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Die
Erfindung betrifft eine Sicherung zum Befahren von unterirdischen
Kanälen.
Unterirdische Kanäle
sind vorzugsweise Abwasserkanäle.
Sie verlaufen zum Teil in relativ großen Tiefen unter der Erdoberfläche. Das
hat verschiedene Gründe.
Ein wesentlicher Grund sind die Längen der Kanäle und deren
Gefälle
zur Sicherstellung einer natürlichen
Strömung.
Tiefen von 20m und mehr sind nicht ungewöhnlich für die Kanäle.
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Bei
dem im Ruhrgebiet geplanten Emscherkanal muß mit maximalen Tiefen von
30 m und mehr gerechnet werden.
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Jeder
Kanal besitzt in Abständen
zur Inspektion und Instandhaltung Schächte, die zur Eroberfläche führen. Alle
Schächte
sind mit einem Schachtdeckel versehen, der zum Befahren des Kanals
entfernt und nach dem Befahren wieder aufgelegt wird. In den Schächten finden
sich üblicherweise
Einstieghilfen und Ausstieghilfen. Dabei handelt es sich regelmäßig um Steigeisen,
an denen das Inspektions- und Instandhaltungspersonal einsteigen
und aussteigen kann. In anderen Fällen sind andere Steigeinrichtungen
vorgesehen, zum Beispiel Stangen, an denen die Steigeisen befestigt
sind.
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Während des
Einstiegs und Ausstiegs muß das
Personal im Schacht gesichert werden, um einen Absturz zu verhindern
bzw. die Folgen eines Absturzes zu minimieren. Als Absturzsicherung
haben sich kleine Winden durchgesetzt. Zu den Winden gehören kleine
Ausleger, die nach Entfernen des Schachtdeckels über dem Schacht in Stellung
gebracht werden. Zu den Winden gehört auch ein Geschirr, das sich das
Personal beim Einstieg und Ausstieg umlegt, so daß das Personal
unter Nachführung
des Winden-Seiles den Einstieg oder Ausstieg vornehmen kann. Die
Winde wird von Hand durch eine zweite Person bedient.
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Der
Windenausleger mit der Winde wird von Schacht zu Schacht gefahren
und vor jeder Kanalbefahrung montiert und nach jeder Kanalbefahrung
demontiert. Für
die Montage sind Konsolen vorgesehen, die bleibend in dem Schacht
montiert werden. Die Konsolen erfahren bei fester/bleibender Anordnung
im Schacht eine erhebliche Korrosion.
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Zur
Beseitigung des Nachteils geht die Erfindung nicht den Weg, die
Konsole überirdisch
aufzusetzen. Die bleibende überirdische
Konsole wäre eine
Verkehrsgefahr.
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Nach
der Erfindung wird am Schachtrand und neben der Schachtöffnung eine
Bohrung gesetzt und mit einer Lagerhülse ausgekleidet. Die Lagerhülse ist
dazu bestimmt den Windenausleger aufzunehmen. Dazu hat die Lagerhülse eine Öffnungsweite und
eine Tiefe, die den Abmessungen der bekannten Konsolen angepasst
sind. Vorzugsweise besteht die Lagerhülse aus Stahl, noch weiter
bevorzugt aus nicht rostendem Stahl.
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Außerdem ist
es von Vorteil, die Lagerhülse mit
einem Deckel zu versehen. Vorzugsweise wird der Deckel versenkt,
so daß der
Deckel mit der umgebenden Trittfläche oder Fahrfläche abschließt und eine
Verkehrsgefahr durch vorstehende Deckel verhindert.
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Der
Deckel hat die Aufgabe, die Lagerhülse vor einer Verschmutzung
zu sichern.
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Günstig ist,
wenn der Deckel mit speziellen Schrauben an der Lagerhülse zu befestigt
ist. Die Schraube dringt durch eine Öffnung im Deckel und in den
Rand der Lagerhülse.
Die speziellen Schrauben beinhalten einen speziellen Schraubenkopf,
der mit einem speziellen Schraubenschlüssel bewegt werden muß. Den speziellen
Schlüssel
führt nur
das Inspektions- und Instandhaltungspersonal, so daß der Deckel
vor Verlust durch Vandalismus geschützt ist.
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Günstig ist
die Anwendung einer solchen Schraube, daß der Deckel nach Lösen der
Schraube um die Schraube herum verschwenkt werden kann. Die richtige
Deckelposition kann beim Verschließen der Lagerhülse mit
Hilfe eines Bolzens gesichert werden. Der Bolzen hat insofern Zentrierwirkung.
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Der
Bolzen kann fest an dem Deckel vorgesehen sein und in eine Öffnung des
Hülsenrandes greifen.
Umgekehrt ist wahlweise auch ein Bolzen an dem Hülsenrand und eine Öffnung in
dem Deckel vorgesehen.
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Die
erfindungsgemäße Lagerhülse eignet sich
auch für
eine Anbringung an einem Schachteinsatz. Dazu wird die oben beschriebene
Lagerhülse
in dem Schachteinsatz montiert. Dazu eignet sich zum Beispiel ein
Ring oder eine weitere Hülse
oder eine Bohrung in dem Schachteinsatz, deren Innendurchmesser
geringfügig
größer als
der Außendurchmesser
der Lagerhülse
ist, Geringfügig
ist nach der Erfindung gleichbedeutend mit dem notwendigen Spiel zum
Einschieben der Lagerhülse.
Die Lagerhülse kann
auch mit einer Preßpassung
oder durch Verschraubung in dem Schachteinsatz fest montiert werden.
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Der
Schachteinsatz wird zusammen mit dem Ausleger von dem Personal auf
dem Weg zur Schachtbefahrung mitgeführt bzw. nach Schließen des
Schachtes abtransportiert.
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Die
Abwasserschächte
werden nur selten begangen. Das macht eine feste Installation entbehrlich.
Durch Mitführen
der Schachtsicherung sind Einzelinstallationen in den verschiedenen
Schächten entbehrlich.
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Der
Schachteinsatz erlaubt vorteilhafterweise auch andere Funktionen.
Dazu gehört
ein Sicherungsgeländer
und/oder eine Sicherungskante an dem Einsatz, welche verhindert,
daß Werkzeug
oder andere Gegenstände
in den Schacht gestoßen
werden können.
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Der
Schachteinsatz besteht aus U-Profilen, die zu einem Rahmen miteinander
verschweißt
sind. Dies ist für
rechteckige Schachtquerschnitte einfach, da die Profile handelsüblich gerade
sind.
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Die
Geländer
bestehen aus senkrecht verlaufenden Stützen und horizontal verlaufenden
Streben. Für
die Stützen
und Streben können
die gleichen Profile wie für
den Schachteinsatz verwendet werden.
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Günstig ist
es, die Stützen
bei kleinem Schachteinsatz nach außen zu verkröpfen, um
zu einer Vergrößerung des
von dem Geländer
umschlossenen Raumes zu kommen.
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Die
Sicherungskante besteht wahlweise aus aufrecht stehenden Blechen,
die an den Stützen
verschweißt
sind.
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Der
Schachteinsatz und das Geländer
können
mehrteilig oder einteilig ausgeführt
sein. Bei mehrteiliger Ausführung
kann eine Steckverbindung zwischen dem Schachteinsatz und dem Geländer vorgesehen
sein. Zur Steckverbindung gehören Öffnungen.
Die Öffnungen
können
in den Schachteinsatz eingearbeitet werden oder durch Anschweißen von
geeigneten Hülsen
am Schachteinsatz entstehen, in die die Stützen eingesteckt werden.
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In
der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt.
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1 zeigt
einen offenen Schacht.
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Der
Schacht führt
zu einem unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal.
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Der
Schacht ist zu einer Inspektion des Kanals geöffnet worden. Nach der Inspektion
wird der Schacht wieder durch einen nicht dargestellten Schachtdeckel
verschlossen.
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Im
Sitz für
den Schachtdeckel ist ein Einsatz 4 positioniert.
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Der
Einsatz 4 hat eine Rechteckform, die den Deckelabmessungen
nachgebildet ist.
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Der
Einsatz besteht aus U-Profilen, die miteinander verschweißt worden
sind. In den Ecken sind zusätzliche
Versteifungsbleche vorgesehen.
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In
eines der Versteifungsbleche ist eine Lagerhülse eingelassen, die an dem
vorragenden Rand/Kragen 5 erkennbar ist. Die Lagerhülse ist
mit dem Versteifungsblech verschweißt und dient der Aufnahme eines
Auslegers 2 für
eine Winde 7. Die Verschweißung ist in 2 mit 10 bezeichnet,
das Versteifungsblech mit 11.
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Die
Lagerhülse
ist nach 2 topfartig ausgebildet, so
daß der
Ausleger 2 in seiner Eindringtiefe begrenzt ist. Der topfartige
Teil ist mit 9 bezeichnet.
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Der
Ausleger 2 besteht aus einer senkrechten Stütze und
einem quer über
die Schachtöffnung verlaufenden
Teil. An dem über
dem offenen Schacht befindlichen Teil-Ende befindet sich eine Umlenkrolle für das Seil
der Winde. Winde ist am anderen Teil-Ende angeordnet. Die Winde 7 ist
eine handbetätigte Winde.
Der Bedienungsmann kann während
der Betätigung
sicher seitlich neben der Schachtöffnung stehen.
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Über die
Umlenkrolle wird das Seil der Winde 7 geführt. In
der 1 ist am Ende des Seiles ein Geschirr dargestellt,
mit dem das Personal beim Einstieg in den Schacht bzw. beim Ausstieg
gegen Absturz gesichert wird.
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In 1 ist
zur Sicherung des Schachtes noch ein Geländer vorgesehen. Das Geländer besteht
aus vertikalen Stützen 6 und
horizontalen Streben. Die vertikalen Stützen sind am unteren Ende verkröpft, so
daß die
Schachtöffnung
in einem gewählten
Abstand von dem Geländer
umgeben wird.
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Die
vertikalen Stützen 6 sind
am unteren Ende in Öffnungen
am Schachteinsatz 4 eingesteckt. Die Öffnungen werden durch angeschweißte Hohlprofile
gebildet.
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Ferner
ist das Geländer
unten mit einer Schutzkante 8 versehen. Die Schutzkante 8 wird durch
ein Blech gebildet.
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Das
Geländer
hat eine Einstiegseite, an der es geöffnet werden kann. Dort fehlt
auch die Schutzkante, um eine Stolpergefahr zu vermeiden.
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3 bis 6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für die
Anwendung einer Lagerhülse. Die
Lagerhülse
ist mit 21 bezeichnet und sitzt bleibend in einer Betonschicht 20,
die im Ausschnitt dargestellt ist und nicht dargestellter Weise
einen Schacht umgibt, der zu einem unterirdischen Kanal führt.
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Zur
Montage der Lagerhülse 21 wird
eine entsprechende Bohrung neben dem Schacht in die umgebende Betonschicht 20 eingebracht.
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Die
Lagerhülse 21 dient
wie die zuvor gezeigten Lagerhülsen
zur Aufnahme eines Auslegers für
eine Winde zur Absturzsicherung von Personen beim Einstieg und Ausstieg
im Schacht.
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4 bis 6 zeigt
einen Deckel 23, der mit einem Rand 22 an der
Lagerhülse 21 korrespondiert.
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Der
Deckel 23 wird mit zwei Schrauben 24 und 25 gehalten.
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Die 3 und 4 zeigen
die Offenstellung der Lagerhülse 21 zur
Aufnahme des Auslegers.
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5 und 6 zeigen
die Schließstellung des
Deckels 23 ohne Ausleger.
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Die
Schrauben haben einen unüblichen Kopf.
Es handelt sich um Ausführungsbeispiel
um Torxschrauben mit gezackter zentrischer Öffnung im Kopf. In anderen
Ausführungsbespielen
ist eine zentrische Dreikantöffnung
im Schraubenkopf vorgesehen.
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Durch
unübliche
Schrauben wird der Deckel gegen Vandalismus gesichert, weil nicht
mit einer unerwünschten
Demontage des Deckels gerechnet werden muß.
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Der
Deckel dient zugleich als Schachtbezeichnung, im Bild SWB130.