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Die
Erfindung betrifft eine Führungsschiene für Rollläden
oder dergleichen, zum Führen eines durch gelenkig miteinander
verbundene Panzerstäbe gebildeten Panzers in Panzerauszugrichtung,
welche einen fest mit dem Rahmen eines Fensters verbindbaren Führungsschenkel
und einen daran über ein Schwenkgelenk befestigten, ausschwenkbaren
Führungsschenkel aufweist, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Unter „Rollläden
oder dergleichen" werden im Rahmen der Erfindung neben Rollläden
auch andere Abschattungseinrichtungen, wie Rolltore, textile Sonnenschutzeinrichtungen
mit aufwickelbarem Tuch (anstatt eines Panzers aus gelenkig miteinander
verbundenen Panzerstäben) etc. verstanden, die über
alle Arten von Gebäudeöffnungen, wie Fassaden-
und Dachfenster, Türen, Tore sowie über Glasdächer
und -fassaden (Wintergärten) angebracht werden können.
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Derartige
Führungsschienen werden häufig bei Dachfensterrollläden
verwendet, um sicherzustellen, dass der Fensterflügel um
seine Schwenkachse ausschwenken kann, wenn der Rollladenkasten oberhalb
des Dachfensters montiert ist. Ein Dachfensterrollladen mit derartigen
Führungsschiene ist beispielsweise aus der
DE 37 36 153 A1 bekannt. Ähnliche
Anordnung sind in der
DE
28 42 381 A1 sowie in der
FR 25 88 036 A1 offenbart. Aber auch an Fassadenfenstern
werden Rollladen mit gattungsgemäß ausstellbaren
Führungsschienenabschnitten bzw. Führungsschenkeln
eingesetzt, wie beispielsweise die
DE 29 709 443U1 zeigt.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Führungsschiene so weiterzubilden, dass sie witterungsbeständig
ist und ein optisch ansprechendes Aussehen aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
das Schwenkgelenk zwischen einer Fensterrahmenebene einerseits und Führungsschenkelebenen
andererseits angeordnet. Mit „Fensterrahmenebene" ist dabei
im Rahmen der Erfindung eine Ebene bezeichnet, in der die nach außen
weisende Oberfläche des Fensterrahmens liegt, mit „Führungsschenkelebenen"
diejenigen Ebenen, in denen jeweils eine dem Fensterrahmen abgewandte
Außenfläche des jeweiligen Führungsschenkels
liegt.
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Dadurch
wird auf vorteilhafte Weise vermieden, dass das Schwenkgelenk über
die Außenflächen der Führungsschenkel übersteht
oder von außen auf den Außenflächen der
Führungsschenkel aufmontiert ist. Das Gelenk ist somit
einerseits vor Witterungseinflüssen besser geschützt
und andererseits ergibt sich eine optisch ansprechende Sichtfläche
und damit eine insgesamt ansprechende Optik des mit dem Rolladen
versehenen Fensters und der Gesamtfassade, insbesondere wenn das
Gelenk vollständig zwischen dem Fensterrahmen und den dem
Fensterrahmen abgewandten Außenflächen der Führungsschenkel
angeordnet ist.
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Vorteilhaft
ist dabei das Schwenkgelenk so angeordnet, vorzugsweise in die Führungsschiene integriert,
dass es zumindest in einer koaxialen, nicht ausgeschwenkten Streckstellung
der Führungsschenkel von diesen verdeckt ist. Dadurch ist
das Schwenkgelenk von außen nicht sichtbar, so dass die erfindungsgemäße
Führungsvorrichtung einen hochwertigen ästhetischen
Eindruck aufweist und den hohen ästhetischen Ansprüchen
der modernen Architektur genügt wird.
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Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Führungsschenkel
in der Streckstellung einen Aufnahmeraum mehrseitig begrenzen, und
das Schwenkgelenk in dem Aufnahmeraum angeordnet ist. Die Führungsschenkel
können dann als insbesondere identische Hohlprofile ausgebildet sein,
welche jeweils eine Kammer aufweisen, die zusammen den Aufnahmeraum
bilden. Da Führungsschienen häufig als Profilschienen
mit einer Führungsnut für den Rollladenpanzer
ausgebildet sind, kann eine kostengünstige Fertigung ohne
große Umrüstung der Fertigungsanlagen erreicht
werden.
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Das
Schwenkgelenk kann dabei zwei Gelenkhälften aufweisen,
wobei an einer Gelenkhälfte eine mit einem Gelenkvorsprung
einer benachbarten Gelenkhälfte zusammenwirkende Gelenkaufnahme ausgebildet
ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Schwenkgelenk (Ausstellergelenk)
für eine Rolladenführungsschiene besteht ausschließlich
aus zumindest einem Paar zueinander komplementär ausgebildeten
Gelenkhälften. Dadurch ist eine einfache Montage der Führungsschienen
möglich. Wenn die Gelenkhälften zudem vorteilhaft
so aufgebaut sind, dass sie mittels Ein- bzw. Ausschwenken miteinander
verbindbar bzw. voneinander trennbar sind, können auch
die Führungsschenkel mit daran angebrachten Gelenkhälften
allein durch Ein- bzw. Ausschwenken montiert bzw. demontiert werden,
und somit ohne dass das Schwenkgelenk von außen zugänglich
ist. Eine Fixierung durch zusätzliche Niete oder dergleichen
von der Seite her kann entfallen. Wenn die Gelenkhälften ferner
als Einsätze auf den Querschnitt einer Kammer in dem jeweiligen
Führungsschenkeln der Führungsschiene abgestimmt
sind, können diese in dem durch die Kammern gebildeten
Aufnahmeraum untergebracht werden.
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Im
Sinne der optischen Anmutung und des Witterungsschutzes bevorzugt
sind die Gelenkhälften dabei zumindest in der Streckstellung,
vorteilhaft aber auch in ausgeschwenkter Stellung von den Führungsschenkeln
verdeckt. Dies kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass die
Schwenkachse des Schwenkgelenks im Bereich der einander zugewandten
und dem Fensterrahmen abgewandten Außenkanten der Führungsschenkel
angeordnet ist. Ein Gehrungs-Anschnitt eines Führungsschenkels,
wie er nötig wäre, wenn die Schwenkachse in einem
zwischen Fensterrahmenebene und Führungsschenkel-Außenkanten
gelegenen, mittleren Bereich liegen würde, kann damit ebenso
wie die sich dadurch in Streckstellung ergebende Öffnung
vermieden werden. Die Gelenkaufnahme und der Gelenkvorsprung können
dazu über kreissegmentförmig koaxial um die Schwenkachse
umlaufende Anlageflächen drehbar miteinander in Eingriff
stehen, wobei sich die Anlageflächen höchstens über
ein Winkelsegment von 180° erstrecken. Dadurch kann der
gesamte für die Gelenkaufnahme und den Gelenkvorsprung
benötigte Bauraum zwischen der auf Außenkante
der Führungsschenkel verlaufenden Schwenkachse und dem
Fensterrahmen untergebracht werden. Insgesamt wird die Montage der
Führungsvorrichtung wesentlich vereinfacht, wie im Folgenden
noch näher erläutert werden wird. Unter komplementären
Gelenkhälften bzw. -teilen werden im Rahmen der Erfindung insbesondere
sich zu einem Schwenkgelenk (Ausstellergelenk) ergänzende
Gelenkhälften verstanden.
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Die
Gelenkaufnahme weist vorzugsweise zwei parallel verlaufende Schenkel
auf, die zusammen mit einem Bodenabschnitt eine in etwa U-förmige
Aufnahme für den Gelenkvorsprung eines benachbarten Gelenkteils
bilden. Auch eine Gestaltung in Form eines Doppel-U für
zwei Gelenkvorsprünge wäre denkbar. An einander
zugewandten Innenflächen der Schenkel der Gelenkaufnahme
können dann jeweils bogenförmig bzw. kreissegmentförmig koaxial
zur Schwenkachse verlaufende Führungsvorsprünge
ausgebildet sein, die mit einander gegenüberliegenden Führungsnuten
an Außenflächen des Gelenkvorsprungs zusammenwirken.
Es wäre aber auch denkbar, die Führungsvorsprünge
am Gelenkvorsprung vorzusehen und die Führungsnuten an
der Gelenkaufnahme.
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Vorzugsweise
gehen Stirnflächen der Gelenkaufnahme über einen
Radius in eine untere Außenfläche der Gelenkhälfte über,
so dass sie als zusätzliche Führungsflächen
wirken können, wenn die entsprechenden, gegenüberliegenden
Flächen des benachbarten Gelenkvorsprungs dazu komplementär mit
einem entsprechenden Radius verlaufen. Dadurch wird ein besonders
kompakter Aufbau des Schwenkgelenks bei hoher Festigkeit und Lebensdauer
ermöglicht.
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Bei
einem fertigungstechnisch vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung sind die Gelenkhälften als abschnittsweise
in die Führungsschenkel einsetzbare Einsätze ausgebildet.
Als fertigungstechnisch vorteilhaft hat es sich ferner erwiesen,
wenn die Gelenkhälften Bohrungen aufweisen, in welche die Führungsschenkel
zumindest abschnittsweise durchsetzende Befestigungsmittel, beispielsweise
Schrauben, Bolzen oder Niete, zur Axialsicherung einführbar
sind, z. B: von der Vorder- oder der Rückseite des jeweiligen
Führungsschenkels her. Vorteilhaft bei dieser Lösung
ist, dass die Führungsschienen lediglich im Bereich des
Gelenks für die Verschraubung gebohrt werden müssen,
so dass keine weiteren Bearbeitungen notwendig sind. Die Führungsvorrichtung kann
damit in einfacher Weise kostengünstig hergestellt werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Führungsschenkel
jeweils eine Aufnahme für einen Gelenkeinsatz und zumindest
eine benachbarte Führungsnut (Führungsbahn) für
den Rollladen aufweisen. Dadurch wird ein besonders kompakter Aufbau
einer Führungsvorrichtung erreicht, die auch im verschwenkten
Zustand der Führungsschenkel eine zuverlässige
Führung eines Rollladens ermöglicht. Als fertigungstechnisch
vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn die Gelenkhälften
Guss- und/oder Frästeile sind.
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Alternativ
dazu wäre es jedoch ebenfalls denkbar, die Gelenkhälften
einstückig mit den Führungsschenkeln auszubilden.
Diese Lösung hat den Vorteil, dass keine Befestigungselemente
zur Ausbildung der Gelenkteile erforderlich sind.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die die Führungsschenkel
lösbar miteinander verbindbar sind. Vorzugsweise erfolgt
die Montage der Führungsschiene mittels einer Ein- bzw.
Ausschwenkbewegung der Führungsschenkel. Mit anderen Worten,
das Ein- beziehungsweise Auskuppeln der Führungsschenkel
zur fertigen Führungsschiene erfolgt mittels Ein- beziehungsweise
Aushaken der Gelenkteile der Führungsschenkel. Bevorzugterweise
gehen die Gelenkhälften während dem Einschwenken
zumindest abschnittsweise einen Formschluss ein, so dass ein im
Wesentlichen spielfreies Schwenkgelenk hoher Festigkeit erreicht
wird.
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Die
Führungsschienen können aus Metall als Zieh- oder
Strangpressteile mit hoher Oberflächen- und Formgenauigkeit
ausgebildet werden oder aus Kunststoff extrudiert sein.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Verbinden
von Führungsschenkeln einer Führungsvorrichtung
werden die komplementär ausgebildeten Gelenkteile der Führungsschenkel
relativ zueinander derart angewinkelt, dass diese vorzugsweise einen
spitzen Winkel einschließen. Anschließend können
die Gelenkhälften zum Verbinden der Führungsschenkel
ineinander eingeschwenkt werden. Insbesondere können die
unteren Führungsschenkel der Führungsschienen
für die Montage bzw. Demontage durch eine 180°-Schwenkung
einfach eingeführt bzw. abgenommen werden. Vorzugsweise
erfolgt das Kuppeln bzw. Entkuppeln der unteren Führungsschenkel
der Führungsvorrichtung werkzeuglos. Das erfindungsgemäße
Einschwenken hat sich als besonders montagefreundlich erwiesen.
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Im
Rahmen der Erfindung ist jeweils ein Führungsschenkel einer
Führungsschiene fest mit dem Rahmen eines Fensters verbindbar
und der andere ausschwenkbar. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf begrenzt.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Darstellung eines Fensters mit einem Rollladen ausstellbaren mit
Führungsschienen gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Detaildarstellung einer Führungsschiene aus 1 im
Bereich eines Schwenkgelenks ohne unteren Führungsschenkel;
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3 eine
der 2 entsprechende Detaildarstellung der Führungsschiene
unterem Führungsschenkel;
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4 eine
Teildarstellung des unteren Führungsschenkels aus 3 mit
eingesetztem Gelenkteil;
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5 eine
Darstellung des Führungsschenkels aus 4 mit
verdeckten Kanten;
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6 eine
Darstellung des oberen Führungsschenkels aus 2 mit
eingesetztem Gelenkteil;
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7 eine
Darstellung des oberen Führungsschenkels aus 6 mit
verdeckten Kanten;
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8 eine
Einzeldarstellung der Gelenkaufnahme aus 2;
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9 eine
Einzeldarstellung des Gelenkvorsprungs aus 8 mit einer
Darstellung der verdeckten Kanten;
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10 eine
Einzeldarstellung des Gelenkvorsprungs aus 4;
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11 eine
Einzeldarstellung des Gelenkvorsprungs aus 10 mit
einer Darstellung der verdeckten Kanten und
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12 eine
Darstellung des oberen und unteren Führungsschenkels vor
dem Einschwenken.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer insgesamt mit 1 bezeichneten
Führungsvorrichtung für einen einem Fenster 2 zugeordnete
Rollläden erläutert. Die Erfindung ist jedoch
keinesfalls auf Rollläden an Fenstern beschränkt,
sondern kann bei Abschattungseinrichtungen jedweder Art eingesetzt werden,
wenn ein Panzer, Tuch oder ähnliches in ausstellbaren Führungsschienen
geführt werden soll.
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In 1 ist
eine schematische Darstellung des Fensters 2 gezeigt, an
dessen Außenseite die Führungsvorrichtung 1 für
einen nicht dargestellten Rollladenpanzer angeordnet ist. In einem
oberen Bereich des Fensters ist ein nicht dargestelltes Rollladengehäuse
(Rollladenkasten) angeordnet, in dem drehbar eine Wickelwelle für
die aus Rollladenstäben gebildete, aufrollbare Rollladenbahn
(Rollpanzer) des Rollladens gelagert ist. Die Führungsvorrichtung 1 weist
zwei parallel zueinander verlaufende Führungsschienen 4, 6 zur
seitlichen Führung der ganz oder teilweise abgerollten
Rollladenbahn auf, die an einem abwinkelbaren Endabschnitt über
eine Querschiene 8 verbunden sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Führungsvorrichtung 1 sind die Führungsschienen 4, 6 ausgehend
von der Oberkante eines Fensterrahmens 10 jeweils etwa
nach einem Viertel ihrer Länge in Querrichtung geteilt
und durch ein Schwenkgelenk 12 verschwenkbar miteinander
verbunden. Ein oberer Führungsschenkel 14 der
beiden Führungsschienen 4, 6 ist jeweils
am Rahmen 10 des Fensters 2 befestigt, wobei ein
unterer Führungsschenkel 16 der Führungsschienen 4, 6 gegenüber
diesem relativ zu dem Fensterrahmen 10 um eine schematisch
angedeutete Schwenkachse 18 verschwenkbar ist, so dass
ein Schwenkwinkel α des unteren Führungsschenkels 16 relativ
zu dem Fensterrahmen 10 einstellbar ist. Die Schwenkachse 18 erstreckt
sich parallel zur Ebene/Fläche der Rollladenbahn bzw. des
Fensters 2. Die Führungsschienen 4, 6 sind
vorzugsweise als Zieh- oder Strangpressteile mit hoher Oberflächen-
und Formgenauigkeit aus Aluminium oder einem Kunststoff ausgebildet.
Da die Führungsschenkel 14, 16 der linken
und rechten Führungsschiene 4, 6 spiegelidentisch
aufgebaut sind, gilt die Beschreibung der Führungsschenkel
jeweils für beide Führungsschienen.
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Wie
insbesondere 2 zu entnehmen ist, die die
Führungsschiene 4 im Bereich des Schwenkgelenks 12 zeigt,
wobei der untere Führungsschenkel 16 nicht dargestellt
ist, sind die Führungsschenkel über komplementär
ausgebildete, sich zu dem Schwenkgelenk 12 ergänzende
Gelenkteile 20, 22 schwenkbar miteinander verbunden.
Gemäß 2 ist an dem oberen Gelenkteil 20 eine
aus zwei parallelen Schenkeln 42, 44 gebildete
Gelenkaufnahme 42, 44 ausgebildet, welche mit
einem an dem benachbarten Gelenkteil 22 ausgebildeten Gelenkvorsprung 80 zusammenwirkt
(der hintere Schenkel 44 ist in 2 verdeckt).
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Wie 3 zeigt,
weisen die Führungsschenkel 14, 16 jeweils
eine stirnseitige Anlagefläche 28 bzw. eine Kontaktfläche 30 auf,
die in der nicht dargestellten Streckstellung, d. h. bei einem Schwenkwinkel α von
etwa 0° flächig miteinander in Anlage gebracht
sind, so dass obere Außenflächen 31 der
Führungsschenkel eine glatte Sichtfläche bilden,
die hohen ästhetischen Ansprüchen genügt.
In einer nicht dargestellten Streckstellung der Führungsschiene 4 ist
das Schwenkgelenk 12 vollständig von den Führungsschenkeln 14, 16 verdeckt.
Die Schwenkbewegung der Führungsschenkel 14, 16 ist
in Richtung der Streckstellung durch ein Auflaufen der Kontaktfläche 30 auf
die Anlagefläche 28 begrenzt.
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Wie
anhand 4 beispielhaft für beide Führungsschenkel 14, 16 erläutert
wird, weisen die als Hohlprofil ausgebildeten Führungsschenkel 14, 16 eine
etwa C-förmige Führungsnut 32 auf, die
eine Führungsbahn zur Führung und Aufnahme des Randbereichs
des nicht dargestellten Rollladens ausbildet, so dass das Fenster 2 (siehe 1)
mittels des Rollladens lichtdicht verschließbar ist. Die
Führungsschenkel 14, 16 weisen ferner
jeweils eine benachbart zu der Führungsbahn 32 angeordnete,
im Wesentlichen rechteckige Kammer bzw. Aufnahme 34 für
das bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung als Gelenkeinsatz
ausgebildete Gelenkteil 22 auf. Die Kammer 34 und
die Führungsbahn 32 sind über eine Innenwandung 36 der
Führungsschenkel 14, 16 voneinander beabstandet.
Zur Gewichtsreduzierung bei hoher Steifigkeit sind die Führungsschenkel 14, 16 mit
sich axial erstreckenden Versteifungsrippen 38 versehen.
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Wie
insbesondere 5 zu entnehmen ist sind die
Gelenkhälften 20, 22 als abschnittsweise
in die Führungsschenkel 14, 16 eingesetzte
Einsätze ausgebildet. Um die Gelenkhälften 20, 22 axial
in den Führungsschenkeln 14, 16 zu sichern,
können Bohrungen 40 vorgesehen sein, über
welche die Gelenkhälften 20, 22 mit nicht
dargestellten, die Außenwandungen der Führungsschenkel 14, 16 durchsetzenden
Bolzen mit den Führungsschenkeln 14, 16 verstiftet
werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind zwei in Längsrichtung der Führungsschenkel 14, 16 zueinander
beabstandete Durchgangsbohrungen 40 in den Gelenkteilen 20, 22 vorgesehen.
Vorteilhaft bei dieser Lösung ist, dass die Führungsschienen 4, 6 lediglich
im Bereich des Gelenks 12 für die Verschraubung
gebohrt werden müssen, so dass keine weiteren Bearbeitungen
notwendig sind. Die Führungsvorrichtung 1 kann
damit in einfacher Weise kostengünstig hergestellt werden.
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Eine
den 4 und 5 entsprechende Darstellung
der in die oberen Führungsschenkel 14 eingesetzten
Gelenkhälften 20 ist den 6 und 7 zu
entnehmen. Eine detaillierte Betrachtung der Gelenkhälften 20, 22 erfolgt
im Folgenden anhand der 8 bis 11, die
Einzeldarstellungen der Gelenkhälften 20, 22 zeigen.
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Die 8 und 9 zeigen
jeweils eine Einzeldarstellung der mit einer Gelenkaufnahme 42, 44 ausgebildeten
Gelenkhälfte 20 ohne bzw. mit einer Darstellung
der verdeckten Kanten. Da die Gelenkhälften 20, 22 der
linken und rechten Führungsschiene 4, 6 identisch
aufgebaut sind, gilt die Beschreibung der Gelenkteile 20, 22 jeweils
für beide Führungsschienen 4, 6.
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Die
Gelenkaufnahme 42, 44 der Gelenkhälfte 20 hat
gemäß der 8 und 9 zwei
parallel verlaufende Schenkel 42, 44, die eine
etwa U-förmige Aufnahmeöffnung 46 für
den Gelenkvorsprung 80 (siehe 2) des benachbarten
Gelenkteils 22 bilden. An einander zugewandten Innenflächen 48, 50 der
Schenkel 42, 44 sind jeweils bogenförmig
verlaufende, halbkreisförmig angeordnete Führungsvorsprünge 52, 54 mit
etwa rechteckigem Querschnitt ausgebildet, die mit einander gegenüberliegenden Führungsnuten 56, 58 des
Gelenkvorsprungs 80 der anderen Gelenkhälfte 22 zusammenwirken
(siehe 2). Die Führungsvorsprünge 52, 54 begrenzen abschnittsweise
eine etwa halbzylinderförmige Ausnehmung 60, die
in Richtung einer oberen Anlagefläche 62 und in
Richtung der Aufnahmeöffnung 46 geöffnet
ist. Die dem benachbarten Gelenkteil 22 zugewandten Stirnflächen 64, 66 der
Schenkel 42, 44 der Gelenkaufnahme 42, 44 gehen
jeweils etwa viertelkreisförmig über einen Radius
r in eine senkrecht zu diesen verlaufende untere Außenfläche 68 der
Gelenkhälfte 20 über. Dabei bilden die
Stirnflächen 64, 66 bogenförmige
Führungsflächen aus, die gemäß 2 mit
entsprechend ausgebildeten Flächen 70, 72 eines
Gelenkvorsprungs 80 der benachbarten Gelenkhälfte 22 zusammenwirken.
Die Gelenkschenkel 42, 44 gehen ohne Änderung
des Außendurchmessers im Querschnitt rechteckig in einen
Fortsatz 26 der Gelenkhälfte 20 über.
Die Gelenkhälfte 20 kann somit beliebig weit in
die Kammer 34 (2) des Führungsschenkels
eingeschoben werden, wobei die Bohrungen 40 als Montagemarkierungen
dienen können. Wenn Flächen 64, 66 (der
Radius r) im Freien bleibt, kann auch ein Pass- oder Presssitz vorgesehen
sein, so dass auf Bolzen zur Fixierung uU. verzichtet werden kann.
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Die 10 und 11 zeigen
jeweils eine Einzeldarstellung der Gelenkhälfte 22 mit
dem zu der Gelenkaufnahme 42, 44 komplementären
Gelenkvorsprung 80 ohne bzw. mit verdeckten Kanten. Dabei
verlaufen die Führungsnuten 56, 58 einander
abgewandt jeweils in Seitenflächen 74, 76 des
Gelenkvorsprungs 80 bogenförmig koaxial um die
Schwenkachse 18 (1) und erstrecken
sich über ein halbkreisförmiges Kreissegment.
Die einander gegenüberliegend in den Gelenkvorsprung 80 eingebrachten Führungsnuten 56, 58 weisen
einen etwa rechteckigen Querschnitt auf und begrenzen abschnittsweise den
in etwa halbzylinderförmigen Gelenkvorsprung 80,
der in die komplementäre Ausnehmung 60 zwischen
den Schenkeln 42, 44 der Gelenkaufnahme 42, 44 (siehe 8 und 9)
drehbar einführbar ist, wobei der Gelenkvorsprung 80 über
Schulterflächen 70, 72 in einen Fortsatz 24 übergeht.
Die Stirnfläche 82 des Gelenkvorsprungs 22 geht über
einen Radius R in eine untere, senkrecht zu der Stirnfläche verlaufende
Außenfläche 84 über. Wie insbesondere 2 zu
entnehme ist, tauchen die Führungsvorsprünge 52, 54 zur
Bildung der Führungsschienen 4, 6 formschlüssig
in die jeweilige Führungsnut 56, 58 eines
benachbarten Führungsschenkels 14, 16 ein, wobei
die Führungsschenkel 14, 16 im montiertem Zustand
der Führungsschiene 4, 6 zwischen einer maximalen
Drehstellung und einer Streckstellung relativ zueinander bewegbar
sind.
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Anhand 12,
die einen oberen und einen unteren Führungsschenkel 14, 16 vor
dem Einschwenken zeigt, wird im Folgenden die Montage der Führungsvorrichtung 1 erläutert.
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Die
Montage bzw. Demontage der Führungsschiene 4, 6 erfolgt
mittels einer Ein- bzw. Ausschwenkbewegung der Führungsschenkel 14, 16. Das
heißt, das Ein- beziehungsweise Auskuppeln erfolgt mittels
einem Ein- beziehungsweise Aushaken der Gelenkhälften 20, 22,
wobei die Gelenkhälften 20, 22 während
dem Einschwenken einen Formschluss eingehen. Gemäß 12 werden
die Führungsschenkel 14, 16 mit den komplementär
ausgebildeten Gelenkhälften 20, 22 bei
der Montage der Führungsvorrichtung 1 derart angewinkelt,
dass diese einen spitzen Winkel β von etwa 5 bis 30° einschließen.
Anschließend können die Gelenkhälften 20, 22 zum
Verbinden der Führungsschenkel 14, 16 ineinander
eingeschwenkt werden. Der Einschwenkwinkel beträgt gemäß 12 etwa
170°. Die Einschwenkrichtung entspricht der Pfeilrichtung.
Die Demontage der Führungsvorrichtung 1 wird entsprechend
in umgekehrter Reihenfolge mittels einer Ausschwenkbewegung durchgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Führungsvorrichtung ist
nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel mit ohne
Werkzeug lösbaren Führungsschenkeln 14, 16 beschränkt,
vielmehr ist es auch vorstellbar, die Gelenkhälften 20, 22 innerhalb
der Führungsschenkel 14, 16 derart zu
positionieren, dass die Führungsschenkel 14, 16 ohne
eine Demontage der Gelenkteile nicht zerlegbar sind.
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- 1
- Führungsvorrichtung
- 2
- Fenster
- 4
- Führungsschiene
- 6
- Führungsschiene
- 8
- Querschiene
- 10
- Fensterrahmen
- 12
- Schwenkgelenk
- 14
- Führungsschenkel
oben
- 16
- Führungsschenkel
unten
- 18
- Schwenkachse
- 20
- obere
Gelenkhälfte
- 22
- untere
Gelenkhälfte
- 24
- Fortsatz
der unteren Gelenkhälfte
- 26
- Fortsatz
der oberen Gelenkhälfte
- 28
- Anlagefläche
- 30
- Kontaktfläche
- 31
- Außenfläche
- 32
- Führungsnut
- 34
- Aufnahme
- 36
- Innenwandung
- 38
- Versteifungsrippe
- 40
- Bohrung
- 42
- Schenke
= Gelenkaufnahme
- 44
- Schenkel
= Gelenkaufnahme
- 46
- Aufnahmeöffnung
- 48
- Innenfläche
- 50
- Innenfläche
- 52
- Führungsvorsprung
- 54
- Führungsvorsprung
- 56
- Führungsnut
- 58
- Führungsnut
- 60
- Ausnehmung
- 62
- Anlagefläche
- 64
- Stirnfläche
- 66
- Stirnfläche
- 68
- Außenfläche
- 70
- Fläche
- 72
- Fläche
- 74
- Seitenfläche
- 76
- Seitenfläche
- 80
- Gelenkvorsprung
- 82
- Stirnfläche
- 84
- Außenfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3736153
A1 [0003]
- - DE 2842381 A1 [0003]
- - FR 2588036 A1 [0003]
- - DE 29709443 U1 [0003]