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Die
Erfindung betrifft ein Steckhülsensystem für mobile
Steckgeländer, die als Absturzsicherung beim Arbeiten an
unterirdischen Anlagen und Bauwerken, speziell an viereckigen Schachtabdeckungen,
zur Anwendung kommen.
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Unterirdische
technische Anlagen und Bauwerke sind mit Schachtabdeckungen, die
als Reihenabdeckungen ausgebildet sind, ausgestattet.
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Unterhalb
der viereckigen Schachtabdeckungen befinden sich Anlagenteile oder
Dammbalkenführungsprofile. Die flächenhafte Ausdehnung der
Schachtöffnungen ist zum Teil erheblich. Im geöffneten
Zustand sind die ebenerdigen Schachtöffnungen ein großes
Gefährdungspotenzial für den Absturz von Personen
oder Gegenständen.
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Bekannt
sind mobile Systeme, die als Bauzäune mit Ballastgewichten,
wie Füße aus Beton, Hartgummi oder Kunststoff
und Sandsäcke, verwendet werden.
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Nachteilig
hierbei ist, dass diese nicht verschiebesicher sind.
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Des
Weiteren ist aus dem
DE-GM
93 18 077.2 eine Schacht- und Bodenabdeckung bekannt, die
Geländer aufweist, die im jeweiligen Bauwerk verbleiben
und nicht universell anderenorts einsetzbar sind.
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Voraussetzung
für das Aufrichten der Geländer ist erfindungsgemäß und
konstruktionsbedingt das Vorhandensein mindestens einer Deckelverriegelungseinrichtung,
welche hier als Gasdruckfeder dargestellt ist, zum Öffnen
und Verschließen eines oder zweier Abdeckelemente. Die
aufgeklappten und verriegelten Abdeckelemente sind bei diesem Gebrauchsmuster
erforderliche Bestandteile der Absturzsicherung. Daran müssen
die Geländer arretiert werden. Das bedeutet, dass diese
technische Lösung nur für einen ganz bestimmten
Typ von nicht befahrbaren Abdeckungen von unterirdischen Bauwerken
geeignet ist, die in der Regel nur in Werksgeländen zu
finden und für den Einbau im öffentlichen Straßenland
nicht geeignet sind.
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Auch
ist nach dem
DE-GM
20 2005 018 507 U1 eine Schachtsicherung bekannt, die nur
als Absturzsicherung an Einsteigschächten von Kanalbauwerken
mit definierten Öffnungsmaßen eingesetzt wird.
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Die
Geländerkonstruktion ist in den Abmessungen unveränderlich
und damit nicht für mit Einzel-, Reihen- und Flächenabdeckungen
ausgestattete Öffnungen aller Größen
von unterirdischen Bauwerken aller Art geeignet.
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In
der
CH-692 989 A5 ist
ein Geländer einer Bodenöffnung beschrieben, das
im jeweiligen Bauwerk verbleibt, aber nicht universell einsetzbar
ist.
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Konstruktiv
bedingt ist ein solches Geländer nur für begrenzte
Längen von Bodenöffnungen anwendbar.
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Das
ausgeklappte und in Arbeitsstellung befindliche Geländer
besitzt keine Fuß- und Knieleisten nach DIN EN
ISO 14122-3 und somit ist der Einbau im öffentlichen
Straßenland für den dargestellten Verwendungszweck
nicht zulässig.
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Durch
die vorhandenen Quertraversen ist dieses Geländer für
Montageöffnungen nur eingeschränkt geeignet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein ständig verfügbares,
verschiebesicheres, passgenaues, leicht zu bedienendes und korrosionsfestes
Steckhülsensystem für Steckgeländer zu
schaffen.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass in Halterungen Steckhülsen
senkrecht zur Schachtabdeckung drehbar und vertikal verschiebbar
angeordnet sind. Die Steckhülsen bestehen aus Rohrstücken,
die durch Schweißung miteinander verbunden und mit Ösen
versehen sind.
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Die
Steckhülsen sind zur Aufnahme der Steckgeländer
nach oben offen und unten mit einer Sperre versehen.
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Die
Sperre garantiert ein unbeabsichtigtes Entfernen der Steckhülsen
aus der Halterung.
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Die
Steckhülsen sind in der Ruheposition versenkt unterhalb
der Schachtabdeckung gelagert und im Zustand der Nutzung ebenerdig
aufgestellt.
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Die
an den Steckhülsen vorhandenen Ösen werden mit
Deckelhaken bedient und ermöglichen die Umschaltung von
der Ruhestellung in den Zustand der Nutzung.
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Die
Halterungen sind auf Flachbleche geschweißt, die an den
Wänden der Öffnung mittels Hinterschnittankern
befestigt sind. In den Halterungen sind die Steckhülsen
drehbar und vertikal verschiebbar gelagert.
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Die
Anzahl der Steckhülsen, Ösen, Sperren und Gitterroste
sind der Größe der viereckigen Schachtabdeckung
angepasst. Das gesamte Steckhülsensystem besteht vorzugsweise
aus nicht rostendem Stahl.
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Durch
das verwendete Material ist das System der versenkbaren Steckhülsen
wartungsfrei.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen
darin, dass die Steckhülsen dauerhaft befestigt in den Öffnungen
der unterirdischen Anlagen oder der unterirdischen Bauwerke verbleiben
und stehen somit jederzeit zur Verfügung, um bei Bedarf, die
in Normlängen bereitstehenden Steckgeländer verschiebesicher
und in der erforderlichen Position zu montieren.
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Die
Gitterroste und Steckgeländer werden nach Bedarf in Kombination,
aber auch einzeln unabhängig voneinander als Absturzsicherung
verwendet.
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Damit
wird der Schutz von Personen vor dem Absturz gesichert.
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Eine
erhebliche Risikominimierung wird durch die Aufstellung von Steckgeländern
an unabgedeckten Öffnungen, insbesondere im öffentlichen Bereich
aber auch im Werkebereich erreicht.
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Das
gilt auch, wenn mehrere Öffnungen im Umfeld gleichzeitig
gesichert werden müssen.
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Das
System der versenkbaren Steckhülsen ist bei Bedarf sofort
verfügbar und damit ein schneller Aufbau oder Abbau der
Sicherung durch die beim Betreiber der Anlage vorhandenen genormte
Steckgeländer gewährleistet.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 die
Draufsicht auf eine Öffnung eines unterirdischen Bauwerkes,
gesichert mit Gitterrosten und mit einem für den Zustand
der Nutzung aufgestellten Steckhülsensystem für
Steckgeländer.
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2 den
Schnitt A-A aus 1, ergänzt mit aufgestellten
Steckgeländern.
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3 die
Draufsicht einer mit Deckeln verschlossenen Öffnung eines
unterirdischen Bauwerkes mit darunter liegendem in Ruhestellung
befindlichen Steckhülsensystem.
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Unterirdische
Bauwerke besitzen im Regelfall eine oder mehrere Öffnungen 1,
die als Revisionsöffnung, Montageöffnung, Einstiegsöffnung
oder Belüftungsöffnung dienen. Diese sind mit
befahrbaren Rahmen der Schachtabdeckungen 2 und Deckel der
Schachtabdeckungen 3 als rechteckige Einzel- oder Reihenabdeckungen
verschlossen. Diese befinden sich auf Werksgeländen, aber
vielfach auch im öffentlichen Straßenland und
in Freiflächen mit entsprechendem Publikumsverkehr.
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Vor
Nutzung der Öffnung 1 werden die Deckel der Schachtabdeckungen 3 herausgehoben
und auf dem Boden neben der Öffnung 1 abgelegt.
Um das Bedienpersonal des Deckelhebegerätes und andere
Personen und Gegenstände in dieser Phase vor Absturz zu
schützen, befinden sich die Gitterroste 4 in der Öffnung 1,
die erst nach der Aufstellung der Steckgeländer 5 herausgenommen
werden. Die Steckgeländer 5 sichern dann als mobile
Absturzsicherung die Öffnung 1 und besitzen eine
Systemlänge von vorzugsweise 0,5 m, 1,0 m und 1,50 m. Diese Systemlängen
sind für Öffnungen 1 unterschiedlicher Maße
kombinierbar. Die Festlegung auf Systemlängen dient der
universellen Verwendbarkeit der Steckgeländer 5 an
allen mit diesem Steck hülsensystem ausgestatteten Öffnungen 1 und
damit der Reduzierung der Anzahl der vorzuhaltenden Steckgeländer 5.
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Die
Steckgeländer 5, einschließlich des Steckhülsensystems
und der Befestigungen, sind für eine horizontale Last von
500 N/m nach DIN EN ISO 14122-3 zu bemessen. Der
lichte Abstand der Holme zweier benachbarter Steckgeländer 5 zueinander
beträgt zwischen 0,075 m und 0,12 m. An den längeren Seiten
der Öffnung 1 ist der lichte Abstand zwischen dem
Steckgeländer 5 und den Absturzkanten der Öffnung
nicht größer als 0,15 m, um sicher zu stellen, dass
sich keine Personen zwischen Steckgeländer 5 und Öffnung 1 stellen.
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Die
Steckhülsen 6/6a sind senkrecht zum Rahmen
der Schachtabdeckung 2 und Deckel der Schachtabdeckung 3 angeordnet
und dienen der Aufstellung der Steckgeländer 5.
Die Steckhülsen bestehen aus durch Schweißung
miteinander verbundenen Rohrstücken, nach oben offen zur
Aufnahme der Steckgeländer 5 und unten mit einer
Sperre 7 versehen. Die Sperre 7 sichert die Steckhülsen 6 vor unbeabsichtigtem
Herausziehen aus den Halterungen 8. Nach der Montage der
Steckhülsen 6/6a wird die Sperre 7 händisch
geschlossen. Vor einer erforderlich werdenden Demontage (Austausch)
der Steckhülsen 6/6a, wird die Sperre 7 händisch
wieder geöffnet. Auch sind an den Steckhülsen 6/6a Ösen 9 befestigt.
Diese sind zur Bedienung der Steckhülsen bei der Umschaltung,
mittels Deckelhaken, von der Ruhestellung 6a in den Zustand
der Nutzung 6 und umgekehrt vorgesehen.
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- 1
- Öffnung
- 2
- Rahmen
der Schachtabdeckung
- 3
- Deckel
der Schachtabdeckung
- 4
- Gitterrost
- 5
- Steckgeländer
- 6
- Steckhülsen
im Zustand der Nutzung
- 6a
- Steckhülsen
in Ruhestellung
- 7
- Sperre
- 8
- Halterungen
- 9
- Öse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9318077
U [0006]
- - DE 202005018507 U1 [0008]
- - CH 692989 A5 [0010]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN ISO
14122-3 [0012]
- - DIN EN ISO 14122-3 [0035]