-
Die
Erfindung betrifft einen Festbrennstoffherd mit Zuluftführung,
einem Brennraum, mindestens einem Heizgaszug und einer Herdplatte.
-
Derartige
Festbrennstoffherde sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen im
Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist aus der
DE 195 05 187 A1 ein Festbrennstoffherd
mit Zuluftführung, Brennraum und Ausbrandzone als Heizgaszug
bekannt, der eine lose aufgelegte Herdplatte aufweist, die unmittelbar
mit den Verbrennungsgasen in Berührung gelangt. Dieser
Festbrennstoffherd weist neben dem Brennraum einen Backrohrkasten
sowie ein Wasserschiff auf. Nachteilig ist jedoch, dass die bekannten Festbrennstoffherde
nicht rauchgasdicht, also nicht raumluftunabhängig ausgebildet
sind.
-
Insbesondere
bei den heutigen modernen Niedrigenergiehäusern mit Belüftungssystemen,
bevorzugt mit Raumluftwärmerückgewinnung, besteht in
den Wohnräumen ein geringer atmosphärischer Unterdruck
durch das Belüftungssystem.
-
Damit
kann der Betrieb von offenen Feuerstätten mit einem Abzug
der Verbrennungsgase über einen Schornstein nicht gewährleistet
werden. Entsprechend müssen die Feuerstätten raumluftunabhängig
betrieben werden. Die hierfür entworfene DIN 18897-1 gibt
dafür die erforderlichen Prüfkriterien an.
-
Daher
wurde für Kaminöfen eine raumluftunabhängige
Zuluftführung mit rauchgasdichtem Brennraum vorgeschlagen.
Die Zuluft wird raumluftunabhängig über eine dichte
Rohrleitung unter normalem atmosphärischen Druck von der
Außenluft zugeführt. Der Brennraum ist rauchgasdicht
ausgebildet und die Verbrennungsgase werden ebenfalls rauchgasdicht
in den Schornstein geleitet, von dem sie durch den im Schornstein
erzeugten Zug ins Freie gelangen.
-
Die
bekannten Festbrennstoffherde können die erforderliche
Dichtigkeit nicht gewährleisten, da die lose eingelegte
Herdplatte, die meist sogar noch geschlitzt ausgebildet ist, aufgrund
der beim Betrieb auftretenden Temperaturunterschiede und damit zusammenhängenden
erheblichen Ausdehnungen einen Gasaustausch zwischen Brennraum und
Wohnraum zulässt. Bei gemauerten Festbrennstofföfen können
darüber hinaus Verbrennungsgase durch Setzungs- bzw. Dehnungsrisse,
die ebenfalls aufgrund von Temperaturschwankungen entstehen, aufgrund
des geringfügigen Unterdrucks im Wohnraum in den Wohnraum
entweichen. Es besteht somit eine erhebliche Vergiftungsgefahr für
die Bewohner bei einer solchen Konstellation.
-
Für
Kaminöfen beschreibt die
WO 01/94850 A1 einen in Modulen gegliederten
Aufbau, der gasdicht ausgebildet ist. Ferner ist aus der
EP 1 431 666 B1 ein
Grundofen mit Aufbausystem bekannt, bei dem die Übergänge
zwischen den Modulen mittels Flansche mit Dichtflächen
dauerhaft rauchgasdicht ausgeführt sind. Die Problematik
mit der dauerhaft rauchgasdichten Abschirmung zwischen Brennraum und
Wohnraum ist auch in der
DE
101 01 246 C1 im Rahmen einer Feuerraumtürschließeinrichtung
beschrieben.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Festbrennstoffherd anzugeben, der in
Gebäuden auch in Verbindung mit Belüftungssystemen
verwendet werden kann.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe mit einem Festbrennstoffherd nach Anspruch 1.
Die Verbrennungsluft wird raumluftunabhängig über
eine dichte Rohrleitung unter normalen atmosphärischen
Druck dem Herd zugeführt. Ferner ist der Brennraum und
der Heizgaszug rauchgasdicht erstellt, so dass hier Rauchgase auch
bei Unterdruck im Wohnraum nicht entweichen können. Um
nun die Wärme in ausreichender Menge zur Herdplatte zu
leiten, wird die Herdplatte in wärmeleitenden Kontakt auf
dem Brennraum und/oder dem Heizgaszug angeordnet. Dabei braucht
die Herdplatte selbst nicht gesondert eingedichtet zu werden, da das
darunter befindliche Bauteil, nämlich der Brennraum und/oder
der Heizgaszug von sich aus rauchgasdicht ausgebildet sind. Vorteilhaft
können somit übliche Herdplatten mit thermischen
Dehnungsschlitzen, Herdringloch und dergleichen verwendet werden.
Alternativ können auch andere geeignete Materialen für
die Herdplatte, wie beispielsweise Glaskeramikflächen,
verwendet werden. Gleichwohl ist eine Eindichtung der Herdplatte
in den übrigen Körper des Festbrennstoffherdes
nicht erforderlich und aufgrund der erheblichen thermischen Belastung
und damit einhergehenden Dehnungen auch nicht erwünscht.
-
Um
den thermischen Kontakt trotz der erheblichen thermischen Wechselbelastungen
stets aufrechterhalten zu können, ist zwischen Herdplatte
und Oberseite vom Brennraum und/oder Heizgaszug eine Wärme
leitende Matte, insbesondere aus Edelstahlwolle, eingelegt. Die
Matte aus bevorzugt Edelstahlwolle dient als Ausdehnungspuffer und
erlaubt eine schnelle Wärmeübertragung.
-
Zum
Zuführen des Brennstoffs, beispielsweise Holz, Kohle, Koks
oder Briketts, in den Festbrennstoffherd weist der Brennraum eine
Feuerraumtür mit rauchgasdichter Schließeinrichtung
auf. Insbesondere sorgt die Schließeinrichtung dafür,
dass sich die Feuerraumtür selbsttätig, beispielsweise
durch Federkraft beaufschlagt, schließt. Somit wird eine
offenstehende Feuerraumtür vermieden, denn bei offener Feuerraumtür
würde aufgrund des geringen Unterdrucks im Wohnraum Rauchgase
in den Wohnraum ziehen können.
-
Wenn
ein Backfach vorgesehen ist, das von rauchgasdichten Heizgaskanälen
umgeben ist, kann das Backfach selbst und somit auch die Backfachklappe
ohne besondere Dichtungen und Vorkehrungen zur Abschirmung von Rauchgasen
ausgebildet sein. Lediglich die Heizgaskanäle, die die
Backfachkammer umgeben, sind dauerhaft rauchgasdicht ausgebildet.
-
Um
auch hier die Wärmeübertragung zwischen den umgebenden
Heizgaskanälen und der darin umschlossenen Backfachkammer
zu verbessern, ist zwischen Backfach und den umgebenden Heizgaskanälen
eine Wärme leitende Matte, insbesondere aus Edelstahlwolle,
eingelegt.
-
Um
verschiedene Aufbauvarianten des Festbrennstoffherdes zur Anpassung
an die räumlichen Gegebenheiten zu ermöglichen,
ist es vorteilhaft, wenn der Festbrennstoffherd modulartig aufgebaut ist,
nämlich ein Zuluftmodul für die Zuluftführung,
ein Brennraummodul für den Brennraum und wenigstens ein
Zugmodul für den Heizgaszug enthält und die Module Übergänge
zur Zuluftführung und zur Heizgasführung haben,
die miteinander rauchgasdicht verbunden sind. Je nach geforderter
Leistung des Herdes und örtlichen Gegebenheiten können
verschiedene, ggf. standardisierte Module miteinander kombiniert
werden, womit ein an die Verhältnisse angepasster, individueller
Herd erstellt werden kann. Die standardisierten Module können
in größeren Stückzahlen kostengünstig
industriell gefertigt werden. Mit den Modulen wird quasi ein Aufbausystem
geschaffen, bei dem eine logische Trennung der verschiedenen Funktionen
des Festbrennstoffherdes berücksichtigt wird.
-
Das
Zuluftmodul erhält einen dichten Anschluß an ein
Luftzuführrohr, das Luft unter atmosphärischem
Druck aus der freien Umgebung außerhalb des Gebäudes
anziehen kann. Das Brennraummodul erhält eine Verbindung
zum Zuluftmodul und enthält eine Feuerraumtür
zur Zuführung des Brennstoffes, beispielsweise Holz. Das
Zugmodul, das auch mehrteilig ausgebildet sein kann, wird an das Brennraummodul
angesetzt und leitet die Verbrennungsgase zum Schornstein, der ebenfalls
rauchgasdicht an das letzte durchströmte Zugmodul angeschlossen
ist.
-
Wenn
die Module Übergänge zur Zuluftführung
oder Heizgasführung haben, die miteinander rauchgasdicht
verbindbar sind, kann die gesamte Luft- bzw. Heizgasführung
mit einfachen Mitteln bei der Vor-Ort-Montage dicht ausgebildet
werden. Bevorzugt sind an den Übergängen Flansche
mit Dichtflächen, weiter bevorzugt zusätzlich
mit aufzulegenden oder aufzuklebenden Dichtbändern, zum
rauchgasdichten Verschrauben vorgesehen. Bevorzugt sind die Übergangsflansche
gegenüber den Modulabmessungen verjüngt, wobei
die Übergänge jedoch einen ausreichenden Querschnitt
für die Rauchgasführung aufweisen. Durch die verjüngte
Ausführung des Flansches wird die Dichtflächenabmessung
so weit reduziert, dass Fertigungstoleranzen und ungleichmäßige
Beanspruchungen problemlos von den Flanschen aufgenommen werden.
Insbesondere kann durch das Vorsehen von Flanschverbindungen beim
Zusammensetzen der Module am Aufstellungsort die erforderliche Dichtigkeit
an den Übergängen gewährleistet werden,
ohne daß aufwendige Verbindungen, etwa durch Verschweißung
vor Ort hergestellt werden müssen.
-
Dadurch,
dass am Brennraummodul und/oder am Zugmodul ein optionaler Übergang
vorgesehen ist, an dem ein Ergänzungsmodul mit dem Backfach,
einem Warmhaltefach und/oder einem Wasserschiff angeschlossen werden
kann, wird eine Erweiterungsoption für den Herd bereitgestellt,
der das Backfach, ein Warmhaltefach oder ein Wasserschiff oder beliebige
Kombinationen daraus enthält. Der optionale Übergang
am Brennraummodul oder am Zugmodul wird mit einem Deckel rauchgasdicht verschlossen,
wenn dieser optionale Übergang nicht benötigt
wird. Soll der Herd beispielsweise eine Backfachkammer enthalten,
wird ein Ergänzungsmodul mit der Backfachkammer nach Entfernen
des Deckels am optionalen Übergang rauchgasdicht angeschlossen.
-
Bevorzugt
sind das Zuluftmodul unter und ein erstes Zugmodul über
dem Brennraummodul angeordnet. Damit wird die meist von unten durch
eine im Estrich eingeschüttete Rohrleitung zugeführte
Außenluft mit dichtender Verbindung in das Zuluftmodul geleitet
und von dort dem Brennraum im Brennraummodul zugeführt.
Die im Brennraum nach oben steigenden Verbrennungsgase werden zwangsläufig
in das darüber liegende erste Zugmodul geleitet. Im Zugmodul
sind bevorzugt Trennwände zur verwinkelten Führung
der Heizgase angeordnet.
-
Wenn
das Zugmodul vier Anschlussstutzen für den Rauchgasabzug
hat, nämlich hinten links, hinten rechts, rechte Seite
hinten und linke Seite hinten, kann der Anschluss des Herdes an
den Schornstein sehr flexibel gestaltet werden. Um die Rauchgasführung
unbeeinflusst vom jeweils gewählten Anschlussstutzen für
den Rauchgasabzug zu halten, kann auch ein hinter dem Zugmodul angeordneter Rauchgaskanal
vorgesehen sein, von dem die vier Anschlussstutzen abgehen.
-
Wenn
die Module aus Metall, Edelmetall oder Legierungen daraus, bevorzugt
aus Blechen mittels Kanten und Schweißen, hergestellt sind,
kann die dauerhafte Rauchgasdichtheit besonders leicht erreicht
werden. Aus Korrosionsgründen sind insbesondere Module
aus Edelstahlblechen bevorzugt. Die Module können in großen
Serien industriell gefertigt werden.
-
Bevorzugt
besteht die Herdplatte aus einer geschliffenen Stahl- oder Edelstahlplatte,
mit bevorzugt 6 bis 15 mm Stärke, aus einer Natursteinplatte oder
aus einer Glas- oder Keramikplatte oder Kombinationen daraus und
ist mit einem Rahmen, bevorzugt aus geschliffenem Edelstahl, eingefasst
ist. Je nach Einsatzzweck ist somit eine schnelle Wärmeübertragung,
eine besonders leicht zu pflegende Oberfläche oder eine
Herdplatte mit besonderer Wärmespeicherfunktion gegeben.
-
Dadurch,
dass eine Wärmespeicherschicht, bevorzugt aus Schamottesteinen
und/oder Specksteinen, vorgesehen ist, die die Module wenigstens abschnittsweise
umkleiden, kann ein Festbrennstoffherd bestehend aus dem gasdicht
zusammengesetzten Aufbausystem mit einer hocheffektiven Wärmespeicherschicht
versehen werden, um die Verbrennungswärme aus dem Brennraum
langsam und verteilt für die Wohnraumbeheizung insbesondere über Strahlungswärme
abzugeben (Grundofeneffekt).
-
Entsprechend
können die Module von einer, bevorzugt gemauerten, Außenverkleidung
aus Metall, beispielsweise pulverbeschichtet, emailliert oder einbrennlackiert,
aus Ofenkacheln, Speckstein- und/oder Schamotteplatten umhüllt
sein.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen anhand
der beiliegenden Figuren detailliert beschrieben.
-
Darin
zeigt:
-
1 in
einer geschnittenen räumlichen Ansicht einen Festbrennstoffherd
nach einem ersten Ausführungsbeispiel,
-
2 einen
Herd mit Backfach in einer räumlichen Ansicht als zweite
Ausführungsform und
-
3 das
Innenleben des in 2 dargestellten Herdes.
-
In 1 ist
ein Festbrennstoffherd in einer geschnittenen räumlichen
Ansicht dargestellt. Der Festbrennstoffherd weist ein Zuluftmodul 1,
ein Brennraummodul 2 und ein Zugmodul 3 auf. Das
Zuluftmodul 1 weist einen nicht dargestellten Anschlussstutzen
auf, an den eine Rohrleitung zur Zuführung von Außenluft
dichtend anschließbar ist. An der stromabwärtigen
Seite des Zuluftmoduls 1 sind Verbrennungsluftführungen 11 vorgesehen,
die die Verbrennungsluft einem Verbrennungsraum 20 in einem
Brennraummodul 2 zuführen.
-
Das
Brennraummodul
2 weist einen Brennraum
20 auf,
der mit einer Brennraumauskleidung
21, vorzugsweise aus
Schamotte, ausgekleidet ist. Am Brennraumboden
22 ist ein
lose eingelegtes Rost
23 mit einem darunter angeordneten
Ascheauffangbehälter
24 angeordnet. Zum Beschicken
des Brennraums
20 mit Festbrennstoffen, wie beispielsweise Holz
oder Kohle, ist eine Feuerraumtür
25 in verschiedenen
Ausführungsformen an der Frontseite des Brennraummoduls
2 rauchgasdicht
beispielsweise über eine Flanschverbindung angesetzt. Die
Feuerraumtür
25 weist eine Türschließeinrichtung
mit einer automatischen Verriegelung gemäß
DE 101 01 246 C1 auf,
womit eine dauerhaft rauchgasdichte Feuerraumtür auch bei
größerem Differenzdruck zwischen Wohnraum und
Brennraum gewährleistet ist. In der Brennraumdecke
26 ist
ein Durchbrand
27 in Form eines rauchgasdicht ausgebildeten Übergangs zum
Zugmodul
3 vorgesehen.
-
Am
Zugmodul 3 ist in übereinstimmender Lage zum Durchbrand 27 des
Brennraummoduls 2 ein Anschluss 31 zum Einlass
der Verbrennungsgase in das Zugmodul 3 vorgesehen. Der
Anschluss 31 ist mit dem Übergang/Durchbrand 27 des
Brennraummoduls rauchgasdicht verschraubt oder verschweißt. Im
Zugmodul 3 ist ein liegender Heizgaszug 32 angeordnet,
der mittels Leitblechen einen langen, gewinkelten Gaszug bildet.
Am stromabwärtigen Ende des Zugmoduls 3 ist ein
quer entlang des rückwärtigen Endes über
die Breite des Herdes angeordneter Rauchgaskanal 33 vorgesehen.
An diesem Rauchgaskanal 33 sind vier Anschlussstutzen 34 für
den Rauchgasabzug in den Schornstein vorgesehen. Diese liegen am
Rauchgaskanal 33 hinten links, hinten rechts sowie an der
linken Seite wie auch an der rechten Seite des Rauchgaskanals 33.
Damit kann der Festbrennstoffherd in verschiedenen Konstellationen
zum Schornsteinzug in der jeweilligen Küche aufgestellt
werden.
-
Weiter
ist in 1 eine Herdoberseite 4 des Festbrennstoffherdes
dargestellt. Die Herdoberseite 4 besteht aus einer Herdplatte 41,
die beispielsweise als geschliffene Stahlplatte mit Dehnungsschlitzen 411 und
Herdringloch 412 ausgestattet ist, und einem Rahmen 42,
der die Herdplatte 41 einfasst. Der Herdrahmen 42 kann
beispielsweise aus geschliffenem Edelstahl hergestellt sein. Die
Herdplatte 41 und der Rahmen 42 sind bevorzugt
planeben ausgerichtet und bilden die Herdoberseite 4. Die
Herdplatte 41 ist lediglich in den Rahmen 42 eingelegt
und liegt im dargestellten Ausführungsbeispiel oberhalb
des Zugmoduls 3, wobei zwischen Zugmodul 3 und
Herdplatte 41 eine wärmeleitende Matte 43 aus
Edelstahlwolle eingelegt ist. Die Edelstahlwolle gleicht thermisch
induzierte Bewegungen aus und erlaubt eine rasche Wärmeübertragung
vom Zugmodul 3 auf die Herdplatte 41.
-
Desweiteren
sind die übereinander angebrachten Module, nämlich
Zuluftmodul 1, Brennraummodul 2 und Zugmodul 3 seitlich
von einer Außenverkleidung 6 umhüllt.
Die Außenverkleidung 6 besteht aus keramischen
Ofenkacheln 61, die an dem aus den Modulen 1, 2, 3 gebildeten
Aufbausystem fixiert, beispielsweise eingehängt sind. Diese Ofenkacheln 61 bilden
die sichtbare Außenverkleidung 6 des Festbrennstoffherdes.
Aufgrund der Wärmeabstrahlung vom Brennraummodul 2 und
Zugmodul 3 wirken die Ofenkacheln 61 als Wärmestrahlung abgebende
Heizflächen. Sofern gewünscht, kann der Festbrennstoffherd
auch eine Umluftheizfunktion ausüben. Dafür ist
in der Front nahe dem Boden eine Umluftöffnung 62 vorgesehen.
Entsprechend muss eine Warmluftabgabeöffnung oben am Herd
angeordnet werden. Dies ist in den beiliegenden Figuren nicht gesondert
dargestellt. Bei dieser Ausführungsform bildet sich dann
eine thermisch induzierte Luftströmung, die um das Aufbausystem
aus Zuluftmodul, Brennraummodul und Zugmodul, aber innerhalb der
Außenverkleidung 6 strömt und Wärme
aufnimmt, wie dies aus herkömmlichen Kachelöfen
bekannt ist.
-
Auf
der rückwärtigen Seite des Festbrennstoffherdes
ist die Außenverkleidung 6 als Wärmedämmschicht 63 ausgebildet.
Mit der Wärmedämmschicht 63 wird eine übermäßige
Erwärmung der angrenzenden Wand vermieden. Um die Heizfunktion des
Festbrennstoffherdes zu erweitern und insbesondere über
den Tag zu vergleichmäßigen, kann die Außenverkleidung 6 als
Wärmespeicherschicht oder zwischen der Außenverkleidung 6 und
dem Modulaufbau eine Wärmespeicherschicht, die hier in
den Figuren nicht dargestellt ist, vorgesehen werden. Die Wärmespeicherschicht
besteht bevorzugt aus Schamottesteinen oder Specksteinen.
-
In 2 ist
ein Festbrennstoffherd mit zusätzlicher Backfunktion in
einer räumlichen Ansicht dargestellt. Funktionsgleiche
Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen wie zum ersten Ausführungsbeispiel
bezeichnet. Der Festbrennstoffherd nach diesem zweiten Ausführungsbeispiel
entspricht in seinem Aufbau hinsichtlich des in 2 rechts
dargestellten Teils dem ersten Ausführungsbeispiel.
-
Das
Aufbausystem gemäß des ersten Ausführungsbeispiels
mit Zuluftmodul 1, Brennraummodul 2 und Zugmodul 3 ist
jedoch um ein Ergänzungsmodul 5, wie aus dem in 3 dargestellten
Innenleben des Festbrennstoffherdes mit Backfach gemäß zweitem
Ausführungsbeispiel ersichtlich, ergänzt. Für
den Anschluss des Ergänzungsmoduls 5 ist am Zugmodul 3 linksseitig
ein Flansch 35 angeordnet. Dieser Flansch 35 kann
grundsätzlich an dem Zugmodul 3 vorgesehen sein
und bei Nichtgebrauch mit einem Deckel rauchgasdicht verschlossen
werden. Wenn, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß 2 und 3, ein Ergänzungsmodul 5 daran angeschlossen
werden soll, wird der Deckel auf dem Flansch 35 entfernt
und am Flansch 35 ein Flansch 51 des Ergänzungsmoduls 5 rauchgasdicht
angeschlossen.
-
Das
Ergänzungsmodul 5 weist ein Backfach auf, das
bis zur Front des Herdes, wie in 2 dargestellt,
reicht. Das Backfach 52 hat vorn eine offenbare Klappe,
um das Backgut einlegen bzw. entnehmen zu können. Das Backfach 52 umgebend
ist ein gasdicht ausgebildeter Heizgaskanal 53 vorgesehen, der
das gesamte Backfach umhüllt. In dem Zugmodul 3 oder
im Ergänzungsmodul 5 ist bevorzugt eine Klappe
oder ein Schieberegister vorgesehen, mit dem optional der Rauchgasweg über
den Heizgaskanal 53, das Backfach 5 umströmend
freigegeben werden kann. Somit kann bedarfsweise der Backofen durch
Einstellen des Registers bzw. der Klappe bei Betrieb des Herdes
aktiviert bzw. deaktiviert werden. Zur Verbesserung der Wärmeleitung
ist zwischen Backfach 52 und Heizgaskanal 53 eine
wärmeleitende Matte 54 angeordnet.
-
Ergänzend
ist unterhalb des Ergänzungsmoduls 5 ein Warmhaltefach 55 zum
Warmhalten von Speisen und Getränken bzw. zum Vorwärmen
von Geschirr oder zum Trocknen von Holz vorgesehen. Das Warmhaltefach 55 weist
ebenfalls eine offenbare Klappe an der Front des Herdes, wie aus 2 ersichtlich,
auf.
-
Ergänzend
zur Darstellung zum ersten Ausführungsbeispiel sind in 3 die
Anschlussstutzen 34 zum Anschluss des Herdes an den Schornsteinzug
dargestellt. Die vier Anschlussstutzen 34 liegen an dem
hinten am Herd quer angeordneten Rauchgaskanal 33. Im zweiten
Ausführungsbeispiel reicht der Rauchgaskanal 33 über
die gesamte Breite der Herd-Back-Kombination. Die Anschlussstutzen 34 liegen
an der rechten oder linken Seite des Herdes an der jeweiligen Stirnfläche
des Rauchgaskanals 33 und rechts und links hinten an den
Enden des Rauchgaskanals 33. Damit wird gewährleistet,
dass der Festbrenn stoffherd möglichst freizügig
in Bezug zum anzuschließenden Rauchgasabzug zum Schornstein in
der jeweiligen Küche angeordnet werden kann.
-
Wie
weiter aus 2 ersichtlich ist, ist die Herdoberseite 4 mit
einer mit Rahmen 42 eingefassten Herdplatte 41 ausgestattet,
die sich über die gesamte Breite der Herd-Backofen-Kombination
erstreckt. Selbstverständlich werden hohe Kochtemperaturen
nur unmittelbar über dem Durchbrand 27, also im
rechten Bereich der Herdplatte 41 erreicht. Die unterschiedlichen
Wärmezonen auf der Herdplatte 41 können
für die Zubereitung und/oder Warmhaltung von Speisen individuell
genutzt werden.
-
Selbstverständlich
kann der erfindungsgemäße Festbrennstoffherd mit
seinem Flansch 35 unterschiedliche Ergänzungsmodule
aufnehmen. Beispielsweise können auch Module für
die Warmwasserbereitung, beispielsweise als sog. Wasserschiff oder
auch in Form eines Durchlauferwärmers für die Brauchwassererwärmung
oder auch als Ersatz oder Unterstützung für die
Zentralheizung dienen. Ebenso kann der Herd durch weitere Zugmodule
und Ausgestaltung mit Wärmespeicherschichten die Funktion eines
Grundofens erfüllen.
-
- 1
- Zuluftmodul
- 11
- Verbrennungsluftführung
- 2
- Brennraummodul
- 20
- Brennraum
- 21
- Brennraumauskleidung
- 22
- Brennraumboden
- 23
- Rost
- 24
- Ascheauffangbehälter
- 25
- Feuerraumtür
- 26
- Brennraumdecke
- 27
- Durchbrand, Übergang
- 3
- Zugmodul
- 31
- Anschluss
- 32
- Heizgaszug
- 33
- Rauchgaskanal
- 34
- Anschlussstutzen
- 35
- Flansch
- 4
- Herdoberseite
- 41
- Herdplatte
- 411
- Dehnungsschlitz
- 412
- Herdringloch
- 42
- Rahmen
- 43
- wärmeleitende
Matte
- 5
- Ergänzungsmodul
- 51
- Flansch
- 52
- Backfach
- 53
- Heizgaskanal
- 54
- wärmeleitende
Matte
- 55
- Warmhaltefach
- 6
- Außenverkleidung
- 61
- Ofenkacheln
- 62
- Umluftöffnung
- 63
- Wärmedämmschicht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19505187
A1 [0002]
- - WO 01/94850 A1 [0007]
- - EP 1431666 B1 [0007]
- - DE 10101246 C1 [0007, 0030]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-