DE19933810A1

DE19933810A1 - Haltevorrichtung für Rohglasscheiben

Info

Publication number: DE19933810A1
Application number: DE19933810A
Authority: DE
Inventors: Wilfried Volke
Original assignee: Codixx AG
Current assignee: Codixx AG
Priority date: 1999-05-29
Filing date: 1999-07-20
Publication date: 2000-11-30
Anticipated expiration: 2019-07-21
Also published as: DE19933810C2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Haltevorrichtung für Rohgalsscheiben zur mechanischen, chemischen und thermischen Vorbehandlung derselben für einen nachfolgenden thermischen Streckprozeß. Die Haltevorrichtung ist als Klammer oder als Zange zur Aufnahme der Rohglasscheiben ausgebildet. Die Backen derselben sind um etwas mehr als die Dicke der einzuspannenden Rohglasscheiben beabstandet. Die Innenseiten der Backen sind an ihren Berührungsflächen zur Rohglasscheibe leicht ballig konvex ausgebildet oder sie weisen einen konvexen Querschnitt mit einer Längsachse parallel zur oberen Kante der einzuspannenden Rohglasscheibe auf. Die Backen der Haltevorrichtung bilden mit dem Rumpf derselben ein Stück und sind so über den Rumpf federnd gegeneinander beweglich miteinander verbunden. Sie können aber auch über ein Scharniergelenk miteinander zusammen gelenkt sein. Die Backen sind mittels Spannschrauben oder anderer an sich bekannter Spannelemente gegeneinander verspannbar. Die Spannschrauben oder die Spannelemente sind so ausgebildet und so mit Zwischenlagen geeigneten Materials kombiniert, daß Wärmeausdehnungen, wie bei der Verwendung von Spannschrauben mit Buchsen aus solch einem Material, kompensiert werden und damit die an der Einspannstelle wirkenden Kräfte auf die Rohglasscheibe in etwa unter allen Vorbehandlungsbedingungen und deren unterschiedlichen Temperaturen weitgehend konstant bleiben. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es die Rohglasscheiben bruchsicher zu haltern ...

Description

Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für Rohglasscheiben zur mechanischen, chemischen und thermischen Vorbehandlung derselben für einen nachfolgenden thermischen Streckprozeß.

Eine solche Vorbehandlung dieser Rohglasscheiben ist zur Herstellung von hochwertigen optischen Spezialgläsern insbesondere für die Fertigung von Displays erforderlich.

Zur Durchführung dieser Vorbehandlungsprozesse ist es bekannt, solche Rohglasscheiben jeweils nacheinander einzeln oder oder zu mehreren in Gestellen in mechanische Reinigungsanlagen, Bäder mit flüssigen Chemikalien und thermische Vorbehandlungsanlagen manuell einzuordnen.

Bekannt ist es auch zur Durchführung solcher Vorbehandlungs prozesse die Rohglasscheiben an ihrer oberen Kante mit Bohrungen im Glas zu versehen und die Rohglasscheiben mittels dieser und Haken oder Stiften an einem Rahmengestell zu befestigen.

Nachteilig ist an den bekannten Verfahrensweisen und den verwendeten Mitteln dafür, daß diese einen erheblichen Arbeitsaufwand für das Herrichten der Rohglasscheiben und das Einsetzen bzw. das Einordnen derselben in Rahmengestelle sowie ein mehrmaliges Umsetzen derselben zur unterschiedlichen Vorbereitung der verschiedenen speziellen Arbeitsgänge erfordern. Aufwendig ist auch die Anordnung von paßgerechten Bohrungen in den Rohglasscheiben, was häufig zu Glasbruch führt und auch unnötigen Verschnitt von Rohglas verursacht.

An sich bekannte einfache Klemmvorrichtungen mittels zweier Backen haben sich für die Halterung der Rohglasscheiben als ungeeignet erwiesen, weil diese den auftretenden Spannungs differenzen einmal in der Rohglasscheibe und zum anderen in der Klemmvorrichtung selbst im Verlauf der unterschiedlichen Tempe ratureinwirkungen bei den Vorbehandlungsprozessen nicht an passungsfähig sind, d. h. es können Spannungsbrüche in der Rohglasscheibe entstehen oder die eingespannte Rohglasscheibe kann sich lockern.

Problem der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung für Rohglas scheiben zur Vorbereitung auf den Vorbehandlungsprozeß derselben zu schaffen, die einmal an der Rohglasscheibe befestigt, während aller Arbeitsgänge und aller Prozeßstufen der Vorbe handlung an dieser verbleibt und damit ein mehrmaliges Vorbe reiten durch Umsortieren, Ausrichten oder Einordnen der Rohglas scheiben erübrigt. Die Haltevorrichtung soll so gestaltet sein, daß in allen Phasen der Vorbehandlung ein sicherer zuverlässiger Sitz gewährleistet ist und Glasbruch infolge von Wärmeausdehnung vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird das Problem wie mit den Ansprüchen angegeben gelöst.

Die Haltevorrichtung ist als Klammer oder als Zange zur Aufnahme der Rohglasscheiben ausgebildet. Die Backen derselben sind um etwas mehr als die Dicke der einzuspannenden Rohglasscheiben beabstandet. Die Innenseiten der Backen sind an ihren Berührungs flächen zur Rohglasscheibe leicht ballig konvex ausgebildet oder sie weisen einen konvexen Querschnitt mit einer Längsachse parallel zur oberen Kante der einzuspannenden Rohglasscheibe auf. Die Backen der Haltevorrichtung bilden mit dem Rumpf derselben ein Stück und sind so über den Rumpf federnd gegeneinander beweglich miteinander verbunden. Sie können aber auch über ein Scharniergelenk miteinander zusammen gelenkt sein. Die Backen sind mittels Spannschrauben oder anderer an sich bekannter Spannelemente gegeneinander verspannbar. Die Spannschrauben oder die Spannelemente sind so ausgebildet und so mit Zwischen lagen geeigneten Materials kombiniert, daß Wärmeausdehnungen, wie bei der Verwendung von Spannschrauben mit Buchsen aus solch einem Material, kompensiert werden und damit die an der Einspannstelle wirkenden Kräfte auf die Rohglasscheibe in etwa unter allen Vorbehandlungsbedingungen und deren unterschied lichen Temperaturen weitgehend konstant bleiben.

Oberhalb der Haltevorrichtung befindet sich an dieser ein Bügel zur beweglichen Befestigung derselben an ein Rahmengestell für die Führung des Vorbehandlungsprozesses.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es die Rohglasscheiben bruchsicher zu haltern und durch alle Phasen der unterschiedlichen Vorbehandlungsprozesse sicher hindurch zu führen.

Für die störungsfreie Funktionsfähigkeit der Haltevorrichtung ist die erfindungsgemäße ballige Gestaltung der inneren Backenflächen im Zusammenwirken mit den wärmeausdehnungskompensierenden Zwischenlagen ursächlich.

Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

In der zugehörigen Zeichnung ist mit

Fig. 1 eine Haltevorrichtung mit Backen und Rumpf, aus einem Stück bestehend, sowie einer Spannschraube mit Buchsen schematisch dargestellt.

Die Haltevorrichtung ist eine einteilige Klammer mit dem Rumpfteil 1 und den Backen 4 und 5 aus Stahl in den Abmessungen 50 mm hoch, 18 mm dick und 100 mm lang. Am Rumpf 1 der Klammer ist der Bügel 6 mittels Bolzen 7 drehbeweglich befestigt. Der Bügel 6 dient zur Anordnung der Haltevorrichtung einschließlich der Roh glasscheibe 8 in oder an das Rahmengestell 10. Zur Aufnahme einer Rohglasscheibe 8 mit einer Rohglasscheibendicke von 2 mm sind die Backen 4, 5 der Klammer um 2,5 mm voneinander beabstandet. Die einander zugewandten Innenseiten der Backen 4 und 5 sind leicht ballig gestaltet. In den Backen 4, 5 befinden sich quer zu dem von diesen gebildeten Schlitz miteinander fluchtende Bohrungen, in welchen die Spannschraube 3 aus Stahl angeordnet ist. Zwischen jeder Klammeraußenseite und dem Spannschrauben kopf bzw. der Schraubenmutter sind jeweils die Buchsen 2,9 als Zwischenlage angeordnet.

Die Buchsen 2,9 sind etwa je 10 mm lang und bestehen aus einer Aluminiumlegierung. Sie sind damit so bemessen und sie bestehen aus einem solchen Metall, daß die Wärmeausdehnung der Halte vorrichtung einschließlich der Wärmeausdehnung der einge spannten Rohglasscheibe vollständig kompensiert werden und die auf die Rohglasscheibe einwirkenden Spannkraft unter allen Prozeßbedingungen weitgehend konstant bleiben.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1

Rumpf der Haltevorrichtung

2

Buchse

3

Spannschraube

4

Backe

5

Backe

6

Bügel

7

Bolzen

8

Rohglasscheibe

9

Buchse

10

Rahmengestell

Claims

1. Haltevorrichtung für Rohglasscheiben zur Vorbereitung solcher auf einen nachfolgenden thermischen Fertigungsprozeß, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise aus Metall bestehende Haltevorrichtung als Klammer aus einem Stück bestehend oder als Zange mit Backen (4, 5) zur Aufnahme der Rohglasscheiben (8) ausgebildet ist, die Innenseiten der Backen (4, 5) um etwas mehr als die Dicke der zu behandelnden Rohglasscheibe (8) voneinander beabstandet sind und deren innenseitige Berührungsflächen zur einzuspan nenden Rohglasscheibe (8) leicht ballig konvex geformt sind oder die Backen (4, 5) einen leicht konvexen Querschnitt mit einer Längs achse, parallel zur oberen Kante der einzuspannenden Rohglas scheibe (8) aufweisen, wobei die Backen (4, 5) der klammerartigen Haltevorrichtung über den Rumpf derselben federnd gegenein ander beweglich miteinander verbunden sind oder die Backen(4, 5) der zangenartigen Haltevorrichtung mittels Scharniergelenk gegen einander beweglich verbunden sind wobei die Backen (4, 5) mittels Spannschraube (3) oder anderem Spannelement gegeneinander verspannbar sind und die Spannschraube (3) mit mindestens einer Zwischenlage aus einem die Wärmeausdehnung von Haltevor richtung und einzuspannender Rohglasscheibe kompensierenden Materials in Form einer entsprechend angeordneten und bemes senen Buchse (2) oder das andere Spannelement mit mindestens einer Zwischenlage aus eben solchem Material und eben solcher Bemessung und Anordnung versehen ist.

2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung oberhalb der Backen (4, 5) mindestens einen offenen oder einen geschlossenen Bügel (6), paßgerecht zu einem Rahmengestell (10) aufweist, der vorzugsweise an der Halte vorrichtung angelenkt ist.