DE19950455C2 - Schuheinlage mit elastischer Abstützung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schuheinlage, die aus einem gewölbten federnden Flachmaterial besteht, bevorzugt aus Stahlblech oder Edelstahl oder auch aus hochfestem Kunststoff, der faserverstärkt sein kann, mit einer elastischen Abstützung im vorderen Bereich zur Auflage im Schuh.

Schuheinlagen werden verwendet zur Abstützung und Bettung des Fußes, um die Last gleichmäßiger zu verteilen und ein bequemeres Laufen und Stehen zu ermöglichen.

Damit eine Schuheinlage aus gewölbtem federnden Flachmaterial diese Aufgabe erfüllen kann, muß deren elastische Abstützung im vorderen Bereich sowie ihre Verbindung mit der Einlage eine Reihe von Forderungen erfüllen. Unter anderem muß sie für eine gute Anpassung an den Fuß und zum Ersatz bei Verschleiß leicht austauschbar sein und trotz dieser leichten Austauschbarkeit fest mit der Einlage verbunden sein, so daß ein ungewolltes Lösen oder Abfallen von dieser während des Gebrauches oder beim Einlegen in einen anderen Schuh des Benutzers ausgeschlossen ist.

Diese Forderungen wurden bisher von keiner Einlage erfüllt. Zwar hat man versucht, mit Hilfe von zwei elastischen Stopfen oder Puffern aus Gummi eine Lasche unterhalb des Vorderteiles von Einlagen zu befestigen. Dazu wurden die zwei elastischen Stopfen oder Puffer, versehen mit einer entsprechenden axialen Bohrung, über zwei kleine Kugelkopfstifte geknüpft, die ihrerseits von unten an die Einlage genietet oder geschweißt waren. Auf diese Weise wurde die Lasche unter Zuhilfenahme zweier Löcher in derselben mit den beiden elastischen Stopfen oder Puffern von unten an die Einlage angedrückt oder angeknüpft (DE 85 17 462 U1). Da die Kugelkopfstifte relativ klein sind, wurde allerdings nur eine sehr schwache Befestigung erreicht. Die Folge ist zwar eine leichte Auswechselbarkeit, aber auch ein ungewolltes leichtes Lösen der Befestigung während der Benutzung oder bei der Entnahme der Einlage aus dem Schuh, wobei die Stopfen oder Puffer und damit auch die Lasche leicht abfallen. Nachteilig wirkt sich zusätzlich auch ein Ausleiern der kugelförmigen Löcher in den Stopfen oder Puffern beim Gebrauch aus. Demzufolge hat sich diese Lösung in der Praxis nicht bewährt und auch nicht durchgesetzt.

Auch der Einsatz von zwei T-förmigen Stiften oder T-Nieten anstelle der zwei Kugelkopfstifte zum Aufknöpfen von zwei Gummipuffern zwecks Halterung der Lasche von unten und gleichzeitiger Auflage des Vorderteiles der Einlage auf diesen Gummipuffern löste das Problem nur unvollkommen. Zwar wurde auf diese Weise eine gute Befestigung erreicht, aber die Benützer der Einlagen brachten oft nicht die nötige Kraft und Geschicklichkeit auf, die zum Wechseln der Gummipuffer und der von ihnen gehaltenen Lasche erforderlich ist. Dies wird umso deutlicher, da es sich oft bei den Benutzern der Einlagen um ältere oder kränkliche Menschen handelt.

Des weiteren sichert die beschriebene Art der Auflage des Vorderteiles einer Einlage auf zwei elastischen Stopfen oder Puffern die Einlage nicht ausreichend gegen seitliches Kippen, da diese Stopfen oder Puffer, bedingt durch das Aufknüpfen der Lasche mittels zweier Löcher in derselben, einen Mindestabstand vom seitlichen Rand der Einlage haben müsssen, um die Lasche an ihrem Platz halten zu können (siehe Anzeige Schuhhaus Beitelrock in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 5.6.1999). Außerdem ist der Aufbau einer Einlage mit einer elastischen Abstützung, die aus mehreren Teilen zusammengestellt werden muß, sehr umständlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, die dem Stand der Technik entsprechenden Nachteile bisher bekannter Einlagen mit elastischer Abstützung zu beseitigen, und zwar:
den oben beschriebenen ungenügenden Halt der elastischen Abstützung an der Einlage bei Befestigung einer Lasche mittels zweier elastischer Stopfen an zwei Kugelkopfstiften einerseits oder die Kraft und Geschicklichkeit erfordernde Montage bei Befestigung einer Lasche durch Gummipuffer auf zwei T-förmigen Stiften andererseits. Die vorliegende Erfindung löst das Problem durch eine leicht zu betätigende Verschraubung.
die geringe Kippsicherheit der Einlagen gegen seitliches Kippen infolge der Auflage der elastischen Abstützung auf zwei elastischen Stopfen, die einen deutlichen Abstand vom seitlichen Rand der Einlage haben. Die vorliegende Erfindung löst das Problem durch eine in die elastische Abstützung integrierte quer angeordnete Auflage, die mindestens bis zum seitlichen Einlagenrand reicht.
den relativ aufwendigen Aufbau der elastischen Abstützung aus mehreren Teilen - Lasche und 2 Stopfen -, die eine konstante Dichte und konstante elastische Eigenschaften haben und damit eine Anpassung an unterschiedliche Anforderungen in verschiedenen Zonen derselben nicht ermöglichen. Die vorliegende Erfindung löst das Problem durch Einsatz eines einzigen Formkörpers aus Material unterschiedlicher Elastizität, Härte und Dichte in verschiedenen Bereichen (Integralschaum).
die ungenügend sichere Positionierung im Schuh, die ein seitliches Verrutschen der Einlage ermöglicht. Die vorliegende Erfindung löst das Problem durch seitliche Berührung der elastischen Abstützung im Schuh.
die hohen Auflagedruckkräfte der beiden relativ kleinen Stopfen im Schuh, die bei jedem Schritt einen hohen Anteil des Körpergewichtes auf einen kleinen Abschnitt der Schuh-Innensohle übertragen. Die vorliegende Erfindung verteilt den Auflagedruck auf eine größere Fläche.

Alle genannten Nachteile des Standes der Technik werden durch die erfindungsgemäße Schuheinlage mit elastischer Abstützung beseitigt. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Einlage, bei der vorzugsweise unter der höchsten Stelle des erhöhten mittleren Vorderteiles, das heißt unter der höchsten Stelle der sogenannten Pelotte oder in deren Nähe von unten eine Gewindebuchse angeschweißt oder auch angenietet ist. In diese Gewindebuchse wird eine Schraube mit im Durchmesser größerem flachen Kopf eingeschraubt, die eine elastische Abstützung an der Einlage festhält. Diese elastische Abstützung besteht aus einem einzigen Stück, welches in der Draufsicht etwa die Umrisse des Vorderteiles der Schuheinlage hat, diese jedoch nach vorne in Form einer Lasche überragt und hinten quer zur Einlage abgeschnitten ist. Hier liegt sie mittels einer quer angeordneten balkenähnlichen Ausformung nach unten im Schuh fest auf, während sie sich nach vorne zu der genannten Lasche abflacht. Zur Sicherung gegen Verdrehen der elastischen Abstützung um ihre Verschraubung dienen zwei von unten an die Einlage angeschweißte zylindrische Stifte, die zu beiden Seiten in je eine Bohrung der balkenähnlichen Auflage eingreifen und deutlich kürzer sind als deren Dicke an dieser Stelle, um ein Federn der Abstützung zu erlauben. Anstelle der zwei zylindrischen Stifte können auch eine oder mehrere zusätzliche Verschraubungen mittels Flachkopfschraube und Gewindehülse an beliebiger Stelle der elastischen Abstützung zum Einsatz kommen, während andererseits die genannte Zahl der Stifte auch aus den verschiedensten Gründen variiert werden kann.

Als Material für die elastische Abstützung können Gummi oder alle elastischen Kunststoffe eingesetzt werden, vorzugsweise Integralschaum zum Beispiel aus Polyurethan oder dergleichen, das heißt Schaumstoff mit gezielt unterschiedlicher Dichte und gezielt unterschiedlichen elastischen Eigenschaften in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel in der Lasche, in der balkenähnlichen Auflage im Schuh und im übrigen Bereich.

Um eine eindeutige exakte Stützwirkung der aufliegenden Schuheinlage sicherzustellen, muß die elastische Abstützung in ihrem hinteren Bereich, das heißt in dem Bereich ihrer hauptsächlichen Abstützung im Schuh, bis an die beidseitigen Ränder der Einlage oder darüber hinaus aufliegen. Dies geschieht mit der genannten quer angeordneten balkenähnlichen Auflage des Stützkörpers, die auf der Unterseite mehr oder weniger abgeflacht ist und an den beidseitigen Rändern der Einlage diese überragt und senkrecht oder schräg nach außen fallend endet. So wird ein absoluter Schutz gegen ein seitliches Kippen der Einlage erreicht, der noch zusätzlich verbessert wird durch Verwendung von Integralschaum für den elastischen Stützkörper in der Weise, daß unter anderem die balkenähnliche Auflage an den beiden Rändern der Einlage fester ausgebildet wird. Die senkrecht oder schräg nach außen fallenden Enden fixieren die Einlage zusätzlich gegen Kippen und seitliches Vershieben im Schuh. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Einlagen stets schmaler sind als der Fuß und demzufolge im Schuh sonst seitlich verrutschen können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3 erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Die Ansicht einer Einlage von unten mit im vorderen Bereich angeschraubter elastischer Abstützung 5.

Fig. 2 Die Ansicht der in Fig. 1 abgebildeten Einlage von links.

Fig. 3 Das Vorderteil von Fig. 2 geschnitten durch die Verschraubung 9, 10 und einen zylindrischen Stift 11.

Die Einlage 1 besteht in dem gezeichneten Beispiel aus hochfestem federnden Edelstahlblech mit einer Dicke von ca 0,7 bis 0,9 mm, das in Anlehnung an die menschliche Fußunterseite mehrfach gewölbt ist. Bei Fig. 1 handelt es sich um eine Einlage für den rechten Fuß in der Ansicht von unten, so daß in der Seitenansicht Fig. 2 die das Fußgewölbe stützende höhere Seite 2, das heißt die Fuß-Innenseite hinten liegt und die flachere Fuß-Außenseite 3 vorne. Der vordere Teil des Fußes vor Beginn der Zehen wird durch eine etwa mittig angeordnete Wölbung des Edelstahlbleches nach oben gestützt, genannt Pelotte 4.

Unter dem Vorderteil der Einlage ist eine elastische Abstützung 5 angeordnet. Sie überragt die Einlage vorne mit einer Lasche 6 und endet hinten mit einer quer angeordneten balkenähnlichen Auflage 7, die an den Seiten über die Einlage hinaus etwas verlängert ist 8, um die Einlage gegen seitliches Verrutschen am Schuh abzustützen und durch die verbreiterte Auflage ein Kippen auszuschließen.

Unter der Pelotte 4 ist eine Gewindebuchse 9 an die Einlage angeschweißt, in die eine Kreuzschlitzschraube 10 mit größerem flachen Kopf eingeschraubt ist zur Befestigung der elastischen Abstützung 5 an der Einlage 1. Zwei kurze Zylinderstifte 11, die ebenfalls an die Einlage 1 angeschweißt sind, greifen in Bohrungen der quer angeordneten balkenähnlichen Auflage 7 und verhindern ein Verdrehen derselben. (Anstelle der Gewindebuchse 9 könnte auch ein Gewindestift an die Einlage angeschweißt werden; dann müßte die Flachkopfschraube 10 ersetzt werden durch eine Hut-Mutter.)

Der Vorteil der beschriebenen erfindungsgemäßen Einlage mit elastischer Abstützung besteht darin, daß deren Montage und Demontage von jedermann ohne besonderen Kraftaufwand oder besondere Geschicklichkeit leicht mit einem einfachen Schraubendreher oder Kreuzschlitz- Schraubendreher durch Betätigung nur einer Schraube durchgeführt werden kann. Trotzdem bilden die Einlage und die elastische Abstützung eine fest verbundene Einheit, die sich nicht ungewollt lösen kann. Die elastische Abstützung besteht aus einem Stück, welches durch den Einsatz von Integralschaum zweckgebunden und gezielt unterschiedliche Elastizitätszonen in verschiedenen Bereichen aufweist. Die quer angeordnete balkenähnliche Auflage macht die Einlage absolut kippfest und sichert sie mit ihren überstehenden Enden gegen seitliches Verrutschen im stets breiteren Schuh. Das heißt, die Einlage kann sehr sicher positioniert werden. Damit erfüllt die erfindungsgemäße Einlage mit elastischer Abstützung in idealer Weise die Voraussetzungen für eine gute Anpassung an den Fuß, indem durch Einsatz unterschiedlicher Stützkörper bei Verwendung derselben, in ihrer Herstellung relativ teuren und langlebigen Einlage eine ausgezeichnete Abstützung des Fußes erreicht wird. Dies kann zum Beispiel in einfachster Weise geschehen durch gezielte Änderung von Höhe, Neigung und Position des Vorderteiles der Einlage und durch gezielte Änderung der elastischen Eigenschaften des Stützkörpers.

Zur Unterstützung der Schuheinlage kann die elastische Abstützung über die in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellte Länge hinaus nach hinten verlängert werden, um einerseits den Einsatz eines dünneren und damit leichteren Stahlbleches zu ermöglichen oder bei hoch übergewichtigen Personen die nötige Tragfähigkeit zu gewährleisten. Auch kann auf diese Weise der hintere Einlagenteil unter Zuhilfenahme einer weiteren Verschraubung und überstehender Laschen zusätzlich in Längs- und Querrichtung positioniert werden.

Claims (7)

1. Schuheinlage aus einem gewölbten federnden Stahlblech oder Edelstahlblech, deren Vorderteil von unten elastisch abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuheinlage unter der Pelotte 4 eine angeschweißte oder angenietete Gewindebuchse 9 trägt zum Anschrauben einer elastischen Abstützung 5 mit einer Schraube 10 mit größerem flachen Kopf und daß zwei von unten an die Schuheinlage angeschweißte oder angenietete zylindrische Stifte 11 in Bohrungen der elastischen Abstützung eingreifen und diese zusätzliche gegen Verdrehen sichern.

2. Schuheinlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Abstützung aus einem Stück besteht, welches von unten an die Form der Einlagen-Unterseite angepaßt ist, diese vorne mit einer Lasche 6 überragt und hinten auf einer integrierten balkenähnlichen, quer angeordneten Auflage 7 im Schuh fest aufliegt, die mindestens bis zum beidseitigen Rand der Einlage reicht oder diesen senkrecht oder abgeschrägt so weit überragt, daß die Einlage mit ihren Enden 8 gegen ein seitliches Verschieben oder Kippen durch Abstützung im Schuh gesichert ist.

3. Schuheinlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Abstützung aus Integralschaum besteht, zum Beispiel aus Polyurethan-Integralschaum, mit unterschiedlicher Elastizität, Härte und Dichte in den verschiedenen Bereichen derselben wie zum Beispiel der härteren Lasche 6, der elastischeren balkenähnlichen Auflage 7 und deren standfesteren stabilisierenden seitlichen Enden 8.

4. Schuheinlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Abstützung nach hinten beliebig zu verlängern ist zur zusätzlichen Abstützung der Einlage von unten und zur zusätzlichen seitlichen Positionierung des hinteren Einlagenteiles sowie einer Positionierung in Laufrichtung durch eine hinten überstehende integrierte Lasche zur Abstützung im Schuh.

5. Schuheinlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf der Unterseite mit ein oder mehreren angeschweißten oder angenieteten Gewindebuchsen oder Gewindestiften und zylindrischen Stiften versehen ist zur Befestigung der elastischen Abstützung.

6. Schuheinlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch den Einsatz unterschiedlicher elastischer Abstützungen in ihrer Position, Höhe, Neigung und Elastitzität in verschiedenen Bereichen gezielt veränderbar und einstellbar ist.

7. Schuheinlage nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle von Stahlblech ein federnder hochfester Kunststoff oder faserverstärkter Kunststoff eingesetzt wird.