DE202004017094U1 - Rotorsystem für ein Zweirad - Google Patents
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Abstract
Rotorsystem,
insbesondere für
ein Zweirad (1), mit einem Rotor (71), der innerhalb oder oberhalb
eines die Lagerung einer Gabel (8) fassenden und als Gehäuse für den Rotor
(71) dienenden Steuerrohres (21) angeordnet ist und der rein mechanisch
aufgebaut ist, wobei der Rotor (71) zwei relativ zueinander unbegrenzt
verdrehbare Übertragungselemente
(72, 79) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (71) Schaltbetätigungen
oder Gashebelbetätigungen überträgt, wobei
ein erstes Übertragungselement
(72) in Wirkverbindung mit einer Schaltbetätigungsvorrichtung (82) oder
einem Gashebel und ein zweites Übertragungselement
(79) in Wirkverbindung mit einer Schaltung oder einem Vergaser steht,
wobei die Wirkverbindung unter Verwendung flexibler Zugmittel erfolgt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Rotorsystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 199 29 093 A1 ist ein Rotorsystem dieser Art bekannt, das Lenkbewegungen und Vorderraddrehungen von mehr als 180° ermöglicht. Hierfür ist eine Rotoreinheit auf der Gabel angeordnet, von der ein Teil mittels eines oberen Bremszuges mit einem Bremshebel als Bremsbetätigungsvorrichtung und ein anderer, hierzu verdrehbarer Teil mittels eines unteren Bremszuges mit der am Hinterrad vorgesehenen Bremse verbunden ist, wodurch Bremsbetätigungen vom Bremshebel auf die Bremse übertragen werden können. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Alternative zu dem Rotorsystem der eingangs genannten Art zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch ein Rotorsystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, daß der Rotor Schaltbetätigungen oder Gashebelbetätigungen überträgt, sind auch bei Zweirädern und Dreirädern mit Gangschaltungen oder mit Motoren Lenkbewegungen von 360° und mehr möglich. Ein erstes Übertragungselement steht dann in Wirkverbindung mit einer Schaltbetätigungsvorrichtung oder einem Gashebel und ein zweites Übertragungselement in Wirkverbindung mit einer Schaltung oder einem Vergaser, wobei die Wirkverbindung rein mechanisch unter Verwendung flexibler Zugmittel erfolgt. Eine Anordnung des Rotors innerhalb des Steuerrohres schützt den Rotor vor Beschädigungen und den Benutzers vor Verletzungen. Es können zwei unabhängige Rotoren vorgesehen sein, beispielsweise ein erster Rotor zur Übertragung von Bremsbetätigungen und ein zweiter Rotor zur Übertragung zur Übertragung von Schaltbetätigungen. Bei Motorräder kann beispielsweise der erste Rotor zur Übertragung einer Kupplungsbetätigung und der rein mechanische zweite Rotor im Gaszug vorgesehen sein, also die Betätigung des Gashebels übertragen.
- Der zweite Rotor kann aus Kunststoff gefertigt sein, was die Herstellungskosten sehr niedrig hält. Das zweite Übertragungselement wird dann beispielsweise auf das erste Übertragungselement aufgeclipst. Flansche sorgen für den axialen Zusammenhalt und erlauben eine Anbringung der flexiblen Zugmittel.
- Bei einer Übertragung der Bremsbetätigung oder Kupplungsbetätigung mittels eines Fluids, welches auch den ersten Rotor durchdringt, wird gegenüber einer rein mechanischen Lösung weniger Bauraum benötigt. Der benötigte Bauraum wird erheblich weiter reduziert, indem das Innenstück innerhalb des Gabelschaftes angeordnet ist, insbesondere drehfest, und das Außenstück entsprechend außerhalb des Gabelschaftes angeordnet ist. Diese Bauraumersparnis ist besonders vorteilhaft, wenn der erste Rotor zu seinem Schutz vor Beschädigungen und zum Schutz des Benutzers vor Verletzungen innerhalb eines Steuerrohres angeordnet ist. Es ist aber auch dann vorteilhaft, wenn der erste Rotor außerhalb des Steuerrohres angeordnet ist. Durch die Bauraumersparnis ist das Rotorsystem für Mountainbikes oder Motocrossmaschinen interessant, kann aber auch für andere Zweiräder, d.h. Fahrräder, Motorräder und gegebenenfalls Roller, oder Trikes o.ä. verwendet werden.
- Das Innenstück und das Außenstück definieren vorzugsweise zwischen sich wenigstens eine Kammer für das Fluid, vorzugsweise eine innere Kammer und/oder einen inneren Anschluß bzw. eine äußere Kammer und/oder einen äußeren Anschluß, welche miteinander in Fluidverbindung stehen, insbesondere mittels einer Durchtritts öffnung in der Wand des Gabelschaftes. Der erste Rotor beansprucht aber ansonsten in radialer Richtung nur wenig Bauraum. Das Innenstück ist vorzugsweise radial in den Gabelschaft gespannt, vorzugsweise mittels eines Keilsegmentes, welches mittels keilförmig abgeschrägter Flächen am Hauptteil des Innenstücks anliegt. Eine Bewegung in Längsrichtung des Gabelschaftes, beispielsweise durch Anziehen einer Schraubverbindung, kann dann eine radiale Spannung aufbauen.
- Die Wirkverbindung zwischen dem ersten Rotor und der Bremsbetätigungsvorrichtung einerseits und dem ersten Rotor und der Bremse andererseits erfolgt vorzugsweise wenigstens teilweise, d.h. ganz oder teilweise, über fluidgefüllte Bremsleitungen, die direkt oder indirekt, d.h. beispielsweise mit einem Zwischenstück, an dem ersten Rotor angeschlossen sind. Die Bremsleitungen stehen hierbei mit den Kammern und Anschlüssen vorzugsweise in Fluidverbindung, so daß ein zusammenhängendes, dichtes Leitungssystem entsteht. Sofern im folgenden der Begriff „dicht" verwendet wird, ist hierunter fluiddicht zu verstehen. Das Innenstück weist vorzugsweise seitlich einen Freiraum oder einen Längskanal auf, um eine Bremsleitung oder einen Bremszug zu einer Bremse am Vorderrad durchzuführen, gegebenenfalls als fluiddichte Durchführung.
- Der Erfindung ist unabhängig von den genauen Maßen der Bauteile, beispielsweise einem Gabelschaftdurchmesser von 28 mm oder 38 mm. Auch die Proportionen der Bauteile in den verschiedenen Richtungen können weitgehend frei gewählt werden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine teilweise geschnitten dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels mit Blick in Fahrtrichtung, -
2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgestatteten Fahrrads, -
3 eine Seitenansicht des Hauptteils eines Innenstücks ohne Keilsegment in Richtung des Pfeiles III in5 , -
4 einen Schnitt entlang der Linie IV–IV in3 und5 , -
5 eine Draufsicht auf den Hauptteil des Innenstücks in Richtung des Pfeiles V in3 , -
6 eine Seitenansicht eines Außenstücks, -
7 einen Schnitt entlang der Linie VII–VII in7 , -
8 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Rotors, -
9 eine Ansicht einer Schaltbetätigungsvorrichtung vor Befestigen des Schaltkabels. - Ein Fahrrad
1 , das als sogenanntes Moutainbike ausgebildet ist, weist einen Rahmen3 auf, der an seinem hinteren Ende das Hinterrad5 des Fahrrades1 lagert. Am vorderen Ende des Rahmens3 ist eine Gabel8 drehbar gelagert. Die Gabel8 lagert an ihrem unteren Ende das Vorderrad10 des Fahrrades1 . An einem das obere Ende der Gabel8 bildenden Gabelschaft12 ist ein Vorbau14 fest angebracht. Der Vorbau14 weist eine horizontal verlaufende Lenkeraufnahme16 auf, welche den Lenker18 des Fahrrades1 umschließt. Der Gabelschaft12 mit seiner kreiszylindrischen Symmetrie definiert die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. - Zur Lagerung der Gabel
8 ist am Rahmen3 ein zunächst beidseitig offenes Steuerrohr21 angebracht, welches im wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Das Steuerrohr21 weist in einem im wesentlichen kreiszylindrischen unteren Teil einen kleineren Innendurchmesser, beispielsweise 44 mm, und in einem ebenfalls im wesentlichen kreiszylindrischen oberen Teil einen größeren Innendurchmesser, bei spielsweise 44 mm, auf, wobei zwischen diesen beiden Teilen als Übergang ein konischer Abschnitt21' zur Verbreiterung des Durchmessers befindet. Der eine Längsrichtung definierende Gabelschaft12 ist über einen Teil seiner Länge innerhalb des Steuerrohrs21 konzentrisch zu diesem angeordnet. Ein unterer Steuersatz23 und ein oberer Steuersatz25 sind mehrteilig aufgebaut und in sich verdrehbar, wobei sie jeweils außen am unteren bzw. oberen Ende des Steuerrohrs21 und innen an der Gabel8 bzw. deren Gabelschaft12 angebracht sind. Oberhalb des aberen Steuersatzes25 und zwischen demselben und dem Gabelschaft12 ist eine konische Haube27 gabelfest angeordnet. - Am Gabelschaft
12 ist ein nachfolgend näher beschriebener erster Rotor31 angeordnet, welcher vorliegend innerhalb des Steuerrohres21 zwischen dem oberen Steuersatz25 und dem unteren Steuersatz23 vorgesehen ist, und zwar im unteren Teil des Steuerrohres21 unterhalb des konischen Abschnitts21' . Das Steuerrohr21 , die beiden Steuersätze23 und25 und der erste Rotor31 sind Teile eines Rotorsystems. Für den ersten Rotor31 bildet das Steuerrohr21 ein Gehäuse, welches in radialer Richtung Schutz bietet. In einer abgewandelten Ausführung sitzt der erste Rotor31 auf einem freiliegenden Abschnitt des Gabelschaftes12 zwischen dem oberen Steuersatz25 und dem Vorbau14 , also oberhalb des Steuerrohres21 . - Der erste Rotor
31 weist zwei größere Bestandteile auf. Hierbei handelt es sich zum einen um ein Innenstück32 , welches oben und unten eben und auf einer weiteren Seite als Zylinderabschnitt mit näherungsweise der Krümmung des Gabelschaftes12 ausgebildet ist. Eine Dichtmatte34 aus Gummi ist zur Anlage an diesen, einen Bereich des Innenstücks32 bildenden Zylinderabschnitt vorgesehen. Auf der dem Zylinderabschnitt radial gegenüberliegenden Seite liegt an einer keilförmig abgeschrägten Fläche ein separates Keilsegment36 mit ebenfalls einer keilförmig abgeschrägten Fläche an. Das Keilsegment36 ist mittels einer Befestigungsschraube36 , die in eine in Längsrichtung ausgerichtete Befestigungsöffnung40 des Innenstücks32 eingeschraubt ist, am Hauptteil des Innenstücks32 befestigt. Die weiteren zwei Seiten des Innenstücks32 sind abgeflacht und verlaufen parallel zur Längsachse. - In Längsrichtung von oben her parallel zur Befestigungsöffnung
40 in das Innenstück32 eindringend ist ein innerer Anschluß42 in Form einer Gewindebohrung vorgesehen. Aufgrund der Form des Innenstücks32 ist der innere Anschluß42 bezüglich des Gabelschaftes12 außermittig versetzt, d.h. exzentrisch angeordnet. Der innere Anschluß42 mündet in radial verlaufende, sacklochartige Bohrung, welche im folgenden als innere Kammer44 bezeichnet ist. Optional ist eine hohle Hülse45 dicht anliegend in die innere Kammer44 in radialer Richtung eingeführt, vorzugsweise gepresst. Das Innenstück32 ist in den hohlen Gabelschaft12 geschoben, radial innerhalb desselben angeordnet und unter Zwischenlage der Dichtmatte34 an dessen Innenwand anliegend. Durch Anziehen der Befestigungsschraube38 ändert sich mittels Bewegen des Keilsegments36 aufgrund der keilförmig abgeschrägten Flächen die radiale Abmessung des Innenstücks32 innerhalb des Gabelschaftes12 . Bei Anlage an der Innenwand des Gabelschaftes12 entsteht eine radiale Spannung, welche das Innenstück32 fest in den Gabelschaft12 spannt, wobei die innere Kammer44 aufgrund der Dichtmatte34 (und der Hülse45 ) gegenüber dem Gabelschaft12 abgedichtet ist. In der Wand des Gabelschaftes12 ist eine mit der inneren Kammer44 (und der Hülse45 ) fluchtende, radial verlaufende Durchgangsöffnung46 ausgebildet, wobei die Hülse45 vorzugsweise bis zum radial äußeren Ende der Durchgangsöffnung46 reicht. - Der andere größere Bestandteil des ersten Rotors
31 ist ein scheibenförmiges, hohles Außenstück51 mit weitgehend Kreiszylindersymmetrie, welches im Bereich seiner beiden Enden an der Innenwand je eine Ringnut51' für jeweils einen Dichtring52 von quadratischem Querschnitt aufweist. Im mittleren Bereich, also zwischen diesen Ringnuten51' mit etwas Abstand dazu, verläuft die Innenwand bezüglich der Mittelachse radial nach außen versetzt. Das Außenstück51 ist radial außerhalb auf den Gabelschaft12 geschoben, so daß seine Mittelachse in Längsrichtung des Gabelschaftes12 verläuft, und auf gleicher Höhe wie das Innenstück32 angeordnet. Das Außenstück51 umschließt so unter Zwischenlage des Gabelschaftes12 das Innenstück32 . Durch die radial nach außen versetzte Innenwand des Außenstücks51 und die Außenwand des Gabelschaftes12 wird eine äußere Kammer53 definiert, welche durch die Dichtringe52 stirnseitig abgedichtet ist, auch wenn das Außenstück51 und der Gabelschaft12 sich relativ zueinander drehen. Die äußere Kammer53 und die innere Kammer44 stehen über die Durchgangsöffnung46 in Verbindung miteinander. Etwa in der Mitte des Außenstücks51 ist ein äußerer Anschluß55 in Form einer die Wand des Außenstücks51 durchdringenden Gewindebohrung vorgesehen. Auf der rechten Seite des Fahrrads1 ist ein Adapterstück57 mit einem vorspringenden, hohlen Ansatz von außerhalb des Steuerrohres21 durch dessen Wand hindurch in den äußeren Anschluß55 dicht eingeschraubt. Dadurch wird das Außenstück51 zugleich drehfest zum Steuerrohr21 gehalten. - An den Griffen des Lenkers
18 sind zwei Bremshebel als Bremsbetätigungsvorrichtungen59 eines hydraulischen Bremssystems angeordnet, wobei von dem einem Bremshebel eine fluidgefüllte erste Bremsleitung60 durch eine Dichtkappe auf dem Vorbau14 in den oben. offenen Gabelschaft12 geführt ist. Die erste Bremsleitung60 ist in Längsrichtung des Gabelschaftes12 in diesem entlang am Innenstück32 vorbei weiter zum Vorderrad10 geführt und dort an einer hydraulisch betätigbaren Bremse angeschlossen. Eine zweite Bremsleitung62 ist vom anderen Bremshebel am Lenker18 in gleicher Weise in den Gabelschaft12 geführt und an ihrem unteren Ende dicht in den inneren Anschluß42 geschraubt. Eine dritte Bremsleitung63 ist an ihrem vorderen Ende dicht in das Adapterstück57 eingeschraubt und von dort aus zum Hinterrad5 geführt, wo sie an einer hydraulisch betätigbaren Bremse angeschlossen ist. Vorzugsweise ist das Adapterstück57 ein handelsübliches Zubehörteil zum Befestigen einer Hydraulikleitung, beispielsweise eine senkrecht an die Bremsleitung angeschlossene hohle Schraube, oder einem solchen Zubehörteil nachempfunden. Die zweite Bremsleitung62 , die innere Kammer44 , die äußere Kammer53 und die dritte Bremsleitung63 sind mit dem gleichen, inkompressiblen Fluid F gefüllt und stehen auf die beschriebene Weise miteinander in Fluidverbindung. - Will der Benutzer des Fahrrades
1 eine Lenkbewegung ausführen, so dreht er über den Lenker18 die Gabel8 und damit das Vorderrad10 . Bei dieser Drehbewegung wird das Innenstück32 des ersten Rotors31 samt erster Bremsleitung60 und zweiter Bremsleitung62 mitgenommen, während das Außenstück51 des Rotors 31 am Rahmen3 fest gehalten wird. Bei der Relativdrehung von Innenstück32 und Außenstück51 bleibt das Volumen der Kammern44 und53 erhalten, so daß das Fluid F unbewegt in den Bremsleitungen bleibt und damit die Bremsen nicht betätigt werden. Da keine Bauteile vorhanden sind, welche eine Lenkbewegung im Winkel begrenzen, kann der Lenker18 um mehr als 360° gedreht werden. - Will der Benutzer des Fahrrades
1 eine Bremsung vornehmen, so erfolgt dies für eine Bremsung des Vorderrades10 in an sich bekannter Weise über die erste Bremsleitung60 , während er für eine Bremsung des Hinterrades5 über den Bremshebel das Fluid F in der zweiten Bremsleitung62 beaufschlagt, wodurch der Druck über das Fluid F in der inneren Kammer44 weiter über die Durchgangsöffnung46 , die äußere Kammer53 , die hohlen Bereiche des Adapterstückes57 weiter auf das Fluid F in der dritten Bremsleitung63 übertragen wird, wodurch schließlich die Bremse am Hinterrad5 betätigt wird. Da das Volumen der Kammern44 und53 bei einer Lenkbewegung, d.h. bei einer Verdrehung von Innenstück32 und Außenstück51 , erhalten bleibt, kann auch während einer Lenkbewegung mit der Bremse am Hinterrad5 gebremst werden. - Das Fahrrad
1 weist im Ausführungsbeispiel zusätzlich eine Gangschaltung auf. Damit diese nicht zu einer Begrenzung der Lenkbewegungen führt, ist ein zweiter Rotor71 vorgesehen, welcher oberhalb des ersten Rotors31 innerhalb des Steuerrohres21 angeordnet ist, und zwar im Bereich des konischen Abschnittes21' und oberhalb davon. - Der zweite Rotor
71 weist ein als Buchse ausgebildetes erstes Übertragungselement72 aus Kunststoff auf, welches den Gabelschaft12 direkt oder unter Zwischenlage eines über den Gabelschaft12 geschobenen und mit diesem verklebten Rohres um schließt, wodurch der zweite Rotor71 als Ganzes in Längsrichtung des Gabelschaftes12 gleitend verschiebbar ist. Das erste Übertragungselement72 weist axial untereinander einen radial abstehenden oberen Flansch74 , einen ebenfalls radial abstehenden mittleren Flansch76 und sechs in Umfangsrichtung nebeneinander angeordnete und durch axiale Schlitze voneinander getrennte Clipshaken78 auf. Ein ringförmiges zweites Übertragungselement79 mit einem radial abstehenden dritten Flansch79' wird beim Zusammenbau des zweites Rotors71 über die Clipshaken78 geschoben, wodurch diese radial nach innen federn, bis das zweite Übertragungselement79 zwischen dem mittleren Flansch76 und den Hakennasen der Clipshaken78 zu liegen kommt und letztere das zweite Übertragungselement79 hintergreifen. Das zweite Übertragungselement79 umschließt dann das erste Übertragungselement72 . Die beiden Übertragungselemente72 und79 sind in Umfangsrichtung relativ zueinander drehbar, hingegen in axialer und radialer Richtung relativ zueinander unverschieblich. Die beiden Übertragungselemente72 und79 weisen gute Gleiteigenschaften, so daß sie leicht drehbar sind, und eine hohe Beständigkeit gegen Reibungswärme auf. - Ein als flexibles Zugmittel dienendes erstes Schaltkabel
80 , welches an beiden Enden ein fest aufgebrachtes Endstück aufweist, ist an einem Schalthebel, welcher im folgenden als Schaltbetätigungsvorrichtung82 bezeichnet ist, eingehängt. Dabei ist das erste Schaltkabel80 in einer Vertiefung83 der Schaltbetätigungsvorrichtung82 auf der vom Fahrer abgewandten Seite bis zu einem eingeschlitzten Durchtritt85 geführt und mittels des Durchtrittes85 auf der dem Fahrer zugewandten Seite der Schaltbetätigungsvorrichtung82 eingehakt. Die geschlitzte Schaltbetätigungsvorrichtung82 ist in an sich bekannter Weise mittels einer Schelle am Lenker18 im Griffbereich befestigt. Das erste Schaltkabel80 am Lenker18 entlang durch die Haube27 und den oberen Steuersatz25 hindurch in das Steuerrohr21 geführt, wo es am ersten Übertragungselement72 des zweiten Rotors71 an befestigt ist, indem es an dessen oberen Flansch74 eingehakt ist. In abgewandelter Ausführung ist das erste Schaltkabel80 durch eine Zwischenelement mittelbar am ersten Übertragungselement72 befestigt. Ein zweites Schaltkabel85 ist an dem ringförmig um laufenden dritten Flansch79' des zweiten Übertragungselementes79 in eine von sechs Öffnungen eingefädelt und auf der linken Seite des Fahrrads1 durch das Steuerrohr21 hindurch zu einer Schaltung am Hinterrad5 geführt, welche es in an sich bekannter Weise betätigt. Eine Kappe87 aus Kunststoff auf der linken Seite des Fahrrads1 verschließt eine Montageöffnung im Steuerrohr21 , welche den Zugang zum zweiten Rotor71 ermöglicht. - In Analogie zum ersten Rotor
31 ist mit dem zweiten Rotor71 aufgrund der Möglichkeit der unbegrenzten Relativdrehung von ersten Übertragungselement72 und zweitem Übertragungselement79 ebenfalls eine Lenkbewegung von mehr als 360° ohne Betätigung der Schaltung und entsprechend eine Betätigung der Schaltung unabhängig von der Lenkbewegung möglich, wobei sich der zweite Rotor71 in Längsrichtung des Gabelschaftes12 bewegt. In der Grundstellung des Lenkers18 und des zweiten Rotors71 , d.h. bei Geradeausfahrt ohne Tricks, sind die Schaltkabel80 und85 auf der gleichen Seite des Fahrrades1 , vorliegend auf der linken Seite, durch das Steuerrohr21 geführt. -
- 1
- Fahrrad
- 3
- Rahmen
- 5
- Hinterrad
- 8
- Gabel
- 10
- Vorderrad
- 12
- Gabelschaft
- 14
- Vorbau
- 16
- Lenkeraufnahme
- 18
- Lenker
- 21
- Steuerrohr
- 21'
- konischer Abschnitt
- 23
- unterer Steuersatz
- 25
- oberer Steuersatz
- 31
- erster Rotor
- 32
- Innenstück
- 34
- Dichtmatte
- 36
- Keilsegment
- 38
- Befestigungsschraube
- 40
- Befestigungöffnung
- 42
- innerer Anschluß
- 44
- innere Kammer
- 45
- Hülse
- 46
- Durchtrittsöffnung
- 51
- Außenstück
- 51'
- Ringnut
- 52
- Dichtring
- 53
- äußere Kammer
- 55
- äußerer Anschluß
- 57
- Adapterstück
- 59
- Bremsbetätigungsvorrichtung
- 60
- erste Bremsleitung
- 62
- zweite Bremsleitung
- 63
- dritte Bremsleitung
- 71
- zweiter Rotor
- 72
- erstes Übertragungselement
- 74
- oberer Flansch
- 76
- mittlerer Flansch
- 78
- Clipshaken
- 79
- zweites Übertragungselement
- 79'
- dritter Flansch
- 80
- erstes Schaltkabel
- 82
- Schaltbetätigungsvorrichtung
- 83
- Vertiefung
- 84
- Durchtritt
- 85
- zweites Schaltkabel
- 87
- Kappe
Claims (36)
- Rotorsystem, insbesondere für ein Zweirad (
1 ), mit einem Rotor (71 ), der innerhalb oder oberhalb eines die Lagerung einer Gabel (8 ) fassenden und als Gehäuse für den Rotor (71 ) dienenden Steuerrohres (21 ) angeordnet ist und der rein mechanisch aufgebaut ist, wobei der Rotor (71 ) zwei relativ zueinander unbegrenzt verdrehbare Übertragungselemente (72 ,79 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (71 ) Schaltbetätigungen oder Gashebelbetätigungen überträgt, wobei ein erstes Übertragungselement (72 ) in Wirkverbindung mit einer Schaltbetätigungsvorrichtung (82 ) oder einem Gashebel und ein zweites Übertragungselement (79 ) in Wirkverbindung mit einer Schaltung oder einem Vergaser steht, wobei die Wirkverbindung unter Verwendung flexibler Zugmittel erfolgt. - Rotorsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Rotor (
31 ) zur Übertragung von Bremsbetätigungen oder Kupplungsbetätigungen und ein zweiter Rotor (71 ) zur Übertragung von Schaltbetätigungen oder Gashebelbetätigungen vorgesehen ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Rotor (
71 ) als Ganzes relativ zum Gabelschaft (12 ) in dessen Längsrichtung verschieblich ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Übertragungselemente (
72 ,79 ) relativ zu einander in Längsrichtung des Gabelschaftes (12 ) unverschieblich sind. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Übertragungselement (
72 ) den Gabelschaft (12 ) umschließt und in dessen Längsrichtung beweglich ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Übertragungselement (
79 ) das erste Übertragungselement (72 ) verdrehbar und in Längsrichtung des Gabelschaftes (12 ) unverschieblich umschließt. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Übertragungselement (
79 ) auf das erste Übertragungselement (72 ) aufgeclipst ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente (
72 ,79 ) aus Kunststoff gefertigt sind. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente (
72 ,79 ) Flansche (74 ,76 ,79' ) aufweisen zur Befestigung der flexiblen Zugmittel und/oder als Mittel, um die Übertragungselemente (72 ,79 ) relativ zu einander in Längsrichtung des Gabelschaftes (12 ) unverschieblich zu halten. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als flexiblen Zugmittel Schaltkabel (
80 ,85 ) vorgesehen sind. - Rotorsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltkabel (
80 ) zwischen der Schaltbetätigungsvorrichtung (82 ) und dem ersten Übertragungselement (72 ) an beiden Enden fest aufgebrachte Endstücke aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbetätigungsvorrichtung (
82 ) zur Aufnahme des Schaltkabels (80 ) geschlitzt ausgebildet ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Grundstellung die flexiblen Zugmittel auf der gleichen Seite durch das Steuerrohr (
21 ) geführt sind. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rotor (
31 ) im Bereich eines Gabelschaftes (12 ) einer Gabel (8 ), deren Lagerung von einem Steuerrohr (21 ) gefasst wird, angeordnet ist und zwei relativ zueinander unbegrenzt verdrehbare Bauteile (32 ,51 ) aufweist, von denen eines (32 ) in Wirkverbindung mit einer Bremsbetätigungsvorrichtung oder Kupplungsbetätigungsvorrichtung und ein anderes (51 ) in Wirkverbindung mit einer Bremse oder Kupplung steht, wobei der erste Rotor (31 ) innerhalb des als Gehäuse für den ersten Rotor (31 ) dienenden Steuerrohres (21 ) oder oberhalb des Steuerrohres (21 ) angeordnet ist. - Rotorsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Bremsbetätigung oder Kupplungsbetätigung mittels eines Fluids (F) erfolgt, welches auch den ersten Rotor (
31 ) durchdringt. - Rotorsystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Rotor (
31 ) als relativ zueinander verdrehbare Bauteile ein außerhalb des Gabelschaftes (12 ) angeordnetes Außenstück (51 ) und ein innerhalb des Gabelschaftes (12 ) angeordnetes Innenstück (32 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenstück (
51 ) unter Zwischenlage des Gabelschaftes (12 ) das Innenstück (32 ) umschließt. - Rotorsystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) und das Außenstück (51 ) zwischen sich wenigstens eine Kammer (44 ,53 ) für das Fluid (F) definieren. - Rotorsystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) eine innere Kammer (44 ) und/oder einen inneren Anschluß (42 ) aufweist und das Außenstück (51 ) eine äußere Kammer (53 ) und/oder einen äußeren Anschluß (55 ) definiert, welche miteinander in Fluidverbindung stehen. - Rotorsystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Kammer (
44 ) und die äußere Kammer (53 ) mittels einer Durchtrittsöffnung (46 ) in der Wand des Gabelschaftes (12 ) miteinander in Fluidverbindung stehen. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkverbindung zwischen dem ersten Rotor (
31 ) und der Bremsbetätigungsvorrichtung (59 ) einerseits und dem ersten Rotor (31 ) und der Bremse andererseits wenigstens teilweise über Bremsleitungen (60 ,62 ,63 ) erfolgt, die mit dem Fluid (F) gefüllt sind und die direkt oder indirekt an den ersten Rotor (31 ) angeschlossen sind oder diese durchdringen. - Rotorsystem nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsleitungen (
62 ,63 ) mit der oder den Kammern (44 ,53 ) in Fluidverbindung stehen. - Rotorsystem nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß je eine Bremsleitungen (
62 ,63 ) mittels des inneren Anschlusses (42 ) und des äußeren Anschlusses (55 ) am ersten Rotor (31 ) angeschlossen ist. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bremsleitung (
60 ) oder ein Bremszug zwischen dem Innenstück (32 ) und dem Gabelschaft (12 ) durchgeführt ist. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) drehfest im Gabelschaft (12 ) sitzt. - Rotorsystem nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) in den Gabelschaft (12 ) gespannt ist. - Rotorsystem nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) wenigstens bereichsweise unter Zwischenlage einer Dichtmatte (34 ) in den Gabelschaft (12 ) gespannt ist. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 16 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenstück (
32 ) ein separates Keilsegment (36 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewegen des Keilsegmentes (
36 ) die radiale Abmessung des Innenstücks (32 ) ändert. - Rotorsystem nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß das Keilsegment (
36 ) durch Drehen an einer Befestigungsschraube (38 ) in Längsrichtung des Gabelschaftes (12 ) bewegt wird. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 16 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hülse (
45 ) in radialer Richtung in das Innenstück (32 ) eingeführt ist. - Rotorsystem nach Anspruch 20 und 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (
45 ) bis zum radial äußeren Ende der Durchtrittsöffnung (46 ) reicht. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 16 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenstück (
51 ) drehfest im Steuerrohr (21 ) sitzt oder drehfest mit diesem verbunden ist. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabel (
8 ) mittels des ihr oberes Ende bildenden Gabelschaftes (12 ) in zwei Steuersätzen (23 ,25 ) gelagert ist, die an den Enden des Steuerrohrs (21 ) vorgesehen sind. - Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Steuerrohr (
21 ) wenigstens eine Montageöffnung vorgesehen ist. - Zweirad oder Dreirad mit einem Rotorsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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