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Verschlußvorrichtung für senkrechte Destillationsretorten Die Erfindung
betrifft eine hydraulische Verschlußvorrichtung für senkrechte Destillationsretorten,
die aus einer viereckigen Rinne besteht, welche die Auslaßöffnung begrenzt und das
Wasser einschließt, welches den hydraulischen Schutz bildet und in welches die nach
unten gerichtete Kante einer Mulde eintaucht, die sich nach Art eines horizontal
beweglichen Schiebers unter der Einwirkung eines Zuges verschiebt, welcher auf eine
ihrer Enden ausgeübt wird. Dieser Schieber kann sich an seinem anderen Ende auf
schrägen Ebenen so verschieben, daß er allmählich gehoben wird, von der Rinne gelöst
wird, eine horizontale Lage einnimmt und bei seiner weiteren Horizontalverschiebung
die Auslaßöffnung freigibt.
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Ein Trichter, welcher dieser Auslaßöffnung gegenüber mündet, ist auf
der Seite, «-o der Schieber sich heben soll, nach unten durch eine Tür verlängert,
die senkrecht schwingen kann, wenn der Schieber gehoben ist, um in eine horizontale
Lage zu kommen, so daß sie den Zwischenraum schließt, der am Ende des Trichters
vorhanden ist und für die Hubbewegung des Schiebers notwendig ist.
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Diese hydraulische Verschlußvorrichtung wird vorteilhaft mit einer
besonderen Vorrichtung zum Festhalten des Materials kombiniert. Die Zeichnung stellt
eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dar, und zwar ist
Abb. i ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung nach Linie i-i der Abb. z.
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Abb. 2 ist ein um 9o° versetzter senkrechter Schnitt nach Linie 2-2
der Abb. i.
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Jede der Kammern a des Ofens ist an ihrem unteren Ende durch eine
Rinne b verlängert, welche auf einer ihrer Seiten eine gekrümmte Wandung b1 besitzt,
die im Schnitt die Form eines Kreisbogens besitzt. Die andere Seite clieserRinne
ist offen, und der Grundriß dieser Öffnung b= ist etwas zur Senkrechten hin geneigt,
so daß das auf der gekrümmten Wandung b1 gleitende Material das Bestreben hat, unter
der Einwirkung der Schwere die Rinne durch die Öffnung b2 zu verlassen.
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An das Gestell c des Ofens ist. der öffnung b2 der Rinne gegenüber
bei d2 eine Klappe d angelenkt, welche die Form eines Korbes besitzt, dessen Boden
dl gekrümmt ist und im Schnitt die Form eines Kreisbogens besitzt, der denselben
Mittelpunkt hat wie die gekrümmte Wandung b1 der Rinne. Der Zapfen oder die Gelenkachse
d2 dieser Klappe d ist seitlich von der Kammer a des Ofens so angeordnet,
daß er das Entleeren im Augenblicke des Öffnens nicht behindert. Die seitlichen
Wangen d der Klappe sind parallel
zur Außenfläche der entsprechenden
Wandungen b, b der Rinne angeordnet. Mittels eines Hebels e, der auf eines
der Enden der Gelenkachse d2 der Klappe aufgekeilt ist, kann die Klappe betätigt
werden.
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Bei der in der Zeichnung veranschaulichten Lage liegt der Boden dl
des Korbes d in der Verlängerung der gekrümmten Wandung b1 der Rinne b, die auf
diese Weise bis zu einer gewissen Entfernung über die senkrechte Ebene hinaus verlängert
wird, die durch den oberen Teil der Öffnung b2 der Rinne hindurchgeht. Das in der
Ofenkammer a befindliche Material legt sich also seinem natürlichen Böschungswinkel
entsprechend auf die Oberfläche der gekrümmten Wandung b1 der Rinne und auf den
Boden dl der Klappe, welch letztere mehr oder weniger stark, je nach dem Böschungswinkel,
gehoben werden muß.
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Um ein mehr oder weniger teilweises Entleeren der Kammer a des Ofens
zu bewirken, braucht man nur die Klappe d mehr oder weniger hinter der Rinne b verschwinden
zu lassen, wobei sich der Boden dl unter die gekrümmte Wandung b1 legt. Man erzielt
dies, indem man den Hebel e von Hand betätigt.
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Man könnte dies natürlich auch auf mechanischem Wege erreichen. Die
Festhaltevorrichtung wird vorteilhaft in der Richtung der größten Abmessung der
Ofenkammer angebracht, d. h. so, daß die Gelenkachse d2 der Klappe d nach einer
Richtung angeordnet ist, die parallel zur Längsrichtung der Ofenkammer verläuft.
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Es ist leicht ersichtlich, daß die Klappe, wenn sie so betätigt wird,
daß sie aus ihrer Rücktrittslage in die Lage zum Festhalten des Materials zurückkehrt,
das zu entleerende Material nicht zerbrechen oder zermalmen kann. Diese Bewegung
hat lediglich die Wirkung, eine Stützfläche für das Material nach seinem natürlichen
Böschungswinkel zu schaffen, d. h. ohne daß die Klappe gegen irgendwelche Flächen
stößt.
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Das Material, welches durch die von dem Boden dl des Korbes d freigegebene
öffnung b2 der Rinne hindurchgeht, fällt in einen Trichter f . Unterhalb und außerhalb
dieses Trichters ist ein Kasten g vorgesehen, der in seinem unteren Teile eine Rinne
g1 von rechteckiger Form besitzt, welche bis zu einer gewissen Höhe Wasser enthält,
welches dazu bestimmt ist, einen hydraulischen Verschluß zu sichern. Diese Rinne
begrenzt die Auslaßöffnung. In diese Rinne 9l taucht die nach unten gerichtete Kante
hl einer umgekehrten Mulde h. ein. Letztere besitzt an ihren Längsseiten Wangen
1a2, die nach oben gerichtet sind und an welchen außerhalb der Mulde h zwei Paar
Rollen i drehbar angeordnet sind. Diese Rollen i können auf Schienen il laufen,
welche an den Wandungen des Kastens g oberhalb der Rinne gl, den Längsseiten dieser
entlang, befestigt sind. Diese Schienen verlaufen im größten Teile ihrer Länge horizontal.
Nahe einem ihrer Enden oberhalb der Schmalseite der Rinne g1 besitzen sie geneigte
Teile i2.
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Die Mulde h ist am entgegengesetzten Ende mit einer Stange h3 verbunden,
die einen Handgriff h4 besitzt. Übt man mittels dieses Handgriffes eine Zub ,#irkung
auf die Mulde h aus, so kann diese sich nach Art eines Schiebers verschieben. Bei
Beginn der Bewegung werden die Rollen i, indem sie auf den schrägen Teilen i' der
Schiene il aufwärts gehen, zunächst ein allmähliches Heben der Mulde h bewirken,
bis die Kante h' über die obere Kante der Rinne g'- hinausgehoben ist und die Mulde
1z eine horizontale Stellung einnimmt.
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Zieht man dann weiter an dem Handgriff h4, so verschiebt sich die
Mulde 11. horizontal, bis der Schieber die Auslaßöffnung, die durch die Rinne gl
begrenzt ist, vollständig freigibt. Der Schieber lt legt sich dann in die
seitliche Verlängerung g2 des Kastens g, welcher hinreichend große Abmessungen besitzt,
um den Schieber in seiner Öffnungsstellung aufzunehmen.
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Im unteren Teile, des Trichters f ist dem Ende der Mulde lt in der
Verschlußlage gegenüber eine Tür k angeordnet, welche so aufgehängt ist, daß sie
um eine horizontale Achse kl in Führungen k2 schwingen kann, die auf dem unteren
Ende des Trichters f befestigt sind. Diese Tür k kann schwingen und sich in den
Führungen k2 senkrecht verschieben, wenn der Schieber h. sich hebt, wenn seine Rollen
i auf den schrägen Flächen i2 der Schiene il aufwärts gehen. Diese Tür k
verhindert das Herausfallen des Materials über die Mulde h hinaus, während sie gleichzeitig
die senkrechte Bewegung der Mulde um die Höhe gestattet, welche erforderlich ist,
um die den hydraulischen Verschluß bildende Rinne i2 zu lösen. Die Tür k fällt infolge
ihres Eigengewichts zurück, wenn der Schieber 12 mittels der Stangen h3, h4 in die
Verschlußlage zurückgestoßen wird, in welcher die Mulde h wieder in das Innere der
Rinne gl eintritt, indem die Rollen i den schrägen Ebenen i2 entlang abwärts gehen.
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Das Wasser wird der Verschlußrinne durch einen Rohrstutzen g3 zugeführt,
der mit der Wasserleitung verbunden ist. Entleerungsrohrstutzen g4, die im unteren
Teil des Kastens g vorgesehen sind, gestatten das Reinigen dieses Kastens.
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Die neue hydraulische Verschlußvorrichtung sichert einen sehr dichten
Abschluß und verhindert jeglichen Eintritt von Luft, was bei den üblichen senkrechten
Destillationsretorten
von großer Höhe eine schwer zu erfüllende
Bedingung ist.