DE102005034316B4 - Rotorsystem für ein Zweirad - Google Patents
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Abstract
Rotorsystem
für ein
Zweirad (1) oder Dreirad, dessen Lenker (18) mittels eines Vorbaus
(14) an einem Gabelschaft (12) einer an einem Rahmen (3) gelagerten
Gabel (8) für
das Vorderrad (10) angebracht ist, mit einer dem Lenker (18) zugeordneten
ersten Leitung (52) für ein
Fluid, einer dem Rahmen (3) zugeordneten zweiten Leitung (55) für das Fluid
und einem Rotor, der zwei relativ zueinander unbegrenzt verdrehbare
Bauteile (14, 41) aufweist, welche mittels Anlage aneinander eine
abgedichtete Fluidverbindung zwischen der an dem einen Bauteil (14) angeschlossenen
ersten Leitung (52) und der am anderen Bauteil (41) angeschlossenen
zweiten Leitung (55) schaffen, um eine Betätigung eines dem Lenker (18)
zugeordneten Betätigungselementes
(50) zu übertragen,
dadurch gekennzeichnet, dass eines der relativ zueinander unbegrenzt
verdrehbaren Bauteile (14, 41) des Rotors der Vorbau (14) ist, welcher
wenigstens eine in der Fluidverbindung zwischen den beiden Leitungen
(52, 55) angeordnete Kammer (30) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Rotorsystem mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 297 08 975 U1 ist ein Rotorsystem dieser Art bekannt, das Lenkbewegungen und Vorderraddrehungen von mehr als 180° ohne Beeinträchtigungen des hydraulischen Bremssystems ermöglicht. Hierfür ist zwischen dem Vorbau und dem Rahmen ein Rotor auf dem Gabelschaft angeordnet, von dem ein Bauteil mittels einer ersten Bremsleitung mit einem Bremshebel als Bremsbetätigungsvorrichtung und ein anderes, hierzu verdrehbares Bauteil mittels einer zweiten Bremsleitung mit der am Hinterrad vorgesehenen Bremse verbunden ist, wodurch Bremsbetätigungen vom Bremshebel mittels der Fluidverbindung auf die Bremse übertragen werden können. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rotorsystem der eingangs genannten Art hinsichtlich des Bauraumbedarfs zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch ein Rotorsystem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass eines der relativ zueinander unbegrenzt verdrehbaren Bauteile des Rotors der Vorbau ist, welcher wenigstens eine in der Fluidverbindung zwischen den beiden Leitungen angeordnete Kammer aufweist, ist der Vorbau in das Rotorsystem baulich integriert und stellt Bauraum für das Rotorsystem zur Verfügung. Entsprechend wird zwischen dem Vorbau und dem Rahmen, d.h. zwischen dem Vor bau und dem oberen Steuersatz des Steuerrohres des Rahmens, weniger Bauraum benötigt. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn eine Nachrüstung erfolgen soll, da dann in vielen Fällen der Gabelschaft bereits recht knapp abgelängt ist und der Neukauf einer Gabel wegen der federungsbedingt hohen Kosten teuer kommt. Durch die Bauraumersparnis ist das Rotorsystem für Mountainbikes oder Motocrossmaschinen interessant, kann aber auch für andere Zweiräder, d.h. Fahrräder, Motorräder und gegebenenfalls Roller, oder Trikes o.ä. verwendet werden. Bei Motorrädern kann das Rotorsystem beispielsweise die Kupplungsbetätigung übertragen.
- Vorzugsweise ist die Kammer im Vorbau – zumindest abschnittsweise – innerhalb des massiven Materials eines Grundkörpers angeordnet, wo sie sich vorzugsweise in eine Buchse fortsetzt, auf welcher ein Ring als das andere Bauteil des Rotors gelagert ist, und in einer Verbindungsöffnung mündet. Der Ring enthält dann vorzugsweise eine weitere Kammer, die halboffen ist und ringförmig die Verbindungsöffnung umgibt, so dass mit wenigen, einfach herzustellenden und damit kostengünstigen Einzelteilen eine abgedichtete Fluidverbindung geschaffen werden kann.
- Eine weitere Bauraumersparnis ergibt sich, wenn die Buchse als Gegenstück zu einer genormten Schnittstelle am oberen Steuersatz ausgebildet ist, so dass sowohl ein Bauteil eingespart als auch eine Abdeckwirkung erzeugt werden kann.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine rechte Seitenansicht des Ausführungsbeispiels mit Blick in Fahrtrichtung, -
2 eine linke Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgestatteten Fahrrads, -
3 eine Draufsicht auf den Grundkörper in Richtung des Pfeiles III in1 , und -
4 einen Innenansicht des Deckels in Richtung des Pfeiles IV in1 . - Ein Fahrrad
1 weist einen Rahmen3 auf, der an seinem hinteren Ende das Hinterrad5 des Fahrrades1 lagert. Am vorderen Ende des Rahmens3 ist eine Gabel8 drehbar gelagert. Die Gabel8 lagert an ihrem unteren Ende das Vorderrad10 des Fahrrades1 . An einem das obere Ende der Gabel8 bildenden Gabelschaft12 ist ein Vorbau14 fest angebracht. Der Vorbau14 weist einen Grundkörper14a und einen mit diesem verschraubbaren Deckel14b auf, welche mittels je einer halbzylindrischen Ausnehmung zusammen eine horizontal verlaufende Lenkeraufnahme16 bilden, die den Lenker18 des Fahrrades1 umschließt. Die übliche Anordnung des Vorbaus14 am Fahrrad1 definiert die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. - Auf seiner Unterseite weist der Vorbau
14 eine vom Grundkörper14a nach unten abstehende, angeformte, zylindrische Buchse20 auf, an deren freiem Ende eine Fase22 mit 45° ausgebildet ist. Die Buchse20 wird zentral durchdrungen von einer vertikalen Schaftaufnahme24 , welche sich in den Grundkörper14a fortsetzt und auf der Oberseite des Vorbaus14 offen ist. Bei der Montage des Vorbaus14 wird der Gabelschaft12 in diese durchgängige Schaftaufnahme24 eingeführt. Der Vorbau14 und der Gabelschaft12 werden miteinander mittels einer Spannvorrichtung26 unter Zuhilfenahme von Keilsegmenten verbunden. Die Gabel ist mit ihrem Gabelschaft12 mittels Steuersätzen in einem Steuerrohr des Rahmens3 gelagert. Der obere Steuersatz weist eine Lagerschale mit einem 45°-Konus auf, in welchen die Buchse20 mit ihrer Fase22 passend eingesetzt werden, wobei die Abdeckung des oberen Steuersatzes nicht mehr benötigt wird. Damit wird Bauraum von üblicherweise vorhandenen Teilen eingespart und Bauraum für die Buchse20 an einem bereits abgelängten Gabelschaft12 gewonnen. - Innerhalb des Vorbaus
14 ist ein innere Kammer30 vorgesehen, welche den Grundkörper14a und die Buchse20 abschnittsweise durchdringt. An ihrem oberen Ende mündet die innere Kammer30 an einem oberen Anschluss32 , der in einem seitlich abstehenden Ansatz des Grundkörpers14a ein Gewinde aufweist. An ihrem unteren Ende mündet die innere Kammer30 an einer Verbindungsöffnung34 . Zur Herstel lung der inneren Kammer30 wird parallel zur Schaftaufnahme24 und im Abstand zu dieser von oben her in das massive Material ein Sackloch gebohrt, in welches vom oberen Anschluss32 und der Verbindungsöffnung34 aus zwei weitere Sacklöcher gebohrt werden. Nach dem Verstopfen des oberen Endes des zur Schaftaufnahme24 parallelen Sackloches ergibt sich insgesamt ein U-förmiger Verlauf der inneren Kammer30 . - Auf der Außenseite der Buchse
20 ist unbegrenzt verdrehbar ein Ring41 gelagert, welcher auf seiner der Buchse20 zugewandten Innenseite eine oben und unten je eine Dichtringaufnahme43 für einen O-Ring oder einen Dichtring mit quadratischem Profil und dazwischen eine äußere Kammer45 aufweist. Die Dichtringaufnahmen32 und die äußere Kammer45 sind jeweils halboffen zur Buchse20 hin. An einer Stelle, die in der Regel nach hinten weist, setzt sich die äußere Kammer45 mittels einer Bohrung zur Außenseite des Ringes41 fort, wo ein unterer Anschluss47 ausgebildet ist, der ebenfalls in einem Ansatz ein Gewinde aufweist. Der Vorbau14 mit der Buchse20 einerseits und der am Vorbau14 fluiddicht anliegende Ring41 andererseits definieren zusammen einen Rotor. - An den Griffen des Lenkers
18 sind zwei Bremshebel als Betätigungselemente50 eines hydraulischen Bremssystems angeordnet. Von dem einen Betätigungselement50 für eine Hinterradbremse ist eine fluidgefüllte erste Leitung52 zum oberen Anschluss32 geführt und dort angeschlossen, d.h. eingeschraubt. Von dort besteht über die innere Kammer30 , die Verbindungsöffnung34 und die äußere Kammer45 eine abgedichtete Fluidverbindung bis zum unteren Anschluss47 . Eine fluidgefüllte zweite Leitung55 ist vom unteren Anschluss47 , an dem sie angeschlossen ist, d.h. eingeschraubt ist, zu einer hydraulisch betätigbaren Bremse am Hinterrad5 , d.h. das Betätigungselement50 steht in Fluidverbindung mit dieser Bremse am Hinterrad5 . Vom anderen Bremshebel ist eine dritte Leitung durch den hohlen Gabelschaft12 zu einer Bremse am Vorderrad10 geführt. - Will der Benutzer des Fahrrades
1 eine Lenkbewegung ausführen, so dreht er über den Lenker18 die Gabel8 und damit das Vorderrad10 . Bei dieser Drehbewegung wird der Vorbau14 mit der Buchse20 vom Lenker18 mitgenommen, während der Ring41 fest gehalten wird. Bei der Relativdrehung von Buchse20 und Ring41 bleibt das Volumen der Kammern30 und45 erhalten, so dass das Fluid im Bremssystem unbewegt bleibt und damit die Bremsen nicht betätigt werden. Da keine Bauteile vorhanden sind, welche eine Lenkbewegung im Winkel begrenzen, kann der Lenker18 um mehr als 360° gedreht werden. - Will der Benutzer des Fahrrades
1 eine Bremsung vornehmen, so erfolgt dies für eine Bremsung des Hinterrades5 , indem das zugeordnete Betätigungselement50 das Fluid in der ersten Leitung52 beaufschlagt, wodurch der Druck über das Fluid in der inneren Kammer30 weiter über die Verbindungsöffnung34 und die äußere Kammer45 auf das Fluid F in der zweiten Leitung55 übertragen wird, wodurch schließlich die Bremse am Hinterrad5 betätigt wird. Da das Volumen der Kammern30 und45 bei einer Lenkbewegung, d.h. bei einer Verdrehung von Buchse20 und Ring41 , erhalten bleibt, kann auch während einer Lenkbewegung mit der Bremse am Hinterrad5 gebremst werden. - Der Rotor aus Vorbau
14 mit Buchse20 und Ring41 ist im Ausführungsbeispiel einem hydraulischen Bremssystem zugeordnet und überträgt Bremsbetätigungen. Er könnte aber bei einem Motorrad auch einer Kupplung zugeordnet sein und in analoger Weise Kupplungsbetätigungen übertragen. -
- 1
- Fahrrad
- 3
- Rahmen
- 5
- Hinterrad
- 8
- Gabel
- 10
- Vorderrad
- 12
- Gabelschaft
- 14
- Vorbau
- 14a
- Grundkörper
- 14b
- Deckel
- 16
- Lenkeraufnahme
- 18
- Lenker
- 20
- Buchse
- 22
- Fase
- 24
- Schaftaufnahme
- 26
- Spannvorrichtung
- 30
- innere Kammer
- 32
- oberer Anschluss
- 34
- Verbindungsöffnung
- 41
- Ring
- 43
- Dichtringaufnahme
- 45
- äußere Kammer
- 47
- unterer Anschluss
- 50
- Betätigungselement
- 52
- erste Leitung
- 55
- zweite Leitung
Claims (15)
- Rotorsystem für ein Zweirad (
1 ) oder Dreirad, dessen Lenker (18 ) mittels eines Vorbaus (14 ) an einem Gabelschaft (12 ) einer an einem Rahmen (3 ) gelagerten Gabel (8 ) für das Vorderrad (10 ) angebracht ist, mit einer dem Lenker (18 ) zugeordneten ersten Leitung (52 ) für ein Fluid, einer dem Rahmen (3 ) zugeordneten zweiten Leitung (55 ) für das Fluid und einem Rotor, der zwei relativ zueinander unbegrenzt verdrehbare Bauteile (14 ,41 ) aufweist, welche mittels Anlage aneinander eine abgedichtete Fluidverbindung zwischen der an dem einen Bauteil (14 ) angeschlossenen ersten Leitung (52 ) und der am anderen Bauteil (41 ) angeschlossenen zweiten Leitung (55 ) schaffen, um eine Betätigung eines dem Lenker (18 ) zugeordneten Betätigungselementes (50 ) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass eines der relativ zueinander unbegrenzt verdrehbaren Bauteile (14 ,41 ) des Rotors der Vorbau (14 ) ist, welcher wenigstens eine in der Fluidverbindung zwischen den beiden Leitungen (52 ,55 ) angeordnete Kammer (30 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbau (
14 ) einen Grundkörper (14a ) mit einer Schaftaufnahme (24 ) zur wenigstens teilweisen Aufnahme des Gabelschaftes (12 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
30 ) im Vorbau (14 ) abschnittsweise im Grundkörper (14a ) verläuft und an einem oberen Anschluss (32 ) für die erste Leitung (52 ) mündet. - Rotorsystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbau eine vom Grundkörper (
14a ) abstehende Buchse (20 ) aufweist, welche von der Schaftaufnahme (24 ) durchdrungen wird. - Rotorsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (
20 ) am Grundkörper (14a ) angeformt ist. - Rotorsystem nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
30 ) im Vorbau (14 ) abschnittsweise in der Buchse (20 ) verläuft und an einer Verbindungsöffnung (34 ) der Buchse (20 ) mündet. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (
20 ) an ihrem unteren Ende passend in einen Steuersatz am Rahmen (3 ) einsetzbar ist. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
30 ) im Vorbau (14 ) wenigstens abschnittsweise parallel zur Schaftaufnahme (24 ) verläuft. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorbau (
14 ) am Grundkörper (14a ) eine Lenkeraufnahme (16 ) zur Aufnahme des Lenkers (18 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (
14a ) zusammen mit einem Deckel (14b ) die Lenkeraufnahme (16 ) bildet. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das andere relativ zueinander unbegrenzt verdrehbare Bauteile (
14 ,41 ) ein am Vorbau (14 ) gelagerter Ring (41 ) ist, der wenigstens eine weitere der Fluidverbindung zwischen den beiden Leitungen (52 ,55 ) angeordnete Kammer (30 ) aufweist. - Rotorsystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Kammern (
30 ,35 ) mittels der Verbindungsöffnung (34 ) miteinander in Fluidverbindung stehen. - Rotorsystem nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
45 ) im Ring (41 ) an einem unteren Anschluss (47 ) für die zweite Leitung (55 ) mündet. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (
45 ) im Ring (41 ) auf dessen Innenseite und halboffen ausgebildet ist. - Rotorsystem nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (
41 ) auf seiner Innenseite oberhalb und unterhalb seiner Kammer (45 ) je eine Dichtringaufnahme (43 ) für einen Dichtring aufweist.
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- 2005-07-22 DE DE200510034316 patent/DE102005034316B4/de not_active Expired - Fee Related
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