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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Strandstuhl mit einer gewölbten Auflagefläche, die mehrere Flächenabschnitte aufweist, von denen ein erster Abschnitt als Sitzfläche und ein zweiter Abschnitt als Rückenlehne dient. Ferner betrifft die Erfindung ein Transportelement für den Strandstuhl.
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Aus der
DE 203 09 577 U1 ist beispielsweise ein Strandstuhl als mobile Sitzgelegenheit für eine Benutzung auf nicht befestigtem Untergrund bekannt. Dieser Stuhl weist eine gepolsterte Sitzfläche auf, an der sich eine Rückenlehne aus einer zusammenrollbaren Materialbahn anschließt. Die Rückenlehne wird mittels einer Stangenkonstruktion gehalten. Die Stangenkonstruktion lässt sich in den Sand stecken. Da aber die durch ein Anlehnen des Nutzers wirkenden Kräfte nur durch die eingesteckten Bereiche der Stangenkonstruktion aufgefangen werden müssen, ist dieser Strandstuhl nicht besonders stabil. Die Stabilität ist im festeren Boden deutlich größer, dann gestaltet sich der Auf- und Abbau aber auch deutlich aufwändiger.
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Eine stabilere Version eines Strandmöbels ist beispielsweise aus der
DE 10 2007 040 999 A1 bekannt. Das dortige Strandmöbel besteht aus einem oder zwei schalenförmigen Modulen. Zur Standortsicherung der Strandschale werden dessen Kufen mit ihren Spitzen in den Boden gerammt sowie eine Fixierungsschraube durch einen Mittelteil der Schale in den Boden gedreht. Die Länge und Größe des Gewindes der Fixierungsschraube garantieren einen sicheren Stand, wodurch die Aufstellung zur Benutzung ebenfalls einen von der Untergrundbeschaffenheit abhängigen Aufwand verursacht.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Strandmöbel anzugeben, das bei einer stabilen Verwendbarkeit die Vorteile einer einfachen Handhabung und eines sicheren Transports bietet.
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Gelöst wird diese Aufgabe zum einen durch einen erfindungsgemäßen Strandstuhl mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein erfindungsgemäßes Transportelement mit den Merkmalen des Anspruchs 12.
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Der Strandstuhl besitzt eine gewölbte Auflagefläche, die mehrere Flächenabschnitte aufweist, von denen ein erster Abschnitt als Sitzfläche und ein zweiter Abschnitt als Rückenlehne dient. Erfindungsgemäß ist der Strandstuhl derart ausgebildet, dass seitlich neben der Auflagefläche zumindest teilweise jeweils eine als Standmittel dienende Kufe vorgesehen ist.
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Zur Erhöhung der Stabilität und Kippsicherheit sind bei dem erfindungsgemäßen Strandstuhl die Kufen länger als der Abschnitt der Sitzfläche.
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Die Kufen stellen das eigentliche Standmittel des Strandstuhls dar. Der Strandstuhl steht zusammen mit einem darauf sitzenden Nutzer stabil, solange sich eine Projektion des Schwerpunktes von Nutzer und Stuhl innerhalb der von den beiden Kufen eingeschlossenen Fläche befindet. Es ist klar, dass der Abstand der Kufen zueinander mit die Standstabilität des Standstuhls beeinflusst. Je weiter die Kufen auseinander sind, umso stabiler steht der Strandstuhl. Die Gefahr des Umkippens zur Seite wird also durch einen breiteren Kufenabstand vermindert.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Strandstuhls ist die Auflagefläche vollständig geschlossen. Alternativ kann die Auflagefläche zumindest bereichsweise Öffnungen aufweisen, wodurch die Herstellung mit einem geringeren Materialeinsatz möglich ist.
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Bei einer materialreduzierten Herstellung können bei einer Ausführungsform des Strandstuhls die Öffnungen eine im Wesentlichen rechteckige oder ovale Form aufweisen. Alternativ ist ebenfalls möglich, dass die Öffnungen im Wesentlichen schlitzförmig ausgebildet sind.
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Eine erhöhte Eigenstabilität des Strandstuhls wird dadurch erreicht, dass die Auflagefläche umlaufend ein Rand vorgesehen ist, in dem zumindest teilweise eine Nut ausgebildet ist. Durch die Nut wird eine Verwindung des Strandstuhls verhindert.
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Eine einfache Ausgestaltung des Strandstuhls wird dadurch ermöglicht, dass die Kufen durch die Nut in dem Rand gebildet werden.
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Um den erfindungsgemäßen Strandstuhl besser an einem Umkippen zu hindern, ist vorgesehen, dass die Nut in den Bereichen vor und hinter der Sitzfläche tiefer ausgebildet ist als im Abschnitt der Sitzfläche. Hierdurch lässt sich die Länge der Kufen vergrößern.
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Für einen einfache Handhabung und Tragbarkeit des Strandstuhls ist in dem Rand oberhalb und/oder unterhalb der Auflagefläche eine Grifföffnung ausgebildet.
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Der erfindungsgemäße Strandstuhl kann aus Kunststoff, Metall, Holz oder Kombinationen davon hergestellt sein. Eine besonders preiswerte Herstellung ist mittels eines an sich bekannten Spritzgussverfahrens aus Kunststoff möglich. Der Strandstuhl besteht bevorzugt aus Kunststoff.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäße Strandstuhl ist, dass dieser für einen Palettentransport geeignet ist. Hierfür werden mehrere Strandstühle über- und ineinander gestapelt. Auf einer Palette, beispielsweise einer Euro-Palette, können z. B. insgesamt drei Stapel von Strandstühlen angeordnet werden. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von Strandstühlen in einfacher Weise transportiert und/oder gelagert werden.
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In einer Ausführungsform besitzt der erfindungsgemäße Strandstuhl eine gewölbte Auflagefläche, die mehrere Abschnitte aufweist. In etwa mittig ist eine Sitzfläche vorgesehen, an die sich nach vorne eine Beinfläche anschließt. Nach hinten geht die Sitzfläche in eine Rückenlehne über. Die Wölbung ist derart vorgesehen, dass ein Benutzer eine relativ bequeme Sitzhaltung mit leicht nach hinten geneigter Rückenlehne und angehobenen Beinen einnimmt. Die Sitzfläche ist aufgrund der Wölbung als eine Art Sitzmulde ausgebildet. Die Wölbung ist anatomisch begründet. Die Beinfläche ist nicht für die gesamte Beinlänge des Nutzers dimensioniert, sondern dient nur der bequemen Auflage der Oberschenkel. Die Sitzfläche ist dabei nicht exakt mittig angeordnet, sondern der Abschnitt der Beinfläche ist kürzer als der Abschnitt der Rückenlehne. Der Strandstuhl weist in dieser Ausführungsform einen Rand auf, der vollständig die Auflagefläche umläuft. In dem Rand ist eine Nut vorgesehen, deren Tiefe über den Umlauf variiert.
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Das erfindungsgemäße Transportelement für den vorstehend beschriebenen Strandstuhl weist eine umlaufende Wandung und eine an der Oberseite ausgebildeten Aufnahme auf, die in Längsrichtung eine Vertiefung aufweist.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strandstuhls unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beispielhaft detaillierter beschrieben, in denen
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Strandstuhls zeigt;
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2 eine Schnittdarstellung des Strandstuhls aus 1 zeigt;
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3 eine Ansicht des Standstuhls von vorne zeigt;
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4 eine Ansicht des Strandstuhls von hinten zeigt;
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5 eine Ansicht des Strandstuhls von unten zeigt;
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6 eine Draufsicht auf den Strandstuhl zeigt;
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7 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Transportelementes zeigt;
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8 in einer perspektivischen Ansicht eine Vielzahl erfindungsgemäßer Strandstühle bei einem Palettentransport zeigt; und
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9 eine vergrößerte Detailansicht des Palettentransportes aus 8 zeigt.
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Strandstuhls 1 gezeigt. Der Strandstuhl 1 besitzt eine gewölbte Auflagefläche 2, die mehrere Abschnitte aufweist. In etwa mittig ist eine Sitzfläche 3 vorgesehen, an die sich nach vorne eine Beinfläche 4 anschließt. Nach hinten geht die Sitzfläche 3 in eine Rückenlehne 5 über. Die Sitzfläche 3 ist hier aufgrund der Wölbung als eine Art Sitzmulde ausgebildet. Die Beinfläche 4 ist nicht für die gesamte Beinlänge des Nutzers dimensioniert. Es ist somit klar, dass die Sitzfläche 3 nicht exakt mittig angeordnet ist und der Abschnitt der Beinfläche 4 somit kürzer als der Abschnitt der Rückenlehne 5 ist.
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Der Strandstuhl 1 weist einen Rand 6 auf, der vollständig die Auflagefläche 2 umläuft. In dem Rand 6 ist eine Nut bzw. eine Vertiefung 7 vorgesehen, deren Tiefe über den Umlauf variiert. Ferner sind in der Auflagefläche 2 in den Bereichen der Rückenlehne 5 und der Beinfläche 4 Öffnungen 8 vorhanden. Dadurch lässt sich bei der Herstellung Material einsparen und der Strandstuhl 1 ist mit diesen Öffnungen 8 leichter. Im Bereich der Sitzfläche 3 befinden sich keine Öffnungen, so dass sich ein angenehmes Sitzgefühl bei dem Nutzer einstellen kann, wenn er sich auf den Strandstuhl 1 hinsetzt.
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Schließlich ist oberhalb der Rückenlehne 5 in dem Rand mit der Nut 7 eine Grifföffnung 9 vorgesehen. Es ist offensichtlich, dass in dem Bereich der Grifföffnung 9 die Nut 7 weniger tief ausgebildet ist, als an den Seiten, um relativ komfortabel den Rand 6 umgreifend der Strandstuhl von dem Nutzer mittels der Grifföffnung 9 ergriffen und positioniert werden kann.
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In 2 ist eine Schnittdarstellung des Strandstuhls 1 aus 1 als Längsschnitt gezeigt. Deutlich zu erkennen ist die gewölbte Auflagefläche 2, deren Wölbung anatomisch begründet ist. Ferner ist deutlich zu erkennen, dass die Nut 7 in ihrer Tiefe variiert und somit in dem Bereich der Sitzfläche 3 seitlich jeweils eine Kufe 10 ausbildet. Die Kufe 10 ragt dabei nach vorne und nach hinten über den Bereich der Sitzfläche 3 hinaus in die Bereiche der Beinfläche 4 und der Rückenlehne 5 hinein. Durch die Verlängerung der Kufen 10 ist die Gefahr, dass der Strandstuhl samt Nutzer nach vorne oder hinten umkippen kann, deutlich vermindert. Im Bereich der Sitzfläche 3 ist die Nut 7 weniger tief ausgebildet, wodurch der Schwerpunkt des Strandstuhls mit dem Nutzer relativ tief liegt. Hierdurch wird ebenfalls die Stabilität des Strandstuhls bei Benutzung erhöht.
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In 3 ist eine Ansicht des Standstuhls 1 von vorne gezeigt, d. h. die Ansicht zeigt die Unterseite der Beinfläche 4. Deutlich zu erkennen sind die Öffnungen 8 in der Beinfläche 4, wohingegen die Sitzfläche 3 keine entsprechenden Öffnungen 8 aufweist. Ebenfalls deutlich zu erkennen sind in dieser Darstellung die seitlich neben der Sitzfläche 3 ausgebildeten Kufen 10, die die eigentlichen Standmittel des Strandstuhls darstellen. Die Projektion des Schwerpunktes von Nutzer und Stuhl befindet sich hier innerhalb der von den beiden Kufen 10 eingeschlossenen Fläche.
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In 4 ist nun eine Ansicht des Strandstuhls 1 von hinten gezeigt, d. h. es wird in dieser Ansicht die Rückseite bzw. Unterseite der Rückenlehne 5 betrachtet. Wie in 3 sind die seitlich neben der Sitzfläche 3 angeordneten Kufen 10 zu erkennen. Auch ist zu sehen, dass die Sitzfläche 3 vollständig geschlossen ist, wohingegen die Rückenlehne 5 entsprechende Öffnungen 8 aufweist. Schließlich ist die Grifföffnung 9 oberhalb der Rückenlehne 5 zu erkennen, durch die hindurch ein Teil der Beinfläche 4 zu sehen ist.
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In den 3 und 4 ist ebenfalls deutlich zu sehen, dass die Nut 7 bzw. die Kufen 10 nach unten spitz zu laufen. Die Breite der Kufen 10 wird somit in Richtung Standfläche geringer. Dies ermöglicht, dass mehrere Strandstühle 1 in einfacher Weise übereinander- bzw. ineinander gestapelt werden können.
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In 5 ist eine Ansicht des erfindungsgemäßen Strandstuhls 1 von unten gezeigt. Deutlich zu erkennen ist die Unterseite der Auflagefläche 2 mit der geschlossenen Sitzfläche 3. Die Beinfläche 4 und die Rückenlehne 5 weisen hingegen Öffnungen 8 auf. Ebenfalls deutlich zu erkennen ist der die Auflagefläche 2 vollständig umlaufende Rand 6 mit der Nut 7, die beidseitig der Sitzfläche 3 die Kufen 10 bildet. Entlang der Linie A-A verläuft der Längsschnitt, der in der 2 gezeigt und weiter oben bereits beschrieben wurde.
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In 6 wird der erfindungsgemäße Strandstuhl 1 in einer Draufsicht gezeigt. Auffällig ist in dieser Darstellung, dass die Sitzfläche 3 zwar vollständig geschlossen ist, allerdings ein Oberflächenmuster 11 aufweist, dass in der Form den Öffnungen 8 in der Beinfläche 4 und der Rückenlehne 5 entspricht. Die Öffnungen 8 und das Oberflächenmuster 11 bewirken somit eine durchgehende und gleichmäßige optische Ausgestaltung der Auflagefläche 2.
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7 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Transportelementes 12. Das Transportelement 12 weist eine umlaufende Wandung 13 auf, deren unterer Rand 14 eine Standfläche definiert. Auf der Oberseite des Transportelementes 12 ist eine in Längsrichtung verlaufende Aufnahme 15 ausgebildet, die komplementär zu einer Kufe 10 des Strandstuhls 1 ausgeformt ist. Die Aufnahme 15 bildet somit eine Vertiefung, in die das Ende der Kufe 10 genau hineinpasst.
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Das Transportelement 12 wird im Bereich der hinteren Enden der beiden Kufen unter den Strandstuhl gelegt. Für einen Strandstuhl sind somit zwei Transportelemente 12 erforderlich. Dabei sorgen die beiden Transportelemente 12 dafür, dass der Strandstuhl 1 in einem Gleichgewichtszustand positioniert werden kann.
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In 8 ist in einer perspektivischen Ansicht eine Vielzahl erfindungsgemäßer Strandstühle 1 bei einem Palettentransport gezeigt. Hierbei sind zunächst mehrere Strandstühle 1 über- und ineinander gestapelt. Unter jedem Stapel werden nun zwei Transportelemente 12 wie vorstehend beschrieben angeordnet. Auf einer Palette 16, beispielsweise einer Euro-Palette, können nun insgesamt drei Stapel von Strandstühlen mit jeweils zwei Transportelementen 12 angeordnet werden. Auf diese Weise kann eine Vielzahl von Strandstühlen 1 in einfacher Weise transportiert und/oder gelagert werden.
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9a ist eine vergrößerte Detailansicht des Palettentransportes aus 8. Deutlich zu erkennen ist, dass das Transportelement 12 das hintere Ende einer Kufe 10 aufnimmt. 9b zeigt die Platzierung eines einzelnen Strandstuhls 1 auf zwei Transportelementen 12.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strandstuhls
- 2
- gewölbte Auflagefläche
- 3
- Sitzfläche
- 4
- Beinfläche
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Rand
- 7
- Nut/Vertiefung
- 8
- Öffnungen
- 9
- Grifföffnung
- 10
- Kufe
- 11
- Oberflächenmuster
- 12
- Transportelement
- 13
- Wandung
- 14
- unterer Rand
- 15
- Aufnahme
- 16
- Palette
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20309577 U1 [0002]
- DE 102007040999 A1 [0003]