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Die
Erfindung betrifft ein System zum Befestigen einer Schiene auf einem
Untergrund und eine Befestigung einer Schiene unter Verwendung eines solchen
Systems.
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Bei
der Befestigung von Schienen, die mit geringeren Lasten und Geschwindigkeiten
befahren werden, wie es beispielsweise bei Straßenbahnen der
Fall ist, stehen einerseits ein möglichst geringer Verschleiß und
andererseits der Fahrkomfort sowie die Minimierung von Schallemissionen
im Vordergrund. Gleichzeitig sollen solche Befestigungen einfach
montierbar und kostengünstig herstellbar sein.
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Bei
in der Praxis eingesetzten Schienenbefestigungen werden diese Anforderungen
dadurch erfüllt, dass die Schienen auf einem festen, beispielsweise
einer Betonschwelle oder einem aus Beton gefertigten Einzelstützpunkt
gebildeten Untergrund montiert werden, wobei zwischen dem Schienenfuß und
dem festen Untergrund eine elastische Schicht mit definierter Nachgiebigkeit
angeordnet wird. Die Nachgiebigkeit der elastischen Schicht wird
dabei so gewählt, dass die Schiene beim Überfahren
im Bereich der jeweiligen Befestigung dasselbe Verhalten zeigt,
wie in dem von ihr frei überspannten, nicht unterstützten
Bereich zwischen zwei Befestigungen.
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Der
Schienenbefestigung kommt bei solchen Befestigungen die Aufgabe
zu, die Lage der Schiene in horizontaler Querrichtung zu ihrer Längserstreckung
zu sichern und ein Abheben der Schiene in vertikaler Richtung von
der elastischen Lage zu verhindern.
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Bei
einem aus der
DE 198
48 928 A1 bekannten Schienenbefestigungssystem steht die Schiene
ein einem den Schienenfuß seitlich übergreifenden,
im Wesentlichen C-förmigen elastischen Lagerprofil, das
auf einer aus Beton bestehenden Schwelle liegt. Durch diese Anordnung
soll ein geräuscharmer, gedämpfter Lauf der Straßenbahn
auf der Schiene gewährleistet sein. Zum Niederhalten der
Schiene werden Klemmprofile verwendet, die mittels jeweils einer
in die Schwelle eingeschraubten Befestigungsschraube fixiert werden.
Die Klemmprofile weisen dabei einen auf der Schwelle abgestützten
Befestigungsabschnitt auf, an den ein Vorsprung angeformt ist, der
im Montagezustand auf die freie Oberseite des Schienenfußes
drückt. Um gleichzeitig eine Spurweitenanpassung zu ermöglichen,
sind bei dem bekannten System zusätzlich trapezförmige,
an seitlichen Spurkanten der Schienenauflager der Schwelle verschiebbare
Spurprofile vorgesehen, die zur Schienenlängsrichtung parallele
Langlöcher für die Befestigungsschrauben aufweisen.
Die Spurprofile bilden auf diese Weise eine in horizontaler Richtung
verstellbare Querführung der jeweils zugeordneten Schiene.
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Als
problematisch hat sich im praktischen Einsatz von Schienenbefestigungen
der voranstehend erläuterten Art erwiesen, dass sich die
Befestigungsschrauben lockern, so dass die Befestigung bereits nach
vergleichbar kurzer Einsatzdauer gewartet werden muss.
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Vor
diesem Hintergrund bestand die von der Erfindung zu lösende
Aufgabe darin, ein System für die Befestigung einer Schiene
zu schaffen, das nicht nur einfach zu montieren ist, sondern gleichzeitig über
eine verlängerte Einsatzdauer auch einen sicheren Halt
der Schiene gewährleistet. Darüber hinaus sollte
eine entsprechend beschaffene Befestigung für eine Schiene
geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß ist
diese Aufgabe in Bezug auf das System durch ein gemäß Anspruch
1 gestaltetes System zur Schienenbefestigung gelöst worden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Systems sind in den auf Anspruch 1 rückbezogenen Ansprüchen
angegeben.
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In
Bezug auf die Befestigung ist die voranstehend genannte Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst worden,
dass diese Befestigung entsprechend Anspruch 12 ausgebildet ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen
Befestigung sind in den auf Anspruch 12 rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes System zum Befestigen einer
Schiene auf einem Untergrund, der insbesondere durch eine aus Beton
oder einem vergleichbar festen Material erzeugte Schwelle oder einen
entsprechenden Einzelstützpunkt gebildet sein kann, umfasst
eine Führungsplatte, ein Befestigungselement und ein Federelement.
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Die
Führungsplatte dient einerseits als Führung der
Schiene in horizontaler Richtung. Andererseits bildet sie einen
Anschlag für Bewegungen der Schiene in vertikaler Richtung.
Dazu weist die Führungsplatte eine Auflagefläche
auf, mit der sie in Montagestellung auf dem Untergrund abgestützt
ist. Dabei kann die Führungsplatte entweder direkt auf dem
Untergrund aufliegen oder es kann, sofern sich dies als erforderlich
erweist, zwischen dem Untergrund und der Führungsplatte
eine weitere Lage vorhanden sein, die beispielsweise einer elastischen Abstützung
oder einem Schutz vor Verschleiß dient.
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Für
die seitliche Führung der Schiene besitzt die Führungsplatte
eine Anlagefläche, an der in Montagestellung der Schienenfuß mit
seiner Längsseite anliegt.
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Des
Weiteren ist an die Führungsplatte mindestens ein über
die Anlagefläche in Richtung der zugeordneten Schiene hinausragender
Vorsprung angeformt. Dieser ist dabei so geformt und angeordnet, dass
er in Montagestellung über die freie Oberseite des Schienenfußes
ragt, insbesondere mit geringer oder gar keiner Niederhaltekraft
auf ihr aufliegt, und als solcher den Anschlag für die
vertikalen Bewegungen der Schiene bildet.
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Schließlich
ist in die Führungsplatte eines erfindungsgemäßen
Systems auch noch eine von ihrer Oberseite zu ihrer Auflagefläche
führende Durchgangsöffnung für ein Spannelement
eingeformt, das durch die Durchgangsöffnung der Führungsplatte
gesteckt wird, um in dem Untergrund befestigt zu werden.
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Das
Spannelement dient dabei zum Spannen eines aus einem Federdraht
gebogenen Federelements, das in Montagestellung eine elastische
Niederhaltekraft auf die Führungsplatte aufbringt. Zu diesem
Zweck weist das Federelement mindestens einen Torsionsabschnitt
auf, an dessen einem Ende ein gegenüber dem Torsionsabschnitt
abgewinkelt ausgerichteter erster Stützabschnitt und an
dessen anderem Ende ein von dem Torsionsabschnitt abgebogener weiterer
Stützabschnitt ausgebildet ist.
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Die
Länge und die Winkelstellung des ersten Stützabschnitts
in Bezug auf den Torsionsabschnitt sind dabei derart bemessen, dass
in Montagestellung der erste Stützabschnitt des Federelements
auf einer zugeordneten Stützfläche an der Oberseite
der Führungsplatte abgestützt und das Federelement mittels
des Spannelements gegen den Untergrund so verspannt ist, dass der
Torsionsabschnitt eine elastische Rückstellkraft ausübt.
Dementsprechend weist der erste Stützabschnitt bei entspanntem
Federelement in radialer Richtung unter einem Winkel so von dem
Torsionsabschnitt weg, dass er im verspannten Zustand ein Moment
auf den Torsionsabschnitt ausübt, durch das der Torsionsabschnitt
tordiert wird.
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Gleichzeitig
ist die Länge des Torsionsabschnitts des Federelements
so bemessen, dass der Torsionsabschnitt in Montagestellung mit seinem dem
weiteren Stützabschnitt zugeordneten Ende über
die Anlagefläche der Führungsplatte in Richtung der
Schiene hinaus steht. Auf diese Weise besitzt der Torsionsabschnitt
einerseits eine ausreichende Länge, um im Montagezustand
die erforderliche Elastizität, mit der die Führungsplatte
niedergehalten wird, zu gewährleisten. Andererseits kann
der über die Anlagefläche der Führungsplatte
hinaus stehende Abschnitt des Torsionsabschnitts als Unterstützung
für den als Anschlag für die vertikalen Bewegungen
der Schiene dienenden Vorsprung genutzt werden.
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Der
zweite an den Torsionsabschnitt angeschlossene Stützabschnitt
ist schließlich so geformt, dass er in Montagestellung
ebenfalls an der Führungsplatte abgestützt ist
und ein Gegenlager für die Torsinn des Torsionsabschnitts
bildet.
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Durch
die erfindungsgemäße Formgebung von Führungsplatte
und Federelement wird somit eine in vertikaler, senkrecht zu dem
jeweiligen Untergrund gerichteter Richtung elastisch nachgiebige
Abstützung des Schienenfußes erreicht, bei der
die auf den Schienenfuß ausgeübten Niederhaltekräfte
alleine durch die Kraft bestimmt werden, mit der der Vorsprung der
Führungsplatte auf den Schienenfuß drückt.
So ist es bei einem erfindungsgemäßen System ohne
weiteres möglich, die Form und die Anordnung des mindestens
einen Vorsprungs der Führungsplatte so zu wählen,
dass im unbelasteten Montagezustand allenfalls minimale, insbesondere
keine Niederhaltekräfte auf den Schienenfuß ausgeübt werden.
Dies erweist sich dann als besonders zweckmäßig,
wenn zwischen dem Schienenfuß und dem festen Untergrund
eine elastische Zwischenlage eingebaut ist, die eine definierte
Nachgiebigkeit der Schiene beim Überfahren der jeweiligen
Befestigung gewährleistet. Zu diesem Zweck kann bei einer
erfindungsgemäßen Befestigung bzw. einem erfindungsgemäßen
System der Abstand der dem Schienenfuß der zu befestigenden
Schiene zugeordneten Unterseite des Vorsprungs von der Aufstandfläche
der Führungsplatte im Wesentlichen gleich dem Abstand der
freien Oberfläche des Schienenfußes zur Oberfläche
des festen Untergrundes sein.
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Im
Fall, dass der feste Untergrund durch Schwellen oder Einzelstützpunkte
gebildet wird, wird die elastische Lage bevorzugt so ausgelegt,
dass die Schiene sich beim Überfahren durch ein Schienenfahrzeug
im Bereich der mit Hilfe eines erfindungsgemäßen
Systems gebildeten Befestigung zumindest annähernd genauso
absinkt wie in den Bereichen zwischen zwei Schwellen, in denen sie
nicht unterstützt ist.
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Wird
der Vorsprung und mit ihm die Führungsplatte in Folge einer
in vertikaler Richtung gerichteten Bewegung der Schiene belastet,
so wird diese Belastung durch das Federelement abgefedert mit der
Folge, dass Belastungsstöße von dem Spannelement
ferngehalten werden. Auf diese Weise ist die Gefahr, dass sich die
durch das Spannelement bewirkte Verspannung der Führungsplatte
auf dem festen Untergrund vorzeitig lockert, auf ein Minimum reduziert.
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Mit
der Erfindung steht somit ein Befestigungssystem zur Verfügung,
das mit einer sehr geringen Anzahl von Bauteilen eine dauerhaft
sichere Führung einer insbesondere für den Straßenbahnverkehr
oder vergleichbare Anwendungen bestimmten Schienen gewährleistet.
Die geringe Teilezahl macht das erfindungsgemäße
System nicht nur besonders leicht montierbar, sondern erlaubt es
auch, ein solches System besonders kostengünstig herzustellen.
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Der über
die Anlagefläche hinaus stehende Abschnitt des Torsionsabschnitts
des Federelements kann als Unterstützung für den
durch den Vorsprung der Führungsplatte hergestellten Anschlag
dann besonders effektiv genutzt werden, wenn in Montagestellung
mindestens der weitere Stützabschnitt oder der Torsionsabschnitt
auf dem Vorsprung der Führungsplatte aufliegen und der
Vorsprung auf seiner freien, von der Aufstandfläche der
Führungsplatte abgewandten Oberseite mindestens eine Führung für
den weiteren Stützabschnitt oder den Torsionsabschnitt
aufweist.
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Indem
die Führungsplatte auf ihrer der Anlagefläche
gegenüberliegenden Seite eine Stützfläche aufweist,
deren in ihrer Längsrichtung gedachte Verlängerung
die Anlagefläche unter einem spitzen Winkel schneidet,
und an dem festen Untergrund eine Schulter ausgebildet ist, an der
in Montagestellung die Führungsplatte mit ihrer Stützfläche
abgestützt ist, kann auch bei einem erfindungsgemäßen
System auf einfache Weise eine Spurweiteneinstellung vorgenommen
werden. Dies lässt sich besonders einfach dann durchführen,
wenn die Durchgangsöffnung der Führungsplatte
als Langloch ausgebildet ist, dessen Längsachse achsparallel
zur Längsachse der Stützfläche ausgerichtet
ist. Der Lage der Führungsplatte in der der jeweils gewünschten
Spurweite entsprechenden Stellung kann dabei dadurch zusätzlich gesichert
werden, dass in die Oberseite der Führungsplatte Rastflächen
eingeformt sind, so dass in Montagestellung das Federelement in
Abhängigkeit von der jeweiligen Stellung der Führungsplatte
in Bezug zu dem Spannelement in einer der Rastflächen abgestützt
ist.
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Die
Führungsplatte ist bevorzugt aus einem elektrisch isolierenden
Material, beispielsweise einem Kunststoff, hergestellt. Dies erlaubt
nicht nur eine besonders kostengünstige und einfache Herstellung,
sondern gestattet auch eine gegenüber dem festen Untergrund
insgesamt isolierte Befestigung der Schiene.
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Als
Spannelement kann eine Schraube verwendet werden, deren Schraubenkopf
in Montagestellung auf den Torsionsabschnitt des Federelements wirkt.
Genauso können selbstverständlich ein Schraubenbolzen,
auf den zum Verspannen des Federelements eine Mutter geschraubt
wird, oder ein anderes zum Erzeugen ausreichend hoher Spannkräfte
geeignetes Spannelement in einem erfindungsgemäßen
System eingesetzt werden.
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Eine
besonders einfach montierbare und gleichzeitig funktionale Ausgestaltung
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des
weiteren Stützabschnitts des Federelements in derselben
Ebene verläuft wie die Längsachse des Torsionsabschnitts.
Bei einem derart gestalteten weiteren Stützabschnitt lässt
sich die erfindungsgemäße Abstützung
des Vorsprungs der Führungsplatte besonders einfach bewerkstelligen.
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Letztes
gilt insbesondere dann, wenn das Federelement einen mit Abstand
zu dem ersten Torsionsabschnitt angeordneten zweiten Torsionsabschnitt
aufweist, der zweite Torsionsabschnitt wie der erste Torsionsabschnitt
an seinem einen Ende in einen gegenüber dem zweiten Torsionsabschnitt
abgewinkelt ausgerichteten, in Montagestellung eine Torsinn des
zugeordneten Torsionsabschnitts bewirkenden Stützabschnitt übergeht
und der zweite Torsionsabschnitt mit seinem anderen Ende an das
von dem ersten Torsionsabschnitt abgewandte Ende des weiteren Stützabschnitts
angeschlossen ist.
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In
diesem Fall weist das Federelement eine Form auf, bei der die Torsionsabschnitte
und die daran angeformten Stützabschnitte spiegelsymmetrisch angeordnet
sind. Eine besonders praxisgerechte und gleichzeitig hinsichtlich
ihrer Federwirkung effektive Ausgestaltung des Federelements ergibt
sich dabei dann, wenn sich die Torsionsabschnitte parallel zueinander
erstrecken.
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Solange
gewährleistet ist, dass sie im Montagezustand ein ausreichendes
Torsionsmoment auf den jeweiligen Torsionsabschnitt aufbringen,
können die jeweils gegenüber dem zugeordneten
Torsionsabschnitt abgewinkelt ausgerichteten Stützabschnitte
des Federelements jede beliebige Form haben. Eine platzsparende
und gleichzeitig besonders sichere Abstützung der betreffenden
Stützabschnitte ergibt sich allerdings dann, wenn sie über
einen Winkelbereich von mehr als 90° gebogen sind. In diesem Fall
weist das erfindungsgemäß vorgesehene Federelement
eine einer klassischen S- bzw. W-förmigen Spannklemme angenäherte
Form auf, bei der die Länge der zur zugeordneten Schiene
weisenden Federarme jeweils so stark reduziert ist, dass der Schienenfuß nicht
von ihnen berührt wird.
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Sofern
die Schiene über eine elastische Lage auf dem festen Untergrund
abgestützt ist, kann es zur Minimierung der Schallemissionen
vorteilhaft sein, wenn die elastische Lage mindestens den Schienenfuß und
den Schienensteg abdeckt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
jeweils schematisch:
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1 eine
Befestigung einer Straßenbahnschiene in einer Explosionsdarstellung;
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2 eine
für die Befestigung der Straßenbahnschiene verwendete
Führungsplatte in perspektivischer Ansicht;
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3 ein
für die Befestigung der Straßenbahnschiene verwendetes
Federelement in perspektivischer Ansicht;
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4 das
Federelement gemäß 3 in Draufsicht;
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5 das
Federelement in einer seitlichen Ansicht;
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6 das
Federelement in einer frontalen Ansicht.
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Zur
Befestigung der nach Art einer Rillenschiene ausgebildeten Schiene
S auf einem durch eine Betonschwelle B gebildeten festen Untergrund ist
durch zwei gleichartig ausgebildete Systeme S1, S2 hergestellt,
die jeweils eine Führungsplatte 1, ein Federelement 2 und
als Spannelement eine Spannschraube 3 umfassen.
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In
die Betonschwelle B ist eine ebene Aufstandfläche 4 eingeformt,
die an ihren Längsrändern mit den Längsseiten
der Schwelle B zusammenstößt und an ihren Schmalseiten
durch jeweils eine Schulter 5, 6 begrenzt ist.
Die der Aufstandfläche 4 zugeordneten, zueinander
parallel verlaufenden Anlageflächen 7, 8 der
Schultern 5, 6 treffen jeweils unter einem spitzen
Winkel auf die Längsränder der Aufstandfläche 4,
so dass die Aufstandfläche 4 in Draufsicht die
Form eines Parallelogramms besitzt.
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Die
aus einem nicht leitenden, beispielsweise faserverstärkten
Kunststoff hergestellte Führungsplatte 1 weist
an ihrer Unterseite jeweils eine Auflagefläche 9 auf,
mit der sie im Montagezustand auf der Aufstandfläche 4 der
Schwelle B liegt. An ihrer dem Schienenfuß F der Schiene
S zugeordneten Seite stößt die Auflagefläche 9 auf
eine Anlagefläche 10, die annähernd rechtwinklig
zu der Auflagefläche 9 ausgerichtet ist. Mit Ausnahme
ihrer an die Oberseite 11 der Führungsplatte 1 angrenzenden
Eckbereiche und eines ebenfalls an die Oberseite 11 angrenzenden
Mittelbereichs erstreckt sich die Anlagefläche 10 dabei über
die gesamte Höhe der Führungsplatte 1. In
den betreffenden Eckbereichen ist jeweils ein in Richtung des Steges
E der Schiene S weisender Vorsprung 12, 13 an
die Führungsplatte 1 angeformt. Die Vorsprünge 12, 13 dienen
dabei als zusätzlicher Schutz gegen ein Kippen der Schiene
S oder der Führungsplatte 1.
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Im
mittig zwischen den Vorsprüngen 12, 13 angeordneten
Mittelbereich der Anlagefläche 10 ein ist U-förmiger
Vorsprung 14 an die Führungsplatte 1 einstückig
angeformt, der ebenfalls in Richtung des Steges E der Schiene S
weist. Die über die Anlagefläche 10 hinaus
stehende Länge des Vorsprungs 14 ist dabei deutlich
größer als die entsprechende Länge der
nach Art von Anschlägen geformten Vorsprünge 12, 13.
Im Bereich des Übergangs vom Vorsprung 14 zum
Hauptkörper der Führungsplatte 1 ist
eine sich längs der Anlagefläche 10 erstreckende
Sollbruchstelle ausgebildet, an der bei entsprechender Belastung
der Vorsprung 14 von der Führungsplatte 1 abbricht.
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Der
Abstand Av der Unterseite der Vorsprünge 12, 13, 14 von
der Auflagefläche 9 der Führungsplatte 1 ist
jeweils mindestens so groß wie der jeweilige Abstand Af
der Oberseite 15 des Schienenfußes F zu der Aufstandfläche 4 der
Betonschwelle B. Auf diese Weise wird bei fertig montiertem System
S1, S2 über den Vorsprung 14 bzw. eine darin geführte Mittelschlaufe
des Federelements 2 jeweils allenfalls eine sehr geringe
Niederhaltekraft auf den Schienenfuß F ausgeübt.
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In
die Oberseite des mittleren Vorsprungs 14 ist eine kehlenförmige,
der U-Form des Vorsprungs 14 folgende Führungsbahn 16 eingeformt.
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Im
Bereich des Übergangs des Vorsprungs 14 in den
Hauptkörper der Führungsplatte 1 sind
zusätzlich kehlenförmige Rastflächen 17 in
die Oberseite 11 der Führungsplatte 1 eingeformt,
deren Ausrichtung der Ausrichtung der Vorsprünge 12–14 entspricht.
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Darüber
hinaus ist eine als Langloch ausgebildete Durchgangsöffnung 18 in
die Führungsplatte 1 eingeformt, die von der Oberseite 11 zur
Auflagefläche 9 der Führungsplatte 1 führt.
Die Längsachse L18 der Durchgangsöffnung 18 ist
dabei so ausgerichtet, dass sie die Anlagefläche 10 unter
einem spitzen Winkel schneidet.
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Des
Weiteren ist in die Oberseite 11 der Führungsplatte 1 eine
sich über die Länge L der Führungsplatte 1 erstreckende
streifenförmige Stützfläche 19 eingesenkt.
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An
der der Anlagefläche 10 gegenüberliegenden
Rückseite der Führungsplatte ist schließlich eine
weitere Stützfläche 20 ausgebildet, die
parallel zur Längsachse L18 der Durchgangsöffnung 18 und im
Wesentlichen senkrecht zur Auflagefläche 9 der Führungsplatte 1 ausgerichtet
ist. Über die Stützfläche 20 ist
die Führungsplatte 1 an der jeweils zugeordneten
Anlagefläche 7 bzw. 8 der Schultern 5 bzw. 6 der
Betonschwelle 5 abgestützt. Durch Verschieben
der jeweiligen Führungsplatte 1 längs
der zugeordneten Anlagefläche 7, 8 lässt
sich dabei die Lage der Schiene in Breitenrichtung BR zwecks Einstellung
der Spurweite des Gleises verstellen, zu dem die Schiene S gehört.
Der Stellweg dieser Verstellung ist durch die Länge der
Durchgangsöffnung 18 begrenzt.
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Bei
der Spannschraube 3 der Systeme S1, S2 handelt es sich
jeweils um eine konventionelle Schwellenschraube. Für ihre
Befestigung ist in der Schwelle B jeweils eine Öffnung 21 vorgesehen,
in der ein hier nicht dargestellter Kunststoffdübel sitzt.
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Das
Federelement 2 weist ein spiegelsymmetrische, einem W angenäherte
Form auf und umfasst zwei parallel zueinander angeordnete Torsionsabschnitte 22, 23,
die an ihrem einen Ende jeweils in einen Stützabschnitt 24, 25 und
an ihrem anderen Ende über einen weiteren Stützabschnitt 26 miteinander
verbunden sind. Die erstgenannten Stützabschnitte 24, 25 sind
dabei jeweils gegenüber dem zugeordneten Torsionsabschnitt 22, 23 nach
unten abgewinkelt von dem jeweiligen Torsionsabschnitt 22, 23 abgebogen
und umgreifen jeweils kreisbogenförmig einen Winkelbereich
von ca. 180°. Genauso ist auch der die Torsionsabschnitte 22, 23 miteinander verbindende
Stützabschnitt 26 halbkreisförmig ausgebildet.
Jedoch verläuft seine Längsachse L26 in derselben
Ebene, wie die Längsachsen L22, L23 der Torsionsabschnitte 22, 23,
wogegen die Längsachsen L24 und L25 der Stützabschnitte 24, 25 die
durch die Längsachsen L22, L23 aufgespannte Ebene unter
einem spitzen Winkel durchstoßen. Gemeinsam mit den Torsionsabschnitten 22, 23 bildet
der Stützabschnitt 26 die Mittelschlaufe des Federelements 2.
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Der
Schienenfuß F und der Steg E der Schiene sind vollständig
mit einer Lage G aus einem elastischen Material bedeckt. Dieses
gewährleistet bei fertig montierter Befestigung der Schiene
S einerseits eine definierte Nachgiebigkeit und andererseits eine
minimierte Schallemission beim Überfahren der Schiene S.
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Zur
Montage der Befestigung wird die Schiene S mit ihrem Schienenfuß F
mit der elastischen Lage G bekleideten Schienenfuß auf
die Aufstandfläche 4 der Schwelle B gesetzt. Anschließend
werden die Führungsplatten 1 der Systeme S1, S2
so positioniert, dass bei ordnungsgemäßer Einhaltung
der vorgeschriebenen Spurweite die Schiene S seitlich im Wesentlichen
spielfrei zwischen den Schultern 5, 6 der Schwelle
B geführt ist. Der Schienenfuß F liegt dabei mit
seinen Längsseiten an der Anlagefläche 10 der
Führungsplatten 1 an. Anschließend werden
die Federelemente 2 so auf die Führungsplatten 1 gesetzt,
dass ihre freien Stützabschnitte 24, 25 auf
der Stützfläche 19 der Führungsplatte 1 sitzen.
Dabei ist die Länge der Torsionsabschnitte 22, 23 des
Federelements 1 so gewählt, dass die Torsionsabschnitte 22, 23 und
der sie miteinander verbindende Stützabschnitt 26 über
die Anlagefläche 10 hinaus stehend in der in den
Vorsprung 14 eingeformten Führungsbahn 16 geführt
sind.
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Anschließend
wird die jeweilige Spannschraube 3 in die ihr jeweils zugeordnete Öffnung 21 der
Schwelle S eingeschraubt, bis über den Schraubenkopf der
Spannschraube 3 das jeweilige Federelement 2 soweit
gegen die ihm zugeordnete Führungsplatte 1 gedrückt
ist, dass über die mit dem Niederdrücken einhergehende
Tordierung der Torsionsabschnitte 22, 23 eine
ausreichende elastische Niederhaltkraft auf die Führungsplatten 1 wirkt.
Bewegt sich die Schiene S beim Überfahren durch ein Schienenfahrzeug
in vertikaler Richtung senkrecht zur Aufstandfläche 4 und
stößt dabei gegen einen der Vorsprünge 12–14,
so wird dieser Stoß durch die Federelemente 2 elastisch
aufgenommen. Die jeweilige Spannschraube 3 der Systeme
S1, S2 wird so vor übermäßigen Stößen
geschützt, so dass der Gefahr einer vorzeitigen Lockerung
der Befestigung sicher vorgebeugt ist.
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Kommt
es bei der Montage oder im laufenden praktischen Einsatz zu einer
hohen Belastung des Federelements 2, so bricht der Vorsprung 14 an der
Sollbruchstelle ab, so dass die Mittelschlaufe des Federelements 2 auf
dem Schienenfuß F abgestützt ist. Die Sollbruchstelle
gewährleistet somit, dass auch bei einem über
die dem Vorsprung 14 eigene Elastizität hinausgehenden
Belastung beispielsweise in Folge einer besonders großen
Bewegung des Schienenfußes in vertikaler Richtung diese
Belastung von der Befestigung der Führungsplatte 1 ferngehalten
und federnd abgefangen wird.
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Die
Erfindung betrifft somit ein eine Führungsplatte 1,
ein Befestigungselement 3 und ein Federelement 2 umfassendes
System S1, S2 für die Befestigung einer Schiene S auf einem
festen Untergrund B. Die Führungsplatte 1 dient
dabei als Führung der Schiene S in horizontaler und als
Anschlag für Bewegungen der Schiene S in vertikaler Richtung. Dazu
weist die Führungsplatte 1 eine Anlagefläche 10 auf,
an der in Montagestellung der Schienenfuß F mit seiner
Längsseite anliegt. An die Führungsplatte 1 ist
zusätzlich mindestens ein über die Anlagefläche 10 in
Richtung der zugeordneten Schiene S hinausragender Vorsprung 14 angeformt,
der mit minimierter Niederhaltekraft auf der Schiene S liegt und
als solcher den Anschlag für die vertikalen Bewegungen der
Schiene S bildet. Das auf der Führungsplatte 1 aufliegende
Federelement 2 ist so gestaltet, dass es im Wesentlichen
keine Niederhaltekraft auf die Schiene S ausübt, sondern
lediglich die Führungsplatte 1 elastisch gegen
das für ihre Befestigung eingesetztes Spannelement 3 abstützt.
Das Federelement 2 weist dazu eine W- oder S-förmige
Gestalt auf und ragt mit einem aus den beiden Torsionsabschnitten 22, 23 und
dem zwischen ihnen liegenden Stützabschnitt 26 Mittelschlaufenabschnitt
so weit über den Schienenfuß F, dass der Schienenfuß F,
wenn er in vertikaler Richtung von dem festen Untergrund B nach
oben wegbewegt wird, von dem Federelement 2 federnd gehalten
wird.
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- 1
- Führungsplatte
- 2
- Federelement
- 3
- Spannschraube
(Spannelement)
- 4
- Aufstandfläche
der Schwelle B
- 5,
6
- Schultern
der Schwelle B
- 7,
8
- Anlageflächen
der Schultern 5, 6
- 9
- Auflagefläche
der Führungsplatte 1
- 10
- Anlagefläche
der Führungsplatte 1
- 11
- Oberseite
der Führungsplatte 1
- 12,
13
- Vorsprünge
- 14
- U-förmiger
Vorsprung
- 15
- Oberseite
des Schienenfußes F
- 16
- Führungsbahn
des Vorsprungs 14
- 17
- Rastflächen
der Führungsplatte 1
- 18
- Durchgangsöffnung
der Führungsplatte 1
- 19
- Stützfläche
der Führungsplatte 1
- 20
- rückwärtige
Stützfläche der Führungsplatte 1
- 21
- Öffnung
der Schwelle
- 22,
23
- Torsionsabschnitte
des Federelements 3
- 24,
25, 26
- Stützabschnitte
des Federelements 3
- Av
- Abstand
der Unterseite der Vorsprünge 12, 13, 14 von
der Auflagefläche 9 der Führungsplatte 1
- Af
- Abstand
Af der Oberseite 15 des Schienenfußes F zu der
Aufstandfläche 4 der Betonschwelle B
- B
- Betonschwelle
- BR
- Breitenrichtung
- E
- Steg
der Schiene S
- F
- Schienenfuß der
Schiene S
- L
- Länge
der Führungsplatte 1
- L18
- Längsachse
der Durchgangsöffnung 18
- L22,
L23
- Längsachsen
der Torsionsabschnitte 22, 23
- L26
- Längsachse
des Stützabschnitts 26
- L24,
L25
- Längsachsen
der Stützabschnitte 24, 25
- S
- Schiene
- S1,
S2
- Systeme
zur Befestigung der Schiene S
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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