffnung und einer zweiten Endöffnung bildet. Der Antriebstopf befindet sich in dem topfförmigen Aufnahmeraum und ist an seinen beiden entgegengesetzten Enden jeweils mit einer der ersten Endöffnung zugeordneten Antriebstopföffnung bzw. einem der zweiten Endöffnung zugeordneten Antriebstopfende versehen, wobei an einer Seitenwand des Antriebstopfs eine Durchdringung ausgebildet ist, wobei sich der Antriebstopf um eine Achse drehen kann, bis die Durchdringung auf die Rastnische ausgerichtet ist. Die mehreren ringförmigen Riegelbleche sind parallel zueinander in dem Antriebstopf angeordnet, können sich um die Achse drehen und umfassen jeweils einen mit einem Antriebsvorsprung versehenen Innenrand und einen mit einer ersten Aussparung versehenen Außenrand, wobei der Außenrand zumindest eines der ringförmigen Riegelbleche ferner mit einer zweiten Aussparung versehen ist. Die Riegelstange ist in der Durchdringung angeordnet und kann teilweise in die Rastnische eingreifen, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse zu blockieren. Dabei kann der erste Schlüssel, wenn er durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung die ringförmigen Riegelbleche drehen, bis die erste Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet ist, so dass sich die Riegelstange aus der Rastnische teilweise in die erste Aussparung bewegen kann, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse freizugeben. Dabei kann der zweite Schlüssel, wenn er durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung die ringförmigen Riegelbleche drehen, bis die zweite Aussparung sowie die ersten Aussparungen der ringförmigen Riegelbleche ohne zweite Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind, so dass sich die Riegelstange aus der Rastnische teilweise in die zweite Aussparung sowie in die ersten Aussparungen der ringförmigen Riegelbleche ohne zweite Aussparung bewegen, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse freizugeben.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters ist an einer Umfangsfläche des ersten Schlüssels und des zweiten Schlüssels jeweils eine sich in axialer Richtung des ersten Schlüssels bzw. des zweiten Schlüssels erstreckende erste bzw. zweite Führungsnut vorgesehen, wobei die erste Führungsnut und die zweite Führungsnut jeweils eine sich in Umfangsrichtung des ersten Schlüssels bzw. des zweiten Schlüssels erstreckende Biegung aufweisen. Wenn der erste Schlüssel durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung in die erste Führungsnut, so dass die erste Führungsnut mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung anstößt und die ringförmigen Riegelbleche dreht, bis die erste Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet ist. Wenn der zweite Schlüssel durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung in die zweite Führungsnut, so dass die zweite Führungsnut mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung anstößt und die ringförmigen Riegelbleche dreht, bis die zweite Aussparung sowie die ersten Aussparungen der ringförmigen Riegelbleche ohne zweite Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters ist der Außenrand jedes der ringförmigen Riegelbleche zusätzlich mit einer Rückstellschräge versehen. Der Antriebstopf umfasst weiters eine Rückstelleinrichtung, die bei im Antriebstopf angeordneten ringförmigen Riegelblechen an die Rückstellschräge anstößt, so dass die ringförmigen Riegelbleche in eine vorgegebene Stellung drehen.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters ist der Außenrand jedes der ringförmigen Riegelbleche zusätzlich mit einem Anschlag versehen. Der Antriebstopf umfasst zusätzlich eine Anschlagöffnung, in der sich der Anschlag bei im Antriebstopf angeordneten ringförmigen Riegelblechen befindet, wobei die Anschlagöffnung einen Drehungsbereich der ringförmigen Riegelbleche relativ zum Antriebstopf definiert.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters umfasst der Mehrschlüsselschlosskern ferner mehrere Beilagen, die zwischen den ringförmigen Riegelblechen angeordnet sind.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters umfasst der Mehrschlüsselschlosskern ein Gehäuse, einen Antriebstopf, ein erstes ringförmiges Riegelblech, ein zweites ringförmiges Riegelblech und eine Riegelstange. Das Gehäuse weist eine Gehäuseinnenwand auf, die mit einer Rastnische versehen ist und einen topfförmigen Aufnahmeraum mit einer ersten Endöffnung und einer zweiten Endöffnung bildet. Der Antriebstopf befindet sich in dem topfförmigen Aufnahmeraum und ist an seinen beiden entgegengesetzten Enden jeweils mit einer der ersten Endöffnung zugeordneten Antriebstopföffnung bzw. einem der zweiten Endöffnung zugeordneten Antriebstopfende versehen, wobei an einer Seitenwand des Antriebstopfs eine Durchdringung ausgebildet ist, wobei sich der Antriebstopf um eine Achse drehen kann, bis die Durchdringung auf die Rastnische ausgerichtet ist. Das erste ringförmige Riegelblech befindet sich in dem Antriebstopf, kann sich um die Achse drehen und ist an seinem Innenrand mit einem Antriebsvorsprung und an seinem Außenrand mit einer ersten A-Aussparung versehen. Das zweite ringförmige Riegelblech ist parallel zu dem ersten ringförmigen Riegelblech in dem Antriebstopf angeordnet, kann sich um die Achse drehen und ist an seinem Innenrand mit einem Antriebsvorsprung und an seinem Außenrand mit einer ersten B-Aussparung und einer zweiten Aussparung versehen. Die Riegelstange ist in der Durchdringung angeordnet und kann teilweise in die Rastnische eingreifen, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse zu blockieren. Dabei kann der erste Schlüssel, wenn er durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech drehen, bis die erste A-Aussparung und die erste B-Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind, so dass sich die Riegelstange aus der Rastnische teilweise in die erste A-Aussparung und die erste B-Aussparung bewegen kann, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse freizugeben. Dabei kann der zweite Schlüssel, wenn er durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech drehen, bis die erste A-Aussparung und die zweite Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind, so dass sich die Riegelstange aus der Rastnische teilweise in die erste A-Aussparung und die zweite Aussparung bewegen kann, um den Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse freizugeben.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters ist an einer Umfangsfläche des ersten Schlüssels und des zweiten Schlüssels jeweils eine sich in axialer Richtung des ersten Schlüssels bzw. des zweiten Schlüssels erstreckende erste bzw. zweite Führungsnut vorgesehen, wobei die erste Führungsnut und die zweite Führungsnut jeweils eine sich in Umfangsrichtung des ersten Schlüssels bzw. des zweiten Schlüssels erstreckende Biegung aufweisen. Wenn der erste Schlüssel durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung in die erste Führungsnut, so dass die erste Führungsnut mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung anstößt und das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech dreht, bis die erste A-Aussparung und die erste B-Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind. Wenn der zweite Schlüssel durch die erste Endöffnung und die Antriebstopföffnung hindurch zwischen das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung in die zweite Führungsnut, so dass die zweite Führungsnut mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung anstößt und das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech dreht, bis die erste A-Aussparung und die zweite Aussparung auf die Durchdringung ausgerichtet sind.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters sind die Außenränder des ersten ringförmigen Riegelbleches und des zweiten ringförmigen Riegelbleches jeweils zusätzlich mit einer Rückstellschräge versehen. Der Antriebstopf umfasst weiters eine Rückstelleinrichtung, die bei im Antriebstopf angeordnetem erstem ringförmigem Riegelblech und zweitem ringförmigem Riegelblech an die Rückstellschräge anstößt und das erste ringförmige Riegelblech und das zweite ringförmige Riegelblech in eine vorgegebene Stellung dreht.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters sind die Außenränder des ersten ringförmigen Riegelbleches und des zweiten ringförmigen Riegelbleches zusätzlich mit einem Anschlag versehen. Der Antriebstopf umfasst zusätzlich eine Anschlagöffnung, in der sich der Anschlag bei im Antriebstopf angeordnetem erstem ringförmigem Riegelblech und zweitem ringförmigem Riegelblech befindet, wobei die Anschlagöffnung einen Drehungsbereich des ersten ringförmigen Riegelbleches und des zweiten ringförmigen Riegelbleches relativ zum Antriebstopf definiert.
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In einem Ausführungsbeispiel des vorliegenden Gebrauchsmusters umfasst der Mehrschlüsselschlosskern ferner eine Beilage, die zwischen dem ersten ringförmigen Riegelblech und dem zweiten ringförmigen Riegelblech angeordnet ist.
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Figurenliste
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Es zeigen
- 1 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster,
- 2A und 2B in schematischer Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster,
- 3 in schematischer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster,
- 4A in schematischer Darstellung die relative Position zwischen den ringförmigen Riegelblechen und einer Riegelstange in einem Mehrschlüsselschlosskern gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster,
- 4B bis 4D in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster, in dem eine Durchdringung auf eine erste Aussparung ausgerichtet ist,
- 5 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster, in dem die Durchdringung auf eine zweite Aussparung ausgerichtet ist,
- 6 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster, in dem die Rastnische nicht auf die Riegelstange ausgerichtet ist, und
- 7A bis 7C in schematischer Darstellung verschiedene Ausführungsbeispiele eines Mehrschlüsselschlosskerns gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster.
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Ausführungsformen
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Aus dem in 1 und 2A dargestellten Ausführungsbeispiel geht hervor, dass ein Mehrschlüsselschlosskern 900 gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster in Kombination mit einem ersten Schlüssel 810 und einem zweiten Schlüssel 820 verwendet werden kann. Insbesondere kann es sich bei dem ersten Schlüssel 810 beispielsweise um einen privaten Schlüssel, den der Benutzer eines mit dem Mehrschlüsselschlosskern 900 ausgestatteten Reisekofferschlosses besitzt, und bei dem zweiten Schlüssel 820 um einen sogenannten Kontrollschlüssel handeln, der z.B. von dem Zoll als Exekutivorgan innegehabt wird.
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Gemäß dem in 2A und 2B gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Mehrschlüsselschlosskern 900 ein Gehäuse 100, einen Antriebstopf 200, mehrere ringförmige Riegelbleche 300 und eine Riegelstange 400. Das Gehäuse 100 weist eine Gehäuseinnenwand 110 auf, die mit einer Rastnische 111 versehen ist und einen topfförmigen Aufnahmeraum 104 mit einer ersten Endöffnung 101 und einer zweiten Endöffnung 102 bildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Gehäuse 100 also um einen topfförmigen Gegenstand mit einer oberen ersten Endöffnung 101, einer unteren zweiten Endöffnung 102 und einem innenliegenden topfförmigen Aufnahmeraum 104. In anderen Ausführungsbeispielen kann das Gehäuse 100 aber auch eine von der Topfform abweichende Form haben. So kann z.B. innerhalb eines quadratischen Gehäuses durch ein Blechteil ein Topf erzeugt werden, dessen Innenraum den topfförmigen Aufnahmeraum 104 bildet und der am oberen Ende über die erste Endöffnung 101 und am unteren Ende über die zweite Endöffnung 102 verfügt.
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Gemäß dem in 1 bis 2B dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Antriebstopf 200 in dem topfförmigen Aufnahmeraum 104. Mit anderen Worten ist der Antriebstopf 200 innerhalb des Gehäuses 100 so angeordnet, dass er von der Gehäuseinnenwand 110 umschlossen ist. Gemäß dem in 2A und 2B gezeigten Ausführungsbeispiel ist an den beiden entgegengesetzten Enden des Antriebstopfs 200 jeweils eine der ersten Endöffnung 101 zugeordnete Antriebstopföffnung 201 bzw. ein der zweiten Endöffnung 102 zugeordnetes Antriebstopfende 202 vorgesehen. Unter dieser Zuordnung soll insbesondere verstanden werden, dass bei im topfförmigen Aufnahmeraum 104 angeordnetem Antriebstopf 200 die erste Endöffnung 101 und die Antriebstopföffnung 201 aneinander angrenzen und ineinander münden, während das Antriebstopfende 202 an die zweite Endöffnung 102 angrenzt und aus dieser herausragt. An einer Seitenwand 210 des Antriebstopfs 200 ist eine Durchdringung 214 ausgebildet, wobei sich der Antriebstopf 200 um eine Achse 901 drehen kann, bis die Durchdringung 214 auf die Rastnische 111 ausgerichtet ist. In einem Ausführungsbeispiel ist das Antriebstopfende 202 weiters mit einem Riegelteil in Form z.B. einer Lasche oder eines Hakens so verbunden, dass sich das Riegelteil beim Drehen des Antriebstopfs 200 mitdrehen kann, um den Gegenstand zu entriegeln. Die Verbindung und Wechselwirkung zwischen Schlosskern und Riegelteil sind bereits bekannt und bedürfen hier keiner näheren Darstellung und Erläuterung.
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Gemäß dem in 2A und 2B dargestellten Ausführungsbeispiel sind die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' parallel zueinander in dem Antriebstopf 200 angeordnet und können sich um die Achse 901 drehen. Die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' umfassen jeweils einen mit einem Antriebsvorsprung 310 versehenen Innenrand 301 und einen mit einer ersten Aussparung 321 versehenen Außenrand 302. Darüber hinaus ist der Außenrand 302 zumindest eines der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' mit einer zweiten Aussparung 322 versehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Außenränder 302 aller ringförmiger Riegelbleche 300', 300'', 300''' mit einer zweiten Aussparung 322 versehen. In anderen Ausführungsbeispielen kann das ringförmige Riegelblech aber auch in einer anderen Anzahl als drei bereitgestellt werden, wobei es schon ausreicht, wenn mehr als zwei ringförmige Riegelbleche vorhanden sind und der Außenrand eines dieser ringförmigen Riegelbleche mit einer zweiten Aussparung versehen ist. Dabei kann der Mehrschlüsselschlosskern 900 ferner mehrere Beilagen 500 umfassen, die zwischen den ringförmigen Riegelblechen 300', 300'', 300''' angeordnet sind, um u.a. die durch direkten Kontakt zwischen den ringförmigen Riegelblechen 300', 300'', 300''' bei deren Drehung erzeugte Reibung zu reduzieren.
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Gemäß dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Riegelstange 400 in der Durchdringung 214 angeordnet und kann teilweise in die Rastnische 111 eingreifen, um den Antriebstopf 200 für eine Drehung relativ zum Gehäuse 100 zu blockieren. Wenn der Antriebstopf 200, aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, auf seiner gegenüber dem Gehäuse 100 anderen Seite keinen Raum bereitstellt, über den sich die Riegelstange 400 zumindest teilweise in die Rastnische 111 bewegen oder aus dieser herausbewegen kann, lässt sich der Antriebstopf 200 dadurch für eine Drehung relativ zum Gehäuse 100 blockieren, dass sich die Riegelstange 400 zum Teil in der Durchdringung 214 und zum Teil in der Rastnische 111 befindet. In einem Ausführungsbeispiel ist die Riegelstange 400 als Kreiszylinder ausgebildet, wobei die Rastnische 111 eine auf die Oberfläche des Kreiszylinders abgestimmte bogenförmige Innenwand aufweist.
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Gemäß dem in 2A dargestellten Ausführungsbeispiel kann der erste Schlüssel 810, wenn er durch die erste Endöffnung 101 und die Antriebstopföffnung 201 hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung 310 die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' in eine Stellung gemäß 4A drehen, in der die erste Aussparung 321 auf die Riegelstange 400 ausgerichtet ist. Dabei ist die erste Aussparung 321, wie in 4B erkennbar, auf die Durchdringung 214 ausgerichtet. Genauer gesagt, ist an einer Umfangsfläche 811 des ersten Schlüssels 810 eine sich in axialer Richtung des ersten Schlüssels 810 erstreckende erste Führungsnut 812 vorgesehen, die eine sich in Umfangsrichtung 801 des ersten Schlüssels 810 erstreckende Biegung 813 aufweist. Wenn der erste Schlüssel 810 durch die erste Endöffnung 101 und die Antriebstopföffnung 201 hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung 310 in die erste Führungsnut 812, so dass die erste Führungsnut 812 mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung 310 anstößt und die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' dreht, bis die erste Aussparung 321 auf die Durchdringung 214 ausgerichtet ist. Somit kann sich die Riegelstange 400, wie aus 4C ersichtlich, aus der Rastnische 111 teilweise in die erste Aussparung 321 bewegen, damit sich der Antriebstopf 200, wie in 4D dargestellt, relativ zum Gehäuse 100 drehen kann und dabei das vorgenannte Riegelteil mitnimmt, um den Gegenstand zu entriegeln.
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Andererseits ist dem in 2A gezeigten Ausführungsbeispiel zu entnehmen, dass der zweite Schlüssel 820, wenn er durch die erste Endöffnung 101 und die Antriebstopföffnung 201 hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' eingesteckt wird, über den Antriebsvorsprung 310 die ringförmigen Riegelbleche 300', 300", 300''' in eine Stellung gemäß 5 drehen kann, in der die zweite Aussparung 322 auf die Durchdringung 214 ausgerichtet ist. Somit kann sich die Riegelstange 400 aus der Rastnische 111 teilweise in die zweite Aussparung 322 bewegen, um den Antriebstopf 200 für eine Drehung relativ zum Gehäuse 100 freizugeben. Genauer gesagt, ist an einer Umfangsfläche 821 des zweiten Schlüssels 820 eine sich in axialer Richtung des zweiten Schlüssels 820 erstreckende zweite Führungsnut 822 vorgesehen, die eine sich in Umfangsrichtung 802 des zweiten Schlüssels 820 erstreckende Biegung 823 aufweist. Wenn der zweite Schlüssel 820 durch die erste Endöffnung 101 und die Antriebstopföffnung 201 hindurch zwischen die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' eingesteckt wird, gelangt der Antriebsvorsprung 310 in die zweite Führungsnut 822, so dass die zweite Führungsnut 822 mit ihrer Seitenwand an den Antriebsvorsprung 310 anstößt und die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' dreht, bis die zweite Aussparung 322 auf die Durchdringung 214 ausgerichtet ist.
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Im oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind alle ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' mit einer zweiten Aussparung 322 versehen. In anderen Ausführungsbeispielen reicht es jedoch aus, wenn der Außenrand lediglich eines der ringförmigen Riegelbleche mit einer zweiten Aussparung 322 versehen ist. In diesem Zusammenhang kann der zweite Schlüssel 820 beim Einstecken in die ringförmigen Riegelbleche über den Antriebsvorsprung 310 die ringförmigen Riegelbleche drehen, bis die zweite Aussparung 322 sowie die ersten Aussparungen 321 der ringförmigen Riegelbleche ohne zweite Aussparung 322 auf die Durchdringung 214 ausgerichtet sind, so dass sich die Riegelstange 400 teilweise in die zweite Aussparung 322 sowie in die ersten Aussparungen 321 der ringförmigen Riegelbleche ohne zweite Aussparung 322 bewegen kann.
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Insbesondere muss ein richtiger Schlüssel als solcher eine richtige Führungsnut aufweisen, um über diese Führungsnut und den Antriebsvorsprung die ringförmigen Riegelbleche drehen zu können, bis die erste Aussparung oder die zweite Aussparung auf die in der Durchdringung befindliche Riegelstange ausgerichtet ist, wodurch die Riegelstange für eine Herausbewegung aus der Rastnische und der Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse freigegeben werden, was einem entriegelten Zustand entspricht. Gemäß dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel würde es beim Einstecken eines unrichtigen Schlüssels dazu kommen, dass die Aussparung zumindest eines der ringförmigen Riegelbleche nicht auf die Riegelstange ausgerichtet ist, so dass sich die Riegelstange nicht aus der Rastnische herausbewegen kann und der Antriebstopf für eine Drehung relativ zum Gehäuse blockiert wird, was einem verriegelten Zustand entspricht. Des Weiteren wird bei dem Schlosskern gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster durch das Vorsehen mehrerer Gruppen an Aussparungen (wie etwa den ersten Aussparungen, den zweiten Aussparungen) erreicht, dass der Antriebstopf durch mehrere Schlüssel betätigt bzw. gedreht werden kann, um den Schlosskern zu ent- oder verriegeln. Auf diese Weise ermöglicht ein mit einem Schlosskern gemäß dem vorliegenden Gebrauchsmuster ausgestattetes Schloss z.B. dem Zoll als Exekutivorgan eine einfachere und effizientere Kontrolle.
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Aus dem Ausführungsbeispiel nach 7A bis 7C ergibt sich, dass der Außenrand 302 der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' zusätzlich mit einer Rückstellschräge 324 versehen ist. Da dabei die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' um eine Achse parallel zueinander angeordnet sind, ist in 7A bis 7C lediglich das ringförmige Riegelblech 300' erkennbar. Überdies sind der Verdeutlichung halber die Riegelstange und das Gehäuse nicht dargestellt. Der Antriebstopf 200 umfasst weiters eine Rückstelleinrichtung 124, die bei im Antriebstopf 200 angeordneten ringförmigen Riegelblechen 300', 300'', 300''' an die Rückstellschräge 324 anstößt und dabei die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' in eine vorgegebene Stellung gemäß 7C dreht. Genauer gesagt, umfasst die Rückstellschräge 324 eine Einbuchtung 325 und die Rückstelleinrichtung 124 einen Federarm, der mit seinem Ende 125 an die Rückstellschräge 324 anstößt. Beim Drehen der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' in eine Stellung gemäß 7A bzw. 7B stößt das Ende 125 der Rückstelleinrichtung 124 außerhalb der Einbuchtung 325 der Rückstellschräge 324 an diese an, um eine Kraft auf die Rückstellschräge 324 auszuüben und somit die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' in eine Stellung zu drehen, nämlich die vorgegebene Stellung gemäß 7C, in der das Ende der Rückstelleinrichtung 124 an die Einbuchtung 325 anstößt. Wird die vorgegebene Stellung als Ausgangsstellung der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' definiert, so kann durch das Vorsehen der obigen Rückstellschräge 324 und Rückstelleinrichtung 124 erreicht werden, dass die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' dann automatisch in ihre Ausgangsstellung zurückkehren, wenn kein Schlüssel eingesteckt wird, der eine Kraft auf die ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' ausübt. Dadurch wird der Bedienkomfort erhöht.
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Gemäß dem in 7A bis 7C gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Außenrand 302 der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' zusätzlich mit einem Anschlag 326 versehen und der Antriebstopf 200 umfasst zusätzlich eine Anschlagöffnung 260, in der sich der Anschlag 326 bei im Antriebstopf 200 angeordneten ringförmigen Riegelblechen 300', 300'', 300''' befindet, wobei die Anschlagöffnung 260 einen Drehungsbereich der ringförmigen Riegelbleche 300', 300'', 300''' relativ zum Antriebstopf 200 definiert. Auf diese Weise kann der Drehungsbereich des Antriebsvorsprungs 310 begrenzt werden, damit der Antriebsvorsprung 310 beim Einstecken eines Schlüssels leichter in die Führungsnut treten kann, was ebenfalls zur Erhöhung des Bedienkomforts beiträgt.
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Bisher wurden bevorzugte Ausführungsbeispiele des vorliegenden Gebrauchsmusters schematisch dargestellt und beschrieben. Alle Ergänzungen, Modifikationen und Substitutionen, welche in den bevorzugten Ausführungsbeispielen des vorliegenden Gebrauchsmusters zur Anwendung kommen können, fallen jedoch in den durch die beigefügten Ansprüche definierten Umfang des vorliegenden Gebrauchsmusters. Den durchschnittlichen Fachleuten auf diesem Gebiet wird klar sein, dass im Rahmen des vorliegenden Gebrauchsmusters eine Reihe von Änderungen in Bezug auf Form, Struktur, Anordnung, Maßstab, Werkstoff, Element und Bauteil möglich sind. Die oben offenbarten Ausführungsbeispiele stellen daher keine Einschränkung, sondern eine Beschreibung des vorliegenden Gebrauchsmusters dar. Der Schutzumfang des vorliegenden Gebrauchsmusters wird durch die beigefügten Ansprüche definiert und umfasst alle rechtmäßigen Äquivalenzen der in den Ansprüchen angegebenen Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Gehäuse
- 101
- Erste Endöffnung
- 102
- Zweite Endöffnung
- 104
- Topfförmiger Aufnahmeraum
- 110
- Gehäuseinnenwand
- 111
- Rastnische
- 200
- Antriebstopf
- 201
- Antriebstopföffnung
- 202
- Antriebstopfende
- 214
- Durchdringung
- 260
- Anschlagöffnung
- 300'
- Ringförmiges Riegelblech
- 300"
- Ringförmiges Riegelblech
- 300'''
- Ringförmiges Riegelblech
- 301
- Innenrand
- 302
- Außenrand
- 310
- Antriebsvorsprung
- 321
- Erste Aussparung
- 322
- Zweite Aussparung
- 324
- Rückstellschräge
- 325
- Einbuchtung
- 326
- Anschlag
- 400
- Riegelstange
- 500
- Beilage
- 801
- Umfangsrichtung
- 802
- Umfangsrichtung
- 810
- Erster Schlüssel
- 811
- Umfangsfläche
- 812
- Erste Führungsnut
- 813
- Biegung
- 820
- Zweiter Schlüssel
- 821
- Umfangsfläche
- 822
- Zweite Führungsnut
- 823
- Biegung
- 900
- Mehrschlüsselschlosskern
- 901
- Achse