DE19919703A1 - Fahrweg für Transrapid - Google Patents
Fahrweg für TransrapidInfo
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Abstract
Typenträger für Verkehrswege aller Art, vorzugsweise für MSB, wie z. B. TRANSRAPID mit auf in Ortbeton- oder Fertigteilbauweise gefertigte Unterbauten angeordneten Fertigteil-Fahrwegträgern mit wenigstens einem hohlen bewehrten Spannbeton-Längsträger, über den die Fahrwegplatte beidseits überkragt, wobei die Spannbeton-Längsträger im Wege der Schleuderbetonfertigung hergestellte Spannbetontragrohre mit flachen oberen Auflageschultern für als getrennte Bauteile gefertigte, quer zur Fahrbahn durchgehenden Fahrwegplatten ausgebildet sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrweg für Verkehrswege aller Art, vor
zugsweise für Magnetschwebebahnen (MSB), wie z. B. Transrapid, mit auf in Ort
beton- oder Fertigteilbauweise gefertigten Unterbauten und darauf angeordneten
Fertigteil-Fahrwegträgern mit wenigstens einem hohlen bewehrten Spannbeton-
Längsträger, über den die Fahrwegplatte beidseits überragt.
Ähnlich wie die ebenfalls vorgeschlagenen, jedoch wegen der Korrosionsanfällig
keit und der erhöhten Schallemission und der dadurch resultierenden Belastung
der Umwelt nachteiligen Stahlkonstruktion sind die bisherigen Beton-Fertigteil-
Fahrwegträger grundsätzlich so aufgebaut, dass ein hohler bewehrter Spannbe
ton-Längsträger mit trapezförmigem Querschnitt vorgesehen ist, dessen oben lie
gender größerer Basisschenkel links und rechts verlängert ist. Üblicherweise ist
die Verlängerung bis auf die Gesamtbreite des Fahrwegs ausgelegt, so dass le
diglich noch die fahrwegseitigen Komponenten des Trag- und Führungssystems
des Fahrweges (Seitenführungsschienen, Gleitleisten und Statorpakete) ange
bracht werden müssen.
Ein solcher Spannbeton-Längsträger lässt sich einigermaßen wirtschaftlich ledig
lich als gerütteltes Betonformteil herstellen, das eine besondere an den Enden
aufgefächerte Bewehrung erforderlich macht. Dies wiederum erfordert einen prak
tisch vollen Querschnitt im Endbereich zur Unterbringung der Bewehrungseisen
und auch in den Hohl- und Mittelbereichen sind immer noch Wanddicken von
mindestens 30 bis 40 cm erforderlich, um in gerüttelter Betonbauweise die not
wendige Festigkeit zu gewährleisten. Diese Schwierigkeiten gelten prinzipiell auch
bei einer Hybridkonstruktion, bei der seitlichen Arme der Spannbeton-Längsträger
nicht auf die volle Fahrwegbreite ausgelegt sind, sondern etwas verkürzt sind. An
die verkürzten Arme sind in aufwendiger Weise maßhaltige Stahlelemente ange
schraubt, die ihrerseits wiederum die fahrwegseitigen Komponenten des Trag-
und Führungssystems bilden bzw. haltern. Auch hier muss der Spannbeton-
Längsträger mit den verkürzten Armen durch Rütteln in einer Form hergestellt
werden, was wiederum die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten mit dem
erhöhten Gewicht mit sich bringt, das nicht nur im Hinblick auf den erhöhten Ma
terialaufwand, sondern insbesondere auch wegen der schwierigen Handhabbar
keit der Fertigteile beim Einbau an der Baustelle unerwünscht ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fahrweg für Magnet
schwebebahnen der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass die Spann
beton-Längsträger einfacher, kostengünstiger und mit geringeren Wandstärken
und damit geringeren Gewichten hergestellt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Spannbe
ton-Längsträger im Weg der Schleuderbetonfertigung hergestellte Spannbeton
tragrohre mit flachen oberen Auflageschultern für als getrennte Bauteile gefertigte,
quer zur Fahrbahn durchgehende Fahrwegplatten ausgebildet sind.
Durch die erfindungsgemäße Auftrennung von Trägerelement und Fahrwegsplat
te, wobei die Fahrwegplatten sowohl bewehrte Betonplatten, als auch Stahlblech
konstruktionen sein können, d. h. durch den Verzicht darauf an den Spannbeton-
Längsträger seitlich die Auflageschenkel für den Fahrweg mit anzubetonieren,
lässt sich der Spannbeton-Längsträger als im wesentlichen rohrförmiges symme
trisches Schleuderbetonbauteil fertigen. Diese Schleuderbetonfertigung ermöglicht
nicht nur geringere Wandstärken und damit geringere Gewichte, sondern man
erhält auf diese Art und Weise ein durchgehend hohles Trägerbauteil, das im In
neren einen großen durchgehenden Raum zur Verlegung von Kabeln und Versor
gungsleitungen bietet. Die Auflageschultern sollen dabei unter anderem durch
seitlich über die im wesentlichen zylindrische Rohrform überstehende Verstär
kungsrippen gebildet sein, wobei diese Verstärkungsrippen mit den um eine Grö
ßenordnung stärker auskragenden Flanschen der bisherigen Fahrwegträgern
nicht zu vergleichen sind. Durch diese überstehenden Rippen zur Erzielung einer
etwas größeren Auflagefläche wird die Unwucht des Trägers - die im übrigen bei
der Fertigung durch andere Maßnahmen noch weiter ausgeglichen werden kann,
worauf aber weiter unten noch eingegangen werden soll - klein genug gehalten,
so dass eine einfache Schleuderbetonfertigung möglich ist.
Im Gegensatz zu den bei den üblichen bisherigen Konstruktionen etwa 20 m-31
m langen Fertigteil-Fahrwegträgern und den natürlich entsprechend lange aus
zubildenden Spannbetontragrohren in Schleuderbetonbauweise sollen in Weiter
bildung der Erfindung die Fahrwegplatten aus einer Mehrzahl von kurzen beab
standeten Fahrwegplatten-Segmenten von vorzugsweise ca. 6 m Länge beste
hen. Diese Plattensegmente sind wesentlich schneller austauschbar und in War
tungs- oder Reparaturfällen einzeln von den Typenträgern demontierbar und somit
auch reparaturfreundlich, insbesondere bei der bevorzugten Fertigung als Stahl
blechkonstruktion, in Maschinen leicht zu fräsen und damit exakt zu bearbeiten,
im Gegensatz zu den vorhandenen direkt anbetonierten Fahrwegplatten. Die
Plattensegmente zur Bildung einer Fahrwegplatte können durch Verschraubun
gen, ähnlich wie bei vorhandenen Schwellensystemen einfach und dauerhaft an
den Spannbetontragrohren befestigt werden. Als weiterer Vorteil ist herauszuhe
ben, daß die Segmente exakt montierbar sind.
Die Aufteilung der Fahrwegplatte eines Fertigteil-Fahrwegträgers von etwa 20 m-
31 m Länge in eine Mehrzahl von Plattensegmenten hat nicht nur den Vorteil ei
ner einfacheren und auch genaueren Bearbeitbarkeit dieser Plattensegmente und
einer einfacheren Handhabbarkeit. Neben dem nochmals erheblich verringerten
Gewicht des notwendig als einteiliges Bauteil an der Baustelle zu handhabenden
Spannbetontragrohrs braucht bei dessen Verlegung die Fahrwegplatte noch nicht
angeschraubt sein, so dass das Gewicht - unabhängig von der bereits erheblichen
Gewichtseinsparung durch die Schleuderbetonfertigung - nochmals reduziert ist.
Darüber hinaus bietet die Aufteilung der Fahrwegplatte in einzelne Plattenseg
mente den Vorteil, dass eine einfachere Querneigung des Fahrwegs in Kurven
erzielt werden kann und insbesondere die Übergangsbereiche zwischen den ver
schiedenen Neigungsabschnitten einfacher gestaltet werden.
Ein großes Problem bei derartigen Fertigteil-Fahrwegträgern bilden die hohen
Temperaturunterschiede bei den bisherigen monolithischen Strukturen. Oben wird
die Fahrwegplatte durch die Sonnenaufstrahlung heiß, während der darunter lie
gende Spannbeton-Längsträger im Schatten liegt und deshalb kühl bleibt. Es er
geben sich dadurch sehr hohe Beanspruchungen, die sich durch die ange
schraubten - vorteilhafterweise noch in einzelne Plattensegmente unterteilten -
Fahrwegplatten sehr viel besser abfangen lassen. Gegenüber einem ebenfalls
vom Gewicht her leichten Stahlfahrweg, bei dem auch der Längsträger als Stahl
träger ausgebildet ist, ist das Schallresonanzverhalten der erfindungsgemäßen
Konstruktion wesentlich besser und man braucht vor allem auch keinen Korrosi
onsschutz.
Bei einer aufgeständerten Fahrwegführung, bei der üblicherweise sogenannte A-
Stützen Verwendung finden, soll das mittig zur Fahrwegplatte angeordnete
Spannbetontragrohr mit nachträglich anbetonierten Stützkonsolen zur Lagerung
auf den Stützpfeilern versehen sein. Zu diesem Zweck können in die Spannbeton
tragrohre Gewindebuchsen zum Einschrauben von in eine Stützkonsole einragen
den Verankerungsstäben eingebettet sein und darüber hinaus können die Spann
betontragrohre im Auflagebereich der Stützkonsole zusätzlich eine aufgerauhte
Oberfläche aufweisen, so dass auch hierdurch eine bessere Verbindung zwischen
Spannbetontragrohr und Stützkonsole gewährleistet ist.
Zur seitlichen Überhöhung des Fahrwegs in Kurvenabschnitten können Zwischen
keile zwischen die Auflageschultern der Spannbetontragrohre und die Fahrweg
platten eingebracht sein, oder - insbesondere bei sehr starken Überhöhungen in
Kurvenabschnitten - die Spannbetontragrohre verdreht an den Stützkonsolen an
betoniert sein.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Fahrwegs mit im Wege der Schleu
derbetonfertigung hergestellten Spannbetontragrohren lässt sich auch bei einem
Fahrweg mit ebenerdiger Fahrwegführung hervorragend einsetzen. Hierzu wird
bislang entweder eine durchgehende Mittelstützwand, oder eine Vielzahl von quer
zur Fahrbahn gestellten niedrigen relativ eng beabstandeten (Abstand 3 bis 5 m)
Querstützwänden vorgesehen - ein Überstand von ca. 80 bis 100 cm über dem
Boden ist ja wegen des Übergreifens der Transrapid-Wagenkonstruktion um die
Seitenwände des Fahrwegs auch bei der sogenannten ebenerdigen Fahrwegfüh
rung erforderlich, auf denen die Fertigteil-Fahrmregträger aufsitzen. Neben dem
erhöhten Aufwand durch die in kurzen Abständen aufeinander anzuordnenden
und wegen der hohen Gewichte tief im Boden zu verankernden Querstützen er
gibt sich dadurch eine sehr hohe störende Schallbelastung durch einen lauten
Ratterton infolge der ständigen Luftturbulenzen u. a. an den Querstützwänden,
hervorgerufen durch hohe Fahrgeschwindigkeiten.
Um dies zu vermeiden ist erfindungsgemäß bei ebenerdiger Fahrwegsführung
vorgesehen, dass zwei parallel in Abstand im Auflagerbereich miteinander ver
bundene Spannbetontragrohre, die gemeinsam die als getrenntes Bauteil gefertig
te Fahrwegplatte, vorzugsweise in Form einzelner Plattensegmente, tragen, direkt
auf den Bodenfundamenten abgestützt sind. Hierzu sollen die Spannbeton
tragrohre neben den oberen Auflageschultern mit seitlichen Abflachungen verse
hen sein, so dass sie bei einer Höhe von ca. 80 cm trotz der Nebeneinanderord
nung in Abstand nur eine Gesamtbreite aufweisen, die deutlich unter der Breite
des Fahrwegs zurückbleibt. Neben den vorstehend bereits angesprochenen Vor
teilen hinsichtlich der Schallentwicklung hat die erfindungsgemäße Konstruktion
aus geschleuderten, vorgespannten, miteinander verbundenen Rechteckrohren
mit einer Höhe von 60 bis 80 cm, die direkt auf den Bodenfundamenten abge
stützt sind, den Vorteil, dass man sehr viel weniger Fundamente pro Streckenein
heit braucht. Während man bisher drei Fundamente je Fahrwegplatte von 6,20 m
vorsehen musste, genügen bei der erfindungsgemäßen Konstruktion zwei endsei
tig angeordnete Fundamente auf die Gesamtlänge der Spannbetontragrohre von
20 m-31 m. Dies bedeutet eine erhebliche Vereinfachung bei der Erstellung des
Fahrwegs.
Darüber hinaus eignet sich der Freiraum zwischen den geschleuderten Rechteck
rohren zur geschützten Aufnahme von Kabeln und Versorgungsleitungen. Die im
wesentlichen als Rechteckrohre ausgebildeten Spannbetontragrohre können da
bei mit besonderem Vorteil seitlich an einen als Rechteckprofil ausgebildeten, sei
nerseits mit dem Bodenfundamenten verschraubbaren Stahlrahmen im Auflager
bereich angeschraubt sein.
Bei einer ebenerdigen Fahrwegführung mit den erfindungsgemäßen hochkantge
stellten geschleuderten Spannbetonrechteckrohren können diese über einen Keil-
Zwischenträger an den Bodenfundamenten abgestützt sein, so dass man nicht für
jede Neigung spezielle Fahrwegträger braucht, die dann wiederum spezielle
Schleuderformen erforderlich machen.
Um den nachteiligen Effekt eines Sich-Durchbiegens der ja über große Abschnitte
freitragend verlegten Fertigteil-Fahrwegträger zu vermeiden, kann zum einen vor
gesehen sein, dass die Spannbetontragrohre mit einer leichten Wölbung nach
oben gefertigt werden, derart, dass sie in aufgelagerten Zustand aufgrund des
Eigengewichts und des Gewichts der darauf lagernden Fahrwegplatte eine genau
horizontale ebene Position einnehmen. Zum anderen kann die Wölbung nach
oben so bemessen werden, daß die horizontale Position auch unter Verkehrlast
erzielt wird.
Darüber hinaus kann zum Auffangen des hohen Zuggewichts im unteren Ab
schnitt der Spannbetontragrohre in diesen Bereichen eine verstärkte Bewehrung
aus dickeren und/oder dichter gepackten Spannstählen vorhanden sein.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Spannbetontragrohre ist in Ausgestaltung
der Erfindung eine Schleuderbetonform vorgesehen, bei der das die Außenform
des Spannbetontragrohrs bestimmende Formblech mit asymmetrisch um die Ro
tationsachse verteilt angeordneten Stützrippen derart versehen ist, dass dadurch
in Verbindung mit den unsymmetrisch verteilten Spannstählen die durch den er
höhten Betonanteil im Bereich der Auflageschultern gegebene Unwucht ausgegli
chen wird. Dieser automatische Unwuchtausgleich - der natürlich nur deshalb
möglich ist, weil die Fahrbahnplatten nicht wie bei bisherigen Betonfahrwegen di
rekt an den Fahrwegträgern angeformt sind, sondern als Einzelbauteile an den im
Wege des Schleuderbetons hergestellten Spannbetontragrohren befestigt werden
- lässt sich die Schleuderbetonfertigung sehr rationell und auch mit entsprechend
hohen Rotationsgeschwindigkeiten und damit hoher Betondichte und dement
sprechend geringerer Wandstärke realisieren.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Fertigteil-
Fahrwegträger,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Fahrwegs im Stoßbereich zweier Fertigteil-
Fahrwegträger nach Fig. 1 ohne die Fahrwegplatten,
Fig. 3 eine schematische Schnittdarstellung eines Fahrwegs mit seitlich
überhöhtem Fahrweg im Kurvenbereich,
Fig. 4
und 5 Vergrößerungen der Ausschnitte IV und V in Fig. 3 mit der Ausbil
dung der Keillagerung der Fahrwegplatte auf dem Spannbeton
tragrohr,
Fig. 6 eine schematische, der Fig. 3 entsprechende Darstellung, bei der die
seitliche Überhöhung in der Kurve durch zusätzliches Verdrehen des
Spannbetontragrohrs erreicht wird,
Fig. 7 einen Schnitt durch einen Fahrweg bei ebenerdiger Fahrwegführung
mit zwei miteinander verbundenen, im wesentlichen als Rechteck
rohre ausgebildeten, geschleuderten Spannbetontragrohren,
Fig. 8 eine Aufsicht auf einen Abschnitt des Fahrwegs nach Fig. 7, bei dem
mehrere Fahrwegsplatten auf zwei Rechteckrohren aufliegen.
Fig. 9 einen der Fig. 7 entsprechenden Schnitt durch den Fahrweg im Be
reich einer überhöhten Kurve,
Fig. 10 einen vergrößerten Schnitt durch ein Spannbetontragrohr mit ange
deuteter Spannbewehrung, und
Fig. 11 einen schematischen Schnitt durch eine Schleuderform zur Herstel
lung eines Spannbetontragrohrs gemäß Fig. 10.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Fahrwegkonstruktion für eine aufgestän
derte Fahrwegführung - die mehrere Meter hohe Stütze 1 ist in Fig. 2 lediglich an
deutungsweise dargestellt und in Fig. 1 völlig weggelassen worden - besteht im
wesentlichen aus einem Spannbetontragrohr 2 und den als gesonderte Bauteile
gefertigten Fahrwegplatten 3, wobei diese Fahrwegplatten nicht in gleicher Länge
wie das Spannbetontragrohr 2 ausgebildet sind, sondern aus einzelnen Platten
segmenten mit entsprechend kürzerer Länge hergestellt werden. Dies ermöglicht,
unabhängig von der Fertigung dieser Fahrwegplatten 3 als bewehrte Betonplatten
oder, wie dargestellt, als Stahlblechkonstruktion, eine erheblich einfachere Bear
beitung der Fahrwegplatten. Insbesondere aber ermöglicht die völlige Trennung
der Fahrwegplatten und des eigentlichen Längsträgers eine Ausbildung des
Längsträgers als, zumindest angenähert symmetrische und damit nur geringe
Unwucht zeigendes, Rohr, das demzufolge im Wege der Schleuderbetonfertigung
hergestellt werden kann. Bislang war der gesamte Oberbau, den die Fahrwegplat
te 3 zeigt, zusammen mit dem tragenden Längsrohr, das bisher üblicherweise ei
nen trapezförmigen, nach oben erweiterten Querschnitt aufwies, als einteiliges
Bauteil gefertigt worden, was eine sinnvolle Schleuderbetonfertigung nahezu un
möglich machte. Darüber hinaus musste dieses Bauteil ja in jedem Fall unabhän
gig von seiner Art der Fertigung als ganzes gehandhabt werden. Das hohe Ge
wicht wegen der erhöhten Wandstärken der gerüttelten Spannbetonlängsträger in
Verbindung mit dem Gewicht der daran einstückig befestigten Fahnrvegplatten
macht die Verlegung solcher Fertigteil-Fahrwegträger mit einer Baulänge von et
wa 20 m-31 m zu einem höchst komplizierten Einbauverfahren, ebenso die Prä
zision der Fahrwegsplattenoberfläche.
Zur Bildung der Auflageschultern 4, an denen entsprechende Auflagerabschnitte 5
der Fahrwegplatten 3 angeschraubt werden können, bedarf es lediglich gering
über die zylindrische Rohrform des Spannbetontragrohrs 2 überstehender Ver
stärkungsrippen 6, die eine nennenswerte Unwucht nicht mit sich bringen, jeden
falls keine Unwucht und keine Unsymmetrie in dem Sinne, dass sie einer Schleu
derbetonfertigung entgegen stünde.
Durch die Schleuderbetonfertigung ergibt sich ein durchgehender großer innerer
Hohlraum 7, der zur Verlegung von Kabeln und Versorgungsleitungen dienen
kann. Bei der Schleuderbetonfertigung des Spannbetontragrohrs 2 werden im
Abstützbereich auf den Pfeilern 1, also im allgemeinen endseitig an den 20 m-31 m
langen Spannbetontragrohren Gewindebuchsen 8 eingelegt, in welche Veran
kerungsstäbe 9 eingeschraubt werden können. Diese dienen zur Verankerung in
Stützkonsolen 10 mit Hilfe derer das Spannbetontragrohr 2 mit der Fahrwegplatte
3 auf den Stützen 1 abgestützt ist. Die dabei zusätzlich vorgesehenen, vorzugs
weise gefederten, Stützfüße 11 sind an sich bekannt und brauchen daher an die
ser Stelle nicht näher beschrieben werden. Die erfindungsgemäße Trennung der
Fahrwegplatten von den Spannbetontragrohren 2 ermöglicht eine sehr einfache
Fahrbahnüberhöhung in Kurven, wie dies in den Fig. 3 bis 5 dargestellt ist. Zu
diesem Zweck braucht man nur Keilplatten 12 und eine zusätzliche Distanzplatte
13 im Befestigungsbereich der Fahrwegplatte 3 am Stützrohr 2 zwischenzuord
nen. Stattdessen oder gegebenenfalls auch zusätzlich dazu kann gemäß Fig. 6
auch vorgesehen sein, dass das Spannbetontragrohr um seine Längsachse ver
dreht ist, also beispielsweise entsprechend verdreht an die Konsole 10 anbeto
niert ist. Von besonderem Vorteil ist die geteilte Ausbildung der Fahrwegplatten
als einzelnen kurze Plattensegmente speziell bei dieser Fahrwegüberhöhung ge
mäß den Fig. 3 bis 5, da hierdurch die Neigung nicht konstant innerhalb eines
Fertigteil-Fahrwegträgers mit 20 m-31 m Länge gleich bleiben muss, sondern die
Plattensegmente von jeweils etwa 6,20 m unterschiedliche Neigungen aufweisen
könnte.
In den Fig. 7 und 8 ist schematisch eine Aufsicht bzw. ein Schnitt durch einen
Fahrweg bei ebenerdiger Fahrwegführung dargestellt. Hierbei erkennt man eine
oder mehrere Fahrwegplatten 3 mit etwa 6,20 m Länge, die über zwei parallel in
Abstand zueinander angeordnete und durch ein Rechteckstahlrohr 14 miteinander
am Auflager verschraubte Spannbetonrohre 2' direkte auf dem Bodenfundament
15 aufgelagert ist. Bodenfundamente 15, die zusätzlich noch mit Verankerungs
pfeilern 16 versehen sein können, müssen nur jeweils in einem Abstand, der der
Länge eines Fertigteil-Fahrwegträgers, also im gezeigten Ausführungsbeispiel
etwa 20 m-31 m vorgesehen werden, während bisher bei der Abstützung der
Fertigteil-Fahrwegträger mit Hilfe von in 3-Meter-Abständen angeordneten Quer
stützwänden nahezu zehnmal so viele Fundamente erforderlich waren. Neben
dem inneren durchgehenden Hohlraum 7' der im wesentlichen als Rechteckrohre
ausgebildeten Spannbetontragrohre 2' eignet sich besonders auch der Zwischen
raum zwischen den Spannbeton - Rechteckträgern zur Aufnahme von Kabeln
und Versorgungsleitungen.
In Fig. 9 ist ein der Fig. 7 entsprechender Schnitt dargestellt, wobei durch eine auf
dem Fundament 15 angeordnete Keilplatte 17 eine Fahrwegneigung als Kurven
überhöhung erzielt wird.
Die Fig. 10 zeigt einen vergrößerten Schnitt durch ein Spannbetontragrohr 2, in
dem auch die in unterschiedlichen kreiszylindrischen Ebenen 18 und 19 angeord
neten Spannstähle 20 bzw. 21 mit angedeutet sind. Die Spannstähle sind dabei in
der unteren, den Auflageschultern 4 abgelegenen, Hälfte des Spannbeton
tragrohrs 2 dichter gepackt, gegebenenfalls auch stärker ausgebildet, um in die
sem unteren besonders stark auf Zug durch das auflastende Gewicht beanspruch
ten Bereich eine erhöhte Bewehrung zu erzielen. Diese unsymmetrische Vertei
lung der Bewehrung kann nun in Verbindung mit einer unsymmetrischen Vertei
lung der Stützrippen 22 zur Versteifung des Formblechs 23 innerhalb einer
Schleuderbetonform 24 gemäß Fig. 11 dazu ausgenutzt werden, dass das erhöh
te Stahlgewicht im unteren Bereich des zu fertigenden Spannbetontragrohrs das
erhöhte Betongewicht im Bereich der Auflageschultern und der überstehenden
Verstärkungsrippen 6 gerade ausgleicht, so dass eine Unwucht vermieden ist und
demzufolge die Schleuderbetonfertigung in besonders einfacher Weise und mit
besonders hohen Rotationsgeschwindigkeiten möglich ist.
Claims (18)
1. Fahrweg für Verkehrswege aller Art, vorzugsweise für MSB, wie z. B.
TRANSRAPID mit auf in Ortbeton- oder Fertigteilbauweise gefertigte Un
terbauten angeordneten Fertigteil-Fahrwegträgern mit wenigstens einem
hohlen bewehrten Spannbeton-Längsträger, über den die Fahrwegplatte
beidseits überkragt, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbeton-
Längsträger im Wege der Schleuderbetonfertigung hergestellte Spannbe
tontragrohre (2, 2') mit flachen oberen Auflageschultern (4) für als getrennte
Bauteile gefertigte, quer zur Fahrbahn durchgehenden Fahrwegplatten (3)
ausgebildet sind.
2. Fahrweg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage
schulter (4) durch seitlich über die im wesentlichen zylindrische Rohrform
überstehende Verstärkungsrippen (6) gebildet sind.
3. Fahrweg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fahrwegplatten (3) bewehrte Betonplatten sind.
4. Fahrweg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Fahrwegplatten (3) Stahlblechkonstruktionen sind.
5. Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fahrwegplatten (3) jedes Fahrwegträgers aus einer Mehrzahl von kur
zen beabstandet auf den Stahlbetontragrohren (2, 2') befestigten Platten
segmenten bestehen.
6. Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer aufgeständerten Fahrwegführung das mittig zur Fahrwegplatte (3)
angeordnete Spannbetontragrohr (2) mit nachträglich anbetonierten Stütz
konsolen (10) zur Lagerung auf Stützpfeilern (1) versehen ist.
7. Fahrweg nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die Spannbe
tontragrohre (2) Gewindebuchsen (8) zum Einschrauben von in eine Stütz
konsole (10) eingreifenden Verankerungsstäben (9) eingebettet sind.
8. Fahrweg nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Spannbetontragrohre (2) zumindest im Auflagerbereich der Stützkonsolen
(10) eine aufgerauhte Oberfläche aufweisen.
9. Fahrweg dadurch gekennzeichnet, dass bei ebenerdiger Fahrwegführung
zwei parallel in Abstand miteinander verbundene Spannbetontragrohre (2')
direkt auf den Betonfundamenten (15) abgestützt sind.
10. Fahrweg nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbeton
tragrohre neben den oberen Auflageschultern (4') mit seitlichen Abflachun
gen versehen sind.
11. Fahrweg nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbe
tontragrohre (4') im wesentlichen als hochgestellte Rechteckrohre ausge
bildet sind.
12. Fahrweg nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannbetontragrohre (2') seitlich an einen als Rechteckprofil aus
gebildeten, seinerseits mit den Bodenfundamenten (15) verschraubbaren
Stahlrahmen im Auflagerbereich (14) angeschraubt sind.
13. Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass zu seiner seitlichen Überhöhung in Kurvenabschnitten Zwischenkeile
(12) und gegebenenfalls Distanzplatten (13) zwischen die Auflageschulter
(4) der Spannbetontragrohre (2) und die Fahrwegplatten (3) eingebracht
sind.
14. Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass zu seiner seitlichen Überhöhung in Kurvenabschnitten die Spannbe
tontragrohre (2) um ihre Längsachse verdreht an den Stützkonsolen (10)
anbetoniert sind.
15. Fahrweg nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannbetontragrohre (2') über einen Keil-Zwischenträger (17) an
den Betonfundamenten (15) abgestützt sind.
16. Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die Spannbetontragrohre (2, 2') im den Auflageschulter (4, 4') abgele
genen unteren Bereich mit einer verstärkten Bewehrung aus dickeren
und/oder dichter gepackten Spannstählen (20, 21) versehen sind.
17. Schleuderbetonform zur Herstellung eines Spannbetontragrohrs für einen
Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass das Spannbetontragrohr so konstruiert ist, so dass sich der nachteili
ge Effekt eines sich Durchbiegens der Form durch die, auf die Quer
schnittsfläche ungleichmäßige Vorspannung, durch die Verstärkung der
Rippung in der Form, rotationsmäßig und druckspannungsmäßig ausgegli
chen ist.
18. Schleuderbetonform zur Herstellung eines Spannbetontragrohrs für einen
Fahrweg nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass das die Außenform des Spannbetontragrohrs (2, 2') bestimmende
Formblech (23) mit asymmetrisch um die Rotationsachse (25) verteilt an
geordneten Stützrippen (22) derart versehen ist, dass dadurch in Verbin
dung mit der unsymmetrischen Verteilung der Spannstähle (20, 21) die
durch den erhöhten Betonanteil im Bereich der Verstärkungsrippen (6) ge
gebene Unwucht ausgeglichen ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19919703A DE19919703C2 (de) | 1999-04-30 | 1999-04-30 | Fahrweg für Transrapid |
AT00108482T ATE327382T1 (de) | 1999-04-30 | 2000-04-19 | Fahrweg für magnetschwebebahnen, z.b. transrapid |
EP00108482A EP1048784B1 (de) | 1999-04-30 | 2000-04-19 | Fahrweg für Magnetschwebebahnen, z.B. TRANSRAPID |
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