CH525952A - Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums

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CH525952A
CH525952A CH402069A CH402069A CH525952A CH 525952 A CH525952 A CH 525952A CH 402069 A CH402069 A CH 402069A CH 402069 A CH402069 A CH 402069A CH 525952 A CH525952 A CH 525952A
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cytostatic
cultured
mycelium
new
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CH402069A
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Annemarie Closse
Eugen Haerri
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Sandoz Ag
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    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof

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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums, das nachstehend mit SL 3364 bezeichnet wird.



   Erfindungsgemäss gelangt man zu dem neuen Antibioticum SL 3364, indem man einen neuen Stamm der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum auf oder in einem Nährmedium züchtet und das Antibioticum aus der Fermentationsbrühe und dem Mycel, z. B. auf an sich bekannte Weise wie mittels Extraktion oder Adsorption, isoliert und reinigt.



   Der neue, erfindungsgemäss verwendete Stamm S 3364 von Sepedonium chrysospermum wurde aus einer in England gefundenen Erdprobe isoliert und eine Probe davon beim United States Departement of Agriculture (Northern Utilization Research and Development Division), Peoria,   III.    USA, unter der Nummer NRRL 3489 deponiert.



   Der neue Stam der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum wächst auf einem Glucose-Malzextrakt- He  feextrakt-Pepton-Agar    bei   18-270    und bildet filziges, weisses bis beiges Luftmycel. Die Rückseite der Kolonie zeigt eine rotbraune Verfärbung des Substrats. Ältere Kolonien bilden ein helles, klares Exsudat. Die Lufthyphen sind unregelmässig verzweigt, septiert,   3,0-5,5    im Durchmesser, blass orange gefärbt und in einer dünnen Schicht auf der Oberfläche des Agars ausgebreitet.

   Die Konidiophoren sind nicht scharf von den vegetativen Hyphen unterschieden, sie sind einfach oder geteilt, hyalin, meist septiert, unter dem Septum verdickt und haben einen Durchmesser von   4,0 4,5,u.    Zwei Sporentypen werden gebildet:    (i) dünnwandige    ellipsoide oder birnenförmige Konidien, locker an den Enden langer Verzweigungen gruppiert,   9,0-11,0    x   4,5-6,0Ec,    hyalin,  (ii) dickwandige   Chlamydosporen-ähnliche    Konidien, kugelförmig, deutlich warzig, mit grossen   Öltropfen,      11,5-16,O    Durchmesser, hell cadmiumfarbig, einzeln an Seitenverzweigungen.



   Der neue Stamm NRRL 3489 der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum entspricht in seiner Morphologie und Physiologie den Beschreibungen, wie sie von J.C. Gilman in: A Manual of Soil Fungi, p. 301, The Iowa State University Press, Ames, Iowa, USA (1957) und von G.L. Barron in: The Genera of Hyphomycetes from Soil, pp. 278-279, The   Willlams     &  Wilkins Co. Baltimore, USA (1968) gegeben wurden.



   Der neue   Stamm    der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum lässt sich auf vielerlei Nährböden, die die üblichen Nährstoffe enthalten, züchten. So verwendet ein solcher Stamm die für kohlenstoffheterotrophe Organismen üblicherweise benutzten Nährstoffe, beispielsweise Glucose, Stärke, Dextrin, Lactose, Rohrzucker usw.



  als Kohlenstoffquelle, organische und anorganische, stickstoffhaltige Verbindungen, wie Trypton, Hefe- oder Fleischextrakte, Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Aminosäuren usw. als Stickstoffquelle, sowie die   ütbli-    chen Mineralsalze und Spurenelemente.



   Das neue Antibioticum kann man in der Weise herstellen, dass ein flüssiges Nährmedium mit einer Mycelsuspension des neuen Stammes von Sepedonium chrysospermum beimpft und die Kultur bei   18     inkubiert wird. Die Züchtung kann unter aeroben Bedingungen in einer Oberflächenkultur oder submers unter Schütteln oder in Fermentern mit Begasung   durdh    Luft oder Sauerstoff unter Rühren erfolgen. Sobald nach etwa 8 Tagen eine   maximale    Menge an Antibioticum produziert worden ist, wird filtriert und das Antibioti  cum durch extraktive oder adsoprtive Arbeitsmethoden auf an sich bekannte Weise aus der mycelfreien Kulturlösung und dem zuvor mechanisch zuerstörten Mycel gewonnen.



   Eine Methode, die sich als vorzugsweise geeignet erwiesen hat, besteht in der mechanischen Zerstörung des von der Kulturbrühe abgetrennten Mycels, der Extraktion einer das Antibioticum aus dem Mycel enthaltenden wässerigen Lösung mit Chlorform und   de    Extraktion der   mycelfreien      Kultuilösung    mit Essigester, jedoch können auch andere organische Lösungsmittel, wie z. B. Benzol, Chloroform, Butylacetat oder Methy lenchlorid, verwendet werden.



   Das neue Antibioticum kann aus den Extrakten chromatographisch isoliert werden.



   Das neue Antibioticum SL 3364 kann wie folgl charakterisiert werden:    Orangefarbene Kristalle; C = 69,6 o/o; H = 5,7 O/o; 0 = 24,2 ovo    Schmelzpunkt   169-171 0C    Spezifische Drehung:    = x 388C (c = 0,06 in Chloroform) D    UV.-Spektrum (Methylenchlorid):   R    max.=
243 nm (log e' = 1,48), 308,5 nm (log   e'    = 1,61)
380 nm (log   ±'    = 2,10) (Fig. 1) IR.-Spektrum (Methylenchlorid): u.a. Banden bei 1740, 1717, 1630, 1603   cm-1    (Fig. 2)
Das neue Antibioticum zeichnet sich durch interessante pharmakologische Eigenschaften aus und kann daher als Heilmittel verwendet werden.



   Das neue Antibioticum besitzt eine hohe fungistatische Wirksamkeit gegenüber verschiedenen Erregern von Pilzinfektionen. Besonders hervorzuheben ist die gute in vitro Aktivität gegen Trichophyton mentagrophytes   (Mindesthemmkonzen-    tration 10 y/ml) Trichophyton tonsurans (Mindesthemmkonzentration 10   yiml)    Trichophyton rubrum   (Mindes themmkonzentration    10   ylml)    Epidermophyton floccosum (Mindesthemmkonztration 3   y/ml)    Microsporum canis   (MindesthemmJkonzentration    10 y/ml) Microsporum audouinii (Mindesthemmkonzentration 3   riml).   



   Überdies besitzt das neue Antibioticum eine ausgeprägte cytostatische Wirkung, wie sie in virtro an einem aus einem Maustumor herrührenden   Zellstamm    (P-815 Mastocytom) gezeigt werden konnte. So zeigt das neue Antibioticum in vitro eine   500/obige    Hemmung der Zellvermehrung bei einem Gehalt von 1,5 mg/l.



   Weiterhin zeigt das neue Antibioticum eine deutliche Verminderung der   Gerinnungszeit    nach i.p. Injktion.



   Im allgemeinen hat sich für grosse Säugetiere eine Einzeldosis von 50-1000 mg als vorteilhaft erwiesen, die vorzugsweise täglich zu verabreichen ist. Für die orale Applikation enthält eine geeignete Verabreichungsform   50-1000 mg    der Wirksubstanz, ver mischt mit einem flüssigen oder festen Träger. Für die topicale Anwendung können Pulver od. Sprays od.



   Salben od. Tinkturen, die 0,1 bis 2   O/o    der Wirksubstanz enthalten, verwendet werden.



   In dem nachfolgenden Beispiel, welches die Aus führung des Verfahrens erläutert, den Umfang der Erfindung aber in keiner Weise einschränken soll, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden. Die
Schmelzpunkt sind auf dem   Kofler-Block    bestimmt.



   Beispiel
In einem Fermenter werden 10 Liter eine Näherlösung, die pro Liter    40g    Cerelose
5 g Trypton    3g NUN03    lg   K2HPO4   
500mg KCl
500 mg   MgSO4.7HoO   
10 mg   FeSO4    entmineralisiertes Wasser enthält, mit einer Mycelsuspension des Stammes S 3364 von Sependonium chrysospermum beimpft und unter Belüftung (1 L   Luft/Min./L    Näherlösung) und unter Rühren   (150 U./Min.)    8 Tage bei   18     inkubiert. Die Kulturbrühe wird über eine Celite-Vorschwemmschicht filtriert und das Antibioticum aus dem Filtrat mit Essigester extrahiert. Das Mycel wird mit Methanol im Ultra-Turrax aufgeschlossen, abfiltriert und mit Methanol/Wasser   (9 : 1)    gewaschen.

   Das Methanol destilliert man ab und extrahiert die wässerige Phase mit Chloroform. Die so   erhaltenen    Rohextrakte werden an mit Salzsäure gewaschenem und getrocknetem Kieselgel Merck   (0,05-0,2 mm)    chromatographiert. Das neue Antibioticum SL 3364 eluiert man mit Chloroform/Methanol   (99 : 1)    und kristallisiert mehrmals aus Methanol um. Man erhält das neue Antibioticum in Form orangefarbener Kristalle vom Schmelzpunkt   169-1710.   



   Die zur Beimpfung verwendete Mycelsuspension wird in zwei Stufen hergestellt. Zuerst züchtet man eine Kultur des urpsürnglich isolierten Stammes 8 Tage bei   27     auf einem Agarmedium der folgenden   Zusatz    mensetzung:
20 g Cerelose
20 g Fadenagar
2 g Malzextrakt
2 g Hefe-Extrakt
2g Pepton    2g KH2PO4   
2 g   MgSO4 - 7 HsO    und entmineralisiertes Wasser ad 1 L.



   Diese Kultur wird in der zweiten Stufe 7 Tage bei   27     in dem vorstehend aufgeführten Fermentermedium unter Schütteln inkubiert und sodann die daraus hergestellte Mycelsuspension, wie im Beispiel beschrieben, verwendet. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung des neuen Antibioticums SL 3364, dadurch gekennzeichnet, dass man den neuen Stamm NRRL 3489 der Pilzspecies Sepedonium chrysospermum auf oder in einem Nährmedium züchtet und hierauf das Antibioticum SL 3364 auf dem Nährmedium und dem Mycel isoliert und reinigt.
CH402069A 1969-03-18 1969-03-18 Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibioticums CH525952A (de)

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