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Stuhl Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit einer einteiligen Sitzschale,
deren Sitzteil mit einer Einschnürung in den Rückenteil übergeht und über an seiner
Unterseite vorgesehene Haltestücke beiderseits der Symmetrieebene des Stuhls mit
Abstand an Armen eines Fußgestells abgestützt und verankert ist.
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Bei einem bekannten Stuhl dieser Gattung ist das Sitzteil durch zwei
vordere und zwei hintere Haltestücke mit vier von einem mittleren Knotenpunkt radial
wegragenden Armen des Fußgestells verbunden, die, an ihrem äußeren Ende nach unten
abgewinkelt, jeweils in ein Stuhlbein übergehen. Der Rückenteil der Sitzschale ist
ausschließlich über einen durch die Einsclinürung geschwächten übergangsabschnitt
mit dem Sitzteil und über diesen mit dem Fußgestell verbunden. Wie bei jedem Stuhl
darf der Rückenteil nicht beliebig nachgiebig sein, sondern muß entsprechend seiner
Aufgabe, den Rücken abzustützen, im Stande sein, nach hinten gerichteten Kräften
einen zumindest nach einem gewissen Federweg starken Widerstand zu leisten. Wenn
bei dem bekannten Stuhl der Widerstand des durch die Einschnürung geschwächten übergangsabsehnittes
gegen Biegemomente, die von nach hinten gerichteten Kräften hervorgerufen werden,
gerade noch ausreicht, dann ist der Widerstand gegen eine Verdrehung des Rückenteils
um seine annähernd senkrechte Mittelachse noch so groß, daß sich der Rückenteil
an Verdrehungen des Oberkörpers des Benutzers praktisch ebensowenig anpassen kann,
wie eine völlig starre Rückenlehne, beispielsweise die Rückenlehne eines ebenfalls
bekannten Stuhls, die aus einem von dem Sitzteil getrennten Stück besteht und mit
dem Fußgestell durch zwei im Abstand beiderseits der Symmetrieebene des Stuhls angeordnete
Stützrohre verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen Stuhl zu
schaffen, der kein Fahr- oder Drehgestell zu haben braucht und trotzdem im Stande
ist, dem Benutzer auch dann einen angenehmen Halt zu geben, wenn er Gegenstände
erreichen muß, die nach der Seite oder sogar nach hinten verhältnismäßig weit außerhalb
seines normalen Griffbereichs liegen, so daß der Benutzer seinen Oberkörper stark
verdrehen und möglicherweise zusätzlich schräg nach hinten zu neigen hat.
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Diese Aufgabe ist bei einem Stuhl der eingangs beschriebenen Gattung
dadurch gelöst, daß am Sitzteil nur zwei Haltestücke vorgesehen sind und an einem
Arm, der sich im Abstand von der Sitzschale von dem Fußgestell weg nach hinten und
oben erstreckt, ein drittes Haltestück vorgesehen ist, das in der Mitte am Rückenteil
angreift, und daß diese drei einzigen Haltestücke derart verformbar sind, daß sie,
jedes für sich, eine Kippbewegung zwischen dem sie tragenden Arm und der Sitzschale
nach allen Seiten ermöglichen. Bei einem Stuhl mit den Merkmalen der Erfindung stützt
sich der Rückenteil derart an dem dritten Haltestück ab, daß einerseits der Obergangsabschnitt
zwischen dem Rückenteil und dem Sitzteil von Biegemomenten zumindest teilweise entlastet
ist, wenn sich der Benutzer zurücklehnt, daß andererseits aber eine Verwindung des
Rückenteils durch diese zusätzliche Abstützung nicht behindert ist. Die statischen
Funktionen der verschiedenen Bauteile des Stuhls sind also aufgeteilt: Die elastische
Veränderbarkeit des Winkels zwischen dem Rückenteil und dem Sitzteil wird im wesentlichen
von dem Arm bestimmt, an dem das dritte Haltestück vorgesehen ist; insoweit sind
die Verhältnisse ähnlich wie bei einem Stuhl, dessen Sitzteil vom Rückenteil völlig
getrennt ist. Im Gegensatz zu einem solchen bekannten Stuhl ist aber die Verdrehsteifigkeit
des das Rückenteil abstützenden Armes bei einem Stuhl mit den Merkmalen der Erfindung
nicht maßgebend für die Fähigkeit des Rückenteils, sich um seine annähernd senkrechte
Symmetrieachse zu verdrehen, sondern die Verdrehsteifigkeit ist im wesentlichen
nur durch die Verwindungssteifigkeit des Übergangsabschnittes zwischen Sitzteil
und Rückenteil bestimmt. Dies hat den Vorteil, daß die Rückenlehne eine ausreichende
Biegesteifigkeit gegen nach hinten gerichtete Kräfte, gleichzeitig
aber
bei entsprechend schwacher Bemessung des Übergangsabschnittes die Fähigkeit haben
kann, sich auch dann an den Rücken des Benutzers anzupassen, wenn dieser seinen
Oberkörper dreht, um einen Gegenstand seitlich oder hinten außerhalb seines normalen
Griffbereichs zu erreichen.
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Die Neigbarkeit der Sitzschale als Ganzes sowie die Veränderbarkeit
des zwischen dem Rückenteil und dem Sitzteil eingeschlossenen Winkels läßt sich
bei gegebener Elastizität der Haltestücke besonders gut beherrschen, wenn gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung die drei jeweils ein Haltestück tragenden Arme
federnd nachgiebig und - wie bei einem Stuhl mit vom Sitzteil getrenntem Rückenteil
an sich bekannt - zu einer Säule zusammengefaßt sind.
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Wenn der Übergangsabschnitt zwischen dem Rückenteil und dem Sitzteil
der Sitzschale einen merklichen Beitrag zur Biegefestigkeit der Rückenlehne leisten
soll, ohne daß sich ihre Verdrehsteifigkeit wesentlich erhöht, ist es vorteilhaft,
wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Sitzschale an beiden
Seitenrändern des eingeschnürten Übergangsabschnittes einen nach unten weisenden
Flansch hat.
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Die Haltestücke sind besonders geeignet, eine Kippbewegung zwischen
dem sie tragenden Arm und der Sitzschale nach allen Seiten zu ermöglichen, wenn
sie als Körper aus elastischem Werkstoff ausgebildet sind, die sich in Richtung
von der Sitzschale weg kegelstumpfförmig verjüngen und in ihre Stirnseiten eingebettete
Einsatzstücke aufweisen, die mit der Sitzschale bzw. dem zugehörigen Arm verschraubt
sind.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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F i g. 1 bis 4 sind perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen
Stuhls schräg von vorne oben, von hinten, von der Seite und von vorne; F i g. S
ist eine auseinandergezogene Schnittdarstellung der Halterung für die Rückenlehne
des Stuhls; F i g. 6 veranschaulicht schematisch die Bewegungsmöglichkeit der Halterung
zwischen der Rückenlehne des Stuhls und dem Gestell; F i g. 7 ist eine auseinandergezogene
Darstellung der Halterung für die Sitzfläche des Stuhls; F i g. $ veranschaulicht
schematisch die Bewegungsmöglichkeit der Sitzfläche gegenüber den zugehörigen Halterungen.
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Die insgesamt mit 10 bezeichnete Sitzschale umfaßt einen im wesentlichen
aufrecht stehenden Rückenlehnenteil und eine im wesentlichen waagerechte Sitzfläche.
Zwischen dem Rückenlehnentei112 und der Sitzfläche 18 ist ein allgemein abgerundeter
Verbindungsabschnitt 16 vorgesehen, der sich allgemein der Körperform einer sitzenden
Person anpaßt. Man erkennt, daß die Sitzschale eine sich von einer Seite zur anderen
erstreckende, sich dem Körper des Benutzers anpassende Fläche bildet, die sich vom
oberen Rand des Rückenlehnenteils zum vorderen Ende der konkav ausgebildeten Sitzfläche
erstreckt. Jede von einer Seite zur anderen verlaufende Krümmung verleiht der Sitzfläche
teilweise die Eigenschaften eines Trägers, so daß die Flexibilität gewöhnlichen
Flachmaterials dort vermieden wird, wo eine solche Flexibilität nicht erwünscht
ist; außerdem wird die vorhandene Flexibilität an verschiedenen anderen Punkten
und Flächenteilen der Sitzfläche durch die erfindungsgemäße Konstruktion in der
gewünschten Weise geregelt, so daß sich unterschiedliche Flexibilitätseigenschaften
ergeben.
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Der Sitzflächenteil 14 weist nach außen und oben geschweifte Seitenteile
18 auf, und der Rückenlehnenteil 12 ist mit nach vorn und außen geschweiften Seitenteilen
20 versehen. Die beiden Seitenteile 18 und 20 bilden auf jeder Seite praktisch
Fortsetzungen der konkaven Sitzschale. Gemäß F i g. 2 und 4 sind sowohl der Rückenlehnenteil
als auch der Sitzflächenteil des Stuhls so nach außen geschweift, daß die von einer
Seite zur anderen gemessene Abmessung über das abgerundete Mittelstück 16 kleiner
ist als die von einer Seite zur anderen gemessene Abmessung des breitesten Teils
der Sitzfläche 14 und des breitesten Teils des Rückenlehnenabschnitts 12. Ferner
ist die größte Breitenabmessung der Sitzfläche größer als die größte Breitenabmessung
des Rückenlehnenteils. Die nach vorn geschweiften Seitenteile 20 des Rückenlehnenteils
12 und die nach oben geschweiften Seitenteile 18 der Sitzfläche 14 erstrecken sich
mit verringerter Breite längs des Mittel- oder Verbindungsabschnitts 16, um der
Sitzschale die erforderliche Starrheit und Biegefestigkeit zu verleihen. Auf diese
Weise besteht Gewähr dafür, daß sich der Winkel zwischen der Sitzfläche und dem
Rüekenlehnenteil bei der Beanspruchung des Stuhls durch das Gewicht des Benutzers
nicht zu leicht verändert. Kurz gesagt bildet die Sitzschale einen räumlich gekrümmten,
allgemein L-förmigen Körper, der die erforderliche Festigkeit mit der gewünschten
Nachgiebigkeit vereinigt.
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Auf beiden Seiten des Rückenlehnenteils 12 erstrecken sich flanschähnliche
Ansätze 22 nach unten; die Tiefe dieser Ansätze vergrößert sich längs des Verbindungsteils
16, so daß Flansche 26 vorhanden sind, die sich längs der die Sitzfläche abgrenzenden
Flansche 24 auf beiden Seiten der Sitzfläche fortsetzen.
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Die Vorderkante der Sitzfläche ist so nach unten gekrümmt, daß ein
Flansch 28 entsteht, durch den nicht nur die Festigkeit der Sitzschale in der Querrichtung
erhöht wird, sondern der auch einen gleichmäßigen Übergang für den Rand der Sitzfläche
bildet, auf dem die Beine des Benutzers ruhen.
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Das Gestell des Stuhls setzt sich aus vier rohrförmigen Metallteilen
zusammen, die z. B. aus Stahl oder Aluminium od. dgl. bestehen und nicht nur die
Sitzfläche tragen, sondern auch den Rückenlehnenteil des Stuhls anstützen. Die jeweils
insgesamt mit 30 bezeichneten hinteren Gestellteile umfassen jeweils einen oberen
Abschnitt 32, deren obere Enden etwa in der halben Höhe des Rückenlehnenteils in
dessen Mitte mit dem Rückenlehnenteil verbunden sind und sich jeweils mit einer
Krümmung nach unten bis unter die Sitzfläche erstrecken, wobei ihre Form der Gestalt
der Sitzschale abgepaßt ist. Alle Teile des Gestells sind von der Sitzschale durch
einen Abstand getrennt, und an keinem Punkt steht die Sitzschale mit den Gestellteilen
in Berührung. Ein aufrecht stehender mittlerer Teil 34 der miteinander verschweißten
hinteren Gestenteile 30, der einen Bestandteil der zentralen Tragsäule des Gestells
bildet, ist unter der Sitzfläche so angeordnet, daß sein Abstand vom Rückenlehnenteil
in Richtung auf die Vorderkante des Stuhls etwa einem Drittel der Abmessung zwischen
der Rücklehne und dem vorderen Rand der
Sitzfläche entspricht. Die
beiden hinteren Gestellteile 30 sind von ihren oberen Enden bis zum unteren Ende
des aufrecht stehenden Mittelteils 34 miteinander verbunden. Vom unteren Ende des
Mittelteils 34
ab sind die unteren Abschnitte der hinteren Gestellteile 30
voneinander getrennt, und sie bilden die hinteren Füße 36 des Gestells.
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Gemäß den Zeichnungen sind die Füße 36 nach außen und unten voneinander
weg geneigt. An den äußeren Enden tragen die Füße 36 allgemein abgeflachte Abschnitte
38. An der Unterseite der flachen Abschnitte 38 sind Puffer 40 befestigt, die aus
Gummi oder einem anderen geeigneten nachgiebigen Material bestehen. Wie schon erwähnt,
sind die hinteren Gestenteile 30 miteinander verbunden, soweit sie nicht in der
beschriebenen Weise divergieren, um die hinteren Füße 36 zu bilden. F i g. 2 und
3 zeigen, daß die oberen Enden der hinteren Gestenteile 30 hinter der Rückenlehne
des Stuhls ebenfalls bei 42 abgeflacht sind, so daß eine gefällig aussehende feste
Verbindung mit der Halterung hergestellt werden kann, die zwischen dem Gestell und
der Sitzschale angeordnet ist.
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Die Sitzfläche des Stuhls wird von zwei jeweils insgesamt mit 44 bezeichneten
vorderen Gestenteilen getragen. Diese vorderen Gestellteile 44 sind mit den hinteren
Gestenteilen 30 über die Länge ihrer senkrechten Abschnitte 46 verbunden. Die unteren
Abschnitte der Gestellteile 44 sind nach außen und unten geschweift, so daß sie
die vorderen Füße 48 des Stuhls bilden, und zwar in der gleichen Weise, wie die
hinteren Füße 36 durch die hinteren Gestellteile 30 gebildet werden. Die äußersten
unteren Enden der vorderen Gestellteile 44 sind bei 50 abgeflacht, und an der Unterseite
der abgeflachten Abschnitte 50 sind Puffer 52 befestigt. Die oberen Abschnitte 54
der vorderen Gestellteile 44 erstrecken sich vom oberen Ende des senkrechten Abschnitts
46 nahezu waagerecht nach außen und sind nach vorn nur geringfügig abgewinkelt.
Die Enden der oberen Abschnitte 54 liegen innerhalb der Seitenteile 18 des Stuhls.
Man erkennt, daß die äußeren Enden der oberen Abschnitte 54 so angeordnet sind,
daß eine sich durch diese Enden erstreckende Linie in einer Entfernung von der Rückenlehne
verläuft, deren Abstand von der Rückenlehne etwa ein Drittel bis zur Hälfte des
Abstandes zwischen der Rückenlehne und dem vorderen Rand 28 der Sitzfläche entspricht.
Anders ausgedrückt liegen die Enden 56 der vorderen Gestellteile 54 ein kurzes Stück
vor dem senkrechten Säulenabschnitt, doch liegen sie hinter der querverlaufenden
Mittellinie zwischen der Rückenlehne und dem vorderen Rand der Sitzfläche.
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Die Enden 56 der vorderen Gestellteile nehmen nachgiebige Halterungen
auf, die ihrerseits mit der Sitzschale verbunden sind, und zwar an Punkten, die
so gewählt sind, daß das Körpergewicht des Benutzers aufgenommen wird, sich jedoch
der Sitz 14 auf den Halterungen bewegen kann. F i g. 2 zeigt, daß die oberen Abschnitte
54 der vorderen Gestellteile 44 ebenso wie die gekrümmten Abschnitte 32 der hinteren
Gestenteile 30 in einem Abstand von der Unterseite der Sitzschale verlaufen.
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Die Konstruktion der Halterungen ist in F i g. 5 bis 8 dargestellt.
Der Rückenlehnenteil 12 der Sitzschale ist auf seiner Vorderseite an einem Punkt
auf seiner senkrechten Mittelachse, der nicht ganz auf der halben Höhe des Rückenlehnenteils
liegt, mit einer runden eingedrückten Vertiefung 60 versehen, die durch eine kreisrunde
Wand 62 von geringer Höhe abgegrenzt wird. In der Mitte der Vertiefung 60 ist ein
Loch 64 ausgebildet. Eine der Vertiefung 60 entsprechende vorspringende Fläche 66
auf der Rückseit-- des Rückenlehnenteils bildet eine ringförmige, nach außen versetzte
Anlagefläche 68.
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Die eigentliche Halterung besteht aus Gummi oder einem anderen geeigneten
nachgiebigen Material, das einer Verformung einen ausreichenden Widerstand entgegensetzt.
Gute Ergebnisse werden bei einer Durometerhärte zwischen 35 und 50 erzielt, während
eine Durometerhärte von 40 einen optimalen Wert darstellt. Die insgesamt mit 70
bezeichneten Halterungen sind allgemein kegelstumpfförmig, doch kann die Umfangsfläche
jeder Halterung auch leicht konkav geformt sein. Das dickere Ende 72 der Halterung
weist eine kreisrunde Vertiefung 74 auf, deren Tiefe etwas größer ist als die Höhe
des vorspringenden Teils 66 am Rückenlehnenteil 12. Der Außendurchmesser des dickeren
Endes der Halterung ist natürlich erheblich größer als der Außendurchmesser des
vorspringenden Abschnitts 66 und der ringförmigen, nach außen versetzten Wandfläche
68. Somit ist am Umfang des dickeren Endes der Halterung 70 eine Schulter 76 von
erheblicher Wandstärke vorhanden, welche die Rückseite des Rückenlehnenteils 12
berührt.
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Auf dem Boden der Vertiefung 74 ist ein kräftiges Einsatzstück 78
aus Metall angeordnet, das in der Mitte eine Gewindebohrung aufweist und fest mit
dem Material der Halterung 70 verbunden ist. Die Oberseite des Einsatzstücks
78 bildet somit den Boden der Vertiefung 74. Das dünnere Ende der Halterung
70
ist ebenfalls mit einem Einsatzstück 80 versehen, das ebenso wie das Einsatzstück
78 fest mit der Halterung 70 verbunden ist. Das Einsatzstück 80 ist ebenfalls rund
und in der Mitte mit einer Gewindebohrung versehen. Die Außenfläche des Einsatzstücks
80
fluchtet mit der Rückseite des dünneren Endes der Halterung.
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Zur Befestigung der Halterung am Rückenlehnenteil 12 dient eine Scheibe
82, deren Durchmesser so gewählt ist, daß sie in die Vertiefung 60 paßt.
Die Scheibe 82 trägt einen Gewindebolzen 84 und ist auf ihrer den
Gewindebolzen tragenden Seite mit einer Schulter 86 versehen, deren Durchmesser
gleich dem Durchmesser des Lochs 64 in der Rückenlehne ist. Wie in F i g. 5 mit
strichpunktierten Linien angedeutet, paßt die Scheibe 82 in die Vertiefung 60, die
Schulter 86 liegt in dem Loch 64, und der Gewindebolzen 84 ragt durch das Loch zur
Rückseite der Rückenlehne 12. Man bringt die Halterung 70 mit ihrem dickeren Ende
zur Anlage an dem Gewindebolzen 84, und dann schraubt man die Halterung auf den
Gewindebolzen, bis sie fest an der Rückseite der Lehne 12 anliegt. Die Vertiefung
74
der Halterung nimmt den vorspringenden Teil 66 der Lehne auf, und die breite
Schulter 76 erstreckt sich über die ringförmige Wand 68 am Umfang der vorspringenden
Fläche 66.
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Um die Sitzschale mit dem Gestell zu verbinden, befestigt man das
abgeflachte Ende 42 der hinteren Gestellteile 30 an der Halterung 70 mit
Hilfe des Einsatzstücks 80, indem man eine Schraube 88 in ein Loch zwischen den
beiden Endabschnitten 42 einführt und sie in die Gewindebohrung des Einsatzstücks
80
einschraubt.
F i g. 6 zeigt schematisch, in welchem Ausmaß
die hintere Halterung 70 verformt werden kann; diese Verformung ist mit strichpunktierten
Linien angedeutet. Die Halterung kann sich um etwa 16 mm nach oben sowie um etwa
16 mm nach unten verformen, d. h. es ist insgesamt eine Verformung um etwa 32 bis
38 mm möglich.
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F i g. 7 und 8 zeigen die Verbindung zwischen der Sitzschale und den
unteren Halterungen. Die Sitzschale 14 ist an zwei Punkten, wo die Halterungen befestigt
werden sollen, jeweils mit einem ringförmigen Wulst 92 versehen, der eine kreisrunde
Fläche 94 abgrenzt, welche gerade genügend groß ist, um eine Scheibe 82 aufzunehmen.
Die Scheibe 82 ist an der Unterseite der Sitzfläche 14 innerhalb der runden
Fläche 94 mit Hilfe eines Bindemittels hoher Festigkeit oder eines Klebstoffs, z.
B. eines Epoxyharzes, befestigt. Man kann praktisch jeden Klebstoff verwenden, der
eine im wesentlichen dauerhafte Verbindung zwischen der Scheibe 82 und der Unterseite
der Sitzfläche herbeiführt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß man die besten Ergebnisse
erzielt, wenn man ein mittels Wärme härtbares Harz, z. B. ein Polyepoxydharz, verwendet.
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Nach dem Befestigen der Scheibe mit dem Gewindebolzen 84 an der Unterseite
der Sitzfläche 14 kann man die insgesamt mit 96 bezeichnete Halterung für die Sitzfläche
anbringen. Die Halterungen 96 sind im wesentlichen ebenso ausgebildet wie die Halterungen
70, jedoch haben sie eine geringere Höhe. Die Halterungen 96 sind ebenfalls
kegelstumpfförmig, und gemäß F i g. 7 ist die Umfangsfläche leicht konkav. Jede
Halterung 96 hat ein dickeres Ende 98 und ein dünneres Ende 100. Das dickere Ende
weist eine kreisförmige Vertiefung 102 auf, die nahezu doppelt so tief ist
wie die Vertiefung 74 der Halterung 70. Die Vertiefung 102 begrenzt
eine dicke ringförmige Schulter 104, welche die Unterseite der Sitzfläche
14 auf der Außenseite des Ringwulstes 92 berührt. Mit der Halterung ist ein rundes
Einsatzstück 106 aus Metall so verbunden, daß seine Außenfläche mit dem Boden der
Vertiefung 102 fluchtet. Auch dieses Einsatzstück besitzt in der Mitte eine
Gewindebohrung. Auf ähnliche Weise ist ein Einsatzstück 108 am dünneren Ende jeder
Sitzhalterung 96 vorgesehen und mit dem Material der Halterung durch Vulkanisieren
oder mit Hilfe eines anderen Bindeverfahrens verbunden. Auch dieses Einsatzstück
ist in der Mitte mit einer Gewindebohrung versehen. Nachdem die Scheibe
82 mit dem Gewindebolzen 84 an der Unterseite der Sitzfläche befestigt
worden ist, wird die Halterung 96 mit Hilfe der Gewindebohrung des Einsatzstücks
106 auf den Gewindebolzen 84 geschraubt. Dann wird jeweils ein abgeflachtes Ende
56 am oberen Teil 54 eines vorderen Gestellteils 44 zur Anlage an der Halterung
gebracht und mit dieser durch eine Schraube 110 verbunden.
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F i g. 8 zeigt schematisch, auf welche Weise sich die Halterung 96
beim Gebrauch des Stuhls verformt. Die strichpunktierten Linien zeigen, daß dann,
wenn die Sitzfläche in der einen oder anderen Richtung um eine Linie gekippt wird,
die allgemein von einer Seite zur anderen unterhalb der Sitzfläche durch die oberen
mittleren Teile der Halterung 96 verläuft, eine gewisse Verformung der Halterungen
stattfindet.
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Bei den Halterungen 70 und 96 handelt es sich gemäß den Zeichnungen
um gesonderte Elemente, die an der Sitzschale und dem Gestell befestigt werden,
so daß eine organische einheitliche Konstruktion entsteht. Da die Halterungen im
wesentlichen konstruktiv einheitlich sind, könnte man sie bei der Herstellung der
Sitzschale mit Hilfe eines Formverfahrens als Bestandteile der Sitzschale herstellen,
so daß sich eine gesonderte Herstellung erübrigt.
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Da die Halterung 70 für die Rückenlehne nicht nur Aufwärts- und Abwärtsbewegungen
der Rückenlehne, sondern auch waagerechte Bewegungen um eine durch die Halterung
70 verlaufende, im wesentlichen senkrechte Achse zuläßt, und da die Sitzfläche allgemein
um eine Achse oder Linie gekippt werden kann, die von einer Seite des Stuhls zur
anderen durch die Sitzhalterungen verläuft, ist eine gewisse Durchbiegung des gekrümmten
Abschnitts 16 der Sitzschale erforderlich. Gleichzeitig tritt natürlich eine gewisse
Durchbiegung der Gestellteile 30 und 44 auf. Da keine reibenden Bewegungen zwischen
irgendwelchen Teilen der Stuhlkonstruktion auftreten, wirken alle Teile des Stuhls
zusammen, d. h. die Sitzschale, die Halterungen und das Gestell reagieren auf die
Belastung wie ein einheitliches Aggregat. Wegen der Nachgiebigkeit der Sitzschale
und der Konstruktion der einzigen vorhandenen Unterstützung für die Rückenlehne
ist auch eine gewisse seitliche Durchbiegung der Rückenlehne möglich. Mit anderen
Worten, wenn sich der Benutzer des Stuhls nach einer Seite wendet, verformt sich
die Rückenlehne 12 entsprechend ihrem Zweck, sich allen Stellungen des Benutzers
anzupassen und gleichzeitig eine ausreichende Unterstützung zu bilden. Somit sieht
die Erfindung insgesamt eine Konstruktion eines Stuhls vor, der sich dem Körper
des Benutzers gut anpaßt. Der Stuhl läßt sich sowohl von kleinen als auch von großen
Personen mit gleicher Bequemlichkeit benutzen.