DE2011982A1 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums - Google Patents
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Description
Sandoz AG
Basel . Case 100-3055
Patentanwälte
Dr. W. Schalk, D;?!,hg. P. Wirth '
Dipl.-Ing. G Dann \iborg
Dr. V. Sc-.fnied IC'.yarzik . .
Dr. P. WeinhoiiJ, Oi. D. Gudel
6 Frankfurt/M., Gr. Eschenheimer Str. 39
6 Frankfurt/M., Gr. Eschenheimer Str. 39
Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Antibioticum, das nachstehend mit SL 3440 bezeichnet wird, Verfahren zur
Herstellung dieses Antibioticums und pharmazeutische Zubereitungen
davon. ,
Erfindungsgemäss gelangt man zu dem neuen Antibioticum
SL 3440, indem man einen neuen Stamm der Pilzspecies Diheterospora
chlamydosporia auf oder in einem Nährmedium züchtet und das Antibioticum aus der Fermentationsbrühe auf an sich
bekannte Weise, z.B. durch Extraktion oder Adsorption, isoliert und reinigt.
Der neue, erfindungsgemäss verwendete Stamm von Diheterospora
chlamydosporia wurde aus einer in Italien gefundenen Erdprobe isoliert und eine Probe davon beim United States Department
of Agriculture (Northern
009840/229g
- 2 - 100-3055
Utilization Research and Development'Division), Peoria,
111., USA, unter der Nummer NRRL 3^72 deponiert.
Der neue Stamm der Pilzspecies Diheterospora chlamydosporia
wächst auf einem Glucose-Malzextrakt-Hefeextrakt^-Pepton-Agar
bei 18 - 27° und bildet weisses, niederes Luftmycel. Die Rückseite der Kolonie zeigt eine gelbbraune yerfärbung
des Substrats.
Der Stamm NRRL 3^72 entspricht in seiner Morphologie und
Physiologie der Beschreibung bei G.L. Barron und A.H.S.
Onions, Canadian Journal of Botany, Vol. Hh, pages 861 869
[1966].
Der neue Stamm NRRL 3^72' der Pilzspecies Diheterospora
chlamydosporia lässt sich auf vielerlei Nährböden, die die üblichen Nährstoffe enthalten, züchten. So verwendet ein
solcher Stamm die für kohlenstoffheterotrophe Organismen üblicherweise benutzten Nährstoffe, beispielsweise
Glucose, Stärke, Dextrin, Lactose, Rohrzucker usw. als Kohlenstoffquelle, organische und anorganische, stickstoffhaltige
Verbindungen, wie Pepton, Hefe- oder Fleischextrakte, Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Aminosäuren usw.
als Stickstoffquelle sowie die üblichen Mineralsalze und Spurenelemente.
Das neue Antibioticum kann man in der Weise herstellen,
dass ein flüssiges Nährmedium mit einer Sporensuspension
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- 3 - 100-5055
des neuen Stammes von Diheterospora chlamydosporla beimpft
und die Kultur etwa 8 Tage bei l8° inkubiert wird. Die "
Züchtung kann unter aeroben Bedingungen in einer Oberflächenkultur
oder submers unter Schütteln oder in Permentern mit Begasung durch Luft oder Sauerstoff unter Rühren erfolgen.
Sobald eine maximale Menge an Antibioticum produziert worden ist, wird filtriert und das Antibioticum durch
extraktive und/oder adsorptive Arbeitsmethoden auf an sich
■ - ί
bekannte Weise aus-der mycelfreien Kulturlösung gewonnen.
Eine Methode, die sich als vorzugsweise geeignet erwiesen
hat, besteht in der Extraktion der mycelfreien KuIturlösung
mit Aethylenchlorid, jedoch können auch andere organische
Lösungsmittel, wie z.B. Benzol, Chloroform, Butylacetat, Methylenchlorid oder Butanol, verwendet werden. Das neue
Antibioticum kann chromatographisch aus dem Rohextrakt isoliert werden. *
: ■■■'"■.■ ■. ' - ;■ ' i
Das neue Antibioticum SL 344o kann wie folgt charakterisiert
werden:
Farbloses, zähes OeI: C= 64,3 %\ H = 7,7 %\ N =10,3 %
Spezifische Drehung:/ Mj;0 = -247,5° (c = 0,3 in Benzol)
UV.-Spektrum (Methanol): . vergl. Pig* I
IR.-Spektrum (Methylenchlorid): u.a. Banden bei 1685 und
.1635 cm"1 (Fig. 2).
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- 4 - 100-5055
Das neue Antibioticum zeichnet sich durch interessante pharmakologische
Eigenschaften aus und kann daher als Heilmittel verwendet werden.
Das neue Antibioticum besitzt eine hohe fungistatische Wirksamkeit
gegenüber verschiedenen Erregern von Pilzinfektionen. Besonders hervorzuheben ist die gute in vitro Aktivität gegen
Trichophyton mentagrophytes (Mindesthemmkonzentration 10 γ/ml)
Hlstoplasma capsulatum (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml) Trichophyton tonsurans (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml)
Trichophyton rubrum (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml) Epidermophyton floccosum (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml)
Microsporum canis (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml) Microsporum audouinii (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml)
Histoplasma duboisii (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml)
Beastomyces brasiliensis (Mindesthemmkonzentration 10 7/ml) Beastomyces dermatitidis (Mindesthemmkonzentration 1 7/ml)
Sporotrichum schenkii (Mindesthemmkonzentration 100 7/ml).
Ueberdies besitzt das neue Antibioticum eine ausgeprägte cytostatische
Wirkung, wie sie in vitro an einem aus einem Maustumor herrührenden Zellstamm (P-8l5-Mastocytom) sowie in
vivo am Walker-Tumor der Ratte gezeigt werden konnte. Das neue Antibioticum zeigt in vitro eine 50 #lge Hemmung der Zeil.
Vermehrung bei einem Gehalt von 0,0004 7/ml; in vivo sind Dosen von 20 - 120 mg/kg (Tiergewicht eines Warmblüters) zu
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verabreichen, wobei die zu verabreichende Dosis von der
gewünschten Wirkung sowie von der Applikationsart abhängt. Im allgemeinen hat sich für grosse Säugetiere eine Einzeldosis
von 20 bis 1000 mg als vorteilhaft erwiesen, die vorzugsweise
zweimal wöchentlich zu verabreichen ist» Für die orale Applikation enthält eine geeignete Verabreichungsform
20 bis 1000 mg der Wirksubstanz, vermischt mit einem flüssigen oder festen Träger. Für die topicale Anwendung können Pulverod.
Sprays od. Salben od. Tinkturen, die 0,1 bis 2 % der
Wirksubstanz enthalten, verwendet werden.
In dem nachfolgenden Beispiel, welches die Ausführung des
Verfahrens erläutern, den Umfang der Erfindung aber in keiner
Weise einschränken soll, erfolgen alle Temperaturangaben in
Celsiusgraden.
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- 6 - 100-5055
In einem Fermenter werden 10 Liter einer Nährlösung, die pro Liter
40 g Cerelose
5 g Trypton
5 g NaNO
1 g K2HPO4
500 mg KCl
500 mg MgSO^ · 7 H2O
10 mg PeSO1^ · 7 H2O und
entmineralisiertes Wasser
enthält, mit einer Sporensuspension des Stammes NRRL ^472 von
Diheterospora chlamydosporia beimpft und unter Belüftung (1,0 L Luft/toin./L Nährlösung) und unter Rühren (500 U./
Min.) 8 Tage bei l8° inkubiert. Das Mycel wird abgetrennt und das Kulturfiltrat mit Aethylenchlorid extrahiert. Der
Rohextrakt wird an Kieselgel Merck (0,05 - 0,2 mm) chromatographiert
und das aktive Material mit Chloroform/Methanol (99:1) eluiert.
Die zur Beimpfung verwendete Sporensuspension ist aus einer Kultur des ursprünglich isolierten Stammes hergestellt,
welche 8 Tage bei 27° auf einem Agarmedium der folgenden Zusammensetzung gezüchtet wird:
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- 7 ■- . : 100*5055
g Cerelose g Fadenagar
2 g Malzextrakt (Schweiz. Ferment AG)
2 g Hefe-Extrakt 2 g Pepton 2 g KH2PO4
2 g MgSO4 * 7 H2O '
und entmineralisiertes Wasser ad 1 L.
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Claims (1)
100-5055
Patentansprüche:
il) Das Antibioticum SL 5440 mit folgenden Charakteristik^:
Farbloses, zähes OeI Elementaranalyse:
Spezifische Drehung: UV.-Spektrum:
C = 64,5 %\ H = 7,7 %\ N = 10,5 %.
[α]*υ = -247,5° (c =0,5 in Benzol)
Endabsorption, Schultern bei 255 nm (log V =0,8) und 285 nm (log V =
-0,57) (in Methanol) (Vergl. Fig. 1)
IR.-Spektrum:
-1
u.a. Banden bei 1685 und I655 cm (in Methylenchlorid) (Vergl. Fig. 2)
2. Verfahren zur Herstellung des neuen Antibioticums SL 5440,
dadurch gekennzeichnet, dass man den neuen Stamm NRRL 5472 der
Pilzspecies Diheterospora chlamydosporia in einem Nährmedium züchtet und hierauf das Antibioticum SL 5440 nach an sich bekannten
Methoden aus dem Nährmedium isoliert und reinigt.
5. Heilmittel, enthaltend das Antibioticum SL 5440.
5700/BA/PR
SANDOZ AG.
Leerseite
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