DE202007014965U1

DE202007014965U1 - Großladungsträger mit Antirutschplatten

Info

Publication number: DE202007014965U1
Application number: DE200720014965
Authority: DE
Original assignee: Paul Craemer GmbH
Current assignee: Paul Craemer GmbH
Priority date: 2007-10-25
Filing date: 2007-10-25
Publication date: 2008-02-28
Anticipated expiration: 2017-10-26

Abstract

Ein Großladungsträger aus Kunststoff, der mit den Zinken eines Förderzeugs angehoben werden kann, besitzt Einfahröffnungen für die Zinken der Förderzeuge und oberhalb der Einfahröffnungen eine horizontale Fläche, an der die Zinken der Förderzeuge zum Anheben des Ladungsträgers angreifen, dadurch gekennzeichnet, dass an der den Zinken zugewandten Seite der horizontalen Fläche Platten 7 aus Kunststoff angeschweißt sind, die an der den Zinken zugewandten Seite eine zusätzliche Schicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial, das zur gleichen Kunststoffmaterialart wie das Grundmaterial der Platte gehört, aufweisen, dass gegenüber dem Material des Ladungsträgers und gegenüber dem Grundmaterial der Platte 7 einen anderen, vorzugsweise höheren, Reibungskoeffizienten aufweist.

Description

Die Neuerung betrifft einen Großladungsträger aus Kunststoff für den Einsatz im innerbetrieblichen und zwischenbetrieblichen Warentransport. Solche Ladungsträger weisen im Allgemeinen Einfahröffnungen für die Zinken von Flurförderzeugen und eine horizontale Fläche auf, die von den Zinken von Förderzeugen unterfahrbar und anhebbar ist. Zu dieser Gruppe von Großladungsträgern zählen unter anderem Kunststoffpaletten.
Stand der Technik
Großladungsträger aus Kunststoff, die mittels Förderzeugen transportiert werden können, besitzen eine geringe Reibung. Dadurch kann beim Transport mit Förderzeugen die auf dem Ladungsträger befindliche Ladung, falls diese nicht speziell gesichert wurde, verrutschen oder sogar von dem Ladungsträger rutschen und beschädigt werden. Eine weitere Gefahr beim innerbetrieblichen Transport mittels Förderzeugen besteht darin, dass der Ladungsträger bei Kurvenfahren oder beim abrupten Abbremsen des Förderzeuges von den Zinken des Förderzeuges abrutschen kann und die Ladung bzw. der Ladungsträger beschädigt werden kann.
Komponenten und Maßnahmen zur Sicherung der Ladung auf einem Ladungsträger sind allgemein bekannt. Zum Beispiel wird in dem europäischen Patent EP 0 919 483 B1 eine Kunststoffpalette mit einer Ladungssicherung beschrieben. Auf der der Ladung zugewandten Seite des Palettendecks werden Abdeckplatten aufgeschweißt, die auf der der Ladung zugewandten Seite eine zweite, zur gleichen Materialart wie das Material der Kunststoffpalette und das Grundmaterial der Abdeckplatte gehörenden Schicht mit einer geringeren Härte und einem höheren Reibungskoeffizienten aufweisen. Dadurch, dass der Reibungskoeffizient erhöht ist, wird das Verrutschen der auf der Palette abgelegten Gegenstände erschwert oder sogar verhindert.
Um das Herunterrutschen des Großladungsträgers von den Zinken eines Förderzeuges zu verhindern gibt es die Möglichkeit, die Ladungsträger mit verschiedenen Varianten von Gummistopfen oder Gummiprofilen auszustatten. In der Praxis hat sich aber gezeigt, dass Gummiprofile keine dauerhafte Lösung darstellen, da sie leicht beschädigt oder sich vom Ladungsträger lösen. Auch können diese Antirutschprofile bei einem Ladungsträger, der im Hygienebereich eingesetzt wird, nicht verwendet werden, da sich zwischen der Unterseite des Ladungsträgers und der Oberseiteseite des Gummiprofils ein Hohlraum bildet, in dem sich Bakterien und Verunreinigungen sammeln können. Unter Recyclinggesichtspunkten ist diese Variante auch nachteilig, da das Material des Großladungsträgers nicht zur gleichen Materialart wie das Material der Gummistopfen zählt und deshalb vor dem Recycling entfernt werden muss.
Aufgabenstellung
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Großladungsträger aus Kunststoff der eingangs beschriebenen Art derart auszubilden, das insbesondere beim innerbetrieblichen Transport ein Verrutschen oder gar Abrutschen von den Zinken des Förderzeuges verhindert wird, selbst wenn der Großladungsträger bereits eine sehr lange Nutzungsdauer aufweist. Zusätzlich soll die Neuerung die Wiederverwertbarkeit der mit Antirutschkomponenten ausgestatteten Großladungsträger verbessern und deren Lebensdauer erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen nach dem Anspruch 1 ausgebildeten Großladungsträger gelöst.
Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
Durch die Ausrüstung der eingangs beschriebenen Ladungsträger aus Kunststoff mit Platten, die von unten an die den Zinken der Förderzeuge zugewandten Seite der horizontalen Fläche, unter die die Zinken der Förderzeuge angreifen, angebracht werden, wird das Abrutschen des Ladungsträgers im innerbetrieblichen Transport von den Zinken des Förderzeuges auch bei Kurvenfahren oder beim abrupten Abbremsen des Förderzeuges verhindert. Dadurch werden Ladungsverluste oder Ladungsbeschädigungen eliminiert. Auch wird durch diese Erfindung die Lebensdauer des Großladungsträgers erhöht, da der Ladungsträger nicht von den Zinken des Förderzeuges rutschen kann und dementsprechend nicht beschädigt werden kann.
Die Platten weisen auf der den Zinken der Förderzeuge zugewandten Seite eine zusätzliche Schicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial auf, das zur gleichen Kunststoffmaterialart wie das Grundmaterial der Platte gehört mit einem anderen, vorzugsweise höheren Reibungskoeffizienten aufweisen.
Da das Grundmaterial der Platte und das Material, aus dem der Ladungsträger hergestellt ist, identisch oder sehr ähnlich sind, kann die Platte ohne weitere Arbeitsgänge an die Unterseite der horizontalen Fläche angeschweißt werden. Dadurch wird eine sichere und sehr haltbare Verbindung zwischen Großladungsträger und Platte erzielt. Unter Hygienegesichtspunkten bietet diese Verbindungsart zusätzlich den Vorteil, dass zwischen Ladungsträger und Platte kein Spalt entsteht, in dem sich Verunreinigungen und Bakterien ansammeln können.
Bei der späteren Entsorgung des Großladungsträgers muss die Platte nicht vor dem Recyceln von dem Ladungsträger abgetrennt werden, da das Material der zusätzlichen Schicht zur gleichen Materialart gehört. Die eingangs beschriebenen Großladungsträger werden im Allgemeinen aus polyolefinischen Kunststoffen, z.B. HDPE, hergestellt. Die Großladungsträger können auch aus anderen Kunststoffen hergestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass das Grundmaterial der Antirutschplatte aus einem identischen oder ähnlichen Werkstoff wie der Großladungsträger bzw. die Unterseite der horizontalen Fläche des Großladungsträgers besteht. Die Großladungsträger können sowohl einstückig als auch aus mehreren Komponenten zusammengesetzt sein.
Die Platten sind einfach z.B. Koextrusion herstellbar. Von einem endlosen Strang können dann die benötigten Abschnitte abgetrennt werden. Die Geometrie der Platten kann je nach Geometrie der Unterseite der horizontalen Fläche des Großladungsträgers oder nach sonstigen Vorgaben gewählt werden. damit kann die Platte optimal an die Geometrie der Unterseite der horizontalen Fläche des Großladungsträgers oder an die Form der Zinken des Förderzeuges angepasst werden. Die Platte kann sowohl die gesamte Unterseite der horizontalen Fläche des Großladungsträgers bedecken, als auch nur in den Bereichen angeschweißt werden, an denen die Zinken der Förderzeuge angreifen. Die Geometrie der Platte kann eine quadratische, rechteckige, runde oder eine sonstige Form aufweisen.
Die Platte kann die gleiche oder eine andere Farbe als der Großladungsträger aufweisen.
Ausführungsbeispiel
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung näher erläutert, die folgendes darstellen:
1 eine eingangs beschriebene Kunststoffpalette in der Vorderansicht,
2 eine perspektivische Unteransicht einer eingangs beschriebenen Kunststoffpalette mit an der Unterseite der horizontalen Fläche angebrachten Antirutschplatten in quadratischer Form,
3 eine Antirutschplatte in der Draufsicht
4 eine Antirutschplatte in der Vorderansicht,
5 eine vergrößerte Ansicht der vertikal geschnittenen Antirutschplatte in der Vorderansicht von 4 mit der Darstellung der Antirutschschicht und der Grundmaterialschicht der Platte.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Kunststoffpalette 1 besteht aus einem als horizontale Fläche ausgebildetem Deck 2, welches das Palettenoberteil bildet und Kufen 4, die das Palettenunterteil bilden. Das Deck 2 und die Kufen 4 sind durch Füße 3 miteinander verbunden. Gemäß 1 bilden die Anordnung des Decks 2, der Füße 3 und der Kufen 4 zusammen die Einfahröffnungen 5 für die Zinken der Förderzeuge. Die Zinken des Förderzeugs fahren durch die Einfahröffnungen 5 zwischen Deck 2 und Kufen 4 bis zu einer bestimmten Länge unter das Deck 2 der Palette 1. In einem zweiten Schritt fahren die Zinken des Förderzeuges vertikal nach oben bis sie an der Unterseite 6 des Decks 2 der Palette 1 anliegen. Die Palette 1 wird an diesen Stellen von den Zinken hochgehoben und kann vom Förderzeug transportiert werden.
Bei der verbesserten Palette liegen die Zinken direkt an den in 2 dargestellten Antirutschplatten an der Unterseite 6 des Palettendecks 2 an. Die Antirutschplatten 7 weisen eine quadratische Geometrie auf und sind in den Bereichen der Angriffflächen der Zinken positioniert. Dadurch wird während des gesamten Transportvorgangs die Positionierung der Palette 1 in der horizontalen Ausgangsposition gewährleistet. Auch bei einem abrupten Abbremsen oder bei einer Kurvenfahrt verläßt die Palette 1 nicht die horizontale Ausgangsposition. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird die Ladung auf der Palette 1 zusätzlich durch eine Antirutschbeschichtung auf der Oberseite des Decks 2 gegen Verrutschen oder Abrutschen gesichert. Zusätzlich kann es notwendig sein, dass die verbesserte Palette 1 durch Verstärkungsprofile verstärkt wird, um eine höhere Last tragen zu können.
Die Antirutschplatten 7 werden an die Unterseite 6 des Palettendecks 2 angeschweißt. Dabei wird die Antirutschplatte 7 mit der Fläche, die aus der Grundmaterialschicht 9 besteht, mit dem entsprechenden Bereich der Deckeunterseite 6 der Palette 1 durch Verschweißung dauerhaft verbunden. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung für den Einsatz der Paletten 1 im Hygienebereich kann der Randbereich der Antirutschplatte 7 angefast oder abgerundet werden, so dass an der Kante keine Angriffsfläche für Verunreinigungen und Bakterien entstehen kann.
In 3 wird eine Antirutschplatte 7 in der Draufsicht dargestellt. Die Antirutschplatte 7 hat eine quadratische Geometrie und ist an die Geometrie der Zinken des verwendeten Förderzeuges angepasst.
4 stellt die Vorderansicht einer Antirutschplatte mit quadratischer Geometrie dar.
5 stellt eine vergrößerte Ansicht der vertikal geschnittenen Antirutschplatte 7 in der Vorderansicht von 4 dar. Der obere Bereich der Platte 7 besteht aus der Antirutschschicht 8. Der untere Bereich beinhaltet die Grundmaterialschicht 9. Dieser Bereich wird mit der Palette 1, die aus dem gleichen Material besteht, verschweißt. Die Platten 7 können auf einfache Weise durch Koextrusion hergestellt werden. Von einem endlosen Strang können dann die benötigten Abschnitte abgetrennt werden. In dem Ausführungsbeispiel weist die Platte eine quadratische Geometrie auf. Die Geometrie der Platte kann auch jede andere Form aufweisen und somit optimal an die Geometrie der Unterseite der horizontalen Fläche des Großladungsträgers oder an die Form der Zinken des Förderzeuges angepasst werden.
Die in 1 und 2 dargestellte Palette 1 stellt beispielhaft eine weitverbreitete Ausführung von Kunststoffpaletten dar. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Fensterkreuzpalette, deren Palettenfüße 3 an der Unterseite durch Kufen 4 verbunden sind. Die Erfindung kann auch bei allen anderen Großlandungsträgern, die von den Zinken von Förderzeugen anhebbar sind, eingesetzt werden.
Die in 1 und 2 dargestellte Palette 1 besitzt eine ebene geschlossene Unterseite 6 des Palettendecks 2. Bei anderen Großladungsträgern besitzt die horizontale Fläche, unter der die Zinken der Förderzeuge anliegen, nach unten gerichtete, vertikale Rippen. In diesem Fall wird die Antirutschplatte 7 so dimensioniert, dass sie mit den Rippen verschweißt werden kann. Bei dem Einsatz des Großladungsträgers im Hygienebereich ist die Antirutschplatte 7 so dimensioniert, dass sie horizontal nicht über die Rippen hinausragt, und dadurch keine Angriffsfläche für Bakterien und Verunreinigungen entsteht.

Claims

Ein Großladungsträger aus Kunststoff, der mit den Zinken eines Förderzeugs angehoben werden kann, besitzt Einfahröffnungen für die Zinken der Förderzeuge und oberhalb der Einfahröffnungen eine horizontale Fläche, an der die Zinken der Förderzeuge zum Anheben des Ladungsträgers angreifen, dadurch gekennzeichnet, dass an der den Zinken zugewandten Seite der horizontalen Fläche Platten 7 aus Kunststoff angeschweißt sind, die an der den Zinken zugewandten Seite eine zusätzliche Schicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial, das zur gleichen Kunststoffmaterialart wie das Grundmaterial der Platte gehört, aufweisen, dass gegenüber dem Material des Ladungsträgers und gegenüber dem Grundmaterial der Platte 7 einen anderen, vorzugsweise höheren, Reibungskoeffizienten aufweist.
Großladungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 oberhalb der Einfahröffnungen genau an der Stelle bzw. an den Stellen angeordnet sind, an der/denen der Großladungsträger von den Zinken des Förderzeuges aufgenommen wird.
Großladungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte 7 die gesamte Unterseite der horizontalen Fläche bedeckt.
Großladungsträger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 durch Koextrusion hergestellt werden.
Großladungsträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 eine quadratische Geometrie aufweisen.
Großladungsträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 eine rechteckige Geometrie aufweisen.
Großladungsträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 eine runde Geometrie aufweisen.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger eine Kunststoffpalette 1 ist.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger ein palettenartiges Untergestell aus Kunststoff, insbesondere für einen Palettenbehälter ist.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger ein von einem Förderzeug unterfahrbarer oder einfahrbarer Behälter aus Kunststoff ist.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger und das Grundmaterial der Platte aus HDPE besteht.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 die gleiche Farbe wie der Großladungsträger aufweisen.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten 7 eine andere Farbe als der Großladungsträger aufweisen.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger zusätzlich eine Antirutschbeschichtung auf der der Ladung zugewandten Seite aufweist.
Großladungsträger nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Großladungsträger zusätzlich Verstärkungsprofile aufweist.