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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schloss, insbesondere auf ein solches zur Verwendung bei einem reißverschlussbehafteten Reisekoffer.
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Technischer Hintergrund
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Um die Sicherheit des Gepäcks auf Reisen zu gewährleisten, macht man häufig von einem mit einem Schloss 90 versehenen Koffer 20 gemäß 1 Gebrauch. Der Begriff Koffer umfasst, aber nicht ausschließlich, Reisekoffer, Handkoffer und Aktenkoffer. Als Schloss werden üblicherweise Kombinationsschlösser oder Schlüsselschlösser verwendet, wobei durch Drehen der Typenräder des jeweiligen Kombinationsschlosses in die richtige Entriegelungsstellung oder durch Einstecken eines Schlüssels in das jeweilige Schlüsselschloss das Schloss entriegelt werden kann, um somit den Koffer zu öffnen. Zum Entriegeln eines Kombinationsschlosses muss auch noch eine Entriegelungstaste 91 gedrückt werden.
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Weiterhin lässt sich das Schloss 90 in Kombination mit einem Reißverschluss 40 des Koffers einsetzen, wobei beim Schließen des Reißverschlusses dessen Aufreißlaschen 41 jeweils in eine Schlossöffnung 92 des Schlosses eingesteckt werden oder eingreifen und anschließend ein in der Schlossöffnung des Schlosses befindlicher, verschiebbar ausgebildeter Zapfen oder eine Schnalle durch die Durchgangslöcher der Aufreißlaschen hindurchgreift, so dass eine Verriegelung erzielt wird. Zum Freigeben des verriegelten Zustands wird zunächst das Schloss entriegelt, damit der Zapfen oder die Schnalle die Durchgangslöcher der Aufreißlaschen verlassen kann. Nun können die Aufreißlaschen 41 aus den Schlossöffnungen 92 herausgenommen und in entgegengesetzte Richtungen voneinander gezogen werden, um den Koffer zu öffnen.
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Da aber sich die Entriegelungstaste 91 an einer Seitenfläche des jeweiligen Koffers befindet, lässt sich das Schloss 90 nur schwer vollständig in den Koffer einbauen bzw. steht meistens von dem Koffer ab, was zur Kollision und damit verbundener Beschädigung des Koffers führen kann. Müssen zudem im Falle eines großen Koffers ein zusätzlicher Reißverschluss und zugeordnete Schlossöffnungen vorgesehen werden, so muss zusätzlich ein entsprechendes Schloss vorhanden sein, was eine Kostenzunahme bedeutet und die Bedienung erschwert. Während einer Grenzkontrolle muss man auch noch neben dem Kontrolleur stehen, um das Schloss zur Kontrolle entriegeln zu können, womit ein erhöhter Zeit- und Personalaufwand verbunden sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schloss anzubieten, mit dem die oben erwähnten Probleme des Stands der Technik behoben werden können.
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Das erfindungsgemäße Schloss umfasst ein Gehäuse, einen Schlosskörper, einen ersten A-Rasthaken und einen zweiten A-Rasthaken. Das Gehäuse umfasst eine Gehäuseoberseite, die eine Schlosskörperaufnahme sowie ein erstes A-Steckloch und ein zweites A-Steckloch, welche sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Schlosskörperaufnahme befinden, umfasst. Der Schlosskörper ist innerhalb des Gehäuses angeordnet und umfasst eine Schlosskörper-Oberseite. Dabei ist der erste A-Rasthaken dem ersten A-Steckloch zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das erste A-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Hingegen ist der zweite A-Rasthaken dem zweiten A-Steckloch zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das zweite A-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Im entriegelten Zustand des Schlosses kann die Schlosskörper-Oberseite in ihrem dem ersten A-Steckloch zugewandten Bereich durch eine Fremdkraft nach unten verlagert werden, so dass sich der erste A-Rasthaken dreht und dadurch das erste A-Steckloch freigibt. Andererseits kann die Schlosskörper-Oberseite in ihrem dem zweiten A-Steckloch zugewandten Bereich durch eine Fremdkraft nach unten verlagert werden, so dass sich der zweite A-Rasthaken dreht und dadurch das zweite A-Steckloch freigibt.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst das Schloss ein Gehäuse, einen Schlosskörper und einen ersten Rasthakensatz. Das Gehäuse umfasst eine Gehäuseoberseite und eine Begrenzungswand. Die Gehäuseoberseite umfasst eine Schlosskörperaufnahme und ein zwischen einer Seite der Schlosskörperaufnahme und einem Seitenrand der Gehäuseoberseite ausgebildetes erstes A-Steckloch. Die Begrenzungswand befindet sich innerhalb des Gehäuses und umfasst ein Begrenzungsloch. Der Schlosskörper ist innerhalb des Gehäuses angeordnet und umfasst ein Schlosskörper-Gehäuse, einen ersten Schlosskern und eine erste Spindel. Das Schlosskörper-Gehäuse umfasst eine Schlosskörper-Oberseite und eine an einem Ende des Schlosskörper-Gehäuses befindliche erste Seitenfläche, wobei die Schlosskörper-Oberseite an der Schlosskörperaufnahme freiliegt, während die erste Seitenfläche ein erstes Endloch und einen neben dem ersten Endloch vorgesehenen ersten Vorsprung umfasst. Der erste Schlosskern befindet sich innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses. Die erste Spindel ist innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses so angeordnet, dass ein Ende der ersten Spindel dem Begrenzungsloch zugeordnet ist. Im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel in der Richtung einer ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel in das Begrenzungsloch eintritt oder das Begrenzungsloch verlässt. Der erste Rasthakensatz ist außerhalb der ersten Seitenfläche des innerhalb des Gehäuses befindlichen Schlosskörpers angeordnet und umfasst einen ersten A-Rasthaken und eine erste Antriebseinrichtung. Der erste A-Rasthaken ist dem ersten A-Steckloch zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das erste A-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Die erste Antriebseinrichtung grenzt an den ersten Vorsprung an und greift in die Bewegung des ersten A-Rasthakens ein. Dabei kann sich die erste Spindel im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns in der Richtung der ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel das Begrenzungsloch verlässt, wobei sich ein der ersten Seitenfläche zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite durch eine Fremdkraft in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses bewirkt. Dabei wird die erste Antriebseinrichtung durch den ersten Vorsprung so verschoben, dass der erste A-Rasthaken zur Bewegung freigegeben wird und sich drehen kann, um das erste A-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel nicht bewegen, wobei das Ende der ersten Spindel von der ersten Seitenfläche her in das Begrenzungsloch eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses zu unterbinden. Dabei greift die erste Antriebseinrichtung derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens ein, dass sich der erste A-Rasthaken nicht drehen kann, so dass das erste A-Steckloch versperrt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die Gehäuseoberseite weiters ein erstes B-Steckloch, das in der Nähe des ersten A-Steckloches ausgebildet ist. Der erste Rasthakensatz umfasst ferner einen ersten B-Rasthaken, der dem ersten B-Steckloch zugeordnet ist und sich wahlweise drehen kann, um das erste B-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Die erste Antriebseinrichtung grenzt an den ersten Vorsprung an und greift in die Bewegung des ersten A-Rasthakens und des ersten B-Rasthakens ein. Dabei kann sich die erste Spindel im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns in der Richtung der ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel das Begrenzungsloch verlässt, wobei sich ein der ersten Seitenfläche zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite durch eine Fremdkraft in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses bewirkt. Dabei wird die erste Antriebseinrichtung durch den ersten Vorsprung so verschoben, dass der erste A-Rasthaken und der erste B-Rasthaken zur Bewegung freigegeben werden und sich drehen können, um jeweils das erste A-Steckloch bzw. das erste B-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel nicht bewegen, wobei das Ende der ersten Spindel von der ersten Seitenfläche her in das Begrenzungsloch eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses zu unterbinden. Dabei greift die erste Antriebseinrichtung derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens und des ersten B-Rasthakens ein, dass sich der erste A-Rasthaken und der erste B-Rasthaken nicht drehen können, so dass das erste A-Steckloch und das erste B-Steckloch versperrt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die Gehäuseoberseite weiters ein zweites A-Steckloch, das sich auf der dem ersten A-Steckloch gegenüberliegenden Seite der Schlosskörperaufnahme befindet. Das Schlosskörper-Gehäuse umfasst ferner einen zweiten Vorsprung, der an einer der ersten Seitenfläche gegenüberliegenden zweiten Seitenfläche des Schlosskörper-Gehäuses ausgebildet ist. Das Schloss umfasst weiterhin einen zweiten Rasthakensatz, der außerhalb der zweiten Seitenfläche des innerhalb des Gehäuses befindlichen Schlosskörpers angeordnet ist. Der zweite Rasthakensatz umfasst einen zweiten A-Rasthaken und eine zweite Antriebseinrichtung. Der zweite A-Rasthaken ist dem zweiten A-Steckloch zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das zweite A-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Die zweite Antriebseinrichtung grenzt an den zweiten Vorsprung an und greift in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens ein. Dabei kann sich die erste Spindel im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns in der Richtung der ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel das Begrenzungsloch verlässt, so dass sich ein der zweiten Seitenfläche zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite durch eine Fremdkraft in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der zweiten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses bewirkt. Die zweite Antriebseinrichtung wird durch den zweiten Vorsprung verschoben und gibt den zweiten A-Rasthaken zur Bewegung frei, so dass sich der zweite A-Rasthaken drehen kann, um das zweite A-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel nicht bewegen, wobei das Ende der ersten Spindel von der ersten Seitenfläche her in das Begrenzungsloch eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der zweiten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses zu unterbinden. Die zweite Antriebseinrichtung greift derart in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens ein, dass sich der zweite A-Rasthaken nicht drehen kann, so dass das zweite A-Steckloch versperrt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die Gehäuseoberseite zusätzlich ein zweites B-Steckloch, das sich in der Nähe des zweiten A-Steckloches befindet. Der zweite Rasthakensatz umfasst ferner einen zweiten B-Rasthaken, der dem zweiten B-Steckloch zugeordnet ist und sich wahlweise drehen kann, um das zweite B-Steckloch freizugeben oder zu versperren. Die zweite Antriebseinrichtung grenzt an den zweiten Vorsprung an und greift in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens und des zweiten B-Rasthakens ein. Im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel in der Richtung der ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel das Begrenzungsloch verlässt, so dass sich ein der zweiten Seitenfläche zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite durch eine Fremdkraft in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der zweiten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses bewirkt. Die zweite Antriebseinrichtung wird durch den zweiten Vorsprung so verschoben, dass der zweite A-Rasthaken und der zweite B-Rasthaken zur Bewegung freigegeben werden und sich drehen können, um jeweils das zweite A-Steckloch bzw. das zweite B-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel nicht bewegen, wobei das Ende der ersten Spindel von der ersten Seitenfläche her in das Begrenzungsloch eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der zweiten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses zu unterbinden. Die zweite Antriebseinrichtung greift derart in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens und des zweiten B-Rasthakens ein, dass sich der zweite A-Rasthaken und der zweite B-Rasthaken nicht drehen können, so dass das zweite A-Steckloch und zweite B-Steckloch versperrt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die erste Antriebseinrichtung ein Lastteil und ein Kopplteil, wobei das Lastteil an den ersten Vorsprung angrenzt, während das Kopplteil mit dem Lastteil bewegungsgekoppelt ist und in die Bewegung des ersten A-Rasthakens eingreift. Dabei kann sich die erste Spindel im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns in der Richtung der ersten Achse so bewegen, dass das Ende der ersten Spindel das Begrenzungsloch verlässt, wobei sich ein der ersten Seitenfläche zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite durch eine Fremdkraft in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses bewirkt. Dabei wird das Lastteil durch den ersten Vorsprung verschoben und das Koppelteil bewegt sich mit dem Lastteil mit, so dass der erste A-Rasthaken zur Bewegung freigegeben wird und sich drehen kann, um das erste A-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns kann sich die erste Spindel nicht bewegen, wobei das Ende der ersten Spindel von der ersten Seitenfläche her in das Begrenzungsloch eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses zu unterbinden. Dabei greift das Koppelteil derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens ein, dass sich der erste A-Rasthaken nicht drehen kann, so dass das erste A-Steckloch versperrt wird.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung steht der erste Vorsprung in eine erste Richtung vor. Das Lastteil erstreckt sich in der ersten Richtung und umfasst ein erstes Lastende und ein Kraftende, wobei das erste Lastende an den ersten Vorsprung angrenzt. Das Koppelteil erstreckt sich in einer senkrecht zur ersten Richtung verlaufenden zweiten Richtung und umfasst ein erstes Koppelteil-Ende und ein zweites Koppelteil-Ende, welche einander gegenüberliegen, wobei das erste Koppelteil-Ende an das Kraftende angrenzt, während das zweite Koppelteil-Ende in Eingriff mit dem ersten A-Rasthaken steht.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst der erste A-Rasthaken ein elastisches Teil, einen Hakenabschnitt und einen Eingriffsabschnitt. Dabei befindet sich der erste A-Rasthaken, wenn das zweite Koppelteil-Ende an den Eingriffsabschnitt angrenzt, in einer Stellung, in der das erste A-Steckloch versperrt ist, und wird, wenn das zweite Koppelteil-Ende nicht an den Eingriffsabschnitt angrenzt, durch das elastische Teil in eine Stellung gedreht, in der das erste A-Steckloch freigegeben ist.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst das Lastteil weiters ein zweites Lastende, das an dem dem ersten Lastende gegenüberliegenden Ende des Lastteils angeordnet ist. Der Schlosskörper umfasst ferner einen zweiten Schlosskern und eine zweite Spindel, wobei sowohl der zweite Schlosskern als auch die zweite Spindel innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses angeordnet sind. Die zweite Spindel grenzt mit einem Ende an das zweite Lastende an. Dabei kann sich die zweite Spindel im entriegelten Zustand des zweiten Schlosskerns in der Richtung einer zweiten Achse bewegen, um das Lastteil zu verschieben, wobei sich das Koppelteil mit dem Lastteil mitbewegt, so dass der erste A-Rasthaken zur Bewegung freigegeben wird und sich drehen kann, um das erste A-Steckloch freizugeben. Im verriegelten Zustand des zweiten Schlosskerns kann sich die zweite Spindel nicht bewegen.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst der erste Schlosskern ein Kombinationsschloss, dessen Typenräder an der Schlosskörper-Oberseite freiliegen.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst der zweite Schlosskern ein Schlüsselschloss, dessen Schlossöffnung an der Schlosskörper-Oberseite freiliegt.
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Somit lässt sich das erfindungsgemäße Schloss durch Drücken der Schlosskörper-Oberseite entriegeln, was einen guten Bedienkomfort bietet. Des Weiteren kann das Schloss in den jeweiligen Koffer eingebaut sein bzw. steht nicht mehr von der Oberfläche des Koffers ab, um mögliche Kollisionen und dadurch verursachte Beschädigungen zu vermeiden, die Gestaltungsflexibilität zu erhöhen und das Aussehen zu verbessern. Überdies können durch Drücken verschiedener Bereiche der Schlosskörper-Oberseite Stecklöcher auf verschiedenen Seiten freigegeben werden, wodurch die Bedienung weiter vereinfacht wird. Durch das Vorsehen eines zweiten Schlosskerns lässt sich das Schloss ohne eine Entriegelung des ersten Schlosskerns entriegeln. Somit werden die genannten Probleme des Stands der Technik gelöst.
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Es versteht sich, dass die obenstehende allgemeine Beschreibung und die nachfolgenden konkreten Ausführungsformen keine Einschränkung der beanspruchten Patentansprüche der Erfindung darstellen, sondern lediglich der beispielhaften Erläuterung der Erfindung dienen.
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Figurenliste
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Es zeigen
- 1 eine schematische Darstellung des Stands der Technik,
- 2 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- 3A und 3B jeweils eine schematische Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- 4A eine schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- 4B bis 4C in schematischer Schnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses, in welchem zur Entriegelung auf einen einer ersten Seitenfläche zugewandten Bereich einer Schlosskörper-Oberseite Druck ausgeübt wird,
- 5A in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- 5B bis 5C in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses, in welchem zur Entriegelung auf einen einer ersten Seitenfläche zugewandten Bereich einer Schlosskörper-Oberseite Druck ausgeübt wird,
- 6A in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses mit einem ersten A-Steckloch und einem ersten B-Steckloch im freigegebenen Zustand,
- 6B in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses mit einem ersten A-Steckloch und einem ersten B-Steckloch im versperrten Zustand,
- 7A und 7B in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel, in welchem ein erfindungsgemäßes Schloss bei einem Reisekoffer zur Verwendung kommt,
- 8A in schematischer Darstellung ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses,
- 8B bis 8C in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses, in welchem zur Entriegelung auf einen einer zweiten Seitenfläche zugewandten Bereich einer Schlosskörper-Oberseite Druck ausgeübt wird,
- 9A bis 9B in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schlosses, in welchem zur Entriegelung ein zweiter Schlosskern verwendet wird.
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Ausführungsformen
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Aus dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 geht ein erfindungsgemäßes Schloss 900 hervor, das ein Gehäuse 100, einen Schlosskörper 200, einen ersten A-Rasthaken 310 und einen zweiten A-Rasthaken 510 umfasst. Das Gehäuse 100 umfasst eine Gehäuseoberseite 102, die eine Schlosskörperaufnahme 101 sowie ein erstes A-Steckloch 131 und ein zweites A-Steckloch 151, welche sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Schlosskörperaufnahme 101 befinden, umfasst. Der Schlosskörper 200 ist innerhalb des Gehäuses 100 angeordnet und umfasst eine Schlosskörper-Oberseite 202. Dabei ist der erste A-Rasthaken 310 dem ersten A-Steckloch 131 zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das erste A-Steckloch 131 freizugeben oder zu versperren. Hingegen ist der zweite A-Rasthaken 510 dem zweiten A-Steckloch 151 zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das zweite A-Steckloch 151 freizugeben oder zu versperren. Im entriegelten Zustand des Schlosses 900 kann die Schlosskörper-Oberseite 202 in ihrem dem ersten A-Steckloch 131 zugewandten Bereich durch eine Fremdkraft nach unten verlagert werden, so dass sich der erste A-Rasthaken 310 dreht und dadurch das erste A-Steckloch 131 freigibt. Andererseits kann die Schlosskörper-Oberseite 202 in ihrem dem zweiten A-Steckloch 151 zugewandten Bereich durch eine Fremdkraft nach unten verlagert werden, so dass sich der zweite A-Rasthaken 510 dreht und dadurch das zweite A-Steckloch 151 freigibt.
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Im Folgenden wird auf den Aufbau des erfindungsgemäßen Schlosses 900 näher eingegangen. Gemäß dem in 3A und 3B dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Schloss 900 ein Gehäuse 100, einen Schlosskörper 200 und einen ersten Rasthakensatz 300. Das Gehäuse 100 umfasst eine Gehäuseoberseite 102 und eine Begrenzungswand 120. Die Gehäuseoberseite 102 umfasst eine Schlosskörperaufnahme 101 und ein zwischen einer Seite der Schlosskörperaufnahme 101 und einem Seitenrand der Gehäuseoberseite 102 ausgebildetes erstes A-Steckloch 131. Die Begrenzungswand 120 befindet sich innerhalb des Gehäuses 100 und umfasst ein Begrenzungsloch 121. Der Schlosskörper 200 ist innerhalb des Gehäuses 100 angeordnet und umfasst ein Schlosskörper-Gehäuse 210, einen ersten Schlosskern 220 und eine erste Spindel 230. Das Schlosskörper-Gehäuse 210 umfasst eine Schlosskörper-Oberseite 202 und eine an einem Ende des Schlosskörper-Gehäuses 210 befindliche erste Seitenfläche 211, wobei die Schlosskörper-Oberseite 202 an der Schlosskörperaufnahme 101 freiliegt, während die erste Seitenfläche 211 ein erstes Endloch 212 und einen neben dem ersten Endloch 212 vorgesehenen ersten Vorsprung 213 umfasst. Der erste Schlosskern 220 befindet sich innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses 210. Die erste Spindel 230 ist innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses 210 so angeordnet, dass ein Ende 231 der ersten Spindel 230 dem Begrenzungsloch 121 zugeordnet ist. Im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 kann sich die erste Spindel 230 in der Richtung einer ersten Achse 234 so bewegen, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230 in das Begrenzungsloch 121 eintritt oder das Begrenzungsloch 121 verlässt. Der erste Schlosskern 220 umfasst ein Kombinationsschloss, dessen Typenräder an der Schlosskörper-Oberseite 202 freiliegen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 3A und 3B ist der erste Rasthakensatz 300 außerhalb der ersten Seitenfläche 211 des innerhalb des Gehäuses 100 befindlichen Schlosskörpers 200 angeordnet und umfasst einen ersten A-Rasthaken 310 und eine erste Antriebseinrichtung 320. Der erste A-Rasthaken 310 ist dem ersten A-Steckloch 131 zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das erste A-Steckloch 131 freizugeben oder zu versperren. Die erste Antriebseinrichtung 320 grenzt an den ersten Vorsprung 213 an (vgl. 3B) und greift in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 (vgl. 3A) ein.
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Aus der Schnittansicht des in 4A und 4B gezeigten Ausführungsbeispiels wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 in der Richtung der ersten Achse 234 so bewegen kann, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230 das Begrenzungsloch 121 verlässt, wobei sich ein der ersten Seitenfläche 211 zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202 durch eine Fremdkraft F in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 bewirkt. Dabei wird die erste Antriebseinrichtung 320, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 5A und 5B zeigt, durch den ersten Vorsprung 213 so verschoben, dass der erste A-Rasthaken 310 zur Bewegung freigegeben wird. Gemäß dem in 4C und 5C dargestellten Ausführungsbeispiel kann sich der erste A-Rasthaken 310 drehen, um das erste A-Steckloch 131 freizugeben, wie dies in 4C und 6A zu erkennen ist. Aus der Schnittansicht des in 4A gezeigten Ausführungsbeispiels wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 nicht bewegen kann, wobei das Ende 231 der ersten Spindel 230 von der ersten Seitenfläche 211 her in das Begrenzungsloch 121 eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 zu unterbinden. Dabei greift die erste Antriebseinrichtung 320, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 5A zeigt, derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 ein, dass sich der erste A-Rasthaken 310 nicht drehen kann, so dass das erste A-Steckloch 131 versperrt wird, wie dies im Ausführungsbeispiel nach 4A und 6B dargestellt ist.
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Unter „freigeben“ oder „versperren“ soll verstanden werden, ob der Eintritt eines Fremdkörpers, wie z.B. einer Aufreißlasche, in das Steckloch durch den Rasthaken verhindert wird oder nicht. Aus dem Ausführungsbeispiel gemäß 4A und 6B wird ersichtlich, dass ein Hakenabschnitt 314 des ersten A-Rasthakens 310 in der Sache einem Fremdkörper im Wege in das erste A-Steckloch 131 steht, was einem „versperrten“ Zustand des ersten A-Steckloches 131 entspricht. In dem in 4C dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Hakenabschnitt 314 des ersten A-Rasthakens 310 hingegen nicht einem Fremdkörper im Wege in das erste A-Steckloch 131 und kann in der Sache den Eintritt des Fremdkörpers in das erste A-Steckloch 131 nicht verhindern, was einem „freigegebenen“ Zustand des ersten A-Steckloches 131 entspricht.
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Gemäß dem in 3A und 3B gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die erste Antriebseinrichtung 320 ein Lastteil 321 und ein Kopplteil 322, wobei das Lastteil 321 an den ersten Vorsprung 213 angrenzt (vgl. 3B), während das Kopplteil 322 mit dem Lastteil 321 bewegungsgekoppelt ist und in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 eingreift. Aus der Schnittansicht des in 4A und 4B gezeigten Ausführungsbeispiels wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 in der Richtung der ersten Achse 234 so bewegen kann, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230 das Begrenzungsloch 121 verlässt, wobei sich ein der ersten Seitenfläche 211 zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202 durch eine Fremdkraft F in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 bewirkt. Dabei wird das Lastteil 321, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 5A und 5B zeigt, durch den ersten Vorsprung 213 verschoben und das Koppelteil 322 bewegt sich mit dem Lastteil 321 mit, um den ersten A-Rasthaken 310 zur Bewegung freizugeben. Gemäß dem in 4C und 5C dargestellten Ausführungsbeispiel kann sich der erste A-Rasthaken 310 drehen, um das erste A-Steckloch 131 freizugeben, wie dies in 4C und 6A zu erkennen ist. Im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 kann sich die erste Spindel 230 nicht bewegen, wobei das Ende 231 der ersten Spindel 230 von der ersten Seitenfläche 211 her in das Begrenzungsloch 121 eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 zu unterbinden. Dabei greift das Koppelteil 322 derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 ein, dass sich der erste A-Rasthaken 310 nicht drehen kann, so dass das erste A-Steckloch 131 versperrt wird.
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Genauer gesagt, steht der erste Vorsprung 213 in eine erste Richtung 610 vor, siehe hierzu das in 3B und 5A dargestellte Ausführungsbeispiel. Das Lastteil 321 erstreckt sich in der ersten Richtung und umfasst ein erstes Lastende 325 und ein Kraftende 326, wobei das erste Lastende 325 an den ersten Vorsprung 213 angrenzt. Das Koppelteil 322 erstreckt sich in einer senkrecht zur ersten Richtung 610 verlaufenden zweiten Richtung 620 und umfasst ein erstes Koppelteil-Ende 327 und ein zweites Koppelteil-Ende 328, welche einander gegenüberliegen, wobei das erste Koppelteil-Ende 327 an das Kraftende 326 angrenzt, während das zweite Koppelteil-Ende 328 in Eingriff mit dem ersten A-Rasthaken 310 steht.
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Gemäß dem in 4A gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der erste A-Rasthaken 310 im Einzelnen ein elastisches Teil 313, einen Hakenabschnitt 314 und einen Eingriffsabschnitt 315, wobei das elastische Teil 313 eine Feder umfasst. Wie in dem Ausführungsbeispiel nach 4A und 5A dargestellt ist, befindet sich der erste A-Rasthaken 310, wenn das zweite Koppelteil-Ende 328 an den Eingriffsabschnitt 315 angrenzt, in einer Stellung, in der das erste A-Steckloch 131 versperrt ist. Grenzt das zweite Koppelteil-Ende 328 hingegen nicht an den Eingriffsabschnitt 315 an, wie dies im Ausführungsbeispiel gemäß 4B und 5B erkennbar ist, so wird der Eingriffsabschnitt 315 nicht durch das zweite Koppelteil-Ende 328 beeinflusst bzw. verhindert, so dass der erste A-Rasthaken 310 durch das elastische Teil 313 in eine Stellung gedreht werden kann, in der das erste A-Steckloch 131 freigegeben ist, siehe hierzu das in 4C und 5C dargestellte Ausführungsbeispiel.
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Somit lässt sich das erfindungsgemäße Schloss 900 bereits entriegeln, indem auf einen der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202 Druck ausgeübt wird, was einen guten Bedienkomfort bietet. Darüber hinaus kann das Schloss 900 in den jeweiligen Koffer eingebaut sein bzw. steht nicht mehr von der Oberfläche des Koffers ab, um mögliche Kollisionen und dadurch verursachte Beschädigungen zu vermeiden, die Gestaltungsflexibilität zu erhöhen und das Aussehen zu verbessern.
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Da ein Reisekoffer in der Regel mit zwei Aufreißlaschen ausgestattet ist, oder um die Gestaltungsflexibilität zu erhöhen, sieht ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel vor, dass das Steckloch in einer Anzahl von zwei bereitgestellt wird. Gemäß dem in 3A und 3B gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Gehäuseoberseite 102 weiters ein erstes B-Steckloch 133, das in der Nähe des ersten A-Steckloches 131 ausgebildet ist. Der erste Rasthakensatz 300 umfasst ferner einen ersten B-Rasthaken 330, der dem ersten B-Steckloch 133 zugeordnet ist und sich wahlweise drehen kann, um das erste B-Steckloch 133 freizugeben oder zu versperren. Wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 3B und 5A dargestellt ist, grenzt die erste Antriebseinrichtung 320 an den ersten Vorsprung 213 an und greift in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 und des ersten B-Rasthakens 330 ein. Aus dem in 4A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 in der Richtung der ersten Achse 234 so bewegen kann, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230, wie in 4B dargestellt, das Begrenzungsloch 121 verlässt. Daraufhin lässt sich ein der ersten Seitenfläche 211 zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 4B und 4C zeigt, durch eine Fremdkraft F in Bewegung setzen, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 bewirkt. Dabei wird die erste Antriebseinrichtung 320, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 5B zeigt, durch den ersten Vorsprung 213 so verschoben, dass der erste A-Rasthaken 310 und der erste B-Rasthaken 330 zur Bewegung freigegeben werden. Gemäß dem in 5C dargestellten Ausführungsbeispiel können sich der erste A-Rasthaken 310 und der erste B-Rasthaken 330 drehen, um jeweils das erste A-Steckloch 131 bzw. das erste B-Steckloch 133 gemäß 6A freizugeben. Aus dem in 4A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 nicht bewegen kann, wobei das Ende 231 der ersten Spindel 230 von der ersten Seitenfläche 211 her in das Begrenzungsloch 121 eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 zu unterbinden. Dabei greift die erste Antriebseinrichtung 320, wie das Ausführungsbeispiel gemäß 5A zeigt, derart in die Bewegung des ersten A-Rasthakens 310 und des ersten B-Rasthakens 330 ein, dass sich der erste A-Rasthaken 310 und der erste B-Rasthaken 330 nicht drehen können, so dass das erste A-Steckloch 131 und das erste B-Steckloch 133 versperrt werden, wie dies im Ausführungsbeispiel nach 6B zu erkennen ist.
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Zur weiteren Vereinfachung der Bedienung ist vorgesehen, dass sich die Schlosskörper-Oberseite 202 sowohl in ihrem der ersten Seitenfläche 211 zugewandten Bereich als auch in ihrem der ersten Seitenfläche abgewandten Bereich drücken lässt, um Stecklöcher auf verschiedenen Seiten freigeben zu können. Gemäß dem in 3A und 3B gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Gehäuseoberseite 102 weiters ein zweites A-Steckloch 151, das sich auf der dem ersten A-Steckloch 131 gegenüberliegenden Seite der Schlosskörperaufnahme 101 befindet. Das Schlosskörper-Gehäuse 210 umfasst ferner einen zweiten Vorsprung 253, der an einer der ersten Seitenfläche 211 gegenüberliegenden zweiten Seitenfläche 266 des Schlosskörper-Gehäuses 210 ausgebildet ist. Das Schloss 900 umfasst weiterhin einen zweiten Rasthakensatz 500, der außerhalb der zweiten Seitenfläche 266 des innerhalb des Gehäuses 100 befindlichen Schlosskörpers 200 angeordnet ist. Der zweite Rasthakensatz 500 umfasst einen zweiten A-Rasthaken 510 und eine zweite Antriebseinrichtung 520. Der zweite A-Rasthaken 510 ist dem zweiten A-Steckloch 151 zugeordnet und kann sich wahlweise drehen, um das zweite A-Steckloch 151 freizugeben oder zu versperren. Die zweite Antriebseinrichtung 520 grenzt an den zweiten Vorsprung 253 an und greift in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens 510 ein. Aus dem in 8A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 in der Richtung der ersten Achse 234 so bewegen kann, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230, wie in 8B dargestellt, das Begrenzungsloch 121 verlässt, wobei sich ein der zweiten Seitenfläche 266 zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202 durch eine Fremdkraft F in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der zweiten Seitenfläche 266 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 bewirkt. Die zweite Antriebseinrichtung 520 wird durch den zweiten Vorsprung 253 verschoben und gibt den zweiten A-Rasthaken 510 zur Bewegung frei. Gemäß dem in 8C dargestellten Ausführungsbeispiel kann sich der zweite A-Rasthaken 510 nun drehen, um das zweite A-Steckloch 151 freizugeben. Aus dem in 8A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 nicht bewegen kann, wobei das Ende 231 der ersten Spindel 230 von der ersten Seitenfläche 211 her in das Begrenzungsloch 121 eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der zweiten Seitenfläche 266 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 zu unterbinden. Die zweite Antriebseinrichtung 520 greift derart in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens 510 ein, dass sich der zweite A-Rasthaken 510 nicht drehen kann, so dass das zweite A-Steckloch 151 versperrt wird.
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Wie das Ausführungsbeispiel gemäß 7A und 7B zeigt, sind manche relativ dicke Reisekoffer beidseitig öffenbar ausgebildet bzw. umfassen ein vorderes Gehäuse 410 mit einem zugehörigen vorderen Gehäusereißverschluss 411 und ein hinteres Gehäuse 420 mit einem zugehörigen hinteren Gehäusereißverschluss 421, damit der Inhalt leichter herausgenommen werden kann. Dabei kann eine Aufreißlasche 412 des vorderen Gehäusereißverschlusses 411 in das erste A-Steckloch 131 eingesteckt und darin arretiert werden, während sich eine Aufreißlasche 422 des hinteren Gehäusereißverschlusses 421 in das zweite A-Steckloch 151 einschoben und darin arretieren lässt. Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Schlosses 900 kann der Benutzer durch Drücken der beiden oben beschriebenen Bereiche der Schlosskörper-Oberseite 202 Stecklöcher auf verschiedenen Seiten freigeben, so dass sich die Aufreißlasche 412 des vorderen Gehäusereißverschlusses 411 und/oder die Aufreißlasche 422 des hinteren Gehäusereißverschlusses 421 von dem zugeordneten Steckloch trennen/trennt, um mit Hilfe des vorderen Gehäusereißverschlusses 411 und/oder des hinteren Gehäusereißverschlusses 421 das vordere Gehäuse 410 und/oder das hintere Gehäuse 420 öffnen zu können, was einen guten Bedienkomfort bietet. In anderen Ausführungsbeispielen lässt sich das erfindungsgemäße Schloss neben Reisekoffern auch bei anderen Koffern oder Kästen einsetzen.
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Gemäß dem in 3A und 3B dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Gehäuseoberseite 102 zusätzlich ein in der Nähe des zweiten A-Steckloches 151 befindliches zweites B-Steckloch 153, das in der ähnlichen Weise wie das vorangehend genannte erste B-Steckloch ausgebildet ist und die ähnliche Aufgabe wie das erste B-Steckloch übernimmt. Der zweite Rasthakensatz 500 umfasst ferner einen zweiten B-Rasthaken 530, der dem zweiten B-Steckloch 153 zugeordnet ist und sich wahlweise drehen kann, um das zweite B-Steckloch 153 freizugeben oder zu versperren. Die zweite Antriebseinrichtung 520 grenzt an den zweiten Vorsprung 253 an und greift in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens 510 und des zweiten B-Rasthakens 530 ein. Aus dem in 8A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im entriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 in der Richtung der ersten Achse 234 so bewegen kann, dass das Ende 231 der ersten Spindel 230, wie in 8B dargestellt, das Begrenzungsloch 121 verlässt, wobei sich ein der zweiten Seitenfläche 266 zugewandter Bereich der Schlosskörper-Oberseite 202 durch eine Fremdkraft F in Bewegung setzen lässt, was eine nach unten gerichtete Verlagerung eines der zweiten Seitenfläche 266 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 bewirkt. Die zweite Antriebseinrichtung 520 wird durch den zweiten Vorsprung 253 so verschoben, dass der zweite A-Rasthaken 510 und der zweite B-Rasthaken 530 zur Bewegung freigegeben werden. Gemäß dem in 8C dargestellten Ausführungsbeispiel können sich der zweite A-Rasthaken 510 und der zweite B-Rasthaken 530 nun drehen, um jeweils das zweite A-Steckloch 151 bzw. das zweite B-Steckloch 153 freizugeben. Aus dem in 8A gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass sich die erste Spindel 230 im verriegelten Zustand des ersten Schlosskerns 220 nicht bewegen kann, wobei das Ende 231 der ersten Spindel 230 von der ersten Seitenfläche 211 her in das Begrenzungsloch 121 eintritt, um eine nach unten gerichtete Verlagerung des der zweiten Seitenfläche 266 zugewandten Abschnitts des Schlosskörper-Gehäuses 210 zu unterbinden. Die zweite Antriebseinrichtung 520 greift derart in die Bewegung des zweiten A-Rasthakens 510 und des zweiten B-Rasthakens 530 ein, dass sich der zweite A-Rasthaken 510 und der zweite B-Rasthaken 530 nicht drehen können, so dass das zweite A-Steckloch 151 und zweite B-Steckloch 153 versperrt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel kann das erfindungsgemäße Schloss beispielsweise zugunsten einer Grenzkontrolle zusätzlich einen zweiten Schlosskern umfassen. Konkret umfasst das Lastteil 321 weiters ein zweites Lastende 371, das an dem dem ersten Lastende 325 gegenüberliegenden Ende des Lastteils 321 angeordnet ist, siehe hierzu das Ausführungsbeispiel gemäß 3B. Der Schlosskörper 200 umfasst ferner einen zweiten Schlosskern 270 und eine zweite Spindel 271, wobei sowohl der zweite Schlosskern 270 als auch die zweite Spindel 271 innerhalb des Schlosskörper-Gehäuses 210 angeordnet sind. Aus dem in 9A und 9B gezeigten Ausführungsbeispiel wird ersichtlich, dass die zweite Spindel 271 mit einem Ende an das zweite Lastende 371 angrenzt. Dabei kann sich die zweite Spindel 271, wie in 9B gezeigt, im entriegelten Zustand des zweiten Schlosskerns 270 in der Richtung einer zweiten Achse 236 bewegen, um das Lastteil 321 zu verschieben, wobei sich das Koppelteil 322 und der Benutzer mit dem Lastteil 321 mitbewegen können, um den ersten A-Rasthaken 310 zur Bewegung freizugeben. Der erste A-Rasthaken 310 kann sich drehen, um das erste A-Steckloch 131 (vgl. 3A) freizugeben. Im verriegelten Zustand des zweiten Schlosskerns 270 kann sich die zweite Spindel 271 nicht bewegen. Genauer gesagt, kann der Benutzer nicht über den ersten Schlosskern 220, sondern unmittelbar durch Entriegeln oder Verriegeln des zweiten Schlosskerns 270 die Bewegung des Lastteils 321 steuern, um den ersten A-Rasthaken 310, den ersten B-Rasthaken 330, den zweiten A-Rasthaken 510 und den zweiten B-Rasthaken 530 zur Bewegung freizugeben und dadurch das erste A-Steckloch 131, das erste B-Steckloch 133, das zweite A-Steckloch 151 und das zweite B-Steckloch 153 freizugeben. Hierbei umfasst der zweite Schlosskern 270 ein Schlüsselschloss, dessen Schlossöffnung an der Schlosskörper-Oberseite 202 freiliegt.
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Bisher wurden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt und beschrieben. Alle Ergänzungen, Modifikationen und Substitutionen, welche in den bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung zur Anwendung kommen können, fallen jedoch in den durch die beigefügten Patentansprüche definierten Umfang der Erfindung. Den durchschnittlichen Fachleuten auf diesem Gebiet wird klar sein, dass im Rahmen der Erfindung eine Reihe von Änderungen in Bezug auf Form, Struktur, Anordnung, Maßstab, Werkstoff, Element und Bauteil möglich sind. Die oben offenbarten Ausführungsbeispiele stellen daher keine Einschränkung, sondern eine Beschreibung der Erfindung dar. Der Schutzumfang der Erfindung wird durch die beigefügten Patentansprüche definiert und umfasst alle rechtmäßigen Äquivalenzen der in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Koffer
- 40
- Reißverschluss
- 41
- Aufreißlasche
- 90
- Schloss
- 91
- Entriegelungstaste
- 92
- Schlossöffnung
- 100
- Gehäuse
- 101
- Schlosskörperaufnahme
- 102
- Gehäuseoberseite
- 120
- Begrenzungswand
- 121
- Begrenzungsloch
- 131
- Erstes A-Steckloch
- 133
- Erstes B-Steckloch
- 151
- Zweites A-Steckloch
- 153
- Zweites B-Steckloch
- 200
- Schlosskörper
- 202
- Schlosskörper-Oberseite
- 210
- Schlosskörper-Gehäuse
- 211
- Erste Seitenfläche
- 212
- Erstes Endloch
- 213
- Erster Vorsprung
- 220
- Erster Schlosskern
- 230
- Erste Spindel
- 231
- Ende
- 234
- Erste Achse
- 236
- Zweite Achse
- 253
- Zweiter Vorsprung
- 266
- Zweite Seitenfläche
- 270
- Zweiter Schlosskern
- 271
- Zweite Spindel
- 300
- Erster Rasthakensatz
- 310
- Erster A-Rasthaken
- 313
- Elastisches Teil
- 314
- Hakenabschnitt
- 315
- Eingriffsabschnitt
- 320
- Erste Antriebseinrichtung
- 321
- Lastteil
- 322
- Koppelteil
- 325
- Erstes Lastende
- 326
- Kraftende
- 327
- Erstes Koppelteil-Ende
- 328
- Zweites Koppelteil-Ende
- 330
- Erster B-Rasthaken
- 371
- Zweites Lastende
- 410
- Vorderes Gehäuse
- 411
- Vorderer Gehäusereißverschluss
- 412
- Aufreißlasche
- 420
- Hinteres Gehäuse
- 421
- Hinterer Gehäusereißverschluss
- 422
- Aufreißlasche
- 500
- Zweiter Rasthakensatz
- 510
- Zweiter A-Rasthaken
- 520
- Zweite Antriebseinrichtung
- 530
- Zweiter B-Rasthaken
- 610
- Erste Richtung
- 620
- Zweite Richtung
- 900
- Schloss
- F
- Fremdkraft