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Betriebskalkulation mittels elektromechanischem Speichergerät.
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Die Durchführung einer genauen Kalkulation stößt in den meisten Unternehmen,
insbesondere mittelständisoher Größet auf große Schwierigkeitent wenn die Fertigung
von Einzelstücken oder aber nebeneinander im Betrieb abgewickelte Fertigungsvorgänge
und Aufträge verschiedener Artikel vorgenommen werden und wenn hierbei dieselben
Arbeitskräfte und Maschinen jeweils interruptierend eingesetzt werden. Zwar sind
üblicherweise Stech- oder Stempelkarten vorhandene aus denen die geleisteten gesamten
Arbeitszeiten feststellbar sind und die zur Lohnrechnung verwendet werden aber eine
spezielle Errechnung der Lohn- oder Maschinenstunden und -Kosten für einen bestimmten
Artikel aus exakten Teilzeiten ist nicht möglich, weil die Erfassung der letzteren
einen zu großen Verwaltungs- und Arbeitsaufwand erfordern würde. Die Kalkulationen
werden daher zwangsläufig auf Schätzwerten aufgebaut und sind von vornherein fragwürdig.
Der Unternehmer tappt bei der überaus wichtigen Beurteilung der Rentabilität eines
bestimmten Artikels innerhalb eines vielseitigen Fertigungsprogramms im Grunde genommen
im Dunkeln.
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Zur Beseitigung dieser mißlichen Verhältnisse hat der Erfinder ein
Rechnungsverfahren und -gerät entwickelt, das eine laufende Beobachtung des kostenmäßigen
Fertigungsablaufs sowie die graphische Erfassung aller aufgewendeten Kosten zu jedem
beliebigen Zeitpunkt gestattet. Eine Heranziehung zusätzlicher Arbeitskräfte ist
hierbei nicht notwendig, weil die zur Betätigung des Kalkulationsgerätes aufzuwendende
Arbeit derart einfach und zeitlich unbedeutend ist, dab sie von den Arbeitern und
Meistern nebenbei erledigt werden kann.
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Bei der Verwirklichung des besagten Rechnungs- und Speichergerätes
bedient sich der Erfinder einer Kombination von Schlüssel- oder Umrechnungs-Skala
Schreibers mechanischer Kupplung des letzteren mit einer Additionsspeicherapparatur
mit bandförmigen Speicherelementen. Diese erwähnten Einrichtungen sowie das zugrundegelegte
Rechnungssystem werden in folgender Beschreibung und zugehörigen Zeichnungen näher
dargelegt.
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Die Fig. 1 al b/ c/ geben in schematischer Weise Beispiele der angewendeten
Schlüssel-Skalen für Lohnzeiten wieder. Die Tages stunden sind fortlaufend und streifenförmig
(1) angeordnet, und zwar beispielsweise von 0 bis 8 Uhr oder 7 bis 15 Uhr oder aber
von 0 bis 24 Uhr. Dem Abstand der Stundenmarken liegt ein Maßstab zugrunde dessen
Einheit auf den Grundwert abgestimmt ist, der im Speicher verwendet wird, also beispielsweise
bei Kalkulationen auf die Währungseinheit (DM). Jede Lohnstundeneinheit entspricht
einem DM-Wert> ohne daß die letztere dem Bediener des Gerätes sichtbar zu sein
braucht. Um die individuellen Löhne der Arbeiter oder die individuellen Maschinenstundenkosten
der verwendeten Maschinen aus den festzuhaltenden reinen Lohnstunden auf DM-Kosten
transferieren zu könnens besitzt jeder Arbeiter oder jede Maschine eine individuelle
Skala. Diese Stundenskala wird auf der unteren Seite einer durch -sichtigen Kunststoff-Folientasche
(2) angeordnet und diese Tasche dient zugleich als Aufbewahrungsfutteral für die
einzusteckende Stempelkarte (3),auf der bekanntlich die Uhrzeiten für den täglichen
Arbeitsbeginn und -schluß mittels Stempeluhr festgehalten werden.
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Beim Vergleich der Fig. 1 a/b ist leicht ersichtlich, daß der Stundenmaßstab
für einen höheren Stundenlohn (la) größer gehalten ist als für einen niedrigeren
Lohn wie er in Fig. 1 b vorliegt.
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Die Kartentasche mit eingesteckter Stempelkarte kann bei der Verwendung
im Kalkulationsgerät in eine Haltevorrichtung auf der Schreibplatte des Gerätes
eingesteckt und fixiert werden. Bei der Stempelkarte kann beispielsweise die Rückseite
zur Rechnung verwendet werden und diese kann zwecks besserer Schreiborientierung
mit Längsstreifen (4) ausgestattet sein> die gemäß Fig. 1 a ./. c im Abstand
der Zeitstreifen (a .t. f) der Taschenskala auch parallel laufend angeordnet werden.
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Bei Beginn seiner Teilarbeitszeit an einem bestimmten Auftrag stellt
der Arbeiter die innere Kartenkante (5) der Stempelkarte auf die Uhrzeitmarke der
Taschenskala ein und markiert mittels des Schreibstiftes neben der Taschenkante
(6) einen Punkt (7). Nach Beendigung seiner Teilarbeit wiederholt er diesen Vorgang
unter Einstellung der Karte auf den neuen Skalenzeitpunkt, und z.B. wird hierbei
die Karte um ein Zeitintervall 3 ./. 5 aus dem Taschenfutteral herausgezogen.
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Dieses Intervall wird nun dadurch festgehalten, indem mit dem Schreiber
ein Strich zwischen Punkt (7) und der Taschenkante gezogen wird. Dieser Strich (8)
bzw. seine Länge dokumentiert somit die Lohnzeit und gemäß obigen Darlegungen die
Lohnkostent welche auf den bearbeiteten Auftrag vom erwähnten Arbeiter getätigt
wurden.
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Wie bei den obigen Ausführungen bereits zugrundegelegt wurde, wird
der Arbeiter an mehreren Aufträgen hintereinander eingesetzt und aus diesem Grunde
muß seina Stempelkarte auch für die Eintragungen auf mehrere Aufträge abgerichtet
sein-. Wie aus den Fig. 1 a und b ersichtlich, werden daher mehrere Skalen reihen
a bis f angewendet und die Karte trägt entsprechende Orientierungsstriche (4). Jeder
Skalenzeitstreifen wird für einen bestimmten Auftrag reserviert, der dem Arb-eiter
bekannt gemacht wird.
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Wie in Fig. 1 c gezeigt wird, weist die Stempelkarte schließlich am
Tagesende eine Anzahl von interruptierenden Teilstrichen (8) auf verschiedenen Auftragstrichen
auf (4), die in ihrer Längsaddierung der von der Steapeluhr festgehaltenen täglichen
Gesamt arbeitszeit des Arbeiters - z.B. 8 Std. - entsprechen müssen. Jede Unterbrechung
zwischen den einzelnen Tätigkeiten ist leicht ersichtlich, was übrigens für die
Pohnkon-trolle wertvoll ist.
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In Fig. 2 wird in perspektivischer Darstellung ein schematisches Beispiel
für die Aufbringung der oben geschilderten Tintenstriche auf der Stempelkarte innerhalb
der Skalentasche und vor allen Dingen die Ubertragung der Strichlängen zum Speicher
gezeigt.
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Die Tasche (2> samt eingesteckter Karte (3) gemäß Beispiel Fig.
1 a und b wird im Taschenhalter (9> fixiert. Ein beispielsweise vertikaler Schreibstift
(10) sitzt auf einem Auge (11) am Ende einer Stange (12) und ist zweckmäßigerweise
vertikal federnd montiert, wobei ihn die verwendete Federung in eine obere Grundstellung
drückt.
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Zu Beginn einer Teilarbeit drückt der Arbeiter den Stift auf die darunterliegende
Karte, nachdem er zuvor den inneren Kartenrand auf die richtige Skalenzeit der Tasche
eingestellt hat, und zwar rückt er den horizontal beweglichen Stift neben den Taschenrand
(6), wo er dann die Markierung (7) anbringt. Die Fig. 2 enthält aus Gründen der
zeichnerischen Ubersichtlichkeit nicht die Tasche und Karte.
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Die Stang-e (12) ist mit einem Schlitten oder Wagen verbunden (13)>
der mittels exakt arbeitenden Führungen (14) horizontal und parallel zu der Schreibstrichziehung
bevegt werden kann. Auf diesem besagten Wagen ist eine Stell- und Wähleinrichtung
(15) angebracht, die senkrecht
zur Verschiebungsrichtung des besagten
Wagens beweglich ist und die mit der Stange (12) verbunden ist, und zwar über ein
Gelenk (16), das vertikal und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Wahleinrichtung
(15) schwenkbar ist. Die erwähnte Verschiebungsmoglichkeit der Wähleinrichtung hat
den Zweck, daß bei der Binstellung des Schreibers (10) auf eine bestimmte Auftrags
linie der Tasche (2) bzw. der Karte (3) automatisch durch die Stange (12) auch der
Wahlapparat (15) auf das zugehörige Speicherband (17) geschaltet wird.
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In Fig. B ist im einzelnen dargestellt, wie der Wahlapparat (15) arbeitet.
Die Stange (12) ist, wie bereits erwähnt, am Wahlapparat (15) über das Gelenk (16)
befestigt. Der bewegliche Scharnierteil besitzt einen Rollenträger (18) mit Rolle
(19). Auf der Grundplatte (15) der Wählapparatur ist eine Stütze (20) befestigt,
an deren oberem Ende die Schwenkachse (21) eines Kupplungshebels angebracht ist.
Dieser Hebel besitzt am einen Ende eine Druckvorrichtung (22) und ist am anderen
Ende so ausgebildet, daß bei einer Schwenkung des Gelenkes (16) und hiermit der
Rolle (19) nach unten das Band (17) durch den Drücker (22) gegen den Anschlag (23)
des Wagenrahmens gepreßt wird. Sobald also der Schreibstift (10) einen-Strich auf
der Stempelkarte (3) zieht, wird auch durch die beschriebene Kupplung das Speicherband
um die Strichlänge weitergezogen. Die zugrundegelegte Schwenkung der Elemente (16
/18 / 19) und die dadurch verursachte Aufdrückung des Stempels (22) auf das Speicherband
(17) bzw. auf den Anschlag (23) wird in einfachster Weise dadurch erreichte indem
der Schreiber (10) bei der Strichziehung aus der Vertikalstellung seitlich gekippt
wird, wobei das Gelenk (16) diese Bewegung mitmachen muß.
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Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, wie die parallel und in derselben
Distanz wie die Skalenreihen (1) laufenden Speicherbänder (17) angeordnet sind.
Die Führung der einzelnen Bänder kann mittels Rollen o.ä. erfolgen. Die Bänder können
in geschlossener Ringform oder offen durchlaufend verwendet werden. Wichtig ist
lediglich, daß sie gestrafft sind und keine Abweichungen bei der Ubertragung entstehen
können. Die Bänder tragen fortlaufende Markierungen im beschriebenen DM-Maßstab.
Um den Durchlauf eines Bandes bzw. seine Vollfütterung erkenntlich zu machen, werden
an ihm zweckmäßigerweise geeignete Auslösungsmarken für Lampen oder sonstige Signale
sowie gegebenenfalls für elektronische oder elektrische Speicher angebracht. Die
Ablesung des gpeicherstandes erfolgt an einem Sehschlitz (24), der am Gerätegehäuse
ausgespart ist.
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Der Bänderstand kann durch Anordnung eines Fotogerätes und der jeweiligen
Herstellung einer Fotocopie dokumentarisch festgehalten werden.
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Naturgemäß können die zu einer Kalkulation nötigen und übrigen Posten
außer Lohn- und Maschinenstunden-Kostena wie z.B. die Materialkosten, die verschiedenen
Gemeinkosten, die Verwaltungs- und Vertriebskosten, ebenfalls in den Computer eingefüttert
werden, indem diese Werte auf Karten wie die Stempelkarten von der Verwaltung in
DM aufgetragen und vom Schreibstift in der beschriebenen Manier bestrichen werden,
wodurch sämtliche Summanden zum Speicherband gelangen. Man kann diese Posten auch
getrennt auf einem besonderen Band addieren und bei der entgültigen Kalkulation
verwerten. Oder aber werden die bereits bekannten Zusatzwerte bereits in den Lohnstunden
verrechnet, so daß deren Addition den Kalkulationsendwert erbringt.
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Im Anschluß an die obige Beschreibung der Erfindung soll nochmals
besonders bemerkt werden, daß sie lediglich ein praktikables Ausführungsbeispiel
eines Kalkulationsgerätes zur Realisierung des beschriebenen und zugrundeliegenden
Rechnungssystems darstellt.
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Naturgemäß kann die dargelegte Kombination aus mehreren Teilelementenauch
mittels anders gestalteter Einzelteile erfolgen. In diesem Sinne sind die folgenden
Schutzansprüche und deren Auslegung zu bewerten: