-
Technisches
Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Anschlagen und Anheben von Betonteilen, insbesondere
Stahlbetonfertigteilen, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Stand der Technik
-
Zum Anschlagen und Anheben von Betonteilen
werden im Stand der Technik üblicherweise Transportanker
verwendet, die in das Betonteil einbetoniert werden und anschließend als
Angriffspunkt für
einen Kranhaken oder dergleichen dienen. Bauübliche Transportanker besitzen
einen Kopf, der mit einem Innengewinde versehen ist, welches im
einbetonierten Zustand des Transportankers von der Betonoberfläche her
zugänglich
ist. In das Innengewinde wird dann auf der Baustelle eine mit einem
Außengewinde
versehene Kranschlaufe eingeschraubt, in die wiederum ein Kranhaken
eingehängt
(angeschlagen) werden kann. Weitere bekannte Transportanker sind beispielsweise
in der
DE 295 13 732
U1 oder der
DE 35
41 262 A1 offenbart.
-
Die bekannten Transportanker besitzen
jedoch eine Reihe von Nachteilen. So kommt es im Bereich der Gewinde
häufig
zu Verschmutzungen, insbesondere durch Beton, was das Einschrauben
einer Kranschlaufe erheblich erschwert oder sogar unmöglich macht.
Darüber
hinaus besteht die Gefahr, dass Kranschlaufen in das Innengewinde
eingedreht werden, die nicht auf den Transportanker oder das Gewicht
des Betonteils abgestimmt sind, was die Arbeitssicherheit erheblich
beeinträchtigt.
Hinzu kommt, dass die lose auf der Baustelle vorhandenen Kranschlaufen
häufig
verloren gehen und leicht verwechselbar sind. Nicht zuletzt sind
die bekannten Transportanker beim Herstellen des Betonteils schwierig
an einer Schalung zu fixieren.
-
Weiterhin sind Transportanker mit
angeschmiedetem Kopf bekannt. Diesen Kopf kann man mit einem zusätzlichen
Lastaufnahmemittel mit einer klauenartigen Haltevorrichtung greifen.
Des weiteren sind gestanzte Transportanker aus Flachmaterial bekannt,
die im Kopfbereich eine Querstanzung haben, in die man mit einem
Lastaufnahmemittel mit einem entsprechenden Querbolzen eingreift.
Darüber
hinaus sind senkrecht einbetonierte und herausstehende Seilschlaufen
bekannt, an die man direkt mit einem Gehängehaken anschlagen kann. Das
gleiche System der Seilschlaufen gibt es auch in einer Vertiefung,
wofür man
dann wieder als Lastaufnahmemittel einen besonders flach bauenden
Haken benötigt,
um unter die Seilschlaufe greifen zu können.
-
All diesen Transportankersystemen
ist gemeinsam, dass man ein teueres und immer wieder zu verwendetes
Lastaufnahmemittel benötigt,
was einen wirtschaftlichen Nachteil darstellt oder bei der herausstehenden
Seilschlaufe diese nach dem Transport abtrennen muss oder sie am
Bauteil verbleibt, was eine optische Beeinträchtigung darstellt.
-
Darüber hinaus gibt es im Bauwesen
eine Vielzahl weiterer Einlegeteile. Zum kraftschlüssigen Verbinden
von Betonteilen kommen häufig
Verbindungselemente mit einem Verwahrkasten zum Aufnehmen einer
oder mehrerer Schlaufen zum Einsatz. So ist in der CH 688 239 A5
ein Verwahrkasten mit eingeklapptem Betonstahl gezeigt, der rechtwinklig vom
Kastenboden absteht. In der
DE
3 127 087 A1 sind ebenfalls mehrere abgebogene Betonstahlelemente
gezeigt, bei denen das gerade Element im Verwahrkasten liegt und
eine Schlaufe als Endanker orthogonal zum Kastenboden betonseitig
herausragt. Auch die
DE
4 109 706 A1 zeigt einen solchen Verwahrkasten mit abgebogenem
Betonstahl und rechtwinklig abstehender Schlaufe als Endanker. Auch
in der
DE-OS 1 684 254 ist
ein Verwahrelement gezeigt, das eine Schlaufe beinhaltet, die im
wesentlichen rechtwinklig zum Endanker eingeklappt lagert und im ausgeklappten
Zustand im wesentlichen vertikal zum Verwahrkastenboden steht. All
diesen geschilderten Verwahrkästen
ist es eigen, starre Betonstähle
oder auch flexible Drahtseilelemente im Verwahrkasten aufzunehmen
und am Ende einen Endanker im wesentlichen senkrecht zum Verwahrkastenboden
aufzuweisen. Zweck dieser Elemente ist jeweils die Verbindung von
Betonierabschnitten untereinander. Weitere Beispiele derartiger
Verwahrkästen
sind in
EP 0 534 474 ,
EP 0 819 203 und
EP 0 914 531 offenbart.
-
All den oben geschilderten Verwahrkästen ist gemeinsam,
dass ihre Hauptaufgabe es ist, flexible Bewehrungsschlaufen in Form
von Drahtseilen aufzunehmen, die nach dem Betoniervorgang herausgeklappt
werden können,
um die Betonbauteile durch Gegeneinanderstellen und Überlappen
der Seilschlaufen kraftschlüssig
und dauerhaft zu verbinden. Hauptwirkungsrichtung der verbindenden
Seilschlaufe ist somit im Endzustand orthogonal zum Boden des Verwahrkastens.
Entsprechend ragen die Verankerungsenden im entspannten Zustand
betonseitig senkrecht zum Boden des Verwahrkastens in den Beton.
Ebenso ist die Gebrauchsrichtung der beim Betonieren eingeklappten
und später
entspannt herausstehenden Schlaufe senkrecht zur Kastenlängsrichtung
bzw. zum Kastenboden. Aus diesem Grunde ist diesen Verwahrkästen allen
gemein, dass Halteelemente und Vorrichtungen vorhanden sein müssen, die
die Seilschlaufe elastisch verformend zum Teil mit erheblichen Rückstellkräften in
die eingeklappte Position zwingt. Erst beim Herausklappen kann diese wieder
eine zwängungsfreie,
entspannte Position einnehmen.
-
Die bekannten Verbindungselemente
mit Verwahrkästen
erfordern daher aufwändige
Hilfsmittel, welche die Seilschlaufe vor deren Einsatz, d. h. während des
Einbetonierens und des Transports, gegen deren Rückstellkraft elastisch verformend
innerhalb des Verwahrkastens halten. Zu diesem Zweck wird beispielsweise
der Verwahrkasten mit aufwändigen
Halteelementen versehen, was die Konstruktion des Verbindungselements
jedoch insgesamt aufwändig
macht.
-
Darstellung
der Erfindung
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zum Anheben von Betonteilen der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die eine vereinfachte Konstruktion
und eine erhöhte
Arbeitssicherheit bietet.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Anschlagen und Anheben von Betonteilen mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt
der Gedanke zugrunde, eine einzubetonierende Vorrichtung zum Anschlagen
und Anheben von Betonteilen derart auszugestalten, dass sie ohne
weitere Mittel oder Maßnahmen
direkt an einen Gehängehaken,
Kranhaken oder dergleichen sicher angehängt werden kann. Zu diesem
Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine an sich als Verbindungselement für Tragwerke bekannte Vorrichtung
mit einem Verwahrkasten und einem flexiblen Seilelement derart ausgestaltet
wird, dass es sich als Hebevorrichtung eignet. In der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
nimmt die Schlaufe und/oder der Endanker des mindestens einen flexiblen
Seilelements zumindest abschnittsweise gegenüber dem Verwahrkastenboden
einen Winkel zwischen 0 und 45° ein.
-
Dabei bezieht sich diese Winkelangabe
auf den entspannten bzw. unbelasteten Zustand der Schlaufe bzw.
des Endankers, in welchem das flexible Seilelement den Verwahrkasten
durchdringt, ohne dass das flexible Seilelement durch Halteelemente oder
dergleichen verformt bzw. ausgelenkt wird. Ferner beschreiben die
Begriffe Seilschlaufe und Endverankerung diejenigen Abschnitte des
flexiblen Seilelements, die auf unterschiedlichen Seiten des Verwahrkastens
bzw. Verwahrkastenbodens gelegen sind, wobei die Endverankerung
dazu vorgesehen ist, im eingebauten Zustand im Beton zum Liegen
zu kommen.
-
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird ermöglicht,
dass keine besonderen Elemente vorgesehen werden müssen, die
das flexible Seilelement zu Transport-, Lager- oder Einbauzwecken
verformen und in einer bestimmten Stellung, beispielsweise innerhalb
des Verwahrkastens, halten. Vielmehr ist das flexible Seilelement
bereits von vornherein derart vorgesehen, dass ein Einklappen der
Schlaufe mit einem nahezu vernachlässigbaren Winkel gegenüber dem
Endverankerungsauslauf zu bewerkstelligen ist, so dass beispielsweise
ein Formteil am Verwahrkastenboden lediglich dem Abdichten, nicht aber
dem elastischen Umformen der Drahtseilschlaufe dienen muss.
-
Darüber hinaus befindet sich das
flexible Seilelement erfindungsgemäß bereits von vornherein in einer
Ausrichtung, in welcher beim Anschlagen und Anheben des die Vorrichtung
enthaltenden Betonteils die höchsten
Hebekräfte
wirken. Hierdurch werden schädliche
Knicke, Verkantungen und dergleichen entlang des Seilelements vermieden,
was die Sicherheit und Dauerhaftigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhöht.
Gleichzeitig muss auch im Beton eine geringere Kraftumlenkung stattfinden.
Vor diesem Hintergrund eignet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch für
schmale oder dünnwandige bzw.
hohle Bauteile.
-
Nicht zuletzt wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
die Arbeitssicherheit erhöht,
da die Möglichkeit
eines fehlerhaften Anhängens
an Kranhaken oder dergleichen oder eines fehlerhaften Anbringens
von Verbindungsstücken,
das im Stand der Technik erforderlich ist, beseitigt ist.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass die Seilschlaufe und/oder der Endanker zumindest
abschnittsweise gegenüber
dem Verwahrkastenboden einen Winkel zwischen 5 und 25° einnimmt,
wodurch sich die oben genannten Vorteile noch ausgeprägter einstellen.
-
Die Enden des mindestens einen Seilelements
sind im Bereich des Endankers miteinander verbunden, und zwar bevorzugt
durch eine Stahlpressklemme. Hierdurch wird nicht nur ein stabiles und
zugfestes Seilelement geschaffen, sondern die Endverbindung des
Seilelements im Bereich des Endankers ermöglicht auch ein verbessertes
Verankerungs- bzw. Tragverhalten des Endankers.
-
Obgleich der Verwahrkasten in Abhängigkeit vom
Anwendungszweck eine Vielzahl von Formen einnehmen kann, ist es
gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass der Verwahrkasten ein länglicher
Körper
zur Aufnahme der mindestens einen Seilschlaufe ist. Dabei hat es
sich im Hinblick auf ein sicheres Aufnehmen der Seilschlaufe als
vorteilhaft erwiesen, dass der Verwahrkasten ein Längsprofil
in C- oder U-Form darstellt. Durch diese Formen wird es besonders
leicht, einen Kranhaken oder dergleichen ohne erhebliche Auslenkung
der Seilschlaufe in diese Einzuhängen,
was den Arbeitsablauf beschleunigt und die Sicherheit erhöht.
-
Um eine gute Lagesicherung und eine
problemlose Abdichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim Betonieren
zu gewährleisten,
ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass das mindestens eine
flexible Seilelement den Verwahrkastenboden im Bereich einer Durchbrechung durchdringt,
die bevorzugt durch ein Formteil abgedichtet ist.
-
Gemäß einer weiteren Zielrichtung
stellt die vorliegende Erfindung ferner ein Befestigungselement
bereit, mittels dessen die Vorrichtung an stabförmigen Elementen wie Bewehrungsstäben oder dergleichen
anbringbar ist. Hierdurch muss die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht ausschließlich an
einem Schalungsabschnitt befestigt werden, sondern kann bereits
vor dem Aufstellen einer Schalung bzw. vor Aufbringen eines Bewehrungskorbes
auf eine Schalung an einer gewünschten
Stelle angebracht werden, ohne den weiteren Herstellungsablauf zu behindern.
Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das Befestigungselement derart
ausgebildet ist, dass die Vorrichtung an stabförmigen Elementen einhängbar ist,
wodurch der Herstellungsablauf weiter vereinfacht wird.
-
Obgleich das Befestigungselement
eine beliebige Form besitzen und aus einem beliebigen Material hergestellt
sein kann, ist es gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung bevorzugt, dass das Befestigungselement
aus einem Drahtbiegeteil, einem Blechteil oder einem Kunststoffteil
besteht und/oder eine zumindest abschnittsweise gekrümmte Form besitzt.
-
Das Befestigungselement kann je nach
Anwendungsfall einstückig
mit dem Verwahrkasten ausgebildet sein oder auch ein von diesem
getrenntes Element sein. Im letzteren Falle ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass am Verwahrkasten mindestens
eine Aufnahme zum Anbringen eines Befestigungselements vorgesehen
ist. Hierdurch wird ermöglicht,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
je nach Anwendungsfall mit einem maßgeschneiderten Befestigungselement
kombiniert werden kann, ohne dass die Vorrichtung jedes Mal verändert werden
muss. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die mindestens eine
Aufnahme durch eine Öffnung,
Vertiefung, Eindrückung
und/oder Herausbiegung in dem Verwahrkasten gebildet ist.
-
Um ein Aufnehmen und Herausbiegen
der mindestens einen Seilschlaufe in dem Verwahrkasten bzw. aus
diesem heraus zu ermöglichen,
ist gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass der Verwahrkasten auf
seiner dem Verwahrkastenboden gegenüberliegenden Seite eine Öffnung aufweist.
Dabei ist ferner vorgesehen, dass die Öffnung durch eine abnehmbare
Abdeckung verschlossen ist, sodass die Seilschlaufe bis zu ihrer
Verwendung geschützt
ist und darüber
hinaus nicht unerwünscht
aus dem Verwahrkasten hervorsteht. Hierbei kann im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine vergleichsweise dünnwandige
Abdeckung zum Einsatz kommen, da das flexible Seilelement lediglich um
einen geringen Betrag von seiner entspannten Stellung in die innerhalb
des Verwahrkasten aufgenommene Stellung verformt werden muss. Ferner hat
es sich als einfache und zuverlässige
Lösung
erwiesen, die abnehmbare Abdeckung als selbstklebende Folie auszubilden.
-
Auch bei Anwesenheit des oben genannten Befestigungselements
kann es sinnvoll sein, den Verwahrkasten zusätzlich oder auch ausschließlich an
einer Schalung anzubringen. Zu diesem Zweck umfasst der Verwahrkasten
gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung mindestens ein Nagelloch. Dabei ist
es besonders bevorzugt, dass mindestens zwei Nagellöcher vorgesehen
sind, um ein Verdrehen des Verwahrkastens im befestigten Zustand
zu verhindern.
-
Obgleich die erfindungsgemäße Vorrichtung in
beliebiger Weise in ein Betonbauteil eingebaut werden kann, wird
gemäß einer
Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ein Betonbauteil, insbesondere
ein Stahlbetonfertigteil, bereitgestellt, bei welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung
derart eingebaut ist, dass die Seilschlaufe und/oder der Endanker
zumindest abschnittsweise auch zur angrenzenden Bauteiloberfläche einen Winkel
zwischen 0 und 45° bevorzugt
zwischen 5 und 25° einnimmt.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1a zeigt
eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
1b zeigt
eine schematische Perspektivansicht der in 1a gezeigten Vorrichtung in Verbindung
mit einem Befestigungselement;
-
1c zeigt
eine schematische Perspektivansicht der in 1b gezeigten Vorrichtung in Verbindung
mit einer teilweise geöffneten
Abdeckung;
-
2 zeigt
schematisch das Anbringen der Vorrichtung aus 1a an einem Schalungsabschnitt;
-
3 zeigt
schematisch das Anbringen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an einem stabförmigen Element;
-
4 zeigt
schematisch eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
5 zeigt
eine schematische Seitenansicht des Einbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Betonfertigteil mit seitlicher Schalung;
-
6 zeigt
eine schematische Seitenansicht des Anschlagens und Anhebens eines
Betonfertigteils nach dem Ausschalen mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
7 zeigt
eine schematische, teilweise freigeschnittene Ansicht des Einbaus
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem gekrümmten,
dünnwandigen
Betonfertigteil.
-
Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
-
Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend ausführlich unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben.
-
1a zeigt
eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
V, die dazu vorgesehen ist, in ein Betonbauteil 1 einbetoniert
zu werden und im ausgehärteten
Zustand des Betons zum Anschlagen und Anheben des Betonbauteils 1 zu
dienen.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung V umfasst einen
Verwahrkasten 2 und in der vorliegenden Ausführungsform
ein flexibles Seilelement S, das den Verwahrkasten im Bereich einer Öffnung 7 durchdringt.
Das flexible Seilelement S besitzt eine Seilschlaufe 3 und
auf der gegenüberliegenden
Seite der Öffnung 7 bzw.
des Verwahrkastenbodens 2' einen
sogenannten Endanker 4 in der Form zweier Endabschnitte
des Seilelements, die an ihren Enden mittels einer Stahlpressklemme 11 oder
dergleichen miteinander verbunden sind.
-
Bei dem flexiblen Seilelement kann
es sich beispielsweise um einen Drahtseilabschnitt handeln, wobei
die vorliegende Erfindung hierauf nicht beschränkt ist und auch andere flexible
Tragelemente zum Einsatz kommen können. Dank ihrer Flexibilität ist die
flexible Seilschlaufe 3 von Hand in Bezug auf den Verwahrkasten 2 auslenkbar
und dabei auch innerhalb eines durch den Verwahrkasten 2 gebildeten Hohlraums
aufnehmbar. In 1a ist
das flexible Seilelement S in einem entspannten, d.h. unbelasteten
Zustand gezeigt, in welchem außer
möglichen Umlenkkräften im
Bereich der Durchgangsöffnung 7 und
dem Eigengewicht keine äußeren Kräfte auf
das flexible Seilelement S wirken. In diesem Zustand nehmen die
Seilschlaufe 3 und der Endanker 4 des flexiblen
Seilelements S jeweils einen Winkel im Bereich zwischen 5 und 25° gegenüber dem
Verwahrkastenboden 2' ein.
-
Der Verwahrkasten 2 ist
bevorzugt aus robustem Stahlblech einstückig gewonnen und als länglicher
Körper
ausgebildet, in dessen Inneren die Seilschlaufe 3 aufgenommen
werden kann. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Verwahrkasten 2 im
Längsprofil
in C- oder U-Form auszubilden. Im Bereich der Durchbrechung 7 des
Verwahrkastenbodens 2' kann
ein Formteil 8 vorgesehen werden, um ein Eindringen bzw.
Austreten von Beton oder Schlämpe
zu verhindern. Die Enden des Verwahrkastens 2 sind vorzugsweise
aus umgebogenem Blech gebildet und derart umgefalzt, dass sie den Verwahrkasten 2 solide
als Endabdeckung 19 verschließen.
-
Eine Weiterbildung der Ausführungsform
aus 1a ist in 1b in einer schematischen
Perspektivansicht gezeigt. Die Ausführungsform in 1b umfasst zusätzlich ein Befestigungselement 13,
mittels dessen die Vorrichtung an stabförmigen Elementen wie Bewehrungsstäben oder
dergleichen anbringbar ist. Obgleich das Befestigungselement 13 auch
einstückig
mit dem Verwahrkasten 2 ausgeformt sein kann, ist es in
der vorliegenden Ausführungsform
ein getrenntes Bauteil, das in Aufnahmen 12 and den Seitenwänden des
Verwahrkastens 2 angebracht bzw. eingesteckt ist. Bei den
Aufnahmen 12 des Verwahrkastens 2 kann es sich
um Öffnungen, Vertiefungen,
Eindrückungen
und/oder Herausbiegungen handeln, die ein leichtes Anbringen und
gegebenenfalls auch Lösen
des Befestigungselements 13 ermöglichen. Das Befestigungselement 13 kann eine
Vielzahl von Formen einnehmen, ist jedoch bevorzugt derart ausgestaltet,
dass es leicht an einem stabförmigen
Element eingehängt
werden kann. Vorteilhafte Ausbildungen des Befestigungselements 13 sind
beispielsweise ein Drahtbiegeteil, ein Blechteil oder ein Kunststoffteil,
wobei es hinsichtlich des Einhängens
bevorzugt ist, dass das Befestigungselement 13 eine zumindest
abschnittsweise gekrümmte Form
besitzt.
-
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in einer schematischen Perspektivansicht in 1c gezeigt. Die in 1c gezeigte Vorrichtung V entspricht
der Ausführungsform
aus 1b, die zusätzlich mit
einer abnehmbaren Abdeckung 18 versehen ist, welche eine dem
Verwahrkastenboden 2' des
Verwahrkastens 2 gegenüberliegende Öffnung 9 des
Verwahrkastens 2 verschließt. Die Abdeckung 18 besteht
vorzugsweise aus einer selbstklebenden Folie und stellt sicher, dass
während
eines Betoniervorganges kein Beton bzw. Schlempe in das Innere des
Verwahrkastens 2 eindringt. Die 1c zeigt die Abdeckung 18 in
teilweise geöffnetem
Zustand.
-
Obgleich die Vorrichtung V gemäß der vorliegenden
Erfindung bevorzugt mit mindestens einem Befestigungselement kombiniert
wird, kann die Vorrichtung V bzw. der Verwahrkasten 2 auch
alternativ oder zusätzlich
direkt an einem Schalungsabschnitt 15 angebracht werden,
wie in 2 schematisch dargestellt.
Die in 2 gezeigte Ausführungsform der
Vorrichtung V umfasst zu diesem Zweck zwei Nagellöcher 17,
durch welche Nägel 16 in
einen Schalungsabschnitt 15 eingeschlagen werden können, um den
Verwahrkasten 2 selbst an diesem anzubringen. Die Nagellöcher sind
auch in 3 dargestellt.
-
Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
V sind in 3 und 4 in schematischen Ansichten
dargestellt. Die Ausführungsform
in 3 zeichnet sich dadurch
aus, dass das Befestigungselement 13 in Form eines kurzen,
gebogenen Hakens aus Flachmaterial gebildet ist, mittels dessen
die Vorrichtung V problemlos an einem Stab 14 eingehängt werden
kann. Die Alternativausführungsform
gemäß 4 zeichnet sich durch Befestigungselemente 13 aus
einem Flachmaterial aus, die nicht gebogen sein müssen, sondern
bei welchen die Einhängfunktion
durch Ausnehmungen 13' erzielt wird,
in die ein stabförmiges
Element problemlos eingreifen kann.
-
Der Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
V in ein noch in der Schalung 15 befindliches Stahlbetonfertigteil 1 ist
in 5 in einer schematischen
Seitenansicht dargestellt. Dabei befindet sich die Seilschlaufe 3 innerhalb
des Verwahrkastens 2, sodass sie beim Herstellen des Betonfertigteils 1 innerhalb
der Schalungsabschnitte 15 nicht stört. Das Einklappen der Seilschlaufe 3 in
das Innere des Verwahrkastens 2 kann auf beliebige Weise
erfolgen, beispielsweise mittels einer Folienabdeckung, mittels seitlicher
Halteelemente oder auch durch bloßes Anlegen des Verwahrkastens 2 an
den Schalungsabschnitt 15. Von Vorteil ist hierbei, dass
die Seilschlaufe 3 von ihrem in 1a gezeigten, entspannten Zustand nur
geringfügig
ausgelenkt werden muss, um in das Innere des Verwahrkastens 2 zu
gelangen.
-
Der Endanker 4 des flexiblen
Seilelements S besitzt im eingebauten Zustand hingegen seine bereits
in 1a gezeigte Ausrichtung
und steht dabei unter einem Winkel zwischen 0 und 45°, bevorzugt zwischen
5 und 25° gegenüber dem
Verwahrkastenboden 2' betonseitig 6 hervor.
Wie in 5 zu erkennen
ist, besitzt dieser flache Winkel des Endankers 4 gerade
auch in dünnen
bzw. schlanken Bauteilen den Vorteil, dass die Pressklemme 11 nicht
an dem gegenüberliegenden
Schalungsabschnitt 15 anliegt, sondern frei innerhalb des
Stahlbetonfertigteils 1 zum Liegen kommt, sodass sich mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
V auch sehr schmale bzw. schlanke Bauteile problemlos und ohne unerwünschte Störungen an
der Bauteiloberfläche
oder Verformungen des Endankers 4 herstellen lassen.
-
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
V zum Anheben des in 5 gezeigten Betonfertigteils 1 ist
in 6 schematisch dargestellt.
Zu diesem Zweck wird zunächst
eine gegebenenfalls vorhandene Abdeckung 18 von dem Verwahrkasten 2 entfernt,
woraufhin die Seilschlaufe 3, sofern sie nicht durch weitere
Halteelemente gehalten ist, in dem in 1 gezeigten,
entspannten Zustand aus dem Inneren des Verwahrkastens 2 herauskommt.
Die Vorrichtung V steht somit bereits zum Anschlagen bzw. Einhängen eines
Kranhakens 20 bereit. Dieser muss, wie in 6 gezeigt, nun nur noch zugeführt und
angehängt
werden. Dabei kann die Spitze des Kranhakens in das Innere des Verwahrkastens 2 eindringen,
was das Einhängen
des Kranhakens 20 in die Seilschlaufe 3 erheblich
erleichtert und Fehlerquellen vermeidet. Wie anhand von 6 deutlich wird, befinden
sich Seilschlaufe 3 und Endanker 4 in einer Richtung,
in der auch ein Großteil
der Hebekraft des Kranhakens 20 wirkt, was das Tragverhalten
beim Anheben günstig
beeinflusst und ermöglicht,
dass auch dünne
bzw. schlanke oder hohle Bauteile sicher mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
angehoben werden können.
-
Ein Beispiel für ein häufig anzutreffendes hohles
Betonbauteil ist in 7 schematisch
dargestellt. Dabei handelt es sich um einen Röhrenabschnitt 1, in
dessen gekrümmter
Außenwandung
die erfindungsgemäße Vorrichtung
V mittels eines Befestigungselements 13 eingehängt ist.
Derartige röhrenförmige Bauteile 1 besitzen
häufig
eine sehr geringe Wandstärke,
sodass der Einsatz bekannter Anschlagmittel meist schwierig ist,
während
die erfindungsgemäße Vorrichtung
V ein sicheres und problemloses Anheben des Bauteils 1 ermöglicht.
Das Einhängen
der Vorrichtung in die netzartige vorgefertigte stabförmige Bewehrung
mithilfe der Befestigungseinrichtung 13 ermöglicht die
bevorzugte Verwendung von Stahlschalungen, an die man nicht annageln
kann.
-
- 1
- Betonfertigteil
- 2
- Verwahrkasten
- 2'
- Verwahrkastenboden
- 3
- Drahtseilschlaufe
- 4
- Seilanker,
Endanker
- 5
- Schalungsseitig
- 6
- Betonseitig
- 7
- Durchbrechung,
Durchdringung am Verwahrkasten
- 8
- Formteil
- 9
- Öffnung des
Verwahrkastens
- 10
- Haltemittel
oder Flansche
- 11
- Pressklemme
- 12
- Halteelemente
- 13
- Befestigungsvorrichtung
- 14
- Bewehrung
- 15
- Schalung
- 16
- Nagelloch
- 17
- Nagel
- 18
- Abdeckung
der Öffnung
- 19
- Endabdeckung
- 20
- Kranhaken
- δ
- Winkel
Endanker zu Verwahrkastenbodenebene
- V
- Vorrichtung
- S
- Seilelement