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Technisches Umfeld
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Die Erfindung betrifft einen Kessel zum Kochen und/oder Braten von Speisen, umfassend ein beheizbares Kesselgehäuse in dem ein Rührwerk angeordnet ist, wobei das Kesselgehäuse im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist und wobei an den Stirnseiten des Kesselgehäuses eine in einem Gestell exzentrisch angeordnete Lagerachse zum Kippen des Kesselgehäuses vorgesehen ist und das Kesselgehäuse im oberen Bereich eine mit einem Deckel verschließbare Öffnung aufweist über die der Kessel mit Speisen befüllbar bzw. entleerbar ist.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Kippkochkessel insoweit bekannt, dass darin Speisen geschmort, gemischt, gekocht und gekühlt werden können. Ein horizontales Rührwerk hält dabei stückige Produkte gleichmäßig in der Schwebe, wobei Abstreifer am Rührwerk das Anbacken an den Kesselwandungen verhindern. Die Kesselbeheizung erfolgt indirekt mit Hochdruckdampf bis zu 10 bar oder Wärmeträgeröl. Das große Volumen der Beheizungskanäle bewirkt, dass stetig ein hoher Energievorrat vorhanden ist. Optimal kann auch eine direkte Dampfbeheizung installiert werden. Alle Aggregate, Installationen und Dichtungen sind in den Standfüßen untergebracht und von außen leicht erreichbar. Die Energieversorgung des Kessels erfolgt durch eine fest installierte Leitung, die durch die Dreharme geführt werden und daher unfallsicher sind.
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Mit einem derartigen Kessel können in Großküchenbetrieben große Mengen an Speisen zubereitet werden. Bei diesem nach dem Stand der Technik bekanntem Kessel zum Kochen oder Braten stellt insbesondere die Befüllung ein Problem dar, da insbesondere über die oben gehaltene Öffnung die Befüllung der aufzubereitenden Speisen erfolgt. Nach dem Stand der Technik sind hierzu besondere Vorrichtungen in den Räumen bereitzuhalten bzw. vorzuhalten, mit denen das zu kochende Gut mittels einer aufwendigen Apparatur zum Öffnungsrand gehoben werden muss. Hierzu bedarf es dann Gerätschaften, die in der Großküche vorgehalten werden müssen, um Behälterwagen auf das Niveau der Öffnung zu heben, damit diese dort dann entleert werden können.
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Aufgabe
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Kessel zum Kochen und / oder Braten der gattungsmäßen Art derart weiterzubilden, bei dem insbesondere eine Befüllung sich wesentlich einfacher gestaltet, wobei die Befüllung von ihrem Kostenaufwand wesentlich günstiger ausfallen soll.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird das Problem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen ergeben.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen darin, dass eine Hebekippvorrichtung unmittelbar ortsfest mit dem Kessel zum Kochen und / oder Braten von Speisen verbunden ist. Die Hebe-Kippvorrichtung ist dabei an der Behälterwandung derart angebracht, dass diese von ihrer Bauart her die Kippbewegung des Kessels mitmacht. Somit ergibt sich der Vorteil, dass eine schnelle und effektive Befüllung des Kesselgehäuses jederzeit erfolgen kann, indem auf einfache Art und Weise der Behälterwagen mit den Speisen an die Hebe-Kippvorrichtung gefahren wird, die dann den Behälterwagen aufnimmt und durch Verfahren des Behälterwagens in die Senkrechte dann am Ende der Hebe-Kippvorrichtung die sog. Kippung vorgenommen wird, so dass die Speisen in den Öffnungsbereich hinein geschüttet werden können. Die Hebe-Kippvorrichtung ist somit immer zugänglich an dem Kesselgehäuse vorhanden, so dass es keiner besonderen Gerätschaften in der Küche bedarf bzw. vorzuhalten sind.
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Gemäß der Erfindung wird somit vorgeschlagen, dass zum Befüllen des Kessels eine Hebe-Kippvorrichtung für einen Behälterwagen vorgesehen ist, die unmittelbar ortsfest an einer die Frontseite bildenden Längsseite des Kesselgehäuses angeordnet ist. Dabei ist die Hebe-Kippvorrichtung an der Kesselgehäusewand selbst befestigt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Hebe-Kippvorrichtung aus einer Hubeinrichtung, an der ein Trägerelement für den Behälterwagen angeordnet ist. Die Hubeinrichtung besteht hierbei vorzugsweise aus einem Spindeltrieb oder einem Kettentrieb. Denkbar ist es auch andere Linearantriebe vorzusehen, mit denen ein effektiver Hub des Behälterwagens vorgenommen werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung wirkt der Spindeltrieb mit einer Führung zusammen, an der das Trägerelement verschiebbar gehalten ist. Das Trägerelement besteht hierbei aus einem horizontal gelagerten Rohr- bzw. Stangenelement, welches in einer am Spindeltrieb angeordneten fahrbaren Lagerhalterung schwenkbar angeordnet ist.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind an der einen Seite der Lagerhalterung des Stangenelementes Greifarme für den Behälterwagen befestigt, wobei an der anderen Seite der Lagerhalterung eine Steuerstange an dem Stangenelement befestigt ist. Hierbei besteht die Steuerstange aus einem Hebel, an dessen freien Ende ein Steuernocken angeordnet ist. Der Steuernocken als solches wirkt mit einer Kulissenbahn zusammen zur Einleitung einer Kippbewegung für den an den Greifarmen befestigten Behälterwagen beim Hebevorgang. Es versteht sich nun von selbst, dass, wenn der Behälterwagen an der Hebe-Kippvorrichtung in der Senkrechten bewegt wird, dann am Ende die Steuerstange in Folge der Kulissenführung eine Verschwenkung des Behälterwagens an dem Trägerelement bewirkt, so dass dann die Kippbewegung des Behälterwagens ausgeführt wird, wodurch die einzufüllenden Speisen aus dem Behälterwagen in das Kesselgehäuse fallen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wirkt hierbei beim Hebevorgang des Behälterwagens mit der Hubeinrichtung ein Prallblech zusammen, welches über die Einfüllöffnung des Kesselbehälters schwenkbar gehalten ist, so dass im eingeschwenkten Zustand des Prallbleches ein kontrollierter Entleerungsvorgang des Behälterwagens gewährleistet wird.
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Die Erfindung betrifft in gleicher Weise eine Hebe-Kippvorrichtung für einen Kessel zum Kochen oder Braten von Speisen nach den beschriebenen Merkmalen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 eine perspektivische Darstellung eines Kessels mit der erfindungsgemäßen Hebe-Kippvorrichtung;
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2 eine Seitenansicht des Kessels mit der Hebe-Kippvorrichtung und angesetztem Behälterwagen in einer ersten Situation;
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3 eine weitere Seitenansicht des Kessels mit dem Behälterwagen in einer zweiten Situation und hier in der sog. Kippsituation des Behälterwagens;
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4 eine Frontansicht des Kessels mit hoch geschwenktem Prallblech und
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5 eine weitere Ansicht des Kessels in Seitenansicht ebenfalls mit hoch geschwenktem Prallblech.
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Ausführungsbeispiele
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Die 1 zeigt in der Perspektive einen Kessel 1 der zum Kochen und / oder Braten von Speisen verwendet werden kann. Der Kessel 1 umfasst hierbei ein beheizbares Kesselgehäuse 2, in dem ein Rührwerk 3 angeordnet ist.
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Das Rührwerk 3 ist hierbei nur mittels der zentrischen Achse angedeutet. Das Kesselgehäuse 2 ist im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet, wobei an den Stirnseiten 4 und 5 des Kesselgehäuses 2 eine in einem Gestell 6 exzentrisch angeordnete Lageachse 7 zum Kippen des Kesselgehäuses 2 vorgesehen ist. Das Gestell 6 als solches ist hierbei besser zu erkennen in der 4, wo das Kesselgehäuse 2 in dem Gestell 6 eingebunden ist.
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Wie insbesondere aus der 1, 2 und 3, aber auch 4 und 5, zu erkennen ist, weist das Kesselgehäuse 2 im oberen Bereich eine mit einem Deckel 8 verschließbare Öffnung 9 auf, über die der Kessel 1 befüllt bzw. entleert werden kann. Um den Kessel 1 zu entleeren, wird das Kesselgehäuse 2 um die exzentrisch angeordnete Lageachse 7 in Pfeilrichtung geschwenkt, so dass die verschließbare Öffnung 9 hier auf einem hohen Niveau verbleibt, so dass über den Ausguss 10 ein darunter gestellter Behälterwagen befüllt werden kann.
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Wie insbesondere aus der Zusammenschau der 1, 2 und 3 zu erkennen ist, ist zum Befüllen des Kessels 1 eine Hebekippvorrichtung 11 für einen Behälterwagen 12 vorgesehen, die unmittelbar an einer die Frontseite 13 bildende Längsseite des Kesselgehäuses 2 angeordnet ist. Die Hebe-Kippvorrichtung 11 ist an der Kesselgehäusewand 14 ortsfest befestigt. Dies ist insbesondere aus der 1, 2 und 3 deutlich zu erkennen, wo eine Nut in der Kesselgehäusewand 14 vorgesehen ist, in der die stabförmige Hebe-Kippvorrichtung 11 eingelassen ist. Die Hebe-Kippvorrichtung 11 besteht hierbei aus einer Hubeinrichtung 15, an der ein Trägerelement 16 für den Behälterwagen 12 angeordnet ist. Wie aus der 1 zu erkennen ist, besteht die Hubeinrichtung 15 vorzugsweise aus einem Spindeltrieb 17, wobei die Hubeinrichtung 15 auch aus einem Kettentrieb oder aus einem Gurttrieb bestehen kann. Der Spindeltrieb 17 wirkt hierbei mit einer Führung 18 zusammen, die seitlich der Spindel geordnet ist. An der Führung 18 ist das Trägerelement 16 verschiebbar gehalten, so dass dies mittels der Spindel auf- und abbewegt werden kann. Aus der 1 und auch aus der 4 ist zu erkennen, dass das Trägerelement 16 aus einem horizontal gelagerten Rohr- bzw. Stangenelement 19 besteht, welches in einer am Spindeltrieb 17 angeordneten verfahrbaren Lagerhalterung 20 schwenkbar angeordnet ist. Dabei sind an der einen Seite der Lagerhalterung 20 des Stangenelementes 19 Greifarme 21 und 22 für den Behälterwagen 12 befestigt, wobei diese mit dem Stangenelement 19 drehfest verbunden sind. An den freien Enden der Greifarme 21 und 22 sind noch Hakenelemente vorgesehen, mit denen das Fahrgestell des Behälterwagens 12 an den Greifarmen 21 und 22 verankert werden kann. An der anderen Seite der Lagerhalterung 20 ist eine Steuerstange 23 an dem Stangenelement 19 befestigt. Die Steuerstange 23 besteht hierbei aus einem Hebel, an dessen freien Ende ein Steuernocken 24 angeordnet ist, wie dieser insbesondere in der 1 zu erkennen ist. Weiter ist aus der 1, aber auch aus der 3 zu erkennen, dass der Steuernocken 24 mit einer Kulissenbahn 25 zusammenwirkt zur Einleitung einer Kippbewegung, wie diese in der 3 deutlich zu erkennen ist, für den an den Greifarmen 21 und 22 befestigten Behälterwagen 12 beim Hebevorgang.
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Es versteht sich nun von selbst, dass, wenn der Behälterwagen 12 in der Position der Greifarme 21 und 22 wie in der 1 angesetzt ist, der Behälterwagen 12 dann entsprechend der 2 angehoben wird, wobei dann in der Endphase mittels der Steuerstange 23, initiiert durch den Steuernocken 24, die Kippbewegung eingeleitet wird, so dass eine Entleerung an der Öffnung 9 des Kesselgehäuses 2 erfolgt.
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Wie insbesondere noch aus den 3, 4 und 5 zu erkennen ist, wirkt beim Hebevorgang des Behälterwagens 12 mit der Hubeinrichtung 15 ein Prallblech 26 zusammen, welches über die Einfüllöffnung 9 des Kesselgehäuses 2 schwenkbar gehalten ist zum kontrollierten Entleeren des Behälterwagens 12. Es versteht sich von selbst, dass, wenn der Behälterwagen 12 sich in der Position 3 befindet, das Prallblech 26, welches in der Senkrechtstellung in der 4 und 5 befindet und dann so über die Öffnung 9 verschwenkt wird, dass ein Überkippen der zu entleerenden Ware aus dem Behälterwagen 12 unterbunden wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kessel
- 2
- Kesselgehäuse
- 3
- Rührwerk
- 4
- Stirnseite
- 5
- Stirnseite
- 6
- Gestell
- 7
- Lagerachse
- 8
- Deckel
- 9
- Öffnung
- 10
- Ausguss
- 11
- Hebekippvorrichtung
- 12
- Behälterwagen
- 13
- Frontseite
- 14
- Kesselgehäusewand
- 15
- Hubeinrichtung
- 16
- Trägerelement
- 17
- Spindeltrieb
- 18
- Führung
- 19
- Rohr- bzw. Stangenelement
- 20
- Lagerhalterung
- 21
- Greifarm
- 22
- Greifarm
- 23
- Steuerstange
- 24
- Steuernocken
- 25
- Kulissenbahn
- 26
- Prallblech