DE19950835A1 - Herstellungsverfahren für ein anisotropes Seltenerdmagnetpulver - Google Patents
Herstellungsverfahren für ein anisotropes SeltenerdmagnetpulverInfo
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Abstract
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren bereitzustellen, durch das sich mit einem einfachen Herstellungsablauf ein Magnet aus einer anisotropen Legierung auf NdFeB-Basis herstellen läßt, der ein hohes Anisotropieverhältnis und eine hohe Koerzitivkraft aufweist. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem ersten Hydrierungsvorgang, einem zweiten Hydrierungsvorgang und einem Desorptionsvorgang besteht. DOLLAR A Bei dem ersten Hydrierungsvorgang wird bei einer niedrigen Temperatur ein Hydrid erzeugt, das bei der Phasenumwandlung benötigten Wasserstoff vorab speichert. Danach läuft der zweite Hydrierungsvorgnag bei einer erhöhten Temperatur gleichmäßig unter einer moderaten Reaktionsgeschwindigkeit der Phasenumwandlung ab und wird aus dem Hydrid ein Gemisch aus NdH¶2¶, Fe und Fe¶2¶B erzeugt, wobei sich außerdem eine gute Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung der Fe¶2¶B-Phase mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung der Nd¶2¶Fe¶14¶B-Matrixphase ergibt. Bei dem sich anschließenden Desorptionsvorgang wird unter guter Übereinstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung der Fe¶2¶B-Phase eine feinkörnige Mikrostruktur aus Nd¶2¶Fe¶14¶BH¶x¶ mit einem bezogen auf die kristallographische Orientierung hohen Grand an Ausrichtung erzeugt. Durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ergibt sich durch eine Rekombination des Gemischs während der ...
Description
Die Erfindung bezieht auf ein Herstellungsverfahren für
ein anisotropes Seltenerdmagnetpulver.
Ein Seltenerdmagnet, der vorwiegend aus einem Seltenerd
element, Bor und Eisen besteht, findet aufgrund seiner
hervorragenden magnetischen Eigenschaften wie etwa
Koerzitivkraft und Remanenz weite Verbreitung.
Seltenerdmagnetpulver, die gute magnetische Eigenschaften
aufweisen, können durch Hydrierung bei einer erhöhten
Temperatur von 750°C-950°C hergestellt werden, wobei in
dem Seltenerdmagnet als Ausgangsmaterial durch Wasser
stoffabsorption eine Phasenumwandlung und durch eine sich
anschließende Wasserstoffdesorption eine Umkehrphasen
umwandlung induziert werden.
Allgemein ausgedrückt lassen sich die magnetischen
Eigenschaften anhand der Koerzitivkraft, der Remanenz und
dem maximalen Energieprodukt beurteilen. Die Koerzitiv
kraft hängt von der Korngröße der Magnetlegierungs
mikrostruktur ab. Eine feine Korngröße kann die
Koerzitivkraft verbessern. Die Remanenz hängt dagegen von
der Ausrichtung der kristallographischen Kornorientierung
ab. Ein hohes Maß an Ausrichtung erhöht die Remanenz.
Eine Verbesserung sowohl der Koerzitivkraft als auch der
Remanenz ergibt ein hohes maximales Energieprodukt.
Die Erfinder definieren dabei die Anisotropie als ein
Anisotropieverhältnis Br/Bs von mehr als 0,8, wobei mit
Bs die Sättigungsinduktivität, die gleich 16 kG ist, und
mit Br die Remanenz gemeint ist. Ein Br/Bs-Verhältnis von
eins zeigt perfekte Anisotropie. Ein Verhältnis von 0,5
zeigt ideale Isotropie. Ein tatsächlicher Magnet weist
ein mittleres Verhältnis zwischen 0,5 und 1,0 auf. Bei
mehr als 0,8 wird der Magnet als anisotroper Magnet
definiert. Bei weniger als 0,6 wird er als isotroper
Magnet definiert. Bei 0,6 bis 0,8 wird er ein schwach
anisotroper Magnet genannt. Daneben erfordert die
praktische Anwendung, daß Magneten eine Koerzitivkraft
von mehr als 9 kOe aufweisen.
Herstellungsverfahren zur Verbesserung der magnetischen
Eigenschaften von Magneten sind in den folgenden Patent
schriften offenbart.
In der japanischen Auslegeschrift (Kokoku) Nr. 7-110965
ist ein Herstellungsverfahren offenbart, das durch eine
Wasserstoffwärmebehandlung gekennzeichnet ist, die eine
Hydrierung und eine sich anschließende Desorption umfaßt.
Nach dieser Patentschrift wird das Ausgangsmaterial durch
einen Vorgang hergestellt, bei dem eine Legierung auf
RFeB-Basis geschmolzen, zu einem Gußblock gegossen, zu
Pulver zerkleinert und zu einem Block gesintert oder
gepreßt wird. Dann wird unter einem hohen Wasserstoff
druck eine große Menge an Wasserstoff in dem Block
gespeichert. Nach einer Erwärmung auf eine Temperatur von
600°C bis 1000°C erfolgt eine Hydrierungsreaktion, die
von einer Phasenumwandlung einer einzigen R2Fe14B-Phase
zu einem Gemisch aus RH2, Fe und Fe2B begleitet wird.
Anschließend erfolgt eine Desorptionsreaktion zur
Erzeugung einer Rekombinationsphase, die von einer
Umkehrumwandlung begleitet wird.
Dabei besteht jedoch insofern ein Nachteil, als eine
inhomogene Phase auftritt, die mit feinen Körnern und
groben Körnern durchmischt ist, da die Phasenumwandlung
nur in einem Teilbereich stattfindet. Diese inhomogene
Phase ruft zu hohe Einbußen an Koerzitivkraft hervor, als
daß der Magnet praktische Verwendung finden könnte.
Darüber hinaus ist es nicht zufriedenstellend, daß dieses
Herstellungsverfahren zu einem Anisotropieverhältnis von
höchstens 0,7 führt.
In der japanischen Auslegeschrift (Kokoku) Nr. 7-68561
ist eine verbesserte Wasserstoffwärmebehandlung offen
bart, bei der zunächst ein Gußblock aus einer NdFeB-
Legierung erzeugt wird, dann ein von einer Phasenumwand
lung begleiteter Hydrierungsvorgang erfolgt, bei dem bei
einer Temperatur auf 500°C bis 1000°C unter einem Wasser
stoffdruck von mehr als 10 Torr (1,0 Torr = 1,3 × 102 Pa)
erwärmt wird, und dann ein von einer Umkehrphasenumwand
lung begleiteter Desorptionsvorgang erfolgt, bei dem bei
derselben Temperatur unter Vakua von weniger als 10-1
Torr erwärmt wird.
Dieses Herstellungsverfahren erzeugt eine fein rekristal
lisierte Mikrostruktur, die aufgrund der Phasenumwandlung
und der sich anschließenden Umkehrphasenumwandlung eine
hohe Koerzitivkraft ergibt. Allerdings wird ein Magnet
pulver erhalten, das ein schlechtes Anisotropieverhältnis
von höchstens 0,67 aufweist. Das bedeutet, daß sich mit
der von der Phasenumwandlung und der sich anschließenden
Umkehrphasenumwandlung begleiteten Wasserstoffwärme
behandlung kein anisotropes Magnetpulver mit einem hohen
Anisotropieverhältnis von mehr als 0,80 herstellen läßt.
Die in der Patentschrift Nr. 7-68561 angegebenen Erfinder
haben im Laufe ihrer Arbeit weitere Fortschritte erzielt
und es gelang ihnen, ein hervorragendes anisotropes
Magnetpulver mit einem höheren Anisotropieverhältnis zu
erzielen und mehrere fortgeschrittene Herstellungs
verfahren zu erfinden.
Am Anfang stehen die japanischen Offenlegungsschriften
Nr. 3-129703 (1991) und Nr. 4-133407 (1992). In diesen
Schriften ist offenbart, daß wenn eine Legierung auf
NdFeB-Basis, die eine große Menge des Elements Kobalt
(Co) und geringfügig zusätzliche Elemente wie Gallium
(Ga), Zirkonium (Zr), Titan (Ti), Vanadium (V) usw.
enthält, der obengenannten Wasserstoffwärmebehandlung
unterzogen wird, ein Anisotropiverhältnis von bis zu 0,75
erhalten werden kann. Demnach ergibt sich eine Verbesse
rung des Anisotropieverhältnisses, wobei jedoch ein
erheblicher Nachteil darin besteht, daß die große Menge
des Elements Co in Hinblick auf das Magnetpulver hohe
Kosten mit sich bringt, da das Element Co sehr teuer ist.
Dieses Kostenproblem versuchen die japanischen Offen
legungsschriften Nr. 3-129702 (1991) und Nr. 4-133406
(1992) zu lösen. In diesen Schriften ist offenbart, daß
wenn Legierungen auf NdFeB-Basis, die geringfügig zusätz
liche Elemente wie Ga, Zr, Ti, V ohne das Element Co
enthalten, der obengenannten Wasserstoffwärmebehandlung
unterzogen werden, das Anisotropieverhältnis kaum eine
Verbesserung zeigt. Die Verbesserung der Anisotropie ist
unzureichend, da sich ein Anisotropieverhältnis von
höchstens 0,68 ergibt.
Wenn die obengenannte Wasserstoffwärmebehandlung bei der
Massenfertigung Anwendung findet, besteht ferner eine
entscheidende Hürde darin, die Temperatur der Wasser
stoffreaktion zu steuern, da die durch die exotherme oder
endotherme Reaktion erzeugte Wärmemenge proportional zu
dem Produktionsvolumen ist. Eine Abweichung der Heiz
temperatur vom Optimum verschlechtert die Anisotropie von
Magnetpulvern erheblich. Um bei der Massenfertigung die
der exothermen oder endothermen Reaktion zuzuschreibende
Verschlechterung der Anisotropie zu verhindern, meldeten
dieselben Erfinder die folgenden fünf Erfindungen an. Die
japanischen Offenlegungsschriften Nr. 3-146608 (1991) und
Nr. 4-17604 (1992) offenbaren zunächst ein Massen
fertigungsverfahren, bei dem eine Legierung auf RFeB-
Basis oder eine Legierung auf RFeCoB-Basis zusammen mit
einem Wärmespeichermaterial in die Kammer gegeben wird.
Bei diesem Verfahren ergibt sich jedoch nur ein
Anisotropieverhältnis von höchstens 0,69, was weit unter
dem gewünschten Anisotropieverhältnis von mehr als 0,80
liegt. Somit erfüllt dieses Verfahren nicht das Erforder
nis zur Verbesserung der Anisotropie einer RFeB-
Legierung.
Die später angemeldete japanische Offenlegungsschrift
Nr. 5-163509 (1993) offenbart ein weiter fortgeschrit
tenes Verfahren, bei der Gußblöcke auf Basis von RFeB
oder RFeCoB homogenisiert und zu Pulver mit gleichmäßiger
Teilchengröße zerkleinert werden. Dieses Verfahren ergibt
jedoch ebenfalls nur ein Anisotropieverhältnis von
höchstens 0,74, was bedeutet, daß sich nur eine geringe
Verbesserung der Anisotropie einstellt.
Darüber hinaus ist in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 5-163510 (1993) ein weiter fortgeschrittenes
Verfahren offenbart, bei der Gußblöcke auf Basis von RFeB
oder RFeCoB der Wasserstoffwärmebehandlung in einem
röhrenförmigen Vakuumofen unterzogen werden. Auch dieses
Verfahren ergibt ein Anisotropieverhältnis von höchstens
0,74, was nicht zufriedenstellend ist.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 6-302412 (1994)
ist eine andere Technik offenbart, bei der der Wasser
stoffdruck während der Wasserstoffwärmebehandlung von
RFeB- oder RFeCoB-Gußblöcken steigt und sinkt. Durch
dieses Verfahren ergibt sich jedoch nur ein Anisotropie
verhältnis von höchstens 0,76. Auch dieses Verfahren ist
nicht ausreichend.
Es ist offensichtlich, daß die obengenannten Druck
schriften kein Herstellungsverfahren offenbaren, mit dem
sich eine ausreichend hohe Anisotropie erzielen läßt. Von
daher meldeten die Erfinder eine aufwendigere Technik an,
die in der Offenlegungsschrift Nr. 8-288113 (1996)
beschrieben ist, wonach bei RFeB- oder RFeCoB-Gußblöcken
die obengenannte Wasserstoffwärmebehandlung durchgeführt
wird und anschließend eine ähnliche Wasserstoffwärme
behandlung wiederholt wird, die eine Hydrierung unter
einem Wasserstoffdruck von 1 Torr bis 760 Torr
(1,0 Torr = 1,3 × 102 Pa) bei einer niedrigen Temperatur
von weniger als 500°C und anschließend eine Desorption
unter Vakuum bei einer Temperatur von 500°C bis 1000°C
umfaßt. Durch diese Technik wird aufgrund einer Zunahme
von inneren Spannungen oder intergranularem Riß einer
Nd2Fe14B-Matrixphase sowie einer R-reichen Phase oder B-
reichen Phase, die spröde gemacht werden, die Anisotropie
verbessert. Dieses Verfahren führt zu einem Anisotropie
verhältnis von bis zu 0,84, womit das gewünschte
Anisotropieverhältnis von mehr als 0,80 überschritten
wird. Jedoch benötigt dieses Verfahren aufgrund der
zweimaligen Wasserstoffwärmebehandlung eine zu lange
Verarbeitungszeit. Mit anderen Worten ist dieses
Verfahren zu aufwendig, um eine Massenfertigung durch
zuführen.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 10-041113
(1998) ist ein weiteres aufwendiges Verfahren offenbart,
bei dem RFeCoB-Gußblöcke auf halbem Weg der Wasserstoff
wärmebehandlung, nachdem Wasserstoff durch Argongas
ersetzt wurde, rasch abgekühlt und danach wieder unter
einer Wasserstoffatmosphäre erwärmt werden, damit eine
Wasserstoffabsorption erfolgt, auf die eine Wasserstoff
desorption folgt. Dieses Verfahren ist durch die
Ausbildung einer R(FeCoM)2-Phase gekennzeichnet, wobei
sich jedoch nur ein Anisotropieverhältnis von höchstens
0,69 erzielen läßt, weswegen auch dieses Verfahren nicht
ausreichend ist.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 10-259459
(1998) ist ein noch aufwendigeres Verfahren offenbart,
bei dem bei RFeCoNiB-Gußblöcken nach der Wasserstoff
wärmebehandlung durch eine Gußtechnik und die Abkühl
geschwindigkeit die Matrixphase und die Ausscheidungs
phase aufwendig entlang von Korngrenzen gesteuert werden.
Dieses Verfahren ergibt ein Anisotropieverhältnis von
höchstens 0,80. Jedoch ist dieses Verfahren zu schwierig,
um mit der herkömmlichen Gußtechnik eine Massenfertigung
durchzuführen.
Kürzlich stellten die angesprochenen Erfinder fest, daß
die Hinzugabe von etwa 0,1 Atom-% Magnesium (Mg) eine
beachtliche Wirkung auf die Anisotropie von durch die
Wasserstoffwärmebehandlung hergestelltem Magnetpulver
hat. Dies ist in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 10-256014 (1998) offenbart. Da das Element Mg jedoch
einen Schmelzpunkt von 650°C und einen Siedepunkt von
1120°C aufweist, läßt sich seine Hinzugabemenge nur
schwer mit hoher Genauigkeit steuern.
Obwohl sich zusammengefaßt sagen läßt, daß die in der
Druckschrift Nr. 7-68561 genannten Erfinder in Hinblick
auf eine hohe Anisotropie Fortschritte erzielt haben,
gelang es ihnen nicht, ein hervorragendes anisotropes
Magnetpulver auf RFeB-Basis ohne Hinzugabe des Elements
Co und mittels unkomplizierter Herstellungsverfahren zu
erzeugen, die eine Massenfertigung ermöglichen. Mit
anderen Worten ist nach diesem Stand der Technik die
Hinzugabe des Elements Co notwendig oder sind aufwendige
Herstellungstechniken notwendig, was zu übermäßig teuren
Magnetpulvern führt.
Von anderen Erfindern wurden sechs Patentanmeldungen
eingereicht, die als japanische Offenlegungsschriften
Nr. 6-128610 (1994), Nr. 7-54003 (1995), Nr. 7-76708
(1995), Nr. 7-76754 (1995), Nr. 7-278615 (1995) und
Nr. 9-165601 (1997) veröffentlicht wurden und die
Herstellungsverfahren zur Erzielung eines Anisotropie
verhältnisses von bis zu 0,83 offenbaren. Demnach werden
RFeB- oder RFeCoB-Gußblöcke zerkleinert und dann auf eine
Temperatur von mehr als 750°C erwärmt, worauf bei einer
Temperatur von 750°C bis 900°C ein Halten unter einem
Wasserstoffdruck von 10 Pa bis 1000 Pa folgt, um ein aus
NdH2, Fe und FeB2 bestehendes disproportioniertes Gemisch
zu erzeugen. Gleichzeitig bleibt die nicht disproportio
nierte Phase der ursprünglichen Nd2Fe14B-Matrix in Form
von fein dispergierten Kristalliten zurück, die die
ursprüngliche Kristallorientierung beibehalten und in
Hinblick auf die rekombinierte Nd2Fe14B-Matrixphase zur
Wiederherstellung der ursprünglichen Kristallorientierung
dienen. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine geeignete
Menge nicht disproportionierter Phase, die unter Über
gangseffekten ausgebildet wird, was die Massenfertigung
sehr schwierig gestaltet. In der Tat gelang es bislang
nicht, eine kommerzielle Fertigung aufzubauen, bei der
dieses Verfahren Anwendung findet. Darüber hinaus wird
betont, daß die Hinzugabe von Co und Ga von wesentlicher
Bedeutung ist, um die nicht disproportionierte Phase
auszubilden, was bei diesem Herstellungsverfahren
insofern einen Nachteil mit sich zieht, als eine große
Menge an Co zu hohen Kosten führt.
In J. alloys and Compounds 231 (1995) 51 findet sich eine
Besprechung einer Untersuchung über die durch die Wasser
stoffwärmebehandlung erzeugte Anisotropie, die von einem
der in der Druckschrift Nr. 7-68561 angegebenen Erfinder
verfaßt wurde. Darin wird berichtet, daß die Wasserstoff
wärmebehandlung durch einen HDDR-Vorgang (Hydrierung,
Zerfall, Desorption und Rekombination) gekennzeichnet
ist, bei dem die ursprüngliche NdFeB-Matrix durch
Hydrierung in ein Gemisch aus NdH2, Fe und FeB2 zerfällt
und eine sich anschließende Desorption eine Rekombination
des Gemischs unter Wiederherstellung einer Submikron-
Mikrostruktur der Nd2Fe14B-Matrixphase hervorruft. Der
bei der ternären NdFeB-Legierung angewendete HDDR-Vorgang
verbessert aufgrund der Ausbildung der feinen Mikro
struktur die Koerzitivkraft, wobei jedoch nur ein
isotroper Magnet erzeugt wird. Allerdings ergibt ein
Austausch von Fe mit Co bei der ternären NdFeB-Legierung
und die Hinzugabe von bestimmten Elementen wie etwa Zr,
Ga oder Hafnium (Hf) eine beachtliche Wirkung, wonach
durch den HDDR-Vorgäng ein anisotroper Magnet erzeugt
wird. Dabei wird betont, daß die Hinzugabe des Elements
Co wesentlich ist, um die hohe Anisotropie der NdFeB-
Legierung zu erreichen. Die obige Meinung zum HDDR-
Vorgang ist auf diesem Gebiet eine Ansicht, die hohes
Ansehen genießt.
Aus der vorstehenden Diskussion ergibt sich als
wichtigster Punkt, daß bei einer NdFeB-Legierung eine
hohe Hinzugabe des Elements Co notwendig ist, was zu
hohen Kosten führt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Herstellungsverfahren bereitzustellen, durch das sich
ohne Hinzugabe des Elements Co auf Basis einer RFeB-
Legierung ein anisotroper Magnet herstellen läßt.
Im Rahmen intensiver Untersuchungen bezüglich der Wasser
stoffwärmebehandlung ergab sich, daß durch die folgende
Wasserstoffwärmebehandlung bei einer Legierung auf NdFeB-
Basis ohne Hinzugabe des Elements Co ein hohes Maß an
Anisotropie erzielt werden kann.
Zunächst wird als Ausgangsmaterial ein Gußblock, der aus
einer Legierung auf NdFeB-Basis hergestellt wurde, bei
niedriger Temperatur einer ersten Hydrierung unterzogen.
Die Legierung auf NdFeB-Basis absorbiert unter einem
hohen Wasserstoffdruck unterhalb einer Temperatur von
600°C Wasserstoff, so daß sie zu einem Hydrid aus
Nd2Fe14BHx wird, das genügend Wasserstoff speichert, um
die Disproportionierungsreaktion zu induzieren bzw.
auszulösen. Dann wird das Hydrid bei einer erhöhten
Temperatur einer zweiten Hydrierung unterzogen. Bei
diesem Vorgang wird das Hydrid zur Disproportionierungs
reaktion unter einem geeigneten Wasserstoffdruck, der
nach dem Verbrauch des gespeicherten Wasserstoffs den für
die Disproportionierungsreaktion benötigten Wasserstoff
zuführt, auf eine Temperatur von 760°C bis 860°C erwärmt.
Als Folge davon läuft unter einer geeigneten Reaktions-
bzw. Umsetzungsgeschwindigkeit gleichmäßig eine Phasen
umwandlung ab, bei der ein Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B
erzeugt wird, wobei die Fe2B-Phase derart ausgebildet
wird, daß sie die ursprüngliche kristallographische
Orientierung aufweist. (In Fig. 1 ist die Übereinstimmung
der kristallographischen Orientierung der Fe2B-Phase
sowie der ursprünglichen Nd2Fe14B-Matrixphase
dargestellt.)
Danach erfolgt zur Rekombination des Gemischs der
Desorptionsvorgang, um NdFeB mit einer Submikron-Korn
größe von etwa 0,3 µm auszubilden. Bei einer ersten
Desorptionsstufe verläuft die Umkehrphasenmwandlung so
gleichmäßig wie möglich, indem der Wasserstoffdruck so
hoch gehalten wird, wie die Desorptionsreaktion aufrecht
erhalten werden kann. Die rekombinierte Nd2Fe14B-Matrix
phase wächst, indem sie in Übereinstimmung mit der
kristallographischen Orientierung der Fe2B-Phase ihre
kristallographische Orientierung beibehält. Es ist zu
beachten, daß die Legierung wieder zu dem Hydrid aus
Nd2Fe14BHx wird, da in der Legierung noch eine große Menge
an Wasserstoff vorhanden ist. (In Fig. 1 ist die Über
einstimmung der kristallographischen Orientierung der
Fe2B-Phase sowie der rekombinierten Nd2Fe14B-Matrixphase
dargestellt.) Anschließend wird der Wasserstoff unter
einem hohen Vakuum vollständig aus der Legierung
desorbiert.
Die rekombinierte Nd2Fe14B-Matrixphase weist in Über
einstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen
Orientierung einen hohen Grad an Ausrichtung mit der
kristallographischen Kornorientierung auf, so daß dem
Magnet eine hohe Anisotropie verliehen wird. Gleichzeitig
weist die Phase eine feine und gleichmäßig gekörnte
Mikrostruktur auf, was eine hohe Koerzitivkraft ergibt.
Bei der erfindungsgemäßen Wasserstoffbehandlung ist keine
Hinzugabe des Elements Co erforderlich. Außerdem ist sie
zur Massenfertigung geeignet, da kein Übergangseffekt
Anwendung findet, der einen Rest an NdFeB-Phase zuläßt.
Durch die Erfindung wird erstmals eine fortgeschrittene
Wasserstoffwärmebehandlung offenbart, durch sie sich aus
einer Legierung auf NdFeB-Basis ohne Hinzugabe des
Elements Co ein anisotropes Magnetpulver herstellen läßt.
Das anisotrope Magnetpulver weist hervorragende magneti
sche Eigenschaften auf und kann zur Herstellung eines
anisotropen in gebundener Form vorliegenden Magneten
verwendet werden.
Das vorliegende Herstellungsverfahren zur Herstellung des
anisotropen Magnetpulvers setzt sich aus der ersten
Hydrierung bei einer niedrigen Temperatur und der zweiten
Hydrierung bei einer erhöhten Temperatur und einer sich
anschließenden Wasserstoffdesorption zusammen.
Die Legierung auf RFeB-Basis besteht neben unvermeidbaren
Verunreinigungen vorwiegend aus einem Yttrium (Y)
einschließenden Seltenerdelement sowie Eisen (Fe) und Bor
(B) mit unvermeidbaren Verunreinigungen. Dabei stellt R
ein oder mehr Seltenerdelemente dar, die aus der Gruppe
Y, Lanthan (La), Cer (Ce), Praseodym (Pr), Neodym (Nd),
Samarium (Sm), Gadolinium (Gd), Terbium (Tb), Dysprosium
(Dy), Holmium (Ho), Erbium (Er), Thulium (Tm) und
Lutetium (Lu) ausgewählt sind. Aufgrund seiner geringen
Kosten und seines Potentials, als Legierung überragende
magnetische Eigenschaften zu ergeben, ist es wünschens
wert, als R-Element Nd zu wählen.
Zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften wird in
die Legierung auf RFeB-Basis vorzugsweise
0,01-1,0 Atom-% Ga oder 0,01-0,6 Atom-% Niob (Nb) hinzu
gegeben. Die Hinzugabe von 0,01-1,0 Atom-% Ga
verbessert die Koerzitivkraft des anisotropen Magnet
pulvers. Bei weniger als 0,01 Atom-% Ga wird jedoch die
Koerzitivkraft nicht verbessert, und mehr als 1,0 Atom-%
Ga führen zu einer Senkung der Koerzitivkraft. Die
Hinzugabe von 0,01-0,6 Atom-% Nb hat eine große Wirkung
auf das Reaktions- bzw. Umsetzungsverhältnis bei der
Phasenumwandlung oder der Umkehrphasenumwandlung. Weniger
als 0,01 Atom-% haben jedoch eine geringe oder keine
Wirkung auf das Reaktionsverhältnis, und mehr als
0,6 Atom-% Nb führen zu einer Senkung der Koerzitivkraft.
Vorzugsweise sollten ein oder mehr aus Al, Si, Ti, V, Cr,
Mn, Ni, Cu, Ge, Zr, Mo, In, Sn, Hf, Ta, W, Pb ausgewählte
Übergangsmetalle mit einer Hinzugabemenge von insgesamt
0,001 Atom-% bis 5,0 Atom-% hinzugegeben werden.
Die Hinzugabe dieser Elemente kann die Koerzitivkraft und
das magnetische Streckungsverhältnis verbessern. Jedoch
hat die Hinzugabe von weniger als 0,001 Atom-% wenig oder
keine Wirkung auf die magnetischen Eigenschaften und
führt die Hinzugabe von mehr als 5,0 Atom-% infolge des
Auftretens unerwünschter Ausscheidungsphasen zu einer
Senkung der Koerzitivkraft.
Zu der Legierung auf RFeB-Basis können außerdem
0,001-20 Atom-% des Elements Co hinzugegeben werden. Durch die
Hinzugabe des Elements Co wird die Curie-Temperatur der
Legierung erhöht, um so bei erhöhten Temperaturen die
magnetischen Eigenschaften zu verbessern. Eine Hinzugabe
von weniger als 0,001 Atom-% Co hat jedoch eine geringe
oder keine Wirkung auf die magnetischen Eigenschaften,
und die Hinzugabe von mehr als 20 Atom-% Co führt zu
einer Senkung der Remanenz, so daß sich die magnetischen
Eigenschaften verschlechtern.
Die Legierung auf RFeB-Basis weist eine Matrixphase aus
einer intermetallischen R2Fe14B-Verbindung auf.
Die bevorzugte Zusammensetzung der Legierung auf RFeB-
Basis weist 12-15 Atom-% R, 5,5-8 Atom-% B sowie als
Rest Fe mit unvermeidbaren Verunreinigungen auf. Weniger
als 12 Atom-% R führen infolge des Auftretens einer Fe-
Phase zu einer Senkung der Koerzitivkraft (iHc), und mehr
als 15 Atom-% R führen infolge einer Verringerung der
R2Fe14B-Phase zu einer Senkung der Remanenz (Br). Weniger
als 5,5 Atom-% B führen infolge des Auftretens einer
weichmagnetischen R2Fe17-Phase zu einer Senkung der
Koerzitivkraft (iHc), und mehr als 15 Atom-% B führen
infolge einer Verringerung der R2Fe14B-Phase zu einer
Senkung der Remanenz (Br).
Das Ausgangsmaterial wird erfindungsgemäß mittels
herkömmlicher Verfahren als Gußblock oder Pulver ange
fertigt. Dabei werden die vorgeschriebene Mengen an
gereinigten Seltenerdelementen, Eisen und Bor zusammen in
einem Hochfrequenzofen oder einem Schmelzofen geschmolzen
und dann zu einer Gußform gegossen, worauf eine Zerklei
nerung zu Pulver folgt. Es ist wünschenswert, daß die
Ausgangsmaterialien homogenisiert werden, um bei den
Gußblöcken die Entmischung von Legierungselementen zu
vermindern.
Die erste Hydrierung erzeugt aus der Legierung auf RFeB-
Basis ein Hydrid (Nd2Fe14BHx), indem das Ausgangsmaterial
in dem Ofen bei einer Temperatur von weniger als 600°C
unter einem hohen Wasserstoffdruck gehalten wird.
Durch die erste Hydrierung wird in der Legierung eine
große Menge an Wasserstoff gespeichert und die Reaktions
geschwindigkeit der Phasenumwandlung bei der sich
anschließenden Hydrierung gesteuert. Dabei ist mit dem
Index x die stöchiometrischen Verhältnisse des Wasser
stoffs in dem Hydrid gemeint. Der Wert x nimmt propor
tional mit dem Wasserstoffdruck zu und erreicht den
Sättigungswert erst nach einer langen Haltezeit in dem
Ofen.
Die Legierung auf RFeB-Basis sollte vorzugsweise für
1 bis 3 Stunden unter einem Wasserstoffdruck von mehr als
0,3 atm (3 × 104 Pa) gehalten werden. Ein Wasserstoffdruck
von weniger als 0,3 atm ist nicht wünschenswert, da die
Hydrierungsreaktion, durch die Hydrid (Nd2Fe14BHx) erzeugt
wird, nur unzureichend abläuft oder eine zu lange Halte
zeit erfordert. Wünschenswert ist ein Wasserstoffdruck
von 0,3-1,0 atm (3 × 104-1,0 × 105 Pa), bei dem die
Hydrierungsreaktion vollständig abläuft. Ein Wasserstoff
druck von mehr als 1,0 atm ist nicht wünschenswert, wohl
aber akzeptabel. Es kann dabei nicht nur Wasserstoffgas,
sondern als Wasserstoffatmosphäre auch ein Gasgemisch mit
Wasserstoff und Inertgas wie etwa Argon verwendet werden.
Mit dem Wasserstoffdruck des Gasgemischs ist der Partial
druck von Wasserstoff gemeint. Eine Temperatur von mehr
als 600°C ist nicht wünschenswert, da sich die magneti
schen Eigenschaften verschlechtern, weil in einem Teil
abschnitt die Phasenumwandlung auftreten kann.
Das bei der ersten Hydrierung erzeugte Hydrid aus
Nd2Fe14BHx weist die gleiche kristallographische
Orientierung wie die ursprüngliche kristallographische
Orientierung der Matrixphase aus R2Fe14B auf.
Die zweite Hydrierung erzeugt durch die Phasenumwandlung,
bei der das Hydrid aus Nd2Fe14BHx bei einer Temperatur von
mehr als 600°C unter einem Wasserstoffdruck von
0,2-0,6 atm (2 × 104-6 × 104 Pa) erwärmt wird, eine
disproportionierte Mischung aus NdH2, Fe und Fe2B. Bei
diesem Vorgang wird die Fe2B-Phase derart ausgebildet,
daß sie die ursprüngliche kristallographische
Orientierung aufweist.
Bei diesem Vorgang, bei dem das behandelte Ausgangs
material das Hydrid ist, verbraucht die Phasenumwandlung
den in der Legierung gespeicherten Wasserstoff, wobei der
Wasserstoffbedarf von dem außerhalb befindlichen Wasser
stoffgas gedeckt wird. Die Phasenumwandlung läuft bei
diesem geringen Wasserstoffdruck bis zur Beendingung mit
moderater Geschwindigkeit ab, wodurch ein gleichmäßiges
Gemisch aus drei Phasen erzeugt wird, das die Fe2B-Phase
mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung
umfaßt. Dabei ist die Phasenumwandlung als die Dispropor
tionierungsreaktion definiert, bei der sich ein Hydrid
aus Nd2Fe14BHx unterstützt von dem außen befindlichen
Wasserstoffgas zu einem Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B
ändert.
Bei der zweiten Hydrierung wird ein Hydrid aus Nd2Fe14BHx
in den Ofen gesetzt, der zuvor auf die Phasenumwandlungs
temperatur erwärmt worden ist. Die bevorzugte Bedingung
für die zweite Hydrierung ist, den Wasserstoffdruck
innerhalb von 0,2-0,6 atm (2 × 104-6 × 104 Pa) und die
Temperatur innerhalb von 760°C bis 860°C zu halten. Der
Grund dafür ist, daß ein Wasserstoffdruck von 0,2-0,6 atm
die mit moderater Geschwindigkeit ablaufende
Phasenumwandlung induzieren kann. Bei einem Wasserstoff
druck von weniger als 0,2 atm (2 × 104 Pa) treten Hydrid
reste aus Nd2Fe14BHx auf, die eine erhebliche Senkung der
Koerzitivkraft bewirken. Wasserstoffdrücke von mehr als
0,6 atm (6 × 104 Pa) zwingen dagegen die Phasenumwandlung,
mit hoher Geschwindigkeit abzulaufen, so daß die Über
einstimmung der kristallographischen Orientierung der
Fe2B-Phase sowie des ursprünglichen Hydrids aus Nd2Fe14BHx
gestört wird. Folglich führt dies zu einer deutlichen
Senkung des Anisotropieverhältnisses. Mit einer
Behandlungstemperatur von weniger als 760°C wird eine
zwar perfekte, aber inhomogen verlaufende Phasen
umwandlung unter Ausbildung eines inhomogenen Gemischs
induziert, das eine Senkung der Koerzitivkraft
verursacht. Bei einer Temperatur von mehr als 860°C
findet ein Wachstum der Korngröße statt, was zu einer
Senkung der Koerzitivkraft führt.
Es ist zu beachten, daß dadurch, daß die Phasen
umwandlungsreaktion exotherm ist, Schwierigkeiten
bezüglich der Anwendung der Wasserstoffwärmebehandlung
bei einer Massenfertigung auftreten. Der Reaktionsverlauf
wird von einer Wärmeerzeugung begleitet, durch die die
Temperatur des Ausgangsmaterials erhöht und die
Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigt wird. Darüber
hinaus verringert sich der Wasserstoffdruck, da das außen
befindliche Wasserstoffgas durch die Reaktion absorbiert
wird. Um die Reaktionsgeschwindigkeit zu steuern, wird
daher ein spezieller Ofen benötigt, wie er etwa in der
japanischen Offenlegungsschrift (Kokai) Nr. 9-251912
offenbart ist, um eine korrekte Steuerung der Temperatur
und des Wasserstoffdrucks zu gewährleisten.
Da die Geschwindigkeit der Phasenumwandlung, wie
vorstehend erwähnt ist, als proportional zu der
Reaktionsgeschwindigkeit der Legierung und des Wasser
stoffs angesehen wird, läßt sich die erstere durch die
letztere abschätzen. Darüber hinaus gibt es eine
geeignete Reaktionsgeschwindigkeit, die einen hohen Grad
an Anisotropie ergibt. Bei dieser Geschwindigkeit wird in
einem gleichmäßigen Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B eine
Fe2B-Phase mit der ursprünglichen kristallographischen
Orientierung erzeugt. Da die Reaktionsgeschwindigkeit von
der Behandlungstemperatur abhängt und der Wasserstoff
druck mit beiden Faktoren interagiert, ist es vorzu
ziehen, daß die Reaktionsgeschwindigkeit durch beide
Faktoren in Kombination gesteuert wird.
Es ist wichtig, daß die angesprochene geeignete
Reaktionsgeschwindigkeit innerhalb von 0,05-0,80 der
wie nachstehend definierten relativen Reaktions
geschwindigkeit liegt.
Wie weithin bekannt ist, ist die Reaktionsgeschwindigkeit
V der Legierung und Wasserstoff wie folgt definiert:
V = V0 . ((PH2/P0)1/2-1) . exp(-Ea/RT) (1)
wobei V0 der Frequenz- bzw. Präexponentialfaktor, PH2
der Wasserstoffdruck, P0 der Dissoziationsdruck, Ea die
Aktivierungsenergie der Legierung, R die Gaskonstante und
T die absolute Temperatur des Systems ist.
Die relative Reaktionsgeschwindigkeit Vr ist als das
Verhältnis der Reaktionsgeschwindigkeit V zu der normalen
Reaktionsgeschwindigkeit Vb definiert, die durch die
Geschwindigkeit der Reaktion gegeben ist, wenn diese bei
einer Temperatur von 830°C unter einem Wasserstoffdruck
von 0,1 MPa abläuft.
Daher gilt:
Vr = V/Vb = 1/0,576 . (((PH2)1/2-0,39)/0,61) . exp(-Ea/RT) . 10-9 (2)
Eine relative Reaktionsgeschwindigkeit von weniger als
0,05 führt aufgrund eines Hydridrests zu einer deutlichen
Senkung der Koerzitivkraft. Eine relative Reaktions
geschwindigkeit von mehr als 0,80 führt dagegen aufgrund
einer Störung bei der Ausrichtung der kristallo
graphischen Oientierung zu einer deutlichen Senkung des
Anisotropieverhältnisses.
Der folgende Vorgang der Desorption setzt sich aus einer
ersten Desorptionsstufe und einer zweiten Desorptions
stufe zusammen. Die erste Stufe soll unter Steuerung der
Reaktionsgeschwindigkeit der Umkehrphasenumwandlung bei
einem Wasserstoffdruck von 0,001-0,1 atm (1 × 102-1 × 104 Pa)
eine feinkörnige Mikrostruktur des Hydrids
Nd2Fe14BHx mit der ursprünglichen kristallographischen
Orientierung erzeugen. Die zweite Stufe soll durch
Entfernung des Wasserstoffs aus der Legierung unter einem
hohen Vakuum von weniger als 10-2 Torr (1 Pa) eine fein
körnige Mikrostruktur aus Nd2Fe14B-Matrixphase erzeugen.
Bei der ersten Desorptionsstufe läuft die Umkehrphasen
umwandlung unter dem Wasserstoffdruck von 0,001-0,1 atm
(1 × 102-1 × 104 Pa) gleichmäßig ab. Unter Beibehaltung der
ursprünglichen kristallographischen Orientierung stimmt
infolgedessen die kristallographische Orientierung des
Hydrids Nd2Fe14BHx mit der Fe2B-Phase überein. Bei der
zweiten Desorptionsstufe wird aus dem Hydrid unter
Entfernung des restlichen Wasserstoffs die feinkörnige
Mikrostruktur der Nd2Fe14B-Matrixphase ausgebildet. Es
ist selbstverständlich, daß unter Beibehaltung der
ursprünglichen kristallographischen Orientierung eine
Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung des
Hydrids Nd2Fe14BHx und der Nd2Fe14B-Matrixphase vorliegt.
Drücke von mehr als 0,1 atm (1×104 Pa) können keine
Trennung des Wasserstoffs von der RH2-Phase in dem
Gemisch erzwingen. Drücke von weniger als 0,001 atm
(1×104 Pa) führen zu einer sehr schnellen Trennung des
Wasserstoffs von der RH2-Phase in dem Gemisch und erhöhen
gleichzeitig die Geschwindigkeit der Umkehrphasen
umwandlung dermaßen stark, daß sich bei dem nach dieser
Behandlung erhaltenen Magnetpulver eine Senkung des
Anisotropieverhältnisses zeigt. Die Haltezeit der ersten
Desorptionsstufe liegt dabei vorzugsweise in einem
Bereich von 10 min-120 min. Es wird davon ausgegangen,
daß die Zeit, die zur Beendigung der Reaktion der Umkehr
phasenumwandlung benötigt wird, etwa 10 min beträgt,
wobei in der Praxis eine Abhängigkeit von dem behandelten
Volumen besteht. Eine Haltezeit von weniger als 10 min
führt aufgrund eines in Teilabschnitten verbleibenden
Gemischrests zu einer Senkung der Remanenz. Eine Halte
zeit von mehr als 120 min führt aufgrund eines lokalen
extremen Kornwachstums zu einer Senkung der Koerzitiv
kraft.
Bei der zweiten Desorptionsstufe veranlaßt ein Wasser
stoffdruck von mehr als 10-2 Torr (1 Pa), daß in der
Legierung Wasserstoff zurückbleibt, so daß die Koerzitiv
kraft des Magnetpulvers gesenkt wird.
Dabei ist zu beachten, daß dadurch, daß die Umkehrphasen
umwandlungsreaktion endotherm ist, bei dem Desorptions
vorgang ähnliche Schwierigkeiten wie bei dem Hydrierungs
vorgang auftreten. Der Reaktionsverlauf wird von einem
Wärmeverlust begleitet, der die Temperatur des Ausgangs
materials deutlich senkt. Durch die Reaktion wird der
gespeicherte Wasserstoff außerdem nach außen desorbiert,
so daß der Wasserstoffdruck zunimmt, was die Reaktion zum
Halten bringen kann. Um die Reaktionsgeschwindigkeit zu
steuern, ist daher ein spezieller Ofen notwendig, wie er
etwa in der japanischen Offenlegungsschrift (Kokai)
Nr. 9-251912 offenbart ist, um eine korrekte Steuerung
der Temperatur und des Wasserstoffdrucks zu gewähr
leisten.
Ähnlich wie bei der Geschwindigkeit der Phasenumwandlung
wird angenommen, daß die Umkehrphasenumwandlung propor
tional zu der Reaktionsgeschwindigkeit der Legierung und
des Wasserstoffs ist. Außerdem gibt es eine geeignete
Reaktions- bzw. Umsetzungsgeschwindigkeit, die einen
hohen Grad an Anisotropie ergibt. Bei dieser Geschwindig
keit wird aus dem Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B in Über
einstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen
Orientierung eine RFeB-Phase mit einer bezogen auf die
kristallographischen Orientierung guten Ausrichtung
erzeugt. Da die Reaktionsgeschwindigkeit von der
Behandlungstemperatur und dem Wasserstoffdruck abhängt
und mit beiden Faktoren interagiert, ist es vorzuziehen,
daß die Reaktionsgeschwindigkeit durch beide Faktoren in
Kombination gesteuert wird. Es ist wichtig, daß diese
geeignete Reaktionsgeschwindigkeit innerhalb von
0,10-0,95 der relativen Reaktionsgeschwindigkeit liegt, die
ähnlich wie die Reaktionsgeschwindigkeit und die relative
Reaktionsgeschwindigkeit der Wasserstoffabsorption
definiert ist. Demnach gilt:
V = V0.(1-(PH2/P0)1/2).exp(-Ea/RT) (3)
Dabei stellt PH2 das Potential der Umkehrphasen
umwandlungsreaktion dar.
Die relative Reaktionsgeschwindigkeit Vr der Wasserstoff
desorption ist als das Verhältnis der Reaktions
geschwindigkeit V zu der normalen Reaktions
geschwindigkeit Vb definiert, die durch die
Geschwindigkeit gegeben ist, mit der die Reaktion bei
einer Temperatur von 830°C unter einem Wasserstoffdruck
von 10-1 Torr (101 Pa) abläuft.
Daher gilt:
Vr = V/Vb = 1/0,576 . ((0,39-(PH2)1/2)/0,38) . exp(-Ea/RT) . 10-9 (4)
Eine relative Reaktionsgeschwindigkeit von weniger als
0,1 erfordert eine dermaßen lange Behandlungszeit, daß
sich infolge eines Ungleichgewichts bei Keimbildung und
Wachstum eine inhomogene Mikrostruktur ergibt. Eine
relative Reaktionsgeschwindigkeit von mehr als 0,95 führt
dagegen zu einer schlechten Übereinstimmung der
kristallographischen Orientierung der Fe2B-Phase und der
rekombinierten R2Fe14B-Matrixphase, so daß sich eine
Senkung des Anisotropieverhältnisses ergibt.
Das durch dieses Herstellungsverfahren hergestellte
anisotrope Magnetpulver findet bei einem anisotropen in
gebundener Form vorliegenden Magnet Verwendung. Es kann
außerdem bei einem anisotropen vollständig dichten Magnet
Anwendung finden, der durch Sintern oder Heißpressen
hergestellt wird.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ergibt ein
anisotropes Seltenerdmagnetpulver mit einem hohen
Anisotropieverhältnis und einer hohen Koerzitivkraft.
Dieses Verfahren setzt sich aus dem ersten Hydrierungs
vorgang, dem zweiten Hydrierungsvorgang und dem
Desorptionsvorgang zusammen. Die bei einer niedrigen
Temperatur ablaufende erste Hydrierung erzeugt das
Hydrid, das vorab den bei der Phasenumwandlung benötigten
Wasserstoff speichert. Der zweite Hydrierungsvorgang
läuft als nächstes bei einer erhöhten Temperatur gleich
mäßig unter einer moderaten Reaktionsgeschwindigkeit der
Phasenumwandlung ab und erzeugt aus dem Hydrid das
Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B, wobei sich außerdem eine
gute Übereinstimmung der kristallographischen
Orientierung der Fe2B-Phase mit der ursprünglichen
kristallographischen Orientierung der R2Fe14B-Matrixphase
einstellt. Bei dem Desorptionsvorgang erzeugt die erste
Desorptionsstufe in guter Übereinstimmung mit der
ursprünglichen kristallographischen Orientierung der
R2Fe14B-Matrixphase die feinkörnige Mikrostruktur aus
Nd2Fe14BHx und entfernt die zweite Desorptionsstufe den
Restwasserstoff in der rekombinierten Nd2Fe14BHx-Phase.
Infolgedessen ergibt sich die fein und gleichmäßig
gekörnte Mikrostruktur einer Legierung auf RFeB-Basis,
die bezogen auf die kristallographische Orientierung
einen hohen Grad an Ausrichtung aufweist, wodurch ein
anisotropes Seltenerdmagnetpulver mit einem hohen
Anisotropieverhältnis und einer hohen Koerzitivkraft
erhalten wird.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm, wie die ursprüngliche
kristallographische Orientierung der ursprünglichen RFeB-
Phase über die fein dispergierte Fe2B-Phase in die fein
körnige Mikrostruktur aus in guter Übereinstimmung
rekombinierter RFeB-Phase umgewandelt wird;
Fig. 2 ein schematisches Diagramm eines neuartigen
Wasserstoffofens, der mit einer Verarbeitungskammer und
einer Wärmekompensationsvorrichtung zur einfachen
Steuerung der Reaktionsgeschwindigkeit der Hydrierung
oder Desorption ausgestattet ist;
Fig. 3 die Auftragungsergebnisse einer Röntgenanalyse mit
vier Proben aus Magnetpulvern auf RFeB-Basis;
Fig. 4 eine Kurve, die den Zusammenhang zwischen der
Remanenz (Br) und dem Verhältnis der Röntgenbeugungs
intensität einer (006)-Gitterebene zu der einer (410)-
Gitterebene angibt.
Bei den Ausführungsbeispielen ist als Legierung auf RFeB-
Basis eine Legierung auf NdFeB-Basis gewählt worden.
Das anisotrope Magnetpulver wird mittels der erfindungs
gemäßen Wasserstoffwärmebehandlung hergestellt, wobei die
Legierung auf NdFeB-Basis mit der gewünschten Zusammen
setzung zu einem Gußblock gegossen wird und das Hydrid
Nd2Fe14BHx ausgebildet wird. Das anisotrope Magnetpulver
wird aus dem Hydrid durch die Phasenumwandlung und die
sich anschließende Umkehrphasenumwandlung gebildet.
Die Einzelheiten dieser Wasserstoffwärmebehandlung sind
wie folgt.
Die Ausgangsmaterialien mit der festgelegten Menge an Nd,
Pr, Dy, B, Ga, Nb und Fe wurden in einem Hochfrequenzofen
mit einer Kapazität von 100-300 kg pro Füllung
geschmolzen und zu Gußblöcken gegossen, deren Zusammen
setzungen in Tabelle 1 gezeigt sind. Danach wurden die
Gußblöcke erwärmt und unter Argongas 40 Stunden lang bei
einer Temperatur von 1140-1150°C homogenisiert. Der
Gehalt an Legierungselementen ist in Atomprozent (Atom-%)
angegeben, wobei der Rest ("bal.") Atom-% Fe ist.
Die homogenisierten Gußblöcke wurden zu einem groben
Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von
weniger als 10 mm zerkleinert und unter Wasserstoff in
eine Vorbereitungskammer gesetzt, wie sie in Fig. 2
gezeigt ist. Diese luftdichte Kammer ist sowohl mit einer
Wasserstoffgaszuführung als auch mit einer Vakuumpumpe
ausgestattet, damit die Möglichkeit gegeben ist, den
Wasserstoffdruck zu steuern.
Die obengenannten groben Pulver wurden bei Zimmer
temperatur unter dem in Tabelle 2 angegebenen Wasser
stoffdruck für eine Haltezeit von 3 Stunden behandelt,
wobei in diesem Fall auch mehr als 0,5 Stunden akzeptabel
sind. Durch die Reaktion des Pulvers und des Wasserstoffs
bildeten sich Hydride. Die Hydridbildung ließ sich ohne
Schwierigkeiten anhand der Abnahme des Wasserstoffdrucks
beobachten. Die Probenummern (Nr.) 1 bis 9 entsprachen
jeweils den chemischen Zusammensetzungen a bis i.
Das Hydrid wurde von der Vorbereitungskammer zu der
Verarbeitungskammer gebracht, ohne daß es der Luft
ausgesetzt wurde. Beide Kammer waren miteinander
verbunden und mit sowohl einer Wasserstoffgasversorgung
als auch einer Vakuumpumpe versehen, um den Wasserstoff
druck steuern zu können. Die Verarbeitungskammer war
darüber hinaus mit einem Heizelement und einer Wärme
kompensationsvorrichtung versehen, mit der die durch die
exotherme Phasenumwandlung während des Herstellungs
ablaufs erzeugte Wärme ausgeglichen werden konnte. Die
Wärmekompensationsvorrichtung zwang die Umkehrphasen
umwandlung, die endotherm ist, in der Verarbeitungskammer
synchron mit der Wärmeabsorption abzulaufen. Der
Desorptionsvorgang erfordert den umgekehrten Betrieb des
Ofens.
Das Hydrid, das der zweiten Hydrierung unterzogen wurde,
wurde durch die Phasenumwandlung zu dem Gemisch aus NdH2,
Fe und Fe2B geändert. Da die relative Reaktions
geschwindigkeit der Phasenumwandlung innerhalb des in
Tabelle 2 angegebenen gewünschten Bereichs eingestellt
war, konnte die Fe2B-Phase eine mit der ursprünglichen
kristallographischen Orientierung der Nd2Fe14B-Matrix
phase übereinstimmende Orientierung aufweisen. Dabei
betrugen die Haltezeiten der zweiten Hydrierung mehr als
3 Stunden.
Danach erfolgte der Desorptionsvorgang mit Hilfe von zwei
Absaugvorrichtungen, wobei die eine einer kleinen und die
andere einer großen Bauart entsprach. Die erste Stufe der
Desorption wurde mit der kleinen Absaugvorrichtung
durchgeführt, wobei der Wasserstoffdruck unter Verwendung
eines Durchflußsteuerungsventils mit einem Durchfluß
messer oder eines herkömmlichen Ventils mit einem Druck
messer zur Erfassung eines Niedrigdrucks innerhalb von
0,001-0,05 atm (1 × 102-5 × 103 Pa) gehalten wurde. Der
tatsächliche Wasserstoffdruck ist für jeden Probe in
Tabelle 2 angegeben. Durch den ersten Desorptionsvorgang
wurde die Umkehrphasenumwandlung induziert, so daß
übereinstimmend mit der ursprünglichen kristallo
graphischen Orientierung der Fe2B-Phase die rekombinierte
Phase mit einer guten Ausrichtung der kristallo
graphischen Orientierung erzeugt wurde. Anschließend
wurde mit der großen Absaugvorrichtung die zweite
Desorptionsstufe durchgeführt, bis der Vakuumdruck auf
10-4 Torr (10-2 Pa) gesenkt war, was zu einer Entfernung
des Restwasserstoffs in der Legierung führte.
Nach der zweiten Desorptionsstufe wurde die rekombinierte
NdFeB-Legierung zu einem Abkühlraum gebracht und unter
Argongas oder einem Vakuum auf die Raumtemperatur
abgekühlt. Schließlich wurde das anisotrope NdFeB-Magnet
pulver erhalten.
Dieses Magnetpulver wurde in einem Verhältnis von
3 Gew.-% mit einem festen Epoxypulver gemischt und dann
durch eine mit einem Elektromagnet und einem Heizelement
versehenen Presse bei warmer Temperatur und einem Magnet
feld von 20 kOe in Form gepreßt. Daraus ergab sich ein
anisotroper in gebundener Form vorliegender NdFeB-Magnet.
Als Vergleichsbeispiele wurden die Magnetpulver Nr. 50
bis Nr. 55 mit der in Tabelle 1 angegebenen Zusammen
setzung (b) mit Ausnahme der in Tabelle 2 angegebenen
individuellen Bedingungen auf die gleiche Weise wie die
Probe Nr. 2 hergestellt. Anschließend wurden aus den
Proben Nr. 50 bis Nr. 55 auf die gleiche Weise wie im
Fall des anisotropen in gebundener Form vorliegenden
Magnet gemäß der Probe Nr. 2 anisotrope in gebundener
Form vorliegende Magnete hergestellt.
Dabei wurde die Magnetpulverprobe Nr. 50 ohne die erste
Hydrierung bei einer niedrigen Temperatur hergestellt.
Die Probe Nr. 51 wurde unter der Bedingung hergestellt,
daß der Wasserstoffdruck der ersten Hydrierung geringer
als bei der zweiten Hydrierung war. Die Probe Nr. 52
wurde unter der Bedingung hergestellt, daß der Wasser
stoffdruck der ersten Hydrierung weniger als 10-2 Torr
(1 Pa) betrug. Die Proben Nr. 53-55 wurden bei der
zweiten Hydrierung unter einem derart hohen Wasserstoff
druck hergestellt, daß sich eine hohe relative Reaktions
geschwindigkeit von mehr als 0,80 ergab.
Das Magnetpulver und der in gebundener Form vorliegende
Magnet wurden durch Messung der magnetischen Eigen
schaften beurteilt.
Dabei wurden mit einem VSM (Schwingprobenmagnetometer)
das maximale Energieprodukt, die Remanenz und die
Koerzitivstärke von anisotropen Magnetpulvern mit einer
Korngröße von weniger 212 µm gemessen. Das maximale
Energieprodukt und die Remanenz des anisotropen in
gebundener Form vorliegenden Magnets wurden dagegen mit
einem BH-Anzeigegerät gemessen. Die gemessenen magneti
schen Eigenschaften sind zusammen in Tabelle 2 angegeben.
Es ist zu erkennen, daß die Magnetpulverproben Nr. 1-9
ein Anisotropieverhältnis von mehr als 0,80, eine
Remanenz von mehr als 13 kG und ein maximales Energie
produkt von mehr als 30 MGOe aufweisen. Die aus den
Proben Nr. 1-9 angefertigten in gebundener Form vorlie
genden Magnete zeigen jeweils eine Remanenz von mehr als
9 kG und ein maximales Energieprodukt von mehr als 16
MGOe.
Die Vergleichsproben Nr. 50-51 zeigen zwar Anisotropie
verhältnisse von 0,82 und 0,83, die beinahe dem Wert 0,87
der Probe Nr. 2 entsprechen, doch weisen sie infolge der
Ausbildung einer inhomogenen Mikrostruktur eine gegenüber
der Probe Nr. 2 verringerte Koerzitivkraft auf. Die
Vergleichsproben Nr. 52-53 zeigen Anisotropie
verhältnisse von 0,77 bzw. 0,75, die gegenüber dem Wert
0,87 der Probe Nr. 2 erheblich verringert sind. Die
Vergleichsproben Nr. 54-55 ergaben isotrope Magnet
pulver.
Darüber hinaus wurde eine Röntgenbeugung durchgeführt, um
die Magnetpulverproben Nr. 2, 7, 53 und 54 zu unter
suchen, nachdem die kristallographische Orientierung der
Probepulver in die Richtung eines von außen aufgebrachten
Magnetfelds ausgerichtet worden war. Das beobachtete
Anisotropieverhältnis der Proben nahm in der Reihenfolge
Nr. 2, 7, 53 und 54 ab. Die Ergebnisse sind in Fig. 3
gezeigt. Es ist zu erkennen, daß der Beugungs-Peakwert
der (006)-Gitterebene in der Reihenfolge Nr. 2, 7, 53 und
54 abnimmt, während der Beugungs-Peakwert der (410)-
Gitterebene in der gleichen Reihenfolge zunimmt. Das
bedeutet, daß das Ergebnis des Verhältnisses (006) zu
(410) dem Anisotropieverhältnis entspricht. Je größer das
Verhältnis (006) zu (410) ist, um so anisotroper ist das
Magnetpulver.
Die theoretische Erklärung für dieses Ergebnis ist wie
folgt. Die Legierung auf NdFeB-Basis weist ein isodia
metrisches Kristallgitter mit der c-Achse als leicht
zugänglicher Achse (easy axis) auf. Für den Fall, daß die
kristallographische Kornorientierung im Polykristall mit
guter Ordnung ausgerichtet ist, d. h. im Fall des
anisotropen Pulvers, zeigt die (006)-Gitterebene einen
stark ausgeprägten Beugungspeak, während die (410)-
Gitterebene bei der Röntgenauftragung einen schwach
ausgeprägten Beugungspeak zeigt, so daß das Verhältnis
(006) zu (410) einen großen Wert ergibt. Im Fall einer
schlechten Ausrichtung, d. h. im Fall des isotropen
Pulvers, zeigt die (006)-Gitterebene dagegen einen
schwächeren Beugungspeak, während die (410)-Gitterebene
einen stärkeren Beugungspeak zeigt. Daher ergibt das
Verhältnis (006) zu (410) einen kleinen Wert.
In Fig. 4 ist der Zusammenhang zwischen dem Beugungs
intensitätsverhältnis und dem Anisotropieverhältnis
gezeigt. Aus dieser Figur geht hervor, daß eine gute
Ausrichtung der kristallographischen Orientierung ein
hoch anisotropes Magnetpulver ergibt.
Das anisotrope Magnetpulver gemäß Ausführungsbeispiel (2)
wurde aus der Legierung mit der in Tabelle 1 gezeigten
Zusammensetzung (b) hergestellt. Abgesehen von einer
Änderung einiger Reaktionsbedingungen bei der Umkehr
phasenumwandlung erfolgte die Herstellung auf gleiche
Weise. Die geänderten Bedingungen wie etwa der Wasser
stoffdruck, die Haltezeit und das Endvakuum sind in
Tabelle 3 angegeben. In Tabelle 3 ist auch die relative
Reaktionsgeschwindigkeit der Umkehrphasenumwandlung
angegeben. Darüber hinaus wurde aus den anisotropen
Magnetpulvern der Proben Nr. 10-16 und Nr. 56-59 auf
die gleiche Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel (1)
anisotrope in gebundener Form vorliegende Magnete
hergestellt.
Mit Ausnahme der einzelnen in Tabelle 3 gezeigten
Bedingungen wurden mit der in Tabelle 1 gezeigten
Zusammensetzung (b) auf die gleiche Weise wie bei
Ausführungsbeispiel (2) Magnetpulverproben Nr. 56-Nr. 59
hergestellt. Anschließend wurde auf die gleiche
Weise wie im Fall des anisotropen in gebundener Form
vorliegenden Magnets gemäß Ausführungsbeispiel (2) aus
den Proben Nr. 56-Nr. 59 anisotrope in gebundener Form
vorliegende Magnete hergestellt. Dabei wurde die Magnet
pulverprobe Nr. 56 ohne die erste Desorptionsstufe
hergestellt. Die Probe Nr. 57 wurde unter der Bedingung
hergestellt, daß der Wasserstoffdruck bei der ersten
Desorptionsstufe zu hoch war. Die Probe Nr. 58 wurde
unter der Bedingung hergestellt, daß die Haltezeit bei
der ersten Desorptionsstufe zu lang war. Die Probe Nr. 59
wurde unter dem geringen Wasserstoffdruck der ersten
Desorptionsstufe hergestellt.
Ähnlich wie bei den ersten Ausführungsbeispielen wurden
das Magnetpulver und der in gebundener Form vorliegende
Magnet gemäß den zweiten Ausführungsbeispielen durch
Messung der magnetischen Eigenschaften beurteilt. Die
magnetischen Eigenschaften sind zusammen in Tabelle 3
angegeben.
Es ist zu erkennen, daß die Magnetpulverproben Nr.
10-16 ein Anisotropieverhältnis von mehr als 0,80, eine
Remanenz von mehr als 13 kG und ein maximales Energie
produkt von mehr als 40 MGOe aufweisen. Die aus den
Proben Nr. 10-16 hergestellten in gebundener Form
vorliegenden Magnete zeigen eine Remanenz von mindestens
9,6 kG und ein maximales Energieprodukt von mehr als 21,0
MGOe.
Das Vergleichsbeispiel Nr. 56 zeigt zwar eine gute
Koerzitivkraft von 13,5 kOe, doch weist es mit 0,76 eine
deutliche Senkung des Aniostropieverhältnisses auf. Die
Vergleichsbeispiele Nr. 57 und 59 wurden außerhalb des
für die relative Reaktionsgeschwindigkeit der Umkehr
phasenumwandlung geeigneten Bereichs hergestellt, so daß
sie eine deutliche Senkung des Anisotropieverhältnisses
zeigen. Das Vergleichsbeispiel Nr. 58 wurde unter einer
innerhalb des geeigneten Bereichs liegenden relativen
Reaktionsgeschwindigkeit von 0,86 hergestellt, doch
führte trotz eines hohen Anisotropieverhältnisses eine zu
lange Haltezeit der ersten Desorptionsstufe aufgrund von
Kornwachstum zu einer erheblichen Verringerung der
Koerzitivkraft.
Das anisotropen Magnetpulver gemäß Ausführungsbeispiel
(3) wurde aus einer Legierung mit den in Tabelle 1
gezeigten Zusammensetzungen (j-ee) hergestellt.
Die Details bei dieser Wasserstoffwärmebehandlung sind
wie folgt.
Die Ausgangsmaterialien mit der in Tabelle 1 angegebenen
Menge an Elementen wurde in einem Hochfrequenzofen
geschmolzen und in 10 kg schwere Gußblöcke mit den in
Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen gegossen. Danach
wurden die Gußblöcke auf die gleiche Weise wie bei den
ersten Ausführungsbeispielen homogenisiert.
Die homogenisierten Gußblöcke wurden zu grobem Pulver mit
einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als
10 mm zerkleinert und der ersten Hydrierung, der zweiten
Hydrierung und einer Desorption unterzogen. Aus dem
anisotropen Magnetpulver wurden auf die gleiche Weise wie
bei der Herstellung gemäß Ausführungsbeispiel (1)
anisotrope in gebundener Form vorliegende Magnete
hergestellt.
Die Magnetpulver und die in gebundener Form vorliegenden
Magnete gemäß den dritten Ausführungsbeispielen wurden
durch Messung der magnetischen Eigenschaften beurteilt.
Die magnetischen Eigenschaften sind zusammen in Tabelle 4
angegeben.
Es wurde festgestellt, daß die Hinzugabe von ein oder
mehreren der Elemente Al, Si, Ti, V, Cr, Mn, Co, Ni, Cu,
Ge, Zr, Mo, In, Sn, Hf, Ta, W, Pb Auswirkungen auf das
Streckungsverhältnis (Hk/iHc) hat, wobei Hk für ein
äußeres Magnetfeld steht, bei dem die Remanenz eine
Senkung um 10% zeigt.
Durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren, das
sich aus dem ersten Hydrierungsvorgang, dem zweiten
Hydrierungsvorgang und dem Desorptionsvorgang zusammen
setzt, wird also die Aufgabe gelöst, ein Herstellungs
verfahren bereitzustellen, durch das sich mit einem
einfachen Herstellungsablauf ein Magnet aus einer
anisotropen Legierung auf NdFeB-Basis herstellen läßt,
der ein hohes Anisotropieverhältnis und eine hohe
Koerzitivkraft aufweist.
Bei dem ersten Hydrierungsvorgang wird bei einer
niedrigen Temperatur ein Hydrid erzeugt, das bei der
Phasenumwandlung benötigten Wasserstoff vorab speichert.
Danach läuft der zweite Hydrierungsvorgang bei einer
erhöhten Temperatur gleichmäßig unter einer moderaten
Reaktionsgeschwindigkeit der Phasenumwandlung ab und wird
aus dem Hydrid ein Gemisch aus NdH2, Fe und Fe2B erzeugt,
wobei sich außerdem eine gute Übereinstimmung der
kristallographischen Orientierung der Fe2B-Phase mit der
ursprünglichen kristallographischen Orientierung der
Nd2Fe14B-Matrixphase ergibt. Bei dem sich anschließenden
Desorptionsvorgang wird unter guter Übereinstimmung mit
der ursprünglichen kristallographischen Orientierung der
Fe2B-Phase eine feinkörnige Mikrostruktur aus Nd2Fe14BHx
mit einem bezogen auf die kristallographische
Orientierung hohen Grad an Ausrichtung erzeugt. Durch das
erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ergibt sich durch
eine Rekombination des Gemischs während der Wasserstoff
wärmebehandlung eine fein und gleichmäßig gekörnte
Mikrostruktur der Legierung auf RFeB-Basis, wodurch ein
anisotropes Seltenerdmagnetpulver erhalten wird, das ein
hohes Anisotropieverhältnis und eine hohe Koerzitivstärke
aufweist.
Claims (11)
1. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis, die vorwiegend aus einem
Yttrium (Y) einschließenden Seltenerdelement sowie Eisen
(Fe) und Bor (B) mit unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht, mit:
einem ersten Hydrierungsvorgang, bei dem aus einer R2Fe14B-Matrixphase durch Behandlung unter Wasserstoff druck bei einer Temperatur von weniger als 600°C das Hydrid R2Fe14BHx (x steht für das atomare Verhältnis an Wasserstoff) erzeugt wird,
einem zweiten Hydrierungsvorgang, bei dem durch eine Phasenumwandlung, die unter Wasserstoffdruck und einer die Phasenumwandlung induzierenden erhöhten Temperatur abläuft, aus dem Hydrid R2Fe14BHx ein Gemisch aus RH2, Fe und Fe2B erzeugt wird, wobei zusätzlich Fe2B-Phasen erhalten werden, die eine gute Übereinstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung aufweisen, und
einem sich anschließenden Desorptionsvorgang, gekennzeichnet durch
eine Umkehrphasenumwandlung, bei der zwischen der Fe2B-Phase und der rekombinierten R2Fe14BHx-Matrixphase eine gute Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung gehalten wird, um schließlich mit guter Ausrichtung der kristallographischen Orientierung eine feinkörnige Mikrostruktur aus RFeB-Phase auszubilden.
einem ersten Hydrierungsvorgang, bei dem aus einer R2Fe14B-Matrixphase durch Behandlung unter Wasserstoff druck bei einer Temperatur von weniger als 600°C das Hydrid R2Fe14BHx (x steht für das atomare Verhältnis an Wasserstoff) erzeugt wird,
einem zweiten Hydrierungsvorgang, bei dem durch eine Phasenumwandlung, die unter Wasserstoffdruck und einer die Phasenumwandlung induzierenden erhöhten Temperatur abläuft, aus dem Hydrid R2Fe14BHx ein Gemisch aus RH2, Fe und Fe2B erzeugt wird, wobei zusätzlich Fe2B-Phasen erhalten werden, die eine gute Übereinstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung aufweisen, und
einem sich anschließenden Desorptionsvorgang, gekennzeichnet durch
eine Umkehrphasenumwandlung, bei der zwischen der Fe2B-Phase und der rekombinierten R2Fe14BHx-Matrixphase eine gute Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung gehalten wird, um schließlich mit guter Ausrichtung der kristallographischen Orientierung eine feinkörnige Mikrostruktur aus RFeB-Phase auszubilden.
2. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei der
bei erhöhter Temperatur erfolgende zweite Hydrierungs
vorgang durchgeführt wird, indem das Hydrid in einen Ofen
gesetzt wird, der vorab auf die die Phasenumwandlung
induzierende Temperatur erwärmt wurde.
3. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei der
bei erhöhter Temperatur erfolgende zweite Hydrierungs
vorgang unter einem Wasserstoffdruck von 0,2-0,6 atm
(2 × 104-6 × 104 Pa) bei einer Temperatur von 760°C-860°C
durchgeführt wird.
4. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei der
Desorptionsvorgang aus einer ersten Desorptionsstufe, bei
der in guter Übereinstimmung mit der ursprünglichen
kristallographischen Orientierung der R2Fe14B-Matrixphase
die feinkörnige Mikrostruktur aus R2Fe14BHx zurückgebildet
wird, und einer zweiten Desorptionsstufe besteht, bei der
unter einem Wasserstoffdruck von weniger als 10-1 Torr
(10 Pa) der verbliebene Wasserstoff aus der rekombinier
ten R2Fe14BHx-Phase entfernt wird.
5. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei der
bei erhöhter Temperatur erfolgende zweite Hydrierungs
vorgang mit einer relativen Reaktionsgeschwindigkeit von
0,05 bis 0,80 durchgeführt wird, die durch Wahl einer
geeigneten Kombination der Temperatur und des Wasser
stoffdrucks gegeben ist, wobei die Reaktionsgeschwindig
keit V der Legierung und Wasserstoff durch
V = V0.((PH2/P0)1/2 -1).exp(-Ea/RT) definiert ist, wobei
V0 der Präexponentialfaktor, PH2 der Wasserstoffdruck, P0
der Dissoziationsdruck, Ea die Aktivierungsenergie der
Legierung, R die Gaskonstante und T die absolute
Temperatur des Systems ist, und die relative Reaktions
geschwindigkeit Vr als das Verhältnis der Reaktions
geschwindigkeit zu der normalen Reaktionsgeschwindigkeit
Vb definiert ist, die als die Geschwindigkeit gegeben
ist, mit der die normale Reaktion bei einer Temperatur
von 830°C unter einem Wasserstoffdruck von 0,1 MPa
abläuft.
6. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei die
erste Desorptionsstufe mit einer relativen Reaktions
geschwindigkeit von 0,10 bis 0,95 durchgeführt wird, die
durch Wahl einer geeigneten Kombination der Temperatur
und des Wasserstoffdrucks gegeben ist, wobei die relative
Reaktionsgeschwindigkeit Vr als das Verhältnis der
Reaktionsgeschwindigkeit zu der normalen Reaktions
geschwindigkeit Vb definiert ist, die durch die
Geschwindigkeit gegeben ist, mit der die normale Reaktion
bei einer Temperatur von 830°C unter einem Wasserstoff
druck von 0,0001 atm (10 Pa) abläuft.
7. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 1, wobei die
Legierung auf RFeB-Basis mit Fe als Rest aus 11 bis 15
Atom-% R, 5,5 bis 8,0 Atom-% B und unvermeidbaren
Verunreinigungen besteht.
8. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 7, wobei die
Legierung auf RFeB-Basis 0,01 bis 1,0 Atom-% Ga und/oder
0,01 bis 0,6 Atom-% Nb enthält.
9. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 7 oder 8,
wobei die Legierung auf RFeB-Basis ein oder mehr aus Al,
Si, Ti, V, Cr, Mn, Ni, Cu, Ge, Zr, Mo, In, Sn, Hf, Ta, W,
Pb ausgewählte Elemente mit einer Hinzugabemenge von
insgesamt 0,001 Atom-% bis 5,0 Atom-% enthält.
10. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis nach Anspruch 7, wobei die
Legierung auf RFeB-Basis 0,001 bis 20 Atom-% des Elements
Co enthält.
11. Herstellungsverfahren für anisotrope Magnetpulver
einer Legierung auf RFeB-Basis, die vorwiegend aus einem
Yttrium (Y) einschließenden Seltenerdelement sowie Eisen
(Fe) und Bor (B) mit unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht, mit:
einem ersten Hydrierungsvorgang, bei dem aus einer R2Fe14B-Matrixphase durch Behandlung unter Wasserstoff druck bei einer Temperatur von weniger als 600°C das Hydrid R2Fe14BHx (x steht für das atomare Verhältnis an Wasserstoff) erzeugt wird,
einem zweiten Hydrierungsvorgang, bei dem durch eine Phasenumwandlung, die innerhalb einer relativen Reaktionsgeschwindigkeit von 0,05-0,80 abläuft, aus dem Hydrid R2Fe14BHx ein Gemisch aus RH2, Fe und Fe2B erzeugt wird, wobei zusätzlich Fe2B-Phasen erhalten werden, die eine gute Übereinstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung aufweisen, und
einem sich anschließenden Desorptionsvorgang,
gekennzeichnet durch eine Steuerung der relativen Reaktionsgeschwindig keit einer Umkehrphasenumwandlung innerhalb eines Bereichs von 0,10-0,95, damit zwischen der Fe2B-Phase und der rekombinierten R2Fe14BHx-Matrixphase eine gute Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung gehalten wird, um schließlich mit guter Ausrichtung der kristallographischen Orientierung eine feinkörnige Mikrostruktur aus RFeB-Phase auszubilden.
einem ersten Hydrierungsvorgang, bei dem aus einer R2Fe14B-Matrixphase durch Behandlung unter Wasserstoff druck bei einer Temperatur von weniger als 600°C das Hydrid R2Fe14BHx (x steht für das atomare Verhältnis an Wasserstoff) erzeugt wird,
einem zweiten Hydrierungsvorgang, bei dem durch eine Phasenumwandlung, die innerhalb einer relativen Reaktionsgeschwindigkeit von 0,05-0,80 abläuft, aus dem Hydrid R2Fe14BHx ein Gemisch aus RH2, Fe und Fe2B erzeugt wird, wobei zusätzlich Fe2B-Phasen erhalten werden, die eine gute Übereinstimmung mit der ursprünglichen kristallographischen Orientierung aufweisen, und
einem sich anschließenden Desorptionsvorgang,
gekennzeichnet durch eine Steuerung der relativen Reaktionsgeschwindig keit einer Umkehrphasenumwandlung innerhalb eines Bereichs von 0,10-0,95, damit zwischen der Fe2B-Phase und der rekombinierten R2Fe14BHx-Matrixphase eine gute Übereinstimmung der kristallographischen Orientierung gehalten wird, um schließlich mit guter Ausrichtung der kristallographischen Orientierung eine feinkörnige Mikrostruktur aus RFeB-Phase auszubilden.
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