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Schaukelpferd mit vorderen und hinteren Kufenteilen. Die Erfindung
bezieht sich auf ein Schaukelpferd mit vorderen und hinteren Kufenteilen und besteht
insbesondere darin, daB die geteilten Kufen sowohl mit den Beinen des Tieres als
auch mit einem besonderen Abstützgestänge gelenkig verbunden sind. Die Vorder- und
Hinterbeine können gemäß der weiteren Erfindung antiparallelograinmartig untereinander
verbunden sein, und diejenigen Stellen der Kufenteile, an denen diese sich überschneiden,
sind vorteilhaft gegenüber dein Tierkörper abgestützt.
Die Abstützung
erfolgt vorteilhaft auf Druck und Zug; diese Abstützung kann auch durch je ein Vorder-
und ein Hinterbein des Tieres geliefert werden. Die Enden der Kufen sind vorteilhaft
als federnde Teile ausgebildet; die hinteren Enden= können noch mit einer Rolle
ausgerüstet sein, die ein Drehen des Tierkörpers auf dem hinteren Kufenende erleichtert.
Der Drehpunkt des mit dem hinteren Kufenteil in Verbindung stehenden Beines ist
vorteilhaft tief, der Drehpunkt des mit dem vorderen Kufenteil in Verbindung stehenden
Beines hoch am Rumpf o. dgl. angelenkt.
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Gemäß der weiteren Erfindung sind zwei Federungen zum Spreizen und
Zusammenziehen der Beine vorgesehen, die vorteilhaft im Gegenspiel zueinander vor-
und vollgespannt und ebenso entspannt werden. An den vorderen und hinteren Kufenteilen
sind vorteilhaft gemäß der weiteren Erfindung Vorrichtungen vorgesehen, die durch
das Gewicht spannend auf je eine der Federn einwirken. Die gespreizte und zusammengezogene
Lage der Beine wird vorteilhaft durch Verriegelungen so lange festgehalten, bis
die Vollspannung der betreffenden zunächst zur Wirkung gelangenden Feder erreicht
ist. Diese Verriegelung wird vorteilhaft durch dieselbe Einrichtung gelöst, welche
die Spannung der anderen Feder herbeiführt. Die an den Kufenenden angeordneten Spannvorrichtungen
können vorteilhaft mit Rollen ausgestattet sein, von denen aus die Bewegung auf
die Federn durch Hebel- oder Rollenübersetzung in der Weise erfolgt, daß der Weg,
welchen diese Spannvorrichtungen ausführen, in vergrößertem Maße auf die Federn
übertragen wird. Die vorderen und hinteren Kufenteile liegen vorteilhaft.versetzt
zueinander und sind auf ihrer ganzen Länge gleich breit ausgebildet. Die Bewegung
der die Kufen tragenden Beine des Tieres wird gemäß der weiteren Erfindung vorteilhaft
durch den Zügel- bzw. Steigbügeldruck bewirkt bzw. unterstützt. Der Kopf steht mit
dem Vorderbein vorteilhaft derart in Verbindung, daß ein Zug in die Zügel, der beim
Rückwärts.schaükeln entsteht, spreizend auf das Vorderbein einwirkt, während der
Kopf durch das Vorderbein beim Zusammenziehen der Beine vorgedrückt wird. Der Hals
ist ferner vorteilhaft derart angeordnet, daß er beim Druck auf die Steigbügel eine
Zurückbewegung ausübt, während er beim Zusammenziehen der Beine nach vorn gedrückt
wird. Die Hebelübersetzungen zwischen der Hals- und Kopfbewegung sind vorteilhaft
derart bemessen, daß relativ zum Tierrumpf bei der Vorbewegung des Kopfes der Handangriffspunkt
der Zügel mehr oder weniger in Ruhe bleibt. Auch der Schwanz des Tieres erfährt
vorteilhaft beim Spreizen der Beine eine Aufwärtsbewerning.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i ein Schaukelpferd, dessen Beine zusammengezogen sind, Abb.
2 ein ähnliches Pferd, bei dem die Beine gespreizt sind, Abb. 3 eine Draufsicht
auf die vorderen und hinteren Kufenteile gemäß Abb. 2.
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In der Zeichnung bedeutet i ein oder mehrere Vorderbeine, 2
ein oder mehrere Hinterbeine. 3 sind ein oder mehrere; vordere Kufenteile, 4. ein
oder mehrere hintere Kufenteile. 5 ist der Rumpf des Tieres, an dem das Vorderbein
i bei 6 drehbar angelenkt ist, während das Hinterbein 2 bei 7 gelenkig mit dem Rumpf
in Verbindung steht. 8 ist eine Verbindungsstange, die bei 9 oben an dem Bein 2
angreift und bei io unten am Bein i. Das Bein i ist bei i i, das Bein 2 bei i2 gelenkig
mit seinem Kufenteil verbunden. Durch die gelenkige Verbindung bei i i und 12 wird
erreicht, daß die vorderen und hinteren Kufenteile sich ohne zwangläufigen Einfluß
der Vorder- und Hinterbeine bewegen können, wodurch sich der Übergang von dem vorderen
Kufenteil auf die hinteren Kufenteile und umgekehrt stoßfrei vollziehen kann, weil
die vorderen und hinteren Kufenteile, zusammen von der Seite gesehen, hierdurch
einen ununterbrochenen Kreisbogen bilden. 13 und 1q. sind Stangen, die mit Druckrollen
15 auf Kufen 16 und 17 der vorderen und hinteren Kufenteile laufen können. 18 ist
eine mit den Stangen 13 oder 1q. oder mit beiden in Verbindung stehende Rolle, die
in Aussparungen i9 bzw. 2o der vorderen und hinteren Kufenteile laufen kann und
auf die Stangen 13 und 14 einen Zug auszuüben imstande ist. Die Stangen 13 und 1.4
können naturgemäß auch als Beine ausgebildet sein, wobei selbstverständlich die
Einrichtungen, welche die Rollen r5 und 18 erfassen, breiter ausgebildet sein können.
In Abb. i ist ein Verbindungsstück 21 in punktierten Linien angegeben, das die Rollen
15 und 18 miteinander verbindet und das durch Gelenke 22, 23 und eine Büchse 2q.
stets radial zur Kufenkrümmung gehalten werden kann. In Bild :2 sind die Rollen
15 und 18 durch ein anderes Stück einer Stange 14. miteinander verbunden. Hierdurch
ist eine geringe Änderung der Kurven 16, 17 bzw. der Nuten i9, 2o bedingt, die aber
praktisch kaum in Betracht kommt. Die Enden der Kufen sind mit Federungen 25, 26
versehen, durch die der Stoß am Ende der Vor- und Rückwärtsbewegung gedämpft wird.
In
Abb. 2 und 3 ist am hinteren Ende noch eine Rolle 27 vorgesehen, die, wenn das Pferd
auf den hinteren Kufenteilen ruht, eine Drehung des vorderen Teiles durch eine Körperbewegung
erleichtert.
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28 ist eine obere, 29 eine untere Feder im Tierrumpfe. Die Feder 28
steht durch einen Seilzug 30 in Bild i mit Rollen 31, 32 in Verbindung, während
der Seilzug hier an der hinteren Kufe befestigt ist. In Bild 2 steht die Feder 28
durch den Seilzug 30 mit einem doppelarmigen Hebel 33 in Verbindung, an dessen
anderem Arm eine Rolle 34. vorgesehen ist. In Abb. i -entspricht der Rolle 34 die
Rolle 35. Die Feder 29 steht in Abb. i durch einen Seilzug 36 mit einem doppelarmigen
Hebel 37 in Verbindung, der durch ein Gelenkstück 38 am anderen Arm mit einem
einarmigen Hebel 39 in Verbindung steht, an dessen Ende eine Rolle 40 vorgesehen
ist. In Abb. 2 ist der Seilzug 36 über Rollen 41 und 42 zu einem festen Punkt 43
an den Kufen geführt. Die Rolle 42 ist mit einer Rolle44 zusammen an einem T-förinigen
Hebel 45 angeordnet. Die Rolle 35 (Abb. i) steht in der Ruhelage ebenso wie die
Rollen d.o bzw. :44 über die untere Fläche der Kufen vor.
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Bei der in Abb. i gezeichneten Stellung ist die Rolle nach oben gedrückt.
Hierbei ist gleichzeitig die mit der Rolle 35 in fester Verbindung stehende Rolle
32 nach oben gedrückt, so daß hierdurch eine Spannung der Feder 28 eintritt. Durch
die Führung des Seilzuges über die Rollen 31 und 32 wird erreicht, daß die Bewegung
der Rolle 35 sich in doppelt verstärktem Maße auf die Feder 28 überträgt. Der Seilzug
30 wirkt noch auf einen doppelarmigen Hebel 46 ein, der in der Lage ist, mit seinem
Zahn 47 einen Stift 48 an der Stange 14 festzuhalten, wodurch eine Verriegelung
zwischen dein Hinterbein und der Stange i.1. gegeben ist. Diese Verriegelung kann,
wie bereits gesagt, durch den Seilzug 30 aufgehoben «-erden, was in dem Zeitpunkt
geschieht, in welchem die Rolle 35 in die Bahn der Kufen hineingedrückt wird. Die
Spannung der Feder 28 ist bestrebt, den Punkt 9 und damit den Punkt io des Vorderbeines
i vorzudrucken. Dies ist nach Lösung der Sperrung .47, .18 möglich. Hierdurch wird
der Körper des Tieres gespreizt, wie in Abb. 2 gezeigt ist. Hier ist die Sperrung
49 in Eingriff mit dem Stift 5o der Stange 13 gekommen. Durch das Spreizen des Tierkörpers
ist die Feder 28 zur Hälfte entspannt. Diese Entspannung überträgt sich gleichzeitig
auf die Feder 29, die hierdurch halb vorgespannt wird, indem sie in der aus Abb.
2 erkennbaren Weise gestreckt wird. Setzt nun bei der Vorwärtsbewegung des Tieres
die Rolle 4..4 in Abb. 2 auf, so findet ähnlich wie bei dem Eindrücken der Rolle
35 eine Spannung der Feder 29 statt, und zwar ebenfalls in doppelter Länge des Weges,
welchen der vorstehende Teil der Rolle 44 beim Eindrücken zurücklegt. Hierdurch
wird die Feder 29 vollständig gespannt. Gleichzeitig wird die Sperrung 49, 5o durch
den Anschlag 51 an dem Seilzug 36 gelöst, so daß jetzt ein Zusammenziehen der Vorder-und
Hinterbeine durch die Feder 29 erfolgen kann. Die Feder 29 wirkt auf den Drehpunkt
io, an dem das Vorderbein mit der Verbindungsstange 8 angelenkt ist, und hierdurch
auf den Punkt 9 des Hinterbeines in dem Sinne, daß jetzt die Beine 6 zusammengezogen
werden. Hierbei tritt eine Vorspannung der Feder 28 und gleichzeitig eine halbe
Entspannung der Feder 29 ein. In dieser Lage tritt wiederum die -Verriegelung 47,
48 in Wirkung, wodurch die Vorspannung der Feder 28 erhalten bleibt. Schwingt nunmehr
das Pferd zurück, so wird die Feder 29 beim Zurücktreten der Rolle 4o bzw. 44 vollständig
entspannt. Eine Vollspannung der Feder 28 erfolgt dann wieder durch das Eindrücken
der Rolle 34 bzw. 35. Die Anordnungen, an denen die Rollen 34., 35, 4o und 44 angelenkt
sind, stellen nur verschiedene Ausführungsbeispiele dar, die auch durch andere Ausführungen
ersetzt werden könnten. An dem Vorderbein i ist ferner noch bei 52 ein Winkelhebel
53 angeordnet, dessen unteres Ende 54 als Steigbügeltritt ausgebildet ist. Mit dem
Winkelhebel 53 steht ein doppelarmiger Hebel 55 in Verbindung, der am Rumpf
bei 56 drehbar angeordnet ist und an seinem anderen Hebelarm eine Stange 57 erfaßt,
die bei 58 an den Hals des Tieres angreift. Der Hals ist bei 59 drehbar am Rumpf
gelagert. Der Kopf 6o ist bei 61 drehbar mit dem Hals 62 verbunden. Außerdem steht
er durch eine Stange 63 mit dem oberen Ende des Beines i in Verbindung. 64 sind
Zügel, 65 ist ein Schwanz, der bei 66 finit dem Rumpf drehbar verbunden ist und
durch- eine Stange 67 finit dem Hinterbein 2 in Verbindung steht. Durch die Anordnung
des Vorderbeines bei 6 oben am Rumpf wird der Drehpunkt insofern sehr günstig, als
der Druck des Körpers diesem Drehpunkt gegenüber den Rumpf leichter herunterzudrücken
vermag.
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Kopf und Hals bewegen sich durch die getroffene Einrichtung so, daß
die Handlage der Zügel gegenüber dem Rumpf mehr oder weniger in Ruhe bleibt. Durch
die Bewegung von Kopf, Hals und Schwanz in Verbindung mit der Bewegung der Beine
wird der Eindruck eines beim Schaukeln galoppierenden Pferdes erreicht.