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Die
Erfindung betrifft eine Kletterwandanlage mit Prallwandfunktion.
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Dem
Stand der Technik folgend werden künstliche Kletterwände durch
das Aufschrauben von Griffen auf eine Fläche bekletterbar gemacht. Durch die
Anordnung der Klettergriffe können
bestimmte Kletterrouten festgelegt werden und durch die Wahl der
Abstände,
der Lage untereinander, aber auch der Form und Größe dieser
Griffe, die Schwierigkeitsgrade der jeweiligen Kletterrouten festgelegt
werden.
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Die
einzelnen Kletterrouten werden meist durch die Verwendung jeweils
gleichfarbiger Griffe von anderen Routen abgegrenzt. Durch die Verwendung
mehrerer Farben können
so auf kleinstem Raum mehrere Kletterrouten angelegt werden. Um diese
Routen an die jeweiligen Bedürfnisse
der Kletterer anzupassen ist es üblich,
derartige Kletterwände
mit einer Vielzahl von Befestigungsmöglichkeiten für die Klettergriffe
auszurüsten.
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Durch
diese üblicher
Weise als in der Kletterwand versenkt liegenden Gewindehülsen ausgebildeten
Befestigungspunkte können
die Positionen der für
die einzelnen Routen benötigten
Griffe auf einfache Art und Weise dem Können der jeweiligen Kletterer
angepasst und verändert
werden.
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Um
das Klettern zu erleichtern und auch um eine möglichst naturgetreue Nachbildung
der Kletterwandflächen
zu erreichen ist es üblich,
die Oberflächen
von künstlichen
Kletterwänden
mit einer besandeten Beschichtung zu versehen. Die Platten dieser Verkleidungen
müssen,
um eine ausreichende Standsicherheit zu erreichen, mit einer stabilen drucksteifen
Tragkonstruktion versehen werden.
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Beim
Einsatz in Mehrzweck- und Sporthallen ergibt sich aufgrund der Sicherheitsanforderung
an Sporthallenwände
die Auflage, alle Wandverkleidungen möglichst glatt, eben und ohne
vorstehende Bauteile auszubilden und bei der Nutzung als Sporthalle diese
möglichst
auch Aufprall dämpfend
auszubilden.
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Um
die Nutzungssicherheit der Kletterwandanlagen gewährleisten
zu können,
dürfen
diese nur durch geschulte und unterwiesene Nutzer beklettert werden
und es ist eine unbeaufsichtigte Nutzung der Anlage wirksam zu verhindern.
Die bekletterbaren Flächen
müssen
daher bis auf eine Höhe
von etwa 2 Meter verschlossen oder verstellt werden.
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Ein
besonders wichtiger Aspekt in der Nutzung von Kletterwänden ist
es, die Anlage innerhalb kurzer Zeit bekletterbar zu machen, sodass
eine Benützung
dieser innerhalb einer Schulstunde möglich wird. Bei der Nutzung
derartiger Wände
als Boulderwände
ist darauf Bedacht zu nehmen, dass vor dem Beklettern der Anlage
am Fußboden
Absprungsicherungen vollflächig
und verrutschungssicher verlegt werden müssen.
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Um
diesem Anforderungsprofil zu entsprechen sind Lösungen bekannt, bei denen beispielsweise
Drehtüren
vor bekletterbaren Wandflächen montiert
werden, mit deren Hilfe die Kletterwandfläche vor unautorisierter Nutzung
geschützt
wird. Derartige Lösungen
haben sich als oft problematisch erwiesen, zumal die maximale Breite
der Türen
die Breite der Kletterwandflächen
auf maximal 6 bis 8 Meter beschränkt.
Diese Türen
sind einerseits relativ teuer und können durch das teilweise sehr
hohe Eigengewicht nur schwer bewegt werden und stellen andererseits
ein Sicherheitsrisiko dar. Als besonders nachteilig wirken sich
bei derartigen Toranlagen die im geöffneten Zustand vor der Kletterwand
liegenden Türblätter aus,
die bei einem Beklettern der Wandfläche über der Türe durch die vorstehenden Kanten
zu einem Sicherheitsrisiko für
die Kletterer werden. Daher muss die nutzbare Breite der Kletterwand über der
Torblatthöhe
derart eingeschränkt
werden, dass bei einem Abstürzen
der kletternden Personen keine Verletzungsgefahr durch das vorstehende
Türblatt gegeben
ist.
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Bekannt
sind auch direkt an die Kletterwand angelegte Matten, die bei Nutzung
der Kletterwand demontiert werden. Dies ermöglicht zwar eine rasche Nutzungsdauer
Kletterwand, bietet aber keinen sicheren Schutz vor unbefugtem Beklettern
der dahinter liegenden Wand. Ein Nachteil ist es auch, dass diese
Lösungen
nicht bündig
in die angrenzenden Wandflächen
eingebunden werden können
und die für
Wandflächen
in Sporthallen geforderte Ballreflexion nicht eingehalten werden
kann. Ballspiele werden dadurch stark behindert.
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Zudem
dürfen
derartige Abpolsterungen aufgrund der leicht brennbaren Oberfläche in vielen Mehrzweckhallen
In einer Lösung
nach
DE 101 08 432
A1 sind hochziehbare Kletterwände bekannt. Diese Kletterwände werden
vor der Sporthallenwand montiert und können bis auf eine Höhe von etwa 2500
mm hochgezogen und bei Nutzung der Kletterwand dann abgesenkt werden.
Bei dieser Ausführungsvariante
kann durch die hinter der absenkbaren Kletterwand liegenden Prallwand
eine ebene Fläche mit
der seitlich anschließenden
Verkleidung realisiert werden. Es hat sich aber als nachteilig erwiesen, dass
derartige Systeme nur mit Motorantrieben zu realisieren sind. Daher
ist die Gesamtanlage allen Sicherheits- und Wartungsanforderungen
von Maschinen zu unterwerfen und dadurch in Errichtung und Betrieb
sehr teuer. Besonders bei Bauvorhaben mit hohen ästhetischen Ansprüchen lassen
sich diese von der Halle aus frei einsehbaren Führungskonstruktionen nur schwer
durchsetzen.
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Ein
weiterer Nachteil dieser Systeme ist die Beschränkung der maximalen Anlagenbreite.
Eine Kopplung mehrerer Anlagen in der Breite ist nur bedingt möglich und
im Bereich der oberen Parkstellung der Kletterwand können nur
leicht überhängende Wandflächen realisiert
werden.
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Aufgrund
der beschränkten
Hublasten können
die besonders naturnahen Kletterwandflächen aus Beton nur in eingeschränkter Größe verbaut
werden.
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Ein
weitere Lösung
nach
DE 101 08 432
A1 beschreibt eine in eine Prallwand integrierte Kletterwandanlage,
bei der die für
ein Beklettern erforderlichen Griffstrukturen hinter der Prallwandsichtverkleidung
liegen.
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Durch
die an der Rückseite
dieser Sichtverkleidung eingearbeitete verschiebbare Fläche können die Öffnungen
der Griffe verschlossen und für das
Beklettern freigegeben werden.
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Diese
Klettergriffe sind zwar einfach und schnell zu öffnen oder zu verschließen, sind
aber aufgrund deren Versenkungen von Kindern nur schlecht erreichbar.
Als weiterer Nachteil derartiger Kletterwände hat es sich gezeigt, dass
die Ausnutzung der Wandfläche
aufgrund der fehlenden Variabilität der Griffposition und der
konstruktionsbedingten Klettergriffmindestabstände stark eingeschränkt wird.
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In
einer Lösung
nach
DE 103 28 231
B3 werden Kletterwände
hinter seitlich verfahrbaren Schwenktüren eingebaut. Derartige Türen bieten zwar
die Möglichkeit,
Kletterwandanlagen sicher hinter den Türelementen zu verbergen, sind
aber aufgrund der technisch sehr aufwendigen Trag- und Führungskonstruktionen
relativ teuer.
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Darüber hinaus
sind bei allen bekannten Systemen mit vorgesetzten Prallwandsystemen
für deren
Nutzung immer Absprungsicherungen aus Turnmatten direkt an die Kletterwand
anzulegen.
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Diese
Matten sind aufgrund des hohen Gewichts nur mit erheblichem Kraftaufwand
oder Transporthilfsmitteln aus den meist entfernt liegenden Gerätelagerräumen zu
holen.
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Nach
der Nutzung der Kletterwand müssen diese
wieder ordnungsgemäß verstaut
werden und ergibt sich durch die Manipulation dieser Teile ein oft erheblicher
Zeitaufwand, der die tatsächlich
nutzbare Zeit innerhalb einer Turnstunde stark einschränkt.
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Insbesondere
ist beim Benützen
der Kletterwand von Volksschulkindern aufgrund der schwer handzuhabenden
Schutzmatten mit erheblichen Problemen und Verzögerungen zu rechnen, wodurch
oft auf eine Nutzung der Kletterwand aufgrund des oftmals sehr kleinen
Zeitfensters gänzlich
verzichtet wird.
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Als
weiteres Problem bei der Nutzung von Kletterwänden hat es sich gezeigt, dass
die am Fußboden
aufgelegten Schutzmatten verrutschen können und zwischen den einzelnen
Mattenteilen, oder zwischen Kletterwandfläche und Matte, gefährliche Öffnungen
entstehen können.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bezieht sich somit auf eine
Kletterwandanlage für Sport-
und Mehrzweckhallen, die ein unbefugtes Beklettern der Kletterwand
wirksam verhindert.
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Im
Falle, dass die Kletterwand nicht genutzt wird, soll eine optisch
und technisch den nebenliegenden Verkleidungen entsprechende Oberfläche ohne
Tiefenversatz entstehen und die auch eine Ausbildung von Aufprall
dämpfenden
Verkleidungen zulässt.
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Die
Aufgabe wird durch die Künstliche
Kletterwand mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst.
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In
einer Ausgestaltung ist es möglich,
die erforderlichen Fallschutzmatten 6, 9 direkt
hinter einer Tragkonstruktion gemäß 1 bis 4 fix
aufzubauen, sodass keine zusätzliche
Arbeiten für
die Verlegung der Fallschutzmatten erforderlich sind. Die Kletterwand
kann sofort nach dem Abklappen der Front und dem Umlegen des Fallschutzes
sicher benutzt werden und es fallen keine Zeiten für das Heranschaffen
und Verlegen der Fallschutzmatten an.
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Bei
der Verwendung von Kletterwänden
mit einer Aufbauhöhe
bis 30 cm hat es sich gezeigt, dass die Verwendung von faltbaren
Fallschutzmatten 6, 9 nach 1 bis 4 eine Fixierung
der Fallschutzmatte 6 ermöglicht, ohne diese im Drehlagerbereich zu
zwängen
oder zu knicken. Der lose umgeklappte Teil 9 der Matte
sollte zur besseren Lagesicherung mit Kletterverschluss an der Fallschutzmatte 6 fixiert werden.
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Es
hat sich auch gezeigt, dass für
eine dauerhafte Haltbarkeit die Auflagerflächen für die Fallschutzmatten 6, 9 an
der Klappenrückseite 32 durchgehend
und eben ausgebildet werden müssen.
Es sich als vorteilhaft gezeigt die im Bereich der Drehachse 34 liegende
Verkleidung 36 ebenfalls drehbar zu lagern, damit sich
durch die Verschiebung der Verkleidungsplatten den Plattenteil 36 keiner
Zwängung ausgesetzt
wird und die Anschrägung 37 über das nicht
drehbare Auflager 38 selbständig ausweichen kann.
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Je
nach Wunsch der Nutzer und der gewünschten Mattengröße können die
Kletterwände nach 5 in
der Breite endlos aneinander gereiht werden und somit auch überbreite
Kletterwände
auf einfache Weise gesichert werden.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, dass es möglich ist
nur einzelne Bereiche der Kletterwand freizugeben und die nutzbare
Fläche
ohne besonderen Aufwand variiert werden kann.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung können die
an der Rückseite 32 der
Klappen 2 angebrachten Fallschutzmatten 6, 9 nach 1 bis 4 mit
einer schrägen
Kante 15 nach 6 oder auch mit Stufenfalz 13 verlegt
werden, wodurch ein Hineintreten zwischen den Fallschutzmatten 6, 9 verhindert und
somit die Stolpergefahr deutlich reduziert werden kann.
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In
einer Ausgestaltung ist es auch möglich, die Klappen 2 durch
einen Elektroantrieb zu betätigen.
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Die
Wandelemente können
auf einfache Weise durch elektrische Schlösser 23 oder Haftmagnete 26 nach 10 oder
auch mechanische Verriegelungen 22 nach 9 fixiert
werden. Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, die abklappbare Frontverkleidung 31 der
Klappen 2 nach 6 jeweils bündig aneinander zu reihen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Elemente über die
im Turnsaalbau gebräuchlichen
versenkt liegenden Muschelgriffe 11 verriegelt werden.
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Bei
der Handhabung ohne Motorantrieb hat es sich gezeigt, dass es günstig ist,
die abklappbaren Klappen 2 mit Federkraft derart zu beaufschlagen, dass
die Gewichtskraft der Klappe 2 möglichst ausgeglichen wird,
sodass die Handhabung auch ohne großen Kraftaufwand möglich ist.
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Um
eine Handhabung zu erleichtern ist es günstig die Bewegung nach 3a, 3b der Klappe 2 mit
hydraulischen oder pneumatischen Dämpfungseinrichtungen 30 zu
bremsen.
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Um
die abgeklappte Frontverkleidung 31 vor Beschädigungen
oder Verunreinigungen zu schützen,
ist es günstig
im Auflagerbereich des Fußbodens
weiche Zwischenlagen 3 einzuarbeiten.
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Für die Handhabung
der Frontklappen ist es günstig,
pro Klappe 2 jeweils an der Kopf- und einer Längsseite nach 8, 9, 10 im
Abstand von etwa 400 mm von der Oberkante der geschlossenen Klappe
Grifflaschen 4, 16 anzubringen. Diese Grifflaschen
sind derart ausgebildet, dass sie nicht über die Deckfläche 33 im
abgeklappten Zustand vorstehen und somit keinerlei Stolpergefahr
von diesen Laschen ausgehen kann.
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Zur
leichten Handhabung der Verrieglung haben sich abklappbare Schließbleche 21 nach 9 bewährt. Diese
Verriegelungen sind bündig
in der Kletterwandfläche 1 eingearbeitet
und haben ein abklappbares Schließblech 21, das nach
dem entriegeln durch Federkraft in die horizontale Schließstellung
gebracht und gehalten wird, sodass die Schließblechlasche in die Klappe 24 ragt
und somit eine Verriegelung beispielsweise mit einem handelsüblichen Hakenschloss 22 möglich wird.
Sollte die Klappe nicht in der flächenbündigen Parkposition sein und von
oben belastet werden senkt diese ab und kann somit zu keiner Verletzung
im Falle eines Absturzes eines Kletterers führen.
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Zur
besseren Arretierung der Fallschutzmatten ist es günstig an
der Oberseite der Klappen abgepolsterte Abschlussprofile 10 nach 1 bis 4 anzuordnen.
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In
einer Ausgestaltung ist es auch möglich, die Klappenrückseite
mit einer verschleissfesten Deckschicht 35, 36 auszurüsten, sodass
die abgeklappten Klappen 2 ohne Fallschutzmatten 6 und 9 benutzt
werden können.
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Zur
einfachen Fixierung der Klappen 2 ist es günstig diese über Klappbeschläge 21 manipulationssicher
zu arretieren. Dieser Beschlag fällt
aufgrund der Drehpunktlage im gelösten Zustand in die Endlage
gem. 2, 3, 4, 8 innerhalb der
Kletterwandfläche 1 und
kann bei Gebrauch über ein
Griffloch 20 in einfacher Art und Weise wieder herausgezogen
werden.
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- 1
- Kletterwand
- 2
- Klappen
- 3
- Weiche
Zwischenlage
- 4
- Grifflasche
(Kopfseite)
- 5
- Verriegelungslasche
- 6
- Fallschutzmatten
- 7
- Klettverschluss
- 8
- Unterer
Kletterwandabschluss
- 9
- Faltbare
Fallschutzmatte
- 10
- Gepolsterte
Abschlussprofile
- 11
- Muschelgriffe
in Klappe
- 12
- Seitlich
angrenzende feste Wandfläche
- 13
- Stufenfalz
- 14
- Muschelgriff
im festen Auflagerbereich
- 15
- Schräge Kante
- 16
- Grifflasche
(seitlich)
- 17
- Klappenverkleidung
innen
- 18
- Fallschutzmatten
- 19
- Sichtseite
- 20
- Griffloch
- 21
- Schließbleche
(Verrieglungsklappe)
- 22
- Mechanische
Verriegelung
- 23
- Elektrische
Verriegelung (Schloss)
- 24
- Klappe
- 25
- Klappbares
Schließblech
- 26
- Haftmagnet
- 27
- bündige Ausbildung
zur Wandfläche
- 28
- Plattenkante
- 29
- Seitliche
Wandverkleidung nicht klappbar
- 30
- Dämpfungseinrichtung
- 31
- Abklappbare
Frontverkleidung
- 32
- Klappenrückseite
- 33
- Deckschichte
bei Fallschutzplatten
- 34
- Drehachse
- 35
- Deckschichte
- 36
- Verkleidung
- 37
- Abschrägung beim
Auflager
- 38
- Auflager
(fest)