DE2011981A1 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotieums - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen AntibiotieumsInfo
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Description
2011&81
Dr. Annemarie Glosse
Dr. Eugen Harri
THERWIt' . Gase 10-3056
Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums, das nachstehend mit
SL 5564 bezeichnet wird.
Erfindungsgemäss gelangt man zu dem neuen Antibioticum
SL 5364, indem man einen neuen Stamm der Pilzspecies
Sepedonium chrysospermum auf oder in einem Nährmedium
züchtet und das Antibioticum aus der Fermentationsbrühe
und dem Myeel auf an sich bekannte Weise, z.B. durch
Extraktion oder Adsorption, isoliert und reinigt.. *
Der neue, erfindungsgemäss verwendete Stamm S 3364von
Sepedonium chrysospermum wurde aus einer in England gefundenen
Erdprobe isoliert und eine Probe davon beim
United States Departement of Agriculture (Northern
Utilization Research and Development Division), Peoria, 111., USA, deponiert» . ^
United States Departement of Agriculture (Northern
Utilization Research and Development Division), Peoria, 111., USA, deponiert» . ^
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Der neue Stamm der pilzspecles Sepedonium chrysospermum
wächst auf einem Glueose-Malzextrakt-Hefeextrakt-Pepton-Agar
bei 18 - 27° und bildet filziges, weisses bis beiges Luftmycei. Die Rückseite der1 Kolonie zeigt eine rotbraune
Verfärbung des Substrats. Aeltere Kolonien bilden ein helles, klares Exsudat.Die Lufthyphen sind unregelmässig
verzweigt, septiert, 5,0-5,5 yu im Durchmesser, blass
orange gefärbt und in einer dünnen Schicht auf der Oberfläche des Agars ausgebreitet. Die Konidiophoren sind
nicht scharf von den vegetativen Hyphen unterschieden, sie sind einfach oder geteilt, hyalin, meist septiert,
unter dem Septum verdickt und haben einen Durchmesser von 4,0-4,5/1. Zwei Sporentypen werden gebildet:
(i) dünnwandige ellipsoide oder birnenförmige Konidien, locker an den Enden langer Verzweigungen gruppiert,
9,0-11,0 χ 4,5-6,0/i, hyalin,
(ii) dickwandige Chlamydosporen-ähnliche Konidien, kugelförmig,
deutlich warzig, mit grossen Oeltropfen, 11,5-16,0/1 Durchmesser, hell cadmiumfarbig, einzeln
an Seitenverzweigungen.
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; V 3 - 10-5056
Der neue Stamm der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum ·
lässt eich auf vielerlei Nährböden, die die üblichen Nähr- '
stoffe enthalten« züchten. So verwendet ein solcher Stamm
die für kohlenstoffheterotrophe Organismen Üblicherweise
benutzten Nährstoffe, beispielsweise Glucose, Stärke, Dextrin, Lactose, Rohrzucker usw. als Kohlenstoffquelle,
organische und anorganische, stickstoffhaltige Verbindungen, wie Trypton, Hefe- oder Fleischextraktei Ammoniumehlorid,
Ammoniumnitrat, Aminosäuren usw. als Stickstoffquelle, so- |
wie die Üblichen Mineralsalze und Spurenelemente.
Das neue Antibioticum kann man in der Weise herstellen, dass
ein flüssiges Nährmedium mit einer Mycelsuspension des
neuen Stammes yon.,Sepedonium chrysospermum beimpft und
die Kultur bei l8° inkubiert wird. Die Züchtung kann unter aeroben Bedingungen in einer Oberflächenkultur oder submers
unter Schütteln oder in Permentern mit Begasung durch Luft
oder Sauerstoff unter Rühren erfolgen. Sobald nach etwa 8 fa- d
gen eine maximale Menge an Antibioticum produziert worden ist,
wird filtriert und das Antibioticum durch extraktive oder adsorptive Arbeitsmethoden auf an sich bekannte Weise aus
der mycelfreien Kulturlösung und dem zuvor mechanisch zerstörten
Mycel gewonnen.
Eine Methode, die sich als vorzugsweise geeignet erwiesen hat, besteht in der mechanischen Zerstörung des von der
- 4 - ~ 10-3056
KuItürbrühe abgetrennten Mycels, der Extraktion einer das
Antibioticum aus dem Mycel enthaltenden wässerigen Lösung mit Chloroform und der Extraktion der mycelfreien Kulturlösung mit Essigester, jedoch können auch andere organisehe Lösungsmittel, wie z.B. Benzol, Chloroform, Butylacetat, Methylenchlorid oder Butanol, verwendet werden.
Das neue Antibioticum kann aus den Extrakten chromatographisch isoliert werden.
Das neue Antibioticum SL 3364 kann wie folgt charakterisiert werden:
Spezifische Drehung: [o]J . -3880 (c « 0, 06 in Chloroform)
308,5 nm (log S -161)
38o nm (log£ = 2,10) (Fig. 1)
I63OJ I603 cm"1 (Fig. 2)
Das neue Antibioticum SL 3364 besitzt insbesondere eine hohe
fungistatische Wirkung gegenüber verschiedenen Erregern von Pilzinfektionen. In vitro zeigt sich das neue Antibioticum
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3364 besonders wirksam gegen Candida aibicans, Candida ~
tropicalls, Saccharomyees cerevisiae, Histoplasraa capsulatum
und Trichophyton mentagrophytes.
Das erfindungsgemäss hergestellte Antibioticum SL y*&\ kann
als Arzneimittel allein,und zwar sowohl in öliger Form als
auch als Rohkonzentrat oder in entsprechenden Arzneiformen
für topicale, orale, entefale oder parenterale Verabreichung
verwendet werden. Zwecks Herstellung geeigneter Arzneiformen wird
dieses mit anorganischen oder organischen, pharmakologisch
indifferenten Hilfsstoffen verarbeitet. Als Hilfsstoffe
werden verwendet z.B.
für Tabletten und Dragees: Milchzucker, Stärke, Talk,
Stearinsäure usw. für Sirupe: Rohrzucker-, Invertzucker-,
Glucoselösungen usw. für Injektionspräparate: Wasser, Alkohole, Glycerin,
pflanzliche OeIe und dergl. (|
für Suppositorien: natürliche, oder gehärtete
OeIe, Wachse,- u.a.mehr
für Salben: Eulenin, Glycerin, Vaseline,
Paraffinöl u.a.
Zudem können die Zubereitungen geeignete Konservierungs-,
Stabilisierungs-, Netzmittel, Lösungsvermittler, Süss- und
Farbstoffe, Atromantien usw. enthalten.
&09&aS/230S
- - ORiGiNALlNSPECTED
- 6 - 10-3056
In dem nachfolgenden Beispiel, welches die Ausführung des Verfahrens erläutert, den Umfang der Erfindung aber in keiner
Weise einschränken soll, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden. Die Schmelz- bzw. Zersetzungspunkte
sind auf dem Kofler-Block bestimmt.
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ORIGINAL INSPECTED
-7- 10-5056 ,,
In einem Fermenter werden 1Ö Liter einer Nährlösung, die
pro litter ·.
ho | g | Cerelose |
5 | g | Trypton |
3 | NaNO", | |
1 | g | K2HPO4 |
500 | mg | KCl |
500 | mg | MgSO4 ν? H2O |
10 | mg | FeSO·. · 7 H0O |
und . entmineralisiertes Wasser
enthält, mit einer Mycelsuspension des Stammes S 3364 von
Sepedonium chrysospermum beimpft und unter Belüftung (II*
Luft/Min./L Nährlösung) und unter Rühren (150 Ü./foin.) 8
Tage bei 18° inkubiert. Die Kulturbrühe wird über eine
Celite-Vorschwemmschicht filtriert und das Antibioticum aus dem Filtrat mit Essigester extrahiert. Das Mycel wird
mit Methanol.im Ultra-Turrax aufgeschlossen, abfiltriert
und mit Methanol/VJasser (9:1) gewaschen. Das Methanol
destilliert man ab und extrahiert die wässerige Phase mit
Chloroform. Die so erhaltenen Rohextrakte werden an mit Salzsäure gewaschenem und getrocknetem Kieselgel Merck
(0,05 - Oj2 mm) chromatographiert. Das neue Antibioticum
SL 5564 eluiert man mit Chlorofom/Methanol (99:1) und
kristallisiert mehrmals aus Methanol um. Man erhält das
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BAD
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neue Antibioticum in Form orangefarbener Kristalle vom Schmelzpunkt I69 - I7I0.
Die zur Beimpfung verwendete_ Mycelsuspension wird in zwei
Stufen hergestellt. Zuerst züchtet man eine Kultur des ursprünglich isolierten Stammes 8 Tage bei 27° auf
einem Agarmedlum der folgenden Zusammensetzung:
20 g Cerelose 20 g Fadenagar
2 g Malzextrakt
2 g Hefe-Extrakt
2 g Pepton
2 g KH2PO4
2 g MgSO4 * 7 H2O
und entmineralisiertes V/asser ad 1 L.
•Diese Kultur wird in der zweiten Stufe 7 Tage bei 27° in dem
vorstehend aufgeführten Fermentermedium unter Schütteln
inkubiert und sodann die daraus hergestellte Mycelsuspension, wie im Beispiel beschrieben, verwendet.
009833/230
Claims (2)
1. Pas Antibioticum SL 3364 mit folgenden Charakteristika:
Zusammensetzung: C '= 69,6 $; H = 5,7 #; 0 = 24,2 %
Schmelzpunkt: I69 - 1710 C •Spezifische Drehung: [α]* = -388tf (c = 0,06 in Chloroform)
UV.-Spektrum: Maxima bei 2^5 nm (log^'= 1,48)
■508,5^ nm (log£'= 1,61) und
38Ο nm (log£'= 2,10 ) |
(in Methylenchlorid)
IR.-Spektrum: u.a. Banden bei l?40, 1717, l6j0,,.,
1603 cm"1 (in Methylenchlorid).
2. Verfahren zur Herstellung des neuen Antibioticums
SL 3364, dadurch gekennzeichnet, dass man den neuen
Stamm S 3364 der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum
in einem Nährmedium züchtet und hierauf das Antibioticum SL 3364 nach an sich bekannten Methoden aus dem
Hährmediura und dem Myeel isoliert und reinigt.
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