DE19749486A1 - Verbindung von Rohrabschnitten verbrennbarer Treibladungshülsen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Verbindung von Rohrabschnitten verbrennbarer Treibla­ dungshülsen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 30 34 360 A1 ist eine verbrennbare Treibladungshülse aus mindestens zwei elastischen Rohrteilen mit koaxial ineinandersteckbaren Verbindungsabschnitten mit radial verformbaren ineinandergreifenden Elementen bekannt.

Die Erfindung betrifft jedoch die Verbindung von Rohrabschnitten verbrennbarer Treibladungshülsen aus einem oder mehreren Wickeln von Textilfäden, die mit Bin­ demitteln verbunden sind, wobei die Bindemittel Treibmittel enthalten. Diese Treibla­ dungshülsen sind im Gegensatz zu denen der DE 30 34 360 A1 formstabil und weisen ein hohe mechanische Festigkeit auf. So liegt z. B. die Zerreißkraft bei gleicher Wandstärke der Hülse, im Vergleich zur Hülse gemäß der DE 30 34 360 A1, um den Faktor 40-56 höher. Ein solche Treibladungshülse ist in der gattungsgemäßen DE 38 25 581 C1 beschrieben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung von Rohrabschnitten ver­ brennbarer Treibladungshülsen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, mit der auch bei diesen formstabilen Treibladungshülsen eine sichere, feste und dichte Verbindung erreicht ist und beim Verbindungsvorgang keine unkontrollierten Rißbildungen entstehen können. Diese Verbindungstechnik wird benötigt z. B. zum Aufbau von Munition, zur Befestigung des Geschosses oder auch zur Halterung des verbrennbaren Teils mit dem metallischen Bodenstück, das die Anzündung aufnimmt und die Abdichtung der heißen Schwaden bei Abbrand des Treibladungspulvers zum Patronenlager übernimmt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die zu verbindenden Rohr­ abschnitte ineinandergesteckt sind, daß die ineinandergesteckten Rohrabschnitte über eine nicht lösbare Schnappverbindung verbunden sind, und daß in Axialrichtung zumindest ein im Bereich der Verbindung sich erstreckender Längsschnitt angeordnet ist.

Das Ineinanderstecken der zu verbindenden Rohrabschnitte in Verbindung mit der Schnappverbindung bewirkt eine sichere, feste und dichte Verbindung. Zur Erleichte­ rung des Ineinandersteckens der Rohrabschnitte bzw. zur Vermeidung von unkontrol­ lierten Rißbildungen in den Rohrabschnitten ist in Axialrichtung zumindest ein im Be­ reich der Verbindung sich erstreckender Längsschnitt angeordnet. Dies ist ein we­ sentliches Merkmal der Erfindung, welches erst in Kombination mit den erwähnten anderen Merkmale die gewünschten Resultate ergibt.

In vorteilhafter Ausführungsform sind die Rohrabschnitte über Widerhaken verrastet. Die Widerhaken können eine im Querschnitt z. B. rechteckige Kontur oder aber auch bevorzugt eine im Querschnitt abgerundete Kontur aufweisen. Dies erleichtert das Ineinanderstecken der beiden Rohrabschnitte.

In bevorzugter Ausführungsform wird neben der erwähnten Schnappverbindung noch Klebstoff angewendet. Hierzu sind zweckmäßigerweise auf der Verbindungsfläche der Rohrabschnitte ringförmige Vertiefungen oder Nuten zur Aufnahme von Klebstoffen angeordnet. Aus diesen Vertiefungen und Nuten kann sich der Klebstoff dann beim Ineinanderstecken in die verfügbaren Stellen verteilen. Bevorzugt werden als Kleb­ stoff aushärtbare Mehrkomponentensysteme, z. B. auf Basis von Polyurethan oder Epoxidharzen, verwendet.

In alternativer Ausführungsform sind an Stelle der Widerhaken auf der Verbindungs­ fläche radial umlaufende Dichtungsringe angeordnet, die in den beiden zu verbinden­ den Rohrabschnitten eingebettet sind. Die Verbindungsflächen sind ansonsten plan ausgeführt.

Neben der bevorzugten Form der Ausführung der Verbindungen durch "schnappfähige" Systeme, können weitere Ausführungsformen angewendet werden. Solche sind z. B. Gewinde, Bajonett- und konische Formen. In allen Fällen ist die gleichzeitige Verwendung von Klebemitteln bevorzugt.

Bevorzugt wird die Verbindung bei Munitionskomponenten und Munitionshülsen ver­ wendet.

Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren, die nachfolgend be­ schrieben sind. Es zeigt:

Fig. 1 zwei Rohrabschnitte im Schnitt, die über Widerhaken miteinander verbunden sind,

Fig. 2 einen Rohrabschnitt mit abgerundeten Widerhaken,

Fig. 3 zwei Rohrabschnitte, die über einen Dichtungsring miteinander verbunden sind und

Fig. 4 einen Rohrabschnitt im Schnitt und Draufsicht mit Längsschnitten im Bereich der Verbindung.

Fig. 1 zeigt im Schnitt einen Ausschnitt aus zwei Rohrabschnitten 1, 2 einer verbrenn­ baren Treibladungshülse aus einem oder mehreren Wickeln von Textilfäden, die mit Bindemitteln mit Treibmittel verbunden sind. Diese Rohrabschnitte 1, 2 sind formstabil und weisen eine hohe mechanische Festigkeit auf. Zur Verbindung sind die Rohrab­ schnitte 1, 2 ineinandergesteckt, wobei die Außenflächen der beiden Rohrabschnitte 1, 2 ohne Ansatz ineinanderübergehen. Der Rohrabschnitt 1 weist hierzu an seinem Verbindungsbereich eine äußere Einengung auf, in die der Verbindungsbereich des Rohrabschnitts 2 eingelegt ist. Die beiden ineinandergesteckten Rohrabschnitte 1, 2 sind dabei über eine nicht lösbare Schnappverbindung verbunden. Die Schnappver­ bindung besteht aus Widerhaken 4 an den jeweiligen Rohrabschnitten 1, 2, die inein­ andergreifen und dadurch eine Verrastung ergeben. Auf der Verbindungsfläche 5 der beiden Rohrabschnitte 1, 2 sind ringsförmige, d. h. umlaufende Vertiefungen oder Nuten 6 zur Aufnahme von Klebstoff angeordnet.

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem alternativen Rohrabschnitt 2 mit abgerundeten Widerhaken 4. Dieser Rohrabschnitt 2 könnte mit dem Rohrabschnitt 1 gemäß Fig. 1 kombiniert, d. h. verbunden werden. Durch die abgerundeten Widerhaken 4 ist ein Ineinanderstecken erleichtert.

Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform mit Rohrabschnitten 1, 2, die ineinan­ dergesteckt sind und ein plane Verbindungsfläche 5 aufweisen. Zur Verrastung sind auf der Verbindungsfläche 5 zwei radial umlaufende Dichtungsringe 7 angeordnet, die in den beiden Rohrabschnitten 1, 2 je zur Hälfte eingebettet sind. Je nach Verwen­ dungszweck können auch mehrere Dichtungsringe 7 verwendet werden.

Fig. 4 zeigt einen Rohrabschnitt ähnlich Fig. 1 im Schnitt und Draufsicht. Erfindungs­ wesentlich sind Längsschnitte 3, die sich in Axialrichtung im Bereich der Verbindung erstrecken. Gezeigt ist eine Ausführungsform mit vier Längsschnitten 3, die jeweils in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind. Diese Längsschnitte 3 ermögli­ chen das Ineinanderstecken der Rohrabschnitte 1, 2, ohne daß Risse entstehen.

Unter Treibmitteln sind insbesondere energiereiche Stoffe gemäß der DE 38 25 581 C1 verstanden.

Claims (5)

1. Verbindung von Rohrabschnitten (1, 2) verbrennbarer Treibladungshülsen aus einem oder mehreren Wickeln von Textilfäden, die mit Bindemitteln mit Treibmit­ tel verbunden sind, und die Treibladungshülsen formstabil sind und eine hohe mechanische Festigkeit aufweisen, dadurch gekennzeichnet,

• - daß die zu verbindenden Rohrabschnitte (1, 2) ineinandergesteckt sind,
• - daß die ineinandergesteckten Rohrabschnitte (1, 2) über eine nicht lösbare Schnappverbindung verbunden sind, und
• - daß in Axialrichtung zumindest ein im Bereich der Verbindung sich erstreckender Längsschnitt (3) angeordnet ist.

2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnit­ te (1, 2) über Widerhaken (4) verrastet sind.

3. Verbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerhaken (4) eine im Querschnitt abgerundete Kontur aufweisen.

4. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Verbindungsfläche (5) ringförmige Vertiefungen oder Nuten (6) zur Auf­ nahme von Klebstoffen angeordnet sind.

5. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Verbindungsfläche (5) radial umlaufende Dichtungsringe (7) angeordnet sind, die in den beiden zu verbindenden Rohrabschnitten (1, 2) eingebettet sind.