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Die Erfindung betrifft eine Spiel-
oder Sportwand, insbesondere Kletterwand, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Es besteht häufig der Wunsch, die in Sporthallen
oder Sportanlagen befindlichen Wände
vielfältig
zu nutzen und unterschiedliche Sportgeräte daran anzubringen, beispielsweise
Sprossenwände,
Leitern, Kletterstangen, Kletterwände oder Spiegelwände. Werden
diese Geräte
nicht benötigt,
sondern wird die Sporthalle für
andere Übungen
oder Spiele verwendet, so bilden obige Geräte aufgrund von Kanten, Vorsprüngen, ihrem
Material etc. oft eine Gefahrenquelle für die Sportler. Um diese Gefahrenquellen auszuschalten,
sehen u. a. auch die einschlägigen Vorschriften
vor, die Sportgeräte
durch Schutzabdeckungen oder andere Maßnahmen zu verkleiden, z. B.
durch eine Prallschutzwand.
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So zeigt die
DE 35 39 830 A1 eine Prallschutzwand
mit einem verfahrbaren Wandelement, die zur Abdeckung einer Wandnische,
zum Beispiel in einer Sporthalle, verwendet wird. Die dort offenbarte
Prallschutzwand löst
die Aufgabe, eine Abdeckung beliebig hoher Wandnischen im unteren
Bewegungsbereich zu schaffen, die trotz einfachen Aufbaus leicht
und schnell zu Handhaben ist und einen sicheren Schutz bietet. Hierzu
ist ein Prallschutz-Wandelement
mittels einer neben der Nische angeordneten Längsführung aus einer offenen Stellung
neben der Nische in eine Zwischenstellung, in welches es sich vor
der Nische und dabei wenigstens teilweise vor der Verbindungslinie
der äußeren Nischenecken
befindet, und mittels an einer Seitenwand der Nische angeordneten
Querführung
aus der Zwischenstellung in eine wandbündige geschlossene Stellung
verfahrbar. Diese Prallschutzwand weist die Nachteile auf, dass
seitlich neben der Wandnische ein Platz entsprechend der Breite
der Prallschutzwand zum Verfahren der Prallschutzwand in die offene
Stellung benötigt
wird und dass die Prallschutzwand in der offenen Stellung aus der
Oberfläche
der Wand ragt, so dass sie eine zusätzliche Gefahrenquelle für Verletzungen
darstellt.
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Weiter wird von den Betreibern von
Sportanlagen z. B. aus Gründen
der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht gewünscht, die Sportgeräte gegen unerlaubte
oder unbeaufsichtigte Benutzung abzusichern. Dies gilt speziell
für Vorrichtungen
zum Klettern, die eine bestimmte Höhe überschreiten. Hierbei kann
es sich um Kletterwände
in geschlossenen Sporthallen handeln, aber auch um frei zugängliche Außenwände, die
mit Kletterwänden
versehen sind.
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Durch Entfernen der im unteren Kletterbereich
befindlichen Griffe unerwünschtes
Klettern zu verhindern, stellt für
findige Kletterer kein ausreichendes Hindernis dar. Auch den Schulen
obliegt es im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht für ihre Schüler, unbeaufsichtigtes Klettern
in Schulsporteinrichtungen zu verhindern. Um dieses Problem zu lösen, werden beispielsweise
Schutzabdeckungen im unteren Kletterbereich vor die Kletterwände gehängt oder
der untere Teil der Kletterwand hochziehbar ausgestaltet.
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Eine hochziehbare Kletterwand zur
Installation in einer Sporthalle offenbart die
DE 101 08 432 A1 , bei der
der untere Bereich der Kletterwand unzugänglich gemacht werden kann.
Um eine Gefährdung
der Sportler auszuschließen
wird ein unterer Abschnitt der Kletterwand derart ausgebildet, dass
er von dem Boden der Sporthalle hochziehbar ist. Diese hochziehbare
Kletterwand benötigt
eine aufwendige Hochziehvorrichtung mit Führungsschienen, Zugseilen und
Antriebseinrichtungen zum Hochziehen der schweren Kletterwand sowie
ein von den Zugseilen unabhängiges,
zusätzliches
Sicherungssystem, um den hochgezogenen Teil der Kletterwand gegen
herunterfallen zu sichern.
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Die Erfindung soll die oben genannten
Nachteile beheben. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Spiel-
oder Sportwand, insbesondere eine schwenkbare Kletterwand, so auszubilden,
dass eine einfach und platzsparend zu montierende, einfach bedienbare
und sichere Vorrichtung zur variablen Nutzung einer Wand bereitgestellt
wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
die Spiel- oder Sportwand mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Spiel- oder Sportwand sind den Unteransprüchen entnehmbar. Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen
näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen im einzelnen:
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1:
einen vertikalen Schnitt durch eine in eine Wand integrierte Spiel-
oder Sportwand in Nutzstellung,
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2:
eine Vorderansicht der Rahmenkonstruktion der Spiel- oder Sportwand
von 1 in Nutzstellung,
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3 einen
horizontalen Schnitt der Spiel- oder Sportwand in Nutzstellung,
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4:
einen horizontalen Schnitt in aufgeklappter Zwischenstellung der
Spiel- oder Sportwand,
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5:
einen horizontalen Schnitt der Spiel- oder Sportwand in Schließstellung.
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1 zeigt
einen vertikalen Schnitt durch eine in eine Wand 13 integrierte
Spiel- oder Sportwand 1 in Nutzstellung. In der Wand 13 einer
Sporthalle ist eine Wandnische 13a eingelassen, die zur Aufnahme
der Spiel- oder Sportwand 1 dient. Hierzu reicht die Wandnische 13a mit
einer Vertiefung 13b unter das Niveau des Hallenfußbodens 15.
In der Vertiefung 13b ist eine untere Führungsschiene 9 befestigt,
welche in ihrer Längsrichtung
parallel zur oberen Außenkante
der Wandnische 13a verläuft.
Am oberen Ende der Wandnische 13a ist eine obere Führungsschiene 10 angeordnet,
welche parallel zur unteren Führungsschiene 9 verläuft.
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Auf der unteren Führungsschiene 9 laufen Führungsrollen 11 eines
Tragrahmens 7, welche mittels einer Lagerung 7b drehbar
an dem Tragrahmen 7 angeordnet sind. An seinem oberen Ende
weist der Tragrahmen 7 Führungselemente 7a auf,
welche in die obere Führungsschiene 10 eingreifen,
um somit ein Verschieben des Tragrahmens 7 längs der
Führungsschienen 9,10 zu
ermöglichen.
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An dem Tragrahmen 7 sind
ein erster Wandabschnitt 2 und ein in 1 nicht sichtbarer, identisch ausgebildeter
zweiter Wandabschnitt 2a angeordnet. Wegen der Identität der beiden Wandabschnitte 2 und 2a wird
exemplarisch nur der erste Wandabschnitt 2 beschrieben,
die zu dessen Teilelementen identischen Teilelemente des zweiten Wandabschnitts 2a werden
in den Figuren mit identischen Bezugsziffern und dem Kleinbuchstaben „a" bezeichnet.
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Der erste Wandabschnitt 2 umfasst
einen Schwenkrahmen 4 mit zwei Seiten: Einer Schließseite,
die in der in 1 gezeigten
Nutzstellung der Spiel- oder Sportwand zur Wandnische zeigt und
einer Nutzseite, die in dieser Figur in den Innenraum der Sporthalle
weißt.
Auf der Schließseite
sind Wandelemente 5 angebracht, die hier durch eine Prallschutzwand
gebildet sind, während
die auf der Nutzseite angeordneten Nutzelemente 6 durch
eine Kletterwand gebildet sind.
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In der in 1 gezeigten Nutzstellung der Spiel- oder
Sportwand 1 schließen
die nutzseitigen Nutzelemente 6 des ersten Wandabschnitts 2 bündig mit
einer an der Wand 13 oberhalb des ersten Wandabschnitts
angeordneten oberen Kletterwand 14 ab. Die Höhe des ersten
Wandabschnitts 2 ist so bemessen, dass seine Unterkante
gerade über
die Oberkante 15 des Fußbodens reicht.
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2 zeigt
eine Vorderansicht der Rahmen- und Tragkonstruktion der Spiel- oder
Sportwand 1 mit zwei Wandabschnitten 2 und 2a in
Nutzstellung. Wegen der Identität
der beiden Wandabschnitte 2 und 2a wird auch hier
exemplarisch nur der erste Wandabschnitt 2 beschrieben,
die zu dessen Teilelementen identischen Teilelemente des zweiten Wandabschnitts 2a werden
in den Figuren mit identischen Bezugsziffern und dem Kleinbuchstaben „a" bezeichnet.
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Der erste Wandabschnitts 2 umfasst
den Schwenkrahmen 4, welcher um die vertikale Drehachse 3 drehbar
angeordnet ist. Dieser erste Schwenkrahmen 4 weist nicht
gezeigte Befestigungselemente zur Aufnahme der hier nicht dargestellten
schließseitigen
Wandelemente 5 und der nutzseitigen Nutzelemente 6 auf,
wobei in der gezeigten Nutzstellung die nutzseitigen Nutzelemente 6 nach
vorne, also von der Wand weg, zeigen.
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Der Schwenkrahmen 2 ist
mittels einer üblichen
Lagerung 8 so an dem Tragrahmen 7 angebracht,
daß der
Schwenkrahmen um die vertikale Drehachse 3 schwenkbar gelagert
ist.
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Um den Schwenkrahmen 4 am
Tragrahmen 7 in der gezeigten Nutzstellung feststellen
zu können, hat
dieser an einer vertikalen Längsstrebe 7c ein nicht
hier dargestelltes Feststellelement, welches mit einem am Schwenkrahmen 4 angeordneten
Feststellelement zusammenwirkt. Das Feststellelement ist so ausgebildet,
daß es
auch in der Schließstellung
des Wandabschnitts 2 mit einem korrespondierenden ersten
Feststellelement, daß an
der Wand der Wandnische 13a oder an der seitlich angrenzenden
Prallschutzwand 12 angeordnet ist, in Eingriff bringbar
ist. Das Feststellelement des Schwenkrahmens 4 ist vorteilhaft
so ausgebildet, daß der
Schwenkrahmen 4 einfach an einem der korrespondierenden
Feststellelemente des Tragrahmens 7, der Wandnische 13a bzw.
der seitlich angrenzenden Prallschutzwand 12 arretierbar
ist und gegen unerwünschtes
Verschwenken mittels einer Schließvorrichtung gesichert werden
kann. Zum Sichern des Schwenkrahmens 4a in der Schließstellung
korrespondiert das Feststellelement mit einem komplementären Feststellelement, das
an einer vertikalen Längsstrebe 7d des
Tragrahmens angebracht ist.
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Im folgenden wird die Funktionsweise
der Spiel- oder Sportwand nun anhand der 3, 4 und 5 dargestellt.
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In der in 3 dargestellten Nutzstellung sind die
nutzseitigen Nutzelemente 6 und 6a der Wandabschnitte 2 und 2a durch
die nicht gezeigten Feststellelemente arretiert und bilden mit der
oberen Kletterwand 14 eine durchgehende Kletterwand zum Klettern.
Der fahrbare Tragrahmen 7 befindet sich in einer Endstellung.
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Soll nun die Spiel- oder Sportwand 1 in
die Schließstellung
gebracht werden, so daß ein
Aufklettern auf die obere Kletterwand 14 nicht mehr möglich ist,
so werden die beiden Wandabschnitte 2 und 2a, ausgehend
von der in 3 gezeigten
Nutzstellung um 90° im
Uhrzeigersinn um die Drehachsen 3 und 3a gedreht.
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So gelangen sie in die in 4 gezeigte aufgeklappte
Zwischenstellung, in welcher sie in den Hallenraum ragen. Vorzugsweise
können
die Wandabschnitte 2 und 2a in dieser ausgeklappten Zwischenstellung
festgestellt werden, um unerwünschte
Schwenkbewegungen während
der nun folgenden Bewegung des Tragrahmens 7 zu verhindern.
Anschließend
wird der Tragrahmen 7 aus der in 3 gezeigten Endstellung nach rechts gefahren, bis
er eine in 5 gezeigte
Endstellung erreicht hat.
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Mittels der nicht gezeigten Feststellelemente können die
Wandabschnitte 2 und 2a nun in dieser Schließstellung
verschließbar
festgestellt werden. Die auf der Nutzseite der Schwenkrahmen 4 und 4a befestigten
Nutzelemente 6 und 6a, die die untere Kletterwand
bilden, sind in dieser Schließstellung
somit nicht zugänglich
und gegen unbefugtes Beklettern gesichert. In dieser Schließstellung
weisen die schließseitigen
Wandelemente 5 und 5a, welche als Prallschutzwand
ausgebildet sind, zum Innenraum der Halle und bilden mit einer an
der Hallenwand 13 installierten Prallschutzwand 12 eine
durchgehende, keine Vorsprünge
aufweisende Wandverkleidung.
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In einer alternativen Ausführungsform
werden die nutzseitigen Nutzelemente 6 und 6a von
einer Spiegelwand gebildet, welche beispielsweise für Tanzsportübungen zum
Einsatz kommt. Weitere Ausführungsformen
umfassen z.B. Sprossenwände,
Leitern, Kletterstangen als nutzseitige Nutzelemente 6 und 6a.
Auch die schließseitigen
Wandelemente 5 und 5a können bei Bedarf mit zusätzlichen
Sportgeräten,
wie z.B. Spiegelwänden
oder Sprossenwänden
versehen werden.
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Durch die Möglichkeit, den Tragrahmen 7 zu verfahren,
benötigt
die Spiel- oder Sportwand 1 in der Breite nicht mehr Platz,
als für
die Nutzfläche,
zum Beispiel eine Kletterwand oder Spiegelwand, benötigt wird.
Die Spiel- oder Sportwand 1 lässt sich ohne weiteres an unterschiedlichste
Breiten und Höhen der
gewünschten
Nutzflächen
anpassen. Weiterhin ist eine unterschiedliche Nutzung durch Ausstattung der
nutzseitigen Wandelemente mit verschiedenen Anwendungsflächen ohne
weiteres möglich.
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Das Absichern der als Nutzfläche ausgebildeten
nutzseitigen Wandelemente gegen ungewolltes und unbefugtes Benutzen
wird mit einfachen Mitteln erreicht. Sowohl das Schwenken der einzelnen Wandabschnitte
als auch das Verfahren des Tragrahmens können von Hand ausgeführt werden,
aufwendige Antriebseinrichtungen sind nicht notwendig, können aber
bei Bedarf vorgesehen werden.
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- 1
- Spiel-
oder Sportwand
- 2
- Erster
Wandabschnitt
- 2a
- Zweiter
Wandabschnitt
- 3
- Drehachse
des ersten Wandabschnitts
- 3a
- Drehachse
des zweiten Wandabschnitts
- 4
- erster
Schwenkrahmen
- 4a
- zweiter
Schwenkrahmen
- 5
- schließseitige
Wandelemente des ersten Schwenkrahmens (Prallschutzwand)
- 5a
- schließseitige
Wandelemente des zweiten Schwenkrahmens (Prallschutzwand)
- 6
- nutzseitige
Nutzelemente des ersten Schwenkrahmens (Kletterwand)
- 6a
- nutzseitige
Nutzelemente des zweiten Schwenkrahmens (Kletterwand)
- 7
- Tragrahmen
- 7a
- Obere
Führungselemente
des Tragrahmens
- 7b
- Lagerung
der Führungsrollen
- 7c
- Vertikale
Längsstrebe
mit Befestigungselement für
den ersten Wandabschnitt
- 7d
- Vertikale
Längsstrebe
mit Befestigungselement für
den zweiten Wandabschnitt
- 8
- Lagerung
des ersten Schwenkrahmens
- 8a
- Lagerung
des zweiten Schwenkrahmens
- 9
- Untere
Führungsschiene
- 10
- Obere
Führungsschiene
- 11
- Führungsrollen
- 12
- Prallschutzwand
- 13
- Wand
- 13a
- Wandnische
- 13b
- Vertiefung
der Wandnische
- 14
- Obere
Kletterwand
- 15
- Oberkante
Fußboden