AT16673U1 - Anordnung aus einem Rahmen für ein Fahrrad und einer Lenkbaugruppe - Google Patents
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Abstract
Anordnung aus einem Rahmen (2) für ein Fahrrad (1) und einer relativ zum Rahmen (2) schwenkbaren Lenkbaugruppe (3) mit - zumindest einem Bremszug (4), welcher von der Lenkbaugruppe (3) zum und/oder durch den Rahmen (2) geführt ist und welcher einen ersten lenkerseitigen oder rahmenseitigen Abschnitt (4a) und einen zweiten rahmenseitigen oder lenkerseitigen Abschnitt (4b) aufweist, und - einer Koppeleinrichtung (5) mittels welcher der erste Abschnitt (4a) und der zweite Abschnitt (4b) des zumindest einen Bremszugs (4) lösbar koppelbar sind, wobei die Koppeleinrichtung (5) ein am ersten Abschnitt (4a) befestigtes Riegelelement (6) und ein am zweiten Abschnitt (4b) befestigtes Gegenstück (7) aufweist und wobei das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) durch Zusammenwirken in einer gekoppelten Stellung gegen eine relative lineare Bewegung verriegelt sind, wobei das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) zusammen relativ zum Rahmen (2) und zur Lenkbaugruppe (3) linear bewegbar sind.
Description
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung aus einem Rahmen für ein Fahrrad und einer relativ zum Rahmen schwenkbaren Lenkbaugruppe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie ein Fahrrad mit einer entsprechenden Anordnung.
[0002] Einige Arten von Fahrrädern werden häufig bzw. regelmäßig transportiert. Ein Beispiel wären Triathlonfahrräder, die häufig von und zu verschiedenen Wettkampforten transportiert werden, insbesondere auch per Flugzeug. Dabei ist es bekannt, dass verschiedene leicht demontierbare Teile separat vom Fahrrad, wenngleich auch oft in der gleichen Tasche/den gleichen Behälter transportiert werden. Beispielsweise Pedale können mit relativ geringem Aufwand demontiert werden und es wird dadurch in einer Richtung quer zur Fahrtrichtung des Fahrrads relativ viel Platz eingespart.
[0003] Wünschenswert wäre dies auch für den Lenker des Fahrrads, da dieser ebenfalls eine hohe Ausdehnung quer zur Fahrtrichtung des Fahrrads aufweist.
[0004] Problematisch ist dabei, dass vom Lenker zum Rahmen Bremszüge führen, die bei der Demontage des Lenkers mit demontiert werden müssten. Prinzipiell sind im Stand der Technik Systeme bekannt, die es erlauben, Bremszüge zu entkoppeln (vergleiche beispielsweise WO 2017/144105 A1). Dieses System ist aber sehr komplex und weist viele verschiedene relativ zueinander bewegbare Teile auf. Der Hauptzweck liegt außerdem in der Veränderung der Bremskraft durch ein Hebelsystem.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Anordnung aus einem Rahmen für ein Fahrrad und einer relativ zum Rahmen schwenkbaren Lenkbaugruppe zu schaffen, wobei die Koppelung und Entkoppelung zumindest eines Bremszuges vereinfacht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine entsprechende Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dies geschieht dadurch, dass das Riegelelement der Koppeleinrichtung und das Gegenstück dazu zusammen relativ zum Rahmen und zur Lenkbaugruppe linear bewegbar sind. Dadurch dass die Teile der Koppeleinrichtung wenige sind und außerdem relativ zueinander nur ein Mindestmaß an Beweglichkeit aufweisen müssen, entsteht eine extrem einfache Ausführung einer solchen Koppeleinrichtung.
[0007] Neben der einfacheren Herstellung hat dies weitere Vorteile in Bezug auf die einfachere Bedienung, die erhöhte Zuverlässigkeit und des geringeren Gewichts gegenüber dem Stand der Technik.
[0008] Lenkbaugruppenseitige Abschnitte werden verkürzt als lenkerseitige Abschnitte bezeichnet. Es ist anzumerken, dass wenn der erste Abschnitt des zumindest einen Bremszugs ein lenkerseitiger Abschnitt ist, der zweite Abschnitt des zumindest eines Bremszugs ein rahmenseitiger Abschnitt ist und umgekehrt.
[0009] Es wird festgehalten, dass eine Vorderradgabel im Sinne der vorliegenden Erfindung zum Rahmen zählt, da sie bei Reisen selten demontiert wird, weil sie eine relativ geringe Ausdehnung quer zur Fahrtrichtung des Fahrrads aufweist. Letzteres gilt insbesondere für Rennräder bzw. Triathlonräder.
[0010] Schutz wird ebenfalls begehrt für ein Fahrrad mit einer erfindungsgemäßen Anordnung.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement und das Gegenstück durch Zusammenwirken in der gekoppelten Stellung gegen eine lenkerseitige Zugbelastung verriegelt sind. Dies entspricht der standardmäßigen Ausführung von Bremsen mit Bowdenzügen, die durch Ziehen am Bremszug aktiviert werden. Jedenfalls dürfte es sich um die einfachst mögliche Ausführung diesbezüglich handeln.
[0013] Das Riegelelement und das Gegenstück können zum formschlüssigen Zusammenwirken /7
AT 16 673 U1 2020-04-15 österreichisches patentamt ausgebildet sein. Dies kann insbesondere ein werkzeugloses Entkoppeln des zumindest einen Bremszuges ermöglichen.
[0014] Prinzipiell wäre natürlich auch eine Klemmung, das heißt eine kraftschlüssige Zusammenwirkung, möglich.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass das Riegelelement als Scheibe ausgebildet ist, die vorzugsweise an einem Rand der Scheibe mit dem zumindest einen Bremszug verbunden ist. Insbesondere kann es sich dabei um ein Riegelelement handeln, wie es für Mountainbikebremsen zum Einhängen des Bremszugs am Hebelarm einer Bremsanlage bekannt ist. Die entsprechende Ausführungsform weist eine besondere Einfachheit und zusätzlich Robustheit auf. Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen Hersteilbarkeit bzw. sind entsprechende Bremszüge bereits am Markt erhältlich.
[0016] Auch zylindrische Riegelelemente, wie sie beispielsweise bei Rennradbremsen verwendet werden, können zum Einsatz kommen.
[0017] Insbesondere wenn das Riegelelement und das Gegenstück formschlüssig Zusammenwirken, kann das Gegenstück eine Aufnahme für das Riegelelement aufweisen.
[0018] Die Lenkbaugruppe kann einen Vorbau- und/oder eine Lenkeranordnung aufweisen, wobei die Lenkeranordnung vorzugsweise eine Lenkstange und/oder einen Triathlonlenker aufweist.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Koppeleinrichtung dabei vorzugsweise vollständig - im Vorbau angeordnet sein. Dadurch kann eine vollständige Innenverlegung der Bremszüge bei gleichzeitiger einfacher Entkoppelungsmöglichkeit erreicht werden. Der Vorbau kann diesbezüglich mit zwei Schalen ausgebildet sein, wobei durch Demontage der oberen Schale, beispielsweise mittels Schrauben, die Koppeleinrichtung zugänglich ist.
[0020] Die Koppeleinrichtung kann auch am Vorbau, d.h. im Bereich des Vorbaus, angeordnet sein.
[0021] Es können zwei Bremszüge vorgesehen sein, wovon einer zu einer Vorderradbremse geführt ist und der andere zu einer Hinterradbremse geführt ist. Alle Maßnahmen und Vorrichtungen können dabei je Bremszug dupliziert sein.
[0022] Der lenkerseitige Abschnitt des zumindest einen Bremszugs kann geteilt sein. Dadurch wird es möglich, mehrere Bremshebel für eine Bremsanlage an der Lenkbaugruppe zu realisieren. Insbesondere bei Triathlonlenkern sind mehr als eine Standardposition zum Halten des Lenkers bzw. Ruhen auf dem Lenker vorgesehen. Für jede dieser Positionen können dann separate Bremshebel vorgesehen sein.
[0023] Der zumindest eine Bremszug kann eine Hülle aufweisen, die vorzugsweise im Bereich der Koppeleinrichtung unterbrochen ist. Anders formuliert, ist der zumindest eine Bremszug dann in Bowdenzugbauweise ausgeführt.
[0024] Dabei kann eine Halterung vorgesehen sein, mittels welcher die Hülle im Bereich der Koppeleinrichtung relativ zum Rahmen und/oder relativ zur Lenkbaugruppe fixiert ist. Ein ungewolltes Verschieben der Hülle entlang des zumindest einen Bremszugs, was die Funktion der Bremsen und/oder der Koppeleinrichtung beinträchtigen könnte, kann dadurch verhindert werden. Die Halterung kann bspw. an einem (in Fahrtrichtung) hinteren Ende des Vorbaus oder am oberen Ende des Gabelschafts angeordnet sein.
[0025] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Figuren sowie der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Dabei zeigen [0026] Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Fahrrad, [0027] Fig. 2 die erfindungsgemäße Anordnung des Fahrrads aus Figur 1 sowie [0028] Fig. 3a und 3b perspektivische Detaildarstellungen der Koppeleinrichtung gemäß des Ausführungsbeispiels.
2/7
AT 16 673 U1 2020-04-15 österreichisches patentamt [0029] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrrads 1 in diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Triathlonfahrrad. Zu erkennen sind zunächst der Rahmen 2 und die Lenkbaugruppe 3.
[0030] In Figur 2 ist der Rahmen 2 und die Lenkbaugruppe 3, insbesondere im Bereich des Lenkkopfs des Rahmens 2 näher dargestellt. Die Lenkbaugruppe 3 umfasst einen Vorbau 9 (dunkelgrau) und eine Lenkeranordnung 10. In diesem Ausführungsbeispiel verfügt die Lenkeranordnung über einen Basislenker und einen mit Spacern erhöht angeordneten Lenker mit Ellenbogenstützen und nach vorne versetzten Griffen für eine aerodynamische Position auf dem Rad.
[0031] Bereits zu erkennen ist außerdem der Bremszug 4 für die Vorderradbremse sowie die in Figur 3 näher dargestellte Koppeleinrichtung 5.
[0032] In den Figuren 3a und 3b ist die Koppeleinrichtung 5 in gekoppeltem (Fig. 3a) und entkoppeltem (Fig. 3b) Zustand zu erkennen. Diese ist am Vorbau 9 angeordnet, wobei für die Darstellung der Figuren 3a und 3b eine obere Schale (auch als Verkleidung bezeichnet) des Vorbaus 9 entfernt wurde. In der vorliegenden Ausführungsform gibt es zwei Bremszüge, wovon einer zur Vorderradbremse geführt ist und der andere zur Hinterradbremse.
[0033] Die Bremszüge 4 verfügen daher über rahmenseitige, erste Abschnitte 4a und lenkerseitige, zweite Abschnitte 4b. Die ersten Abschnitte 4a sind mit dem Riegelelement 6 verbunden, welches als Scheibe ausgeführt ist. Dieses Riegelelement 6 liegt formschlüssig in einer Aufnahme 8 des Gegenstückes 7. Selbiges Gegenstück 7 ist über Madenschrauben mit den zweiten Abschnitten 4b der Bremszüge 4 verbunden.
[0034] Durch Ziehen an den zweiten Abschnitten 4b (im Regelfall durch Bremshebel, die an der Lenkeranordnung befestigt sind) bewegt sich die Koppeleinrichtung 5, das heißt das Riegelelement 6 zusammen mit dem Gegenstück 7, gemeinsam linear in Richtung der Lenkeranordnung. Dafür sorgt die Form der Aufnahme, wodurch das Riegelelement 6 gegen relative Linearbewegungen zum Gegenstück 7 formschlüssig verriegelt ist. Ein lenkerseitiges Ziehen an den zweiten Abschnitten 4b wird dadurch auf die Koppeleinrichtung 5 und weiter auf die ersten Abschnitte 4a übertragen. Die Koppeleinrichtung kann ganz einfach durch Herausnehmen des Riegelelements 6 aus dem jeweiligen Gegenstück 7 (vorzugsweise wenn keine Zugbelastung vorliegt) erfolgen.
[0035] Die zwei Bremszüge 4 sind jeweils mit einer Hülle ummantelt. Um zu verhindern, dass diese Hülle beim ersten Abschnitt 4a in Richtung der Koppeleinrichtung 5 wandert, ist eine Halterung 11 vorgesehen, die die Hülle zurückhält.
[0036] Die vorliegende Erfindung kann aber nicht nur bei Triathlonrädern, wie im vorliegenden Beispiel, eingesetzt werden. Beispielsweise kann die Erfindung auch bei Trekkingrädern oder Mountainbikes eingesetzt werden. Außerdem könnte die Koppeleinrichtung 5 beispielsweise außerhalb des Vorbaus 9 angeordnet sein.
Claims (12)
- Ansprüche1. Anordnung aus einem Rahmen (2) für ein Fahrrad (1) und einer relativ zum Rahmen (2) schwenkbaren Lenkbaugruppe (3) mit- zumindest einem Bremszug (4), welcher von der Lenkbaugruppe (3) zum und/oder durch den Rahmen (2) geführt ist und welcher einen ersten lenkerseitigen oder rahmenseitigen Abschnitt (4a) und einen zweiten rahmenseitigen oder lenkerseitigen Abschnitt (4b) aufweist, und- einer Koppeleinrichtung (5) mittels welcher der erste Abschnitt (4a) und der zweite Abschnitt (4b) des zumindest einen Bremszugs (4) lösbar koppelbar sind, wobei die Koppeleinrichtung (5) ein am ersten Abschnitt (4a) befestigtes Riegelelement (6) und ein am zweiten Abschnitt (4b) befestigtes Gegenstück (7) aufweist und wobei das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) durch Zusammenwirken in einer gekoppelten Stellung gegen eine relative lineare Bewegung verriegelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) zusammen relativ zum Rahmen (2) und zur Lenkbaugruppe (3) linear bewegbar sind.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) durch Zusammenwirken in der gekoppelten Stellung gegen eine lenkerseitige Zugbelastung verriegelt sind.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (6) und das Gegenstück (7) zum formschlüssigen Zusammenwirken ausgebildet sind.
- 4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelelement (6) als Scheibe ausgebildet ist, die vorzugsweise an einem Rand der Scheibe mit dem zumindest einen Bremszug (4) verbunden ist.
- 5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenstück (7) eine Aufnahme (8) für das Riegelelement (6) aufweist.
- 6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkbaugruppe (3) einen Vorbau (9) und/oder eine Lenkeranordnung (10) aufweist, wobei die Lenkeranordnung (10) vorzugsweise eine Lenkstange und/oder einen Triathlon-Lenker aufweist.
- 7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinrichtung (5) im und/oder am Vorbau (9) angeordnet ist.
- 8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Bremszüge (4) vorgesehen sind, wovon einer zu einer Vorderradbremse geführt ist und der andere zu einer Hinterradbremse geführt ist.
- 9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der lenkerseitige Abschnitt des zumindest einen Bremszugs (4) geteilt ist.
- 10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Bremszug (4) eine Hülle aufweist, die vorzugsweise im Bereich der Koppeleinrichtung (5) unterbrochen ist.
- 11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halterung (11) vorgesehen ist, mittels welcher die Hülle im Bereich der Koppeleinrichtung (5) relativ zum Rahmen (2) und/oder relativ zur Lenkbaugruppe (3) fixiert ist.
- 12. Fahrrad mit einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Fahrrad (1) vorzugsweise ein Rennrad, insbesondere ein Triathlon-Fahrrad, ein Trekkingrad oder ein Mountainbike ist.
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