DE19947050A1 - Okularsystem für eine einäugige Spiegelreflexkamera - Google Patents
Okularsystem für eine einäugige SpiegelreflexkameraInfo
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- G03B13/02—Viewfinders
- G03B13/06—Viewfinders with lenses with or without reflectors
Abstract
Die Erfindung betrifft ein optisches Okularsystem (14) für eine einäugige Spiegelreflexkamera mit einem Pentaspiegel (15) sowie einem negativen ersten Linsenelement (L1), einem positiven zweiten Linsenelement (L2) und einem negativen dritten Linsenelement (L3) in dieser Reihenfolge ausgehend von dem Pentaspiegel (15). Das zweite Linsenelement (L2) ist ein Dioptrieneinstellelement und kann längs der optischen Achse verstellt werden. Es werden die folgenden Bedingungen erfüllt: DOLLAR A -2 < f¶1¶/f¶e¶ < 0 (1) DOLLAR A 0,2 < f¶2¶/f¶e¶ < 0,5 (2) DOLLAR A -10 < f¶3¶/f¶e¶ < -1 (3) DOLLAR A worin DOLLAR A f¶1¶ die Brennweite des ersten Linsenelementes (21) ist, DOLLAR A f¶2¶ die Brennweite des zweiten Linsenelementes (22) ist, DOLLAR A f¶3¶ die Brennweite des dritten Linsenelementes (23) ist, und DOLLAR A f¶e¶ die Brennweite des gesamten Okularsystems (14) bei -1,0 Dioptrien ist.
Description
Bei einer einäugigen Spiegelreflexkamera ist der Einsatz eines Bildaufrichtsy
stems mit einem hohlen Pentaspiegel anstelle eines Pentaprismas bekannt. Da
ein Pentaspiegel einen in Luft verlaufenden Strahlengang hat, kann die äquiva
lente Luftstrecke längs der optischen Achse nicht kürzer als 1/n (n ist der Bre
chungsindex eines zum Vergleich dienenden Pentaprismas) der äquivalenten
Luftstrecke des Pentaprismas sein. Da umgekehrt der Reflexionsweg n mal so
lang wie derjenigen des Pentaprismas mit denselben geometrischen Abmessun
gen ist, wird die Brennweite eines optischen Systems verlängert und die Sucher
vergrößerung kleiner. Daher ist für das Okularsystem ein spezieller Aufbau erfor
derlich. In der JP-A-9-146019 und in der US-A-5 136 427 ist ein aus zwei Linsen
bestehendes Okularsystem beschrieben, bei dem auf der einen Seite eines Pen
taspiegels eine positive und eine negative Linse angeordnet sind.
Das Okularsystem nach der JP-A-9-146019 ist jedoch für eine einäugige Spiegel
reflexkamera mit einem Filmformat kleiner als das des Filmtyps 135 bestimmt,
nämlich für eine APS-Kamera (Advanced Photo System). Dieses Okularsystem
kann nicht in einer einäugigen Spiegelreflexkamera mit dem Filmtyp 135 verwen
det werden. Ferner hat das Okularsystem nach US-A-5 136 427 eine Dioptrien
einstellung. Es ist natürlich theoretisch möglich, die Dioptrien durch Bewegen
mindestens eines Teils der Linsenelemente eines Okularsystems zu verstellen.
Da ein optisches System mit Dioptrieneinstellung aber ursprünglich nicht in Be
tracht kommt, wenn versucht wird, eine Bedingung zum Beibehalten ausreichen
der Augenentlastung (Abstand von der letzten Fläche des optischen Systems bis
zum Augenpunkt) für den Strahlengang aus dem Umfangsbereich des Sichtfeldes
zu erfüllen, ist der Einstellbereich kleiner, auch wenn der Linsendurchmesser zu
nimmt, so daß der Effekt der Dioptrieneinstellung unzureichend ist.
Ferner beschreibt die US-A-5 313 327 ein Okularsystem für einen Pentaspiegel,
das eine positive Einzellinse enthält. Dieses Okularsystem kann auch theoretisch
die Dioptrien durch Bewegen der Einzellinse verstellen. Da aber der Verstellbe
trag der Dioptrien klein gegenüber dem Bewegungsbetrag der Einzellinse ist, wird
ein nur unzureichender Einstellbereich erzielt. Auch in einem solchen Bereich
kann eine ausreichende Augenentlastung hinsichtlich des Strahlengangs aus dem
Umfangsbereich des Sichtfeldes nicht aufrecht erhalten werden.
Außerdem ist in jedem der vorstehend erläuterten Okularsysteme die Änderung
des scheinbaren Feldwinkels bei Einstellung der Dioptrien nicht berücksichtigt.
Die Dioptrieneinstellung erfolgt normalerweise beim Blick durch den Sucher, und
daher ist es für den Benutzer nachteilig, wenn der scheinbare Feldwinkel sich än
dert. Insbesondere bei der richtigen Dioptrieneinstellung kann ein ungünstiger
Eindruck bei kleinerem Feldwinkel entstehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Okularsystem für eine einäugige Spiegelreflex
kamera anzugeben, die mit dem Filmtyp 135 arbeitet und bei der als Bildaufrich
tesystem ein Pentaspiegel verwendet wird, wobei eine Dioptrieneinstellung mög
lich sein soll. Dabei soll eine möglichst kleine Änderung des scheinbaren Feld
winkels auftreten. Außerdem soll das Okularsystem möglichst klein aufgebaut
sein und eine ausreichende Augenentlastung hinsichtlich der Lichtstrahlen aus
dem Umfangsbereich des Sichtfeldes realisiert werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit einem Okularsystem nach der Erfindung ist eine Dioptrieneinstellung möglich,
wobei keine Änderung des scheinbaren Feldwinkels auftritt und eine ausrei
chende Augenentlastung möglich ist. Ferner ist ein solches Okularsystem mit ei
nem Pentaspiegel insgesamt kleiner als bekannte derartige Systeme aufgebaut.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin
zeigen:
Fig. 1 die Linsenanordnung eines Okularsystems als erstes Ausführungs
beispiel,
Fig. 2A bis 2D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 1 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 3A bis 3D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 1 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 4A bis 4D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 1 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 5 die Linsenanordnung eines Okularsystems als zweites Ausführungs
beispiel,
Fig. 6A bis 6D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 5 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 7A bis 7D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 5 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 8A bis 8D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 5 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 9 die Linsenanordnung eines Okularsystems als drittes Ausführungs
beispiel,
Fig. 10A bis 10D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 9 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 11A bis 11D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 9 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 12A bis 12D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 9 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 13 die Linsenanordnung eines Okularsystems als viertes Ausführungs
beispiel,
Fig. 14A bis 14D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 13 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 15A bis 15D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 13 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 16A bis 16D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 13 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 17 die Linsenanordnung eines Okularsystems als fünftes Ausführungs
beispiel,
Fig. 18A bis 18D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 17 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 19A bis 19D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 17 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 20A bis 20D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 17 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 21 die Linsenanordnung eines Okularsystems als sechstes Ausfüh
rungsbeispiel,
Fig. 22A bis 22D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 21 bei -1,0
Dioptrien,
Fig. 23A bis 23D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 21 bei -2,0
Dioptrien,
Fig. 24A bis 24D Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 21 bei +1,0
Dioptrien,
Fig. 25 den grundsätzlichen Aufbau einer einäugigen Spiegelreflexkamera
mit einem Okularsystem nach der Erfindung, und
Fig. 26 die Linsenanordnung eines Okularsystems nach der Erfindung.
Fig. 25 zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer einäugigen Spiegelreflexkamera
mit einem Pentaspiegel 15 als Bildaufrichtesystem. Das mit einem Objektiv 11 er
zeugte Objektbild wird an einem Schnellklappspiegel 12 reflektiert und auf einer
Fokussierplatte 13 als Realbild erzeugt. Der Benutzer betrachtet das vergrößerte
Realbild durch ein Okularsystem 14 und den Pentaspiegel 15.
Die Ausführungsbeispiele betreffen den Aufbau des Okularsystems 14. Wie Fig.
26 zeigt, hat dieses Okularsystem ein negatives erstes Linsenelement L1, ein po
sitives zweites Linsenelement L2 und ein drittes Linsenelement L3 aus einem ne
gativen Meniskuslinsenelement mit konvexer Fläche auf der Seite des Pentaspie
gels 15. Die Linsen sind in der vorstehend angegebenen Reihenfolge ausgehend
von dem Pentaspiegel 15 angeordnet. Ferner ist die zweite Linse L2 als Diop
trieneinstellelement längs der optischen Achse verstellbar. Durch Bewegen der
zweiten Linse L2 zur ersten Linse L1 hin werden die Dioptrien in negativer Rich
tung eingestellt. Die Einstellung in positiver Richtung erfolgt durch Bewegen der
zweiten Linse L2 zur dritten Linse L3 hin. Die Vorteile einer solchen Anordnung
werden im folgenden beschrieben.
Der an sich bekannte Pentaspiegel 15 ist ein Spiegel mit dachkantförmigen Refle
xionsflächen, die die Reflexionsflächen eines Pentaprismas ersetzen. Die Innen
flächen des Spiegels tragen eine reflexionsfähige Schicht. Da eine Platte mit ei
ner reflexionsfähigen Schicht auch an der Außenseite der Reflexionsflächen an
geordnet ist, wird die Kontur des Pentaspiegels 15 größer. Ferner kann bei Be
nutzung des Pentaspiegels 15 als Bildaufrichtsystem durch den in Luft verlaufen
den Strahlengang die äquivalente Luftweglänge längs der optischen Achse nicht
kürzer als 1/n des äquivalenten Luftweges des Pentaprismas sein (n ist der Bre
chungsindex eines zum Vergleich benutzten Pentaprismas). Andererseits ist die
optische Reflexionsweglänge länger, so daß die Brennweite eines Okularsystems
länger ist, und die Suchervergrößerung ist kleiner.
Um eine Kamera zu miniaturisieren oder um die Vergrößerung eines Suchers zu
erhöhen, muß der Pentaspiegel 15 miniaturisiert werden. In diesem Fall wird je
doch das Fenster kleiner, durch das die Lichtstrahlen aus dem Pentaspiegel 15
zum Okularsystem abgegeben werden, so daß es schwierig ist, eine ausrei
chende Augenentlastung hinsichtlich der Lichtstrahlen aus dem Umfangsbereich
des Sichtfeldes beizubehalten. Besonders bei einem Sucher für eine Kamera mit
dem Filmtyp 135 hat sich gezeigt, daß bei Verwenden eines Pentaspiegels und
einer Dioptrieneinstellung die konventionelle Linsenanordnung keine ausrei
chende Augenentlastung über den gesamten Bereich der Dioptrieneinstellung
gewährleistet.
Andererseits verlaufen bei den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen durch
Verwenden der ersten negativen Linse L1, die dem Pentaspiegel des Okularsy
stems am nächsten liegt, die aus dem kleinen Fenster des Pentaspiegels 15 ab
gegebenen Lichtstrahlen mit einem größeren Abstand zur optischen Achse, so
daß es leichter ist, eine ausreichende Augenentlastung hinsichtlich der Licht
strahlen aus dem Umfangsbereich des Sichtfeldes beizubehalten.
Optische Suchersysteme für einäugige Spiegelreflexkameras haben allgemein
eine insgesamt positive Brechkraft. In den hier beschriebenen Ausführungsbei
spielen hat die erste Linse L1 eine relativ große negative Brechkraft, und die
Lichtstrahlen aus dem Umfangsbereich des Sichtfeldes verlaufen etwa parallel zur
optischen Achse und fallen dann auf das positive zweite Linsenelement L2, das
als Dioptrieneinstellelement dient. Durch diese Anordnung wird auch beim Ändern
der Position des zweiten Linsenelementes L2 die Änderung der Höhe der Licht
strahlen über der optischen Achse, die auf das Linsenelement L2 treffen, so weit
gehend beseitigt, daß die Lichtstrahlen aus dem zweiten Linsenelement L2 mit
konstantem Winkel austreten, unabhängig von der Position dieser Linse. Da die
Brechkraft des nachfolgenden dritten Linsenelementes L3 geringer ist, d. h. sie ist
nicht so groß, daß sie den Winkel der Lichtstrahlen aus dem zweiten Linsenele
ment L2 abhängig von dessen Position bei der Dioptrieneinstellung ändern kann,
obwohl das dritte Linsenelement L3 den Strahlengang etwas nach außen ablenkt,
kann dadurch eine ausreichende Augenentlastung hinsichtlich der Strahlen aus
dem Umfangsbereich des Sichtfeldes beibehalten werden. Durch die vorstehend
beschriebene Brechkraftverteilung wird die Änderung des scheinbaren Sichtwin
kels bei Dioptrieneinstellung reduziert.
Es ist auch theoretisch möglich, das erste Linsenelement L1 oder das dritte Lin
senelement L3 als Dioptrieneinstellelement in Richtung der optischen Achse zu
verstellen. Die erste Linse L1 hat jedoch vorzugsweise eine feste Position unmit
telbar hinter dem Pentaspiegel 15, um die Höhe der Lichtstrahlen über der opti
schen Achse zu vergrößern. Ähnlich hat die dritte Linse L3 eine feste Position, da
sie das letzte Linsenelement ist, das möglicherweise vom Benutzer berührt wird,
wenn keine separate Abdeckplatte vorgesehen ist. Bei den hier beschriebenen
Ausführungsbeispielen wird also das zweite Linsenelement L2 als Dioptrienein
stellelement benutzt.
Um die Vergrößerung des Suchers zu erhöhen, ist die Brennweite des gesamten
Okularsystems möglichst kurz. Die Hauptpunkte des gesamten Okularsystems
sind also möglichst nahe dem Pentaspiegel 15 angeordnet. Da die dritte Linse L3
eine negative Meniskuslinse mit konvexer Fläche auf der Seite des Pentaspiegels
15 ist, können die Hauptpunkte auf der Seite des Pentaspiegels 15 liegen.
Die Bedingung (1) in Patentanspruch 1 gibt die Brechkraft der negativen ersten
Linse L1 an. Übersteigt f1/fe den oberen Grenzwert der Bedingung (1), so wird die
negative Brechkraft der ersten Linse L1 zu groß, und die Strahlen divergieren zu
stark, so daß die Durchmesser nachfolgender Linsenelemente größer sein müs
sen. Übersteigt f1/fe den unteren Grenzwert der Bedingung (1), so wird die nega
tive Brechkraft der ersten Linse L1 zu schwach, so daß keine ausreichende Au
genentlastung erfolgt, und die negative Brechkraft der dritten Linse L3 muß erhöht
werden. Daher wird dann die Bedingung (3) des Patentanspruchs 1 nicht erfüllt.
Die Bedingung (2) in Patentanspruch 1 gibt die Brechkraft der positiven zweiten
Linse L2 an, die zur Dioptrieneinstellung dient. Wird die positive Brechkraft der
zweiten Linse L2 so groß, daß f2/fe den unteren Grenzwert der Bedingung (2)
übersteigt, so können die Dioptrien mit einem geringen Bewegungsbetrag einge
stellt werden. Es tritt aber eine Verschlechterung der Aberrationen durch Dezen
trieren und Instabilität des Bildes auf, wenn die positive zweite Linse L2 bewegt
wird. Übersteigt f2/fe den oberen Grenzwert der Bedingung (2), so wird die Brech
kraft der zweiten Linse L2 zu schwach. Dadurch ergibt sich eine kleine Dioptrien
änderung, wenn die zweite Linse L2 in Richtung der optischen Achse bewegt
wird, und der Dioptrien-Einstellbereich wird kleiner.
Die Bedingung (3) in Patentanspruch 1 gibt die Brechkraft der negativen dritten
Linse L3 an. Übersteigt f3/fe den oberen Grenzwert der Bedingung (3), so wird die
Brechkraft der dritten Linse L3 zu stark, so daß die Änderung des scheinbaren
Blickwinkels bei der Dioptrieneinstellung zunimmt. Übersteigt f3/fe den unteren
Grenzwert der Bedingung (3), so kann keine ausreichende Augenentlastung bei
behalten werden.
Die Bedingung (4) in Patentanspruch 2 gibt die Dicke der dritten Linse L3 an, mit
der eine ausreichende Augenentlastung beibehalten wird, wenn das Okularsy
stem miniaturisiert ist. Überschreitet d3/n3/fe den oberen Grenzwert der Bedingung
(4), so ist das Beibehalten einer langen Augenentlastung vorteilhaft. Hierbei
nimmt jedoch die Größe des Suchers zu. Übersteigt d3/n3/fe den unteren Grenz
wert der Bedingung (4), so wird die letzte Linsenfläche des Okularsystems (die
augenseitige Fläche der dritten Linse L3) gegenüber der Rückseite des Kamera
gehäuses nach innen gewölbt, und eine ausreichende Augenentlastung kann
nicht beibehalten werden.
Die Bedingung (5) in Patentanspruch 3 beschreibt die Form der ersten Linse L1.
Übersteigt SF1 den unteren Grenzwert der Bedingung (5), so kann die erste Linse
L1 noch als Meniskuslinse ausgeführt sein. Hat sie jedoch eine die Bedingung (1)
erfüllende Brechkraft, so werden die Krümmungsradien r1s und r1e der vorderen
und der hinteren Fläche der ersten Linse L1 kleiner. Wenn die Umfangsteile in
der ersten Linse L1 (auf der Seite des Pentaspiegels) und die Austrittsfläche des
Pentaspiegels 15 so angeordnet sind, daß sie einander nicht stören, so muß die
Vorderfläche der ersten Linse L1 einen größeren Abstand zum Pentaspiegel 15
haben. Dadurch nimmt die Größe des Okularsystems zu. Überschreitet SF1 den
oberen Grenzwert der Bedingung (5), so wird der Krümmungsradius der augen
seitigen Fläche der ersten Linse L1 kleiner, und der Randteil der ersten Linse L1
nähert sich der zweiten Linse L2, so daß der Bewegungsbetrag der zweiten Linse
L2 eingeschränkt wird. Damit läßt sich keine ausreichende Dioptrieneinstellung
erzielen.
Die Bedingung (6) in Patentanspruch 5 beschreibt die Form der negativen dritten
Linse L3. Diese Bedingung gibt an, daß die dritte Linse L3 vorteilhaft eine nega
tive Meniskuslinse ist. Überschreitet SF3 den unteren Grenzwert der Bedingung
(6), so nehmen die Krümmungsradien der Vorder- und der Rückseite der dritten
Linse L3 zu. Hat die dritte Linse L3 eine die Bedingung (3) erfüllende Brechkraft,
so muß der Abstand zwischen den Umfangsteilen der zweiten und der dritten
Linse L2 und L3 verringert werden. Bei Berücksichtigen der Linsenfassungen ist
es aber schwierig, die zweite und die dritte Linse L2 und L3 einander stark anzu
nähern. Deshalb wird kein ausreichend großer Dioptrieneinstellbereich gewähr
leistet. Überschreitet SF3 den oberen Grenzwert der Bedingung (6), so müssen
die Krümmungsradien der Vorder- und der Rückseiten der dritten Linse L3 verrin
gert werden, um eine die Bedingung (3) erfüllende Brechkraft zu gewährleisten.
Dadurch kann eine ausreichende Augenentlastung nicht beibehalten werden.
Die Bedingung (7) in Patentanspruch 6 beschreibt das Verhältnis der Länge des
gesamten Okularsystems zu dem Abstand der spiegelseitigen Fläche der zweiten
Linse L2 zu der augenseitigen Fläche der dritten Linse L3.
Überschreitet Db/Da den unteren Grenzwert der Bedingung (7), so liegen die Ein
fallstellen der Strahlen aus der zweiten Linse L2 zu hoch, so daß entweder der
Linsendurchmesser zunimmt oder die Suchervergrößerung verringert werden
muß. Überschreitet Db/Da den oberen Grenzwert der Bedingung (7), so nähern die
erste und die zweite Linse L1 und L2 einander an, und eine Bewegung der zwei
ten Linse L2 zum Pentaspiegel 12 hin wird begrenzt. Dann kann keine ausrei
chende Dioptrieneinstellung erreicht werden.
Im folgenden werden spezielle numerische Beispiele beschrieben. In den Tabel
len und Diagrammen sind DP der Dioptrienwert, fe die Brennweite des Okularsy
stems, β der halbe Betrag des scheinbaren Feldwinkels, Φ der Durchmesser der
Austrittspupille, h der größte Abstand von einer angenommenen optischen Achse
der Fokussierplatte, wenn das Sucherbild 92% der Aperturgröße des Filmtyps
135 ist (21,6 × 0,92 = 19,9 mm), d0 der Abstand von der Bildebene (Fokussier
platte) des Objektivs zur spiegelseitigen Fläche der ersten Linse des Okularsy
stems und ER die Augenentlastung (Abstand von der letzten augenseitigen Flä
che des Okularsystems zum Augenpunkt, d. h. der Position der Austrittspupille des
Suchersystems). In den Diagrammen der chromatischen Aberration, die durch die
sphärischen Aberrationen angegeben ist, zeigen die durchgezogenen und die
beiden gestrichelten Linien jeweils die sphärischen Aberrationen gegenüber der
d-, der g- und der C-Linie an. Auch bei den Diagrammen der lateralen chromati
schen Aberration zeigen die durchgezogenen und die beiden gestrichtelten Linien
jeweils die Vergrößerung, bezogen auf die d-, die g- und die C-Linie an. S be
zeichnet das sagittale Bild, M das meridionale Bild. Ferner bezeichnet R den
Krümmungsradius, D die Linsendicke oder den Abstand zwischen Linsenele
menten, Nd den Brechungsindex der d-Linie und νd die Abbe-Zahl.
Außerdem ist eine asphärische Fläche, die symmetrisch zur optischen Achse ist,
folgendermaßen definiert:
x = Ch2/{1+[1-(1+K)C2h2]1/2}+A4h4+A6h6+A8h8+A10h10 . . .;
darin sind:
x der Abstand von einer Tangentenebene eines asphärischen Scheitelpunkts;
C die Krümmung im asphärischen Scheitelpunkt (1/R);
h der Abstand zur optischen Achse;
K der Konizitätskoeffizient; und
A4 ein Asphärizitätskoeffizient vierter Ordnung;
A6 ein Asphärizitätskoeffizient sechster Ordnung;
A8 ein Asphärizitätskoeffizient achter Ordnung
A10 ein Asphärizitätskoeffizient zehnter Ordnung usw.
x der Abstand von einer Tangentenebene eines asphärischen Scheitelpunkts;
C die Krümmung im asphärischen Scheitelpunkt (1/R);
h der Abstand zur optischen Achse;
K der Konizitätskoeffizient; und
A4 ein Asphärizitätskoeffizient vierter Ordnung;
A6 ein Asphärizitätskoeffizient sechster Ordnung;
A8 ein Asphärizitätskoeffizient achter Ordnung
A10 ein Asphärizitätskoeffizient zehnter Ordnung usw.
Fig. 1 zeigt eine Linsenanordnung als erstes Ausführungsbeispiel eines Okular
systems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 1 enthält deren numeri
sche Daten. Fig. 2A bis 2D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach
Fig. 1 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 3A bis 3D sind Aberrationsdiagramme des Okular
systems nach Fig. 1 bei -2,0 Dioptrien. Fig. 4A bis 4D sind Aberrationsdia
gramme des Okularsystems nach Fig. 1 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenanordnung
des ersten Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Fig. 5 zeigt eine Linsenanordnung als zweites Ausführungsbeispiel eines Okular-
Systems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 2 enthält deren numeri
sche Daten. Fig. 6A bis 6D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems nach
Fig. 5 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 7A bis 7D sind Aberrationsdiagramme des Okular
systems nach Fig. 5 bei -2,0 Dioptrien. Fig. 8A bis 8D sind Aberrationsdiagramme
des Okularsystems nach Fig. 5 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenanordnung des
zweiten Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Fig. 9 zeigt eine Linsenanordnung als drittes Ausführungsbeispiel eines Okular
systems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 3 enthält deren numeri
sche Werte. Fig. 10A bis 10D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems
nach Fig. 9 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 11A bis 11D sind Aberrationsdiagramme des
Okularsystems nach Fig. 9 bei -2,0 Dioptrien. Fig. 12A bis 12D sind Aberrations
diagramme des Okularsystems nach Fig. 9 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenanord
nung des dritten Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Fig. 13 zeigt eine Linsenanordnung als viertes Ausführungsbeispiel eines Okular
systems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 4 enthält deren numeri
sche Werte. Fig. 14A bis 14D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems
nach Fig. 13 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 15A bis 15D sind Aberrationsdiagramme des
Okularsystems nach Fig. 13 bei -2,0 Dioptrien. Fig. 16A bis 16D sind Aberrati
onsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 13 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenan
ordnung des vierten Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Fig. 17 zeigt eine Linsenanordnung als fünftes Ausführungsbeispiel eines Okular
systems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 5 enthält deren numeri
sche Werte. Fig. 18A bis 18D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems
nach Fig. 17 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 19A bis 19D sind Aberrationsdiagramme des
Okularsystems nach Fig. 17 bei -2,0 Dioptrien. Fig. 20A bis 20D sind Aberrati
onsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 17 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenan
ordnung des fünften Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Fig. 21 zeigt eine Linsenanordnung als sechstes Ausführungsbeispiel eines Oku
larsystems für eine einäugige Spiegelreflexkamera, Tabelle 6 enthält die numeri
schen Werte. Fig. 22A bis 22D sind Aberrationsdiagramme des Okularsystems
nach Fig. 21 bei -1,0 Dioptrien. Fig. 23A bis 23D sind Aberrationsdiagramme des
Okularsystems nach Fig. 21 bis -2,0 Dioptrien. Fig. 24A bis 24D sind Aberrati
onsdiagramme des Okularsystems nach Fig. 21 bei +1,0 Dioptrien. Die Linsenan
ordnung des sechsten Ausführungsbeispiels entspricht der in Fig. 26 gezeigten.
Tabelle 7 zeigt die Werte einer jeden Bedingung für jedes Ausführungsbeispiel.
Wie Tabelle 7 zeigt, erfüllen die Beispiele 1 bis 6 die Bedingungen (1) bis (7).
Ferner sind, wie die Aberrationsdiagramme zeigen, die Aberrationen bei jedem
Dioptrienwert in geeigneter Weise korrigiert.
Claims (6)
1. Optisches Okularsystem für eine einäugige Spiegelreflexkamera mit Pen
taspiegel, mit:
einem negativen ersten Linsenelement, einem positiven zweiten Linsenele ment und einem negativen dritten Linsenelement in dieser Reihenfolge aus gehend von dem Pentaspiegel;
wobei das zweite Linsenelement als Dioptrieneinstellelement längs der opti schen Achse bewegbar ist, und
wobei die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
-2<f1/fe<0 (1)
0,2<f2/fe<0,5 (2)
-10<f3fe<-1 (3)
worin
f1 die Brennweite des ersten Linsenelementes ist,
f2 die Brennweite des zweiten Linsenelementes ist,
f3 die Brennweite des dritten Linsenelementes ist, und
fe die Brennweite des gesamten Okularsystems bei -1,0 Dioptrien ist.
einem negativen ersten Linsenelement, einem positiven zweiten Linsenele ment und einem negativen dritten Linsenelement in dieser Reihenfolge aus gehend von dem Pentaspiegel;
wobei das zweite Linsenelement als Dioptrieneinstellelement längs der opti schen Achse bewegbar ist, und
wobei die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
-2<f1/fe<0 (1)
0,2<f2/fe<0,5 (2)
-10<f3fe<-1 (3)
worin
f1 die Brennweite des ersten Linsenelementes ist,
f2 die Brennweite des zweiten Linsenelementes ist,
f3 die Brennweite des dritten Linsenelementes ist, und
fe die Brennweite des gesamten Okularsystems bei -1,0 Dioptrien ist.
2. Okularsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedin
gung
0,02<d3/n3/fe<0,07 (4)
erfüllt ist, worin
d3 die Dicke des dritten Linsenelementes ist und
n3 der Brechungsindex des dritten Linsenelementes bezüglich der d-Linie ist.
0,02<d3/n3/fe<0,07 (4)
erfüllt ist, worin
d3 die Dicke des dritten Linsenelementes ist und
n3 der Brechungsindex des dritten Linsenelementes bezüglich der d-Linie ist.
3. Okularsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bedingung
-1,0<SF1<0 (5)
erfüllt ist, worin
SF1 ein durch (r1s+r1e)/r1s-r1e) definierter Wert ist,
r1s der Krümmungsradius der spiegelseitigen Fläche des ersten Lin senelementes ist, und
r1e der Krümmungsradius der augenseitigen Fläche des ersten Linsenele mentes ist.
-1,0<SF1<0 (5)
erfüllt ist, worin
SF1 ein durch (r1s+r1e)/r1s-r1e) definierter Wert ist,
r1s der Krümmungsradius der spiegelseitigen Fläche des ersten Lin senelementes ist, und
r1e der Krümmungsradius der augenseitigen Fläche des ersten Linsenele mentes ist.
4. Okularsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das dritte Linsenelement ein negatives Meniskuslinsenelement mit einer
spiegelseitigen konvexen Fläche ist.
5. Okularsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedin
gung
3<SF3<12 (6)
erfüllt ist, worin
SF3 ein durch (r3s+r3e)/(r3s-r3e) definierter Wert ist,
r3s der Krümmungsradius der spiegelseitigen Fläche des dritten Lin senelementes ist und
r3e der Krümmungsradius der augenseitigen Fläche des dritten Linsenele mentes ist.
3<SF3<12 (6)
erfüllt ist, worin
SF3 ein durch (r3s+r3e)/(r3s-r3e) definierter Wert ist,
r3s der Krümmungsradius der spiegelseitigen Fläche des dritten Lin senelementes ist und
r3e der Krümmungsradius der augenseitigen Fläche des dritten Linsenele mentes ist.
6. Okularsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bedingung
0,5<Db/Da<0,9 (7)
erfüllt ist, worin
Da der Abstand der spiegelseitigen Fläche des ersten Linsenelementes zur augenseitigen Fläche des dritten Linsenelementes ist und
Db der Abstand der spiegelseitigen Fläche des zweiten Linsenelementes zur augenseitigen Fläche des dritten Linsenelementes bei -1,0 Diop trien ist.
0,5<Db/Da<0,9 (7)
erfüllt ist, worin
Da der Abstand der spiegelseitigen Fläche des ersten Linsenelementes zur augenseitigen Fläche des dritten Linsenelementes ist und
Db der Abstand der spiegelseitigen Fläche des zweiten Linsenelementes zur augenseitigen Fläche des dritten Linsenelementes bei -1,0 Diop trien ist.
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