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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trainingsgerät nach Art einer Kletterwand und besteht aus mindestens einer vertikal angeordneten, mit Klettergriffen ausgestatteten Kletterfläche.
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Nachdem der Klettersport zunächst nur an natürlichen Felsformationen ausgeübt worden ist, werden diesbezügliche Aktivitäten zunehmend auch unter „einem Dach” in Sporthallen und ähnlichen Freizeiteinrichtungen realisiert. Für dieses sog. „indoor-climbing” wurden in den letzten Jahren verschiedenartige technische Lösungen entwickelt, mit denen sich gegenüber dem Klettern an Felsen in der freien Natur Vorteile ergeben, insbesondere hinsichtlich der Wetterunabhängigkeit und der nunmehr auch für ungeübte Kletterer zu gewährleistenden Sicherheit.
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So beschreibt
DE 20 2004 005 381 U1 eine sich über die gesamte Höhe einer Sporthalle erstreckende Kletterwand aus mehreren Segmenten, die jeweils am Boden und an der Decke in Schienen geführt sind. Bei Nichtnutzung der Kletterwand können die Segmente seitlich verschoben werden, so dass die Sporthalle ohne Platzeinschränkung nutzbar ist.
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Die Kletterwand gemäß
DE 101 08 432 A1 hat ebenfalls mehrere verlegerbare Segmente, die hier jedoch nicht seitlich verschoben, sondern bei Nichtnutzung teilweise nach oben gezogen werden.
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Aus
DE 103 37 303 B3 ist eine weitere Kletterwand mit Segmenten bekannt, die im Bereich des oberen Klettersegments einen freien Bauraum aufweist, in dessen Kontur ein vertikal verlegerbarer Schlitten angeordnet ist. An diesem Schlitten ist ein unteres Klettersegment befestigt, so dass ein ähnliches Funktionsprinzip wie bei o. g.
DE 101 08 432 A1 vorliegt.
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Alternativ zur Montage von spezifischen Kletterwänden ist es möglich, die in Sporthallen ohnehin verfügbaren Ausrüstungsgegenstände mit zusätzlichen Baugruppen zum Klettern auszustatten. Eine derartige Konstruktion wird z. B. in
DE 195 27 510 A1 beschrieben, wobei hier an einer üblichen Kletterstangeneinheit im freien Bauraum zwischen jeweils zwei benachbarten Kletterstangen zusätzliche Kletterwandmodule angeordnet sind.
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Ein ähnlicher Lösungsansatz ist Gegenstand von
DE 297 14 140 U1 , indem Platten mit Klettergriffen an den Sprossen einer Sprossenwand eingehängt werden.
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Die benannten Konstruktionen ermöglichen ein abwechslungsreiches und weitgehend gefahrloses sowie witterungsunabhängiges Klettern in Gebäuden. Allerdings ist der hierfür notwendige Kosten- und Bauraumbedarf erheblich, so dass die Kletterwände primär nur zum Klettern in Sporthallen und ähnlich großen Gebäuden geeignet sind. Hingegen sind bisher keine praxiswirksamen Konstruktionen zum Klettern in kleinen Gebäudeeinheiten verfügbar. Folglich muss der am Klettersport Interessierte überwiegend zu einer weiter entfernten Einrichtung fahren, wodurch sich oftmals ein nicht unerheblicher Zeit- und Kostenaufwand ergibt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine technische Lösung zu schaffen, die mit einem relativ geringen Kosten- und Bauraumbedarf ein Klettern in relativ kleinen Räumen ermöglicht, beispielsweise in einer Wohnung.
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Die Aufgabe wird mit einem Trainingsgerät gelöst, das einen quaderförmigen Grundkörper aufweist, der als Tragstruktur zur Aufnahme von Kletterflächen ausgestaltet ist, wobei im Innenraum des Grundkörpers verschiedenartige zwei- und/oder dreidimensionale Objekte lagerbar sind und wobei an den äußeren Abschnitten von mindestens zwei zueinander benachbarten Quaderflächen jeweils mehrere Klettergriffe lagefixiert abstützbar sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in Unteransprüchen beschrieben, die in einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät können mit einem lediglich geringen Kosten- und Bauraumaufwand auch in kleinen Räumen Kletterübungen durchgeführt werden. Dabei können verschiedenartige Kletterwege realisiert werden, indem in den Kletterflächen Bohrraster vorgesehen sind, denen in unterschiedlicher Anordnung und Anzahl Klettergriffe zugeordnet werden. Somit ist trotz der relativ kleinen Abmessungen auch über einen längeren Zeitraum ein abwechslungsreiches Klettern gewährleistet.
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Sofern für dieses Trainingsgerät eine Variante mit einem als Schrank ausgestalteten Grundkörper realisiert wird, ist eine besonders vorteilhafte Einbindung in Wohnbereiche möglich. Eine derartige Variante kann als ein „Kletterschrank” bewertet werden, indem an einem Schrank in geringen Höhen und folglich mit geringem Risiko geklettert werden kann. Dabei können durch das Klettern um rechtwinklig zueinander angeordnete Seitenflächen auch kurze anspruchsvolle Kletterwege geschaffen werden. Gleichzeitig kann der Innenraum neben seiner eigentlichen Schrankfunktion beispielsweise auch für die Ablage von Kletterbekleidung oder sonstigen Kletterausrüstungen genutzt werden, so dass auch diesbezüglich ein „Kletterschrank” realisiert wird. Unabhängig von der Innenraumnutzung werden bei der Schrankvariante die Scharniere der Schranktüren, die Befestigung dieser Scharniere am Grundkörper und die Elemente zur Verriegelung der Schranktüren sehr kompakt ausgeführt, so dass eine ausreichende Sicherheit beim Klettern gewährleistet ist. Vorzugsweise ist die Schließeinrichtung zur Verriegelung der Schranktüren als Klettergriff ausgestaltet, der sich bei einer Beaufschlagung durch einen Fuß oder eine Hand des Kletternden zunehmend am Grundkörper verspannt.
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Das vorgeschlagene Trainingsgerät ist für zahlreiche Anwendungen geeignet, wobei als bevorzugte Anwendung die Nutzung durch Kinder zu nennen ist, beispielsweise in Form eines bekletterbaren Kleiderschranks im Kinderzimmer oder in Kindereinrichtungen. Ebenso ist es jedoch möglich, dass dieses Trainingsgerät auch von erfahrenen Kletterern für kleine Trainingsübungen in der Wohnung genutzt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
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1 den grundsätzlichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Trainingsgerätes
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2 ein Detail aus 1 in vergrößerter Darstellung
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Das in der Zeichnung dargestellte Trainingsgerät ist nach Art einer Kletterwand mit mindestens einer vertikal angeordneten und mit Klettergriffen ausgestatteten Kletterfläche ausgestaltet und insbesondere für das Klettern in kleinen Räumen konzipiert. Dabei zeigt 1 eine bevorzugte Ausführung als „Kletterschrank” für eine Nutzung durch Kinder in Form eines bekletterbaren Kleiderschranks im Kinderzimmer oder in Kindereinrichtungen. Hierbei ist lediglich beispielsweise ein zweitüriger Schrank dargestellt, ohne dass der Sinngehalt der Erfindung auf eine solche Ausführung beschränkt ist.
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Das Trainingsgerät weist einen quaderförmigen Grundkörper 1 auf, der als Tragstruktur zur Aufnahme von Kletterflächen ausgestaltet ist. Im nicht näher dargestellten Innenraum des Grundkörpers 1 können in Abhängigkeit vom Aufstellort des Schrankes verschiedenartige zwei- bzw. dreidimensionale Objekte gelagert werden, beispielsweise Bekleidungsstücke, Spielzeug oder Unterrichtsmaterialien.
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Am äußeren Abschnitt von mindestens zwei benachbarten Flächen des Grundkörpers 1 sind jeweils mehrere Klettergriffe 2 lagefixiert angeordnet. Die Klettergriffe 2 sind an mindestens einer Schranktür sowie an einer benachbarten und rechtwinklig zur Schranktür angeordneten Seitenfläche angeordnet. Gemäß 1 sind zum Beispiel an den beiden vorderen Schranktüren 3 und 4 sowie an einer Seitenfläche 5 Klettergriffe 2 vorgesehen.
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An den Front- und Seitenflächen vom Schrank sind Durchbrechungen zur Aufnahme von Klettergriffen 2 vorgesehen. Diese Durchbrechungen sind gemäß 1 als Aussparungen 6 ausgestaltet. Folglich werden hier die Klettergriffe 2 in den Aussparungen 6 an den Flächen des quaderförmigen Grundkörpers 1 abgestützt. Vorzugsweise weisen die Front- und Seitenflächen vom Schrank eine Vielzahl rasterförmig angeordneter Aussparungen 6 auf. Somit lassen sich in einfacher Weise und sehr schnell unterschiedliche Kletterwege ausbilden. Alternativ können die Klettergriffe 2 auch auf den Flächen des quaderförmigen Grundkörpers 1 aufgeschraubt werden, wodurch allerdings der Vorteil schnell veränderbarer Kletterwege entfällt.
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Damit das sonst übliche Schrankschloss im Kletterbetrieb nicht beschädigt wird, weist der in der Zeichnung dargestellte Schrank eine Schließeinrichtung 7 auf, die ebenfalls als ein Klettergriff ausgestaltet ist. Eine mögliche Variante dieser als Hand- oder Fußabstützung nutzbaren Schließeinrichtung 7 ist in 2 nochmals in vergrößerter Darstellung gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- quaderförmiger Grundkörper
- 2
- Klettergriff
- 3
- Schranktür
- 4
- Schranktür
- 5
- Seitenfläche
- 6
- Durchbrechung/Aussparung
- 7
- Schließeinrichtung in Klettergriffausführung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004005381 U1 [0003]
- DE 10108432 A1 [0004, 0005]
- DE 10337303 B3 [0005]
- DE 19527510 A1 [0006]
- DE 29714140 U1 [0007]