DE19903C

DE19903C - Pferdezwinger

Info

Publication number: DE19903C
Application number: DENDAT19903D
Authority: DE
Original assignee: W. SCHULTEgrossenbräuker in Villigst bei Schwerte a. d. Ruhr

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Pferdezwinger.

Wenn man einem Pferde diejenigen Sehnen, welche am Hinterfufs von dem Sprungbein abgehen, oberhalb desselben dauernd fest zusammendrückt, so ist es dem Thier nicht möglich, auszuschlagen. Da es nun schwer fällt, mit der Hand diesen Druck dauernd auszuüben, so soll hierzu der nachstehend beschriebene Apparat dienen.

Behufs Abwendung von Gefahr bei notorischen Schlägern ist es geboten, einen Apparat für den linken und einen solchen ^xfür den rechten Hinterfufs des Pferdes zu haben. Es sind daher in beiliegender Zeichnung beide dargestellt.

Fig. ι und deren Seitenansicht zeigt die Zange in geöffneter Stellung für den linken, Fig. 2 und deren Seitenansicht zeigt die geschlossene Zange für den rechten Hinterfufs des Pferdes.

Die Apparate sind gleich, nur der sicheren Handhabung wegen und um Verletzungen des Thieres zu vermeiden, ist der Arretirhebel/ bei Anwendung am linken Hinterfufs links, am rechten rechts gelegt. Der Apparat ist einer Zange ähnlich; dieselbe besteht aus zwei auf einander liegenden Schenkeln α und b, welche um c beweglich sind. Auf dem nach oben verlängerten Schenkel b ist ein um d beweglicher Winkelhebel / so gelagert, dafs derselbe mit seinem kürzeren Schenkel gegen den nach oben ebenfalls verlängerten Schenkel α anliegt. Wird also f an seinem längeren Schenkel aufwärts gezogen, so mufs sich die Zange schliefsen. Um die Zange nun bei deren Anwendung in geschlossenem Zustande dauernd festzuhalten, ist die Verlängerung des Schenkels a mit einer sägezahnartigen Arretirvorrichtung versehen, in welcher der längere Schenkel von / durch die Feder g stets gehalten wird.

Die Apparate werden mit den mit Tuchborden umwickelten Augen χ an den Hinterbeinen oberhalb der Hacke, und zwar dicht an das Sprungbein auf die von diesem ablaufenden Sehnen gesetzt und können vermittelst des Hebels/ festgestellt und gelöst werden. Durch Schliefsen der Zangen werden die Sehnen festgehalten und infolge dessen dem Sprunggelenk die Bewegung behindert, und es wird dadurch ein Ausschlagen, Rucken, Hoppen, Strangschlagen, Durchgehen etc. gehemmt.

Ganz besonders aber läfst sich durch Anwendung des Apparates bei böswilligen Thieren das Putzen des Hufbeschlages, sowie die Beibringung von Klystieren, Operationen u. dergl. leicht und ohne Gefahr ausführen und ist in letzteren Fällen sowohl bei Rindvieh als bei Einhufern ohne Nachtheil für die Gesundheit der Thiere anzuwenden.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Zange zum Zusammenpressen der Sehnen des Sprungbeines von Thieren, welche mittelst des um d drehbaren Winkelhebels/ geschlossen wird, indem der kürzere Arm dieses Hebels gegen den Zangenschenkel α drückt, während der längere Arm als Handhabe dient und, durch die Feder g in die am Schenkel α befindlichen Zähne zum Einklinken gebracht, die Zange feststellt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.