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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ordner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine nachrüstbare Aufnahmeeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Ordner, insbesondere Aktenordner, werden in erster Linie zur Aufbewahrung von Unterlagen wie Briefen, Prospekten oder Rechnungen verwendet. Es kann jedoch auch vorkommen, dass neben den in Papierform vorliegenden Unterlagen noch weitere Unterlagen in anderen Formaten oder gar andersartige Gegenstände, wie z.B. Schreibutensilien, in einem Ordner aufbewahrt werden sollen. Zudem ist es auch möglich, eine große Menge an Unterlagen, ggf. digitale Kopien der im Ordner abgehefteten Unterlagen, auf Speichermedien, wie z.B. USB-Sticks, abzuspeichern. Auch diese Speichermedien sollen in einigen Fällen mit den abgehefteten Unterlagen zusammen abgelegt werden.
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Aus der
DE 10 2010 050 155 A1 ist eine Halterung bekannt, die in einen Aktendeckel einhängbar ist. Hierzu weist die Halterung zwei Haken auf, mittels derer sie in Aussparungen des Ordners eingehängt werden kann. Zusätzlich können an der Halterung Spannschnüre vorgesehen werden, die um die Ecken des Aktendeckels gespannt werden und somit die Halterung weiter am Aktendeckel fixieren.
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Aus der
DE 298 18 895 U1 ist ein Ordner bekannt, der an einem seiner beiden Deckelteile ein behälterartiges, verschließbares Gehäuse zur Aufnahme eines Datenträgers, z.B. einer Diskette oder einer CD-ROM, aufweist.
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Beide Vorrichtungen aus dem Stand der Technik erfüllen zwar den Zweck der Aufbewahrung von nicht in Papierform vorliegenden Unterlagen oder Gegenständen, jedoch weisen beide Vorrichtungen einen erheblichen Mangel auf. Bei beiden Vorrichtungen wird die Handhabung des Ordners an sich, insbesondere das Auf- und Zuklappen sowie das Vor- und Zurückblättern der Unterlagen, erschwert und eingeschränkt. Bei der Benutzung eines Ordners gemäß einer der Druckschriften aus dem Stand der Technik sind die dort beschriebenen Vorrichtungen oft im Weg.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Ordner bereit zu stellen, der eine Aufnahmeeinrichtung aufweist, welche die Handhabung des Ordners nicht einschränkt.
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Die Aufgabe wird durch einen Ordner gemäß dem Anspruch 1 sowie durch eine nachrüstbare Aufnahmeeinrichtung gemäß Anspruch 11 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Ordner weist ein Rückenteil sowie ein erstes und ein zweites Deckelteil auf. Das Rückenteil ist dabei zwischen den Deckelteilen angeordnet und verbindet diese. Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße Ordner eine Aufnahmeeinrichtung auf, in der verschiedene Gegenstände untergebracht werden können.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Aufnahmeeinrichtung im Bereich des Rückenteils und/oder an dem Rückenteil angeordnet ist. Dadurch stört die Aufnahmeeinrichtung deutlich weniger bei der regulären Benutzung oder Handhabung des Ordners gegenüber den Vorrichtungen aus dem Stand der Technik. Die Aufnahmeeinrichtung blockiert die in dem Ordner abgehefteten Unterlagen nicht und liegt auch nicht direkt an diesen an, wodurch ein einfaches Umblättern weiterhin möglich ist.
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Die erfindungsgemäße, nachrüstbare Aufnahmeeinrichtung ist für einen Ordner, insbesondere einen handelsüblichen Aktenordner, vorgesehen. Sie zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie an einem Rückenteil des Ordners anordenbar ist. Auf diese Weise werden die gleichen positive Effekte erzielt, wie mit dem erfindungsgemäßen Ordner.
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Vorteilhafterweise wird die Aufnahmeeinrichtung so angeordnet und ausgestaltet, dass sie bei einem Zuklappen des Ordners weder mit abgehefteten Unterlagen noch mit einer Hefteinrichtung des Ordners kollidiert oder in Berührung kommt. Auch ein leichtes Berühren, wie z.B. ein Vorbeistreifen oder ein Reibkontakt, sollten vermieden werden, da bei häufiger Benutzung auch ein vermeintlich leichter Kontakt der Aufnahmeeinrichtung mit Bestandteilen des Ordners oder den abgehefteten Unterlagen erheblichen Schaden zufügen kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ordners ist die Aufnahmeeinrichtung an einer Innenseite des Rückenteils angeordnet. Auf diese Weise werden die Außenerscheinung und die Grundform des Ordners nicht durch die Aufnahmeeinrichtung verändert. Der Bereich der Innenseite des Rückenteils wird bei herkömmlichen Ordnern in den seltensten Fällen genutzt und verbleibt daher meist frei. Durch die Anordnung der Aufnahmeeinrichtung in diesem Bereich wird bisher nicht genutzter Platz für einen sinnvollen Zweck genutzt.
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Als besonders vorteilhaft für die Anordnung der Aufnahmeeinrichtung haben sich dabei der obere und der untere Bereich des Rückenteils herausgestellt. Diese Bereiche bleiben, insbesondere an der Innenseite, oftmals ungenutzt und eignen sich daher besonders für das Vorsehen der Aufnahmeeinrichtung.
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Für die Herstellung der Aufnahmeeinrichtung werden bevorzugt Pappe und/oder Kunststoff und/oder Metall verwendet. Dabei kann die Aufnahmeeinrichtung vollständig oder teilweise aus einem oder mehreren dieser Materialien gebildet werden. Diese Materialien sind leicht zu verarbeiten und bieten ausreichende Festigkeitseigenschaften und sind auf Dauer belastbar genug um Gegenstände sicher aufzubewahren.
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Die Aufnahmeeinrichtung kann auf verschiedene Art und Weise an dem Ordner befestigt werden. Vorteilhafterweise kann die Aufnahmeeinrichtung dabei mittels einer lösbaren Verbindung und/oder einer nicht-lösbaren Verbindung mit dem Ordner verbunden werden. Besonders bevorzugt wird die Aufnahmeeinrichtung mittels einer Klebverbindung und/oder einer Klettverbindung und/oder einer Schraubverbindung und/oder einer Nietverbindung mit dem Ordner, insbesondere dem Rückenteil, verbunden. Eine lösbare Verbindung ermöglicht beispielsweise die Mitnahme der Aufnahmeeinrichtung ohne den Ordner herumtragen zu müssen. Nicht-lösbare Verbindungen weisen hingegen Vorteile hinsichtlich der Dauerfestigkeit auf.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ordners ist die Aufnahmeeinrichtung verschließbar, insbesondere abschließbar. Das Verschließen verhindert ein Herausfallen der in der Aufnahmeeinrichtung angeordneten Gegenstände. Durch das Abschließen der Aufnahmeeinrichtung wird sogar verhindert, dass Unbefugte Zugang zu den in der Aufnahmeeinrichtung enthaltenen Gegenständen haben.
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Um bestimmte Gegenstände besonders platzsparend aufnehmen zu können weist die Aufnahmeeinrichtung des erfindungsgemäßen Ordners bevorzugt zumindest einen Aufnahmeteil auf, der an den aufzunehmenden Gegenstand angepasst ist. Hierzu weist das Aufnahmeteil insbesondere eine an den aufzunehmenden Gegenstand angepasst Form auf. Vorteilhafterweise kann ein Aufnahmeteil für einen oder mehrere Stifte oder einen Massenspeicher, insbesondere einen USB-Stick oder eine Speicherkarte, vorgesehen werden. Eine Aufnahmeeinrichtung kann dabei auch mehrere Aufnahmeteile aufweisen, die gleich oder unterschiedlich ausgestaltet sein können.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ordners weist dieser mehrere Aufnahmeeinrichtungen auf, die vorteilhafterweise gleich oder unterschiedlich gemäß den obigen Ausführungen ausgestaltet sein können. Beispielsweise können eine Aufnahmeeinrichtung in dem oberen Bereich des Rückenteils und eine weitere Aufnahmeeinrichtung in dem unteren Bereich des Rückenteils angeordnet sein.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Aufnahmeeinrichtung eine erste Breite auf, die kleiner als eine zweite Breite des Rücktenteils des Ordners ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die an dem Rückenteil des Ordners angeordnete Aufnahmeeinrichtung ein Schließen des Ordners nicht behindert.
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Die obigen, vorteilhaften Ausbildungen der Aufnahmeeinrichtung können sowohl in dem erfindungsgemäßen Ordner als auch in der erfindungsgemäßen nachrüstbaren Aufnahmeeinrichtung zur Anwendung kommen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von einer Zeichnung beispielhaft dargestellt und erläutert. Es zeigt dabei
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1: eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ordners.
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Die 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ordners 1. Der Ordner 1 weist einen Rückenteil 2, einen ersten Deckelteil 3 sowie einen zweiten Deckelteil 4 auf. Der Rückenteil 2 verbindet das erste Deckelteil 3 mit dem zweiten Deckelteil 4. In 1 ist der Ordner 1 in offenem oder aufgeschlagenem Zustand dargestellt.
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Der Order 1 weist eine Hefteinrichtung 9 auf, mittels der Unterlagen in dem Ordner 1 abgelegt oder abgeheftet werden können. In dem dargestellten Ordner 1 sind keine Unterlagen abgelegt. Die Hefteinrichtung 9 ist auf dem zweiten Deckelteil 4 angeordnet.
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An dem Rückenteil 2 ist eine Aufnahmeeinrichtung 5 angeordnet. Diese befindet sich an einer Innenseite 6 und in einem oberen Bereich 7 des Rückenteils 2. Ein unterer Bereich 8 des Rückteils 2 ist frei gelassen. Bei weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ordners könnte auch in dem unteren Bereich eine Aufnahmeeinrichtung angeordnet sein.
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Die Aufnahmeeinrichtung 5 ist als im Wesentlichen quaderförmiges Aufnahmeteil ausgestaltet und weist einen Deckel auf, mittels dem die Aufnahmeeinrichtung 5 verschließbar ist. Die Aufnahmeeinrichtung 5 ist so positioniert und, insbesondere hinsichtlich ihrer Außmaße, so gestaltet, dass ein Zuklappen des Ordners 1 ohne weiteres möglich ist. Beim Zuklappen schwenkt das Rückenteil 2 in Richtung der Hefteinrichtung 9. Die Aufnahmeeinrichtung 5 berührt dabei jedoch die Hefteinrichtung 9 nicht, so dass eine Beschädigung, die durch eine solche Berührung entstehen könnte, vermieden wird.
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Die Aufnahmeeinrichtung 5 ist darüber hinaus mit einer Beschriftung versehen. Durch diese kann beispielsweise angezeigt werden, was in der Aufnahmeeinrichtung 5 enthalten ist.
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Die Aufnahmeeinrichtung 5 weist eine erste Breite b1 auf, die kleiner ist als eine zweite Breite b2 des Rücktenteils 2.
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Die Handhabung des Ordners 1 wird durch die Erfindung nicht eingeschränkt. Während im Stand der Technik eine Halterung beispielsweise an dem ersten Deckelteil 3 befestigt wurde stört die Aufnahmeeinrichtung 5 gemäß der Erfindung nicht beim Auf- und Zuklappen des Ordners 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ordner
- 2
- Rückenteil
- 3
- erstes Deckelteil
- 4
- zweites Deckelteil
- 5
- Aufnahmeeinrichtung
- 6
- Innenseite
- 7
- oberer Bereich
- 8
- unterer Bereich
- 9
- Hefteinrichtung
- b1
- erste Breite
- b2
- zweite Breite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010050155 A1 [0003]
- DE 29818895 U1 [0004]