DE19806224A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten, insbesondere Stahlbrammen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten, insbesondere StahlbrammenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drehen von schweren
quaderförmigen Lasten zwischen zwei Bearbeitungsvorgängen auf
jeweils einer der Längsseiten, bis jede der Längsseiten bear
beitet ist, insbesondere ein Verfahren zum Drehen von Stahl
brammen zwischen zwei Schleifbearbeitungen auf einer Brammen
längsseite.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine hierzu geeignete
Drehvorrichtung.
In einem Stranggußverfahren hergestellte Stahlgußbrammen, die
anschließend mittels Schneidbrennern in einzelne quaderförmige
Brammenstücke getrennt worden sind, müssen an den vier Längs
seiten noch abgeschliffen werden, während die Stirnseitenstücke
abgesägt werden. Zum Schleifen werden die quaderförmigen Bram
menstücke auf einen oder mehrere Böcke abgelegt und von oben
mittels einer Schleifvorrichtung bearbeitet. Ist die zuletzt
obenliegende Seite hinreichend abgeschliffen, was vorzugsweise
in zwei Arbeitsgängen erfolgt, muß die Bramme gedreht werden,
wozu man im Regelfall in der betreffenden Werkhalle angeordnete
Lasthebeeinrichtungen und Hubmittel, wie Ketten, die bei
spielsweise an einer Laufkatze oder einem Portalkran befestigt
sind, benutzt. Zum Drehen der Bramme werden endseitig Ketten um
das Brammenstück gelegt, dieses anschließend angehoben und
mittels einer Kettenbewegung um 90° gedreht, wonach die Bramme
wieder abgesetzt wird, bevor der nächste Schleifvorgang auf der
dann obenliegenden Langseite vorgenommen werden kann. Da
insgesamt vier Längsseiten zu schleifen sind, muß das betref
fende Hubwerk mehrfach, insgesamt fünfmal aktiviert werden,
nämlich zum Transport der Bramme bis in den Bereich, wo die
Ablegeböcke bzw. die Schleifmaschine steht. Nach Erreichen des
Ablageortes
muß die Bramme abgelegt werden, wonach der erste Schleifvorgang
beginnen kann. Anschließend muß die Bramme noch dreimal gedreht
werden, wozwischen jeweils Schleifarbeiten durchzuführen sind.
Nach dem Abschleifen der letzten Längsseite kann der Kran oder
die Laufkatze unter Einsatz entsprechender Hebezeuge die Bramme
abtransportieren.
Kräne, Laufkatzen und Hebezeuge sind kostspielige Fördermittel,
die zudem während des Einsatzes beim Drehen der Bramme andern
orts in der Werkhalle fehlen, etwa zum Ab- und Antransport fer
tig bearbeiteter oder roher Brammen sowie zu sonstigen Ladevor
gängen.
Darüber hinaus stellt eine auf die Schmalseite, also hochkant
gestellte Bramme, die ein Gewicht bis zu 50 Tonnen haben kann,
eine erhebliche Gefahr dar, wenn sie gegen Kippbewegungen nicht
oder nur unzureichend gesichert ist. Solche Sicherungsmaßnahmen
erfordern weitere Zeit, Personaleinsatz und Hilfsmittel.
Abhilfe können nur am betreffenden Bearbeitungsort vorhandene
Drehvorrichtungen schaffen. Hierbei macht es wenig Sinn,
anstelle eines Portalkranes oder einer Laufkatze einen Ausle
gerkran mit einem endseitig des Auslegers angeordneten Drehele
ment zu verwenden, da hierfür in erheblichem Maße Platz und
auch größere Investitionskosten gefordert werden. Drehvorrich
tungen, welche mit einzelnen Rollen oder Walzen arbeiten, die
insgesamt eine schalenförmige Auflagefläche für die Bramme bil
den, in der diese dann gedreht wird, lösen zwar die Teilauf
gabe, die Bramme mit geringem apparativen Aufwand drehen zu
können, jedoch ist die Bramme nicht ohne weitere Hilfsmittel in
der jeweiligen Lage, in der sie oben abgeschliffen werden soll,
noch gegen ein Umkippen zu sichern bzw. während des Schleifens
zu arretieren, sofern die Verwendung einer solchen Drehvorrich
tung nicht von vornherein ausscheidet, da die Drehvorrichtung
neben dem recht hohen Brammengewicht auch noch den durch die
Schleifbearbeitung erzeugten Druck standhalten muß. Ein noch
größeres Problem stellen jedoch die von der Bramme während des
Schleifens abgenommenen Späne dar, welche die Funktion solcher
Drehvorrichtungen bis hin zum Stillstand beeinträchtigen kön
nen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zum Drehen zu
schaffen, die einfach handhabbar sind, geringen apparativen
Aufwand erfordern und auch im Dauerbetrieb unter den vorgenann
ten sich stellenden Bearbeitungsbedingungen störungsfrei ver
wendbar sind.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Drehung der schweren
quaderförmigen Last um mindestens 270°, vorzugsweise um 360° um
die Längsachse durch alternierendes Absenken und Anheben von
zwei Paaren von vorn abgewinkelten Armen, die auf gegenüberlie
genden Längsseiten der Last angeordnet sind und die hierbei bei
aufgelegter Last aus einer Horizontalstellung in eine zumindest
im wesentlichen vertikale Lage schwenken und durch zwischenzei
tige Übergabe der Last von einem Armpaar auf das andere Armpaar
durchgeführt wird, wobei das jeweils lastfreie Armpaar vor der
Lastübernahme oder nach der Lastübergabe jeweils senkrecht zur
Längsachse der quaderförmigen Last verschoben wird. Das vorlie
gende Verfahren beruht auf der Überlegung, daß jeder Quader,
der von einem Paar von Armen gehalten werden soll, die um 90°
abschwenken, zwei vertikal zueinanderstehende Auflageflächen
benötigt, die durch den vorn abgewinkelten Arm geschaffen wer
den. Die Quaderflächen, welche an den Auflageflächen anliegen,
können nicht bearbeitet werden, so daß durch 90°-Verschwenkung
eines Armpaares zwei Stellungen erreichbar sind, in denen zwei
nebeneinanderliegende Längs-Quaderflächen freiliegen. Um nun
auch die jeweils gegenüberliegenden Flächen zu einer Bearbei
tung freizumachen, wird von der anderen Seite ein Paar von
Armen herangefahren, was den Quaderkörper mit diesem Arm an
einer zuvor frei zugänglichen Fläche und einer danebenliegenden
Fläche, die bereits zuvor von dem anderen Armpaar abgestützt
war, hinterfaßt und die quaderförmige Last übernimmt. Das erste
Armpaar wird dann zurückgefahren, so daß das zweite Armpaar um
einen Winkel von 90° verschwenken kann, wodurch eine bisherige
Anlageseite frei wird. In entsprechender Weise kann nach Bear
beitung der freigewordenen Seite die Last wieder von dem ande
ren Armpaar übernommen werden, das nach Abschwenken die letzte
Seite, die noch nicht bearbeitet ist, freilegen läßt. Insgesamt
muß zum Drehen von 270° der Last-Quader einmal die Schwenkarme
wechseln, bei Drehung um 360° ist ein zweimaliger Wechsel
erforderlich. Der Vorteil der zur Drehung benötigten Schwenk
arme liegt darin, daß diese die Drehung um 270° bzw. 360° durch
jeweilige 90°-Schwenkungen leisten. Ein weiterer Vorteil
besteht in dem geringen Platzbedarf, den die Drehvorrichtung
benötigt, insbesondere müssen von oben keinerlei Hebezeuge
zugeführt werden.
Vorzugsweise wird die quaderförmige Last von einer Längsseite
her in der Nähe ihrer Enden durch zwei schwenkbare Arme unter
faßt und je nach Ausgangslage der Arme durch Absenken oder
Anheben des Armes um 90° bis maximal 120° gedreht, wonach oder
wobei von der anderen Längsseite her die Last von zwei anderen
Armen unterfaßt, übernommen und abermals um den vorgenannten
Winkel, aber in entgegengesetzter Drehrichtung gedreht wird,
und schließlich die Last wieder von der ersten Längsseite her
durch zwei unterfaßte Arme übernommen und abermals in wiederum
umgekehrter Drehrichtung gedreht wird, wobei vorzugsweise die
Drehachse, um die jeder Arm verschwenkt wird, unterhalb der
jeweils zu bearbeitenden oberen Seitenfläche der quaderförmigen
Last liegt. Prinzipiell ist das Verschwenken der quaderförmigen
Last und die Übergabe bzw. Übernahme von dem einen Armpaar auf
das andere Armpaar vorstehend bereits beschrieben. Vorzugsweise
kann jedoch die Übergabe der Last von einem Armpaar, das aus
einer horizontalen Richtung nach unten verschwenkt worden ist,
auf das andere Lastarmpaar erleichtert werden, wenn das erste
Lastarmpaar über die Vertikalstellung hinaus um einen kleinen
Winkel weiter geschwenkt wird. Während dieses Weiterschwenkens
muß selbstverständlich das andere Lastarmpaar in nach unten
geschwenktem Zustand bereits herangefahren sein, so daß die
Bramme beim Durchlauf der Vertikalposition zwangsläufig auf das
andere Lastpaar übergeht. Kipp- und Rutschbewegungen der dabei
im wesentlichen hochkant stehenden Bramme können durch Synchro
nisierung der Bewegungsabläufe der Armpaare auf beiden Seiten
vermieden werden. Die Anordnung der Drehachse in einer Ebene,
die jeweils unterhalb der zu bearbeitenden obenliegenden Sei
tenfläche der quaderförmigen Last liegt, schafft den Vorteil,
daß notwendige Bearbeitungen der oberen Fläche, wie das Schlei
fen, nicht durch höherstehende Teile der Drehvorrichtung behin
dert oder eingeschränkt werden.
Apparativ wird die Aufgabe durch die Drehvorrichtung nach
Anspruch 3 gelöst.
Diese besteht aus vier Schwenkvorrichtungen mit jeweils einer
Vertikalsäule, an deren oberen Ende ein um eine horizontale
Achse schwenkbarer Arm mit einer oberen Lastaufnahmefläche
angelenkt ist, die am freien Ende unter Bildung einer weiteren,
zur oberen Lastaufnahmefläche senkrecht liegenden Lastaufnahme
fläche abgewinkelt ist, und mit einem Hubmittel, das ein Ver
schwenken durch Absenken des Armes aus einer horizontalen Lage
in eine Vertikallage, vorzugsweise zusätzlich um einen kleinen
Winkel darüber hinaus und zurück ermöglicht, wobei diese
Schwenkvorrichtungen jeweils paarweise beidseitig der zu dre
henden Last angeordnet sind, synchron Schwenkbewegungen durch
führen senkrecht zur Lastlängsachse verschiebbar sind. Die
Schwenkvorrichtungen eines Paares von Schwenkvorrichtungen sind
in einem Abstand voneinander angeordnet, der kürzer ist als der
Abstand der aufzunehmenden Bramme. Das gegenüberliegende Paar
von Schwenkvorrichtungen ist hierzu - bezogen auf die Längs
achse der Bramme - leicht versetzt angeordnet, so daß die Arme
des einen Paares der Schwenkvorrichtung ungehindert von den
Armen der anderen Schwenkvorrichtung arbeiten können. Die Bewe
gungen der Arme eines Schwenkvorrichtungspaares sind synchroni
siert, so daß die Bramme an beiden Enden gleichmäßig gehoben
bzw. abgesenkt wird. Ferner synchronisiert sind die senkrecht
zur Lastlängsachse notwendigen Verschiebungsbewegungen der
Schwenkvorrichtung, damit im Übernahmezeitpunkt die lastaufneh
menden Arme rechtzeitig und ortsgenau positioniert sind.
Vorzugsweise ist die Länge der Lastaufnahmeflächen jeweils kür
zer als die Breite der jeweils auf zunehmenden Längsseite der
Last.
Da die zu bearbeitenden Brammen oder sonstige Quader unter
schiedliche Breiten der jeweiligen Längsflächen haben können,
ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen,
daß jeder schwenkbare Arm entlang seiner Längsachse mindestens
einen weiteren Befestigungsort für die abgewinkelte Lastaufnah
mefläche aufweist. Dies bedeutet, daß der abgewinkelte Teil am
freien Ende der Lastaufnahmefläche in Richtung der Drehachse
umgesetzt werden kann, so daß der betreffende Abstand hierzu
verkürzt wird. Ggf. muß auch der betreffende Winkelteil durch
einen kürzeren Winkelteil ersetzt werden, falls die Größe der
kleineren bzw. größeren zu bearbeitenden Bramme dies erfordern.
Bei der Lastübergabe von einem Armpaar auf das gegenüberlie
gende Armpaar können geringfügige unterschiedliche Höhenstel
lungen der Lastarme vorzugsweise dadurch ausgeglichen werden,
daß die abgewinkelte Lastaufnahmefläche oder ein Teilbereich
hiervon - bezogen auf die Längsachse des schwenkbaren Armes -
hebbar ist, insbesondere mittels eines Hydraulik- oder Pneuma
tikzylinders.
Insbesondere sollen im Rahmen der vorliegenden Erfindung die
schwenkbaren Arme hydraulisch oder pneumatisch betätigbar sein.
Schließlich ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfin
dung möglich, mit Ausnahme der Arme die Schwenkvorrichtungen
einschließlich der Führungsbahnen, auf denen die Schwenkvor
richtungen verschiebbar sind, einzuhausen, um die gegen Späne
und Verschmutzung empfindlichen beweglichen Teile bzw. die Füh
rungsbahn zu schützen. Grundsätzlich liegen im Rahmen der vor
liegenden Erfindung auch solche Ausführungsformen, bei denen
die beiden Arme eines Schwenkvorrichtungspaares zu einer Art
Tisch verbunden worden sind, der dann ggf. auch mit nur einer
Schwenkvorrichtung (wie die Schwenkarme entsprechend vorstehen
der Beschreibung) verschwenkt wird. Gleichermaßen können statt
eines Schwenkvorrichtungspaares auf jeder Seite auch drei oder
mehr Schwenkvorrichtungen mit entsprechenden Schwenkarmen vor
gesehen sein, sofern die Brammenlänge dies erfordert. Ebenso
ist es möglich, das eine Schwenkvorrichtungspaar ortsfest zu
installieren und nur das gegenüberliegende Schwenkvorrichtungs
paar verschiebbar (zu größeren oder kleineren Abständen zum
ersten Paar) auszugestalten.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind in den
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Dreh
vorrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Schwenkvorrichtung und
Fig. 3 bis 12 die Stellung der gegenüberliegenden Schwenkvor
richtungen zu verschiedenen Zeitpunkten beim
Drehen einer Bramme.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die gesamte Drehvorrichtung
mit aufgelegter Bramme 20. Die Drehvorrichtung besteht aus vier
Schwenkvorrichtungen 21 bis 24, die entlang einer Führung 25
(siehe Fig. 3 bis 12) mittels Rollen 26 senkrecht zur Brammen
längsachse verfahrbar sind. Die Schwenkvorrichtungen 21 und 22
auf der einen und die Schwenkvorrichtungen 23 und 24 auf der
anderen Seite der Bramme 20 bilden jeweils ein Paar von
Schwenkvorrichtungen, die synchron arbeiten. Die jeweiligen
Abstände der Schwenkvorrichtungen 21 und 22 sowie 23 und 24
zueinander sind unterschiedlich groß gewählt, damit die
Schwenkbereiche der jeweiligen Schwenkarme in unterschiedlichen
Vertikalebenen liegen. Jede der Schwenkvorrichtungen besitzt
ein über die genannten Rollen 26 verfahrbares Sockelteil 27,
auf dem eine Vertikalsäule 28 angeordnet ist. Am oberen Ende
der Vertikalsäule ist um eine horizontale Achse 29 schwenkbar
ein Arm 30 angeordnet, der eine obere Lastaufnahmefläche 31
besitzt, die am freien Ende unter Bildung einer weiteren, zur
oberen Lastaufnahmefläche 31 senkrecht liegenden Lastaufnahme
fläche 32 abgewinkelt ist. Der Arm 30 wird mittels eines Hubzy
linders 33 hydraulisch oder pneumatisch betätigt. Zusätzlich
ist in Fig. 2 ein weiteres Einsatzteil 34 mit einer abgewinkel
ten Fläche 35 dargestellt, das über einen Bolzen 36 oder ähnli
ches an einem weiteren vorgesehenen Befestigungsort arretiert
ist. Wie in Fig. 2 dargestellt, können somit Brammen mit schma
leren Breiten aufgenommen werden, deren schmalen Seitenflä
che 201 dann in jeder Schwenkstellung oberhalb der Drehachse 29
liegt. Diese Maßnahme gewährleistet eine Anpassung an die Bram
menbreite.
Die Arbeitsweise der Drehvorrichtung ergibt sich aus Fig. 3 bis
12. Die mittels eines Portalkranes oder einer Laufkatze sowie
geeigneten Hebezeugen auf dem Schwenkarm 30 den Schwenkvorrich
tung 21, 22 abgelegte Bramme 20 kann an der Oberseite 202 bear
beitet werden, z. B. einem zweimaligen Schleifen unterzogen
werden. Nach Beendigung des Schleifvorganges wird der Arm 30 in
Richtung des Pfeiles 37 über die in Fig. 4 dargestellt Position
bis in eine Fig. 5 entnehmbare Position verschwenkt, bis die
Schmalseite 202 horizontal gestellt ist, also etwa die Stellung
nach Fig. 5 einnimmt. In dieser Lage läßt sich die Fläche 201
von oben bearbeiten. Mit anderen Worten, durch die Schwenkvor
richtungen 21, 22 kann erreicht werden, daß die Flächen 202 und
201 als über ihre gesamte Länge frei zugängliche Flächen
bearbeitet werden können.
Zur Übergabe der Bramme 20 muß die Schwenkvorrichtung 23, 24 in
Richtung des Pfeiles 38 bewegt werden, bis sich die Schwenkarme
der beiden Schwenkvorrichtungen 22 und 24 (und in entsprechen
der Weise auch 21 und 23) an die großen Seitenflächen 202 und
203 anlegen. Ggf. fährt der Schwenkarm 30 der Schwenkvorrich
tungen 21, 22 bei der Bewegung in Richtung des Pfeiles 37 noch
ein Stück über die Vertikallage hinaus, wobei die Schwenkarme
der Schwenkvorrichtungen 23, 24 in etwa um die gleiche Winkel
lage angehoben werden, so daß die Übergabe der Bramme erleich
tert wird. Hierzu und wie Fig. 2 zu entnehmen ist, muß die
Anlagefläche 31 (in Horizontalstellung) ein entsprechendes
Höhenmaß höher als das obere Ende der Säule 28 liegen. Bei der
im wesentlichen vertikalen Stellung der Bramme 20 liegt diese
auf den jeweiligen Lastaufnahmeflächen 32 oder 35 der jeweils
tragenden Schwenkvorrichtungen.
Nach Bearbeitung der Brammenfläche 201 werden die Schwenkarme
der Schwenkvorrichtungen 23, 24 in Richtung des Pfeiles 39 ver
schwenkt, bis er eine Horizontallage erreicht hat, die in
Fig. 7 dargestellt ist, und bei der die Brammenfläche 203 oben
liegt, die nunmehr vollflächig ohne Behinderung bearbeitet wer
den kann.
Die Bramme hat somit nach Durchlauf der verschiedenen Schwenk
bewegungen, die anhand der Fig. 3 bis 7 erläutert worden sind,
eine 180°-Drehung vollzogen.
Um die letzte Schmalseite 204 bearbeiten zu können, müssen die
Schwenkvorrichtungen 21, 22 in Richtung der Längsachse der
Bramme 20 so weit verschoben werden, bis der in Richtung des
Pfeiles 40 verschwenkte Arm 30 der Schwenkvorrichtungen 21, 22
die in Fig. 9 dargestellte Horizontalposition erreicht hat.
Nach einem Herunterschwenken der Arme der Schwenkvorrichtun
gen 23, 24 in Richtung des Pfeiles 41 liegt die Bramme nur noch
auf den Armen 30 der Schwenkvorrichtungen 21, 22 auf. Durch
anschließendes Herunterschwenken der Arme 30 in Richtung des
Pfeiles 42 (siehe Fig. 11) in die in Fig. 12 dargestellte Posi
tion kommt die letzte, noch unbearbeitete Längsseite 204 der
Bramme in die "obere Lage", wo sie bearbeitet werden kann. Die
Bramme kann anschließend durch geeignete Hebezeuge unter Ein
satz eines Portalkranes oder einer Laufkatze abtransportiert
werden. Selbstverständlich sind auch Variationen der Bearbei
tung dergestalt möglich, daß die Bramme zuerst an einer schma
leren Flachseite bearbeitet wird, bevor sie nach Drehung um 90°
aus der breiteten Schmalseite bearbeitet wird usw. Es ist
ebenso möglich, falls dies erforderlich erscheint, die Bramme
während einer Schleifbearbeitung auf einem oder mehreren Böcken
abzusetzen, die sich in dem freien Raum zwischen den Schwenk
vorrichtungen 24 und 23 befinden. Allerdings müßten dann die
jeweils zu bearbeitenden Brammen vor dem jeweiligen Verschwen
ken um 90° eine kleine Wegstrecke angehoben werden, was durch
in die Auflageflächen 32 bzw. 35 integrierte Hubzylinder
geschehen kann, die ein entsprechendes Stück ausgefahren wer
den. Die dargestellte Drehvorrichtung, deren schmutz- und spä
neempfindlichen Teile ggf. durch eine entsprechende Blechum
kleidung eingehaust werden können, die auch die Führungsbah
nen 25 abdeckt, ist robust und einfach und in der Konzeption
störungsunanfällig aufgebaut. Die Drehvorrichtung erspart den
Einsatz von ansonsten erforderlichen teueren Hubmitteln, wie
Kränen, Laufkatzen etc., die zwischenzeitlich andernorts, z. B.
zum An- und Abtransport von Brammen an die Arbeitsstelle oder
sonstige Hubarbeiten eingesetzt werden können. Ein weiterer
Vorteil der Drehvorrichtung liegt in dem gegenüber nach dem
Stand der Technik verfügbaren Drehvorrichtungen in dem gerin
geren Platzbedarf.
Claims (8)
1. Verfahren zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten
zwischen zwei Bearbeitungsvorgängen auf einer der Längs
seiten, bis jeder der Längsseiten bearbeitet ist, insbe
sondere zum Drehen von Stahlbrammen zwischen zwei Schleif
bearbeitungen auf einer der Brammenlängsseite,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehung der quaderförmigen Last um mindestens 270°
um die Längsachse durch alternierendes Absenken und Anhe
ben von zwei Paaren von vorn abgewinkelten Armen (30), die
auf gegenüberliegenden Längsseiten der Last (20) angeord
net sind und die hierbei bei aufgelegter Last (20) aus
einer Horizontalstellung in eine zumindest im wesentlichen
vertikale Lage schwenken, und durch zwischenzeitliche
Übergabe der Last (20) von einem Armpaar auf das andere
Armpaar durchgeführt wird, wobei das jeweils lastfreie
Armpaar vor der Lastübernahme oder nach der Lastübergabe
jeweils senkrecht zur Längsachse der quaderförmigen
Last (20) verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
quaderförmige Last (20) von einer Längsseite her in der
Nähe ihrer Enden durch zwei schwenkbare Arme (30) unter
faßt und je nach Ausgangslage der Arme durch Absenken oder
Anheben der Arme um 90° bis maximal 110°, vorzugsweise bis
maximal 100°, gedreht wird, wonach oder wobei von der
anderen Längsseite her die Last (20) von zwei anderen
Armen unterfaßt, übernommen und abermals um den vorgenann
ten Winkel, aber in entgegengesetzter Drehrichtung gedreht
wird und schließlich die Last (20) wieder von der ersten
Längsseite her durch zwei unterfassende Arme übernommen
und abermals in wiederum umgekehrter Drehrichtung gedreht
wird, wobei vorzugsweise die Drehachse (29), um die jeder
Arm (30) verschwenkt wird, unterhalb der jeweils zu
bearbeitenden oberen Seitenfläche der quaderförmigen Last
liegt.
3. Drehvorrichtung für schwere quaderförmige Lasten (20),
insbesondere für Stahlbrammen, bestehend aus vier Schwenk
vorrichtungen (21 bis 24) mit jeweils einer Vertikal
säule (28), an deren oberen Ende ein um eine horizontale
Achse (29) schwenkbarer Arm (30) mit einer oberen Lastauf
nahmefläche (31) angelenkt ist, die am freien Ende unter
Bildung einer weiteren, zur oberen Lastaufnahmefläche (31)
senkrecht liegenden Lastaufnahmefläche (32) abgewinkelt
ist, und mit einem Hubmittel (33), das ein Verschwenken
durch Absenken des Armes (30) aus einer horizontalen Lage
in einer Vertikallage, vorzugsweise zusätzlich um einen
kleinen Winkel darüber hinaus und zurück ermöglicht, wobei
diese Schwenkvorrichtungen (21 bis 24) jeweils paarweise
beidseitig der zu drehenden Last (20) angeordnet sind,
synchron Schwenkbewegungen durchführen und synchron senk
recht zur Lastlängsachse verschiebbar sind.
4. Drehvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Lastaufnahmeflächen (31, 32, 35) jeweils
kürzer ist als die Breite der jeweils aufzunehmenden
Längsseite (201 bis 204) der Last (20).
5. Drehvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder schwenkbare Arm (30) entlang seiner
Längsachse mindestens einen weiteren Befestigungsort (36)
für die abgewinkelte Lastaufnahmefläche (35) aufweist.
6. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die abgewinkelte Lastaufnahmeflä
che (32, 35) oder ein Teilbereich hiervon - bezogen auf
die Längsachse des schwenkbaren Armes (30) - hebbar ist,
vorzugsweise mittels eines Hydraulik- oder Pneumatikzylin
der.
7. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die schwenkbaren Arme (30) hydraulisch
oder pneumatisch betätigbar sind.
8. Drehvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Ausnahme der Arme (30) die
Schwenkvorrichtungen (21 bis 24) einschließlich der Füh
rungsbahnen (25), auf denen sie verschiebbar sind, einge
haust sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19806224A DE19806224B4 (de) | 1998-02-16 | 1998-02-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten, insbesondere Stahlbrammen |
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DE19806224A DE19806224B4 (de) | 1998-02-16 | 1998-02-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten, insbesondere Stahlbrammen |
Publications (2)
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DE19806224A1 true DE19806224A1 (de) | 1999-08-26 |
DE19806224B4 DE19806224B4 (de) | 2005-06-09 |
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ID=7857820
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19806224A Expired - Fee Related DE19806224B4 (de) | 1998-02-16 | 1998-02-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Drehen von schweren quaderförmigen Lasten, insbesondere Stahlbrammen |
Country Status (1)
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1998
- 1998-02-16 DE DE19806224A patent/DE19806224B4/de not_active Expired - Fee Related
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